Marmelada hat geschrieben:(31 Jul 2017, 14:49)
Es ging um Kutscheras Entäußerungen zur Ehe für alle und da gehört natürlich genau das dazu, was ich zitiert habe. Allein die Binsenweisheit, dass zwei gleichgeschlechtliche Personen keine Kinder zeugen können, hätte keinen Hund hinter dem Ofen hervorgelockt, auch keinen schwulen.
Das ist kein ernstgemeinter Appell gegen Homodiskriminierung. Damit will er Homophobie als etwas darstellen, das "diskriminiert" wird. Das erkennt man an dem Einschub, den ich gefettet habe.
Unabhängig von der rein wissenschaftlichen Faktenlage, die er biologistisch richtig festhält, dass Mann/Affe oder Frau/Gänseblümchen kein humanes Reproduktionspotential haben,
zieht er hier natürlich eine besonders perfide gesellschaftspolitische Nummer ab, indem er um Verständnis für die Heterophobie von homosexuellen Menschen wirbt. Und dabei so tut, als ob
es Homophobie, Ablehnung, Abneigung und üble Vorurteile gegenüber Lesben und Schwule nicht gäbe. Vermutlich sogar weitaus mehr und häufiger…und radikaler, als sog. Heterophobie von homosexuell orientierten Menschen.
Aber das hatten wir alles schon. Seine dünnen wissenschaftlichen Weisheiten, hinter denen er seine üblen politischen Ausfälle gegen Homosexuelle beiderlei Geschlechts versteckte, sind erkannt und auch unbestritten.
Da gibt es auch nichts gesundzubeten. Homohetze ist in dem Rahmen seiner raffinierten Diffamierung leider strafrechtlich schwer zu fassen. Forschung und Lehre sind genauso wie die Kunst unter besonderen Welpenschutz
des GG gestellt. Da muss einer schon derb und plump wie ein Sack Kartoffeln in seinen Aussagen sein, um ihn juristisch zu fassen zu kriegen.
Aber das muss auch nicht sein. Es genügt ja, wenn Prof. Kutschera als homophober Biologe bekannt und erkannt ist und hoffentlich bleibt. Den Rest, besonders was seine Studenten/innen angeht, seine Professur und
seinen Arbeitgeber, die Uni, an der er lehrt, sollen die ruhig für sich auseinanderklamüsern oder auch nicht. Das EU-Parlament bedauert ja auch bis heute noch nicht die Bohne, dass dort ein erwiesener Antisemit seine
Lügen über Juden und seinen antisemitische Propaganda darlegen durfte und auch noch uneingeschränkt Beifall bekam. Man sollte auch nicht im Fall Kutschera plötzlich päpstlicher als der Papst sein wollen.
Ich bin zwar kein Pfarrer, aber mein Babstbezug gefällt mir. Du kannst das aber besser, @Marmelade. Das möchte ich ernsthaft hervorheben.
