Man gibt denen ein Dach überm Kopf.jack000 hat geschrieben:Wie wird dann verhindert, das der ÖPNV zum Odachlosentreffpunkt wird ?
Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Human ist, was dem Menschen entspricht - nicht was er in lichten Stunden gerne hätte.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Was spricht dagegen ?Dampflok94 hat geschrieben: Das heißt man braucht statt Fahrschein einen Ausweis?
Wird der kostenlose ÖPNV dadurch teurer ?Entweder ist der ÖPNV kostenlos oder nicht.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Würde auch viel geld sparen. Denn die kakerlaken-schäbigen pensionen, in die sie einquartiert werden, kommen den kommunen sehr teurer. Eigenen pennerhotels würden die kassen schonen.aloa5 hat geschrieben: Man gibt denen ein Dach überm Kopf.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Wir haben locker 5mio ausländische Bürger und u.U. noch einmal ein paar mio Geschäftsreisende und Touristen im Land. Es wäre nicht sonderlich praktikabel und zudem was EU-Bürger angeht vermutlich auch nicht EU-Rechtskonform es anders zu handhaben. Dann müssten es schon EU-Ausweise sein und diese müssten maschinenlesbar sein usw..jack000 hat geschrieben:
Was spricht dagegen ?
Ja, weil man dann kontrollieren muss.Wird der kostenlose ÖPNV dadurch teurer ?
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Ich bin mir sicher mit "kostenloser ÖPNV" war kostenfreiheit für alle gemeint. Alles andere würde diesen namen ja nicht verdienen. Kostenlose nutzer gibt es ja ohnehin. Es geht nicht darum, dass es ein paar mehr oder weniger sein sollen, sondern halt alle.
- John Galt
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Es genügt schon, dass wir unsere Autobahnen kostenlos ganz Europa (bis auf LKWs) kostenlos zu verfügung stellen.
Irgendwann hat auch die deutsche Wiedergutmachung ein Ende. Ganz klares nein. :!:
Irgendwann hat auch die deutsche Wiedergutmachung ein Ende. Ganz klares nein. :!:
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Ein anderes thema. Durchaus auch interessant. Nur halt ohne zusammenhang mit der ÖPNV-frage.atompussy hat geschrieben:Es genügt schon, dass wir unsere Autobahnen kostenlos ganz Europa (bis auf LKWs) kostenlos zu verfügung stellen.
Auch das gibt es schon. Anerkannte NS-opfer haben einige privilegien. Die meisten von ihnen sind dafür nichtmal dankbar, und behaupten, es wäre ihnen lieber wenn ihre familie noch leben würde, aber das nur am rande. Ähnliches gilt für schwerkriegsbeschädigte.Irgendwann hat auch die deutsche Wiedergutmachung ein Ende. Ganz klares nein. :!:
Was das mit welcher wiedergutmachung zu tun haben soll, weisst wohl nur du. Verrätst du es uns?
- John Galt
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Dass mit der Wiedergutmachung war schon richtig so, aber auf den ÖPNV bezogen ist es natürlich ironisch gemeint. Denn Kostenloser ÖPNV schließt alle Menschen ein, es sei denn man kontrolliert die Ausweise, was wiederum kostet und das ganze Konzept ad absurdum führt.Tantris hat geschrieben: Ein anderes thema. Durchaus auch interessant. Nur halt ohne zusammenhang mit der ÖPNV-frage.
Was das mit welcher wiedergutmachung zu tun haben soll, weisst wohl nur du. Verrätst du es uns?
Man versucht mal wieder pseudologische Forderungen zu diskutieren, die nicht praktikabel sind.
Zuletzt geändert von John Galt am Sa 19. Sep 2009, 16:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Ja. Apartheid in deutschland zu fordern zeugt nicht gerade für realismus oder auch nur für einen erträglichen charakter.atompussy hat geschrieben:
Dass mit der Wiedergutmachung war schon richtig so, aber auf den ÖPNV bezogen ist es natürlich ironisch gemeint. Denn Kostenloser ÖPNV schließt alle Menschen ein, es sei denn man kontrolliert die Ausweise, was wiederum kostet und das ganze Konzept ad absurdum führt.
Man versucht mal wieder pseudologische Forderungen zu diskutieren, die nicht praktikabel sind.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Tantris hat geschrieben:
Ja. Apartheid in deutschland zu fordern zeugt nicht gerade für realismus oder auch nur für einen erträglichen charakter.
Mit Apartheid hat das nichts zu tun. Es geht um die Kosten und wer sie trägt. Ich will keinen kostenlosen ÖPNV, ich zahle gerne dafür, wenn ich ihn brauche. / Ich glaube die Kostendeckung des ÖPNV liegt in Baden-Würschtelberg bei ca. 50-70%.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Mit apartheid meine ich nicht das jetzige system, mit dem ein paar behinderte und bahnangestellte kostelos fahren dürfen.atompussy hat geschrieben:
Mit Apartheid hat das nichts zu tun. Es geht um die Kosten und wer sie trägt. Ich will keinen kostenlosen ÖPNV, ich zahle gerne dafür, wenn ich ihn brauche. / Ich glaube die Kostendeckung des ÖPNV liegt in Baden-Würschtelberg bei ca. 50-70%.
Apartheid wäre, wenn es nur für leute mit deutschem pass, angemeldete anwohner der gemeinde oder z.b. nur für frauen gälte.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Kostenlos lädt zur sinnlosen Nutzung ein (das kann jeder Jahreskartenbesitzer bestätigen), aber schon eine geringe Schutzgebühr würde dies weitgehend unterbinden und den Bedarf entsprechend senken. Wie zB in der DDR. Dort kostete eine Fahrkarte des ÖPNV 10 Pfennige. Verglichen mit der heutigen Kaufkraft wären es wohl um die 15-25 Cent. Kann jeder zahlen, aber macht nicht jeder.Thomas I hat geschrieben:2. Das bringt fraglos eine Steigerung der Nachfrage - und die kann dann ordentliche Kosten durch Ausbauten und Beschaffung von mehr Fahrzeugen etc. mit sich bringen.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Mag in anderen Kommunen wiederum anders sein, aber hier in Göttingen wird der Busverkehr subventioniert, um die Fahrpreise gering zu halten.Quatschki hat geschrieben: Riesige Personenkreise, z.B. Kinder oder SGB-Empfänger wären aus sozialen Gründen davon zu befreien.
Desweiteren sind Schulfahrkarten bis zum 10. Schuljahr kostenlos.
Das heißt, die Ausgaben sind bereits jetzt in Teilen da. Der große Sprung bei den Kosten wäre es nicht mehr.
Hier muss ich ihnen jedoch recht geben. Kostenloser ÖPNV widerspricht Maßnahmen wie der Abkack-Prämie. An zweiterem erkennt man, welche Verkehrslobby in Deutschland die Hosen trägt. Wichtig ist nur, dass VW&Co. ihre Autos verkaufen. Der ÖPNV ist nur Beiwerk.Quatschki hat geschrieben: Aber nun ist Deutschland bekanntlich ein Autoland, das ganz viele Autos bauen und verkaufen will.
Leute kaufen aber nur Autos, wenn sie damit auch überall hin fahren können.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Klingt interessant, und ich würde ihnen sogar Recht geben, doch was ist eine sinnlose Nutzung des ÖPNV?wintermute hat geschrieben: Kostenlos lädt zur sinnlosen Nutzung ein (das kann jeder Jahreskartenbesitzer bestätigen), aber schon eine geringe Schutzgebühr würde dies weitgehend unterbinden und den Bedarf entsprechend senken. Wie zB in der DDR. Dort kostete eine Fahrkarte des ÖPNV 10 Pfennige. Verglichen mit der heutigen Kaufkraft wären es wohl um die 15-25 Cent. Kann jeder zahlen, aber macht nicht jeder.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Spazieren fahren, um zu Hause Heizkosten zu sparen.hafenwirt hat geschrieben: ... doch was ist eine sinnlose Nutzung des ÖPNV?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Ich überlege grad, ob das nun ihr Ernst istQuatschki hat geschrieben: Spazieren fahren, um zu Hause Heizkosten zu sparen.
Oder glauben sie wirklich, Menschen kommen aus ihrem gemütlichen Sessel hoch, und setzen sich mehrere Stunden in einen Bus / S-Bahn?
Sitz ist meist sporadischer als zuhause, gefährlich ist es zudem auch noch (bei den ganzen gewalttätigen Jugendlichen) und nicht zuletzt gibt es unangenehme Motoren-Geräusche.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Das überhaupt noch Kontrollen stattfinden. Wenn das ganze Charme haben soll besteht es doch u,a, darin, daß man sich auch die Kosten spart. Für Fahrkartenverkäufer und -automaten, für Kontrollen, Schwarzfahrerbearbeitung und was alles noch so damit zusammen hängt. Das ganze aufrecht zu erhalten für einen Bruchteil aller Fahrgäste wäre einfach nur blöd. Koste wahrscheinlich mehr als die Einnahmen.jack000 hat geschrieben:
Was spricht dagegen ?
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Es gibt so viele einsame Menschen.hafenwirt hat geschrieben:
Ich überlege grad, ob das nun ihr Ernst ist
Oder glauben sie wirklich, Menschen kommen aus ihrem gemütlichen Sessel hoch, und setzen sich mehrere Stunden in einen Bus / S-Bahn?
Sitz ist meist sporadischer als zuhause, gefährlich ist es zudem auch noch (bei den ganzen gewalttätigen Jugendlichen) und nicht zuletzt gibt es unangenehme Motoren-Geräusche.
Da ist es nicht das Dümmste, mit der Straßenbahn durch die Gegend zu kutschieren, statt zuhause vor der Glotze zu versacken.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Bezweifle ich nicht.Quatschki hat geschrieben: Es gibt so viele einsame Menschen.
Das kann ich mir trotzdem nur in Einzelfällen vorstellen. In Großstädten vielleicht noch langfristig interessant, aber schon bei einer Durchschnittsstadt wird das schnell langweilig.Quatschki hat geschrieben: Da ist es nicht das Dümmste, mit der Straßenbahn durch die Gegend zu kutschieren, statt zuhause vor der Glotze zu versacken.
Selbst wenn - was stört sie an den Menschen?
Zuletzt geändert von hafenwirt am Mo 21. Sep 2009, 21:09, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Das kann auch fast jeder Autobesitzer bestätigen - wenn es nicht sofort im Portmonnaie wehtut, dann ist das nunmal menschlich...wintermute hat geschrieben: Kostenlos lädt zur sinnlosen Nutzung ein...
Man braucht aber wieder Fahrkartenverkäufer, -automaten und Kontrollen - das steht in keinem Aufwand zu den paar Leuten die Just-for-Fun dann herumfahren....wintermute hat geschrieben: (das kann jeder Jahreskartenbesitzer bestätigen), aber schon eine geringe Schutzgebühr würde dies weitgehend unterbinden und den Bedarf entsprechend senken. Wie zB in der DDR. Dort kostete eine Fahrkarte des ÖPNV 10 Pfennige. Verglichen mit der heutigen Kaufkraft wären es wohl um die 15-25 Cent. Kann jeder zahlen, aber macht nicht jeder.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Es ist demnach Apartheid, dass z.B. deutsche Sozialbehörden nur hier legal ansässigen Menschen Leistungen gewähren?Tantris hat geschrieben:
Mit apartheid meine ich nicht das jetzige system, mit dem ein paar behinderte und bahnangestellte kostelos fahren dürfen.
Apartheid wäre, wenn es nur für leute mit deutschem pass, angemeldete anwohner der gemeinde oder z.b. nur für frauen gälte.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Das meinte ich nun nicht, aber stimmt auch. Die Mobilität wird einfach eine ganz andere. Ich hab mit der traditionellen auf Mobilitätsgrenzen begründeten Kiezkultur hier in der Stadt überhaupt nichts am Hut, meine Stammkneipen, meine Sportclubs, mein Freundeskreis sind quer über Berlin verteilt. Und ich seh es auch an meinem Flugverhalten, seit die Preise so extrem gesunken sind...sich am Sonntagmorgen fragen "was fang ich heute mit dem Tag an?" und am frühen Nachmittag sitzt man in London oder Riga...kostet ja nur 50 Euro. Wäre Fliegen kostenlos, hätte ich wohl auch eine Stammkneipe in Paris. Völkerverständigungstechnisch eine tolle Sache, wahrscheinlich wertvoller als sämtliche bisher gestarteten (und von mir ignorierten) Kulturaustauschprogramme zusammen, aber irgendwer zahlt das Ganze ja am Ende auch.Quatschki hat geschrieben: Es gibt so viele einsame Menschen.
Da ist es nicht das Dümmste, mit der Straßenbahn durch die Gegend zu kutschieren, statt zuhause vor der Glotze zu versacken.
Zuletzt geändert von wintermute am Di 22. Sep 2009, 13:11, insgesamt 3-mal geändert.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Wer benutzt den ÖPNV "sinnlos"? Es geht um die Kosten für die elementare Mobilität, die für Sozialhilfeempfänger ernsthaft ins Gewicht fallen. Analog zur GEZ-Gebührenbefreiung sollte es zumindest eine Verbilligung der ÖPNV-Tarife für Sozialhilfeempfänger geben.
Zuletzt geändert von adal am Di 22. Sep 2009, 14:20, insgesamt 4-mal geändert.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Nein, weil irgendwann kommt der Faktor Zeit hinzu.wintermute hat geschrieben:
Das meinte ich nun nicht, aber stimmt auch. Die Mobilität wird einfach eine ganz andere. Ich hab mit der traditionellen auf Mobilitätsgrenzen begründeten Kiezkultur hier in der Stadt überhaupt nichts am Hut, meine Stammkneipen, meine Sportclubs, mein Freundeskreis sind quer über Berlin verteilt. Und ich seh es auch an meinem Flugverhalten, seit die Preise so extrem gesunken sind...sich am Sonntagmorgen fragen "was fang ich heute mit dem Tag an?" und am frühen Nachmittag sitzt man in London oder Riga...kostet ja nur 50 Euro. Wäre Fliegen kostenlos, hätte ich wohl auch eine Stammkneipe in Paris. Völkerverständigungstechnisch eine tolle Sache, wahrscheinlich wertvoller als sämtliche bisher gestarteten (und von mir ignorierten) Kulturaustauschprogramme zusammen, aber irgendwer zahlt das Ganze ja am Ende auch.
Ich habe durchaus noch Stammkneipe und Freundeskreis in Bremen. Trotzdem sehe ich die leider viel zu selten - nicht weil ich mir die 550km in Zug, Flieger oder Auto nicht leisten kann oder will - einfach weil ich nicht nur für einen Abend 8 bis 12 Stunden Fahrzeit (hin und zurück zusammen) investiere und man mehrere Tage nicht so häufig Zeit hat (und dann ja auch ggf. Übernachtungskosten anfallen...).
Paris sind nur drei Stunden von mir (und kostetwenn man geschickt bucht auch nichtmal 50,-) - trotzdem habe ich einen Tagestrip dahin auch nur einmal gemacht. Mit Erholung hat das nichts zu tun...
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Das klingt doch nach einer sehr sinnvollen nutzung des ÖPNV.Quatschki hat geschrieben: Es gibt so viele einsame Menschen.
Da ist es nicht das Dümmste, mit der Straßenbahn durch die Gegend zu kutschieren, statt zuhause vor der Glotze zu versacken.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Ja, solange dafür keine anderweitig benötigten Kapazitäten gebunden werden...Tantris hat geschrieben:
Das klingt doch nach einer sehr sinnvollen nutzung des ÖPNV.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Das heißt, wenn man nicht in die Kneipe nebenan geht, sondern 4 Stationen ÖPNV fährt, um in eine andere Kneipe zu gehen, ist es sinnloses Nutzung?wintermute hat geschrieben: Das meinte ich nun nicht, aber stimmt auch. Die Mobilität wird einfach eine ganz andere. Ich hab mit der traditionellen auf Mobilitätsgrenzen begründeten Kiezkultur hier in der Stadt überhaupt nichts am Hut, meine Stammkneipen, meine Sportclubs, mein Freundeskreis sind quer über Berlin verteilt.
Zum Rest hat Thomas ja schon was gesagt. Schon jetzt sind Flüge pervers billig. Ein Freund fliegt nächste Woche nach England für 10 Euro. Soviel kostet ein Bahnticket von Göttingen nach Northeim. Trotzdem würde er niemals täglich nach Manchester jetten, nur weil es günstig ist. Die Zeit und der Komfort machen da einen Strich durch die Rechnung.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Sofern keine Dieselstinkmotoren als Antrieb oder Bahngleise für Strassenbahnen als verkehrsgefährdendes Hindernis für einspurige Verkehrsteilnehmer damit gefördert sind, habe ich kein Problem damit.Enigma hat geschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Personenna ... in_Hasselt
was haltet ihr von dieser aktion?
ist dies auch auf andere städte anwendbar ,vorallem ist sowas in deutschland finanzierbar?
ich hoffe auf eure meinungen und anregungen :hat:
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Es gibt doch jetzt schon jede menge leute mit monatskarten, die, wenn sie wollten, den ganzen tag strassenbahnfahrend verbringen könnten.wintermute hat geschrieben:
Das meinte ich nun nicht, aber stimmt auch. Die Mobilität wird einfach eine ganz andere. Ich hab mit der traditionellen auf Mobilitätsgrenzen begründeten Kiezkultur hier in der Stadt überhaupt nichts am Hut, meine Stammkneipen, meine Sportclubs, mein Freundeskreis sind quer über Berlin verteilt. Und ich seh es auch an meinem Flugverhalten, seit die Preise so extrem gesunken sind...sich am Sonntagmorgen fragen "was fang ich heute mit dem Tag an?" und am frühen Nachmittag sitzt man in London oder Riga...kostet ja nur 50 Euro. Wäre Fliegen kostenlos, hätte ich wohl auch eine Stammkneipe in Paris. Völkerverständigungstechnisch eine tolle Sache, wahrscheinlich wertvoller als sämtliche bisher gestarteten (und von mir ignorierten) Kulturaustauschprogramme zusammen, aber irgendwer zahlt das Ganze ja am Ende auch.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Man könnte sich mit zwei Kumpels an der Elbfähre verabreden und den ganzen Tag skatspielenderweise rüber und nüber fahren.Tantris hat geschrieben:
Es gibt doch jetzt schon jede menge leute mit monatskarten, die, wenn sie wollten, den ganzen tag strassenbahnfahrend verbringen könnten.
Aber die haben bestimmt irgendwas in den AGB's, daß genau dies nicht geht.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Ob einige Dieselmotoren in Bussen oder ein paar Strassenbahngleise wirklich mehr stinken oder eine grössere Gefahr für Radfahrer darstellen als die vorhandenen und weiter zunehmenden Blechlawinen des Individualverkehrs?Cat with a whip hat geschrieben: Sofern keine Dieselstinkmotoren als Antrieb oder Bahngleise für Strassenbahnen als verkehrsgefährdendes Hindernis für einspurige Verkehrsteilnehmer damit gefördert sind, habe ich kein Problem damit.
Ich zumindest kenne mehr Radfahrer die auf Motorhauben verunglückten als solche die über Strassenbahnschienen stürzten...
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
An welcher Elbfähre denn? Die, die ich kenne, da muss man für jede Überfahrt was zahlen...Quatschki hat geschrieben: Man könnte sich mit zwei Kumpels an der Elbfähre verabreden und den ganzen Tag skatspielenderweise rüber und nüber fahren.
Aber die haben bestimmt irgendwas in den AGB's, daß genau dies nicht geht.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Der Gestank von dieselbetriebenen Linienbussen und die Schienen der Strassenbahnen sind eine ziemliche Belästigung und BehinderungThomas I hat geschrieben:
Ob einige Dieselmotoren in Bussen oder ein paar Strassenbahngleise wirklich mehr stinken oder eine grössere Gefahr für Radfahrer darstellen als die vorhandenen und weiter zunehmenden Blechlawinen des Individualverkehrs?
Ich zumindest kenne mehr Radfahrer die auf Motorhauben verunglückten als solche die über Strassenbahnschienen stürzten...
Sie sind nichtmal in der Lage eine Forderung zu einer Verbesserung anzuerkennen, sofern sie eine Kritk an den Schwächen der derzeitigen Massenbeföderungsmittel darstellt.
Sie fassen hier konstruktive Kritik gleich als Kriegerklärung auf.
Aber ihnen ist es nicht peinlich, den automotiven Individualverkehr als Scheinargument aufzubauen.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Fr 25. Sep 2009, 01:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Was genau ist denn die Verbesserung? Der O-Bus? Den Drahtverhau empfinde wohl nicht nur ich als ästhethische Zumutung...Cat with a whip hat geschrieben: Der Gestank von dieselbetriebenen Linienbussen und die Schienen der Strassenbahnen sind eine ziemliche Belästigung und Behinderung
Sie sind nichtmal in der Lage eine Forderung zu einer Verbesserung anzuerkennen, sofern sie eine Kritk an den Schwächen der derzeitigen Massenbeföderungsmittel darstellt.
Sie fassen hier konstruktive Kritik gleich als Kriegerklärung auf.
Aber ihnen ist es nicht peinlich, den automotiven Individualverkehr als Scheinargument aufzubauen.
Oder wie genau soll die schienenlose Strassenbahn ohne Verbrennungsmotor aussehen?
Jeder Radfahrer (ausser Ihnen natürlich...) wird mir zustimmen, das Tramgleise oder ein paar Busmotoren weitaus besser und der eigenen Sicherheit zuträglicher sind wenn man mit dem Modell kostenloser ÖPNV den Individualverkehr so wiein Hasselt derart reduzieren kann, dass man vierspurige Ausfallstrassen auf zweispurige "normale Strasse" rückbauen kann.
Und inwiefern ihr - mit Verlaub - Gemaule über stinkende Dieselmotoren und Schienen konstruktive Kritik sein soll, ist mir ein Rätsel.
Wo genau ist da das Konstruktive?
Zuletzt geändert von Thomas I am Fr 25. Sep 2009, 01:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Also hier fahren etliche Gasbusse rum. Kein Dieselgestank und keinen Straßenbahnschienen.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Ich halte die tram für das beste öffentliche verkehrsmittel. Es wackelt und stinkt nicht wie ein (diesel-)bus und man kann -anders als in der u-bahn- die welt draussen noch sehen.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Die Fähren der Dresdner Verkehrsbetriebe sind z.B. alle im hiesigen Semesterticket enthalten, haben allerdings sehr spartanischen Komfort.Thomas I hat geschrieben:
An welcher Elbfähre denn? Die, die ich kenne, da muss man für jede Überfahrt was zahlen...
Aber z.B. in der Sächsischen Schweiz die Fähre zwischen Bad Schandau Bf. und Bad Schandau fährt ca. 20min längs die Elbe entlang und hat eine klimatisierte Kabine.
Sie gehört zum Verkehrsverbund und kann mit einer Zeitkarte beliebig oft benutzt werden.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Ich denke aber, dass ab einer gewissen Menge zu transportierender Menschen die Tram ökonomischer und ökologischer ist als jeder Bus.ToughDaddy hat geschrieben:Also hier fahren etliche Gasbusse rum. Kein Dieselgestank und keinen Straßenbahnschienen.
Abgesehen davon, dass schienengebundener ÖPNV auf die potentiellen Nutzer attraktiver wirkt als Busse...
Zuletzt geändert von Thomas I am So 27. Sep 2009, 00:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Schon klar. Nur Tram läßt sich nicht überall verwirklichen. Ist meiner Meinung nach eher was für Großstädte.Thomas I hat geschrieben: Ich denke aber, dass ab einer gewissen Menge zu transportierender Menschen die Tram ökonomischer und ökologischer ist als jeder Bus.
Abgesehen davon, dass schienengebundener ÖPNV auf die potentiellen Nutzer attraktiver wirkt als Busse...
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Es gibt auch Regiotrams, die für die Umlanderschließung den Bahnkörper des Eisenbahnregionalverkehr mitbenutzen und dann direkt in die Fußgängerzonen der Innenstädte fahren.ToughDaddy hat geschrieben: Schon klar. Nur Tram läßt sich nicht überall verwirklichen. Ist meiner Meinung nach eher was für Großstädte.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
das karlsruher modellQuatschki hat geschrieben: Es gibt auch Regiotrams, die für die Umlanderschließung den Bahnkörper des Eisenbahnregionalverkehr mitbenutzen und dann direkt in die Fußgängerzonen der Innenstädte fahren.
[url=http://www.youtube.com/watch?v=LTQqFGLDdJ0]Do you think that money is the root of all evil?[/url]
[url=http://studentsforliberty.org/wp-conten ... sm-PDF.pdf]The Morality of Capitalism[/url]
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Und dann gab und gibt es da noch die gute alte Überlandstraßenbahn. Sie ist selten geworden aber noch lange nicht ausgestorben.Quatschki hat geschrieben: Es gibt auch Regiotrams, die für die Umlanderschließung den Bahnkörper des Eisenbahnregionalverkehr mitbenutzen und dann direkt in die Fußgängerzonen der Innenstädte fahren.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Ich sage dazu nur: Brandenburg/Havel, Nordhausen....ToughDaddy hat geschrieben:
Schon klar. Nur Tram läßt sich nicht überall verwirklichen. Ist meiner Meinung nach eher was für Großstädte.
DieTram ist zumindest überall da was, wo ein Gelenkbus regelmäßig nicht ausreicht...
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Die Wachstumschancen des ÖPNV liegen in der noch besseren Vernetzung.
Darauf sollte man sich konzentrieren, statt massige Investitionen für drei Minuten Fahrzeitgewinn zu tätigen.
Darauf sollte man sich konzentrieren, statt massige Investitionen für drei Minuten Fahrzeitgewinn zu tätigen.
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Eine bessere Vernetzung braucht sowieso eine bessere Infrastruktur. Und die wird Aus- und Neubauten auch erforderlich machen. Und wo man aus- und neubaut sind Fahrzeitgewinne wenn man es vernünftig macht dann eh eine Nebenwirkung.Quatschki hat geschrieben:Die Wachstumschancen des ÖPNV liegen in der noch besseren Vernetzung.
Darauf sollte man sich konzentrieren, statt massige Investitionen für drei Minuten Fahrzeitgewinn zu tätigen.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Und in Städten, in denen man aufgrund der bisherigen infrastrukturellen Gegebenheiten nicht ausbauen kann, da zu enge Straßen, bspw.?Thomas I hat geschrieben:
Eine bessere Vernetzung braucht sowieso eine bessere Infrastruktur. Und die wird Aus- und Neubauten auch erforderlich machen. Und wo man aus- und neubaut sind Fahrzeitgewinne wenn man es vernünftig macht dann eh eine Nebenwirkung.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
In Städten win denen kein Platz mehr zum Ausbau des ÖPNV ist, müsste der Individualverkehr ja schon zum Erliegen gekommen sein...hafenwirt hat geschrieben:
Und in Städten, in denen man aufgrund der bisherigen infrastrukturellen Gegebenheiten nicht ausbauen kann, da zu enge Straßen, bspw.?
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Ich halte von den hier diskutierten Ideen zum "kostenlosen" ÖPNV aus folgenden Gründen recht wenig:
1) Der ÖPNV ist niemals "kostenlos". Die Frage ist nur wie man ihn finanziert. "Kostenlos" im Sinne dieses Threads ist also eine Finanzierung über Steuern oder über eine Kopf-Zwangsabgabe (wie beim Semesterticket).
Die Finanzierung über eine pauschale Zwangsabgabe ist problematisch, da sie als ungerecht empfunden würde. Jeder, egal ob tatsächlicher Nutzer oder nicht, ob Viel- oder Wenigfahrer muss den gleichen Betrag zahlen. Unter Studenten wird das noch akzeptiert, weil fast Alle ihr Semesterticket hin und wieder nutzen und es unschlagbar günstig ist. Bei einem flächendeckenden kostenlosen ÖPNV wäre der Anteil der tatsächlcihe Nutzer erstmal deutlich geringer und die Kosten pro Kopf deutlich höher.
Die Finanzierung über Steuern bringt das geschilderte Problem nicht mit sich, da eher der Eindruck entsteht der ÖPNV wäre tatsächlich kostenlos, da ja Niemand so genau weiß, was er wirklich zahlt. Ein gravierender Nachteil wäre aber, dass die Mittel für den ÖPNV bei dem chronisch klammen Staat ständig gefärdet wären. Es bestünde die Gefahr, dass am ÖPNV gespart würde, insbesondere wenn die Mehrheit der Wähler selbigen nicht wirklich nutzt.
2) Auch durch den kostenlosen ÖPNV entstehen nur wenig Anreize auf das Autofahren zu verzichten. Auch der beste ÖPNV wird einem niemals die Freiheiten bieten, die ein Auto mit sich bringt. Es müsste schon Überall Haltestellen im Abstand von 100 Metern geben, die rund um die Uhr alle 5 Minuten angefahren werden. Unmöglich...
Auch heute ist wenn man die Gesamtkosten betrachtet das Fahren mit dem ÖPNV deutlich günstiger als das Fahren mit dem Auto. Trotzdem hat Jeder ein Auto. Und Viele stellen sich jeden Morgen in den Stau nur um nicht auf irgendwelche Fahrpläne des ÖPNV Rücksicht nehmen zu müssen. Ohne weitere Anreize wird so schnell kein Autofahrer in den Bus umsteigen, auch nicht wenn der kostenlos ist.
3) Alle "Flatrate"-Finanzierungsmodelle haben den Nachteil, dass sie Verschwendung fördern. Beim ÖPNV mag sich dieser Zusammenhang nicht direkt erschließen, aber wenn man an den überregionalen Verkehr denkt wird es deutlicher. Es wird natürlich Niemand nur so zum Spaß durch die Stadt fahren. Aber die Freundin, die am anderen Ende von Deutschland wohnt wird man dann schon mal öfters besuchen kommen wenn es nichts kostet. Oder man macht mal öfters einen Ausflug mit der Familie. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die Flugtickets so billig wurden. Ich kenne Leute, die sind da tatsächlich auf die Idee gekommen morgens nach London zum shoppen zu fliegen und Abends zurück. Was wäre wohl los, wenn Fliegen kostenlos wäre...
Insgesamt ist es gut, wenn Jeder auch spürt welche Kosten er verursacht. Andernfalls könnte man ja auch Schwimmbäder, Kinos, Discotheken, u.s.w. kostenlos machen...
Ich haben einen anderen Vorschlag: Jegliche Subventionierung der Mobilität beenden! Das bedeutet:
- kostendeckende Maut auf alle Straßen (Autobahnen, Landstraßen, Innenstädte, Parkplätze). Am Besten nach Auslastung gestaffelt um das Verkehrsaufkommen an bestimmten überlasteten Punkten gezielt zu reduzieren.
- deutlich höhere Ticketpreise für öffentliche Verkehrsmittel. Diese würden aber dennoch konkurrenzfähig, da Autofahren ja auch erheblich teurer würde.
Die Menschen würden mit den Kosten, die sie individuell verursachen direkt belastet, was insgesamt wohl zu einer Reduzierung des Verkehrs und möglicherweise auch zu einem Umstieg vom Individualverkeher auf öffentliche Verkehrsmitteln führen würde.
1) Der ÖPNV ist niemals "kostenlos". Die Frage ist nur wie man ihn finanziert. "Kostenlos" im Sinne dieses Threads ist also eine Finanzierung über Steuern oder über eine Kopf-Zwangsabgabe (wie beim Semesterticket).
Die Finanzierung über eine pauschale Zwangsabgabe ist problematisch, da sie als ungerecht empfunden würde. Jeder, egal ob tatsächlicher Nutzer oder nicht, ob Viel- oder Wenigfahrer muss den gleichen Betrag zahlen. Unter Studenten wird das noch akzeptiert, weil fast Alle ihr Semesterticket hin und wieder nutzen und es unschlagbar günstig ist. Bei einem flächendeckenden kostenlosen ÖPNV wäre der Anteil der tatsächlcihe Nutzer erstmal deutlich geringer und die Kosten pro Kopf deutlich höher.
Die Finanzierung über Steuern bringt das geschilderte Problem nicht mit sich, da eher der Eindruck entsteht der ÖPNV wäre tatsächlich kostenlos, da ja Niemand so genau weiß, was er wirklich zahlt. Ein gravierender Nachteil wäre aber, dass die Mittel für den ÖPNV bei dem chronisch klammen Staat ständig gefärdet wären. Es bestünde die Gefahr, dass am ÖPNV gespart würde, insbesondere wenn die Mehrheit der Wähler selbigen nicht wirklich nutzt.
2) Auch durch den kostenlosen ÖPNV entstehen nur wenig Anreize auf das Autofahren zu verzichten. Auch der beste ÖPNV wird einem niemals die Freiheiten bieten, die ein Auto mit sich bringt. Es müsste schon Überall Haltestellen im Abstand von 100 Metern geben, die rund um die Uhr alle 5 Minuten angefahren werden. Unmöglich...
Auch heute ist wenn man die Gesamtkosten betrachtet das Fahren mit dem ÖPNV deutlich günstiger als das Fahren mit dem Auto. Trotzdem hat Jeder ein Auto. Und Viele stellen sich jeden Morgen in den Stau nur um nicht auf irgendwelche Fahrpläne des ÖPNV Rücksicht nehmen zu müssen. Ohne weitere Anreize wird so schnell kein Autofahrer in den Bus umsteigen, auch nicht wenn der kostenlos ist.
3) Alle "Flatrate"-Finanzierungsmodelle haben den Nachteil, dass sie Verschwendung fördern. Beim ÖPNV mag sich dieser Zusammenhang nicht direkt erschließen, aber wenn man an den überregionalen Verkehr denkt wird es deutlicher. Es wird natürlich Niemand nur so zum Spaß durch die Stadt fahren. Aber die Freundin, die am anderen Ende von Deutschland wohnt wird man dann schon mal öfters besuchen kommen wenn es nichts kostet. Oder man macht mal öfters einen Ausflug mit der Familie. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die Flugtickets so billig wurden. Ich kenne Leute, die sind da tatsächlich auf die Idee gekommen morgens nach London zum shoppen zu fliegen und Abends zurück. Was wäre wohl los, wenn Fliegen kostenlos wäre...
Insgesamt ist es gut, wenn Jeder auch spürt welche Kosten er verursacht. Andernfalls könnte man ja auch Schwimmbäder, Kinos, Discotheken, u.s.w. kostenlos machen...
Ich haben einen anderen Vorschlag: Jegliche Subventionierung der Mobilität beenden! Das bedeutet:
- kostendeckende Maut auf alle Straßen (Autobahnen, Landstraßen, Innenstädte, Parkplätze). Am Besten nach Auslastung gestaffelt um das Verkehrsaufkommen an bestimmten überlasteten Punkten gezielt zu reduzieren.
- deutlich höhere Ticketpreise für öffentliche Verkehrsmittel. Diese würden aber dennoch konkurrenzfähig, da Autofahren ja auch erheblich teurer würde.
Die Menschen würden mit den Kosten, die sie individuell verursachen direkt belastet, was insgesamt wohl zu einer Reduzierung des Verkehrs und möglicherweise auch zu einem Umstieg vom Individualverkeher auf öffentliche Verkehrsmitteln führen würde.
Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Ich will angemerkt haben das die Mobilität schon lange mehr als kostendeckend ist. Benzinsteuer zzgl. MwSt sowie Kfz-Steuer und LKW-Maut sollten jegliche Kosten decken. Nimmt man die volkswirtschaftlichen Effekte des Autobaus und Straßenbaus dazu ist es wohl so das ohne das gar nichts laufen würde. Zumal Du vermutlich so oder so nicht Mobilität sondern Individualverkehr meinst... und die Infrastruktur so oder so gestellt werden muss (d.h. Straßen sind auch für Busse und LKW´s notwendig).DK2008 hat geschrieben:Ich haben einen anderen Vorschlag: Jegliche Subventionierung der Mobilität beenden! Das bedeutet:
- kostendeckende Maut auf alle Straßen...
Grüße
ALOA
Zuletzt geändert von aloa5 am Mi 28. Okt 2009, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
Human ist, was dem Menschen entspricht - nicht was er in lichten Stunden gerne hätte.
Ich twittere neuerdings . Logicorum-Blog
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Re: Gedankenexperiment: kostenloser ÖPNV
Je höher die Auslastung desto besser die Kostendeckung oder? Landstrassen in bayerischer oder ostdeutscher Provinz dürften dann aber richtig teuerwerden.DK2008 hat geschrieben: Ich haben einen anderen Vorschlag: Jegliche Subventionierung der Mobilität beenden! Das bedeutet:
- kostendeckende Maut auf alle Straßen (Autobahnen, Landstraßen, Innenstädte, Parkplätze). Am Besten nach Auslastung gestaffelt um das Verkehrsaufkommen an bestimmten überlasteten Punkten gezielt zu reduzieren.
Das würde dann zu Zuständen wie beim DSL-Netz führen: In dicht besiedelten Regionen super, dazwischen nichts...
Sicher, viele könntensichschon die Maut von der eigenen Auffahrt zur nächsten Hauptstasse nicht mehr leisten...DK2008 hat geschrieben: - deutlich höhere Ticketpreise für öffentliche Verkehrsmittel. Diese würden aber dennoch konkurrenzfähig, da Autofahren ja auch erheblich teurer würde.
Das funktioniert aber nur wenn man diejeweiligen Netze(Strasse, Schiene) als Einheiten betrachtet innerhalb derselben auch Quersubventionen erfolgen dürfen.DK2008 hat geschrieben: Die Menschen würden mit den Kosten, die sie individuell verursachen direkt belastet, was insgesamt wohl zu einer Reduzierung des Verkehrs und möglicherweise auch zu einem Umstieg vom Individualverkeher auf öffentliche Verkehrsmitteln führen würde.
Denn wenn die Zubringerstrassen bzw - strecken aufgrund geringer Nutzung dann unbezahlbar und/oder stillgelegt werden,wird es irgendwann dann auch auf den Autobahnen und Hauptstrecken leerer- dann sinkt da die Auslastung was irgendwann die Mat/Trassenbenutzungskosten nach oben treibt...