Liegestuhl hat geschrieben:(06 May 2017, 19:54)
Was ist daran halb wahr? Die Araber haben Israel den Krieg erklärt, weil sie einen Staat des jüdischen Volkes nicht duldeten.
Der Satz, den ich als "propagandistisch bearbeitete Halbwahrheit" bezeichent habe, war dieser hier: "In diesem Fall war es so, dass die Araber dem neugegründeten Judenstaat den Krieg erklärt haben. ...."
Zu diesen Propaganda-Phrasen zählen emotional geschärfte Halbwahrheiten und alternative Fakten wie:
- Krieg gegen gerade erst gegründeten Judenstaat ( damit soll juvenile Unschuldigkeit Israels impliziert werden)
- 7 arabische Armeen gegen einen einzigen Judenstaat und David gegen Goliath ( damit soll Mitleid gegenüber Juden generiert werden, die völlig unschuldig von vielen Bösen einer gewaltgen Übermacht von 7zu1 angegriffen wurden und sich aber heldenhaft verteidigt haben. Die Erwähnung der Shoa dient dabei oft als Emotionsverstärker.
- "überfallen von Arabern" ( damit soll ein plötzliches Ereignis impliziert werden und von der tatsächlich bekannten Situation abgelenkt werden.
- der Krieg der zionistischen Terrorbanden VOR der Staatsgründung unter Führung späterer Ministerpräsidenten wird praktisch völlig ignoriert.
Und meine Begründung für meine Behauptung ist:
1. Der Krieg war als Konsequenz eines Ultimatums VOR der Staatsgründung angedroht worden, und zwar der Jewish Agency.
2. Der Krieg kam überhaupt nicht überraschend und bei Kriegsbeginn gab es mehr israelische Soldaten als Araber !!
"In den ersten Kriegstagen standen sich auf beiden Seiten etwa gleich viele Soldaten gegenüber. Nach der Veröffentlichung israelischer Militärdokumente gehen viele Historiker von folgenden Zahlen aus: Bis zu 30 000 arabische Kämpfer standen etwa 35 000 israelischen Soldaten gegenüber."
3. "Die erste Phase des Arabisch-Israelischen Krieges ging mit einem Waffenstillstand am 11. Juni 1948 zu Ende. Tage zuvor fasste die israelische Regierung die verschiedenen militärischen Verbände des jungen Staates zusammen. Die neu formierte Streitkraft hieß Israelische Verteidigungsarmee.
Israelis nutzten die kommenden Wochen des Waffenstillstandes, um die Defizite an Feuerkraft aufzuholen. Sie kauften schweres Kriegsgerät, Kampfflugzeuge und neue Gewehre. Auch tschechoslowakische Fabriken lieferten die gewünschte Ware. Ihre Lager waren gefüllt mit ursprünglich für die deutsche Wehrmacht bestimmten Waffen. Die Nationalsozialisten hatten von 1939 bis 1945 das Gebiet besetzt und die Rüstungsproduktion vorangetrieben. ...."
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Die arabischen Armeen rüsteten ebenso auf, bei Weitem aber nicht so, wie der inzwischen gut organisierte jüdische Staat. Auch die Truppenstärken hatten sich verändert: 65 000 bewaffnete Israelis standen nun den arabischen Angreifern gegenüber. Deren Zahl sollte erst Monate später diese Höhe erreichen. Jüdische Neueinwanderer sorgten für den enormen Anstieg. Täglich erreichten Schiffe die israelische Küste, denn das Ende des britischen Mandats hatte eine unbeschränkte Einreise ermöglicht.
Die zweite Phase des Krieges begann am 8. Juli 1948. Die Ägypter brachen den Waffenstillstand mit Israel, und in den kommenden Monaten sollte es weitere solche Fälle geben.
UN-Vermittler Graf Folke Bernadotte versuchte an den Tagen, an denen die Waffen schwiegen, zu verhandeln. Der schwedische Diplomat arbeitete einen neuen Teilungsplan aus. Demnach sollte der Norden des einstigen Mandatsgebietes den Israelis, der Süden den Palästinensern zugesprochen werden. Jerusalem sollte – wie von den Vereinten Nationen bereits beschlossen – unter internationaler Verwaltung stehen.
Alle Kriegsparteien verwarfen Bernadottes Vorschläge. Zugleich forderte der UN-Vermittler ein Rückkehrrecht für palästinensische Kriegsflüchtlinge und machte sich damit viele Feinde in Israel.
Im September 1948 fiel er einem Attentat der jüdischen Untergrundbewegung Lechi zum Opfer, deren Mitglieder nach der Staatsgründung Israels weiterhin aktiv waren."
Hier
http://israel.hagalil.com/2008-60/gesch ... endung.htm kann man alles nachlesen ...
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair