elmore hat geschrieben: ↑Di 17. Jan 2023, 19:43
Haste noch eine kleine Schiefertafel und bitte ein Stückerl Kreide? Dann mache ich sofort mit!
Ja, mir tut er auch sehr leid. Welch ein Schicksal, wenn man von einem Bundeskanzler regelrecht zum Verteidigungsminister versklavt wurde.
Der Pistorius wusste ja bis gestern auch nix von seinem Glück. Genauso wie der Scholz von dem "Rücktrittsracheakt" der Lamprecht. Dann kam der Anruf vom Kanzler: "Reservist P., antreten zum Dienst!"
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Glaubst Du das wirklich oder willst Du nur wieder über den "Schlumpf" schimpfen? Für wen hat es sich denn als "Glück" erwiesen, Verteidigungsminster zu werden? Der letzte, der das überzeugend gemacht hat, war Volker Rühe.
Pistorius war ganz sicher nicht die erste Wahl von Scholz. "Verdonnern" konnte Scholz den zu gar nichts. Wenn Scholz "antreten zum Dienst" gerufen hätte, dann hätte Pistorius lachend antworten können: "Leck mich längs und quer der Ritze. Mach es doch einfach selbst. Tschüss."
Die Entscheidung für Pistorius ist auch nicht allein im Bundeskanzleramt gefallen. Die muss in der Partei abgesprochen worden sein. Es ist nämlich die Partei, die SPD, die letzten Endes festlegt, wer welche zugeteilten Ministerposten besetzt. Egal was Du Dir so ausdenkst: Scholz ist nicht der alleinherrlich regierende Kaiser von Deutschland.
Nochmal ganz sachlich: Die Art und der Zeitpunkt von Lambrechts Rücktritt waren insgesamt eine Blamage für Scholz und ein Armutszeugnis für die Ampelkoalition. Das sehen sämtliche politischen Kommentatoren so. Nur Du vertrittst die Auffassung, dass der "Schlumpf" das alles heimtückisch geplant haben muss, weil er ja unbedingt mal öffentlich als begossener Pudel dastehen wollte.
Wenn irgendwer in der SPD vorab gewusst hätte, dass Lambrecht die Brocken hinschmeißen will, dann wäre unmittelbar nach dem Aufkommen des ersten Gerüchts eine Erklärung geliefert und ein Nachfolger präsentiert worden. Dann hätte der Parteichef Klingbeil nicht zwei Stunden vor der offiziellen Verkündung des Rücktritts erklärt, dass er Pressemeldungen über diesen angeblichen Rücktritt nicht kommentieren wolle. Der ganze Vorgang ist ein Debakel für Scholz und seine Regierung. Und dieses Debakel kommt ausgerechnet unmittelbar vor dem Besuch des US-Verteidigungsministers in Deutschland und vor der Ramstein-Geberkonferenz. So knapp davor, dass für eine "Reparatur" praktisch gar keine Zeit mehr blieb. Alles nur Zufall? Oder gar von Scholz geplant? Scholz soll geplant haben, vor aller Welt möglichst dumm dazustehen?
Sorry, aber hier geht Deine notorische Abneigung gegen die Ampel und gegen den "Schlumpf" vollends mit Dir durch.
Ich habe ein bisschen Erfahrung mit dem Politikbetrieb. Glaub mir: Sowas ist völlig undenkbar.
Die Ernennung von Pistorius ist eine mit heißester Nadel gestrickte Lösung, um vor Donnerstag (also MORGEN!) überhaupt noch die Handlungsfähigkeit der deutschen Regierung irgendwie belegen zu können. Quasi in letzter Sekunde. DAS soll GEPLANT gewesen sein? Und ausgerechnet Scholz soll so einen Schuss in beide eigenen Kniee ins Werk gesetzt haben? Der ist doch geradezu berüchtigt für einen ganz anderen Politikstil. Teflon und Kontinuität.
Ich persönlich hoffe, dass Pistorius eigene Akzente setzt. Warten wir es mal ab, ob er das schafft. Ihn zum Versager zu erklären, ehe er sein Amt überhaupt angetreten hat, ist jedenfalls voll daneben.