Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

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Selina
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Selina »

Nomen Nescio hat geschrieben:(28 Jun 2017, 14:02)

ich könnte noch auf vieles reagieren. so weise ich DA darauf daß israel offensichtlich schon einige zeit wußte was drohte. bereits damals hätte es dann eine warnung abgeben können.

ich ändere meine meinung nicht und erst gar nicht wenn ich eine zeile lese wie »Letztlich entlarven Sie mit derartigem Schmonzes nur sich selbst - und das ist gut so!«

auf dieses niveau wünsche ich nicht zu diskutieren. hier ist deutlich rede vom botschafter der es getan hat weil die botschaft nicht gefiel.

eines gebe ich euch noch mit. ich bin skeptisch wenn regierungen behaupten daß etwas ganz sicher ist, wenn es eine umstrittene sache betrifft. denk mal an bush und irak. denk mal an putin und die doping. von den nazis und kommunisten gibt es wunderbare beispiele.


ich verabschiede mich also von euch.
Ja, man sollte da wirklich immer skeptisch sein. Stimmt. Und auch ich lasse mir keinen Antisemitismus einreden, wenn ich die Politik der gegenwärtigen israelischen Regierung kritisiere. Das sind zwei Paar Schuhe. Aber wieso willst du dich verabschieden? Generell aus dem Forum? Oder nur hier aus diesem Strang? Fände ich in einer Diskussion, die ausgewogen und fair sein sollte, nicht gut. Also bleib.
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Nomen Nescio
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Nomen Nescio »

Selina hat geschrieben:(28 Jun 2017, 14:15)

Ja, man sollte da wirklich immer skeptisch sein. Stimmt. Und auch ich lasse mir keinen Antisemitismus einreden, wenn ich die Politik der gegenwärtigen israelischen Regierung kritisiere. Das sind zwei Paar Schuhe. Aber wieso willst du dich verabschieden? Generell aus dem Forum? Oder nur hier aus diesem Strang? Fände ich in einer Diskussion, die ausgewogen und fair sein sollte, nicht gut. Also bleib.
ich bleibe im forum. aber mit diesen menschen wünsche ich nicht zu diskutieren.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Liegestuhl
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(28 Jun 2017, 13:48)

Eine, wie ich finde, sehr erschütternde Sicht auf den Sechstagekrieg hat der israelische Schriftsteller Amos Oz:
Ich finde die Sicht überhaupt nicht erschütternd.

Wenn die arabische Welt daraus etwas gelernt haben sollte, dann die Erkenntnis, dass das jüdische Volk keinen weiteren Holocaust zulassen wird.
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Bleibtreu
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Bleibtreu »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jun 2017, 14:01)

In einem Krieg lautet die erste Frage immer "Du oder Ich" - da ist keine Zeit darüber nachzudenken, ob der andere eine Familie hat, wie der zumute sein könnte. Darüber nachdenken kann man später - auf beiden Seiten, um weitere Kriegshandlungen zu vermeiden. Offensichtlich findet dieses Nachdenken aber (immer) nur auf einer Seite statt, auf der Seite, die gezwungen ist, sich zu verteidigen.
Tja, ob hier auch mal ueber die israelischen Opfer nachgedacht + mitgefuehlt wird oder sind wir keine Menschen? Selbst der israelische Oz war dazu in der Lage ueber die Opfer der feindlichen Seite, die uns seit unserer Gruendung vernichten wollen, zu reflektieren. Da haben wir wieder die unterschiedlichen Standards und selbst unsere Faehigkeit mit dem Feind Mitgefuehl zu zeigen wird noch gegen uns verwendet. :|
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Chajm »

Bleibtreu hat geschrieben:(28 Jun 2017, 14:41)

Tja, ob hier auch mal ueber die israelischen Opfer nachgedacht + mitgefuehlt wird oder sind wir keine Menschen? Selbst Oz war dazu in der Lage ueber die Opfer der feindlichen Seite zu reflektieren. Da haben wir wieder die unterschiedlichen Standards. :|
Aehnliche Gedanken hatte ich auch, als ich den Link zum Artikel gelesen hatte. Ich kann mich nicht erinnern, aehnliche Empfindungen von Kriegsteilnehmern der anderen Feldpostnummer zum Beispiel aus Anlass des Yom Kippur-Krieges je gesehen zu haben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Bleibtreu »

Chajm hat geschrieben:(28 Jun 2017, 14:55)

Aehnliche Gedanken hatte ich auch, als ich den Link zum Artikel gelesen hatte. Ich kann mich nicht erinnern, aehnliche Empfindungen von Kriegsteilnehmern der anderen Feldpostnummer zum Beispiel aus Anlass des Yom Kippur-Krieges je gesehen zu haben.
so ist es ... selbst unsere Faehigkeit mit dem Feind Mitgefuehl zu zeigen wird noch gegen uns verwendet. :| :dead:
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Chajm »

Bleibtreu hat geschrieben:(28 Jun 2017, 14:58)

so ist es ... selbst unsere Faehigkeit mit dem Feind Mitgefuehl zu zeigen wird noch gegen uns verwendet. :| :dead:
Und trotz dieser kritischen Aeusserungen und der Tatsache, dass man Herrn Oz dafuer in Israel in bestimmten Kreisen als Nestbeschmutzer bezeichnet hat - er lebt und hat es zu literarischem Ruhm gebracht.
Von einer Todes-Fatwah eines Rabbinatsgerichtes gegen Amos Oz ist mir nichts bekannt und dass er untergetaucht waere und mit Polizeischutz leben muesste, ist auch nicht bekannt.
Und anknuepfend an die erwaehnte "Nestbeschmutzung" komme ich nicht umhin, einmal mehr zu konstatieren:
"Als Jude bekommt man, verfolgt man die oeffentlichen Diskussionen, immer mehr das Gefuehl, dass es bei vielen eigentlich nur zwei Arten von Juden geben kann, die wirklich geliebt oder beliebt sind -
- zum einen die, die in Auschwitz und anderswo durch den Schornstein gegangen sind (denn die sind still, ganz still)
- zum anderen dann die, die ins eigene Nest scheissen (denn da kann man immer sagen: " ... wenn schon ein Jude das so sagt ...!")"

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p3927959
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Gutmensch1
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Gutmensch1 »

Chajm hat geschrieben:(28 Jun 2017, 15:18)

Und trotz dieser kritischen Aeusserungen und der Tatsache, dass man Herrn Oz dafuer in Israel in bestimmten Kreisen als Nestbeschmutzer bezeichnet hat - er lebt und hat es zu literarischem Ruhm gebracht.
Von einer Todes-Fatwah eines Rabbinatsgerichtes gegen Amos Oz ist mir nichts bekannt und dass er untergetaucht waere und mit Polizeischutz leben muesste, ist auch nicht bekannt.
Und anknuepfend an die erwaehnte "Nestbeschmutzung" komme ich nicht umhin, einmal mehr zu konstatieren:
"Als Jude bekommt man, verfolgt man die oeffentlichen Diskussionen, immer mehr das Gefuehl, dass es bei vielen eigentlich nur zwei Arten von Juden geben kann, die wirklich geliebt oder beliebt sind -
- zum einen die, die in Auschwitz und anderswo durch den Schornstein gegangen sind (denn die sind still, ganz still)
- zum anderen dann die, die ins eigene Nest scheissen (denn da kann man immer sagen: " ... wenn schon ein Jude das so sagt ...!")"

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p3927959
Naja, so ist es in Israel. Selbst der Agressor des Krieges, hier der ägyptische General, wird betrauert, weil er Kinder hinterlässt. Wohlgemerkt, der General befand sich im Krieg und sein Ziel war es, Israel zu vernichten. Das ist ihm nicht gelungen aber er hatte die Chance und freie Wahl zum Beispiel nicht am Krieg teilzunehmen. Wenn er andere angreift, muss er mit der Konsequenz rechnen, dass er ggf. dabei umkommt. Diese freie Wahl des Handelns haben die Opfer eines Terroranschlages z.B. nicht.

Nach einem Terroranschlag verzeichnet man von arabisch/palästinensischer Seite leider eher solche Reaktionen:

"Im Westjordanland fanden Freudenfeiern über die „gelungene“ Aktion statt, in Hebron gab es ein Feuerwerk, andernorts verteilten junge Palästinenser Bonbons an Autofahrer. Ein Hashtag in den sozialen Netzwerken kommentierte jubelnd: „Wir brechen das Fasten, indem wir sie töten.“ "
:|
https://www.google.de/url?sa=t&source=w ... nzhWySeBaA
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Dark Angel
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Dark Angel »

Bleibtreu hat geschrieben:(28 Jun 2017, 14:41)

Tja, ob hier auch mal ueber die israelischen Opfer nachgedacht + mitgefuehlt wird oder sind wir keine Menschen? Selbst der israelische Oz war dazu in der Lage ueber die Opfer der feindlichen Seite, die uns seit unserer Gruendung vernichten wollen, zu reflektieren. Da haben wir wieder die unterschiedlichen Standards und selbst unsere Faehigkeit mit dem Feind Mitgefuehl zu zeigen wird noch gegen uns verwendet. :|
Eben, darum schrieb ich ja, dass das Nachdenken immer nur auf der Seite stattfindet, die sich verteidigen muss.
Auf Seiten der Aggressoren findet solches Nachdenken nicht statt. Das zeigen ja die palästinensischen Terrororganisationen sehr deutlich. Unterschiedliche Standards - ja, da dürfen sich die eigentlichen Aggressoren zu dauerhaften Opfern stilisieren und finden auch noch Unterstützung ==> "man muss ja immer beide Seiten sehen ..."
Seltsam nur, dass dieses "beide Seiten betrachten" immer in der Verdrehung bzw Umkehr historischer Tatsachen endet.
Und bezeichnend, dass diejenigen, die sich am lautesten gegen den Vorwurf des Antisemitismus bzw antizionistisch motivierten Antsemitismus verwahren, diese antsemitische Gülle unterschwellig und/oder unterbewusst selbst verbreiten.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jun 2017, 17:42)

Falsch! Ein Präventivschlag, der geführt wird, nachdem der Gegner seine Truppenkontingente bereits zusammen gezogen hat und sich zum Angriff rüstet, ist ganz eindeutig Verteidigung und KEIN "selbst eröffnet".
Schlimm, wie Israel diesen Krieg provoziert hat:

Der syrische Präsident Nureddin Mustafa al-Atassi:
"We want a full scale, popular war of liberation… to destroy the Zionist enemy"

“it is the duty of all of us now to move from defensive positions to offensive positions and enter the battle to liberate the usurped land…Everyone must face the test and enter the battle to the end.”

Der ägyptische Präsident Nasser:

"We shall not enter Palestine with its soil covered in sand, we shall enter it with its soil saturated in blood"

“We will not accept any…coexistence with Israel.…Today the issue is not the establishment of peace between the Arab states and Israel

Und Radio Cairo vermeldet:

"The existence of Israel has continued too long. We welcome the Israeli aggression. We welcome the battle we have long awaited. The peak hour has come. The battle has come in which we shall destroy Israel."

Der israelische Premier Levi Eshkol:

“Israel wants to make it clear to the government of Egypt that it has no aggressive intentions whatsoever against any Arab state at all”
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Dark Angel »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Jun 2017, 17:59)

Schlimm, wie Israel diesen Krieg provoziert hat:

Der syrische Präsident Nureddin Mustafa al-Atassi:
"We want a full scale, popular war of liberation… to destroy the Zionist enemy"

“it is the duty of all of us now to move from defensive positions to offensive positions and enter the battle to liberate the usurped land…Everyone must face the test and enter the battle to the end.”

Der ägyptische Präsident Nasser:

"We shall not enter Palestine with its soil covered in sand, we shall enter it with its soil saturated in blood"

“We will not accept any…coexistence with Israel.…Today the issue is not the establishment of peace between the Arab states and Israel

Und Radio Cairo vermeldet:

"The existence of Israel has continued too long. We welcome the Israeli aggression. We welcome the battle we have long awaited. The peak hour has come. The battle has come in which we shall destroy Israel."

Der israelische Premier Levi Eshkol:

“Israel wants to make it clear to the government of Egypt that it has no aggressive intentions whatsoever against any Arab state at all”
Tjaa - "die Juden" haben schon mit der Proklamation eines unabhängigen jüdischen Staates den Krieg provoziert - die haben jeden Krieg gegen Israel provoziert.
Das steckt in einigen Köpfen so fest und tief drin - das kriegst du da nicht raus. Aber diese Zeitgenossen sind ja keine Antisemiten - nain gar nicht - die kritisieren nur die Siedlungspolitik Israels
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Dark Angel »

Chajm hat geschrieben:(28 Jun 2017, 14:55)

Aehnliche Gedanken hatte ich auch, als ich den Link zum Artikel gelesen hatte. Ich kann mich nicht erinnern, aehnliche Empfindungen von Kriegsteilnehmern der anderen Feldpostnummer zum Beispiel aus Anlass des Yom Kippur-Krieges je gesehen zu haben.
Yom Kippur-Krieg - da fällt mir nur ein: Ist an Hinterhältigkeit nicht zu überbieten!
Ein Staat bereitet sich auf einen besonderen Feiertag vor, große Teile der Armee haben dienstfrei und Ägypten und Syrien nutzen diese Tatsache für einen Überraschungsangriff.
Aber von den "Israel-Kritikern" gibt es nicht eine einzige Silbe der Verurteilung solch hinterhältigen Handelns.
Zuletzt geändert von Dark Angel am Mittwoch 28. Juni 2017, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
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elmore

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von elmore »

Es ist sowieso eine unzulässige, LEIDER sehr beliebte Verkürzung, wenn immer nur Kronzeugen wie OZ, die durchaus sehr kontrovers-kritische Standpunkte zur eigenen Politik (in manchen Bereichen) einnehmen, als jene positiven Ausnahmeisraelis dargestellt werden, die zu Trauer und Mitgefühl gegenüber dem Opfer und leid, dass auch der Kriegsgegner zu beklagen hat, fähig seien.

Es gab und gibt auch andere. Viele. Sehr viele. Unter anderem diesen beeindruckenden Mann, der in jenen Tagen nach dem Sieg im Sechstagekrieg von der Hebräischen Universität Jerusalem die Ehrendoktorwürde für Philosophie erhielt und darauf bestand, den Preis im Namen und für die ganze Armee anzunehmen. Eine Armee, die sich – so sagte er in der Dankesrede – nicht nur in ihrer spirituellen Größe, dem Trauern um die Opfer des Feindes, von allen anderen Armeen in der Welt unterscheide. Sie habe auch auf anderen Gebieten einen Sonderstatus in der Welt und nicht umsonst 1966 den Israel-Preis für Erziehung bekommen.
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Jekyll
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Jekyll »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jun 2017, 18:13)

Yom Kippur-Krieg - da fällt mir nur ein: Ist an Hinterhältigkeit nicht zu überbieten!
Ein Staat bereitet sich auf einen besonderen Feiertag vor, große Teile der Armee haben dienstfrei und Ägypten und Syrien nutzen diese Tatsache für einen Überraschungsangriff.
Aber von den "Israel-Kritikern" gibt es nicht eine einzige Silbe der Verurteilung solch hinterhältigen Handelns.
Ich kann Verstehen, dass dich das emotional sehr mitnimmt. Keoma hat da allerdings bereits sehr treffend formuliert:
Keoma hat geschrieben:(28 Jun 2017, 13:54)

Ob es ihm lieber gewesen wäre, wenn der Ägypter ihn getötet hätte?
Krieg ist keine Kinderjause.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Liegestuhl
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Israel wird täglich tausendfach öffentlich kritisiert und niemand kommt auf die Idee jedem Kritiker Antisemitismus zu unterstellen. Meiner Meinung nach soll diese Aussage lediglich ein Deckmantel dafür sein, um kübelweise antisemitischen Müll über Israel auszuschütten und es anschließend als "Israelkritik" zu verkaufen.

Israelkritik dämonisiert nicht. Israelkritik delegitimiert nicht und Israelkritik kommt ohne doppelte Standards aus.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(30 Jun 2017, 13:24)

Das kannst du laut sagen. Einer Armee, die gerade Krieg geführt hat, "spirituelle Größe" nachzusagen, das hat schon was. Klingt wie "von Gottes Gnaden".
Klingt nach bedingungslosem Schulterschluß in Existenzverteidigung.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Bleibtreu »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jun 2017, 13:30)

Klingt nach bedingungslosem Schulterschluß in Existenzverteidigung.
Richtig, ohne unsere Armee und unsere enorme Faehigkeit uns selbst zu verteidigen, waeren wir kurz nach unserer Gruendung schon Geschichte gewesen. Genau das scheint einigen "Kritikern" uebelst aufzustossen. Wehrhafte Juden, die es schaffen sich gegen ihre Abschaffung erfolgreich zu verteidigen - geht ja gar nicht! Und natuerlich feiern wir den 6TageKrieg, dass wir unsere Vernichtung verhindert + die Aggressoren besiegt haben, was uns ja ebenfalls als Unfassbarkeit angekreidet wird. :dead: Wird das in anderen Laendern anders gehalten? Betrauen die ihr Ueberleben? Natuerlich nicht und da haben wir einen weiteren doppelten Standard. Offensichtlich sind bei manchen nur dann Juden akzeptabel, wenn sie tot, wehrlos oder demuetig sind. Ja nun - DIE Zeiten sind vorbei und das ist gut so! :cool: :D
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von JJazzGold »

Bleibtreu hat geschrieben:(30 Jun 2017, 13:39)

Richtig, ohne unsere Armee und unsere enorme Faehigkeit uns selbst zu verteidigen, waeren wir kurz nach unserer Gruendung schon Geschichte gewesen. Genau das scheint einigen "Kritikern" uebelst aufzustossen. Wehrhafte Juden, die es schaffen sich gegen ihre Abschaffung erfolgreich zu verteidigen - geht ja gar nicht! Und natuerlich feiern wir den 6TageKrieg, dass wir unsere Vernichtung verhindert + die Aggressoren besiegt haben, was uns ja ebenfalls als Unfassbarkeit angekreidet wird. :dead: Wird das in anderen Laendern anders gehalten? Betrauen die ihr Ueberleben? Natuerlich nicht und da haben wir einen weiteren doppelten Standard. Offensichtlich sind bei manchen nur dann Juden akzeptabel, wenn sie tot, wehrlos oder demuetig sind. Ja nun - DIE Zeiten sind vorbei und das ist gut so! :cool: :D

Ich hab zwar auch erst den Kopf geschüttelt, aber dann ist mir eingefallen, dass die Menschen in der DDR mit Fake News bezüglich Israel quasi von Kindesbeinen an gefüttert wurden. Da ist es nicht verwunderlich, dass einige bis heute das Überleben “des imperialistischen jüdischen Feindstaates Israel“ bedauern.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jun 2017, 13:50)

Ich hab zwar auch erst den Kopf geschüttelt, aber dann ist mir eingefallen, dass die Menschen in der DDR mit Fake News bezüglich Israel quasi von Kindesbeinen an gefüttert wurden. Da ist es nicht verwunderlich, dass einige bis heute das Überleben “des imperialistischen jüdischen Feindstaates Israel“ bedauern.
Richtig - das war die einseitige Sicht auf die "armen palästinensischen Flüchtlinge". Die DDR zog es ja auch vor die PLO völkerrechtlich anzuerkennen und Arafat zu hofieren, statt zu Israel diplomatische Beziehungen zu pflegen.
Allerdings sollten 27 Jahre ausreichend sein, sich dieses einseitigen Geschichts- und Israelbildes zu entledigen und sich mit den tatsächlichen Fakten und Hintergründen vertraut zu machen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Pro&Contra »

Bleibtreu hat geschrieben:(30 Jun 2017, 13:39)

Richtig, ohne unsere Armee und unsere enorme Faehigkeit uns selbst zu verteidigen, waeren wir kurz nach unserer Gruendung schon Geschichte gewesen. Genau das scheint einigen "Kritikern" uebelst aufzustossen. Wehrhafte Juden, die es schaffen sich gegen ihre Abschaffung erfolgreich zu verteidigen - geht ja gar nicht! Und natuerlich feiern wir den 6TageKrieg, dass wir unsere Vernichtung verhindert + die Aggressoren besiegt haben, was uns ja ebenfalls als Unfassbarkeit angekreidet wird. :dead: Wird das in anderen Laendern anders gehalten? Betrauen die ihr Ueberleben? Natuerlich nicht und da haben wir einen weiteren doppelten Standard. Offensichtlich sind bei manchen nur dann Juden akzeptabel, wenn sie tot, wehrlos oder demuetig sind. Ja nun - DIE Zeiten sind vorbei und das ist gut so! :cool: :D
Guter Beitrag :thumbup:
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Selina »

Unsäglich, was hier aus der Mottenkiste des Kalten Krieges alles so herausgeholt wird. Dabei ist bekannt, dass es auch heute durchaus eine differenzierende Sicht in Fachkreisen auf den Sechstagekrieg gibt. Und dass das eben nicht nur ein reines "Freudenfest" war:

Zitat:

Warum sechs Tage den Nahen Osten veränderten

Der sechstägige Präventivkrieg Israels gegen seine arabischen Nachbarn Ägypten, Syrien und Jordanien stellte die politische Landkarte in der Region auf den Kopf. Nahost-Experte Jan Busse erklärt die Folgen.

SRF News: Jan Busse, wie einschneidend war der Sechstagekrieg für den Nahen Osten?

Jan Busse: Tatsächlich war er sehr einschneidend. Seine Auswirkung auf die Region aber auch global ist bis heute sehr gross. Vier Dimensionen spielen hier einer Rolle:

Israel erlangte die Kontrolle über ein Gebiet, das dreimal grösser war als sein bisheriges Territorium.
Mit dem Sechstagekrieg begann zudem die Besatzung der palästinensischen Gebiete und damit auch das israelische Siedlungsprojekt, das bis heute andauert.
Der Krieg bewirkte auch erhebliche Machtverschiebungen in der Region: Die arabischen Armeen wurden vernichtend geschlagen und Israel konnte seine Regionalmacht festigen.
Gleichzeitig hat die enge Bindung zwischen den USA und Israel ihren Ursprung im Sechstagekrieg.

Wirkte sich der Sieg Israels auch positiv auf das Selbstbewusstsein des Landes aus?

Israel erlangte durch den Krieg einen Mythos der Überlegenheit. Dieser strahlt bis in die Gegenwart.

Was passierte auf der gegnerischen Seite bei den arabischen Staaten?

Hier ist dieser Krieg ganz anders im öffentlichen Diskurs verankert. Die Niederlage wurde als Katastrophe empfunden und hatte nachhaltige Auswirkungen. Insbesondere bröckelte durch den Krieg der Führungsanspruch der arabischen Staaten und die Idee des Panarabismus, wie sie vom ägyptischen Präsidenten Nasser formuliert wurde. Gleichzeitig wollten sich die Palästinenser von nun an nicht mehr auf die arabischen Staaten verlassen, wenn es darum ging, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. Die Palästinenser übernahmen sukzessive die Führung über die PLO und wurden so zu einem politischen Akteur.

Was sind heute die Auswirkungen der israelischen Besatzung?

Die Besatzung stellt eine fundamentale Einschränkung des alltäglichen Lebens für die palästinensische Bevölkerung dar. Mit der Besatzung von 1967 begann die Anwendung unterschiedlicher Rechtsregimes auf die dort lebende Bevölkerung. Während die israelischen Siedler nach israelischem Zivilrecht behandelt werden, gilt für die Palästinenser das Militärrecht und der Ausnahmezustand. Durch die Osloer Verträge von 1994 gibt es zwar eine palästinensische Selbstverwaltung. Nichtsdestotrotz behält sich Israel die Oberhoheit über das Westjordanland vor und schreckt auch nicht davor zurück im Zweifel gegen die palästinensische Bevölkerung vorzugehen.

Die Position der UNO im Palästinakonflikt bezieht sich immer wieder auf 1967. Hat die UNO damals diese Rolle bekommen oder hatte sie diese schon vorher?

Internationales Recht und damit die UNO spielen spätestens seit 1967 eine zentrale Rolle im Israel-Palästina-Konflikt. Zwar führte diese Rolle nicht zwingend dazu, dass eine Friedensregelung erzielt werden konnte. Es war aber so, dass unmittelbar nach dem Krieg von 1967 der UNO-Sicherheitsrat die berühmte Resolution 242 verabschiedete. In dieser Resolution wurde erstmals das Prinzip «Land für Frieden» formuliert. Dieses besagt, wenn Israel besetzte und eroberte Gebiete räumt, würde es im Gegenzug friedliche Beziehungen zu seinen arabischen Nachbarn erhalten.

Gleichzeitig ist in diesem Zusammenhang auch immer wieder die Rede von der Waffenstillstandslinie von 1949 – der grünen Linie. In der internationalen Staatengemeinschaft ist es Common Sense, dass man sagt, eine Zweistaaten-Lösung müsse sich an die Grenzen von vor dem Sechstagekrieg orientieren. Auch die arabischen Staaten anerkannten diese Resolution. Das kommt faktisch mit der Anerkennung Israels gleich, weil man auf einmal nur noch die Rückgewinnung der im Sechstagekrieg verlorenen Gebiete forderte.

Das Prinzip «Land für Frieden» erhielt 1979 Geltung, als der erste Friedensvertrag zwischen Israel und einem arabischen Nachbarn – nämlich mit Ägypten – abgeschlossen wurde. Das Prinzip wurde so angewendet, dass Israel Ägypten den Sinai zurückgab und dadurch Frieden geschlossen werden konnte.

Hat der Sechstagekrieg viele der wesentlichen Streitpunkte geschaffen, wenn es um eine Friedenslösung zwischen den Israeli und den Palästinensern geht?

Er hat sie vielleicht nicht geschaffen, aber nochmals deutlich dringlicher auf die Agenda gesetzt, wie die Besatzung palästinensischer Gebiete und den Siedlungsbau. Denn die palästinensische Flüchtlingsfrage existierte schon durch den ersten arabisch-israelischen Krieg. Im Zuge des Krieges von 1967 kamen dann noch Flüchtlinge hinzu. Aber natürlich sind die Probleme der Besatzung und die Probleme des Siedlungsbaus und auch die Frage der Teilung Jerusalems durch diesen Krieg überhaupt erst geschaffen worden. Aber auf der anderen Seite bestanden Ansprüche auf diese Gebiete schon vor diesem Krieg.

Das Gespräch führte Lukas Mäder.


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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(30 Jun 2017, 15:25)

Richtig - das war die einseitige Sicht auf die "armen palästinensischen Flüchtlinge". Die DDR zog es ja auch vor die PLO völkerrechtlich anzuerkennen und Arafat zu hofieren, statt zu Israel diplomatische Beziehungen zu pflegen.
Allerdings sollten 27 Jahre ausreichend sein, sich dieses einseitigen Geschichts- und Israelbildes zu entledigen und sich mit den tatsächlichen Fakten und Hintergründen vertraut zu machen.

Geben wir uns keinen Illusionen hin, es ist ja nicht nur der DDR Geprägte, der sich mit “dem Problem“ konfrontiert sieht, dass es Israel gelungen ist, sich erfolgreich zu verteidigen. Davon hatten und haben wir auch in den ehemaligen westlichen Bundesländern noch reichlich. Erkenntlich daran, dass die Kritik an Israel, so sie nicht eindeutig als antisemitisch/antizionistisch identifizierbar ist, zuweilen bizarre Züge aufweist. Ich erinnere an dieser Stelle nur die Umfrage, in der sich ergab, dass ein beträchtlicher Anteil unserer Mitmenschen zutiefst davon überzeugt war, dass der Dritte Weltkrieg durch Israel initiiert würde.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von think twice »

Ich weiss nicht, was es mit Wehrhaftigkeit und Selbstschutz zu tun hat, wenn man sich völkerrechtswidrig Land aneignet?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

think twice hat geschrieben:(30 Jun 2017, 17:37)

Ich weiss nicht, was es mit Wehrhaftigkeit und Selbstschutz zu tun hat, wenn man sich völkerrechtswidrig Land aneignet?
Du meinst, Juden dürfen sich nicht verteidigen, wenn man ihnen mit der Vernichtung droht?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(30 Jun 2017, 17:13)

Unsäglich, was hier aus der Mottenkiste des Kalten Krieges alles so herausgeholt wird.
Dass es bei den Linken, wie auch bei den Rechten einen gemeinsamen Nenner gibt, ist schon länger bekannt.
Wo lechts und rinks sich treffen

Die Linke und die AfD haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam – doch beide haben ein Antisemitismus-Problem.

Alexander Gauland, der Chef der Alternative für Deutschland (AfD) in Brandenburg, überraschte kürzlich mit der Ankündigung, er könne sich eine punktuelle Zusammenarbeit mit der Linken gut vorstellen. Man habe ja schließlich einiges gemeinsam.

Heute, fünf Wochen später, erscheint diese Behauptung in neuem Licht: Beide Parteien, die Linke und die AfD, haben ein Antisemitismus-Problem. Die AfD vermag nicht, sich von Fans aus dem rechtsnationalen Milieu abzugrenzen. Die Linke muss klären, welchen Raum sie Israel-Hassern und Holocaust-Verharmlosern in den eigenen Reihen geben will. Beide Parteien stehen unter dem Verdacht, wegzuschauen, wenn Mitglieder und Anhänger am rechten Rand Stimmen fischen.
http://www.zeit.de/2014/48/antisemitismus-afd-die-linke

Woher kommt deiner Meinung der schwelende Antisemitismus innerhalb der Linken und was könnten Linke aktiv tun, um sich der Judenfeindlichkeit in den eigenen Reihen entgegenzustellen?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von think twice »

Liegestuhl hat geschrieben:(30 Jun 2017, 17:38)

Du meinst, Juden dürfen sich nicht verteidigen, wenn man ihnen mit der Vernichtung droht?
Natürlich dürfen und sollen sie das. Aber es kann doch nicht legitim sein, sich aus Verteidigungszwecken widerrechtlich Land anzueignen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

think twice hat geschrieben:(30 Jun 2017, 17:47)

Natürlich dürfen und sollen sie das. Aber es kann doch nicht legitim sein, sich aus Verteidigungszwecken widerrechtlich Land anzueignen.
Naja, Israel war ja bereit, das Land gegen Frieden zu tauschen. Den Sinai hat man ebenfalls gegen einen Friedensvertrag mit Ägypten zurückgegeben. Nur die Palästinenser haben sich unmittelbar in Khartoum dazu verpflichtet, keinen Frieden mit Israel zu schließen und keine Verhandlungen zu führen. Normalerweise ist es so, dass der Sieger dem Besiegten seinen Frieden aufdrückt. Israel ist wohl das einzige Land, dass den Besiegten darum bitten muss.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von think twice »

Liegestuhl hat geschrieben:(30 Jun 2017, 17:52)

Naja, Israel war ja bereit, das Land gegen Frieden zu tauschen. Den Sinai hat man ebenfalls gegen einen Friedensvertrag mit Ägypten zurückgegeben. Nur die Palästinenser haben sich unmittelbar in Khartoum dazu verpflichtet, keinen Frieden mit Israel zu schließen und keine Verhandlungen zu führen. Normalerweise ist es so, dass der Sieger dem Besiegten seinen Frieden aufdrückt. Israel ist wohl das einzige Land, dass den Besiegten darum bitten muss.
Ich fragte nach der Legitimation.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

Lesestoff für die diversen sog. Israel-Kritiker, ein Interview mit dem Schweizer Theologen Ekkehard Stegemann: "Antisemitismus schafft sich seine eigene Wirklichkeit"

" Wie kann man die israelische Politik gegenüber den Palästinensern kritisieren, ohne sich den Vorwurf des Antisemitismus gefallen zu lassen?

Die Antwort ist eigentlich simpel. Kritiker an israelischer Politik werden in der Regel nicht als antisemitisch eingeschätzt. Man muss keine Leitlinien dafür suchen, was eigentlich normale «Israel-Kritik» von Antisemitismus unterscheidet. Denn wer sich kritisch mit israelischer Politik auseinandersetzt, ist in der Regel für Gegenkritik, also auch für Selbstkritik offen. Leute, die sich jedoch antisemitisch positionieren gegen Israel unter dem Mäntelchen der «Israel-Kritik», schotten sich auch gegen Gegenkritik ab. Sie tun das meistens so, dass sie über die angebliche «Antisemitismuskeule» klagen. Vor allem wehren sie sich, eine andere historische oder rechtliche Deutung des Handelns Israels im Nahostkonflikt als die ihre für diskutabel zu halten. Antisemitismus schafft sich seine eigene Wirklichkeit."

Außerdem setzt sich Prof. Stegemann auch sehr kritisch mit der Unterstützung diverser NGOs wie z.B. BtS auseinander.
http://www.audiatur-online.ch/2017/06/2 ... klichkeit/

Jedem, der meint, isr. Verteidigungs-/Sicherheitspolitik kritisieren zu müssen, empfehle ich die Vorstellung, wie er/sie sich selbst verhalten würde, lebte er in einem Staat, von Feinden umgeben, die nichts anderes wollen als ihn zu ermorden.
Und das aus einem eizigen Grund: Weil er oder sie Jude ist.
Am Yisrael Chai

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

think twice hat geschrieben:(30 Jun 2017, 17:59)

Ich fragte nach der Legitimation.
Das Recht auf Selbstverteidigung.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Bleibtreu »

.
Genau - warum sollten VernichtungsKroeten einen Preis fuer ihre wiederholten AusloeschungsAbsichten bezahlen? Das gehoert doch noch belohnt, wenn es ums juedische Volk geht!
Schliesslich waren die armen Haschis nicht erfolgreich! :dead: :D
Liegestuhl hat geschrieben:(30 Jun 2017, 17:52)

Naja, Israel war ja bereit, das Land gegen Frieden zu tauschen. Den Sinai hat man ebenfalls gegen einen Friedensvertrag mit Ägypten zurückgegeben. Nur die Palästinenser haben sich unmittelbar in Khartoum dazu verpflichtet, keinen Frieden mit Israel zu schließen und keine Verhandlungen zu führen. Normalerweise ist es so, dass der Sieger dem Besiegten seinen Frieden aufdrückt. Israel ist wohl das einzige Land, dass den Besiegten darum bitten muss.
Gazah ist ein abschreckendes Beispiel. Wir raeumen den Palis den Strip und die waehlen die HamasTerrorKroeten, die wiederum nichts besseres im Sinn haben, als sich mit noch mehr Terror bei uns dafuer zu bedanken. Genau wegen dieser kranken Scheisse bin ich inzwischen nicht mehr dazu bereit, auch nur noch einen mm² Boden herzugeben. Soll die ganze Welt hysterisch ueber uns aufkreischen - tun sie eh, egal was wir machen. Also, sollen sie uns am Arsche lecken, frei nach Goetz von Berlichingen und Mozart. :)

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Bleibtreu hat geschrieben:(30 Jun 2017, 19:36)
Gazah ist ein abschreckendes Beispiel. Wir raeumen den Palis den Strip und die waehlen die HamasTerrorKroeten, die wiederum nichts besseres im Sinn haben, als sich mit noch mehr Terror bei uns dafuer zu bedanken.
Und es weist nichts darauf hin, dass es bei einer Räumung des Westjordanlandes besser werden wird. Erst wird man übereinander herfallen und anschließend die neue Freiheit nutzen, Israel mit Terror zu übersäen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Bleibtreu »

Liegestuhl hat geschrieben:(30 Jun 2017, 19:41)

Und es weist nichts darauf hin, dass es bei einer Räumung des Westjordanlandes besser werden wird. Erst wird man übereinander herfallen und anschließend die neue Freiheit nutzen, Israel mit Terror zu übersäen.
Eben und deswegen, siehe Oben, Berlichingen und Mozart! :cool:
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Pro&Contra »

Bleibtreu hat geschrieben:(30 Jun 2017, 19:36)


Gazah ist ein abschreckendes Beispiel. Wir raeumen den Palis den Strip und die waehlen die HamasTerrorKroeten, die wiederum nichts besseres im Sinn haben, als sich mit noch mehr Terror bei uns dafuer zu bedanken. Genau wegen dieser kranken Scheisse bin ich inzwischen nicht mehr dazu bereit, auch nur noch einen mm² Boden herzugeben. Soll die ganze Welt hysterisch ueber uns aufkreischen - tun sie eh, egal was wir machen. Also, sollen sie uns am Arsche lecken, frei nach Goetz von Berlichingen und Mozart. :)
Richtig so. :thumbup:
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

Der Begriff "Doppelstandard" wird lt. Wiki folgendermaßen erklärt: "In der Politik kann das Verhalten verschiedener Parteien oder Staaten und die demagogische Berichterstattung darüber in den Massenmedien unter dem Gesichtspunkt der Doppelmoral betrachtet werden"

Das ist einem User germanischer Götterabstammung her hier wohl ziemlich klar, also schwurbelt er nachfolgend von Einzelstandard. Dabei wäre bez. der U-Boot-Lieferung an Israel der Ausdruck Doppelstandard durchaus gegeben, denn D schlieißt andererseits wieder Verträge auch industrieller Natur mit dem Iran ab, die das Land wieder ertüchtigen, sich ihren erklärten Todesfeind Israel mal richtig zur Brust zu nehmen, sprich dem Ziel näher zu kommen, das Land samt jüd. Bewohnern von der Landkarte zu fegen.

Und sicherlich hat Israel nichts anderes im Sinn, als irgendwann atomar gegen die Palästinenser vorzugehen, es träumt geradezu davon, die eigene Bevölkerung mitsamt der umliegenden Staaten auszulöschen.

Dummheit war schon globalisiert, da wusste man kaum, was das Wort bedeutet. Und damit meine ich nicht Israel.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Adam Smith »

Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2017, 02:10)
Und sicherlich hat Israel nichts anderes im Sinn, als irgendwann atomar gegen die Palästinenser vorzugehen, es träumt geradezu davon, die eigene Bevölkerung mitsamt der umliegenden Staaten auszulöschen.
Das wäre total irre.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Jekyll »

Ich schlage eine Präzisierung in den Begrifflichkeiten vor: "Kritik an der israelische Regierung" anstatt "Israelkritik". Letzterer kann sehr leicht missgedeutet werden.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von gödelchen »

Selina hat geschrieben:(01 Jul 2017, 09:11)

Noch bessere Frage :D :thumbup:
Nein, ist weder eine Frage noch steckt da eine Antwort drin, die kurzfristig gegeben werden kann.

Warum ? Weil sie die ureigene menschliche Verhaltensform des "sich besser aufstellen Wollens" beruhend uaf einer soziokulturellen Prägung, die wesentlich auf ein Über- und Unterordnungsprinzip sich gründet, außer Betracht lässt.

Die Chance, dass sich ein zivilisierter Mitteleuropäer dem Über- und Unterordnungsprinzip entzieht, ist groß, weil er das in seiner Sozialisierung vorgelebt bekommt. Die Chance, dass sich ein Osteuropäer oder ein muslimisch sozialisierter Mensch sich diesem Prinzip entziehen kann ist geringer, weil die Sozialisation sich immer noch patriarchalischen, autoritären Prinzipien ausrichtet.

Deshalb ist muss der jeweilige Nachbar genau wissen, worauf des andern Nachbarschafts Prinzip dem Leben hin beruht und der muss sich darauf einstellen. Wenn allerdings Menschen , die sich jeweils auf eine autoritäres , patriarchalisches, sogar stark ausgrenzend religiösen Gedankengebäude berufen, aufeinandertreffen, ist der Streit programmiert. Der endet stets in Streit, der sich nach dem Recht des Stärkeren dann ( genau aus der jeweiligen hinterwäldlerischen Aufstellung beider ) eskaliert.

Das ist gut so .-9 dann wir irgendwann mal durch Ermüdungsbruch ein Umdenken möglich. Kostet zwar noch Hunderttausende das Leben, ist aber der preis der Freiheit , die der Hinterwal als erstes und dann auch die , die mit dem Hinterwald leben müssen, noch zahlen werden

Im großen wird es so gehen wie zwischen den Juden und Arabern in der Levante , im kleinen wie dem Mitteleuropäer und dem in seiner kulturellen Enge eingefassten islamisch geprägten Zuwanderer in die mitteleuropäische Gesellschaft hinein.

Wo ist dann eigentlich das Problem ?......:-)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

think twice hat geschrieben:(01 Jul 2017, 07:46)

Mit einem vereinfachten Beispiel erklärt: ich befürchtete, dass mein Nachbar, Eigentümer eines Reihenhauses, mir an die Wäsche will. Also verjage ich ihn vorsorglich und besetze sein Haus.
Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.
Du liegst falsch. Der Nachbar hat bereits mehrfach versucht, dich umzubringen und ist immer noch wild entschlossen dich umzubringen.

Darf ich mich wehren, in dem ich ihm der Möglichkeiten beraube, mit denen er mich umbringen will?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Jekyll hat geschrieben:(01 Jul 2017, 08:48)

Inwiefern hindere ich jemanden an seinen (gemutmaßten) feindseligen Absichten, wenn ich ihm prophylaktisch sein Land wegnehme?
Das siehst du doch am erfolgreichen Beispiel Israel. Israel existiert immer noch. Irgendwie kann man ja nicht alles verkehrt gemacht haben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von JJazzGold »

think twice hat geschrieben:(01 Jul 2017, 09:08)

Lassen wir uns doch einfach bei dem Beispiel der beiden reihenhaus-besitzer bleiben. Beide haben Familie und sind weniger an der grossen Politik interessiert, sondern wollen einfach in Ruhe leben. Diesen Wunsch haben ja die meisten Menschen auf der Welt, deshalb ist meine Unterstellung nicht so unrealistisch.
Warum ist es nicht möglich, trotz allen Misstrauens eine Art Nichtangriffspakts zu schliessen, der beiden Seiten ermöglicht, ein normales Leben ohne Hass und Streit zu führen? Vielleicht spielen unsere Kinder sogar miteinander, wenn wir ihnen nicht ständig einreden, dass auf der anderen Seite der boese Nachbar lebt, der uns uebelst meucheln will?
Wir beiden Nachbarn machen im Kleinen den Anfang und lassen uns nicht mehr gegeneinander aufhetzen.
Wäre das nicht eine Option?
Ihr Beispiel entbehrt jeder Vergleichbarkeit, was Sie wüssten, hätten Sie sich bezüglich des 6 Tage Kriegs sachkundig gemacht.
Weder Nasser, noch Hussein, noch al-Atassi, noch Breschnew und in letzter Konsequenz auch U Thant wollten eine “friedliche Nachbarschaft“.

Machen Sie sich gefälligst endlich einmal sachkundig, bevor Sie Ihre palästinensische Fahne mit der Lüge von friedlichen Absichten über die fiktiven israelischen Leichenberge Ihrer beispiellosen Geschichtsklitterung schwenken.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von think twice »

Liegestuhl hat geschrieben:(01 Jul 2017, 09:42)

Du liegst falsch. Der Nachbar hat bereits mehrfach versucht, dich umzubringen und ist immer noch wild entschlossen dich umzubringen.

Darf ich mich wehren, in dem ich ihm der Möglichkeiten beraube, mit denen er mich umbringen will?
Mein Nachbar selbst hat noch garnichts versucht. Ich unterstelle ihm lediglich die Absicht, es zu versuchen, weil ich einige seiner Kumpel kenne. Umgekehrt geht es ihm genauso wie mir.
Wäre es nicht einen Versuch wert, sich gegenseitig zu fragen:" Hey, tickst du eigentlich wirklich so, wie ich vermute?"
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

think twice hat geschrieben:(01 Jul 2017, 09:51)

Mein Nachbar selbst hat noch garnichts versucht.
Das entspricht jedoch nicht den realpolitischen Gegebenheiten.
Wäre es nicht einen Versuch wert, sich gegenseitig zu fragen:" Hey, tickst du eigentlich wirklich so, wie ich vermute?"
Ja. So wie sich Israel mit Ägypten an einen Tisch gesetzt hat. Die Palästinenser haben leider jegliche Verhandlung mit Israel kategorisch abgelehnt.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jul 2017, 09:50)

Ihr Beispiel entbehrt jeder Vergleichbarkeit, was Sie wüssten, hätten Sie sich bezüglich des 6 Tage Kriegs sachkundig gemacht.
Weder Nasser, noch Hussein, noch al-Atassi, noch Breschnew und in letzter Konsequenz auch U Thant wollten eine “friedliche Nachbarschaft“.

Machen Sie sich gefälligst endlich einmal sachkundig, bevor Sie Ihre palästinensische Fahne mit der Lüge von friedlichen Absichten über die fiktiven israelischen Leichenberge Ihrer beispiellosen Geschichtsklitterung schwenken.
Ich stelle fest, mit dir als Nachbarn wäre jeder Versuch eines manierlichen Zusammenlebens sinnlos. Du erzählst deinen Kindern: "da drueben wohnt der boese Nachbar, der seine palästinensische Fahne über israelischen Leichenbergen schwenkt."

Dabei wollte ich lediglich den Versuch starten, eine bessere Nachbarschaft zu erreichen. Wir beide, du und ich. Im Interesse unserer Kinder....
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Jekyll »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jul 2017, 09:27)

Wenn der psychotische Nachbar erkenntlich seine Truppen zusammen zieht, um mich zu eliminieren, dann warte ich nicht mich duckend ab, wie Sie, sondern eliminiere seine Truppen,bevor er mich vernichtet. Das war, kurz und unvollständig zusammengefasst, der 6 Tage Krieg.
Ich dachte da eher an die Gegenwart. Der 6-Tage-Krieg ist längst vorbei (dauerte ja nur 6 Tage).
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von JJazzGold »

think twice hat geschrieben:(01 Jul 2017, 09:59)

Ich stelle fest, mit dir als Nachbarn wäre jeder Versuch eines manierlichen Zusammenlebens sinnlos. Du erzählst deinen Kindern: "da drueben wohnt der boese Nachbar, der seine palästinensische Fahne über israelischen Leichenbergen schwenkt."

Dabei wollte ich lediglich den Versuch starten, eine bessere Nachbarschaft zu erreichen. Wir beide, du und ich. Im Interesse unserer Kinder....
Das ist nicht möglich, weil Sie mich und alle anderen Bewohner meines Staates nachweislich umbringen wollen und damit meinen Staat, meine Heimat, der Existenz berauben wollen. Ein Vorgehen Ihrerseits, was Ihre Busenfreundin Selina betiteln würde, ginge es in diesem Fall nicht um diese verdammenswerten imperialistischen, israelischen Juden, “alles Nazi“.

Sie haben schon begriffen, dass wir hier über den Sechs Tage Krieg reden und nicht von Ihrem Kindergarten, wo es im Streit um den mehrminütigen Besitz eines Sandkastenförmchens geht?

Sechs Tage Krieg sagt Ihnen was? Haben Sie mal irgendwann und irgendwo davon gehört und sei es in der Form, dass der dämliche Jude sich doch tatsächlich erdreistete, seine Existenz zu verteidigen, statt gefälligst in demütig ergebener Haltung abzukratzen, wie man es bis dato von ihm gewöhnt war?

Oder ist Ihnen der Begriff, wie üblich, nicht geläufig und Sie wollten einfach auch nur mal was gesagt haben?
Zuletzt geändert von JJazzGold am Samstag 1. Juli 2017, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

think twice hat geschrieben:(01 Jul 2017, 09:59)
Ich stelle fest, mit dir als Nachbarn wäre jeder Versuch eines manierlichen Zusammenlebens sinnlos. Du erzählst deinen Kindern: "da drueben wohnt der boese Nachbar, der seine palästinensische Fahne über israelischen Leichenbergen schwenkt."
Der Nachbar hat schon mehrfach versucht, meine Kinder mit Raketen zu töten, nachdem ich ihm die Kontrolle über seinen Boden zurückgegeben habe.

Du möchtest mit radikalen Islamisten über die jüdische Existenz diskutieren?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von think twice »

Liegestuhl hat geschrieben:(01 Jul 2017, 10:25)

Der Nachbar hat schon mehrfach versucht, meine Kinder mit Raketen zu töten, nachdem ich ihm die Kontrolle über seinen Boden zurückgegeben habe.

Du möchtest mit radikalen Islamisten über die jüdische Existenz diskutieren?
Du hältst deinen Nachbarn, also den mit Frau und Kindern, auch zwingend für einen radikalen Islamisten, der die jüdische Existenz vernichten will? OK...
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jul 2017, 10:25)

Das ist nicht möglich, weil Sie mich und alle anderen Bewohner meines Staates nachweislich umbringen wollen und damit meinen Staat, meine Heimat, der Existenz berauben wollen. Ein Vorgehen Ihrerseits, was Ihre Busenfreundin Selina betiteln würde, ginge es in diesem Fall nicht um diese verdammenswerten imperialistischen, israelischen Juden, “alles Nazi“.

Sie haben schon begriffen, dass wir hier über den Sechs Tage Krieg reden und nicht von Ihrem Kindergarten, wo es im Streit um den mehrminütigen Besitz eines Sandkastenförmchens geht?

Sechs Tage Krieg sagt Ihnen was? Haben Sie mal irgendwann und irgendwo davon gehört und sei es in der Form, dass der dämliche Jude sich doch tatsächlich erdreistete, seine Existenz zu verteidigen, statt gefälligst in demütig ergebener Haltung abzukratzen, wie man es bis dato von ihm gewöhnt war?

Oder ist Ihnen der Begriff, wie üblich, nicht geläufig und Sie wollten einfach auch nur mal was gesagt haben?
Ich halte es für sinnvoller , sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, anstatt auf einem Ereignis rumzureiten, dass 50 Jahre her ist. Kinder wollen im Kindergarten mit Sandkastenfoermchen spielen ....miteinander.
Aber Kinder interessieren dich anscheinend nicht. OK....
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jul 2017, 10:25)

Das ist nicht möglich, weil Sie mich und alle anderen Bewohner meines Staates nachweislich umbringen wollen und damit meinen Staat, meine Heimat, der Existenz berauben wollen. Ein Vorgehen Ihrerseits, was Ihre Busenfreundin Selina betiteln würde, ginge es in diesem Fall nicht um diese verdammenswerten imperialistischen, israelischen Juden, “alles Nazi“.

Sie haben schon begriffen, dass wir hier über den Sechs Tage Krieg reden und nicht von Ihrem Kindergarten, wo es im Streit um den mehrminütigen Besitz eines Sandkastenförmchens geht?

Sechs Tage Krieg sagt Ihnen was? Haben Sie mal irgendwann und irgendwo davon gehört und sei es in der Form, dass der dämliche Jude sich doch tatsächlich erdreistete, seine Existenz zu verteidigen, statt gefälligst in demütig ergebener Haltung abzukratzen, wie man es bis dato von ihm gewöhnt war?

Oder ist Ihnen der Begriff, wie üblich, nicht geläufig und Sie wollten einfach auch nur mal was gesagt haben?
Ich halte es für sinnvoller , sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, anstatt auf einem Ereignis rumzureiten, dass 50 Jahre her ist. Kinder wollen im Kindergarten mit Sandkastenfoermchen spielen ....miteinander.
Aber Kinder interessieren dich anscheinend nicht. OK....
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