http://www.focus.de/finanzen/versicheru ... 55083.htmlBis zu fünf Prozent Nachlass auf die Jahresprämie zur Autoversicherung – mit diesem Rabatt bewirbt die Düsseldorfer Sparkassen-Direktversicherung ihren neuen Kfz-Tarif „S-Drive Service“. Wie das funktioniert? Mit einer „Blackbox“, einem kleinen Kasten im Autodes Kunden, in dem der Versicherer die Fahrweise aufzeichnet. Diese Daten schickt die Blackbox an eine Datenbank, wo sie gesammelt und ausgewertet werden. Je nachdem, wann und wo der Fahrer wie schnell und wie sicher unterwegs war, berechnet der Versicherer einen Gesamtpunktwert. Ist dieser „Score“ am Jahresende positiv, gibt es den Rabatt. Aufschläge nach einem negativen Score soll es nicht geben, verspricht der Versicherer.
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Im englischsprachigen Ausland sind die Blackbox-Versicherungen längst fester Bestandteil bei Autoversicherungen. „Pay as you drive“ nennt sich das in Großbritannien und den USA. Bei jedem zehnten Amerikaner überwachen die Autoversicherungen die Fahrweise bereits per Telemetriedaten. In Italien sind sie sogar verpflichtet, diese Tarife anzubieten.
In Deutschland ist die Methode dagegen bisher nicht einmal bekannt. Nur zehn Prozent der Autofahrer haben laut einer Studie der Beratungsfirma Simon Kucher & Partners bereits von dem Tarifmodell gehört. Der gleichen Umfrage zufolge erwarten vier von zehn Versicherern, dass sich die Technik niemals durchsetzen wird. Nur vier Prozent der Assekuranzen planen, solche Tarife bis 2016 einzuführen, mehr als 80 Prozent geben an, keinerlei Ambitionen dafür zu hegen.
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Daneben soll die neue Ortungs-Funktion mittels GPS bei Unfällen oder einem Diebstahl des Autos schnelle Hilfe ermöglichen. Als Spähsoftware eines „Big Brothers“ wollen die Versicherer sie nicht verstanden wissen. Aus gutem Grund: Laut der Studie von Simon Kucher löst gerade der Missbrauch von Ortungsfunktionen große Bedenken bei den Verbrauchern aus.
In den Ländern, in denen die Technik schon zum Einsatz kommt, haben sich die Fahrer tatsächlich angepasst: In den USA gingen die Unfallzahlen überwachter Kunden laut einer Erhebung der Unternehmensberatung Towers Watson um bis zu 40 Prozent zurück. Die Fahrer, die dort bereits ihren Fahrstil kontrollieren lassen, zahlen laut Branchenexperten bis zu 30 Prozent niedrigere Prämien.
Wenn sich solche Einspareffekte auch in Deutschland erzielen ließen, könnten sich sogar mehr als 50 Prozent der Befragten vorstellen, einen „Telematik-Tarif“ abzuschließen – meldet die Unternehmensberatung Simon Kucher.
Könnt Ihr Euch vorstellen, eine solche funkende Box im Auto zu haben, um ggf. Vergünstigungen zu kriegen? Oder sind, wenn man das "bis zu 5%"-Angebot nimmt, die möglichen Einsparungen zu gering im Vergleich zur "Überwachung" Eurer Fahrten?