Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

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Kamikaze
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Kamikaze »

Corghe hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 12:22 Leugnung von Fakten und der Darstellung von Meinungen als Fakten geführt. Dies wiederum macht den Diskurs nahezu unmöglich, weil keine allgemein anerkanten Grundlagen mehr gegeben sind.
Leider wahr.
Inzwischen machen ja manche Medienhäuser der Springergruppe sogar aktiv Werbung, indem sie mit den Stimmen verschiedener (unliebsamer) Politiker völligen Bockmist verzapfen, nur um dann leise und sehr schnell hinterher zu schieben, dass diese Werbung mit KI erzeugt wurde.
Auch Deepfakes werden inzwischen erschreckend oft genutzt, um (ehemals) anerkannte Wissenschaftler zu diskreditieren oder direkt Falschinformationen zu säen - also auch Videomaterial wird zunehmend unglaubwürdiger.
Die Frage bleibt dann: Was kann man noch guten gewissens als "Wahrheit" anerkennen?
Ich brauche inzwischen wesentlich länger für die Verifikation von Informationen aus verschiedenen Quellen (stimmt das, was da geschrieben/gesagt wurde auch wirklich?), als ich für die Bearbeitung der eigentlichen Infos brauche.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das für weniger Internet-affine Personen kaum bis garnicht mehr machbar ist.
So kommen die Fakenews direkt in die Köpfe der heranwachsenden Generationen, die am Ende kaum noch wissen, was nun wirklich wahr ist und was nicht. Die Schule hilft da leider nur marginal (überholte Lehrpläne und Einflussnahme von verschiedenen Seiten auf Lehrkräfte sein Dank).

Das ist aber weniger ein Problem der Infrastruktur, sondern der exponentiellen Entwicklung der Technik.
Ich denke in den nächsten 10-15 Jahren wird sich hier zeigen, ob wir (als Menschheit und als Bürger der BRD) diese technischen Errungenschaften sinnvoll nutzen können, oder ob uns diese Entwicklung (in Teilen) überrollt bzw. auffrisst.
Hier hilft auch nicht, dass sowohl die grundlegende Bildung (z.B: Lesekompetenz), als auch die technische Bildung (zomplexe Zusammenhänge verstehen und begreifen) der Menschen (unter Anderem dank der schwarzen Schuldenbremse) seit Jahrzehnten kaputtgespart wurde und wird.
Nun ist die Frage, ob das Schulsystem hier im Sinne des Strangthemas als "Infrastruktur" zu sehen ist oder nicht. MMn werden hier jedoch die Weichen gestellt, um die Informations-Infrastruktur zukünftig noch sinnvoll nutzen zu können.
Schaffen nicht wir diese Kompetenz in den jungen Generationen zu etablieren, werden wir als Industrie- und Techniknation sang- und klanglos untergehen.
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Corghe
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Corghe »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 16. August 2023, 12:47 Es würde helfen nicht jede Brücke extra zu konstruieren. Es würde helfen, aus genormten Teile die entsprechend notwendige Brücke
zusammen zu stellen und zu bauen.
Schau nach bei Lego, damit kann man auch alles bauen.
Kenne eine Brückenbauingenieurin, werde die mal fragen, warum nicht die Konfektionsbrücke. Was ich aber weiß ist, dass nicht nur der Untergrund divers ist und damit unterschiedliche Gründungen erforderlich sind, sondern auch dass andere Fakorten eine Rolle spielen, Witterung, Windlasten, Betriebsbelastungen. Und wenn bei Konfektionsbauten zu viele Varianten erforderlich werden, ist der Konfektionsbau nicht mehr preiswerter.
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Kamikaze
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Kamikaze »

Corghe hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 13:13 Kenne eine Brückenbauingenieurin, werde die mal fragen, warum nicht die Konfektionsbrücke. Was ich aber weiß ist, dass nicht nur der Untergrund divers ist und damit unterschiedliche Gründungen erforderlich sind, sondern auch dass andere Fakorten eine Rolle spielen, Witterung, Windlasten, Betriebsbelastungen. Und wenn bei Konfektionsbauten zu viele Varianten erforderlich werden, ist der Konfektionsbau nicht mehr preiswerter.
"Baukastenbrücken" würden außerdem dafür sorgen, dass manche Brücken gravierend überdimensioniert wären, während andere gerade so das geforderte Minimum erreichen.
Ich vermute, dass das alleine mindestens einen guten Teil der "Ersparnis" durch "vereinfachte" Planung auffressen würde.
Brücken werden (wie eigentlich alles) auf das Minimum der erforderlichen Parameter hin konstruiert. Überdimensionierung will idR. niemand bezahlen.
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Bogdan
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Bogdan »

Corghe hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 13:13 Kenne eine Brückenbauingenieurin, werde die mal fragen, warum nicht die Konfektionsbrücke. Was ich aber weiß ist, dass nicht nur der Untergrund divers ist und damit unterschiedliche Gründungen erforderlich sind, sondern auch dass andere Fakorten eine Rolle spielen, Witterung, Windlasten, Betriebsbelastungen. Und wenn bei Konfektionsbauten zu viele Varianten erforderlich werden, ist der Konfektionsbau nicht mehr preiswerter.
Danke schön für die Mühe.
Es würde mich interessieren.
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Billie Holiday
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Billie Holiday »

Konfektionsbrücke klingt nach Plattenbau. Sieht überall scheiße aus.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 12:31 Das ist aus zwei Gründen kompletter Unsinn. Erstens sind weder "der Kapitalismus" noch die Marktwirtschaft Schuld daran, dass deutsche Politiker nicht mit Geld umgehen können und zweitens steht "dem Kapitalismus" in Deutschland ein Sozialbudget von 1.000 Milliarden EUR gegenüber, das überhaupt erst durch die soziale Marktwirtschaft ermöglicht wird.
Wenn Sie "deutsche" weggelassen hätten, dann könnte ich dem zustimmen. Sie glauben doch wohl nicht, daß in unseren EU-Mitgliedsstaaten Politiker vernünftiger mit den Staatsausgaben umgehen? Zum Teil ist obendrein noch offenkundige Korruption mit Umleitung von EU-Zuwendungen im Spiel. Besser wäre es wohl, die Vorbilder zu loben, die es sicher auch in der EU und weltweit gibt.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Realist2014 »

Corghe hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 12:22 n. Die Globalisierung hat dazu geführt, dass dem Kapitalismus und der Marktwirtschaft keine politisch wirksamen Kräfte gegenüberstehen
Wir haben soziale Marktwirtschaft mit extremer Regulierung in D
Die globale Ordnung steht auf dem Prüfstand wie noch nie in der Geschichte. .
Ja, wegen Putler und anderen Spinnern

aber nicht wegen dem Kapitalismus
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Realist2014 »

Kamikaze hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 13:28
Brücken werden (wie eigentlich alles) auf das Minimum der erforderlichen Parameter hin konstruiert.
Kann nur jemand plappern, der nie mit Statik zu tun hatte
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Tom Bombadil
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Mittwoch 29. November 2023, 09:14Wenn Sie "deutsche" weggelassen hätten, dann könnte ich dem zustimmen.
Guck mal auf den Strangtitel ;) Was ausländische Politiker tun, ist mir erstmal egal.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 29. November 2023, 16:00 Guck mal auf den Strangtitel ;) Was ausländische Politiker tun, ist mir erstmal egal.
Da haben Sie natürlich Recht ;) ; nur sehe ich "kein schöner' Land in dieser Zeit..." Ich will also die Bodenhaftung nicht verlieren.
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Tom Bombadil
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Tom Bombadil »

Hilft der maroden Infrastruktur in Deutschland nur auch nicht.
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frems
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von frems »

Carolabrücke in Dresden teilweise eingestürzt – Nur 18 Minuten vorher fuhr die letzte Bahn

Teile der Dresdener Carolabrücke sind in der Nacht eingestürzt. Der gesamte Bereich ist großräumig abgesperrt. Es bestehe weiter Lebensgefahr, da andere Teile des Bauwerks einstürzen könnten, heißt es. Zudem gibt es einen ersten Hinweis auf die mögliche Ursache des Unglücks.
https://www.welt.de/vermischtes/article ... chaos.html

Konservative Infrastrukturpolitik. Aber vermutlich werden einige Braunbären nun auch wieder die Ampel in Verantwortung sehen. :?
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Cobra9
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Cobra9 »

frems hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 10:15 https://www.welt.de/vermischtes/article ... chaos.html

Konservative Infrastrukturpolitik. Aber vermutlich werden einige Braunbären nun auch wieder die Ampel in Verantwortung sehen. :?
Nö. Eher eine nachvollziehbare Sache

https://www.morgenpost.de/panorama/arti ... lizei.html
Eishockey endlich wieder.

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Bogdan
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Bogdan »

Cobra9 hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 12:10 Nö. Eher eine nachvollziehbare Sache

https://www.morgenpost.de/panorama/arti ... izei.html
Die dreizügige Spannbetonbrücke wurde 1971 fertiggestellt. Auf den Brückenzügen A und B verlaufen je zwei Autospuren. Der dritte Brückenzug C ist Straßenbahnen, Radfahrern und Fußgängern vorbehalten. Seit 2019 wurden die beiden Züge A und B saniert. Der dritte Zug, zu dem auch das eingestürzte Teilstück zählt, sollte 2025 an der Reihe sein. Laut einem Bericht der „Sächsischen Zeitung“ sei der Zustand dieses Teils bei einer Überprüfung Anfang des Jahres für „nicht ausreichend“ befunden worden sein.
https://www.morgenpost.de/panorama/arti ... izei.html
Aha
Der Zustand war nicht ausreichend. Trotzdem fährt die Tram über die Brücke.
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Cobra9
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Cobra9 »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 12:18 Aha
Der Zustand war nicht ausreichend. Trotzdem fährt die Tram über die Brücke.
Du da kenn Ich mich zu wenig aus um ein Urteil Mir bilden zu können
Eishockey endlich wieder.

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frems
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von frems »

Die Carola ist jedenfalls ein schönes Symbolbild für die Schuldenbremse. Geliefert wie bestellt. Und der Sanierungsstau wird ja nicht kleiner. Ich hoffe, die Befürworter dieser Politik sind zufrieden.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Bogdan »

Cobra9 hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 12:31 Du da kenn Ich mich zu wenig aus um ein Urteil Mir bilden zu können
Ich find es extrem merkwürdig.
Sicherlich kann keiner im Forum sagen wo da der Unterschied zwischen
Nicht ausreichend und die Brücke muss sofort gesperrt werden.

Weis jemand ob die Tram über die Brücke mit verminderter Geschwindigkeit fahren musste
oder ob eine Begegnung auf der Brücke der Tram ausgeschlossen war?
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Xexes »

frems hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 12:38 Die Carola ist jedenfalls ein schönes Symbolbild für die Schuldenbremse. Geliefert wie bestellt. Und der Sanierungsstau wird ja nicht kleiner. Ich hoffe, die Befürworter dieser Politik sind zufrieden.
Nur das sich die Brücke bereits im Sanierungsprozess befand. Eher ein Problem, dass die Sanierung nicht schnell genug umgesetzt wurde, finanziert war sie aber schon.
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frems
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von frems »

Xexes hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:01 Nur das sich die Brücke bereits im Sanierungsprozess befand. Eher ein Problem, dass die Sanierung nicht schnell genug umgesetzt wurde, finanziert war sie aber schon.
Hentschke Bau spendet halt lieber einen Teil des Geldes an die AfD. Kann man machen. Bleibt aber die Frage, warum man nicht schon vor Jahren sanierte, obwohl der marode Zustand offenbar schon lange bekannt war.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Bogdan »

frems hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:06 Hentschke Bau spendet halt lieber einen Teil des Geldes an die AfD. Kann man machen. Bleibt aber die Frage, warum man nicht schon vor Jahren sanierte, obwohl der marode Zustand offenbar schon lange bekannt war.
In einem verlorenen Rechtsstreit um rechtsextreme Äußerungen in einer Baufirma will ein linkes Recherchekollektiv in Berufung gehen.
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/ ... e-100.html
Hentschke Bau haben übrigens die Dresdner Albertbrücke 2015 saniert.
Zuletzt geändert von Bogdan am Mittwoch 11. September 2024, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von frems »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:12
Der Auftrag ging an die Firma Hentschke Bau mit Stammsitz in Bautzen.
https://allgemeinebauzeitung.de/abz/pre ... etzt-38840
Hentschke-Chef Drews hat noch eine andere Seite. Seine Firma ist nicht nur Sponsor zahlreicher Initiativen in seiner Heimatstadt Bautzen. Vor zwei Jahren spendete Hentschke Bau 19.500 Euro an die AfD, es war im Jahr der Bundestagswahl eine der größten Einzelspenden aus der Wirtschaft an die Partei.

In Bautzen unterstützt das Unternehmen mit Geld so genannte alternative Medien. Etwa das Portal „Ostsachsen TV“, wo es Bannerwerbung schaltet. Oder das Magazin „Denkste mit?!“. Dort verbreiten Autoren Verschwörungstheorien etwa zu „Chemtrails“ oder stellen den menschengemachten Klimawandel in Frage.

Die Bundesrepublik wird auf dem Weg zu einem „totalitären Überwachungsstaat“ gesehen oder CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke und FDP werden als „Blockparteien“ bezeichnet.
https://www.mz.de/mitteldeutschland/jor ... le-1588799

Da kommt ja was zusammen.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Bogdan »

frems hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:19 https://allgemeinebauzeitung.de/abz/pre ... etzt-38840
Nicht verwirren lassen.
Die Brücke besteht aus A, B, C.
Teil A und B sind saniert. Teil C sollte 2025 daran kommen. Für die Planung
ist der Bauherr und nicht der Bau-Unternehmer zuständig. Spenden an irgendeine Partei
haben damit rein gar nichts zu tun. Das Geld für die Sanierung kommt ja nicht von
Hentschke Bau. Es ist komplett irrelevant.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von frems »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:26 Nicht verwirren lassen.
Die Brücke besteht aus A, B, C.
Teil A und B sind saniert. Teil C sollte 2025 daran kommen. Für die Planung
ist der Bauherr und nicht der Bau-Unternehmer zuständig. Spenden an irgendeine Partei
haben damit rein gar nichts zu tun. Das Geld für die Sanierung kommt ja nicht von
Hentschke Bau. Es ist komplett irrelevant.
Besser in gute Prüfungen und Zeitpläne investieren statt in rechte Parteien und Medien. Die AfD ist zusammen mit der Schuldenbremse daran schuld. So einfach ist das. Hast du übrigens jemals ein Angebot für eine Brückensanierung gesehen?
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Xexes »

frems hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:30 Besser in gute Prüfungen und Zeitpläne investieren statt in rechte Parteien und Medien. Die AfD ist zusammen mit der Schuldenbremse daran schuld. So einfach ist das. Hast du übrigens jemals ein Angebot für eine Brückensanierung gesehen?
Wie ist die AfD ohne Regierungsverantwortung für die Sanierung einer Brücke verantwortlich?
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Bogdan »

frems hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:30 Besser in gute Prüfungen und Zeitpläne investieren statt in rechte Parteien und Medien. Hast du übrigens jemals ein Angebot für eine Brückensanierung gesehen?
Planung und Zeitpläne und die Vergabe der Brückensanierung stellt der Eigentümer der Brücke und nicht Hentschke Bau.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von frems »

Studie: 372 Milliarden für Verkehrsnetz nötig

Ob Schienen, Straßen oder Brücken - Deutschlands Verkehrsnetz ist in einem schlechten Zustand. Eine Studie sieht milliardenschweren Investitionsbedarf. Die Finanzierung ist unklar.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... d-100.html

Huch. Die Erkenntnis kam ja aus heiterem Himmel. Aber immerhin dürfen Richter der CDU in Karlsruhe nun Fiskalpolitik spielen und sich an einer Kennzahl ohne wissenschaftlichen Hintergrund orientieren. Ist ja auch was, worauf man stolz sein kann.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Bogdan »

frems hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:39 https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... d-100.html

Huch. Die Erkenntnis kam ja aus heiterem Himmel. Aber immerhin dürfen Richter der CDU in Karlsruhe nun Fiskalpolitik spielen und sich an einer Kennzahl ohne wissenschaftlichen Hintergrund orientieren. Ist ja auch was, worauf man stolz sein kann.
Tja da hätte man 100 Mrd. nicht für die Rüstung ausgeben sollen, sondern in die Infrastruktur stecken sollen. :?
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von frems »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:39 Planung und Zeitpläne und die Vergabe der Brückensanierung stellt der Eigentümer der Brücke und nicht Hentschke Bau.
Auch wieder falsch. Das Baukonzept legt der Bieter vor bei solchen Bauwerken. Dazu gehört dann auch die Zeitschiene, der Personaleinsatz und der Ablauf der vielen Einzelmaßnahmen, inklusive Priorisierung. Der Fehler des Eigentümers war es natürlich, dass er nicht schon viel früher das Ding anpackte, aber wahrscheinlich fehlten in Dresden wie in anderen Ecken der Bundesrepublik die Mittel (inklusive Personal). Mal sehen, wo es als nächstes kracht.

Aber schon witzig, wenn ein Land seit Jahrzehnten um den Zustand seiner Infrastruktur "besorgt" ist, aber der Rückstau immer größer wird. Da hinterlassen die Boomer den nächsten Generationen ja echt einen tollen Zustand. Und wir reden ja noch nicht einmal vom Ausbau der Verkehrsnetze, sondern nur das in Schuss halt, was da ist.
Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:42 Tja da hätte man 100 Mrd. nicht für die Rüstung ausgeben sollen, sondern in die Infrastruktur stecken sollen. :?
Genau. Erst ab dem Zuschuss für die Bundeswehr fing man auf einmal an die Infrastruktur auf Verschleiß zu fahren statt sie zu sanieren. Danke für diese bahnbrechende Erkenntnis. Wieso ist dieser Strang dann eigentlich schon über zehn Jahre alt?
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von JJazzGold »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:42 Tja da hätte man 100 Mrd. nicht für die Rüstung ausgeben sollen, sondern in die Infrastruktur stecken sollen. :?
Weshalb hätte man das tun sollen?
Gibt es kein Geld für Verkehrsinfrastruktur?
Oder doch?
Von welchem Geld werden Fahrradwege gebaut?
Mit was hätte die für das nächste Jahr angesetzte Sanierung der Brücke in Dresden vorgenommen werden sollen, mit Tauschgütern, oder mit vorhandenem Geld für Verkehrsinfrastruktur?

Wobei es durchaus von Vorteil wäre, würden die Brücken zusammenbrechen, wenn der Russe meint, er würde die Soldaten russischer Minderheiten gerne auch in Deutschland einmarschieren lassen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Cobra9 »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:42 Tja da hätte man 100 Mrd. nicht für die Rüstung ausgeben sollen, sondern in die Infrastruktur stecken sollen. :?
Doch man hätte der BW einiges an Geld mehr geben sollen. Für Fehler in der Kommune usw. sowie anderen Ebenen ist ja nicht die BW schuld.
Man hätte seit 20 Jahren mehr tun müssen. Ist aber so nicht passiert. Außerdem muss man eben sagen meine Signatur stimmt....nicht auf Dich bezogen
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von firlefanz11 »

frems hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 12:38 Die Carola ist jedenfalls ein schönes Symbolbild für die Schuldenbremse. Geliefert wie bestellt. Und der Sanierungsstau wird ja nicht kleiner. Ich hoffe, die Befürworter dieser Politik sind zufrieden.
AU, tut DAS weh...!
Ist bestimmt Lindner höchst persönlich dran Schuld, dass 16 Jahre lang unter Mutti sich dieser Sanierungsstau aufgetürmt hat, hm? :rolleyes:
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von firlefanz11 »

frems hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:30 Die AfD ist zusammen mit der Schuldenbremse daran schuld. So einfach ist das.
:D Geile Satire! Besser hätts ein Ehring auch nicht machen können! :thumbup:
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von frems »

firlefanz11 hat geschrieben: Donnerstag 12. September 2024, 10:57 AU, tut DAS weh...!
Ist bestimmt Lindner höchst persönlich dran Schuld, dass 16 Jahre lang unter Mutti sich dieser Sanierungsstau aufgetürmt hat, hm? :rolleyes:
Die Investitionsbremse gab's schon bevor Lindner Finanzminister wurde. Er führt den Kurs, der zur maroden Infrastruktur führt, halt bloß fort.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Tischler »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 12:58 Ich find es extrem merkwürdig.
Sicherlich kann keiner im Forum sagen wo da der Unterschied zwischen
Nicht ausreichend und die Brücke muss sofort gesperrt werden.

Weis jemand ob die Tram über die Brücke mit verminderter Geschwindigkeit fahren musste
oder ob eine Begegnung auf der Brücke der Tram ausgeschlossen war?
Ingenieurbauwerke werden im regelmäßigem Zustand (3/6 Jahre) von berufserfahrenen Ingenieuren mit Zusatzausbildung geprüft. Dabei werden alle Teile und Einzelgewerke nach einem Notensystem von 1-4 beurteilt. Das Ganze ergibt dann eine Gesamtnote, die sogenannte Zustandsnote.

Folglich kannst du anhand dieser Zustandsnote kaum etwas über die Tragfähigkeit einer Brücke aussagen. Dazu musst du Einblick in die Datenbank haben und die die Einzelbewertungen ansehen.
Es gibt viele Brücken in Deutschland mit der Note "nicht ausreichender Bauwerkszustand", was einer Zustandsnote von 3,0 bis 3,4 entspricht. Das ist auch erst einmal kein Todesurteil. Die blinken dann im System sozusagen rot auf und bitten darum instandgesetzt, instandgehalten, (Teil-) erneuert oder gleich ersatzneugebaut zu werden. Nun fehlt es oft an Geld aber vor allem an Personal. Was dann oft passiert ist, dass man kleinere Dinge ausbessert wie das Geländer o.ä. Das verbessert die Zustandsnote oft erstaunlich und die Zustandsnote hat, wie bereits geschrieben, wenig damit zu tun, ob die Brücke einsturzgefährdet ist oder eben nicht.

Mich wundert das nicht, dass bei uns nach Genua nun auch eine Brücke eingestürzt ist und das wird denke ich auch wieder passieren. Als Ingenieur hat man es auch nicht immer leicht. Bauwerke sperren, gerade auf Autobahnen, Bundesstraßen etc. macht man nicht mal eben so. Da trifft man auf viel Gegenwind und Widerstände. Wenn ein Ingenieurbauwerk dann für die nächsten Monate und Jahre in die Planungen fest eingeflossen ist kann da schon einmal der Gedanke aufkommen, dass das Ding ja noch bis dahin hält.
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frems
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von frems »

Schon Teilsperrungen haben große Auswirkungen:
Schaden an wichtiger Autobahnbrücke entdeckt – Teilsperrung sorgt für langen Stau

Nur knapp ist Dresden beim teilweisen Einsturz der Carolabrücke einer Katastrophe entgangen. Auch in Hamburg sind viele Elbbrücken alt und marode. Bei einer Überprüfung der Norderelbbrücke wurden kürzlich Schäden entdeckt. Das hat nun Folgen für den Verkehr.
https://www.mopo.de/hamburg/schaden-am- ... t-bruecke/

Wird man sich wohl noch mehr als bisher dran gewöhnen müssen. Schlecht für die Wirtschaft, die auf intakte Infrastrukturen angewiesen ist, aber notfalls verlagert man Teile des Geschäfts, wenn es in Deutschland immer unzuverlässiger wird. Die Arbeitsplätze sind dann ja nicht verloren, sondern lediglich woanders. :|
Labskaus!

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Bogdan
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Bogdan »

Tischler hat geschrieben: Donnerstag 12. September 2024, 12:52 Ingenieurbauwerke werden im regelmäßigem Zustand (3/6 Jahre) von berufserfahrenen Ingenieuren mit Zusatzausbildung geprüft. Dabei werden alle Teile und Einzelgewerke nach einem Notensystem von 1-4 beurteilt. Das Ganze ergibt dann eine Gesamtnote, die sogenannte Zustandsnote.

Folglich kannst du anhand dieser Zustandsnote kaum etwas über die Tragfähigkeit einer Brücke aussagen. Dazu musst du Einblick in die Datenbank haben und die die Einzelbewertungen ansehen.
Es gibt viele Brücken in Deutschland mit der Note "nicht ausreichender Bauwerkszustand", was einer Zustandsnote von 3,0 bis 3,4 entspricht. Das ist auch erst einmal kein Todesurteil. Die blinken dann im System sozusagen rot auf und bitten darum instandgesetzt, instandgehalten, (Teil-) erneuert oder gleich ersatzneugebaut zu werden. Nun fehlt es oft an Geld aber vor allem an Personal. Was dann oft passiert ist, dass man kleinere Dinge ausbessert wie das Geländer o.ä. Das verbessert die Zustandsnote oft erstaunlich und die Zustandsnote hat, wie bereits geschrieben, wenig damit zu tun, ob die Brücke einsturzgefährdet ist oder eben nicht.

Mich wundert das nicht, dass bei uns nach Genua nun auch eine Brücke eingestürzt ist und das wird denke ich auch wieder passieren. Als Ingenieur hat man es auch nicht immer leicht. Bauwerke sperren, gerade auf Autobahnen, Bundesstraßen etc. macht man nicht mal eben so. Da trifft man auf viel Gegenwind und Widerstände. Wenn ein Ingenieurbauwerk dann für die nächsten Monate und Jahre in die Planungen fest eingeflossen ist kann da schon einmal der Gedanke aufkommen, dass das Ding ja noch bis dahin hält.
Danke schön für die ausführliche Erklärung. :thumbup:
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Maikel »

Tischler hat geschrieben: Donnerstag 12. September 2024, 12:52 Folglich kannst du anhand dieser Zustandsnote kaum etwas über die Tragfähigkeit einer Brücke aussagen. Dazu musst du Einblick in die Datenbank haben und die die Einzelbewertungen ansehen.
Es gibt viele Brücken in Deutschland mit der Note "nicht ausreichender Bauwerkszustand", was einer Zustandsnote von 3,0 bis 3,4 entspricht. Das ist auch erst einmal kein Todesurteil.
3,0 bis 3,4 ist ja vergleichsweise "gut". Und trotzdem eingestürzt, ooops.

Hier in Lübeck gibt es (mindestens) eine Brücke, die seit Jahren die Zustandsnote 3,9 bekommt.
(ab Note 4 müßte sie wohl ganz gesperrt werden.)

Für die Sanierung (die Brücke ist denkmalsgeschützt) hat sich der Bauausschuß vor einiger Zeit für die aufwendigste von mehreren Möglichkeiten entschieden. Daraufhin meldete die Verwaltung, daß sie für Planung dieser Variante (noch) ein Jahr länger benötigt. Also geplanter Baubeginn auf Ende 2025 verschoben.
Die Benutzer der Brücke dürfen weiter zittern.

Immerhin steht inzwischen die parallel laufende Ersatzbrücke für Fußgänger und Radfahrer. Auch diese hatte sich schon jahrelang verzögert, u.a. wg. Einsprüchen des Umweltamtes.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Nightrain »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:42 Tja da hätte man 100 Mrd. nicht für die Rüstung ausgeben sollen, sondern in die Infrastruktur stecken sollen. :?
Unglaublich ist eher der Vorgang, dass man Teile der Brücke bereits saniert hat, obwohl dieser Abschnitt so marode war, dass dieser unter seinem eigenen Gewicht zusammenbrechen konnte.

Daran hätten auch die geplanten Sanierungsarbeiten rein gar nichts geändert. Diese betrafen einen neuen Straßenbelag und neue Beleuchtung und Geländer. An der tragenden Statik kann man nicht einfach "herumsanieren".

Es hätte also gut sein können, dass auch der nun eingestürzte Teil saniert worden wäre nur um einige Zeit später einzustürzen.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Cobra9 »

Nightrain hat geschrieben: Donnerstag 12. September 2024, 22:42 Unglaublich ist eher der Vorgang, dass man Teile der Brücke bereits saniert hat, obwohl dieser Abschnitt so marode war, dass dieser unter seinem eigenen Gewicht zusammenbrechen konnte.

Daran hätten auch die geplanten Sanierungsarbeiten rein gar nichts geändert. Diese betrafen einen neuen Straßenbelag und neue Beleuchtung und Geländer. An der tragenden Statik kann man nicht einfach "herumsanieren".

Es hätte also gut sein können, dass auch der nun eingestürzte Teil saniert worden wäre nur um einige Zeit später einzustürzen.
Du musst auch statisch sanieren. Was oft nicht gemacht wird
Eishockey endlich wieder.

Idioten muss man nicht suchen, die melden sich von selbst. Manche können auch tatsächlich tippen, samt Avatar einer Tierart oder ähnliches nutzen. Paradox
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Bogdan »

Nightrain hat geschrieben: Donnerstag 12. September 2024, 22:42 Unglaublich ist eher der Vorgang, dass man Teile der Brücke bereits saniert hat, obwohl dieser Abschnitt so marode war, dass dieser unter seinem eigenen Gewicht zusammenbrechen konnte.

Daran hätten auch die geplanten Sanierungsarbeiten rein gar nichts geändert. Diese betrafen einen neuen Straßenbelag und neue Beleuchtung und Geländer. An der tragenden Statik kann man nicht einfach "herumsanieren".

Es hätte also gut sein können, dass auch der nun eingestürzte Teil saniert worden wäre nur um einige Zeit später einzustürzen.
Da warte ich das Urteil der Experten ab.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von relativ »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 11. September 2024, 13:42 Tja da hätte man 100 Mrd. nicht für die Rüstung ausgeben sollen, sondern in die Infrastruktur stecken sollen. :?
Zeit ist bei so einen großen Sanierungsstau die viel wichtigere Maßeinheit.
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Tischler »

Maikel hat geschrieben: Donnerstag 12. September 2024, 18:35 3,0 bis 3,4 ist ja vergleichsweise "gut". Und trotzdem eingestürzt, ooops.

Hier in Lübeck gibt es (mindestens) eine Brücke, die seit Jahren die Zustandsnote 3,9 bekommt.
(ab Note 4 müßte sie wohl ganz gesperrt werden.)

Für die Sanierung (die Brücke ist denkmalsgeschützt) hat sich der Bauausschuß vor einiger Zeit für die aufwendigste von mehreren Möglichkeiten entschieden. Daraufhin meldete die Verwaltung, daß sie für Planung dieser Variante (noch) ein Jahr länger benötigt. Also geplanter Baubeginn auf Ende 2025 verschoben.
Die Benutzer der Brücke dürfen weiter zittern.

Immerhin steht inzwischen die parallel laufende Ersatzbrücke für Fußgänger und Radfahrer. Auch diese hatte sich schon jahrelang verzögert, u.a. wg. Einsprüchen des Umweltamtes.
Hm also du kannst wenn es um die Einsturzgefahr geht nicht nach der Zustandsnote gehen. Bei der eingestürzten Brücke handelt es sich um einen besonderen Typen, welcher vor einigen Jahrzehnten geplant und umgesetzt wurde. Brücke ist nicht gleich Brücke, selbst wenn sie aus den gleichen Materialien gebaut ist. Bei der eingestürzt Brücke handelt es sich um einen Typ bei welchem die Spannglieder anders angeordnet sind. Bei uns in Stuttgart und den umliegenden Landkreisen sind mir nur zwei solcher Brücken bekannt. Hier gilt es ein besonderes Augenmerk drauf zu haben. Du siehst eventuell keinen einzigen Riss und trotzdem kann die Brücke kurz vor dem Einsturz sein. Wer Brückenprüfer werden will verbringt rund 20 Prozent der Ausbildung nur mit diesem Typen Brücke.

Durch die Medien geistert nun immer diese Zustandsnote. Ist ja auch klar, wir alle wurden in unserem Leben jahrelang mit Noten bewertet. Mit sowas kann jeder was anfangen. Bei Zustandnoten von Brücken ist das aber nicht so leicht. Wenn du deinen Schulabschluss mit einem Schnitt von 2,3 gemacht hast sagt das reichlich wenig über deine Note in Mathematik aus. Die Abschlussnote lässt nur erahnen, dass du wahrscheinlich ein solider, durchschnittlicher Schüler bist und in Mathe wahrscheinlich kein Überfliegen aber auch keine Niete oder gar durchgefallen bist. Bei letzterem hättest du auch keinen Abschluss, also lässt sich das ausschließen. Ebenso kannst du bei einer Zustandsnote lediglich sagen, dass die Brücke bei der Einzelbewertung Tragfähigkeit nicht durchgefallen ist.
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Bogdan
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Bogdan »

firlefanz11 hat geschrieben: Donnerstag 12. September 2024, 10:57 AU, tut DAS weh...!
Ist bestimmt Lindner höchst persönlich dran Schuld, dass 16 Jahre lang unter Mutti sich dieser Sanierungsstau aufgetürmt hat, hm? :rolleyes:
Einen Brückenprüfingenieur sucht die Stadt Dresden bis 02.Oktober. :?
Ich habe das zuerst für eine Fake-News gehalten.
Aber nö, es stimmt.
https://bewerberportal.dresden.de/BWVOn ... ausId=9888
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Billie Holiday »

Bogdan hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 11:22 Einen Brückenprüfingenieur sucht die Stadt Dresden bis 02.Oktober. :?
Ich habe das zuerst für eine Fake-News gehalten.
Aber nö, es stimmt.
https://bewerberportal.dresden.de/BWVOn ... ausId=9888
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von jack000 »

Die Brücke, auf der die S-Bahnlinien S 4, S 5, S 6 und S 60 die Borsigstraße in Feuerbach überqueren, kann nicht mehr saniert werden. Der nun genehmigte Neubau hat Folgen für den Bahn- wie auch für den Straßenverkehr.

[...]
Zahlreiche Brücken in der Stadt sind in die Jahre gekommen. Nun zeigt sich diese Misere auch an einer viel befahrenen Brücke im S-Bahnnetz. In Feuerbach, wo die Nordlinien S 4, S 5, S 6 und S 60 die Bundesstraße 295 überqueren, muss in den kommenden Jahren die denkmalgeschützte Bahnbrücke, Baujahr 1906, neu gebaut werden. In der vom Eisenbahn-Bundesamt im August erteilten Baugenehmigung, dem sogenannten Planfeststellungsbeschluss, heißt es nüchtern, das Bauwerk sei „technisch abgängig“, sprich am Ende seiner Lebensdauer angekommen. Ein Neubau ist unumgänglich.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 4d88f.html
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Atue001 »

jack000 hat geschrieben: Sonntag 22. September 2024, 00:39 https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 4d88f.html
Hier ist alles im Arsch!
Das ist richtig - und richtig ist auch, dass unter CDU-Regierungszeiten schlicht und einfach zu wenig investiert wurde. Und jetzt unter der Ampel - würde man gerne investieren - aber die CDU verhindert eine Lockerung der falschen Schuldenbremse.....dabei braucht es dringed Investitionen in die Infrastruktur.....aber die CDU wird ja demnächst die Regierung wieder übernehmen....und dann all das aufarbeiten, wogegen sie jetzt stimmt......das Problem in Deutschland ist die CDU!
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von firlefanz11 »

jack000 hat geschrieben: Sonntag 22. September 2024, 00:39 https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 4d88f.html
Hier ist alles im Arsch!
Wer ist doch in BaWü gleich an der Regierung? :?
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Tom Bombadil »

Die FDP ist Schuld. Kann man es der nicht in die Schuhe schieben, dann die CDU/CSU. Niemals linke Parteien, die machen immer alles richtig.
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Montag 23. September 2024, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
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firlefanz11
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von firlefanz11 »

Atue001 hat geschrieben: Sonntag 22. September 2024, 01:18 Schuldenbremse
:rolleyes: *schnarch*
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Kamikaze
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Re: Die Infrastruktur in Deutschland zerbröselt

Beitrag von Kamikaze »

Bin gespannt, wann zur Einhaltung der Schuldenbremse oder zur Tilgung von Strafzahlung durch Nichteinhaltung internationaler Verträge (z.B. Klimaschutz) erstmalig die Renten reduziert werden (müssen).
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