H2O hat geschrieben: ↑Samstag 12. August 2023, 23:21
Ich meine, daß Sie einigen Trugschlüssen aufsitzen:
Es ist richtig, daß der einzelne Kunde und Unternehmer das vorhandene Angebot so nutzt, daß für ihn der größte Gewinn erwirtschaftet wird. Dabei nutzt er die Randbedingungen, die ihm der Staat zur Verfügung stellt.
Mit der Containertechnik ist aber ein sehr vernünftiger Transportgedanke hinzugekommen... mit Lastwagen, Flugzeug, Schiff und Bahn zu bewegen. Ständen Fernstraßen gar nicht erst zur Verfügung, dann wäre doch mit einiger Sicherheit die Bahn das Mittel der Wahl. Niemand will an Lastwagen rütteln, die nach Art einer ganz gewöhnlichen Spedition begrenzte Ladungsmengen von A nach B bringen, dabei auch noch C und D und E ansteuern. Aber den Massenverkehr auf Straßen abzuwickeln, das halte ich für einen Fehlanreiz, den der Staat zugelassen hat. Das rollende Lager für "just-in-time", ermöglicht durch staatliche Investitionen in den Straßenbau. Das halte ich für eine Fehlentwicklung.
Man kann doch sehen, daß die Containerverladung recht ordentlich funktioniert. Mit Hilfe der Digitalisierung sollten dort weitere Potentiale entstehen.
Ihren Gedanken, daß dadurch nicht ein Lastwagen weniger Raum auf den Straßen beansprucht, halte ich für einen Trugschluß. Ein Lastwagen braucht Zeit, um von A nach B zu gelangen. Wenn er nur noch die Zeit vom Containerterminal und zurück braucht, möglichst mit Ladung, dann kann man mit einem Lastwagen in viel kürzerer Zeit mehrfach die Verladestation ansteuern, ohne einen weiteren Lastwagen dafür bereitstellen zu müssen. Das ist natürlich ein Tiefschlag gegen die Hersteller von Lastwagen mit ihren Werbern in der Nähe der politischen Entscheidungen. Das soll uns Normalbürger aber nicht davon abhalten eine sinnvolle Lösung unserer Transportaufgaben anzustreben. Ich halte weiterhin die "auf natürliche Weise" entstandene Lösung gesamtstaatlich gesehen für einen groben Unfug.
Wenn eine neue Idee überzeugend ist, bin ich sofort dabei. Allerdings kann es nicht sein, das der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben wird.
Das war z.B. der Fall, als ihrer Meinung nach, und auch der Meinung vieler Anderer, die Fachwelt meinte Bahnstrecken stilllegen zu müssen um auf die "praktischere Möglichkeit" des Straßentransportes zu wechseln. Man tat es und im Rückblick kann man es besser beurteilen, heute ist es ein Ärgernis. Zumal der Umweltaspekt dazu kam, der in den 60. Jahren kaum eine Rolle spielte.
Eine Möglichkeit, von ihnen und einem anderen User erwähnt, scheint das sogenannte Containern zu sein.
Ich habe es wohl im Prinzip begriffen, allein der Nutzen will mir noch nicht recht einleuchten.
Z.Zt. werden etwa 90% aller Güter auf der Straße, 10% im Schienenverkehr transportiert.
Ich versuche es jetzt mal unter folgenden Grundsatz zu beurteilen: Je länger der Transportweg, desto sinnvoller.
Ich konstruiere ein Beispiel: Aus der Gegend am Oberrhein sollen Güter nach Hamburg transportiert werden. Dann würde die Container in den Fabriken beladen, im Beispiel ca. 30 km zur nächsten Bahnladestation gebracht, dort umgeladen, dann ca. 700 km mit der Bahn transportiert um dann am Bestimmungsort entladen und dann wieder von LKW´s verschiedener Größen an den Adressaten ausgeliefert.
Macht also 60 LKW km und 700 km Bahntransport.
Über die Folgerungen, ob positiv oder negativ, möchte ich erst schreiben, wenn ich weiß ob ich nicht schon bis hier einen gedanklichen Fehler, einen dicken Klopps rein gewurschtel habe?