Grundsatzdiskussion Islam

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Keinen_Faschismus!

Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Sungawakan hat geschrieben:(24 Nov 2020, 08:02)
Er sieht wichtige Gemeinsamkeiten zwischen Nationalsozialismus und Islamismus,
Sieht er auch Gemeinsamkeiten zwischen Islam und Nationalsozialismus oder Faschismus?
Sungawakan
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Sungawakan »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(24 Nov 2020, 08:06)

Sieht er auch Gemeinsamkeiten zwischen Islam und Nationalsozialismus?
Siehe meine Einleitung in dem Beitrag, Sansal sieht keinen Unterschied zwischen Islam und Islamismus, was folgt also gemäß mathematischer Gleichung hieraus?
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Papaloooo
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

Sungawakan hat geschrieben:(24 Nov 2020, 08:02)

Sansal (der Befragte) sieht keinen Unterschied zwischen Islam und Islamismus: Der Islam will bekehren und erobern.
[ ... ] Er sieht wichtige Gemeinsamkeiten zwischen Nationalsozialismus und Islamismus, und, um auf die Überschrift zurückzukommen, hält den Islam nicht für reformierbar.
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(24 Nov 2020, 08:06)

Sieht er auch Gemeinsamkeiten zwischen Islam und Nationalsozialismus oder Faschismus?
Der Islam ist nicht gleich der Islamismus,
aber der Islamismus entsteht aus dem Islam.
Das hat Sungawakan ja auch schon treffend dargestellt.
Der Islamismus ist System, das nichts neben sich duldet,
wo die Sure 2:191 "Und tötet sie (gemeint sind die "Ungläubigen"), wo immer ihr sie findet."
wörtlich verstanden wird, und nicht im historischen Kontext.
Ein System, wo alleine der Wechsel des Glaubens mit dem Erhängen, Köpfen, oder der Steinigung bestraft wird,
ist durchaus faschistoid.
Es ist nicht wesentlich anders als im 3. Reich, als die Arier die "Herrenrasse" waren,
und zum Erhalt ihrer "Reinheit" Menschen anderer Ethnien umgebracht haben.

Was glaubst du, was passiert, wenn du als friedliebender Mensch in den Hochburgen des IS unterwegs bist?
Es wird dir nicht besser ergehen, als einem Juden im 3. Reich.
Und damit wird das 3. Reich in keiner Weise verharmlost, wie es die Querdenker derzeit gerne tun.
Es zeigt nur die Gefährlichkeit dieser Menschen (z.B. IS) auf.

Genaugenommen ist es noch schlimmer als im 3. Reich:
Die absolute Mehrheit der Deutschen war erleichtert, als Hitler den Tod fand.
Dort führt der Tod eines des Führers des IS nur noch zu vielen Nacheiferern,
und sie feiern ihn als Märtyrer.
Das tun nicht mal die Neonazis mit Hitler,
dessen Versagen ist ihnen vielmehr peinlich.

Der IS sendet hingegen sogenannte Schläfer aus,
mit dem Ziel, die Demokratien in anderen Ländern zu bekämpfen,
um ein weltweites Kalifat einzurichten.

So weit entfernt von Hitlers Vorstellung seines Großreiches Germanien ist das nicht.
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Ammianus
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Ammianus »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(24 Nov 2020, 08:06)

Sieht er auch Gemeinsamkeiten zwischen Islam und Nationalsozialismus oder Faschismus?
Zwei einfache Frage:

Welche Strafe drohte 1937 einem Juden in Deutschland, der nachweislich Geschlechtsverkehr mit einer sogenannten Arierin hatte?

Welche Strafe droht heute einem Juden in der Islamischen Republik Iran, der nachweislich Geschlechtsverkehr mit einer Muslima hatte?
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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ThorsHamar
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von ThorsHamar »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Nov 2020, 16:33)

Der Islam ist nicht gleich der Islamismus,
aber der Islamismus entsteht aus dem Islam. .....
Was heisst denn "entsteht aus dem Islam?
Islamismus IST Islam! Da gibt es doch überhaupt keine Möglichkeit der Relativierung.
Und eine Differenzierung der verschiedenen Islame ist ganz alleine eine Angelegenheit von Muslimen.
Eine Aufforderung an Ungläubige, diesen ganzen Schwachsinn in mehr oder weniger gefährliche Sekten einzuteilen, mit der gleichzeitigen Forderung von Akzeptanz, ist absurd.
Islam ist Islam.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

ThorsHamar hat geschrieben:(27 Nov 2020, 17:16)

Was heisst denn "entsteht aus dem Islam?
Islamismus IST Islam! Da gibt es doch überhaupt keine Möglichkeit der Relativierung.
Und eine Differenzierung der verschiedenen Islame ist ganz alleine eine Angelegenheit von Muslimen.
Eine Aufforderung an Ungläubige, diesen ganzen Schwachsinn in mehr oder weniger gefährliche Sekten einzuteilen, mit der gleichzeitigen Forderung von Akzeptanz, ist absurd.
Islam ist Islam.
Ja richtig: Islam ist Islam.
Aber eben ist Islam nicht gleich Islamismus.
Umgekehrt ist aber Islamismus immer Islam.

Christentum ist auch Christentum.
Christentum ist nicht gleich Inquisition und Kreuzzüge.
Aber Inquisition und Kreuzzüge waren Christentum.

Geh mal zum Tag der offenen Tür in die Moscheen und spreche mit Imamen.
Ich habs gemacht und erlebte diese Menschen als freundlich.

Unbestritten dennoch, dass im Islam meist (bzw. zu häufig) die klare Distanzierung von Islamisten fehlt.
Aber: eine Religion als solches tut niemandem etwas an.
Wenn sie aber Instrumentalisiert wird, also wenn ein -ismus hinten dran hängt,
dann wird sie gefährlich.

Gefährlich werden Religionen immer dann, wenn ihnen weltliche Macht gegeben wird.
Wenn sie Einfluss auf Gesetze haben, oder nehmen.
Oder gar, wenn sie selbst richten.

Von daher ist es äußerst wichtig,
den Staat wirklich säkular zu machen.
Wenn Söder Kreuze in Behörden fordert,
dann haben natürlich muslimische Kopftücher in diesen Behörden auch Berechtigung.
Weder das eine, noch das andere ist richtig.

Wenn Schulen in christlichen Händen sind und Muslime ausschließen,
dann wird es irgendwann muslimische Schulen geben, welche christliche Schüler ausschließen.
Weder das eine, noch das andere ist richtig.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Stoner »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Nov 2020, 19:57)

Wenn Schulen in christlichen Händen sind und Muslime ausschließen,
dann wird es irgendwann muslimische Schulen geben, welche christliche Schüler ausschließen.
Weder das eine, noch das andere ist richtig.
Doch, in einem laizistischen Staat geht diesen das nichts an. Es sei denn, er würde Konfessionsschulen verbieten und verfassungsrechtlich damit durchkommen.

Warum sollte eine Konfessionsschule denn andere Konfessionen zulassen (müssen)?

Laizismus sollte ganz oder gar nicht stattfinden. Entweder man trennt sich ganz, oder man lässt es gleich.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

Stoner hat geschrieben:(27 Nov 2020, 22:17)

Doch, in einem laizistischen Staat geht diesen das nichts an. Es sei denn, er würde Konfessionsschulen verbieten und verfassungsrechtlich damit durchkommen.

Warum sollte eine Konfessionsschule denn andere Konfessionen zulassen (müssen)?

Laizismus sollte ganz oder gar nicht stattfinden. Entweder man trennt sich ganz, oder man lässt es gleich.
Ich finde zumindest, dass wenn es schon christlichen Religionsunterricht gibt,
dass es dann auch muslimischen Unterricht geben sollte.
Am besten wäre aber ein Ethikunterricht für alle,
und dann wäre es gut, dass dieser Ethikunterricht eben auch die einzelnen Regionen behandelt,
darüber redet, wie diese entstanden sind,
und welche teile dieser Religionen zu einer humanistischen Ethik beitragen können und sollten.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Stoner »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Nov 2020, 22:35)

Ich finde zumindest, dass wenn es schon christlichen Religionsunterricht gibt,
dass es dann auch muslimischen Unterricht geben sollte.
Am besten wäre aber ein Ethikunterricht für alle,
und dann wäre es gut, dass dieser Ethikunterricht eben auch die einzelnen Regionen behandelt,
darüber redet, wie diese entstanden sind,
und welche teile dieser Religionen zu einer humanistischen Ethik beitragen können und sollten.
In Frankreich gibt es keinen schulischen Religionsunterricht und - mit Ausnahme des Elsaß, weil das 1905 nicht französisch war - auch keine theologischen Fakultäten an den Unis.

Eine Trennung von Kirche und Staat wie in Frankreich schließt den Religionsunterricht an den Schulen also aus. Das halte ich für vernünftig.

Ich persönlich hätte nichts gegen Philosophieunterricht - das würde Logik, Argumentationstheorie ebenso umfassen wie Ethik und praktische Philosophie. Religionen bleiben mit ihren Modellen nicht unerwähnt, mehr aber nicht.

Jede Konfession kann ihre Schulen gründen, und da können die islamischen dann auch Kinder und Erwachsene in der Burka rumrennen lassen. Das bleibt, sofern sie die schulischen Bedingungen erfüllen, ganz ihnen überlassen, es ist Teil der viel beschworenen und als hoher Wert gehandelten Vielfalt. Auch da gilt meine aktuelle Signatur.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von PeterK »

Stoner hat geschrieben:(27 Nov 2020, 22:45)
Eine Trennung von Kirche und Staat wie in Frankreich schließt den Religionsunterricht an den Schulen also aus. Das halte ich für vernünftig.
Bei uns bedeutete "Religionsunterricht": Was ist Religion? Welche Religionen gibt es? Was macht sie aus? Was unterscheidet sie? etc. etc.

Das hielten wir überwiegend für vernünftig und interessant.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Sören74 »

ThorsHamar hat geschrieben:(27 Nov 2020, 17:16)

Was heisst denn "entsteht aus dem Islam?
Islamismus IST Islam! Da gibt es doch überhaupt keine Möglichkeit der Relativierung.
Und eine Differenzierung der verschiedenen Islame ist ganz alleine eine Angelegenheit von Muslimen.
Demzufolge wäre auch "Christianismus IST Christentum".
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von PeterK »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Nov 2020, 19:57)
Wenn sie aber Instrumentalisiert wird, also wenn ein -ismus hinten dran hängt, dann wird sie gefährlich.
"Judaismus" und "Buddhismus" sind also gefährlich?
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von ThorsHamar »

Sören74 hat geschrieben:(27 Nov 2020, 23:51)

Demzufolge wäre auch "Christianismus IST Christentum".
Wie "demzufolge wäre"?
Was willst Du fragen? Ob ich finde, dass nach meiner Bewertung der Relation Islamismus -Islam eine adäquate Bewertung auch auf Christen zuträfe?
Natürlich!
Das trifft auf alle Religioten und ihre Betvereine zu.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

Stoner hat geschrieben:(27 Nov 2020, 22:45)

In Frankreich gibt es keinen schulischen Religionsunterricht und - mit Ausnahme des Elsaß, weil das 1905 nicht französisch war - auch keine theologischen Fakultäten an den Unis.

Eine Trennung von Kirche und Staat wie in Frankreich schließt den Religionsunterricht an den Schulen also aus. Das halte ich für vernünftig.

Ich persönlich hätte nichts gegen Philosophieunterricht - das würde Logik, Argumentationstheorie ebenso umfassen wie Ethik und praktische Philosophie. Religionen bleiben mit ihren Modellen nicht unerwähnt, mehr aber nicht.

Jede Konfession kann ihre Schulen gründen, und da können die islamischen dann auch Kinder und Erwachsene in der Burka rumrennen lassen. Das bleibt, sofern sie die schulischen Bedingungen erfüllen, ganz ihnen überlassen, es ist Teil der viel beschworenen und als hoher Wert gehandelten Vielfalt. Auch da gilt meine aktuelle Signatur.
Ja ich finde auch die völlige Trennung von Kirche und Staat richtig und vernünftig.
Allerdings sehe ich darin, dass dann durch den fehlenden Religionsunterricht religiöse Eltern,
seien es christliche oder auch muslimische ihre eigenen Privatschulen gründen,
eine zunehmende Entfremdung und Polarisierung in den religiösen Gruppen.
Fehlende häufige Berührungspunkte fordern Vorurteile und Feindbilder.

Zum Zweiten hat man weniger Einblick darin und Einfluss darauf,
was in den Privatschulen genau neben dem Regelunterricht noch gelehrt wird.

P.s.: die Darstellung der Signaturen hab ich bei den Einstellungen ausgeschaltet.
Ich müsste sie nun extra wieder einschalten, tue das nun aber nicht.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

PeterK hat geschrieben:(28 Nov 2020, 00:10)

"Judaismus" und "Buddhismus" sind also gefährlich?
Nein sorry, da rudere ich (teilweise) zurück bzgl. -"ismus".
Für die Rohingyas ist allerdings der Buddhismus durchaus gefährlich.
Für die Palästinenser ist es der Judaismus.
In Irland trafen Katholizismus und Protestantismus mordend aufeinander.
(Ohne da klar Stellung für eine Seite beziehen zu wollen.)

Unsere Gene entstanden vor allen Dingen in den Jahrhunderttausenden,
als steinzeitliche Sippen sich bekriegten um Stammesgebiete,
weil es damit um Sein oder Nichtsein der Sippe ging.

Dieses genetisch bedingte Wir-Gefühl und das genetisch bedingte Die-Feinde-Gefühl,
steckt tief in uns drin. Ob wir das uns eingestehen, oder nicht.

Für das Überleben war aber auch die Vermeidung von Inzucht erforderlich.
Also musste man gelegentlich von den Feinden die Frauen rauben.

Je mehr Menschen in Instinkten leben,
und dies tun sie dann, wenn das Bildungsniveau recht niedrig ist,
desto mehr kommen diese Eigenschaften zutage:

Man sieht andere Gruppen als die Feinde, ja Untermenschen (hier regionsspezifisch),
aber von Frauenraub oder Vergewaltigungen bei den Feinden sieht man doch nicht ab.

Von daher ist Bildung zur Weltoffenheit anzustreben.
Von daher ist ein großes Miteinander anzustreben.
Und da würden sich gerade bei religiösen Menschen doch von früh an
die Vermittlung den Glaubensinhalten der anderen Religionen anbieten,
um Vorurteile abzubauen.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von PeterK »

Papaloooo hat geschrieben:(28 Nov 2020, 08:27)
Nein sorry, da rudere ich (teilweise) zurück bzgl. -"ismus".
Für die Rohingyas ist allerdings der Buddhismus durchaus gefährlich.
Für die Palästinenser ist es der Judaismus.
Ich denke, für "die Palästinenser" ist eher der Islamismus gefährlich.
Stoner

Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Stoner »

Papaloooo hat geschrieben:(28 Nov 2020, 07:47)

Ja ich finde auch die völlige Trennung von Kirche und Staat richtig und vernünftig.
Allerdings sehe ich darin, dass dann durch den fehlenden Religionsunterricht religiöse Eltern,
seien es christliche oder auch muslimische ihre eigenen Privatschulen gründen,
eine zunehmende Entfremdung und Polarisierung in den religiösen Gruppen.
Fehlende häufige Berührungspunkte fordern Vorurteile und Feindbilder.
Abgesehen davon, dass man eine Schule nicht so schnell und einfach gründet - was man auch durch Finanzierungsverbote aus dem Ausland sicherstellen könnte -, muss eine Gesellschaft in der Lage sein, Negativität auch auszuhalten, mit ihr umzugehen. Wer sich Vielfalt wünscht, aber nur zu seinen eigenen domestizierenden Vorstellungen, will in Wirklichkeit keine Vielfalt. Wenn die Angst, dass Muslime ihr eigenes Ding machen, dann die Laizismus-Idee wieder unterlaufen, dann ist man dort, was ich in einem anderen Strang die säkundäre Islamisierung genannt habe: Alles starrt auf den Islam und alles richtet sich an den aus ihm entstehenden Probleme oder Befürchtungen aus. Wozu? Warum sollen wir unsere Vorstellungen von Freiheit und Autonomie des Individuums und Trennung von Staat und Kirche an fundamentalistischen Religiösen orientieren?
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

PeterK hat geschrieben:(28 Nov 2020, 10:19)

Ich denke, für "die Palästinenser" ist eher der Islamismus gefährlich.
u.a.
Religiöse Anschauungen selbst sind harmlos,
es sei denn, die Menschen, die sie haben, haben weltliche Macht,
oder streben diese außerhalb von demokratischen Prozessen an.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

Stoner hat geschrieben:(28 Nov 2020, 11:27)

Abgesehen davon, dass man eine Schule nicht so schnell und einfach gründet - was man auch durch Finanzierungsverbote aus dem Ausland sicherstellen könnte -, muss eine Gesellschaft in der Lage sein, Negativität auch auszuhalten, mit ihr umzugehen. Wer sich Vielfalt wünscht, aber nur zu seinen eigenen domestizierenden Vorstellungen, will in Wirklichkeit keine Vielfalt. Wenn die Angst, dass Muslime ihr eigenes Ding machen, dann die Laizismus-Idee wieder unterlaufen, dann ist man dort, was ich in einem anderen Strang die säkundäre Islamisierung genannt habe: Alles starrt auf den Islam und alles richtet sich an den aus ihm entstehenden Probleme oder Befürchtungen aus. Wozu? Warum sollen wir unsere Vorstellungen von Freiheit und Autonomie des Individuums und Trennung von Staat und Kirche an fundamentalistischen Religiösen orientieren?
Das kann man so unterschreiben.
Wobei dennoch die Förderung eines Miteinanders, insbesondere bei der Nachwuchsgeneration von streng-religiösen Familien, ob christlich, ob muslimisch für die Prävention einer Ghettoisierung wünschenswert wäre.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Sungawakan »

Papaloooo hat geschrieben:(28 Nov 2020, 11:52)

u.a.
Religiöse Anschauungen selbst sind harmlos,
es sei denn, die Menschen, die sie haben, haben weltliche Macht,
oder streben diese außerhalb von demokratischen Prozessen an.
Dann sind alle Anschauungen harmlos, solange die Menschen, die daran glauben, nicht an die Macht kommen? Also müsste man rechte Parteien erst dann verbieten, wenn sie in demokratischen Wahlen die Mehrheit erhalten?
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Adam Smith »

Sungawakan hat geschrieben:(28 Nov 2020, 19:31)

Dann sind alle Anschauungen harmlos, solange die Menschen, die daran glauben, nicht an die Macht kommen? Also müsste man rechte Parteien erst dann verbieten, wenn sie in demokratischen Wahlen die Mehrheit erhalten?
Solange sie nicht in der Lage sind Schaden anzurichten.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

Sungawakan hat geschrieben:(28 Nov 2020, 19:31)

Dann sind alle Anschauungen harmlos, solange die Menschen, die daran glauben, nicht an die Macht kommen? Also müsste man rechte Parteien erst dann verbieten, wenn sie in demokratischen Wahlen die Mehrheit erhalten?
Du hast meinen zweiten Satzteil unterschlagen...
"oder streben diese [die Macht] außerhalb von demokratischen Prozessen an."
Siehe z.B. die NSU:
Diese wollten mit Terror aus dem Untergrund Macht ausüben
und so das Land nach ihren Vorstellungen umgestalten.

Übrigens ist es grundsätzlich problematisch, rechte Parteien zu verbieten.
Man kann die NPD verbieten, wie man es gemacht hat.
Ein Teil taucht dann in den Untergrund ab,
ein anderer Teil schließt sich anderen Parteien an.
Der Teil, der aber in den Untergrund abtaucht,
braucht sich um keine politischen Debatten mehr zu kümmern,
kann also die Diskriminierung ungehemmt vorantreiben,
und hat gerade wegen dieser "Opferrolle" noch zusätzlich Auftrieb durch Zulauf.

Aus diesem Grunde sehe ich Verbote für den falschen Weg.
Das Gleiche gilt natürlich auch für alle anderen Randgruppen,
im Graubereich der Legalität.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Chajm »

Papaloooo hat geschrieben:(28 Nov 2020, 08:27)

Nein sorry, da rudere ich (teilweise) zurück bzgl. -"ismus".
Für die Rohingyas ist allerdings der Buddhismus durchaus gefährlich.
Für die Palästinenser ist es der Judaismus.
( ...)
Definieren/erklaeren Sie den Begriff "Judaismus" und leiten sie aus dieser Definition ab, inwiefern jener dann fuer Palaestinenser gefaehrlich sein kann.
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

Chajm hat geschrieben:(29 Nov 2020, 19:46)

Definieren/erklaeren Sie den Begriff "Judaismus" und leiten sie aus dieser Definition ab, inwiefern jener dann fuer Palaestinenser gefaehrlich sein kann.
Ich bitte um Entschuldigung, wenn das so rüberkäme,
als hätte ich etwas gegen Juden, keineswegs.
Hab eine ganze Liedersammlung von meinen Reisen mit Hebräischen Liedern und Niguns mitgebracht,
die ich gelegentlich mit der Gitarre begleitet singe.

Nein!

Aber es wäre schön, wenn sich Juden und Palästinenser nicht mehr als Feinde gegenüberstünden.
Eine Zwei-Saaten-Lösung wäre gut,
noch besser wäre natürlich, wenn man diese gar nicht bräuchte,
und dennoch nicht mehr voreinander Angst haben müsste.

Ich denke, dass hier mal wieder - wie so oft - religiöse Vereisungen
der Auslöser sind für ein auf beiden Seiten verankertes Elitäres denken,
dass jeweils den anderen als niederwertiger ansieht.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von sunny.crockett »

Verfassungsschutz: „Islamisches Zentrum Hamburg“ ist Außenposten des Mullah-Regimes

Das Islamische Zentrum Hamburg (IZH), das an der Außenalster die markant blaue Imam-Ali-Moschee betreibt, gibt sich nach außen friedlich, eigenständig und ist angeblich nur an Religion interessiert. Das glaubt der Verfassungsschutz der Hansestadt schon lange nicht, jetzt gibt es offenbar neue Belege für die Abhängigkeit des IZH vom islamistischen Regime in Iran. Das IZH sei ein „weisungsgebundener Außenposten des Teheraner Regimes“, schreibt das Landesamt in einer Mitteilung vom Freitag.

Demnach liegen dem Verfassungsschutz offizielle Schreiben aus dem Iran vor, die an den Leiter des IZH, Muhammad Mofatteh, gerichtet sind. In den Dokumenten werde er als „geehrter Vertreter des Obersten Führers“ angesprochen. Oberster Führer des Iran ist Ayatollah Ali Khamenei.

Aus den Schreiben ergebe sich, dass Mofatteh direkt an das „Büro des Revolutionsführers“ angebunden ist, heißt es. Der Verfassungsschutz hält dem IZH zudem vor, es unterstütze Strukturen der mit dem Iran liierten, libanesisch-schiitischen Terrororganisation Hisbollah. Sie hat schwere Anschläge verübt und unterstützt mit Kämpfern den syrischen Diktator Baschar al Assad.
https://www.tagesspiegel.de/politik/ira ... obal-de-DE

Interessant dabei ist ja immer, dass das IZH zum Zentralrat der Muslime gehört, trotzdem ist dessen Führer Mazyek ein Partner der Bundesrepublik und geht Hand in Hand mit Kanzlerin und Bundespräsidenten.

Dazu fördert der Staat mit Steuergeldern noch die radikalen Muslimgemeinschaften bei uns im Land
...Ebenso wurde immer wieder betont, dass die Sicherheit des jüdischen Staates Teil der deutschen Staatsräson ist. Wie passt das aber damit zusammen, dass Gruppen, die unter anderem der islamistischen Hamas nahestehen, bis heute hierzulande offizielle Gesprächspartner der Politik sind, ja bisweilen sogar von ihr unterstützt werden?

Ihre wichtigste Organisation hierzulande ist die etwa 600 Mitglieder starke Deutsche Muslimische Gemeinschaft (DMG). Der Verfassungsschutz im Bund wie auch in den Ländern geht davon aus, dass die Deutsche Muslimische Gemeinschaft ein direkter Ableger der ägyptischen Muslimbruderschaft ist, der sich auch der Hamas angegliedert sieht. Erst vor einigen Jahren wurde ein verstorbener Vertreter der DMG von Hamas geehrt. Laut Berliner Verfassungsschutz ist das Islamische Kultur- und Erziehungszentrum in Neukölln nicht nur der DMG zugeordnet, sondern gilt auch als ein Treffpunkt dortiger Hamas-Anhänger.
(...)
Besonders problematisch ist, dass die DMG Gründungsmitglied des Zentralrats der Muslime ist. Dort hatte bis Dezember 2019 offenbar niemand an ihren Verflechtungen und ihrer Ideologie Anstoß genommen. Nur aufgrund des öffentlichen Drucks lässt die DMG seither ihre Mitgliedschaft ruhen – zumindest wird diese Distanzierung behauptet. Der Vorsitzende des Zentralrates, Aiman Mazyek, kommentierte sie seinerzeit mit den Worten, der Zentralrat bedauere "diesen zwar schmerzlichen, aber auch notwendigen Schritt". Eine erstaunliche Aussage über offensichtliche Demokratiefeinde. Noch wenige Monate zuvor hatte Mazyek die DMG gegen die Vorwürfe der Sicherheitsbehörden in Schutz genommen. Ob die Mitgliedschaft tatsächlich ruht, lässt sich nicht überprüfen, denn der Zentralrat der Muslime veröffentlicht seit geraumer Zeit seine Mitgliederliste nicht mehr.
(...)
Weitaus besorgniserregender ist, dass Islamic Relief bis zum Jahr 2020 mit Millionenbeträgen von der Bundesregierung gefördert wurde. So erhielt die Organisation zwischen 2013 und 2020 trotz der genannten Erkenntnisse allein vom Auswärtigen Amt Projektförderungen in Höhe von rund 15 Millionen Euro.
https://www.zeit.de/2021/21/terrorismus ... semitismus

Kritik an der Unterstützung von radikalislamischen Gruppen in Deutschland gibt es nur sehr wenig. Ist auch schwierig, wenn kritische Äusserungen mit "antimuslimischen Rassismus"-Vorwürfen niedergemacht werden.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
"Dann sind die nicht insolvent, aber sie hören auf zu verkaufen." (Zitat Robert Habeck 2022)
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von JosefG »

sunny.crockett hat geschrieben:(18 Jul 2021, 10:23)

Dazu fördert der Staat mit Steuergeldern noch die radikalen Muslimgemeinschaften bei uns im Land
Warum tut er das? Habe mir diese Frage schon oft gestellt. Ich finde einfach keine Antwort.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Paddyroller »

PeterK hat geschrieben:(28 Nov 2020, 00:10)

"Judaismus" und "Buddhismus" sind also gefährlich?
Das heißt doch nicht Judaismus sondern Judentum. Buddhismus ist manchmal auch recht ungesund.

Aber mit den Ismen ist das so eine Sache. Mal ist er schlecht, dann wieder nicht.
Kommunismus, Faschismus, -> Böse
Altruismus, Globalismus, etc, -> prinzipiell okay.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Paddyroller »

Papaloooo hat geschrieben: Aber es wäre schön, wenn sich Juden und Palästinenser nicht mehr als Feinde gegenüberstünden.
Das liegt an den politischen Machthabern. Die Bevölkerung will keine Feindschaft und leidet nur darunter.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

Paddyroller hat geschrieben:(18 Jul 2021, 18:01)

Das liegt an den politischen Machthabern. Die Bevölkerung will keine Feindschaft und leidet nur darunter.
Nun schön wäre, wenn es nur so wäre.
Aber wenn es so wäre, dann könnte die Situation ja völlig befriedet werden,
durch einen politischen Machtwechsel auf beiden Seiten.

Nein, es herrscht da leider auf beiden Seiten Hass gegen den Jeweils anderen.
Dieser ist tief in die Herzen und in die Gedanken vieler - zu vieler - Menschen eingegangen.

Und es herrscht nicht zuletzt auch eine religiöse Verblendung jeweils einer von Gott erwählten Elite anzugehören,
und Gott auf der eigenen Seite zu wähnen, wenn es um die Konflikte mit den anderen geht.

Man möge hoffen, dass die Folgegenerationen nicht zuletzt durch eine Abkehr von einem dogmatisch - orthodoxen Glauben diese Gefühls- und Denkstrukturen überwinden werden.
Ob und wann, das steht aber noch in den Sternen.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Paddyroller »

Papaloooo hat geschrieben:(18 Jul 2021, 18:17)

Nun schön wäre, wenn es nur so wäre.
Aber wenn es so wäre, dann könnte die Situation ja völlig befriedet werden,
durch einen politischen Machtwechsel auf beiden Seiten.
Ja, du hast Recht. Meine Einschätzung war zu grob. Den Einfluss von Fanatikern habe ich unterschlagen.
Trotzdem will der gewöhnliche Bürger Frieden und in Ruhe leben. Überall auf der Welt ist das so. Der Hass auf "die anderen" wird von den Radikalen in den eigenen Reihen in ihn hineinmanipuliert.

Wir sind ja hier im Islamstrang. Mit Islamfeindlichkeit läuft es auch so. Die einen haben Angst vor dem Islam und wählen AfD, die anderen sehen ihre Welt vom Westen bedroht und schließen sich zB. dem IS an.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

Paddyroller hat geschrieben:(18 Jul 2021, 18:40)
Wir sind ja hier im Islamstrang. Mit Islamfeindlichkeit läuft es auch so. Die einen haben Angst vor dem Islam und wählen AfD, die anderen sehen ihre Welt vom Westen bedroht und schließen sich zB. dem IS an.
Ja so läuft es oft.
Meist ist es eine Perspektivlosigkeit die Menschen in die Extreme treibt.
Heißt aber auch im Umkehrschluss, wenn man die Bedingungen im Land so verändert,
dass Menschen Perspektiven bekommen, dann sind sie nicht mehr so anfällig für den Extremismus.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zweifeler »

Papaloooo hat geschrieben:(18 Jul 2021, 20:04)

Ja so läuft es oft.
Meist ist es eine Perspektivlosigkeit die Menschen in die Extreme treibt.
Heißt aber auch im Umkehrschluss, wenn man die Bedingungen im Land so verändert,
dass Menschen Perspektiven bekommen, dann sind sie nicht mehr so anfällig für den Extremismus.
Diese Argumentation habe und werde ich wohl nie begreifen. Man hat ein starkes extremismus Potenzial im Islam und behauptet dann man könne das durch Geld lösen. Geld löst wohl jegliches Problem solange es da ist ;) Zumal selbst Wohlstand dieses Problem nur einschränkt und nicht beseitigt.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

Zweifeler hat geschrieben:(24 Jul 2021, 14:45)

Diese Argumentation habe und werde ich wohl nie begreifen. Man hat ein starkes extremismus Potenzial im Islam und behauptet dann man könne das durch Geld lösen. Geld löst wohl jegliches Problem solange es da ist ;) Zumal selbst Wohlstand dieses Problem nur einschränkt und nicht beseitigt.
Ein Selbstmordattentäter ist dort aufzutreiben, wo Menschen Diesseits die Perspektive fehlt, und dieser stattdessen auf das Jenseits hofft

Nur mal so als Beispiel.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zweifeler »

Papaloooo hat geschrieben:(24 Jul 2021, 15:03)

Ein Selbstmordattentäter ist dort aufzutreiben, wo Menschen Diesseits die Perspektive fehlt, und dieser stattdessen auf das Jenseits hofft

Nur mal so als Beispiel.
Bestreite ich nicht, ist aber nur ein Teil. Gibt genug Selbstmordattentäter gerade in den europäischen Attentaten als auch Weltweit gesehen die Wohlstand haben, Geld und "Chancen".
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

Zweifeler hat geschrieben:(24 Jul 2021, 15:15)

Bestreite ich nicht, ist aber nur ein Teil. Gibt genug Selbstmordattentäter gerade in den europäischen Attentaten als auch Weltweit gesehen die Wohlstand haben, Geld und "Chancen".
Ja, wenn wir an die Piloten denken, welche die Flugzeuge in die Twin-Towers steuerten.
Aber das ist eher die Ausnahme.
Es ist ein sozialer Sprengstoff, wenn die Schere zwischen Arm und Reich allzuweit auseinandergeht.
Wobei ich das nun nicht so verstehe, dass wenn jemand in seinem kleinen Familienhäuschen wohnt,
und jemand vom Kaliber Bill Gates in der Nachbarschaft ein Schlösschen kauft plus 5 km² Landbesitz,
dann würden sich die Leute dort eher geehrt fühlen, als dass ein Sozialneid ausbricht.

Dummerweise bricht oft der Sozialneid bei denjenigen aus,
denen man viele Chancen gegeben hat, die diese aber nicht nutzen.
Zu sehr mögen sie damit beschäftigt sein, ein heiliges Buch auswendig zu lernen.
Gegen diese Art Menschen - sollten sie sich radikalisieren - ist auch kaum ein Kraut gewachsen.

Die große Mehrheit der Menschen, die bereit sind, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen,
sind jedoch diejenigen, die im Diesseits aus ihrer Sicht nichts mehr erwarten zu haben.
Wofür sollten sie auch im Diesseits verweilen,
wenn das Leben für sie dort zu anstrengend wird, als dass sie es noch leben wollen.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zweifeler »

Papaloooo hat geschrieben:(24 Jul 2021, 16:47)

Ja, wenn wir an die Piloten denken, welche die Flugzeuge in die Twin-Towers steuerten.
Aber das ist eher die Ausnahme.
Es ist ein sozialer Sprengstoff, wenn die Schere zwischen Arm und Reich allzuweit auseinandergeht.
Wobei ich das nun nicht so verstehe, dass wenn jemand in seinem kleinen Familienhäuschen wohnt,
und jemand vom Kaliber Bill Gates in der Nachbarschaft ein Schlösschen kauft plus 5 km² Landbesitz,
dann würden sich die Leute dort eher geehrt fühlen, als dass ein Sozialneid ausbricht.

Dummerweise bricht oft der Sozialneid bei denjenigen aus,
denen man viele Chancen gegeben hat, die diese aber nicht nutzen.
Zu sehr mögen sie damit beschäftigt sein, ein heiliges Buch auswendig zu lernen.
Gegen diese Art Menschen - sollten sie sich radikalisieren - ist auch kaum ein Kraut gewachsen.

Die große Mehrheit der Menschen, die bereit sind, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen,
sind jedoch diejenigen, die im Diesseits aus ihrer Sicht nichts mehr erwarten zu haben.
Wofür sollten sie auch im Diesseits verweilen,
wenn das Leben für sie dort zu anstrengend wird, als dass sie es noch leben wollen.
Man muss halt auch mal anders Denken. Der Islam als Ideologie bietet nunmal den Grundstoff für Menschen, unabhängig vom Wohlstand, sich zu radikalisieren und zu gewaltbereiten Extremisten zu werden, genau darum geht es im Kern. Wieviele sind aus Europa zum IS geflogen obwohl Sie in den besten Ländern der Welt gelebt haben. Und wieviele unterstützen den IS aus Europa hinaus hinterrücks weil sie den Wohlstand genießen? Hier muss man genau hinaschauen. Die akzeptanz hinter geschlossenen Türen für solche Taten und Beführwortern ist um einiges größer als man glaubt, behaupte ICH.

Menschen kämpfen auch aus Überzeugung, nicht nur aus Perspektivlosigkeit.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Papaloooo »

Zweifeler hat geschrieben:(24 Jul 2021, 17:08)
Menschen kämpfen auch aus Überzeugung, nicht nur aus Perspektivlosigkeit.
Ja das stimmt beides.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Liegestuhl »

Zweifeler hat geschrieben:(24 Jul 2021, 17:08)

Man muss halt auch mal anders Denken. Der Islam als Ideologie bietet nunmal den Grundstoff für Menschen, unabhängig vom Wohlstand, sich zu radikalisieren und zu gewaltbereiten Extremisten zu werden, genau darum geht es im Kern. Wieviele sind aus Europa zum IS geflogen obwohl Sie in den besten Ländern der Welt gelebt haben. Und wieviele unterstützen den IS aus Europa hinaus hinterrücks weil sie den Wohlstand genießen? Hier muss man genau hinaschauen. Die akzeptanz hinter geschlossenen Türen für solche Taten und Beführwortern ist um einiges größer als man glaubt, behaupte ICH.

Menschen kämpfen auch aus Überzeugung, nicht nur aus Perspektivlosigkeit.
Der Mensch strebt ständig nach Orientierung und Halt in einer sich ständig verändernden Welt. Der Islam bietet dir das Rundum-Paket und lässt keine Fragen offen und zwar weder im Jenseits noch im Diesseits. Die Menschen aus Westeuropa, die in das Herrschaftsgebiet des IS geflogen sind, um ihn dort aktiv zu unterstützen, zeigen, dass es keiner Perspektivlosigkeit bedarf, um sich zu radikalisieren.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zweifeler »

Liegestuhl hat geschrieben:(24 Jul 2021, 17:19)

Der Mensch strebt ständig nach Orientierung und Halt in einer sich ständig verändernden Welt. Der Islam bietet dir das Rundum-Paket und lässt keine Fragen offen und zwar weder im Jenseits noch im Diesseits. Die Menschen aus Westeuropa, die in das Herrschaftsgebiet des IS geflogen sind, um ihn dort aktiv zu unterstützen, zeigen, dass es keiner Perspektivlosigkeit bedarf, um sich zu radikalisieren.
Genau das ist der Punkt. Die Regierung will das Kind nicht beim Namen nennen und schlendert drum herum obwohl dramatische Entwicklungen und Vorfälle gibt. Meiner Meinung nach gibt es nur eine Partie die das Problem dezidiert adressiert. Um dem Problem Herr zu werden müsste eh ein eiserner Besen durch die Republik kehren.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Elmar Brok »

Jemand im Blick, wie die islamische Welt auf die Machtübernahme der Taliban reagiert? Im Westen aber natürlich auch in der Region selbst. Gibt es Distanzierungen?
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Ammianus »

Elmar Brok hat geschrieben:(24 Aug 2021, 12:27)

Jemand im Blick, wie die islamische Welt auf die Machtübernahme der Taliban reagiert? Im Westen aber natürlich auch in der Region selbst. Gibt es Distanzierungen?
Im Muslim-Markt, Stimme der iranischen Mullah-Radikalen, gibt es dazu einen Artikel von Özoguz. Sagt so einiges ...
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Keoma »

Ammianus hat geschrieben:(24 Aug 2021, 16:35)

Im Muslim-Markt, Stimme der iranischen Mullah-Radikalen, gibt es dazu einen Artikel von Özoguz. Sagt so einiges ...
Ich trau mich gar nicht, ihn zu lesen.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Vongole »

Elmar Brok hat geschrieben:(24 Aug 2021, 12:27)

Jemand im Blick, wie die islamische Welt auf die Machtübernahme der Taliban reagiert? Im Westen aber natürlich auch in der Region selbst. Gibt es Distanzierungen?
Die Hamas und die Muslimbrüder zeigen sich außerordentlich erfreut, Erdogan möchte gerne den Flughafen Kabul sichern und mit den Taliban im Gespräch bleiben.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Ammianus »

Keoma hat geschrieben:(24 Aug 2021, 16:41)

Ich trau mich gar nicht, ihn zu lesen.
Man fühlt sich beim Lesen von dem Zeug was der schreibt in eine andere Welt versetzt.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Elmar Brok »

Ammianus hat geschrieben:(24 Aug 2021, 16:35)

Im Muslim-Markt, Stimme der iranischen Mullah-Radikalen, gibt es dazu einen Artikel von Özoguz. Sagt so einiges ...
Ist der Mann Komiker? Liest sich zumindest so
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(24 Aug 2021, 16:41)

Ich trau mich gar nicht, ihn zu lesen.
Einiges kannst du hier nachlesen:
https://iranjournal.org/wirtschaft/iran ... fghanistan
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Ammianus »

Elmar Brok hat geschrieben:(24 Aug 2021, 16:45)

Ist der Mann Komiker? Liest sich zumindest so
Nein, der meint alles ernst was er schreibt. So ungefähr dürften auch die radikalen unter den iranischen Mullahs samt Anhang denken. Sie sind nicht die Mehrheit, besonders wenn man sich dazu die letzten Wahlen ansieht. Aber auch dazu hat Özoguz einen Artikel geschrieben, nach dessen Lektüre man sich nur noch an den Kopf fassen kann.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Elmar Brok »

Ammianus hat geschrieben:(24 Aug 2021, 16:52)

Nein, der meint alles ernst was er schreibt. So ungefähr dürften auch die radikalen unter den iranischen Mullahs samt Anhang denken. Sie sind nicht die Mehrheit, besonders wenn man sich dazu die letzten Wahlen ansieht. Aber auch dazu hat Özoguz einen Artikel geschrieben, nach dessen Lektüre man sich nur noch an den Kopf fassen kann.
Das eigentlich traurige ist aber, wenn ich diese Frage (wie reagiert die muslimische Welt auf die Taliban) in anderen Kreisen stellen würde, dann wäre ich sehr schnell ein Hetzer und Rassist. Allein der Gedanke, dass viele Muslime der Taliban nicht negativ gegenüber stehen, darf nicht sein.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Ammianus »

Elmar Brok hat geschrieben:(25 Aug 2021, 00:29)

Das eigentlich traurige ist aber, wenn ich diese Frage (wie reagiert die muslimische Welt auf die Taliban) in anderen Kreisen stellen würde, dann wäre ich sehr schnell ein Hetzer und Rassist. Allein der Gedanke, dass viele Muslime der Taliban nicht negativ gegenüber stehen, darf nicht sein.
Ich hab hier schon mehrfach Zahlen zum Weltbild in der islamischen Welt - Meinungen unterscheiden sich deutlich von Land zu Land - gebracht. Gleich fing das übliche wegschwatzen an. Da diese Umfragen in unfreien Gesellschaften gemacht wurden, könnten sie gar keine verwertbaren Ergebnisse bringen. Das wäre ja in der DDR auch nicht möglich gewesen.
Was solls, der Realität ist es wurst, was die Wegschwatzer zum Erhalt ihres Weltbildes anbringen. Die findet einfach statt - wie gerade jetzt.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Elmar Brok »

Ammianus hat geschrieben:(25 Aug 2021, 10:25)

Ich hab hier schon mehrfach Zahlen zum Weltbild in der islamischen Welt - Meinungen unterscheiden sich deutlich von Land zu Land - gebracht. Gleich fing das übliche wegschwatzen an. Da diese Umfragen in unfreien Gesellschaften gemacht wurden, könnten sie gar keine verwertbaren Ergebnisse bringen. Das wäre ja in der DDR auch nicht möglich gewesen.
Was solls, der Realität ist es wurst, was die Wegschwatzer zum Erhalt ihres Weltbildes anbringen. Die findet einfach statt - wie gerade jetzt.
Ja, schon die Frage, in welchen muslimischen Ländern es denn eine stabile und freie Demokratie gibt, sollte eine erste große Warnung sein. Wenn es dann um die Frage nach der Taliban und ihrer Rolle/Position/Zustimmung im Islam geht, kommt dann ganz schnell das Empörte: "Wieso sollten sich Muslime distanzieren". Natürlich muss und soll sich niemand distanzieren, der sich mit dem Thema nicht beschäftigen will. Aber irgendwo muss es doch auch negative Stimmen geben? In den Nachbarländern ist Feierstimmung angesagt. Ein bekannter Prediger (Oder was auch immer sonst seine Rolle ist) teilt im Internet täglich zahlreiche Videos darüber, was denn alles im Islam den Gelehrten zufolge erlaubt und nicht erlaubt ist. Hier würde man sich ein klares Statement zur Taliban wünschen. Was kommt? Relativierungen und die Aussage, man könne noch keine Aussagen treffen. Bitte was? Das ist die Taliban! (achja: Und in den deutschen Medien wird natürlich viel über den Islam gelogen, deshalb werde auch ein falsches Bild der Taliban verbreitet :D ). Wenn ich nun diese Aussagen und die der Nachbarländer zusammen nehmen, ist es unmöglich zu dem Urteil zu kommen, dass die Taliban außerhalb des Islams stehen würden. Sie sind keine Außenseiter und werden von Vielen toleriert oder sogar herzlich begrüßt. Eine starke Ablehnung ihrer Mittelalter-Ideologie sieht anders aus. Ganz lustig die Relativierungsversuche. "Aber Christen äußern/distanzieren sich ja auch nicht zu den Konzentrationslagern für Schwule in Tschetschenien". Blöd nur, dass Tschetschenien muslimisch ist :rolleyes:

Überhaupt, dieses Aufstellen von Verboten mag in Deutschland, unter liberalen Muslimen und in einer liberalen Auslegung, komisch aber harmlos erscheinen. Wobei es schon absurd ist, was da alles verboten wird. Dagegen sind die Grünen eine liberale Partei. Dass es dann in vielen Teilen der Welt eine deutlich konservativere Auslegung gibt, wundert dann schon weniger und genau hier würde ich das Problem (und auch den Unterschied zum aktuellen Christentum) des Islams verorten. Es folgen konkrete Handlungsanweisungen. Aber gut, ich bin absolut kein Islamexperte. Vielleicht irre ich mich ja auch.
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