schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Mar 2021, 19:00)
Darum gings mir nicht. Es ist einfach so: Auch ganz unabhängig von den rassistischen Vorbehalten in den USA der 30er, 40er, 50er: Billie Holiday und Lester Young - zwei Geschwister im Geist (auch wenn sie nie ein Liebespaar waren) und aus Sicht der kapitalistischen Wohlstands- und Tüchtigkeitsökononmie: Zwei
klassische Traumtänzer und komplett Untüchtige par excellence. Auch im krassen Gegensatz zu vielen ihrer afroamerikanischen Zeitgenossen. Da sollte man einfach mal für einen Moment innehalten mit diesem "die armen Schlucker sind nur faul und neidisch auf die, die sich ihren Wohlstand durch redliche Arbeit verdient haben"
Das wäre pauschal gesagt auch nicht richtig.
Im übrigen ist ein Künstler, der Menschen innerlich berührt, nicht untüchtig. Ich finde, Musiker aus vergangenen Zeiten und anderem Umfeld sind irgendwie auch falsche Beispiele.
Ich unterscheide auch zwischen ererbtem Wohlstand und einem, der durch eigener Hände Arbeit entstanden ist. Wer den Neuwagen des Nachbarn sieht, sieht nicht, dass dieser um halb 5 aufsteht, um 10 Stunden zu arbeiten. Derjenige will zwar auch gern einen Neuwagen haben, aber bloß nicht durch den Arbeitseinsatz und das frühe Aufstehen.
Ich versteh auch nicht recht, worauf du hinauswillst. Soll Wohlstand vom Himmel fallen? Wo kommt denn der Wohlstand außerhalb des ach so bösen Kapitalismus her? Aber einige sind ja der Ansicht, außer Körnermüsli, Wasser, einem rostigen Fahrrad und einem Bett brauchen wir weiter nichts und alles, was darüber hinausgeht, ist Wohlstandsverwahrlosung. Also bei den anderen.