Das Jahr im Garten

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jorikke
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 18:36 Was kannst du gegen den Steinmarder unternehmen?

Nachdem ich Geflügel aller Art und dessen Benehmen beim Bauern um die Ecke besichtigen kann, kann ich deinen Tierarzt verstehen. Die daneben liegende Wiese gleicht eher einem Schlammloch, als einer Wiese. Jetzt hat der Jungbauer seine Geflügelsammlung wesentlich enger eingezäunt.
Ich nehme das tägliche Ei jetzt allabendlich aus dem Legeplatz und der Marder kuckt doof aus der Wäsche.
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JJazzGold
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 23:15 Ich nehme das tägliche Ei jetzt allabendlich aus dem Legeplatz und der Marder kuckt doof aus der Wäsche.
:thumbup: Gut Heftpflaster! ;)
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Dark Angel
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Dark Angel »

DRAM hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 14:10 Nimm mal ein Eimerchen und fülle (in beliebiger Reihenfolge) Sand, Kies, Schotter und gröbere Steine rein. Ein paar mal schütteln und du wirst fest stellen irgendwann sind die grössten Teile oben.

Dein Garten ist dasselbe, er bewegt sich. Die Bodenorganismen halten ihn in Bewegung. Sonst hättest du nur tote Erde.
Ganz so einfach ist das nicht, ganz im Gegenteil, diese Prozesse sind sehr kompliziert!
Bei der "Wanderung" der Steine spielen neben Kohäsions- und Adhäsionskräften auch die Bodenbeschaffenheit (leichte, schwere Böden), die Bodenstruktur und Temperatur eine Rolle. "Gewachsene Böden" verhalten sich anders als aufgeschüttete.
Veränderungen in der Bodenstruktur bleiben über Jahrtausende nachweisbar etc pp.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von streicher »

Dark Angel hat geschrieben: Mo 17. Okt 2022, 10:48 Als mein Schwiegersohn unseren Gartenteich ausgebuddelt hat, hatten wir ein "Erlebnis" der besonderen Art. In ca 1,5m bis 1,7m Tiefe ist er auf ein massives Betonfundament gestoßen sowie Reste eines Schmiedeofens und den Sockel einer Lokomobile.
Irgendwie muss das Gelände in den letzten 150 bis 100 Jahren aufgefüllt worden sein. Mein Opa hat das Grundstück 1947 als Bauland gekauft. Selbst unser Nachbar - damals 95 Jahre alt, hatte keine Ahnung von der ursprünglichen Nutzung des Geländes, das in den späten Vierzigern in Parzellen für die Bebauung aufgeteilt worden ist.
Das ist immer wieder spannend, was zutage treten kann. Wir haben auch nur im Garten an unserem alten Bienenhaus etwas Boden abtragen wollen, um für etwas Neigung zu sorgen. Dabei dachten wir, dass wir für den Weg, den wir an der Seite mit Schotter unterschichten wollten, tatsächlich noch Schotter bräuchten. Kaum haben wir ein wenig Boden abgetragen, kamen allerdings Schottersteine zutage. Wir mussten den Boden einfach nur sieben. Schotter kaufen brauchten wir keinen mehr. Vielleicht hat vor Jahrzehnten jemand eine ähnlich Idee gehabt?!

Eine Ungewöhnlichkeit haben wir nicht zutage gebracht, denn die alten drei alten Friedhofssteine im Garten waren schon da. Von den Bewohnern, die zuvor hier gewohnt haben, haben wir noch keinen ausfindig gemacht, der diese Steine hier hergebracht hat. Die Steine haben schon einiges auf dem Kerbholz, uralt sind sie zwar nicht, aber scheinbar alt genug, dass sie keiner mehr konkret zuordnen kann.
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blues
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von blues »

Hat jemand einen Tip, was hilft gegen Wildschweine (neben einem sicheren Zaun) irgendwie schaffen sie das immer wieder , die Beete zu durchwühlen - Hornspäne, haben wir probiert - reichen nicht, wie ist das mit Wildrepell? (lese ich gerade: https://www.mein-schoener-garten.de/lif ... vertreiben
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Tom Bombadil
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Tom Bombadil »

blues hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 20:44 Hat jemand einen Tip, was hilft gegen Wildschweine
Eine Schrotflinte.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Seidenraupe »

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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Schnitter »

blues hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 20:44 Hat jemand einen Tip, was hilft gegen Wildschweine ....
Ja.

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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Vongole »

blues hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 20:44 Hat jemand einen Tip, was hilft gegen Wildschweine (neben einem sicheren Zaun) irgendwie schaffen sie das immer wieder , die Beete zu durchwühlen - Hornspäne, haben wir probiert - reichen nicht, wie ist das mit Wildrepell? (lese ich gerade: https://www.mein-schoener-garten.de/lif ... vertreiben
Ich glaube, gegen die Biester hilft außer dem im Artikel erwähnten Elektrozaun gar nichts, nicht mal der Tipp mit der Zivilisation. ;)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Billie Holiday »

Schnitter hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 00:15 Ja.

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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

blues hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 20:44 Hat jemand einen Tip, was hilft gegen Wildschweine (neben einem sicheren Zaun) irgendwie schaffen sie das immer wieder , die Beete zu durchwühlen - Hornspäne, haben wir probiert - reichen nicht, wie ist das mit Wildrepell? (lese ich gerade: https://www.mein-schoener-garten.de/lif ... vertreiben
Meine Frau schimpft die Biester immer ordentlich aus. Dann hauen sie erst einmal ab. Bis zum nächsten Mal. Kumpel Dariusz zieht unsere Wiese wieder mit der Egge glatt. Das hält optisch etwa eine Woche... :D

Vermutlich hilft ein eiserner Zaun, etwa 1,20 hoch mit Betonsockel, der 50 cm tief in den Boden reicht. Und vor allem ein eisernes Tor mit fester Verankerung.... und das immer gut schließen. Auf einem solchen Grundstück war ich vor 12 Jahren zu Gast. Die Wildschweine haben zwar die Zufahrt umgewühlt, aber drinnen war alles gut. Ein Nachbar war kurz zum Einkaufen von seinem Grundstück gestartet... hatte bequemerweise sein Tor offen gelassen. Dem fielen die Augen aus dem Kopf, als er nach 3 Stunden zurück kam. Die Wildschweine hatten schon ganze Arbeit geleistet. :D

Allerdings war das eine kleine Siedlung am Waldrand (Karsibór), nicht weit weg von Swinemünde, wo Wildschweine Urlauber auf der Strandpromenade anbetteln... was streng verboten ist. Aber die Wildschweine halten sich nicht daran...

Eigentlich hilft nur aufessen... Obelix rufen, der macht das immer wieder sehr gekonnt!
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el loco
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von el loco »

Den Jäger holen. Ein paar tote Sauen und ihr habt erstmal Ruhe, weil die restliche Rotte dann das Gebiet meidet.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 22:01 Eine Schrotflinte.
Das versetzt ein richtiges Wildschein nur kurz in Angst und Schrecken. In Italien habe ich gesehen, welche Munition tatsächlich hilft: Mindestens 12 mm Durchmesser; ziemliche Ballerbüchsen. Dann fallen die Biester um, sind aber noch nicht küchenfertig.
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el loco
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von el loco »

Wenn Du mit einem 12mm messenden Geschoßdurchmesser auf eine Wildsau schießen möchtest, sind dass dann polnische Panzerschweine?
Normalerweise reicht eine .308Win/7,62x51mm
https://en.wikipedia.org/wiki/.308_Winchester
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von jorikke »

Ihr müsst versuchen das Wildschweinproblem im Kopf zu lösen. Zunächst einmal, step by step, Vorurteile abbauen. Die Schweine so lieben lernen, wie sie sind. Helfen würde es sicher ihnen ein paar Frischlinge zu klauen und die im Wohnzimmer aufzuziehen.
Ist man erst einmal Freund geworden, stellt sich ein Glücksgefühl ein, wenn man die Viecher dabei beobachten kann, wie sie den Garten zur Sau machen und dabei fröhlich grunzen.
Die Zukunft liegt im Miteinander, nicht in der Konfrontation.
Seid glücklich wenn die Sauen glücklich sind.
Hier ist meine Botschaft an die Tierfreunde zu Ende.
Persönlich würde ich Handgranaten benutzen.
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Tom Bombadil
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Tom Bombadil »

Schnitter hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 00:15 Zieh in die Zivilisation.
Also auf keinen Fall nach Berlin: https://www.tagesspiegel.de/berlin/2500 ... 36999.html
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 09:09 Ihr müsst versuchen das Wildschweinproblem im Kopf zu lösen. Zunächst einmal, step by step, Vorurteile abbauen. Die Schweine so lieben lernen, wie sie sind. Helfen würde es sicher ihnen ein paar Frischlinge zu klauen und die im Wohnzimmer aufzuziehen.
Ist man erst einmal Freund geworden, stellt sich ein Glücksgefühl ein, wenn man die Viecher dabei beobachten kann, wie sie den Garten zur Sau machen und dabei fröhlich grunzen.
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Handgranaten zerstören deinen Garten. Dann kannst du auch die Wildschweine machen lassen.

Mein präparierter Ablauf, Platz in den Gefrierschränken schaffen, ein bis zwei Wildschweine erschießen, zerlegen, portionieren, einfrieren und Freunde und Nachbarn im Herbst zum Open Air Wildschwein mit Maronen, Schwammerl und Knödel/Spätzle Essen einladen.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von streicher »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 09:44 Also auf keinen Fall nach Berlin: https://www.tagesspiegel.de/berlin/2500 ... 36999.html
In die Hamburger Innenstadt haben es Wildschweine auch schon geschafft: https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 34714.html
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von streicher »

JJazzGold hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 09:50
Mein präparierter Ablauf, Platz in den Gefrierschränken schaffen, ein bis zwei Wildschweine erschießen, zerlegen, portionieren, einfrieren und Freunde und Nachbarn im Herbst zum Open Air Wildschwein mit Maronen, Schwammerl und Knödel/Spätzle Essen einladen.
Ist natürlich leichter, wenn man einen Jagdschein besitzt oder jemanden kennt. Aber ich denke, ein paar Leute machen es genauso oder ganz ähnlich, wie du es beschreibst.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Seidenraupe »

JJazzGold hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 09:50


Mein präparierter Ablauf, Platz in den Gefrierschränken schaffen, ein bis zwei Wildschweine erschießen, zerlegen, portionieren, einfrieren und Freunde und Nachbarn im Herbst zum Open Air Wildschwein mit Maronen, Schwammerl und Knödel/Spätzle Essen einladen.
Wo und wann findet es statt? ich komme ;)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Misterfritz »

jorikke hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 09:09 Persönlich würde ich Handgranaten benutzen.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

streicher hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 09:54 Ist natürlich leichter, wenn man einen Jagdschein besitzt oder jemanden kennt. Aber ich denke, ein paar Leute machen es genauso oder ganz ähnlich, wie du es beschreibst.
Mein jahrzehntelanger Jägerfreund ist leider voriges Jahr verstorben. Der hat das immer wieder einmal so gemacht. Aber ich meine mich vage zu erinnern, dass er ein tierärztliches, amtliches Zeugnis benötigte, bevor er das Fleisch behalten durfte.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Seidenraupe hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 10:04 Wo und wann findet es statt? ich komme ;)
Leider, na ja, eher zum Glück ;) , finden sich keine Wildschweine in meinem ländlichen Umfeld. Bis die hierher kommen könnten, hat die wahrscheinlich schon jemand abgeschossen und verarbeitet. :D
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von DRAM »

Man kann auch mit Wildschweinen Frieden schliessen, so wie mein Freund Mario vor Jahren. Bild ist vom Urheber frei gegeben.

http://up.picr.de/11071051ie.jpg
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

DRAM hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 13:57 Man kann auch mit Wildschweinen Frieden schliessen, so wie mein Freund Mario vor Jahren. Bild ist vom Urheber frei gegeben.

http://up.picr.de/11071051ie.jpg
Die beiden sind von der harten Gartenarbeit offenbar völlig erschöpft.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

el loco hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 09:03 Wenn Du mit einem 12mm messenden Geschoßdurchmesser auf eine Wildsau schießen möchtest, sind dass dann polnische Panzerschweine?
Normalerweise reicht eine .308Win/7,62x51mm
https://en.wikipedia.org/wiki/.308_Winchester
Nein, das waren italienische Wildschweine im Cilento. Die werden dort riesengroß. Wirklich keine schlanken Rennschweine! Ich habe ein Prachtexemplar gesehen, das auf der Motorhaube eines Landrovers knapp Platz fand. Nun ja, die Beine hingen noch von den Kotflügeln herunter. Eine Kuh war das aber nicht! Ich glaube, daß die Munition dem jagdbaren Wild angepaßt sein muß.

Das Jagdgewehr war von Beretta; es fasste etwa 5 dieser Geschosse unter dem Lauf in Längsrichtung. Diese Ballerbüchse hat mich seinerzeit schon beeindruckt!

Und nur einmal zur Information: Polizeiwaffen sind auch auf Großkaliber umgestellt worden, weil die Mannlocher keine Mannstopper waren. Vermutlich wollten die italienischen Jäger nicht Stunden damit verbringen, ein angeschossenes Wildschwein auf zu spüren. Nach einem Treffer mit dem Großkaliber fallen die Tiere ganz einfach um... meinte mein Freund Bruno damals.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Seidenraupe »

Gestern habe ich die letzten reifen Tomaten im Garten geerntet. Sie waren im roten Weinlaub tatsächlich lange nicht zu erkennen. Jetzt wo die Blätter fallen leuchteten die Tomaten hervor....zuckersüß...
Bilanz 2022:
Ca 110 kg Tomaten in vermutlich 43 Sorten geerntet (genau weiß ich das nie, da ich mein Saatgut selber vermehre und manchmal schwer abzugrenzende Kuckuckskinder auftauchen).
Mehr als 7kg ausgewachsene grüne Tomaten reifen nun in Ruhe nach und sorgen noch eine Weile für Genuss bevor die in verschiedenen Aufgüssen konservierten, oder die getrockneten und in Öl eingelegten T. und die vielen verschiedenen Tomatensoßen zum Verzehr kommen.
Die unterschiedlichen Sorten liefern sowohl farblich als auch geschmacklich ganz verschiedene, teils überraschende Soßen. Ich freue mich schon auf grüne, gelbe oder orange Tomatensoße zu verschiedenen Anlässen. Die vom Liebling, einer ligurischen Tomate, gekochte Soße mundet besonders gut zu Tagliatelle mit Schafskäse und die Soßen aus kleinen Kirschtomaten sind so süß, dass man sie auch als Marmelade essen könnte.

Äpfel und Nashibirnen sind eingelagert , so versorge ich mich (und Freunde) noch lange mit frischem Obst. Gläser mit Obst und Marmelade ergänzen die vollen Gefrierfächer.
Kartoffeln schmecken wunderbar und neben Wintergemüse wächst noch jede Menge unterschiedl Salat und als Zwischenfrucht Spinat auf den abgeerneten Beeten.
Kürbisse, Zwiebeln, Knoblauch, Kraotten und jede Menge anderes Gemüse runden den Speisezettel ab.
Selbstversorgung bis Mai ist gesichert :)
Ein rundrum gutes und reich gesegnetes Gartenjahr neigt sich der Herbstruhe zu!!
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von el loco »

H2O hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 12:15 Nein, das waren italienische Wildschweine im Cilento. Die werden dort riesengroß. Wirklich keine schlanken Rennschweine! Ich habe ein Prachtexemplar gesehen, das auf der Motorhaube eines Landrovers knapp Platz fand. Nun ja, die Beine hingen noch von den Kotflügeln herunter. Eine Kuh war das aber nicht! Ich glaube, daß die Munition dem jagdbaren Wild angepaßt sein muß.

Das Jagdgewehr war von Beretta; es fasste etwa 5 dieser Geschosse unter dem Lauf in Längsrichtung. Diese Ballerbüchse hat mich seinerzeit schon beeindruckt!

Und nur einmal zur Information: Polizeiwaffen sind auch auf Großkaliber umgestellt worden, weil die Mannlocher keine Mannstopper waren. Vermutlich wollten die italienischen Jäger nicht Stunden damit verbringen, ein angeschossenes Wildschwein auf zu spüren. Nach einem Treffer mit dem Großkaliber fallen die Tiere ganz einfach um... meinte mein Freund Bruno damals.
Achso, die haben mit Flinten und Flintenlaufgeschossen gejagt. Nicht wie in D üblich mit einer Büchse.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

el loco hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 05:04 Achso, die haben mit Flinten und Flintenlaufgeschossen gejagt. Nicht wie in D üblich mit einer Büchse.
Jetzt, weil Sie das genauer fassen: Ja, die Geschosse vor der Ladung sahen aus, wie aus einer dicken Metallplatte gestanzt. Einen gezogenen Lauf hatten diese Flinten nicht. Das hatte mich damals interessiert, weil ich nur solche Schußwaffen kannte.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von streicher »

Wir haben die Tomaten teilweise abgeerntet und lassen sie auf der Fensterbank nachreifen.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 08:47 Einen gezogenen Lauf hatten diese Flinten nicht.
Dann wärens ja auch keine Flinten mehr, sondern Büchsen.
Darin unterscheiden sich ja Flinten und Büchsen - Flinte = glatter Lauf, Büchse = gezogener Lauf.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Dark Angel »

streicher hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 11:36 Wir haben die Tomaten teilweise abgeerntet und lassen sie auf der Fensterbank nachreifen.
Ich kann keine Tomaten mehr sehen! Hatte relativ kleine Rispentomaten, die frühzeitig reif werden (sollten). Die haben mir aber den Gefallen nicht getan, sondern sind gefault (kreisrunde schwarze Stelle, da wo die Blüte war), sobals sie nur etwas rote Farbe zeigten. Die anderen - Fleischtomaten - hatten so viele Früchte, dass ich die weder essen konnte, noch zu Tomatenmark/Ketchup verarbeiten. Auf dem Fensterbrett nachreifen wollten die nicht, sich schrumplig oder faulig geworden, also habe ich den ganzen Rest entsorgt.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von streicher »

Dark Angel hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 10:49 Die anderen - Fleischtomaten - hatten so viele Früchte, dass ich die weder essen konnte, noch zu Tomatenmark/Ketchup verarbeiten. Auf dem Fensterbrett nachreifen wollten die nicht, sich schrumplig oder faulig geworden, also habe ich den ganzen Rest entsorgt.
Wow. Wir haben zwar schon viele, aber immer für den Wochengebrauch (wir kaufen seit drei Monaten keine Tomaten mehr). Aber wir hätten gerne mehr Tomaten gehabt um einzukochen. Das ist natürlich auch nicht wenig Arbeit.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 10:49 Ich kann keine Tomaten mehr sehen! Hatte relativ kleine Rispentomaten, die frühzeitig reif werden (sollten). Die haben mir aber den Gefallen nicht getan, sondern sind gefault (kreisrunde schwarze Stelle, da wo die Blüte war), sobals sie nur etwas rote Farbe zeigten. Die anderen - Fleischtomaten - hatten so viele Früchte, dass ich die weder essen konnte, noch zu Tomatenmark/Ketchup verarbeiten. Auf dem Fensterbrett nachreifen wollten die nicht, sich schrumplig oder faulig geworden, also habe ich den ganzen Rest entsorgt.
:D :thumbup:

Ich auch nicht.
Körbeweise habe ich diesen Sommer Tomaten verschenkt und trotzdem sind Regale und zwei Gefriergeräte mit so ziemich allem, was man aus Tomaten machen kann, gefüllt. Immer noch kommen Nachbarinnen und holen sich eine Schüssel voller Tomaten aller Größe zum Nachreifen. Seit Samstag habe ich aber im Gewächshaus nur noch klägliche Reste, an denen die letzte polnischen Tomaten und Andenhörnchen hängen, meine Favoriten, stehen. Wie jeden Herbst habe ich mir geschworen, nächstes Jahr nur noch drei Tomatenpflanzen! Mal schauen, was im Frühjahr aus dem Schwur wird.

Die schwarz-braunen Stellen hatte ich in Hessen an den Kübeltomaten. Das lässt sich mit einer Portion Gesteinsmehl in die Erde eingearbeitet beseitigen. Hat dieses Jahr auch einer Nachbarin geholfen, die immer nur drei Tomatenpflanzen in Blumentöpfen auf der Terrasse hat, deren Tomaten auch diese dunklen Flecken bekamen.

Die Paprika tragen immer noch üppig, die lasse ich bis es friert stehen und ernte weiter.
Ansonsten ist das Gewächshaus inzwischen fast leer. Die letzte Auberginenpflanze ist auch schon entsorgt.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

streicher hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 12:19 Wow. Wir haben zwar schon viele, aber immer für den Wochengebrauch (wir kaufen seit drei Monaten keine Tomaten mehr). Aber wir hätten gerne mehr Tomaten gehabt um einzukochen. Das ist natürlich auch nicht wenig Arbeit.
Mit einer Flotten Lotte geht das recht schnell. Nur die sehr großen Ananastomaten enthäute ich vor dem Verarbeiten. Die anderen werden gekocht und gehen durch die Lotte, dann sind die Schalen raus.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 12:39 :D :thumbup:

Ich auch nicht.
Körbeweise habe ich diesen Sommer Tomaten verschenkt und trotzdem sind Regale und zwei Gefriergeräte mit so ziemich allem, was man aus Tomaten machen kann, gefüllt. Immer noch kommen Nachbarinnen und holen sich eine Schüssel voller Tomaten aller Größe zum Nachreifen. Seit Samstag habe ich aber im Gewächshaus nur noch klägliche Reste, an denen die letzte polnischen Tomaten und Andenhörnchen hängen, meine Favoriten, stehen. Wie jeden Herbst habe ich mir geschworen, nächstes Jahr nur noch drei Tomatenpflanzen! Mal schauen, was im Frühjahr aus dem Schwur wird.

Danke für den Tipp.
Ich habe ja nicht wirklich einen Gemüsegarten. Eigentlich nur zum Naschen. Töchterlein und ich legen da mehr Wert auf Gewürze, v.a. frische. Z.B. frischer Koriander oder Boretsch an Salate, Fisch- oder Fleischgerichte. Die Fenchelknollen als Gemüse waren etwas gewöhnungsbedürftig, die Samen werden zum Würzen oder als Tee verwendet.
Die Tomaten - das war eine Sache für sich. Mein Sohn, mein Schwiegersohn und ich sind die einzigen, die die Teile auch roh, als Salat oder aufs Brot essen. Mein Mann und meine Tochter sind allergisch gegen irgendwelche Inhaltsstoffe, die in gekochtem Zustand weg sind, und die Kurzen mögen die nicht, weil Mama und Opa , die nicht roh essen. Wir haben nur zwei Pflanzen gesetzt - 1 Rispentomate und 1 Fleischtomate und dann haben wir vergessen, die Pflanzen auszugeizen bzw viel zu spät daran gedacht. Also sind die gewachsen, wie sie wollten und das war sehr, sehr kräftig und geblüht und getragen haben die ohne Ende, bin mit dem Ernten gar nicht nachgekommen. Ich glaube Tomatenmark oder passierte Tomaten brauche ich die nächsten drei Jahre nicht kaufen, obwohl Nudeln und "rote Soße" zu den Lieblingsgerichten der Kurzen gehören.
Wir haben beschlossen, die Tomaten im nächsten Jahr in große Töpfe/Kübel zu pflanzen und wieder wachsen zu lassen, wie sie "lustig" sind.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Dark Angel »

streicher hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 12:19 Wow. Wir haben zwar schon viele, aber immer für den Wochengebrauch (wir kaufen seit drei Monaten keine Tomaten mehr). Aber wir hätten gerne mehr Tomaten gehabt um einzukochen. Das ist natürlich auch nicht wenig Arbeit.
Da die Fleischtomaten sehr groß sind, haben jeweils zwei für einen Salat für mich gereicht. Mein Mann und meine Tochter vertragen keine rohen Tomaten. Die sehen nach dem Verzehr aus wie'n Streuselkuchen und bekommen Fieber. Meine Enkel bilden sich ein, rohe Tomaten nicht zu vertragen bzw mögen die nicht. Bleiben noch mein Sohn und mein Schwiegersohn, die sich beim roh essen beteiligt haben. Die Verarbeitung der "überzähligen" Tomaten, wurden mir großzügig überlassen, aber ich bin da "Kumpel". Wenn ich schon die ganze Arbeit alleine hatten, verbrauche ich die "Ergebnisse" meiner Arbeit auch alleine. :D
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Seidenraupe »

Dark Angel hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 10:49 Ich kann keine Tomaten mehr sehen! Hatte relativ kleine Rispentomaten, die frühzeitig reif werden (sollten). Die haben mir aber den Gefallen nicht getan, sondern sind gefault (kreisrunde schwarze Stelle, da wo die Blüte war), sobals sie nur etwas rote Farbe zeigten.
Deine Tomaten hatten die Blütenendfäule - keine bakterielle Fäulnis, sondern eine Stoffwechselstörung. Einige Sorten sind dafür anfälliger als andere.
Grund dafür ist ein Kalziummangel. Kalzium nehmen Tomaten schlecht aus dem Boden auf wenn sie unregelmäßig gegossen werden (Hitzestress, Boden trocken) oder wenn im Boden zuviel Stickstoff ist. Abhilfe ist dementsprechend einfach: Gesteinsmehl kann man verwenden. Wenn man das nicht kaufen mag kann man mit Milch ((1:10 verdünnt) gießen oder als Soforthilfe mit einer Sprühflaschen direkt auf die Pflanze geben. Manche schwören auch auf Brausetabletten mit Kalzium im Gießwasser.... Oder man kauft einen Tomatendünger ;)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 12:57 Danke für den Tipp.
Ich habe ja nicht wirklich einen Gemüsegarten. Eigentlich nur zum Naschen. Töchterlein und ich legen da mehr Wert auf Gewürze, v.a. frische. Z.B. frischer Koriander oder Boretsch an Salate, Fisch- oder Fleischgerichte. Die Fenchelknollen als Gemüse waren etwas gewöhnungsbedürftig, die Samen werden zum Würzen oder als Tee verwendet.
Die Tomaten - das war eine Sache für sich. Mein Sohn, mein Schwiegersohn und ich sind die einzigen, die die Teile auch roh, als Salat oder aufs Brot essen. Mein Mann und meine Tochter sind allergisch gegen irgendwelche Inhaltsstoffe, die in gekochtem Zustand weg sind, und die Kurzen mögen die nicht, weil Mama und Opa , die nicht roh essen. Wir haben nur zwei Pflanzen gesetzt - 1 Rispentomate und 1 Fleischtomate und dann haben wir vergessen, die Pflanzen auszugeizen bzw viel zu spät daran gedacht. Also sind die gewachsen, wie sie wollten und das war sehr, sehr kräftig und geblüht und getragen haben die ohne Ende, bin mit dem Ernten gar nicht nachgekommen. Ich glaube Tomatenmark oder passierte Tomaten brauche ich die nächsten drei Jahre nicht kaufen, obwohl Nudeln und "rote Soße" zu den Lieblingsgerichten der Kurzen gehören.
Wir haben beschlossen, die Tomaten im nächsten Jahr in große Töpfe/Kübel zu pflanzen und wieder wachsen zu lassen, wie sie "lustig" sind.
Wir haben hier zwei Beete und ein großes Gewächshaus vorgefunden. Etwas viel Fläche für zwei Personen. Die nutze ich jetzt, um mit verschiedenen Pflanzen zu experimentieren. Neben den üblichen Pflanzen wie Tomaten, Paprika, Auberginen, Zucchini und Salat habe ich dieses Jahr erfolgreich Rote Bete, Zuckererbsen, Brokkoli und Andenbeeren angebaut. Die Bohnenpflanzen haben leider zweimal die Schnecken vernichtet. Dazu muss ich mir nächstes Jahr etwas einfallen lassen. Die Erdbeeren sind nicht wirklich gut gekommen. Das war eher Spielerei. An Fenchel habe ich noch nicht gedacht, danke!, den esse ich nämlich sehr gerne und nächstes Jahr will ich Kürbis anpflanzen, nachdem ich hier nirgends einen ordentlichen Muskatkürbis bekommen. Nur irgendwelche Winzlinge, die wie Zierbürbisse aussehen und angeblich richtige Muskatkürbisse sein sollen. ;)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Seidenraupe »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 12:39 :D :thumbup:


Körbeweise habe ich diesen Sommer Tomaten verschenkt und trotzdem sind Regale und zwei Gefriergeräte mit so ziemich allem, was man aus Tomaten machen kann, gefüllt. Immer noch kommen Nachbarinnen und holen sich eine Schüssel voller Tomaten aller Größe zum Nachreifen. Seit Samstag habe ich aber im Gewächshaus nur noch klägliche Reste, an denen die letzte polnischen Tomaten und Andenhörnchen hängen, meine Favoriten, stehen. Wie jeden Herbst habe ich mir geschworen, nächstes Jahr nur noch drei Tomatenpflanzen! Mal schauen, was im Frühjahr aus dem Schwur wird.

Die schwarz-braunen Stellen hatte ich in Hessen an den Kübeltomaten. Das lässt sich mit einer Portion Gesteinsmehl in die Erde eingearbeitet beseitigen. Hat dieses Jahr auch einer Nachbarin geholfen, die immer nur drei Tomatenpflanzen in Blumentöpfen auf der Terrasse hat, deren Tomaten auch diese dunklen Flecken bekamen.

Die Paprika tragen immer noch üppig, die lasse ich bis es friert stehen und ernte weiter.
Ansonsten ist das Gewächshaus inzwischen fast leer. Die letzte Auberginenpflanze ist auch schon entsorgt.
Du wirst im nächsten Jahr mehr als 3 Tomatenpflanzen haben :)
Was machst du aus deinen Ananastomaten?
Teilst du ein paar Rezepte wie du deine Tomaten verarbeitet hast? Gern pn!
Paprika waren bei mir heuer auch reichlich. Allerdings hatte ich auch reichlich Peperoni gesät. Beim Verschenken von Pflanzen hab ich die verwechselt und hatte nur noch 3 Paprika, aber neun Peperoni (neben einem ganzen Balkonkaste Chillis) Jetzt wird eben etwas schärfer gegessen :)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 13:28 Du wirst im nächsten Jahr mehr als 3 Tomatenpflanzen haben :)
Was machst du aus deinen Ananastomaten?
Teilst du ein paar Rezepte wie du deine Tomaten verarbeitet hast? Gern pn!
Paprika waren bei mir heuer auch reichlich. Allerdings hatte ich auch reichlich Peperoni gesät. Beim Verschenken von Pflanzen hab ich die verwechselt und hatte nur noch 3 Paprika, aber neun Peperoni (neben einem ganzen Balkonkaste Chillis) Jetzt wird eben etwas schärfer gegessen :)
Die eher süßlichen Ananastomaten verarbeite ich bevorzugt zu Tomatensuppe, jeweils mit Sahne, oder mit Kokosmilch und etwas ;) Chili, ich kann nicht gut scharf essen, oder auch mal zusammen mit Äpfeln. Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal aus diesen Tomaten Marmelade gemacht. Bei den anderen Sorten konnte ich mir das nicht vorstellen. Die schmeckt lecker, hätte ich nicht gedacht.

Das einzig aufwändige Rezept ist meine Sauce Bolognaise, für die ich Knollensellerie, Lauch, Karotten, Zwiebeln und Knoblauch sehr klein fein würfle, 1mm x 1mm (vorzugsweise während einer Bundestagssitzung :D). Die werden in meinem Einkochtopf mit karamelisiertem Puderzucker und Tomatenmark angebraten, dann kommt bei mir scharf angebratenes Lammhack dazu und dann kommen die Tomaten und die Gewürze, Oregano, Rosmarin, Liebstöckel, sowie Salz und Pfeffer dazu. Das Ganze köchelt ein bis zwei Stunden und dann wird mit dunklem Balsamico abgeschmeckt.

Cocktailtomaten lege ich für den Winter und Brunch Buffets als Honigtomaten ein.
Dieses Rezept entspricht demjenigen, das ich irgendwann einmal bei Freunden abgeschrieben habe.

https://www.dasbackstuebchen.de/rezept/ ... -einkochen

Ansonsten produziere ich das Übliche, gebackene Ofentomaten in Einmachgläsern, Tomatensauce, Tomatensuppe, Tomaten in Ratatuille, Tomaten-Auberginen Gemüse, usw.

Pereoni, seufz.
Dass ich nicht scharf essen kann habe ich schon erwähnt. Von einer Freundin bekam ich Paprikapflanzen und eine Chilipflanze geschenkt. Letztere trug üppig und so hängt jetzt ein Kranz getrockneter Chilis in der Küche. Die kann ich im Laufe der nächsten Jahre verbrauchen. ;) :D

Die geschenkte Glockenpaprika hatte ich unter Paprika verbucht. Bis ich auf das erste Teil der im Letscho verarbeiteten Glockenpaprika biss. Eindeutig auch eine Chilisorte.
Kurzerhand habe ich alle der vielen roten Glockenpaprika geerntet, Strauchhöhe ca. 1,50m, in ein Päckchen gepackt und zu Freunden geschickt, die gerne und viel scharf essen. Die haben sich über das unerwartete Geschenk gefreut und ich war sie los. :D Das restliche Letscho esse ich mit viel Joghurt.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von elmore »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 22:52 ...
Bilanz 2022:
Ca 110 kg Tomaten in vermutlich 43 Sorten geerntet (genau weiß ich das nie, da ich mein Saatgut selber vermehre und manchmal schwer abzugrenzende Kuckuckskinder auftauchen).
...
Darf ich da mal näher nachfragen?
Wieviele Tomatenpflanzen hattest du? - 43 Pflanzen oder mehr? - Alle in Gewächshäusern oder als Freilandpflanzen?

@jazzgold,
wieviele Tomatenpflanzen hattest du denn diese Saison. Alle im Gewächshaus?
Das muss ja dann riesengroß sein. Damit man da noch übersichtlich aufbinden (dicke Ananastomaten z.B.), ausgeizen und ernten kann.

Ich hatte heuer 28 Planzen insgesamt in meinen beiden Gewächshäusern. Eines aus 4 mm Sicherheitsglas, Aluminiumrahmen mit zwei Schiebetüren und 2 automatisch öffnenden Giebelfenstern, gekauft vor Jahren, BxLxH: 2,3m x 3,3m x 2,7m Giebelhöhe und eines, selbstgebaut aus verschweisstem und lackiertem Vierkantstahlrohr (zwei Türen und 1 autom. Dachfensteröffnung, bespannt mit spezieller Gewächshausfolie (Größe BxLxH 1,5 x 3,3 x 2,7 m), dazwischen ein 1,2 m breiter Durchgang, mit wettergeschützter Türe (Westseite) und ebenfalls mit Gewächshausfolie regendicht überdacht. Zur Ostseite hin offen.

Ich bringe in meinem Glasgewächshaus max. (in zwei Reihen jeweils 5 Tomatenpflanzen unter). Hatte schon mal je Reihe 9 Stück, was aber zu einem völlig undurchdringlichem Dschungel führte, bei dem der Ertrag nicht besser wurde, als mit weniger Pflanzen, weil sie sich gegenseitig Raum und Licht wegnehmen. Abgesehen von dem Gefrett' beim Aufbinden und Ernten.

Ich habe heuer 14 Fleischtomatensorten im Glasgewächshaus und im Foliengewächshaus gehabt, vier überdacht und geschützt im Vorraum meiner überdachten Sommerküche, einem Sommersitz, der mit den Gewächshäusern verbunden ist. Im erwähnten Zwischengang beider Gewächshäuser
habe ich 18 Tomatempflanzen (cocktailtomaten) in 20 l Kübeln gezogen.

Die Erträge meiner insgesamt knapp 30 Pflanzen ergaben bis jetzt ca. 66 kg Tomaten. 35 kg Fleischtomaten und 31 kg Cocktailtomaten.

Meine schwersten Exemplare waren
1 gelbe Ananas-Tomate - 678 g (amerik. Sorte)
1 rote Cuor di Bue - 652 g (mutmaßlich eine ital. Ussrungsvariante)
1 rote "Brutus" - 682 g (polnische Sorte, die angeblich bis zu einem Kilogramm groß werden sollen)

Die meisten Fleischtomaten hatten aber eher ein Gewicht zwischen 250 - 450 g, manche nur 150-180 g.

Als Tomaten mit Mozarella waren diese Tomaten ein himmlischer Genuß. Zusammen mit diversem Basilikum, von dem ich fünf verschiedene Soerten in Töpfen in der Sommerküche gezogen habe.

Ich staune hier nämlich über die Ertragsmeldungen von "körbe- und säckeweisen" Ernterträgen. Ich bin zwar mit meiner Ernte insgesamt sehr zufrieden, für meine Verhältnisse. Wenn es mehr gewesen wäre, hätte ich nichts dagegen gehabt. Meine Ofentomatensauce, eingeweckt und daher ohne Kühlung lange haltbar, werde ich nämlich locker im engeren Freundeskreis los=jenen, die die durchaus aufwendige Zubereitung (mit viel Liebe)
zu schätzen wissen. Ebenso meine ebenfalls als Grundsauce eingeweckte "Shakshuka-Pampe". Nicht Original-israelisch, dafür enorm vielseitig
verkochbar.

Wie auch immer, ich als leidenschaftlicher Tomatendilletant, der diese Frucht sehr liebt und ißt, wäre sehr interessiert an euren für mich
überragenden Ernteergebnissen und dem Geheimwissen, über das ihr dazu offenkundig verfügt.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Seidenraupe »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 14:08 Die eher süßlichen Ananastomaten verarbeite ich bevorzugt zu Tomatensuppe, jeweils mit Sahne, oder mit Kokosmilch und etwas ;) Chili...

Vielen Dank für die sehr anregenden Rezept!
Jetzt weiß ich, was ich mit meinem Koriandersamen noch anfangen kann.
Ich hatte die Ananastomate nun im 5. Jahr und bin total begeistert. Frisch schafft man die ja manchmal gar nicht "am Stück" - bei mir sind die zwischen 300gr und 700gr schwer. A-Tomatensuppe mit Kokosmilch - werde ich auf jeden Fall noch probieren.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Skull »

Habe am Wochenende, das Wasser abgestellt. Alle Brunnen, Pumpen und Leitungen entleert.

Sind jetzt auch erstmal die nächsten 3 Wochen nicht im Harz.

Es wird zwar weiter einiges weiter über den Winter in den Gärten gemacht…
…Übernachtung und fliessend Wasser ist aber erstmal bis zum Frühling kein Thema…im Garten.

mfg
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von elmore »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 14:08 ...
Cocktailtomaten lege ich für den Winter und Brunch Buffets als Honigtomaten ein.
Dieses Rezept entspricht demjenigen, das ich irgendwann einmal bei Freunden abgeschrieben habe.

https://www.dasbackstuebchen.de/rezept/ ... -einkochen

....
Das Rezept für eingelegte Honigtomaten hört sich sehr interessant an. Danke dafür!

Mein Sauce Bolognese-Rezept is fast identisch mit deinem. Allerdings gebe ich noch etwas Ras el Hanoût, Garam Masala und kräftigen Rotwein dazu. Und Abschmecken tue ich mit min. 4 jähriger Zwetschgenmarmelade, die durch die lange Reife einen leicht Sherryähnlichen Geschmack bekommt. Ideal zum Verfeinern von Schmorgerichten mit Fleisch. Vorzugsweise Rindfleisch, das ich statt Lammhack verwende. Die Tomaten grille ich im Backofen, enthäute sie und püriere sie dann im Mixer. Anschließend entferne ich noch die Kerne in der Flotten Lotte. Und ich köchle die Bolognese 3-4 Std. ein. Dann wird die Sauce in 580 ml Weckgläsern 90 Min. eingeweckt. Genauso wie bei deinen Honigtomaten braucht man keine Kühlung, auch für längere Lageraufbewahrung.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Seidenraupe »

elmore hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 15:09 Darf ich da mal näher nachfragen?
Wieviele Tomatenpflanzen hattest du? - 43 Pflanzen oder mehr? - Alle in Gewächshäusern oder als Freilandpflanzen?
Ich habe den Garten (550 qm) heuer im 5. Jahr, entsprechend "viel oder wenig" Erfahrung...

Im Januar beginne ich mit den Vorbereitungen -- also Samenauswahl ca 40 Sorten von gut 200 Sorten
Das gibt bei 3-6 Samen je Sorte entsprechend viele Jungpflanzen
Davon wird ein großer Teil , vorallem in der Gartenanlage, verschenkt.
Von einigen Sorten behalte ich nur 1 Pflanze. Bei anderen 2-4 .
Selbstaussaaten habe ich auch, die wachsen dann plötzlich an den unmöglichsten Stellen im Garten. Die kräftigen lasse ich stehen wenn sie nicht stören oder setze sie um. Insgesamt hatte ich wohl ca 80 Pflanzen.
Deine Ernte ist also im Verhältnis deutlich besser als meine ;)

Ins Gewächshaus (12qm) kommen meist neue Sorten, die ich noch nicht kenne. Das Gewächshaus ist wohl suboptimal für Tomate -- einerseits sehr heiß (es gab mal einen Ventilator und eine Beleuchtung, aber die Elektrik habe ich abgebaut, da lebensgefhrlich verrottet), andererseits zu dunkel, da Pflaumenbaum, Kugeldisteln, Brombeeren und eine uralte Kletterrose einen lichtundurchlässigen Dschungel bilden. Macht aber nichts. Zum Sortenerhalt und Testen reicht es.
Alle anderen Pflanzen stehen ungeschützt und ohne Überdachung im Freiland im Beet. Auch mal neben Kartoffeln, obwohl man das nicht soll.
Ich ziehe die meisten Pflanzen nur ein- bis zweitriebig. Mir kommt es mehr auf Vielfalt als auf Ertrag an.
Tomatendünger verwende ich nicht. Ab und zu gibt es im Garten eine Pflanzenstärkung aus verdünnter Brennessel-Schachtelhalm-Jauche. So verarbeite ich das "ärgerliche Unkraut"
Die drei gekauften, weil veredelten, Ananastomaten waren heuer falsch beschriftet und entpuppten sich als supersüße Cocktailtomaten. Hätte ich das gewusst, hätte ich davon nur eine mehrtriebig im Kübel gezogen.

Die wild gewachsenen Tomaten waren vorallem Johannisbeertomaten. Da hatte ich plötzlich hunderte kleiner Tomaten die man ständig zwischendurch naschen möchte, weil sie so süß sind. Ich habe sie in Kübel gesetzt und im Garten verteilt. Damit ist auch wieder für Selbstaussaat gesorgt :D
Meine geschmacklichen Favoriten sind Ananastomate (orange-gelb marmoriert), Ochsenherzen (rote und weiße) , Buratino (orange), Himmelsstürmer (rot), Indigo Blue Beauty (schwarz-rosa), Cherokee Green (kiwigrün), Valencia (orange), ligurische Birne (rot), San Marzano (rot), ""Ilses Beste"" (rot, ein Geschenk von Ilse, die sie vor 40 Jahren begann anzubauen), Feuerwerk (rot mit goldgelben Streifen) und Banana legs (gelb).
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

elmore hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 15:09
@jazzgold,
wieviele Tomatenpflanzen hattest du denn diese Saison. Alle im Gewächshaus?
Das muss ja dann riesengroß sein. Damit man da noch übersichtlich aufbinden (dicke Ananastomaten z.B.), ausgeizen und ernten kann.

Insgesamt hatte ich 17 Pflanzen, von denen (sorgfältig ausgegeizt und hochgebunden) sieben auf der linken Seite im Gewächshaus standen. Der Rest stand in Kübeln unter dem Dach der kleinen Terrasse und enlang der kurzen Seite des Gewächshauses in einem Beet. Ich habe das Gewächshaus nie ausgemessen, aber ja, es ist sehr groß. Im Frühjahr nutzen wir es an sonnigen Tagen als Wintergarten und schauen dem Salat am Rand beim Wachsen zu.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

elmore hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 16:03 Das Rezept für eingelegte Honigtomaten hört sich sehr interessant an. Danke dafür!

Mein Sauce Bolognese-Rezept is fast identisch mit deinem. Allerdings gebe ich noch etwas Ras el Hanoût, Garam Masala und kräftigen Rotwein dazu. Und Abschmecken tue ich mit min. 4 jähriger Zwetschgenmarmelade, die durch die lange Reife einen leicht Sherryähnlichen Geschmack bekommt. Ideal zum Verfeinern von Schmorgerichten mit Fleisch. Vorzugsweise Rindfleisch, das ich statt Lammhack verwende. Die Tomaten grille ich im Backofen, enthäute sie und püriere sie dann im Mixer. Anschließend entferne ich noch die Kerne in der Flotten Lotte. Und ich köchle die Bolognese 3-4 Std. ein. Dann wird die Sauce in 580 ml Weckgläsern 90 Min. eingeweckt. Genauso wie bei deinen Honigtomaten braucht man keine Kühlung, auch für längere Lageraufbewahrung.
Lange gelagerte Zwetschgenmarmelade hört sich interessant an. Ich werde versuchen ein Glas über die nächsten Jahre zu retten.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 17:38 Insgesamt hatte ich 17 Pflanzen, von denen (sorgfältig ausgegeizt und hochgebunden) sieben auf der linken Seite im Gewächshaus standen. Der Rest stand in Kübeln unter dem Dach der kleinen Terrasse und enlang der kurzen Seite des Gewächshauses in einem Beet. Ich habe das Gewächshaus nie ausgemessen, aber ja, es ist sehr groß. Im Frühjahr nutzen wir es an sonnigen Tagen als Wintergarten und schauen dem Salat am Rand beim Wachsen zu.
PS: Da ich es gerade noch einmal gelesen habe, ich dünge mit Kompost und Pferdemist. Der hält die Füße der Tomaten im Frühjahr schön warm. Dazu kommt bei Anfang der Ernte Gesteinsmehl, pro Pflanze wird ein guter EL voll in die Erde eingearbeitet und ein weiterer über die Blätter gestäubt. Seitdem ich so verfahre habe ich keine Braunfäulepilze mehr an meinen Tomaten.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von elmore »

@seidenraupe,
züchtest und verkaufst du Samen? - 200 Sorten ist ja eine gewaltige Menge an Sorten, und so wie du schreibst, kommen da immer wieder neue hinzu.
Musst du natürlich nicht beantworten. ;)

Also wenn du bei ca. 80 Pflaanzen ca. 110 kg Ertrag hattest, darf ich tatsächlich mit meinem Ergebnis zufrieden sein. Wobei ich halt alle Pflanzen geschützt halten kann. Keine Freilandhaltung.

Die Milchbesprühung wende ich auch an. Mit Biomilch (1:10 verdünnt) vom Erzeuger um die Ecke. Das tut den Tomaten sichtlich gut. Und auch Brennesselsud (keine Jauche) habe ich schon verwendet als kostenlosen Dünger. Heuer habe ich aber noch Hornmehl und Guanodünger verwendet.
Nächstes Jahr brauche ich auch keine nicht schlecht teure Tomatenerde (Pferdedünger) mehr.

Der Bioeier - Lieferant, ein absoluter Hühnerfreak, Hausbesitzer mit großem Gartengrundstück, gegen den Demeter wie eine "Monsantofiliale" wirkt, gibt mir von seinen Hühnermist, soviel ich will. Den arbeitete ich jetzt im Spätherbst in meine Kompostbehälter ein, und auch in einige Haufen recht guter, feinkrümeliger Gartenerde, die sich über die Jahre in den Zwischenräümen meiner Haßelnuß-Strauchbäume und diversen Baumgruppen anhäuften, neben Rasenschnitt. So hoffe ich, genügend eigene Pflanzerde für meine Tomaten anno 2023 zu bekommen.

Heuer hatte ich mit grünen und bräunlichen Eulenraupen in den Gewächshäusern erstmals ein Problem. Die fraßen wie verrückt an Blättern ud Früchten. Aber mit dem biologischen Mittel XENTARI habe ich das wegbekommen. Mit einer Buckelspritze, im Wasser verdünnt, die Pflanzen besprüht, war schnell Ende im Raupen-Vielfraßgelände. :D
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