Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

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Soll es ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen geben?

ja
97
51%
nein
82
43%
weiß nicht/Enthaltung
11
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 190
Corella
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Corella »

Eine gesamtschauende Würdigung der ausgetauschten Argumente zeigt doch: "bringt nix" und "geht nicht" ist vorgeschoben. "Will nicht", das isses. Und viele, teils hyserisierte Will-Nichtse führen schon eher zu "geht nicht".
Trollwerkstätten, Spaltpilzzüchter und Radikale lieben solch Streit. Wie Borrelien setzen sie sich opportun in den Entzündungsherd.
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jack000
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

Schnitter hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 17:24 Sogar innerhalb der ADAC Mitglieder wird ein Limit mit 52:44 befürwortet:
Wie gesagt, je nach Umfrage. Ich bin ADAC-Plus Mitglied (wohl aber nicht mehr lange) und mich hat keiner gefragt.
Darauf wollte ich überhaupt nicht hinausl.
Auf was denn sonst? Du hast gesagt, das die Menschen in den besagten Ländern TL-Gegner für bekloppt halten!
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jack000
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

Corella hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 17:57 Eine gesamtschauende Würdigung der ausgetauschten Argumente zeigt doch: "bringt nix" und "geht nicht" ist vorgeschoben.
Wer hat denn "geht nicht" argumentiert?
"Will nicht", das isses.
Ja, "will nicht", weil "bringt nichts". Eine jede Einschränkung die man anderen zumutet sollte halt ausführlich begründet sein!
=> Wenn selbst die abenteuerlichst berechneten CO2-Einsparungen pro Jahr in China nur 6 Stunden bedeuten, sehe ich da die Argumentationsdecke sehr dünn.
(PS: In China haben die ein Tempolimit)
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JJazzGold
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von JJazzGold »

jack000 hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 16:36 Da warten wir das erstmal ab. Wäre nicht das erste mal, dass solche Ideen/Terminvorgaben von der Realität beerdigt werden.
Das ist auch so pauschal nicht richtig.
Ab 2035 dürfen keine PKW und Kleintransporter mehr neu zugelassen werden, die Kohlendioxid ausstoßen.

Btw im Frühjahr 2024 findet die Europawahl statt.
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Tom Bombadil
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Corella hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 17:57Wie Borrelien setzen sie sich opportun in den Entzündungsherd.
Wunderbar sachliche Diskussionskultur. Nicht. Aber gut, Menschen mit Schädlingen zu vergleichen hat ja eine lange Tradition in Deutschland.
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Aurelius88
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Aurelius88 »

Corella hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 17:57 Eine gesamtschauende Würdigung der ausgetauschten Argumente zeigt doch: "bringt nix" und "geht nicht" ist vorgeschoben. "Will nicht", das isses. Und viele, teils hyserisierte Will-Nichtse führen schon eher zu "geht nicht".
Trollwerkstätten, Spaltpilzzüchter und Radikale lieben solch Streit. Wie Borrelien setzen sie sich opportun in den Entzündungsherd.
Ja :thumbup: und wenn argumentativ alle Stricke reißen kommt halt die Blendgranate China oder Indien ins Spiel. Was jedoch das mit den historisch größten Klimaschädlingen USA und Europa zu tun hat erschließt mir nicht. Das ist die Logik: " DAS BÖSE, DAS SIND IMMER DIE ANDEREN", ich als USA, Großbritannien, Deutschland usw. wasche meine Hände in Unschuld". :rolleyes:
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Aurelius88 »

JJazzGold hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 18:19 Das ist auch so pauschal nicht richtig.
Ab 2035 dürfen keine PKW und Kleintransporter mehr neu zugelassen werden, die Kohlendioxid ausstoßen.

Btw im Frühjahr 2024 findet die Europawahl statt.


Das Verbot von Verbrennern gilt in der EU ab 2035, einige sind da sogar noch schneller in Hamburg sind Verbrenner bei Taxis ab 2025 bereits verboten. Das sind Entscheidungen die längst überfällig waren.
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Tom Bombadil
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 20:07 ...die Blendgranate China oder Indien ins Spiel.
Wunderbares Beispiel für linksgrüne Realitätsverweigerung :thumbup:
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Seidenraupe »

Wäre ich Moderator, würde ich deine entmenschlichenden Bezeichnungen für die hier anwesenden Mitdiskutanten sanktionieren
Corella hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 17:57
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Was willst du gegen die als Borrelien verunglimpften Mitdiskutanten machen? Ausrotten? Vernichten?
Tom Bombadil hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 19:34 Wunderbar sachliche Diskussionskultur. Nicht. Aber gut, Menschen mit Schädlingen zu vergleichen hat ja eine lange Tradition in Deutschland.
:?:
Eine entsetzliche, leidvolle Tradition, deren sich hier offensichtlich nicht jeder bewusst ist.
Zuletzt geändert von Seidenraupe am Do 16. Feb 2023, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von JJazzGold »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 20:09 Das Verbot von Verbrennern gilt in der EU ab 2035, .....
Das ist so pauschal nicht richtig.
Ab 2035 dürfen keine PKW und Kleintransporter mehr neu zugelassen werden, die Kohlendioxid ausstoßen.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Seidenraupe »

JJazzGold hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 20:59 Das ist so pauschal nicht richtig.
Ab 2035 dürfen keine PKW und Kleintransporter mehr neu zugelassen werden, die Kohlendioxid ausstoßen.
Frage an dich: Gilt das auch für Zulassungen nach Gebrauchtwagenkauf oder nur für Erstzulassungen , also "Neue ab Werk" ?
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von JJazzGold »

Seidenraupe hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 21:01 Frage an dich: Gilt das auch für Zulassungen nach Gebrauchtwagenkauf oder nur für Erstzulassungen , also "Neue ab Werk" ?
Ich habe das so verstanden, dass keine Neuzulassung mehr legal ist. Das wäre dann ab Werk.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von muzey »

Als Altersvorsorge kauf ich mir den neuen "Ford Mustang V8", denk ich mal!
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Misterfritz »

Wahrscheinlich würde ein Tempolimit aber alle Autos betreffen, egal ob Benziner, Stromer - oder geschoben :D
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

Misterfritz hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 22:04 Wahrscheinlich würde ein Tempolimit aber alle Autos betreffen, egal ob Benziner, Stromer - oder geschoben :D
Nee, mein kleines, sparsames Auto würde nicht davon betroffen sein :)
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Seidenraupe »

muzey hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 22:01 Als Altersvorsorge kauf ich mir den neuen "Ford Mustang V8", denk ich mal!
Panzer ist besser.
Hält sich ans Tempolimit, ist nahezu unkaputtbar und vorallem: die Grünen haben nix gegen Panzer, nur gegen Autos :D :D :D
Im Ernst, die Europawahl wird spannend.
Dann können die Bürger der EU zeigen, ob sie mit dem European Green Deal und wie er in ihren Ländern umgesetzt wird einverstanden sind.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Misterfritz »

jack000 hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 22:37 Nee, mein kleines, sparsames Auto würde nicht davon betroffen sein :)
Du meinst also, Blitzer unterscheiden nach Art des Autos? Wovon träumst Du?
Im Übrigen verbraucht Dein sparsames Auto mehr Sprit, wenn Du 200 Km/h statt 130 Km/h fährst. Und was mehr verbrennt, "scheisst" auch mehr hinten aus dem Auspuff raus.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Atue001 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 08:56 Da wird nichts aufgegeben:
§ 8 Sofortprogramm bei Überschreitung der Jahresemissionsmengen
(2) Die Bundesregierung berät über die zu ergreifenden Maßnahmen im betroffenen Sektor oder in anderen Sektoren oder über sektorübergreifende Maßnahmen und beschließt diese schnellstmöglich. Dabei kann sie die bestehenden Spielräume der Europäischen Klimaschutzverordnung berücksichtigen und die Jahresemissionsmengen der Sektoren gemäß § 4 Absatz 5 ändern.

https://www.gesetze-im-internet.de/ksg/ ... 10019.html
Eben.
Diese Einschätzung wird jährlich getroffen auf der Basis der entsprechenden Ergebnisse. Dann werden Sofortmaßnahmen beschlossen - wobei mit den letzten Beschlüssen der Expertenrat alles andere als zufrieden war - die Kritik war verheerend - insbesondere auch beim Gebäudesektor und beim Verkehrssektor. Das ist genau meine Rede - der Druck wird steigen, wenn die Politik nicht liefert, dass dann auch Sofortmaßnahmen kommen, die zumindest den Eindruck erwecken, dass es ernst gemeint ist.

Ein Tempolimit - trotz nachweislich überschaubarem Effekt - trägt zur Absenkung der Werte bei, wird also so lange auf der Tagesordnung bleiben und jedes Jahr immer wieder aufs neue auch durch die Medien gehen, bis entweder Wissing liefert, oder der Verkehrssektor durch andere Sektoren ausgeglichen wird (was derzeit eher unwahrscheinlich ist, da ja auch die anderen Sektoren kämpfen).

Deshalb meine These, dass es Wissing in der Hand hat - und wenn er nicht liefert, wird die Diskussion zum Tempolimit bleiben.

https://www.gesetze-im-internet.de/ksg/__12.html
https://expertenrat-klima.de/news/news- ... hrssektor/

Noch aus dem Prüfbericht des Expertenrats ein paar Zeilen:
Sofortprogramme können Einhaltung der Klimaziele nicht sicherstellen – Gebäude mit substanziellem Beitrag, Verkehr schon im Ansatz ohne hinreichenden Anspruch
...
Prüfung des Sofortprogramms für den Verkehrssektor

In Bezug auf das vorgeschlagene Sofortprogramm für den Verkehrssektor stellt der Expertenrat für Klimafragen fest, dass dieses zwar eine emissionsmindernde Wirkung entfaltet, aber nicht die Anforderung an ein Sofortprogramm gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz (§ 8 Abs. 1 KSG) erfüllt. „Das Sofortprogramm für den Verkehrssektor spart nach Angaben des Verkehrsministeriums nur 14 Megatonnen an Treibhausgas-Emissionen ein, so dass sich rechnerisch immer noch eine Erfüllungslücke von 261 Megatonnen bis 2030 ergibt“, so Brigitte Knopf, stellvertretende Vorsitzende des Expertenrats.


Die Bundesregierung hat nachgelegt, und einen neues Sofortprogramm 2022 aufgelegt. Eine Einschätzung durch den Expertenrat zu diesem neueren Sofortprogramm liegt noch nicht vor - ist zumindest nicht auf den Seiten des Expertenrates veröffentlicht.
Es gibt aber eine Stellungnahme beispielsweise des NABU dazu:
https://www.nabu.de/news/2022/11/32465.html

Der Verkehrssektor kommt immer noch nicht gut weg. Also schreibt der NABU:

Eine wirksame Akutmaßnahme sind Geschwindigkeitsbegrenzungen. Sollten die jährlichen Ziele weiterhin verfehlt werden, muss die Möglichkeit geschaffen werden, Geschwindigkeitsbegrenzungen als vorübergehende verpflichtende Maßnahme einzuführen.

Das ist genau das, was ich meine - der gesellschaftliche Druck steigt, wenn die Politik nicht liefert. Und es ist nicht nur der NABU - man findet ähnliche Forderungen über das Jahr verteilt in sehr vielen Veröffentlichungen und Medien. Auch das beeinflusst natürlich die Meinung in der Bevölkerung - und führt dann auch dazu, dass die Verantwortlichen schlecht weg kommen.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Atue001 »

jack000 hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 18:13 Wer hat denn "geht nicht" argumentiert?


Ja, "will nicht", weil "bringt nichts". Eine jede Einschränkung die man anderen zumutet sollte halt ausführlich begründet sein!
=> Wenn selbst die abenteuerlichst berechneten CO2-Einsparungen pro Jahr in China nur 6 Stunden bedeuten, sehe ich da die Argumentationsdecke sehr dünn.
(PS: In China haben die ein Tempolimit)
Das China-Argument ist doch wirklich für die Tonne - wir haben eine klare Gesetzeslage in Deutschland. Die gilt es einzuhalten - oder halt zu ändern.
Und diese Gesetzeslage ist auch nicht vom Himmel gefallen. Sie wurde 2019 grundlegend in Kraft gesetzt, und nach der Kritik des Bundesverfassungsgerichts in 2021 noch vor der Bundestagswahl von der letzten Regierung in überarbeiteter Form eingebracht. Die Sektorziele waren damit auch schon Bestandteil der Sichtweise der großen Koalition auf das Thema, und wenn man die Abweichungen in den einzelnen Sektoren nicht in den Griff bekommt, wird es Sofortmaßnahmen brauchen, die bei früher oder später erfolgreichen Klagen wegen Untätigkeit o.ä. dazu führen werden, dass auch solche Sofortmaßnahmen mit geringer Wirkung allein schon wegen ihrer Wirkung umzusetzen sind.

DARUM geht es - nicht um die Frage, wie sich China in der Sache verhält.

Das KSG ist eingebettet in die Europäische Gesetzgebung und Verträge - ganz so einfach kommt man da also auch nicht raus.

Über das Bundesgesetz hinaus haben auch noch einige Bundesländer eigene Klimaschutzgesetze - auch die könnten Anlass bieten, auf Länderebene Tempolimits mit einzuführen.

Die Einführung von Tempolimits ist auch bei geringer Wirkung begründet, wenn mit anderen Maßnahmen nicht in gleicher Weise ähnliches erreicht werden kann. Und für diese Begründung reicht das KSG - China spielt da keine Rolle.
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Seidenraupe
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Seidenraupe »

Atue001 hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 22:55 Dann werden Sofortmaßnahmen beschlossen - wobei mit den letzten Beschlüssen der Expertenrat alles andere als zufrieden war - die Kritik war verheerend - insbesondere auch beim Gebäudesektor und beim Verkehrssektor. Das ist genau meine Rede - der Druck wird steigen, wenn die Politik nicht liefert, dass dann auch Sofortmaßnahmen kommen, die zumindest den Eindruck erwecken, dass es ernst gemeint ist.
wieso lässt du den Energieerzeugungssektor außen vor?
Die Braunkohleverstromung die durch abschalten von 6 AKW nötig wurde und enorme Mengen CO"e ausstößt. fällt hier dauernd unter den Tisch.

Sind CO2e Ausstöße aus Braun- und Steinkohleverbrennunh etwa nicht klimaschädlich?
Warum gelten sie als unvermeidbar?

Sind ideologische Scheuklappen im Weg?
oder nur der threadtitel...
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Atue001 »

Seidenraupe hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 23:20 wieso lässt du den Energieerzeugungssektor außen vor?
Die Braunkohleverstromung die durch abschalten von 6 AKW nötig wurde und enorme Mengen CO"e ausstößt. fällt hier dauernd unter den Tisch.

Sind CO2e Ausstöße aus Braun- und Steinkohleverbrennunh etwa nicht klimaschädlich?
Warum gelten sie als unvermeidbar?

Sind ideologische Scheuklappen im Weg?
oder nur der threadtitel...
Lass ich gar nicht - ich habe die Möglichkeit der Laufzeitverlängerung sogar auch immer wieder mal thematisiert. Ich halte es nur für unrealistisch, dass die Grünen das mitmachen - aber selbst wenn, nützt das den Grünen doch wieder, weil es allenfalls um eine Laufzeitverlängerung, aber nicht um ein Wiederanfahren der Atomtechnologie geht.
Tatsächlich aber hat der Energiesektor derzeit auch nach Sichtweise des Expertenrates keine so großen Probleme. Die prinzipiell angestrebten Maßnahmen können zumindest rechnerisch dazu führen, dass die Ziele des Gesetzes erreicht werden.

Das ist im Verkehrssektor (bis jetzt) anders. Wissing muss halt liefern.

Meinst du ernsthaft, dass die Grünen Wissing zur Hilfe eilen, wenn der nicht liefert? Und das dann noch mit Laufzeitverlängerungen von AKWs? Ohne Tempolimit....(und einen Stall voll weiterer Maßnahmen im Verkehrssektor, den die Grünen eigentlich gerne hätten....)?

Träum weiter.

Und dabei geht es gar nicht um die Frage, was "richtig" wäre - da habe ich eh meine ganz persönliche Sichtweise drauf. Es geht nur um die Einschätzung, was realistisch auf der Politbühne passiert. Und da halte ich es für wahrscheinlich, dass der Druck auf das Thema Tempolimit so lange hoch bleibt, bis Wissing Alternativen liefert. Nicht mehr - nicht weniger.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Micro Magnetics »

Schnitter hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 13:00 Um vom Wut-Opi Niveau mal ein bisschen runter zu kommen hier mal eine sachliche Übersicht zum Thema:

https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 59892.html
Na wenn in die Argumentationskette gleich zu Anfang die Befürwortung eines Rennfahrers und sogar von Campino :eek: eingereiht wird, muss das ja ein Sachbeitrag par excellence sein ("guckt mal, die sind alle ja auch dafür!"). Und Wut-Opi ist zum Glück genausowenig ein Stereotyp wie der Petrolhead von Kamikaze (da sieht man so richtig den Bleifuß-Fetischisten mit einem sardonischen Grinsen sein Porsche-Emblem wienern - mindestens eine Stunde vor Fahrtantritt).

Wie steht denn der Rest der Rock-, Mode- und Mafiagrößen zu dem Thema? Gibt es zu dieser neuen Sternstunde deutschen Journalismus' schon eine repräsentative Studie?
"Der Bundestag darf uns sogar die Currywurst verbieten". Rechtsansicht eines Users.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Corella »

jack000 hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 18:13 Wer hat denn "geht nicht" argumentiert?


Ja, "will nicht", weil "bringt nichts". Eine jede Einschränkung die man anderen zumutet sollte halt ausführlich begründet sein!
=> Wenn selbst die abenteuerlichst berechneten CO2-Einsparungen pro Jahr in China nur 6 Stunden bedeuten, sehe ich da die Argumentationsdecke sehr dünn.
(PS: In China haben die ein Tempolimit)
Wenn es denn ausläuft und die Maßnahme nicht vermittelbar ist, dann ist es halt so.
Ansonsten hätte mehr dranhängen können. Außerhalb der Fachwelt ist leider kaum wem bewusst, was die NOx, die im weiterhin sauren Regen runterkommen, direkt für Böden und Arten bedeuten. Jede Reduzierung wäre da willkommen.
Automotoren könnte man anders optimieren auf TL Basis...
Die Chinarechnung greift kurz und das Argument kann kumulieren und in Summe dann doch Schwelle reißen.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Corella »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 19:34 Wunderbar sachliche Diskussionskultur. Nicht. Aber gut, Menschen mit Schädlingen zu vergleichen hat ja eine lange Tradition in Deutschland.
Ist was dran, an der Retourkutsche.
Ich wünschte mehr Bewusstsein, dass Demokratie und Gesellschaft Feinde haben, die organisiert und gezielt vorgehen. Da fand ich die Allegorie passend, die Ausdehnung in Richtung Herabsetzung kann es naheliegen und ist zu nah am Feuer, stimmt.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Corella hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 06:55Ist was dran, an der Retourkutsche.
Ich werte das mal als Einsicht.
Ich wünschte mehr Bewusstsein, dass Demokratie und Gesellschaft Feinde haben, die organisiert und gezielt vorgehen.
Hier im Forum, weil man ein Tempolimit als sinnlos ablehnt? Dann sollte man diese Leute auch konkret benennen und nicht nur raunen und alle Meinungsgegner in einen Topf werfen.

Ich weiß, dass der Kampf gegen Rechts mit großem Vorsprung Priorität hat und das ist angesichts der deutschen Historie auch nicht ganz unberechtigt ist. Man sollte nur nicht den Fehler machen und Faschomethoden und -sprache anwenden, um den mit der anderen Meinung abzuwerten. Die Nazikeule nutzt extrem schnell ab, wenn man sie mangels sachlicher Argumente bei jedem Thema einsetzt und dann kommen solche LTI-Stilblüten zustande, weil man ja immer noch einen draufsetzen muss.

Persönlich halte ich Linksaußen für die deutlich größere Gefahr für unsere Demokratie und unseren Wohlstand, weil diese Ideologie schon viel tiefer in Institutionen und Gesellschaft eingedrungen ist und wahrscheinlich "gewonnen" hat. Antikapitalismus, Hetze gegen Union und FDP (bei gleichzeitiger Wehleidigkeit), Dominanz in den Medien, Verachtung ggü dem Rechtsstaat, identitäre Politik in der "Weißbrote" weniger als Dreck wert sind, Altersdiskriminierung, Öko-Extremismus und das sind nur die Schlagworte, die mir jetzt so adhoc einfallen. Auf Deutschland kommen selbstverschuldet harte Zeiten zu und es wird völlig sinnlos sein.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 22:55 ... oder der Verkehrssektor durch andere Sektoren ausgeglichen wird...
So wird es kommen, dann muss Habeck zusehen, dass er genug Gas ranschafft, um die dreckigen KohleKw wieder runterfahren zu können. Oder man ertüchtigt die KKW wieder. Die FDP wird beim Tempolimit jedenfalls nicht einknicken, eher zerbricht die Koalition.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Corella hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 06:44 Die Chinarechnung greift kurz...
Kein bisschen. Ohne Rotchina ist alles für den Arsch und die denken gar nicht daran, die Welt zu retten.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 09:16 Kein bisschen. Ohne Rotchina ist alles für den Arsch und die denken gar nicht daran, die Welt zu retten.
Wir sollen aber zu Fuß, im unpünktlichen Bus oder auf dem Lastenfahrrad ein Zeichen setzen.
Damit Klima und China schwer beeindruckt sind.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 09:32 Damit Klima und China schwer beeindruckt sind.
Ja, auf jeden Fall. Wenn man aber von denen fordert, selber ein Vorbild zu sein, kommen immer 1000 Ausflüchte, warum das nicht geht :x
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 09:43 Ja, auf jeden Fall. Wenn man aber von denen fordert, selber ein Vorbild zu sein, kommen immer 1000 Ausflüchte, warum das nicht geht :x
Vor Jahren gab es eine Sendung über Stau und Autos allgemein. In einem Auto saßen ein paar Grüne, die sich über die anderen Autofahrer echauffiert haben, warum diese denn nicht die Bahn nähmen.
Naja, sie selbst könnten das nicht, sie müßten ja zur Arbeit fahren.
Nun wissen wir, dass morgens um 7 bei jedem Wetter lauter Freizeitfahrer unterwegs sind und nur ein paar Grüne, die im Gegensatz zu allen anderen zur Arbeit zwingend mit dem Wagen fahren müssen. :D :D
Das ist das Weltbild. Man selbst macht alles richtig und gut, alle anderen sind das Übel. Sowas kann und will ich nicht ernstnehmen.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Corella »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 09:16 Kein bisschen. Ohne Rotchina ist alles für den Arsch und die denken gar nicht daran, die Welt zu retten.
Ich teile die Sorgen. Was die Zukunft anbelangt, ist meine Glaskugel in Teilen wolkiger als Deine, in anderen Teilen weniger trüb.
Zählen wir Beiträge anderer Threads mit, dann zum gefühlt 10ten Mal: NOx, 18 bis 20 kg N pro ha und a flächenhaft. Schleichend entwickelnde Nebenwirkungen die irgendwann fatal werden und stets bei allen schlechten Trends und Großereignissen längst beteiligt ohne Ende. Da kann ich mich Greta nur anschließen, mit der Aufforderung, die Krisen als solche wahrzunehmen. Und nur weil mein Hinweis in Zeitungen nicht auftaucht, ist er nicht exotisch oder minder relevant. In der Fachwelt ist nur der genannte Punkt für sich seit Jahrzehnten unter Top 3 der Ursachen für Biotop-, Arten- und Bodenschutz.
Alle Ecken, die das und mehr nicht ignorieren, würden sich m.W. einer TL-Regelung anschließen. Darunter Leut' die es auch fachkundig durchrechnen. "6 h China-Äquivalent und daher bedeutungslos" ist mindestens desinformationsverdächtig. Fühle sich angesprochen wer will.
Nachweise sind schwierig. Solch SprücheklopferInnen decken höchst selten Quellen auf und wenn dann mal doch, sind sie aus den bekannten Schmuddelecken. Heartlandinstitut und deren Weiterverarbeitung zu griffigen Titeln in Derivaten wie Eike, Kalte Sonne, die Leugner bei Welt usw. Verschränkung Fossillobby, Klimaleugnung (zugehörige Wortklaubereien bekannt), Evangelikale. Das Zeug steckt in den Zuspitzungen und wenn es hysterisch wird immer verdächtig mit drin.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 09:48 Sowas kann und will ich nicht ernstnehmen.
Sollest du aber, diese Leute bestimmen mit über dein Schicksal.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Corella »

Nachtrag unter uns Tom: der neue im Forumshauptthread, eröffnet mit "Balance -> gezielt bias?". Ist es Dir aufgefallen? Verdächtig. Aber dort hat es die Forumspower gut im Griff, das wird sich aufdecken.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Corella hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 09:51 Zählen wir Beiträge anderer Threads mit, dann zum gefühlt 10ten Mal: NOx, 18 bis 20 kg N pro ha und a flächenhaft.
Auch der NOx-Ausstoß sinkt ja kontinuierlich: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... t_1990.png
Wie viel würde denn da ein Tempolimit bringen? Wie auch schon mehrfach geschrieben, wäre ich von einem TL nicht betroffen, aber es sollte halt auch einen tatsächlichen und nicht nur messbaren Effekt haben.
Darunter Leut' die es auch fachkundig durchrechnen. "6 h China-Äquivalent und daher bedeutungslos" ist mindestens desinformationsverdächtig. Fühle sich angesprochen wer will.
Da ich das ausgerechnet habe, fühle ich mich natürlich angesprochen. Kannst du denn auch sachlich etwas dagegen einwenden? Warum sollen wir uns hier das ganze Jahr über einschränken, wenn der gleiche Rotz in Rotchina in 6 Stunden aus den Schornsteinen und Auspuffen quillt? Welchen Sinn soll das im Kontext Klimawandel haben?
Solch Sprücheklopfer decken höchst selten Quellen auf und wenn dann mal doch, sind sie aus den bekannten Schmuddelecken.
Und wieder der sattsam bekannte Rundumschlag :x Ich habe jedenfalls eine Quelle benannt :cool:
...wenn es hysterisch wird...
Die Hysterie sehe ich eher bei Öko-Extremisten, die schwafeln tagtäglich den Untergang herbei.
Corella hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 09:56 Nachtrag unter uns Tom: der neue im Forumshauptthread, eröffnet mit "Balance -> gezielt bias?". Ist es Dir aufgefallen? Verdächtig. Aber dort hat es die Forumspower gut im Griff, das wird sich aufdecken.
??? Ich weiß nicht, wen du meinst und was der Forumshauptthread ist!?
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Seidenraupe »

Micro Magnetics hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 02:31

Wie steht denn der Rest der Rock-, Mode- und Mafiagrößen zu dem Thema? Gibt es zu dieser neuen Sternstunde deutschen Journalismus' schon eine repräsentative Studie?
"ja gibt es" ---
Das Phänomen illegale Autorennen ist vielschichtiger und wirft viele Fragen auf: Wie kommen junge, mittellose Männer an 500PS-starke Luxuskarossen? Warum sind für sie solche Autos so wichtig?
Diese Rase interessieren noch nicht mal rote Ampeln, Fußgänger, Radfahrer .... die interessieren sich nur für sich und ihre Männlichkeit
(ab und zu rasen auch Frauen)
Di 14.02.2023 | 21:00 | Doku & Reportage

Sie nennen es "Stechen": Junge Männer fahren Berliner Straßen hoch und runter, bis ein anderer auftaucht. Es braucht keine Verabredung. Man erkennt sich. Dann geht’s nur noch um Millisekunden, mit Vollgas über rote Ampeln. Und oft genug um Leben und Tod. "Wer vom Gas geht, verliert. So ist das" – sagt einer, der bei illegalen Autorennen mitmacht. Dieser Film erzählt die Geschichte dahinter.
aus ehemaligen "kleinen Paschas" werden mit der Zeit erwachsene Paschas die ein eigenwilliges Leben führen
Mit verschärften Gesetzen versucht der Staat die Raser zu bekämpfen. Bisher mit überschaubarem Erfolg. Denn die Gegenspieler der Staatsanwälte und Ermittler sind nicht einfach nur überwiegend junge, meist arabisch- oder türkischstämmige Männer, die sich davon nicht abschrecken lassen.
https://www.rbb-online.de/doku/b/bis-in ... erlin.html

Leider lebt ein beachtlicher Teil der Bevölkerung und vorallem der Politik in einer Blase, in die das Alltagsleben der Menschen in ihren anderen Blasen nicht durchdringt

Die Sprösslinge der Clans, die mit 500 PS starken Fahrzeugen über alles hinwegrasen, werden sich einen feuchten Dreck um ein innerstädtischen TL von 30km/h oder ein TL auf der Autobahn , egal wie hoch, interessieren.

Diese Sprösslinge sind übrigens keine Wutopis, wie hier in verächtlich machender Manier ältere Menschen genannt werden.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Seidenraupe »

Corella hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 06:55 Ist was dran, an der Retourkutsche.
Ich wünschte mehr Bewusstsein, dass Demokratie und Gesellschaft Feinde haben, die organisiert und gezielt vorgehen.
Die Feinde der Demokratie sind vorallem die, die ihre Meinungsgegner als Feinde der Demokratie verunglimpfen. Oder als Krankheitserreger , zB Borrelien.


Nachtrag:

Jedenfalls ist die Demokratie nicht in Gefahr, weil Menschen ein generelles Tempolimit befürworten oder sich dagegen aussprechen.
Offener , auch polarisierender Diskurs, ist Wesensmerkmal einer Demokratie.

Da ein generelles TL im Koalitionsvertrag nicht beschlossen wurde und sich auch keine Veränderungen ergeben haben (zb durch den russ. Angriffskrieg in der Ukraine) wird es bei der Umsetzung des KV bleiben und darüber hinausgehende Forderungen werden nicht umgesetzt durch die FDP
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Schnitter »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 09:16 Ohne Rotchina ist alles für den Arsch und die denken gar nicht daran, die Welt zu retten.
Das ist

1.) Unwahr

und

2.) Bleibt ihnen gar nichts anderes übrig.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Schnitter »

Micro Magnetics hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 02:31 Wie steht denn der Rest der Rock-, Mode- und Mafiagrößen zu dem Thema?
Das ist mir relativ egal.

Die Bevölkerung befürwortet mehrheitlich ein TL. Und das ist für mich relevant.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Corella »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 10:06 Auch der NOx-Ausstoß sinkt ja kontinuierlich: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... t_1990.png
Wie viel würde denn da ein Tempolimit bringen?
Eine Rechnung kann ich nicht anbieten. Dass NOx-Belastungen gesunken sind stimmt. Für die Pufferkapazitäten der Böden ist aber die Summe der kumulierenden Einträge relevant, das kritische Überschreiten von Schwellen verschiebt sich nach hinten.
Boden-pH sind chemisch gepuffert. Wird die Kapazität eines Puffers überschritten, stellt sich der nächst saurere ein. Solche Bodendegradationen laufen diskontinuierlich, schleichende Prozesse überschreiten eine Schwelle und dann stellt sich in kurzer Zeit was ungünstigeres ein. Für menschliche Zeitmaßstäbe irreversibel.
Böden sind unterschiedlich anfällig. Den anfälligen geht es schon lange schlecht, da sind vielfach Schäden längst eingetreten.
In Acker und Forst wird gekalkt, das hält den Prozess wirksam auf, hat Nebenwirkungen.

Bzgl Biotopen gibt es mittlerweile erste Versuche einer Standardisierung. Es gibt Biotoptypen zugeordnete Critical loads. In den empfindlicheren Fällen kommt es auf 1-2 kg N pro ha und a durchaus an.

Fazit: jede Reduktion ist in der Fachwelt willkommen.

Nachtrag: Ostseiten frequentierter Autobahnen sind in Waldzustandsberichten, welche NOx monitoren, durchazs aufgefallen. Wie gesagt, manches kann man angehen, anderes ist irreversibel.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Corella hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 12:55 Eine Rechnung kann ich nicht anbieten.
Das ist schade. Dass NOx nichts Tolles ist, darüber brauchen wir nicht streiten, es ist nur ohne Fakten und Zahlen schwierig zu diskutieren, ob da ein Tempolimit helfen könnte. MW. sind gerade Diesel die großen NOx-Stinker, die meisten Diesel auf der Autobahn fahren aber bereits deutlich unter 100: LKW.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Corella »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 10:59 Die Feinde der Demokratie sind vorallem die, die ihre Meinungsgegner als Feinde der Demokratie verunglimpfen.
Oligarchen, Kreml, Peking, radikale Evangelikale, Extremisten beider Ränder wenn man das rechts-links-Schema nicht überwinden kann und ihre angestellten in Trollfabriken, ölgeldfinanzierte windige Typen mit akademischen Graden auf genannten Plattformen, das sind Feinde der Demokratie! Fühlst du dich angesprochen?

Es ist mühsam, gegen deren Einflüsse anzudiskutieren. Wo kommt denn solch Dreck her, wie auch hier schon aufgeschlagen: Windmühlen trocknen per Wirbelschleppe den Boden aus und verändern das Wetter. Das entspringt doch nicht der Fantasie der Diskutanten hier, das sind gezielt hysterisierende, befeuernde Desinformanten, die aus Streitigkeiten ihren Honig saugen. Die waren beim Brexit dabei, fördern die Tea party und fehlen in keiner Umwrltdebatte. Kotz!!!
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Seidenraupe »

Corella hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 13:10 Oligarchen, Kreml, Peking, radikale Evangelikale, Extremisten beider Ränder wenn man das rechts-links-Schema
...
Es ist mühsam, gegen deren Einflüsse anzudiskutieren.
ich sehe keinen einzigen hier in der Diskussioon ums TL
Corella hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 17:57 Eine gesamtschauende Würdigung der ausgetauschten Argumente zeigt doch: "bringt nix" und "geht nicht" ist vorgeschoben. "Will nicht", das isses. Und viele, teils hyserisierte Will-Nichtse führen schon eher zu "geht nicht".
Trollwerkstätten, Spaltpilzzüchter und Radikale lieben solch Streit. Wie Borrelien setzen sie sich opportun in den Entzündungsherd.
.

kotz ruhig, wenn man deinen Entmenschlichungsversuchen in politischen Diskussionen Demokratiefeindlichkeit attestiert.
Zuletzt geändert von Seidenraupe am Fr 17. Feb 2023, 13:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Corella »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 13:04 Das ist schade. Dass NOx nichts Tolles ist, darüber brauchen wir nicht streiten, es ist nur ohne Fakten und Zahlen schwierig zu diskutieren, ob da ein Tempolimit helfen könnte. MW. sind gerade Diesel die großen NOx-Stinker, die meisten Diesel auf der Autobahn fahren aber bereits deutlich unter 100: LKW.
Alles was heiß brennt, fixiert Luftstickstoff. Aber zur Differenz PKW-LKW habe ich spontan Lücke. Wenn das stimmt, hast Du einen Punkt.

Ansonsten, Zahlen: in Medizin und Ökologie ist das so nicht immer möglich. Im BNatSchG ist z.B. "der Erhaltungszustand einer lokalen Population einer streng geschützten Art" relevant. Da rechnest Du keine Entscheidung aus. Du gehst ja auch nicht zum Arzt und fragst, welche Krankheit genau Du wann in der Zukunft kriegst, wenn Du weiter x in der Dosis y konsumierst.
Man kann durchaus Prozesse beschreiben und Szenarien verdichten. Aber genaue Prognosen in Zeit und Raum, schwierig, wenn es komplex ist.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Corella hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 13:21 Aber zur Differenz PKW-LKW habe ich spontan Lücke. Wenn das stimmt, hast Du einen Punkt.
Was meinst du mit Differenz? Die Diesel PKW fahren schneller und produzieren mW. auch mehr NOx pro Kilometer als moderne LKW, aber wenn man sich die LKW-Schlangen auf der BAB so ansieht, dann denke ich, dass es mehr LKW als Diesel PKW auf der Autobahn gibt und da bringt dann ein TL wieder nix.
Du gehst ja auch nicht zum Arzt und fragst, welche Krankheit genau Du wann in der Zukunft kriegst, wenn Du weiter x in der Dosis y konsumierst.
Würde ich rauchen, dann würde mir der Arzt empfehlen, damit aufzuhören. Wir können aber nicht mit Straßenverkehr aufhören, jedes menschliche Verhalten hat negativen Einfluss auf die Natur, hier würde nur eine drastische Reduktion der menschlichen Population helfen, was aus vielerlei Gründen unmöglich ist.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Seidenraupe »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 13:46 hier würde nur eine drastische Reduktion der menschlichen Population helfen, was aus vielerlei Gründen unmöglich ist.
wenn man einen Teil der Menschheit lang genug als Krankheitserreger bezeichnet findet sich sicher auch eine Rechtfertigung dafür, die Borrelien zu eliminieren.
Erst das Sagbare verändern, dann das Machbare
:(
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Billie Holiday »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 13:50 wenn man einen Teil der Menschheit lang genug als Krankheitserreger bezeichnet findet sich sicher auch eine Rechtfertigung dafür, die Borrelien zu eliminieren.
Erst das Sagbare verändern, dann das Machbare
:(
Hat das jemand so gesagt? Wenn das gegen weiße Männer, deutsche Boomer oder Nicht-Linke geht, ist es aber ok.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Seidenraupe »

Billie Holiday hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 14:03 Hat das jemand so gesagt? Wenn das gegen weiße Männer, deutsche Boomer oder Nicht-Linke geht, ist es aber ok.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 3#p5320353

es ist nie ok, Menschen verbal zu entmenschlichen. Nicht als Vergleich und nicht direkt
Auch dann nicht, wenn sie sich gg ein generelles TL aussprechen
Artikel 1 GG
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Atue001 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 13:04 Das ist schade. Dass NOx nichts Tolles ist, darüber brauchen wir nicht streiten, es ist nur ohne Fakten und Zahlen schwierig zu diskutieren, ob da ein Tempolimit helfen könnte. MW. sind gerade Diesel die großen NOx-Stinker, die meisten Diesel auf der Autobahn fahren aber bereits deutlich unter 100: LKW.
Es gibt eine allerdings etwas ältere Untersuchung zu dem Thema, die zu dem Schluss kommt:

Minderungspotenzial:
Die durch ein Tempolimit erzielbaren Minderungseffekte unterscheiden sich in Abhängigkeit von den
Antriebsarten (Otto- oder Diesel-Pkw), den Grenzwertstufen und den spezifischen Fahrzeugen. Zudem sind
keine aktuellen differenzierten Informationen über die Geschwindigkeitsverteilung der Fahrzeuge über das
gesamte Autobahn-Netz vorhanden. [UBA 2003b] schätzen aus diesem Grund das Reduktionspotenzial für
Pkw durch die Einführung eines generellen Tempolimits von 120 km/h grob mit 11% für CO2-Emissionen
ab. Der Befolgungsgrad wird relativ hoch mit 80% angesetzt: daraus ergibt sich ein Minderungspotenzial
der Pkw-CO2-Emissionen von 9%. Es wurden Minderungspotenziale auch für NOx, SO2, NMVOC und
Dieselpartikel abgeschätzt [Gohlisch, 2009a]: -16% für NOx, -9% für SO2, -9% für NMVOC und -13% für
Dieselpartikel. Daraus berechnen sich im Jahr 2010 Minderungspotenziale von 9kt NOx, 0,2kt PM10, 0,2kt
PM2.5, 0,5kt NMVOC und 0,02kt SO2, im Jahr 2015 von 7kt NOx, 0,1kt PM10, 0,1kt PM2.5, 0,4kt NMVOC
und 0,02kt SO2 und im Jahr 2020 von 5kt NOx, 0,03kt PM10, 0,03kt PM2.5, 0,4 kt NMVOC und 0,02 kt SO2.


Quelle ist eine Studie die das Umweltbundesamt in Auftrag gegeben hatte. Die Studie kann man hier herunterladen: https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... tt_0_0.pdf

Ob allerdings die technischen Rahmenbedingungen der Fahrzeugflotte auch so bei der heutigen Flotte noch gelten kann ich nicht sagen - die Verbrennertechnik hat sich auch beständig weiterentwickelt. Es dürfte ein Anhaltspunkt sein.

Spektrum der Wissenschaft hat auf Basis dieser Studie hochgerechnet, dass sich damit durch ein Tempolimit von 120 km/h ca. 5428t NOx jährlich einsparen ließen - was einer Menge von 1% der Gesamtemissionen des gesamten Verkehrs entspricht. Allerdings würden die Einsparungen vor allem auf der Autobahn und eben nicht im Stadtverkehr erzielt - Spektrum der Wissenschaft meinte dazu:

Das wäre im Bereich von gut einem Prozent der gesamten Emissionen im Verkehr, und da Stickoxide vor allem lokal zum Problem werden, ist das höchstens auf Stadtautobahnen relevant – wo es aber ohnehin Tempolimits gibt. Feinstaub der beiden Größenklassen bis 2,5 Mikrometer und bis 10 Mikrometer könnte ein Tempolimit um jeweils 27 Tonnen mindern – auch hier liegt der Effekt im Bereich von einem Prozent. Die Partikel werden mit dem Wind weiter transportiert als NOx, aber Messstationen an kritischen Innenstadtstraßen zeigen, dass die Grenzwerte zurzeit eingehalten werden.

Quelle: https://www.spektrum.de/wissen/was-brin ... ch/1624494

Sicherlich nicht repräsentativ ist dann noch folgende Messung:

Auch der Berliner Senat hat an drei Straßen über drei Jahre gemessen. Dort sanken die NO2-Werte nach Einführung von Tempo 30 zwischen 5,7 und 12,8 Prozent. Der elementare Kohlenstoff nahm ebenfalls ab (zwischen 0,3 und 2,2 Prozent) und geringfügig auch der Feinstaub (1,8 Prozent).

Quelle:https://www.quarks.de/technik/mobilitae ... mpolimits/

Meine Vermutung wäre, dass unterm Strich ein schnellerer Umstieg in Richtung e-Mobilität recht schnell die Effekte aus einem Tempolimit übersteigen dürfte. Dies allerdings ohne gesichertes Zahlenmaterial oder Quellen.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Misterfritz »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 13:46 Würde ich rauchen, dann würde mir der Arzt empfehlen, damit aufzuhören. Wir können aber nicht mit Straßenverkehr aufhören, jedes menschliche Verhalten hat negativen Einfluss auf die Natur, hier würde nur eine drastische Reduktion der menschlichen Population helfen, was aus vielerlei Gründen unmöglich ist.
Eben, und deshalb sollte das menschliche Verhalten auf diesem Planeten halt umweltfreundlicher gestaltet werden.
Und, ich hatte es die Tage schon mal geschrieben:
Der Spritverbrauch zwischen 130 Km/h und 200 Km/h unterscheidet sich halt. Und je mehr des Stoffes im Motor verbrannt wird, desto mehr Schadstoffe kommen aus dem Auspuff raus. Das kann keine bestreiten.

Und jetzt kommt sicherlich das "Argument", aber China haut viel mehr Schadstoffe in die Luft, als unser Strassenverkehr das je könnte. Mag sein - ich nehme da die alte Regel: Kleinvieh macht auch Mist, wenig hilft im Zweifel mehr, als gar nichts zu tun.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Atue001 »

Misterfritz hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 23:09 Eben, und deshalb sollte das menschliche Verhalten auf diesem Planeten halt umweltfreundlicher gestaltet werden.
Halte ich für richtig - würde gerne noch ergänzen, dass ich nicht die Überzeugung habe, dass ein umweltfreundlicheres menschliches Verhalten gleichbedeutend mit Wohlstandsverlust ist. Und auch "Freiheitsverlust" kann nicht der Ansatz sein, mit dem man das umweltfreundlichere Verhalten begleitet.

Es geht um ein Umsteuern - und wie bei jedem Change-Prozess gibt es dabei Gewinner und auch Verlierer - und vor allem viele Menschen, die Angst vor dem Change-Prozess haben. Denen muss man die Angst nehmen - also nicht über psychologische Tricks oder leere Versprechungen, sondern damit, dass man klar aufzeigt, dass tendenziell viel mehr zu gewinnen als zu verlieren ist.

Trotzdem wird es auch Verlierer geben - es ist eine elementare Aufgabe der Politik, die Zahl der Verlierer gering zu halten, und wenn möglich über passenden Ausgleich dafür zu sorgen, dass ihre Probleme nicht zu groß werden.
Verlierer könnten beispielsweise Mitarbeiter im Braunkohletagebau sein - oder auch in der Schmierstoffindustrie, die bei Verbrennern eine Rolle spielt, bei e-Mobilität halt nicht.

Ob in diesem Prozess ein Tempolimit sinnvoll oder notwendig ist - da kann man begründete Zweifel haben. Bei e-Autos der heutigen Generation spielt ein Tempolimit eine deutlich andere Rolle als bei klassischen Verbrennern. Die Schadstoffemissionswirkungen bei e-Autos sind zu einem deutlichen Teil zentralisiert auf die Energieerzeuger - bei Verbrennern fallen die Schadstoffe dezentral an.

Ein Tempolimit nur für Verbrenner - wäre insofern wissenschaftlich ein reizvolles Rechenmodell - ist aber nicht praxistauglich und deshalb Blödsinn.
Statt auf ein Tempolimit würde ich deshalb lieber auf einen schnellen Umstieg auf Elektromobilität setzen - von mir aus auch dort wo es sinnvoll und notwendig ist auf Wassserstoff-Verbrenner oder Brennstoffzellentechnologie.

Wenn aber die Politik nicht rechtzeitig die notwendigen Rahmenbedingungen dafür schafft, gehe ich davon aus, dass der gesellschaftliche und vor allem mediale Druck zur Einführung eines Tempolimits so groß wird, dass dieses kommen könnte.
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