Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)
Nein. Die CDU betreibt inzwischen die gleiche Politik wie die Grünen ("Refugees welcome"). Daran ist nichts pragmatisch. Es ist eine völlig verrückte Politik, unter deren Folgen noch unsere Enkel werden leiden müssen. Man lässt nicht einfach so Millionen kulturfremder Menschen ins Land, ausgerechnet aus Regionen, in denen Gewalttätigkeit an der Tagesordnung ist und bei viel zu vielen Menschen auch der Hass auf den Westen grassiert. Das kann man mit einiger Berechtigung völlig verrückt und gesellschaftlich suizidal nennen.
Wieder mal eine (fast) komplette Ansammlung der Klischees, die von Rechten gerne kolportiert werden, genau von den Rechten, die mit der Kultur, die sie angeblich bewahren möchten, eigentlich nichts zu tun haben. Eine der Grundlagen unserer Kultur ist nämlich die Humanität, die mit genau solchen Angstnachrichten verweigert werden soll. Der Grund für die Aufnahme ist die Flucht vor Krieg und Gewalt. Der wirklich große Hass, über den hier gesprochen werden könnte, ist aber der, der aus solchen Beiträgen geradezu quillt. Kulturfremd sind hier nur die Brunnenvergifter, die Angst sähen wollen. Nicht einer dieser "Helden" hat wirklich mit Flüchtlingen Kontakt gehabt, sie sprechen aus eigenen Ängsten heraus, damit kommt der Hass auf unsere Gesellschaft, die eben Herrenmenschentum NICHT gewährt, zum Ausdruck. Der Ärger, nicht den Status eines Bevorrechtigten zu haben. Und sie bringen zum Ausdruck, was sie selber täten, wären sie in dieser Lage. Statt durch Integration eine Anpassung und Anerkennung zu erreichen, einfach die eigenen Vorstellungen mit Gewalt durchsetzen wollen.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Selbst, wenn man dieses primäre Handeln akzeptierte, so muss ein Politiker doch auch die indirekten Folgen seines Handelns berücksichtigen. Es war doch vorauszusehen, dass große Teile der Deutschen mit dieser Politik nicht einverstanden sein würden, und dass eine eine kleinere Anzahl tatsächlich in den Rechtsextremismus getrieben würde. Und so blühen nun im Netz der Hass und die Verschwörungstheorien. Einem weisen, vorausdenkenden Politiker wäre so etwas nicht passiert.
"Große Teile der Deutschen" sind 15 %? Ehrlich, Julian, neben deinem aussichtslosen Streit mit der edlen Dame Mathematik sei dir gesagt: diese 15 % Brunnenvergifter können dahin gehen, wo der Pfeffer wächst. Vielleicht erleben sie dann sogar, warum all die Flüchtlinge zu uns kommen. Eine heilsame Lehre wäre das allemal.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Was soll ich daran überzeichnet haben? Die Zuwanderung von Millionen von Menschen soll keine besondere Sache sein, nicht der Rede wert? Der Kontrollverlust des Staates, und das in einem Staat, der für seine penible Bürokratie bekannt ist, soll nicht berichtenswert sein? Hast du wenigstens die Terroranschläge mitbekommen, die Europa erschüttert haben? Zählst du das auch zu den Ereignissen von 2015, die ich überzeichnet habe?
In deiner Fremdenhysterie überzeichnest du so gut wie alles, was du prophezeihst. Man braucht gar nicht ins Einzelne zu gehen, angesichts der Zahl von ca. 1.2 Mio. Flüchtlingen behaupten zu wollen, diese würden "unsere Kultur" gefährden, bei einer Einwohnerzahl von 82 Mio. in unserem Land, das zeigt schon die Verzerrtheit der Wahrnehmung, die du offensichtlich hast. Ebenso deine pauschale Behauptung von "Hass auf unsere Kultur". Dieser Hass ist bei Leuten wie dir offenbar wesentlich stärker ausgeprägt. Von einer "Kulturverteidigung" jedenfalls kann keine Rede sein. Genauso überzeichnest du eine angebliche Kriminalität von Migranten, wobei auch du hier bewußt Flüchtlinge und Zuwanderer aus wirtschaftlichen Gründen vermischst. Für die Bekämpfung solcher Kriminalität braucht Deutschland keine selbsternannten Hilfssheriffs wie dich oder noch Schlimmere aus der tiefbraunen Ecke. Du hat mit Migranten, welcher Art auch immer, keinen regelmäßigen Umgang, du kennst diese Menschen nur aus den Hetzschilderungen aus eben der braunen Ecke. Natürlich gibt es auch unter ihnen Menschen, die sich nicht an unsere Rechtsordnung halten wollen. Das müßte in der Tat schon wesentlich früher unterbunden werden und diejenigen, die unsere Gastfreundschaft mißbrauchen, brauchen wir in unserem Land nicht. Da muß auch nicht wirklich die große Rücksicht geübt werden, die z.B. im Falle Sami A. an den Tag gelegt wurde, über die Konsequenzen von Straftaten muß jeder sich im Klaren sein, und das verträgt sich auch nicht mit unseren humanitären Gedanken. Du aber überträgst diese Dinge auf ALLE, die hier um Asyl nachfragen. Und das ist eine Pauschalisierung, die weder unwidersprochen bleiben kann, noch akzeptabel ist. Für kriminelle Handlungen haben wir eine handlungsfähige Polizei und eine Justiz. Die ist dafür zuständig. Für pauschale Hetzereien ist das ungeeignet.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Versetze dich doch einmal zurück ins Jahr 2015: Die Flüchtlingspolitik wurde nicht nur von ihren Gegnern, sondern auch ihren Befürwortern, als etwas Großes empfunden, als eine schicksalhafte Entscheidung. Auch im Ausland wurde das so wahrgenommen. Das jetzt kleinreden zu wollen, wird die Leute nicht überzeugen.
Welche "die Leute" denn? Diejenigen, die von vornherein humanitäre Hilfe abgelehnt haben? Die braucht man nicht zu überzeugen. Die haben schon gehetzt nach dem Krieg über die Vertriebenen, ich selbst als Kind Vertriebener habe das "live" erleben dürfen, obwohl ich hier im Lande von einer deutschen Mutter geboren wurde, dann über die Gast- oder in der DDR die Vertragsarbeiter, ihre Söhne und Töchter haben dann über die Russlanddeutschen ("bekommen Hauser und Firmen vom Staat bezahlt, die nie existiert haben"), danach über die Kriegsflüchtlinge vom Balkan und jetzt die Hysterie bezüglich der Kriegsflüchtlinge aus dem nahen und mittleren Osten. Daß hierbei die Migranten aus Nordafrika stillschweigend eingemischt werden, zeugt eigentlich nur von der Verlogenheit deiner Aussagen, denn die gab es schon wesentlich länger, aber das Flüchtlingsgekreische ging doch erst 2015 los. Bis dahin haben Leute wie dich die Migranten aus dem Magrebh offenbar nicht gestört. Erst mit dem Anschwellen der Flüchtlingsströme ging es los. Wie glaubhaft kann so eine "Empörung" unter diesem Blickwinkel dann noch sein, Julian?
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Auch die demographischen Auswirkungen der Flüchtlingspolitik sind phänomenal, nicht zuletzt durch die Alters- und Geschlechtsstruktur der Zuwanderer. Irgendwann wird man sich die Frage stellen müssen: Wer soll diesen Staat eigentlich noch tragen? Wie viele junge Männer, die loyal zu Deutschland sind, werden wir noch aufbieten können? Und wie wird ihr Zahlenverhältnis zu jenen sein, die nicht so loyal zu Deutschland sind, sondern beispielsweise den Koran über das Grundgesetz stellen?
Niemand stellt solche hirnrissigen Forderungen, das ist nur Polemik. Aber einem unbeeinflußten Dritten dürfte logisch erscheinen, daß vornehmlich "wehrfähige" junge Männer flüchten. Genau sie wären die Zielgruppe der Schergen der Despoten oder auch der Islamisten. Opas und kleine Kinder kann von denen Keiner brauchen. Aber, was man nicht erkennen will, wird man nicht erkennen, selbst, wenn man mit der Nase darauf gestoßen würde.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Es wäre Aufgabe der CDU gewesen, das konservative Spektrum in seiner ganzen Breite abzudecken. Das ist aber mit Leuten wie Merkel, Laschet und Günther nicht zu machen.
Es gibt keine "Aufgabe" irgendeiner Partei, extremistische Meinungen "abzudecken". Mit Konservativismus hat die Menschenhasserei aus der rechten Ecke eh nichts zu tun.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43) Von daher ist es normal, dass sich rechts der CDU eine neue Partei etabliert. Das wird so lange gutgehen, bis die neue CDU die rechten Stimmen durch linke ersetzen kann. Ich befürchte aber, dass man sich verrechnet hat, denn nun könnte die CDU zwischen AfD auf der rechten und den Grünen auf der linken Seite zerrieben werden.
Das würde voraussetzen, daß das rechtsradikale Potential in Deutschland wachsen würde. Beobachtet man aber die Entwicklung der verschiedenen Zustimmungsraten, dann fällt ins Auge, daß trotz aller Verlagerungen gerade die rechtsradikalen Gruppen nicht profitieren. Von daher sehe ich die AfD, selbst, wenn sie sich dauerhaft etablieren würde, als einfache Fortschreibung von NPD, DVU, Republikanern und ähnlichen Gruppierungen. Und Aufgrund der diversen "Vogelschiss-Behauptungen" und der Anleihen gerade der AfD-Führung bei Nazi-Reden und -Verhaltensweisen, ist es geradezu lächerlich hier etwas Anderes als eine (noch) kreidefressende Nazi-Vereinigung im Frühstadium zu sehen. Das wiederum wird gestützt durch Zusammenarbeit und Kontakte der AfD mit Identitären, die ohne Zweifel dem rechtsextremen Spektrum angehören.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Von der SPD ist ohnehin nicht mehr viel übrig, denn gestandene Arbeiter dürften eher AfD wählen und Lehrer dürften eher die Grünen cool finden.
Auch hierbei wäre anzumerken, daß die SPD NOCH IMMER mehr Zustimmung hat als die AfD. Und ob Letztere angesichts ihrer neoliberalen Ausrichtung eine adäquate Vertretung für die Interessen "gestandener Arbeiter" sein kann, darauf hat Tomaner schon die passende Antwort gegeben. Und die Lehrer, die ich so kannte, waren eher konservative Persönlichkeiten und neigten eher der CDU zu. Das ist aber eine individuelle Sicht. Ob Lehrer pauschal eher Grünen-Anhänger wären, wage ich erst mal in Zweifel zu ziehen. Nach meiner Erfahrung setzt sich die Anhängerschaft der AfD in erster Linie aus Menschen zusammen, die sich als benachteiligt ansehen. Und ebenso ist das nach dem, was ich so sehe, einfach nur eingebildeter Humbug, denn, wenn jemand anders die gleichen Leistungen, wie man selbst bekommt, ist das KEINE Benachteiligung, auch wenn dieser Dritte "nie was eingezahlt hat". Neid und Mißgunst sind keine guten Ratgeber.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Wer setzt sich denn vehement dafür ein, dass die Grenzen nicht geschützt und quasi jeder, der will, hierher kommen und Sozialleistungen beanspruchen darf? Das sind nun einmal Linksextreme - auch hier im Forum gibt's davon einige - an denen sich Merkel offenbar ein Vorbild genommen hat.
Die Einbildung, "geschützte Grenzen" seien geschlossene Grenzen, ist in rechten Kreisen weit verbreitet. Wer weit genug nach rechts gerückt ist, dessen Blickwinkel ist nun mal verzerrt "Wir und die anderen, wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Und da Linke gegen uns sind, muß jeder, der nicht mit uns in ein Horn blasen will, linksradikal sein". Das ist kurz und knapp das Weltbild, das dir hier die "Linksradikalität" liefert.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Einige Linke haben freilich inzwischen erkannt, dass ein Sozialstaat nur mit Grenzen möglich ist, wobei dann einige Linke lieber Grenzen haben wollen (z.B. Wagenknecht & Co.), und einige andere Linke lieber den Sozialstaat zurückstutzen wollen (z.B. der Berufs-Sohn und Multimillionär Augstein).
Auch dir sei auf die Stirn geschrieben, daß z.B. Jordanien oder der Libanon von "an Grenzen stoßen" reden könnten, angesichts der Belastungen durch Flüchtlinge. Was du hier auftischst, ist einfach nur Geheule auf allerhöchstem Niveau. Verwöhnte Wohlstandskinder, die den Untergang des Abendlandes wittern, weil ihnen das Ladekabel ihres Smartphones abhanden kam. Mehr Substanz ist da nicht.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Dich habe ich im übrigen immer für einen Befürworter offener Grenzen gehalten; du erschienst mir als ein typischer Unterstützer der Merkelschen Hippie-Politik. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege; dann müssten wir aber auch über Zurückweisungen an der Grenze sprechen und über Artikel 16a GG, aus dem hervorgeht, dass schätzungsweise 99% der Flüchtlinge der letzten Jahre keinen Rechtsanspruch auf Asyl in Deutschland hatten.
Und immer noch nicht geschnallt, daß es das sog. "
Selbsteintrittsrecht" von EU-Staaten gibt? Kannst du oder willst du das nicht verstehen?
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Siehe oben. Vielleicht liest du ausländische Zeitungen, um mal wieder eingenordet zu werden und zu erfahren, was normal ist und was nicht.
Was soll denn an der CDU-Politik noch konservativ sein? Ich erkenne daran nichts Konservatives mehr.
Konservativismus ist auch etwas Anderes als die Flüchtlingsbauchschmerzen, die dich offenbar plagen.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Viele ehemalige CDU-Wähler werden wohl gar nicht mehr wählen, andere werden Protest wählen, und einige andere werden mit Überzeugung AfD wählen. Eine rechtsextreme Partei (wie die NPD) werden glücklicherweise nur wenige wählen.
Die CDU hat
eine treuere Stammwählerschaft als Ein-Themen-Protestparteien wie die AfD.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Was sollen denn daran Fakten sein? Das sind Meinungen! Ich erkenne im AfD-Programm nichts Rechtsextremes. Es gibt einige Personen, die rechtsextrem eingeordnet werden könnten, diese sind aber (bisher?) eine Minderheit. Neonazis habe ich in der AfD bisher nicht gesehen. Ich gestehe aber gerne zu, dass auch ich mir Sorgen über die Entwicklung mache.
Was man nicht sehen will, wird man nicht sehen. Das habe ich dir bereits schon einmal geschrieben. Es scheint inzwischen auch so, daß eben die Nazis und der Parteiflügel um Höcke der bestimmende Teil der AfD werden.
Julian hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:43)Wenn es so weiter geht und sich die Grünen auf der einen und die AfD auf der anderen Seite weiter radikalisieren, könnte es aber genau darauf hinauslaufen.
Aber das wusste Merkel ja, oder etwa nicht? Oder könnte es sein, dass diese Frau nicht weiter als um die nächste Straßenecke denkt und viel von Taktik, aber nichts von Strategie weiß? Auch das würde in die deutsche Tradition passen.
Tja, hätte man eben Maß gehalten, dann hätte man weder Probleme mit den Flüchtlingen noch mit Rechtsextremismus. Es hätte so einfach sein können.
...in der Parallelwelt der Rechtsextremen. Einfach den Rechten nachgeben und alles wäre gut. Nun, wie gut sie würden, zeigt unsere Geschichte. Und deshalb ist es nur gut, daß hier bereits den Anfängen Halt geboten wird. Das Gekreische, es sei undemokratisch, den Mißbrauch der Demokratie durch die Demagogen zu verhindern, wird einfach im Wald verhallen.