Erstens - mir geht es um den Liberalismus als solchen - und nicht die FDPAtue001 hat geschrieben: ↑Di 21. Mär 2023, 00:17 Theorie und Praxis sind bei der FDP aber weit auseinander. "Schädigung der Umwelt hätte ihren Preis" - stimmt, das ist einer der Ansätze, die die FDP vertritt. Allerdings darf dieser Preis beispielsweise die Auto-Lobby nicht so richtig treffen, denn die ist ja wichtig für Deutschland.....und die Corona-Pandemie hätte nicht so viele Kollateralschäden erzeugt.....nette These....nur kaum belegbar. Und dass der russische Überfall auf die Ukraine bei einer Herrschaft des Rechtes und des Liberalismus nicht stattgefunden hätte.....ist kein Alleinstellungsmerkmal der Liberalen, noch nicht mal ein Alleinstellungsmerkmal der Demokratien dieser Welt. Es ist breiter weltweiter Konsens, dass bestehende Grenzen nicht angetastet werden - und nur wenige Staaten akzeptieren dies nicht.
Für diesen Grundsatz braucht es keine FDP.
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Zweitens, die FDP, bei allen Einzelschwächen ist dem Ideal noch ein Vielfaches näher.
Drittens muss ich deinem Widerspruch widersprechen. Solltest Du allerdings Grünen-Sympatisant sein, kannst Du Dich etwas beruhigt zurück lehnen, den Hauptmist verzapf(t)ein SPD und Union.
Wer hat den Lobbyismus optimiert? Erfunden hat das - wir schmeißen denn Unternehmern Steuergeld nach, wenn sie mit Arbeitsplatzentzug oder Pleite drohen die SPD (Holzmann). Aber auch die Union stütz gerne nicht überlebensfähige Betriebe (Kaufhof…). Und zusammen befinden sie sich in einem Füllhorn-Überbietungwettkampf.
Womit wir bei Corona und der Inflation sind. Was Du eine steile These nennst, hatten wir identisch vor genau hundert Jahren. Ruhrbesetzung und passiver Widerstand ein Begriff? Die Reichsregierung bezahlte die Bevölkerung des Ruhrgebietes ein knappes Jahr für 0-Produktion. Aber das Ergebnis kennst Du? Hyperinflation 1923. Natürlich im Rahmen Corona alles ein paar Nummern kleiner - aber die heutige Inflation stammt nicht vom Ukraine-Krieg, sondern davon, dass massenhaft Leute für (verordnetes) Nichtstun bezahlt wurden.
Und dass alle gegen Illiberalismus á la putin sind und es deshalb keine FDP nötig sei, ist ja wohl der Oberhammer, wenn ich mir die GroKo der letzten Jahre oder Schröder, Schwesig, Söder oder Kretschmer so anschaue, dann ist die antifaschistische Prinzipientreue gegen ein paar Goodies für die eigene Lobby (Arbeitnehmer oder Wirtschaft) doch recht käuflich.
Nein, die FDP ist nicht ideal, besser (Liberaler) ist sie allemal.