der Mindestlohn kommt

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pikant
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von pikant »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:45)

aha

also mit steigenden Löhnen wird man "konkurrenzfähiger"?

interessante These..
natuerlich,
seit Einfuehrung des Mindestlohnes sind die Kosten fuer den Staat massiv zurueckgegangen, da der Staat weniger zusaetzliche Hilfe fuer den Lohn leisten muss.
wir haben enorme Ausgaben eingespart, die man nun in die Infrastruktur investieren kann oder ueber Subventionen in Bereiche, wo es noch nicht so gut laueft.
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Gruwe
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

pikant hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:49)

natuerlich,
seit Einfuehrung des Mindestlohnes sind die Kosten fuer den Staat massiv zurueckgegangen, da der Staat weniger zusaetzliche Hilfe fuer den Lohn leisten muss.
Durch Einsparungen des Staates wird die Wirtschaft konkurrenzfähiger? Kann ich mir irgendwie nicht so richtig vorstellen!
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Realist2014
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Realist2014 »

pikant hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:49)

natuerlich,
seit Einfuehrung des Mindestlohnes sind die Kosten fuer den Staat massiv zurueckgegangen, da der Staat weniger zusaetzliche Hilfe fuer den Lohn leisten muss.
wir haben enorme Ausgaben eingespart, die man nun in die Infrastruktur investieren kann oder ueber Subventionen in Bereiche, wo es noch nicht so gut laueft.

und inwiefern hat das jetzt Einfluß auf die Konkurrenzfähigkeit der Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen in D?

Erklär das mal bitte am Beispiel von Taxiunternehmen oder Friseurläden.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von pikant »

Gruwe hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:50)

Durch Einsparungen des Staates wird die Wirtschaft konkurrenzfähiger? Kann ich mir irgendwie nicht so richtig vorstellen!
habe ich Ihnen doch erklaert!
die Finanzspielraueme fuer Programme oder Subventionen werden groesser und man kann Bereiche foerdern, die zukunftsfaehig sind, aber Anschub brauchen
wenn sie den zweiten Satz von mir gelesen haetten, haetten Sie sich das Posting sparen koennen :)
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Fadamo
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Fadamo »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:53)

und inwiefern hat das jetzt Einfluß auf die Konkurrenzfähigkeit der Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen in D?

Erklär das mal bitte am Beispiel von Taxiunternehmen oder Friseurläden.
Konkurrenz ist ein ganz schlechtes wort.
Wir sollten an einem Strang ziehen und uns nicht konkurrieren.
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jack000
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:45)

aha

also mit steigenden Löhnen wird man "konkurrenzfähiger"?

interessante These..
"konkurrenzfähiger" gegenüber wen? Mindestlohn ist in exportorientierten Branchen (Automobil, Maschinenbau, etc...) keine Rolle da dort i.d.R. jenseits des ML gezahlt wird.
=> Es geht also nur im interne Wirtschaft in Deutschland und der ML verhindert Schmutzkonkurrenz und das ich als Steuerzahler Unternehmern die nicht in der Lage sind den Mindestlohn mit ihren MA zu erwirtschaften auch noch einen Teil derer Lohnkosten zahle.
(Die Aussage gilt für Einzelpersonen, bei Familien sieht das so oder so anders aus)
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von pikant »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:53)


Erklär das mal bitte am Beispiel von Taxiunternehmen oder Friseurläden.
ich erklaere Ihnen das gerne zB. bei der Foerderung von Elektroautos, denn bei Taxiunternehmen oder Friseurlaeden ist der Markt am Zug, da es dort ein Ueberangebot gibt.
der Staat ist nicht dazu da unrentbable Unrternehmen kuenstlich am Markt vorbei am Leben zu erhalten.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Realist2014 »

jack000 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:57)

"konkurrenzfähiger" gegenüber wen? Mindestlohn ist in exportorientierten Branchen (Automobil, Maschinenbau, etc...) keine Rolle da dort i.d.R. jenseits des ML gezahlt wird.
=> Es geht also nur im interne Wirtschaft in Deutschland und der ML verhindert Schmutzkonkurrenz und das ich als Steuerzahler Unternehmern die nicht in der Lage sind den Mindestlohn mit ihren MA zu erwirtschaften auch noch einen Teil derer Lohnkosten zahle.
(Die Aussage gilt für Einzelpersonen, bei Familien sieht das so oder so anders aus)
eben

der ML hat natürlich eher negativen Einfluß auf die Unternehmen, die jetzt höhere Löhne zahlen müssen.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

pikant hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:57)

ich erklaere Ihnen das gerne zB. bei der Foerderung von Elektroautos, denn bei Taxiunternehmen oder Friseurlaeden ist der Markt am Zug, da es dort ein Ueberangebot gibt.
der Staat ist nicht dazu da unrentbable Unrternehmen kuenstlich am Markt vorbei am Leben zu erhalten.
Aha! Wusste garnet, dass die Elektroauto-Branche DIE Branche ist, wenn es um das Thema Mindestlohn geht. Das muss wohl an mir vorrüber gegangen sein?

Und welche Subventionen wurden in den letzten 12 Monaten so vergeben, die die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen? Hast du da ein konkretes Beispiel?
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Realist2014 »

pikant hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:57)

ich erklaere Ihnen das gerne zB. bei der Foerderung von Elektroautos, denn bei Taxiunternehmen oder Friseurlaeden ist der Markt am Zug, da es dort ein Ueberangebot gibt.
der Staat ist nicht dazu da unrentbable Unrternehmen kuenstlich am Markt vorbei am Leben zu erhalten.
das hat aber alles nix mit gestiegener Konkurrenzfähig zu tun..

übrigens ist das bei Taxiunternehmen so ein Sache mit dem "Markt"- denn die Preise werden ja vom Staat ( Kommune) bestimmt...
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Realist2014 »

Fadamo hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:56)

Konkurrenz ist ein ganz schlechtes wort.
Wir sollten an einem Strang ziehen und uns nicht konkurrieren.
du meinst Preisabsprachen?

Das ist verboten....

und strafbar...
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Fadamo »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:02)

du meinst Preisabsprachen?

Das ist verboten....

und strafbar...

Ich meinte mit Konkurrenz das gegenseitige Vernichten.
Und das ist die Konkurrenz.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:59)

eben

der ML hat natürlich eher negativen Einfluß auf die Unternehmen, die jetzt höhere Löhne zahlen müssen.
Wieso denn das :?:
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

Fadamo hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:08)

Ich meinte mit Konkurrenz das gegenseitige Vernichten.
Und das ist die Konkurrenz.
Natürlich besteht auch in Deutschland Konkurrenz. Wie soll ich mir die Wirtschaft ohne Konkurrenz vorstellen? Immer sorgt die Konkurrenz in der Wirtschaft in der Regel für Vorteile der Kuden/Konsumenten!
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

jack000 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:13)

Wieso denn das :?:
Weil die Kosten steigen!?
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Fadamo »

Gruwe hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:13)

Wie soll ich mir die Wirtschaft ohne Konkurrenz vorstellen?
Freundlicher, Menschlicher.
Kein Gegeneinander sondern Miteinander. :)
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

Fadamo hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:17)

Freundlicher, Menschlicher.
Kein Gegeneinander sondern Miteinander. :)
Aha, ok! Und wer entscheidet dann, wer wie viel vom "Kuchen" abbekommt?
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:13)

Wieso denn das :?:
Ich konstruiere einmal etwas:

Der Apfelpflücker bekommt den Mindestlohn;
der Apfelpreis wird vermutlich weitgehend
lohnbestimmt sein... Pflege, Schneiden, Pflücken.

In Polen gilt ein anderer Mindestlohn. Und schon
macht sich ein Tieflader auf die Reise nach
Deutschland, wo Leute etwas mehr für Äpfel
bezahlen.

Aber bitte, das habe ich konstruiert; was wirklich
abläuft, das weiß ich natürlich nicht!
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Fadamo »

Gruwe hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:20)

Aha, ok! Und wer entscheidet dann, wer wie viel vom "Kuchen" abbekommt?
Ich verstehe deine Frage nicht.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von H2O »

Fadamo hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:21)

Ich verstehe deine Frage nicht.
Na ja, wer vergibt die Marktanteile?
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

Fadamo hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:21)

Ich verstehe deine Frage nicht.
Naja, wir alle stellen tagtäglich Produkte/Dienstleistung her, die wir haben wollen, die wir also kaufen wollen. Wer entscheidet, wie viel von der gesamten Menge dieser hergestellten Güter eine Person jeweils bekommt, wenn es keine Konkurrenz gibt?
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:21)

Ich konstruiere einmal etwas:

Der Apfelpflücker bekommt den Mindestlohn;
der Apfelpreis wird vermutlich weitgehend
lohnbestimmt sein... Pflege, Schneiden, Pflücken.

In Polen gilt ein anderer Mindestlohn. Und schon
macht sich ein Tieflader auf die Reise nach
Deutschland, wo Leute etwas mehr für Äpfel
bezahlen.

Aber bitte, das habe ich konstruiert; was wirklich
abläuft, das weiß ich natürlich nicht!
Ich konstruiere das mal anders:
Ich kaufe Äpfel bei einem Betrieb der seinen Mitarbeitern den Mindestlohn zahlt und die Mitarbeiter können von ihren Lohn leben.
Dann erscheint ein weiterer Unternehmer, der ebenfalls Äpfel zum gleichen Preis verkauft aber seine Beschäftigten zu Löhnen beschäftigt von denen man nicht leben kann. Diese Beschäftigten muss ich dann, statt mit dem Preis für die Äpfel mit meinen Steuern die ich zahlen muss, dem Unternehmer seine Löhne subventionieren.
=> Wer als Unternehmer nicht in der Lage ist den Mindestlohn mit seinen MA zu erwirtschaften sollte sich mal Gedanken machen ob er überhaupt fähig ist ein Unternehmer zu sein!
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

jack000 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:32)

=> Wer als Unternehmer nicht in der Lage ist den Mindestlohn mit seinen MA zu erwirtschaften sollte sich mal Gedanken machen ob er überhaupt fähig ist ein Unternehmer zu sein!
Oder ob die Unternehmung überhaupt Sinn macht!?
Ich konstruiere das mal anders:
Ich kaufe Äpfel bei einem Betrieb der seinen Mitarbeitern den Mindestlohn zahlt und die Mitarbeiter können von ihren Lohn leben.
Dann erscheint ein weiterer Unternehmer, der ebenfalls Äpfel zum gleichen Preis verkauft aber seine Beschäftigten zu Löhnen beschäftigt von denen man nicht leben kann. Diese Beschäftigten muss ich dann, statt mit dem Preis für die Äpfel mit meinen Steuern die ich zahlen muss, dem Unternehmer seine Löhne subventionieren.
Ich konstruiere auch mal was:

Im Supermarkt liegen verschiedene Kisten mit Äpfeln. Die Äpfel stammen vom gleichen Baum (also der gleichen Baumart, etc.) und alle sehen gut aus. Die Äpfel in der einen Kisten kosten 1€, die Äpfel in der anderen Kiste kosten 0,80€.

Zu welchen Äpfel greifen 90% aller Käufer?
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Fadamo
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Fadamo »

Gruwe hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:25)

Naja, wir alle stellen tagtäglich Produkte/Dienstleistung her, die wir haben wollen, die wir also kaufen wollen. Wer entscheidet, wie viel von der gesamten Menge dieser hergestellten Güter eine Person jeweils bekommt, wenn es keine Konkurrenz gibt?
Sorry ich kann dich nicht folgen.
Es wird soviel produziert, dass die Menschen glücklich sind und das was mehr produziert wird, wird ins Ausland verkauft.
Die Marktwirtschaft ist nicht mein Ding, deshalb kann ich mich auch nicht mit dieser anfreunden.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:32)

Ich konstruiere das mal anders:
Ich kaufe Äpfel bei einem Betrieb der seinen Mitarbeitern den Mindestlohn zahlt und die Mitarbeiter können von ihren Lohn leben.
Dann erscheint ein weiterer Unternehmer, der ebenfalls Äpfel zum gleichen Preis verkauft aber seine Beschäftigten zu Löhnen beschäftigt von denen man nicht leben kann. Diese Beschäftigten muss ich dann, statt mit dem Preis für die Äpfel mit meinen Steuern die ich zahlen muss, dem Unternehmer seine Löhne subventionieren.
=> Wer als Unternehmer nicht in der Lage ist den Mindestlohn mit seinen MA zu erwirtschaften sollte sich mal Gedanken machen ob er überhaupt fähig ist ein Unternehmer zu sein!
Sicher, solche Gedanken macht sich dieser
Unternehmer auch. Wenn er gut drauf ist,
dann baut er einen Betrieb in Polen auf oder
beteiligt sich dort an einem solchen Betrieb und
schließt den in Deutschland, bis auf die Ver-
triebsstelle.

Muß ja nicht immer wieder der Friseur herhalten...
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

Fadamo hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:37)

Sorry ich kann dich nicht folgen.
Es wird soviel produziert, dass die Menschen glücklich sind und das was mehr produziert wird, wird ins Ausland verkauft.
Die Marktwirtschaft ist nicht mein Ding, deshalb kann ich mich auch nicht mit dieser anfreunden.
Das ist leider nicht richtig!

In der Wirtschaft werden Güter hergestellt, die knapp sind. Ausserdem ist der Mensch von Natur aus nie konsumgesättigt. Daher ist die Aussage "Es wird soviel produziert, dass die Menschen glücklich sind und das was mehr produziert wird, wird ins Ausland verkauft" unsinnig.

Wenn von einer bestimmten Ware die Nachfrage gedeckt wird, wird mit den überschüssigen Ressourcen eben was anderes hergestellt, was die Leute haben wollen.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:38)

Sicher, solche Gedanken macht sich dieser
Unternehmer auch. Wenn er gut drauf ist,
dann baut er einen Betrieb in Polen auf oder
beteiligt sich dort an einem solchen Betrieb und
schließt den in Deutschland, bis auf die Ver-
triebsstelle.
Dann soll er das tun, dann aber auch die Transportkosten in seiner Kalkulation aufrechnen.
Muß ja nicht immer wieder der Friseur herhalten...
Genau um diese Art von Branchen geht es aber. Esportorientierte Unternehmen zahlen sowieso jenseits des Mindestlohnes. Es sind Unternehmen in Deutschland die nur innerhalb Deutschlands wirken die weniger als den Mindestlohn zahlten.
=> EIne Privatwirtschaft die nicht in der Lage ist 8,50€/Std. zu erwirtschaften hat keine Existensberechtigung, denn ich als Steuerzahler bin nicht einverstanden Löhne zu subventionieren.
=> Wenn es dadurch eine höhere Arbeitslosigkeit gäbe (gibt es ja nicht), dann soll von meinen Steuergeldern der öffentliche Beschäftigungssektor finanziert werden, denn davon profitieren alle Steuerzahler gleichmäßig!
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=4&t=3421
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von mister-ede »

theo hat geschrieben:(04 Mar 2016, 17:21)

Deine Bemerkung ist sehr kurz gedacht - es sind gerade ca. 1Mio Menschen nach Deutschland gekommen, die beim
aktuellen Mindestlohn vor allem im Osten Deutschlands nicht vermittelbar sind - heute nicht und in den nächsten 5 Jahren auch nicht.
Die Flüchtlinge kommen aber wohl nicht wegen des Mindestlohns und außerdem geht es um was anderes. Du lagst bei deiner Einschätzung zu den Folgen des Mindestlohns grob daneben.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

jack000 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:50)

Genau um diese Art von Branchen geht es aber. Esportorientierte Unternehmen zahlen sowieso jenseits des Mindestlohnes. Es sind Unternehmen in Deutschland die nur innerhalb Deutschlands wirken die weniger als den Mindestlohn zahlten.
Naja, was sind denn aus deiner Sicht die Mindestlohn-Branchen dieses Landes? Neben Friseuren würde ich aus meiner Sicht mal noch Taxifahrer und Gastronomie dazuzählen, oder?

Nun, jetzt ist es ja mal so: In der Gastronomie geht ja auch vieles über das Trinkgeld. Wenn eine gute Kellnerin z.B. je Stunde 5€ Trinkgeld macht (was ich nicht allzu viel finde), dann ist das ja netto. Insofern denke ich nicht, dass hier der Mindestlohn unbedingt notwendig wäre, oder?

Thema Taxifahrer: Ich arbeite in der Nähe des Bahnhofes. Hier stehen viele Taxis den ganzen Tag herum. Nun stell ich mal die These auf, dass die Wertschöpfung der Taxifahrer garnicht mal so niedrig ist, solange diese fahren. Da diese aber während einer 8h-Schicht ca. 40-50% irgendwo rumstehen, relativiert sich der wirkliche Stundenlohn wieder, weil innerhalb von 8h eben nur 4h Leistung, die bezahlt wird, erbracht wird. Ist daher hier ein Mindestlohn unbedingt notwendig?

=> EIne Privatwirtschaft die nicht in der Lage ist 8,50€/Std. zu erwirtschaften hat keine Existensberechtigung, denn ich als Steuerzahler bin nicht einverstanden Löhne zu subventionieren.
Was machst du denn dann mit den Leuten die da arbeiten? Das Geld, dass die Bevölkerung für die Produkte von diesen Unternehmen ausgibt, geben die ja nicht aus und können es woanders ausgeben. Es wird aber eben leider nicht mehr, weswegen so auch wieder eine Menge Leute auf der Strecke bleiben werden.
=> Wenn es dadurch eine höhere Arbeitslosigkeit gäbe (gibt es ja nicht), dann soll von meinen Steuergeldern der öffentliche Beschäftigungssektor finanziert werden, denn davon profitieren alle Steuerzahler gleichmäßig!
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=4&t=3421
Wenn eine höhere Arbeitslosigkeit vorhanden ist, dann sollen diese Arbeitslosen durch Steuergelder bezahlt werden, denn davon profitieren die Steuerzahler? Wie hab ich das zu verstehen?
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

mister-ede hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:56)

Die Flüchtlinge kommen aber wohl nicht wegen des Mindestlohns und außerdem geht es um was anderes. Du lagst bei deiner Einschätzung zu den Folgen des Mindestlohns grob daneben.
Von 8,50€ Mindestlohn können diese Menschen aber um einiges besser leben als dort, wo sie herkommen.

Welche Einschätzungen sind falsch? Kannst du das konkretisieren?
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:50)

Dann soll er das tun, dann aber auch die Transportkosten in seiner Kalkulation aufrechnen.


Genau um diese Art von Branchen geht es aber. Esportorientierte Unternehmen zahlen sowieso jenseits des Mindestlohnes. Es sind Unternehmen in Deutschland die nur innerhalb Deutschlands wirken die weniger als den Mindestlohn zahlten.
=> EIne Privatwirtschaft die nicht in der Lage ist 8,50€/Std. zu erwirtschaften hat keine Existensberechtigung, denn ich als Steuerzahler bin nicht einverstanden Löhne zu subventionieren.
=> Wenn es dadurch eine höhere Arbeitslosigkeit gäbe (gibt es ja nicht), dann soll von meinen Steuergeldern der öffentliche Beschäftigungssektor finanziert werden, denn davon profitieren alle Steuerzahler gleichmäßig!
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Eine der auch mich überraschenden Tatsache ist
aber, daß die Transportkosten vergleichsweise
vernachlässigbar sind. (Eau Vittel kann man in
Flensburg oder Görlitz kaufen...) Also, diese
Kalkulation macht der natürlich auch. Beladen und
Entladen eines Lastwagens muß in jedem Fall
berechnet werden. Beladen in Polen, Laster in
Polen zugelassen, Fahrer ist Pole... Da darf man
sich nichts vormachen.

Eine ähnliche Nummer lief mit AEG (Elektrolux).
Die Fertigung sitzt auch nicht mehr in Nürnberg.
Ist schon etliche Jahre her, als es noch gar keinen
Mindestlohn gab.

Den Friseur überspringe ich jetzt einfach einmal;
die zu behandelnden Köpfe sitzen nun einmal auf
deutschen Rümpfen.

So, jetzt mache ich meine Rechnung auf:

Ich zahle grundsätzlich nicht mehr als mein Wettbewerb
in der EU auch zahlt. Den Rest zahlt die Gemein-
schaft als Solidaritätszuschlag dazu, damit der
Arbeitsplatz in Deutschland nicht schon durch den
Lohn vernichtet wird, der arbeitende Mensch hier aber
von seinem Einkommen leben kann.

Der Solidaritätszuschlag kann so lange bezahlt
werden, wie die deutsche Wirtschaft insgesamt noch
produktiver ist als andere Wirtschaften im Wettbewerb.

Das Gegenmodell wäre dann, daß man solche
Arbeitsplätze entfallen lässt und gleich den Soli-
daritätszuschlag bezahlt. Der heißt dann eben
nur anders; das Thema heißt dann "strukturelle
Arbeitslosigkeit".
moderliese

Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von moderliese »

Gruwe hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:40)

Das ist leider nicht richtig!

In der Wirtschaft werden Güter hergestellt, die knapp sind. Ausserdem ist der Mensch von Natur aus nie konsumgesättigt. Daher ist die Aussage "Es wird soviel produziert, dass die Menschen glücklich sind und das was mehr produziert wird, wird ins Ausland verkauft" unsinnig.

Wenn von einer bestimmten Ware die Nachfrage gedeckt wird, wird mit den überschüssigen Ressourcen eben was anderes hergestellt, was die Leute haben wollen.
Oh, welch' schöne Phrasen aus dem BWL-Erstsemester. Den Wahrheitsgehalt sieht man momentan schön am Ölpreis.
Korrekterweise müsste der Satz besser lauten der menschliche Bedarf an knappen Gütern ist nie gesättigt. Was sich allerdings erübrigt da für jeden normal denkenden Menschen logisch.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

moderliese hat geschrieben:(05 Mar 2016, 06:51)

Oh, welch' schöne Phrasen aus dem BWL-Erstsemester. Den Wahrheitsgehalt sieht man momentan schön am Ölpreis.
Korrekterweise müsste der Satz besser lauten der menschliche Bedarf an knappen Gütern ist nie gesättigt. Was sich allerdings erübrigt da für jeden normal denkenden Menschen logisch.
Entschuldigung! Da ich Ingenieur bin und kein BWL'ler, kann ich sowas leider nicht so geschickt ausdrücken, wie du das vielleicht vermagst!

Wo ist dies allerdings falsch? Öl ist dennoch eine Ressource, die nicht unbegrenzt (d.h. sie ist knapp) zur Verfügung steht.
Dass die arabischen Öl-Förderstaaten momentan viel Öl fördern und billig verkaufen um u.a. ganzen "unkonventionellen Ölförderer" aus dem Markt zu drängen, ändert an der Aussage "knappe Güter" absolut garnichts.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Realist2014 »

moderliese hat geschrieben:(05 Mar 2016, 06:51)

Oh, welch' schöne Phrasen aus dem BWL-Erstsemester. Den Wahrheitsgehalt sieht man momentan schön am Ölpreis.
Korrekterweise müsste der Satz besser lauten der menschliche Bedarf an knappen Gütern ist nie gesättigt. Was sich allerdings erübrigt da für jeden normal denkenden Menschen logisch.
sicher

im ersten Semester BWL lernt man schon den Unterschied zwischen Konsumgütern- und Rohstoffen..

Da jetzt das ROHÖL zu dem gezählt wird, was der ENDKUNDE = Konsument nachfragt- das ist .. ( ich schreibe es lieber nicht...) :D
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Frank_Stein »

mister-ede hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:56)

Die Flüchtlinge kommen aber wohl nicht wegen des Mindestlohns und außerdem geht es um was anderes. Du lagst bei deiner Einschätzung zu den Folgen des Mindestlohns grob daneben.
So lange die wirtschaftliche Lage in Deutschland noch gut ist, mag es sein, dass die negativen Folgen des Mindestlohnes noch nicht so stark zu spüren sind,
wobei jene, die eine geringe Qualifikation haben und in strukturschwachen Gebieten leben, große Probleme, einen Berufseinstieg zu finden.

Warten wir also mal noch 2-3 Jahre ab - und schauen dann noch mal, welche Folgen das hat.

Besonders betroffen vom Mindestlohn sind Berufsanfänger - der demografische Wandel hat dazu geführt, dass es heute deutlich weniger von ihnen gibt, In Frankreich hat der Mindestlohn zu einer sehr hohen Jugendarbeitslosigkeit geführt.
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Frank_Stein
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Frank_Stein »

mister-ede hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:56)

Die Flüchtlinge kommen aber wohl nicht wegen des Mindestlohns und außerdem geht es um was anderes. Du lagst bei deiner Einschätzung zu den Folgen des Mindestlohns grob daneben.
nein - wegen des Mindestlohnes sind sie nicht gekommen - aber wegen des Mindestlohnes werden die meisten von ihnen auf dem Arbeitsmarkt keine Chance haben - insbesondere in den neuen Ländern bedeutet das für sie Dauerarbeitslos - Dauerempfänger von Sozialtransfers - diese 1 Mio Flüchtlinge werden uns mehr Geld kosten,
als wenn wir für die gesamte bisherige Staatsverschuldung der Griechen aufkommen müßten

hier noch einmal für Dich zum Nachlesen
https://www.controllingportal.de/Fachin ... lohns.html
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von zollagent »

pikant hat geschrieben:(04 Mar 2016, 18:49)

natuerlich,
seit Einfuehrung des Mindestlohnes sind die Kosten fuer den Staat massiv zurueckgegangen, da der Staat weniger zusaetzliche Hilfe fuer den Lohn leisten muss.
wir haben enorme Ausgaben eingespart, die man nun in die Infrastruktur investieren kann oder ueber Subventionen in Bereiche, wo es noch nicht so gut laueft.
Kannst du die These irgendwie belegen? Es mag schon sein, daß Aufstockungsbeiträge bei einigen vorherigen Beziehern zurückgegangen sind. Bei anderen sind sie dafür auf eine Vollalimentierung gerutscht. weil Stellen, die sich nicht mehr rechnen, schlichtweg abgebaut werden. Der einzige meßbare Effekt, von dem ich ausgehe, ist eine Verschiebung, eine konkrete Verringerung halte ich für letztlich nicht gegeben.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von zollagent »

jack000 hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:32)

Ich konstruiere das mal anders:
Ich kaufe Äpfel bei einem Betrieb der seinen Mitarbeitern den Mindestlohn zahlt und die Mitarbeiter können von ihren Lohn leben.
Dann erscheint ein weiterer Unternehmer, der ebenfalls Äpfel zum gleichen Preis verkauft aber seine Beschäftigten zu Löhnen beschäftigt von denen man nicht leben kann. Diese Beschäftigten muss ich dann, statt mit dem Preis für die Äpfel mit meinen Steuern die ich zahlen muss, dem Unternehmer seine Löhne subventionieren.
=> Wer als Unternehmer nicht in der Lage ist den Mindestlohn mit seinen MA zu erwirtschaften sollte sich mal Gedanken machen ob er überhaupt fähig ist ein Unternehmer zu sein!
Wenn eine Ware nicht zu einem kostendeckenden Preis absetzbar ist, hat das Ganze wenig mit Unternehmereignung zu tun.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(05 Mar 2016, 13:13)

Wenn eine Ware nicht zu einem kostendeckenden Preis absetzbar ist, hat das Ganze wenig mit Unternehmereignung zu tun.
Ich wundere mich auch, daß es jetzt so still geworden ist
nach meinem konstruierten Beispiel eines unternehmerischen
Handelns weiter oben.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von zollagent »

H2O hat geschrieben:(05 Mar 2016, 13:18)

Ich wundere mich auch, daß es jetzt so still geworden ist
nach meinem konstruierten Beispiel eines unternehmerischen
Handelns weiter oben.
Das Bild des verbrecherischen Unternehmers, der Millionen scheffelt und die Löhne seine Angestellten vom Staat bezahlen läßt, hat nie zugetroffen. Sie ist ein Märchen unserer Ahnungslosen. Ein rentabler Betrieb bekommt auf Dauer keine solchen Subventionen. Ich kenne die Situation aus eigenem Erleben, meine Ex-Frau hat mal beim berühmt-berüchtigten Schlecker gearbeitet und da hat so ein Lackel von Regionalleiter ihr mal gesagt "Wenn Sie so wenig verdienen, können Sie ja aufstocken". Meine Ex war im Betriebsrat. Und Schlecker hat in Bezug auf Bezahlung und Eingruppierung so manche Niederlage vor dem Arbeitsgericht kassiert aufgrund von Stellungnahmen, die meine Ex einreichte, die aber ein erfahrener Personaler geschrieben hat. ;) U.a. hatte sie auch die Sammelklage mit intitiiert, aufgrund derer Anton dazu verdonnert wurde, in allen seinen Filialen nach den für allgemeinverbindlich erklärten Tarifverträgen, die für die Firmenzentrale in Ehingen galten zu bezahlen. Das war eine Folge seiner Politik, jede Filiale als unselbständige inhabergeführte Zweigstelle seiner Zentrale anzumelden, als Personengesellschaft.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(05 Mar 2016, 13:30)

Das Bild des verbrecherischen Unternehmers, der Millionen scheffelt und die Löhne seine Angestellten vom Staat bezahlen läßt, hat nie zugetroffen. Sie ist ein Märchen unserer Ahnungslosen. Ein rentabler Betrieb bekommt auf Dauer keine solchen Subventionen. Ich kenne die Situation aus eigenem Erleben, meine Ex-Frau hat mal beim berühmt-berüchtigten Schlecker gearbeitet und da hat so ein Lackel von Regionalleiter ihr mal gesagt "Wenn Sie so wenig verdienen, können Sie ja aufstocken". Meine Ex war im Betriebsrat. Und Schlecker hat in Bezug auf Bezahlung und Eingruppierung so manche Niederlage vor dem Arbeitsgericht kassiert aufgrund von Stellungnahmen, die meine Ex einreichte, die aber ein erfahrener Personaler geschrieben hat. ;) U.a. hatte sie auch die Sammelklage mit intitiiert, aufgrund derer Anton dazu verdonnert wurde, in allen seinen Filialen nach den für allgemeinverbindlich erklärten Tarifverträgen, die für die Firmenzentrale in Ehingen galten zu bezahlen. Das war eine Folge seiner Politik, jede Filiale als unselbständige inhabergeführte Zweigstelle seiner Zentrale anzumelden, als Personengesellschaft.
Ja, man muß unterscheiden, ob eine Leistung
vor Ort erbracht werden soll, also Briefträger
oder Friseur oder Ladenpersonal, oder ob es um
die Herstellung von Waren geht, die man von
fern her über Handelsverträge in unseren Markt
hinein liefern kann.

Für Leistungen vor Ort kann man mit Tarif und
meinetwegen auch Mindestlohn etwas erreichen;
in der Produktion beweglicher Güter bewegen
sich dann schon einmal die Arbeitsplätze dort-
hin, wo sie preisgünstiger her zu stellen sind.
(Umweltschutz, Löhne, Steuern, "Papierkrieg"...)
Das zu beachten ist im Grunde auch die ver-
dammte Pflicht eines Unternehmers, wenn er sich
am Markt halten will.
mister-ede

Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von mister-ede »

theo hat geschrieben:(05 Mar 2016, 13:03)

hier noch einmal für Dich zum Nachlesen
Da hast du was falsch verstanden! Nachdem du bei der Folgeabschätzung des Mindestlohns daneben lagst, will ich eigentlich gar nix von dir lernen.

Zeig doch erstmal, dass du es überhaupt drauf hast.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

mister-ede hat geschrieben:(05 Mar 2016, 15:35)

Da hast du was falsch verstanden! Nachdem du bei der Folgeabschätzung des Mindestlohns daneben lagst, will ich eigentlich gar nix von dir lernen.

Zeig doch erstmal, dass du es überhaupt drauf hast.
Warum hab ich bei Dir nur das Gefühl, dass du keinerlei Interesse hast, überhaupt zu diskutieren?

Wie kannst du behaupten, er läge mit seiner Folgenabschätzung daneben? Du hast keinerlei Nachweise gebracht!
mister-ede

Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von mister-ede »

Gruwe hat geschrieben:(05 Mar 2016, 16:27)

Wie kannst du behaupten, er läge mit seiner Folgenabschätzung daneben? Du hast keinerlei Nachweise gebracht!
Liest du keine Zeitung?
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Gruwe »

mister-ede hat geschrieben:(05 Mar 2016, 16:30)

Liest du keine Zeitung?
Doch! Aber auch da stehen keine Belege drin, dass die Arbeitsmarktentwicklung direkte Folge vom Mindestlohn ist.

In dem Fall wär die Lösung ja einfach: Mindestlohn rauf und die restlicge Arbeitsmarktpolitik einstellen.

Warum macht das nur Niemand?
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Frank_Stein »

mister-ede hat geschrieben:(05 Mar 2016, 15:35)

Da hast du was falsch verstanden! Nachdem du bei der Folgeabschätzung des Mindestlohns daneben lagst, will ich eigentlich gar nix von dir lernen.

Zeig doch erstmal, dass du es überhaupt drauf hast.
ich lag nur temporär daneben (was den Umfang der Verluste an Arbeitsplätzen betrifft) - das Desaster kommt mit der nächsten Rezession - und die kommt sehr bald
da kann der Italiener noch so viel Geld drucken

Einzelne Branchen und vor allem Personen- und Berufsgruppen bzw. Regionen haben aber schon längst mit den Folgen des Mindestlohnes zu kämpfen - auch die
kleinen Unternehmen, die jetzt mit mehr Bürokratie zu kämpfen haben ...
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von mister-ede »

Gruwe hat geschrieben:(05 Mar 2016, 16:27)

Wie kannst du behaupten, er läge mit seiner Folgenabschätzung daneben? Du hast keinerlei Nachweise gebracht!
schreibt er doch selbst...
theo hat geschrieben:(05 Mar 2016, 17:05)

ich lag nur temporär daneben (was den Umfang der Verluste an Arbeitsplätzen betrifft)
Mein Vorschlag: Diskutiert doch einfach ihr hier weiter über die schlimmen Folgen des Mindestlohns, dann kann sich der Rest mit der Realität beschäftigen.
moderliese

Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von moderliese »

zollagent hat geschrieben:(05 Mar 2016, 13:13)

Wenn eine Ware nicht zu einem kostendeckenden Preis absetzbar ist, hat das Ganze wenig mit Unternehmereignung zu tun.
Mit was denn dann? Ah ja ich weiss, im Zweifelsfall immer mit zu hohen Löhnen. Jeder Depp darf sich in diesem Land Unternehmer schimpfen, ohne Eignung und ohne Qualifikation, selbst ein simpler Bäckergeselle muss höher qualifiziert sein. Ist doch logisch dass da jede Menge Pfeiffen die scheitern dabei sind.
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von Realist2014 »

moderliese hat geschrieben:(05 Mar 2016, 17:25)

Jeder Depp darf sich in diesem Land Unternehmer schimpfen, ohne Eignung und ohne Qualifikation, .

er muss zumindest sein EIGENES Geld investieren und riskieren...

was der Jammerchor ja tunlichst vermeidet..
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: der Mindestlohn kommt

Beitrag von zollagent »

moderliese hat geschrieben:(05 Mar 2016, 17:25)

Mit was denn dann? Ah ja ich weiss, im Zweifelsfall immer mit zu hohen Löhnen. Jeder Depp darf sich in diesem Land Unternehmer schimpfen, ohne Eignung und ohne Qualifikation, selbst ein simpler Bäckergeselle muss höher qualifiziert sein. Ist doch logisch dass da jede Menge Pfeiffen die scheitern dabei sind.
Er muß halt selbst für seinen Mist einstehen. Und gerade das scheint etwas zu sein, was einige hier nicht begreifen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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