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Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 28. Juli 2019, 16:45
von Ein Terraner
H2O hat geschrieben:(28 Jul 2019, 16:35)
Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt; mit Sicherheit gibt es aber auch einen letzten Schritt. Meine Empfehlung: Immer eine Sache vom Ende her denken.
Jetzt sag doch mal eine klare Befürchtung das eintreten könnte durch schnelleres Internet. Irgend was greifbares und nicht so ein "es wird Krieg geben und die Menschheit geht unter"
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 28. Juli 2019, 17:41
von Orbiter1
Raskolnikof hat geschrieben:(28 Jul 2019, 15:19)
Wer mit wachsamen Augen und Ohren unterwegs ist und dabei seinen Verstand einschaltet und ungeliebte Tatsachen nicht einfach ausblendet ist echt im Vorteil.
In 258 Seiten bzw. mehr als 5100 Beiträgen in diesem Thread findest du mit Sicherheit Antworten zu deiner Frage. Soll hier wirklich alles wiedergekaut werden?
Dass die Politik oder die Zentralbanken das Bargeld abschaffen wollen ist eine Lüge. Das Thema wird hin und wieder von Wirtschaftswissenschaftlern vorgebracht um auf sich aufmerksam zu machen, mehr ist da nicht. In Deutschland schon gar nicht. Da ist jeder Politiker oder jede Partei die das fordert politisch mausetot.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 28. Juli 2019, 18:05
von Raskolnikof
Orbiter1 hat geschrieben:(28 Jul 2019, 17:41)
Dass die Politik oder die Zentralbanken das Bargeld abschaffen wollen ist eine Lüge. Das Thema wird hin und wieder von Wirtschaftswissenschaftlern vorgebracht um auf sich aufmerksam zu machen, mehr ist da nicht. In Deutschland schon gar nicht. Da ist jeder Politiker oder jede Partei die das fordert politisch mausetot.
Du hast meinen Beitrag nicht richtig gelesen oder verstanden. Das Bargeld wird durch das zunehmend bargeldlose Bezahlverhalten der Bürger erst überflüssig und zum Schluss, wenn nur noch 10 oder 20 Prozent aller Waren bar bezahlt werden, abgeschafft. Der Umgang mit Bargeld wird dann unbezahlbar.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 28. Juli 2019, 18:10
von Orbiter1
Raskolnikof hat geschrieben:(28 Jul 2019, 18:05)
Du hast meinen Beitrag nicht richtig gelesen oder verstanden. Das Bargeld wird durch das zunehmend bargeldlose Bezahlverhalten der Bürger erst überflüssig und zum Schluss, wenn nur noch 10 oder 20 Prozent aller Waren bar bezahlt werden, abgeschafft. Der Umgang mit Bargeld wird dann unbezahlbar.
Dann hat offenbar eine weitere Person Zugriff auf ihre Anmeldedaten und folgendes geschrieben:
"Die Zentralbanken, die Politik und die Wirtschaft unternehmen alles, um das Bargeld schnellstmöglich aus dem Verkehr zu ziehen."
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 28. Juli 2019, 19:39
von Raskolnikof
Orbiter1 hat geschrieben:(28 Jul 2019, 18:10)
Dann hat offenbar eine weitere Person Zugriff auf ihre Anmeldedaten und folgendes geschrieben:
"Die Zentralbanken, die Politik und die Wirtschaft unternehmen alles, um das Bargeld schnellstmöglich aus dem Verkehr zu ziehen."
Die o.g. Institutionen reagieren dann natürlich auf das Bezahlverhalten der Verbraucher und das nur allzu gern. Warum wohl forciert die EZB die Entwicklung neuer Bezahlverfahren? Gemeinsam mit verschiedenen europäischen Großbanken bastelt die EZB an einem neuen Bezahlverfahren, dass Überweisungen in Echtzeit ermöglicht (Instant Payment), hinkt dabei aber Unternehmen wie Google und Apple hinterher.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ehren.html
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Dienstag 30. Juli 2019, 17:16
von firlefanz11
Orbiter1 hat geschrieben:(27 Jul 2019, 15:23)
Es gibt ja auch keinen Grund wegen der Bargeldabschaffung in Deutschland in Panik zu geraten. Alle Parteien die heute im Bundestag vertreten sind hatten sich in ihren Wahlprogrammen zur Bundestagswahl energisch gegen die Abschaffung von Bargeld ausgesprochen.
Zwangsweise weil sie wissen es gäbe sonst eine Revolte. Stattdessen gibts dann einen Wechselkurs zw. Bar- u. E-Geld über den dann Bargeld beliebig abgewertet werden kann bis auch der Letzte lieber mit E-Geld bezahlt...
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Dienstag 30. Juli 2019, 17:34
von firlefanz11
Orbiter1 hat geschrieben:(28 Jul 2019, 17:41)
Dass die Politik oder die Zentralbanken das Bargeld abschaffen wollen ist eine Lüge. ... In Deutschland schon gar nicht. Da ist jeder Politiker oder jede Partei die das fordert politisch mausetot.
Um es mit Hoecker zu sagen:"Ja wieso DAS deeenn?!
Wenn es doch angeblich nur Vorteile haben soll...?
Und was die Lüge betrifft, hier mal der Realitätscheck:
Der IWF WÜRDE gern das Bargeld abschaffen...!
Ökonomen des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben sich in einer Studie Gedanken gemacht, wie eine "Flucht ins Bargeld" wirkungsvoll unterbunden werden kann, wenn die Zinsen tief in den negativen Bereich gesenkt werden. Ein eher einfacher Weg, über den auch bisher schon debattiert wurde, wäre die Abschaffung von Bargeld. Gibt es kein Bargeld mehr, können die Sparer ihr Geld auch nicht mehr abheben und somit auch nicht den Negativzinsen entziehen. Da allerdings in vielen Ländern noch immer ein hoher Anteil aller Transaktionen bar abgewickelt wird, wäre das aktuell kaum praktikabel.
Die IWF-Ökonomen schlagen deshalb einen anderen Weg vor, um die "Flucht ins Bargeld" zu verhindern und stark negative Zinsen möglich zu machen: Wenn Geld auf dem Bankkonto mit negativen Zinsen belegt wird, dann muss eben auch das Bargeld mit einem negativen Zins belegt werden! Denn dann macht es keinen Unterschied mehr, ob der Sparer sein Geld auf dem Konto lässt oder Bargeld hortet.
https://www.imf.org/en/Publications/WP/ ... oney-46076
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Donnerstag 1. August 2019, 01:30
von Mendoza
Da steht drin, dass einige Ökonomen Gedankenspiele durchgeführt haben und nicht "Der IWF möchte das Bargeld abschaffen". So streut man Gerüchte...

Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Mittwoch 14. August 2019, 12:21
von firlefanz11
Mendoza hat geschrieben:(01 Aug 2019, 01:30)
Da steht drin, dass einige Ökonomen Gedankenspiele durchgeführt haben und nicht "Der IWF möchte das Bargeld abschaffen". So streut man Gerüchte...

Ansichtssache...
Der IWF fordert schon lange die Abschaffung, zumindest aber die Eindämmung des Bargelds. Wir gehen davon aus, dass Lagarde die Planspiele des IWFs, mit Hilfe der Regierungen der Euro-Länder, nach und nach umsetzen wird. Dies wird für uns bedeuten:
1. Der Kampf gegen das Bargeld wird weiter voranschreiten.
2. Das Tafelgeschäft (der anonyme Kauf von beispielsweise Edelmetallen) wird verboten (edit: ich gehe davon aus dass auch der Privatbesitz an sich verboten werden wird).
3. Es wird einerseits Bargeldabhebungsbeschränkungen geben (sie können nicht mehr beliebig viel Geld von ihrem Konto abheben) und andererseits Bargeldzahlungsbeschränkungen (edit: höchstwahrscheinlich mal wieder unter Berufung auf angebliches Vorgehen gegen Schwarzarbeit, Geldwäsche u. whatnot

).
Bereits 2013 hat der IWF unter der Leitung von Lagarde eine Zwangsabgabe in Höhe von 10 bis 30 Prozent auf die Ersparnisse aller Euro-Bürger vorgeschlagen (edit: und das überraschend u. schnell damit keiner Vermögenswerte retten kann!). Damit ein vorzeitiger Kapitalabfluss verhindert wird, sollten zudem Kapital-Verkehrskontrollen durchgeführt werden, sodass keine Ersparnisse von der Abgabe unberücksichtigt bleiben.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/IWF-will ... 64466.html
Schon damals (2013) hiess es, dass die Enteignung nicht erst drohe - sie finde vielmehr bereits statt - und zwar durch die "Maßnahmen der finanziellen Repression", also durch real negative Zinsen (Nullzins minus Inflation), die zudem besteuert würden. Der Effekt ist der gleiche: die Entschuldung des Staates zu Lasten des Anlegers.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Montag 26. August 2019, 11:13
von firlefanz11
DIe Versuche das Bargeld abzuschaffen werden immer offensichtlicher...
Der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, hat die Ablösung des US-Dollars als Grundlage des globalen Finanzsystems gefordert und stattdessen eine "synthetische Hegemonial-Währung" vorgeschlagen. Die neue digitale Währung könnte laut Carney nach dem Vorbild der von Facebook geplanten Kryptowährung Libra funktionieren, solle aber nicht von privaten, sondern von öffentlichen Institutionen verwaltet werden.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Zentralb ... 28829.html
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Donnerstag 5. März 2020, 00:20
von Raskolnikof
Ohne jede Datenspur bezahlt höchstens der unter der Brücke schlafende Bettler. Jeder der das bargeldlose Bezahlen aus Angst vor Bespitzelung durch die NSA ablehnt weil die vielleicht registrieren könnten, wie viele Kondome er in der Woche verbraucht sollte sich vielleicht mal Gedanken darüber machen, was die hausbank alles über ihn weiß. Ich bin gerade mit sämtlichen regelmäßig wiederkehrenden Lastschriften zu einer anderen Bank umgezogen. Das waren insgesamt 39 Zahlungsempfänger die über das Jahr von mir irgendwelche Geldbeträge vom Zeitungsabo bis zu den Grundabgaben bei mir fällige Geldbeträge einziehen.
Mit anderen Worten: Mein Profil von mir bzw. jedem anderen Bürger kann am ehesten die Bank fertigen. Genau genommen steht vor der jeder Kunde nackt da. Aber ganz bestimmt nicht, wenn ich bei Aldi, Edeka und Obi mit Karte bezahle. Wer Kartenzahlung aus Angst vor Bespitzelung ablehnt sollte zuerst sein Bankkonto aufkündigen. Allerdings hätte er/sie dann ganz schnell echte Probleme.
German Angst...
https://de.wikipedia.org/wiki/German_Angst
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Mittwoch 18. März 2020, 11:27
von Orbiter1
So wie es aussieht wird das Bargeld im Rahmen der Coronakrise tatsächlich abgeschafft. Papier bleibt aber inoffizielles Zahlungsmittel, konkret Klopapier.

Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Mittwoch 1. April 2020, 18:08
von Raskolnikof
Abgeschafft wird das Bargeld im Rahmen der Coronakrise sicherlich nicht. Sie verhilft dem bargeldlosen Zahlungsverkehr aber zu mehr Akzeptanz. Der Marktinhaber unseres Edeka-Marktes am Ort sagte mir, dass seit der Coronakrise wesentlich mehr Kunden mit Karte bezahlen. Er vermutet dafür zwei Gründe: Zum einen die Angst vor Infizierung über das Medium Bargeld und zum anderen aufgrund der Tatsache, dass viele Kunden beim Einkauf Einmalhandschuhe tragen, die das Fummeln mit dem Bargeld erschwert.
Ob alle Kunden, die jetzt neuerdings mit Karte bezahlen nach der Krise wieder zu Bargeld zurück finden? Ich glaube nicht.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Freitag 3. April 2020, 15:13
von firlefanz11
Orbiter1 hat geschrieben:(18 Mar 2020, 11:27)
So wie es aussieht wird das Bargeld im Rahmen der Coronakrise tatsächlich abgeschafft. Papier bleibt aber inoffizielles Zahlungsmittel, konkret Klopapier.

WÄHREND vllt nicht aber DANACH sehr gut möglich bzw. wahrscheinllich...
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Freitag 3. April 2020, 15:37
von Skull
Orbiter1 hat geschrieben:(18 Mar 2020, 11:27)
So wie es aussieht wird das Bargeld im Rahmen der Coronakrise tatsächlich abgeschafft.
Papier bleibt aber inoffizielles Zahlungsmittel, konkret Klopapier.

Ich konnte gestern bei meinem Spanier nur mit Bargeld bezahlen.
Dort wird derzeit KEINe Kartenzahlung (mehr) akzeptiert.
mfg
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Freitag 3. April 2020, 15:54
von unity in diversity
Skull hat geschrieben:(03 Apr 2020, 15:37)
Ich konnte gestern bei meinem Spanier nur mit Bargeld bezahlen.
Dort wird derzeit KEINe Kartenzahlung (mehr) akzeptiert.
mfg
Joe Sixpack hat tendenziell immer mehr Kreditkarten, von denen aber stets nur eine gedeckt ist, die Letzte. So geht das in einer Ökonomie, deren BIP zu 70% aus Konsum besteht.
Das auf Europa zu verallgemeinern, erscheint unbillig.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Freitag 3. April 2020, 19:15
von Raskolnikof
Skull hat geschrieben:(03 Apr 2020, 15:37)
Ich konnte gestern bei meinem Spanier nur mit Bargeld bezahlen.
Dort wird derzeit KEINe Kartenzahlung (mehr) akzeptiert.
mfg
Das "(mehr)" irritiert mich. weißt du warum?
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Freitag 3. April 2020, 20:01
von Skull
Bei dem wenigen Umsatz aktuell...fallen die Bankkosten und Kreditkartenkosten ins Gewicht.
Da spart man aktuell...wohl jeden Euro und cent.
mfg
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Freitag 3. April 2020, 20:48
von H2O
In solchen Fragen glaube ich eher nicht an das Gute im Menschen. Eher an das Ausnutzen einer unklaren Lage in der Steuererfassung des Gemeinwesens. Durfte "Ihr Spanier" seine Gaststätte für Gästebewirtungen überhaupt öffnen? Hier in Pommern geht (angeblich) nur Außerhausverkauf. In dem Sinne kein persönlicher Bedarf. Bares benutze ich möglichst gar nicht. Kommt mir verrückt vor, zum Geldautomaten zu laufen, dort Geld ab zu heben, um den Händler damit zu bezahlen, der dann seine Einnahmen wieder in der Bank abliefert. Für Kleinigkeiten <50 PLN habe ich natürlich immer Kleingeld bei mir.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Freitag 3. April 2020, 21:59
von Skull
H2O hat geschrieben:(03 Apr 2020, 20:48)
In solchen Fragen glaube ich eher nicht an das Gute im Menschen.
Eher an das Ausnutzen einer unklaren Lage in der Steuererfassung
Durfte "Ihr Spanier" seine Gaststätte für Gästebewirtungen überhaupt öffnen?
Der macht das korrekt. Inkl. korrekter Quittung mit korrektem Kassensystem.
Ist auch kein „Billigheimer“.
Zwischen 12.00 h und 19.00 h kann man dort bestellen...und dann selbst nach vereinbarten Termin abholen.
So hat er wenigstens noch einen Mini-Umsatz.
mfg
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Freitag 3. April 2020, 22:08
von H2O
Skull hat geschrieben:(03 Apr 2020, 21:59)
Der macht das korrekt. Inkl. korrekter Quittung mit korrektem Kassensystem.
Ist auch kein „Billigheimer“.
Zwischen 12.00 h und 19.00 h kann man dort bestellen...und dann selbst nach vereinbarten Termin abholen.
So hat er wenigstens noch einen Mini-Umsatz.
mfg
Erfreulich, daß mein Mißtrauen völlig fehl am Platze war! Und natürlich freue ich mich über den Geschäftsmann, der seine Mitbürger mit leckerem Essen versorgt und dabei dann auch etwas Einkommen erzielt.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Freitag 3. April 2020, 22:32
von Mendoza
firlefanz11 hat geschrieben:(03 Apr 2020, 15:13)
WÄHREND vllt nicht aber DANACH sehr gut möglich bzw. wahrscheinllich...
"Danach" ist ein sehr weit reichender Begriff. In einer Millionen Jahren ist auch "danach". Welche Partei in Deutschland (oder meinetwegen auch in Europa) spricht sich nochmal für ein Bargeldverbot aus? Ich suche verzweifelt und kann es einfach nicht finden

Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Samstag 4. April 2020, 00:04
von Raskolnikof
Skull hat geschrieben:(03 Apr 2020, 20:01)
Bei dem wenigen Umsatz aktuell...fallen die Bankkosten und Kreditkartenkosten ins Gewicht.
Da spart man aktuell...wohl jeden Euro und cent.
mfg
Das kann nicht der Grund sein. EU-gedeckelter Gebührenhöchstsatz von 0,2 Prozent bei Girocard und max. 0,3 Prozent bei der Kreditkarte macht die Kartenzahlung mittlerweile auch für den Bäcker attraktiv. Gebühren für s.g. Transferdienstleister fallen auch nicht mehr an, weil immer mehr Banken diese Dienstleistung selbst anbieten. Aber dazu habe ich ja bereits wiederholt berichtet.
Wenn jetzt ein Händler, Restaurant oder Pizzabäcker aus der Not heraus Straßenverkauf anbietet um irgendwie rumzukommen und plötzlich Kartenzahlung nicht mehr akzeptieren will hat das natürlich seinen Grund. Du sagst sparen. fragt sich nur was...

Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Samstag 4. April 2020, 00:09
von Raskolnikof
Mendoza hat geschrieben:(03 Apr 2020, 22:32)
"Danach" ist ein sehr weit reichender Begriff. In einer Millionen Jahren ist auch "danach". Welche Partei in Deutschland (oder meinetwegen auch in Europa) spricht sich nochmal für ein Bargeldverbot aus? Ich suche verzweifelt und kann es einfach nicht finden

Ach Mendoza, bitte nicht wieder diese Leier vom Bargeldverbot. Darum geht es doch gar nicht. Aber ich fange jetzt nicht wieder von vorn an Lese doch den Thread noch einmal in Ruhe durch. Jetzt hast du Zeit dazu.

Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Samstag 4. April 2020, 07:51
von Skull
Raskolnikof hat geschrieben:(04 Apr 2020, 00:04)
Das kann nicht der Grund sein.
EU-gedeckelter Gebührenhöchstsatz von 0,2 Prozent bei Girocard und max. 0,3 Prozent
bei der Kreditkarte macht die Kartenzahlung mittlerweile auch für den Bäcker attraktiv.
So weit zur Theorie. Die Läden, die ich sehe (deren Buchhaltung und Kosten) haben
insgesamt Kosten für den Geldverkehr von 0,5 - 1 Prozent des Umsatzes.
Ich stimme Dir zu, das ich es eigentlich für überzogen halte, an dieser Stelle in der aktuellen Situation (Kosten) zu sparen.
Wenn das aber jemand (einer) macht, kann es trotzdem (s)ein Grund sein.
Ich war ja selbst überrascht, dass alle Welt derzeit gerne „konatktlose“ Zahlungen wünscht,
mein Spanier aber dieses
derzeit -somit konträr dazu- nicht gestattet.
Wollte somit auch nur sagen, es gibt immer wieder genug Fälle, wo Plastikgeld alleine...nicht hilft.
mfg
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Samstag 4. April 2020, 14:26
von Raskolnikof
Nein, das ist keine Theorie. Die immer und immer wieder aufgestellten Behauptungen über die angeblich hohen Gebühren für den Unternehmer bei Kartenzahlung sind längst Schnee von gestern. Die angegeben Höchstgebührensätze von 0,2 Prozent beim Einsatz der Girokarte und 0,3 Prozent bei der Kreditkarte sind Höchstsätze und mit der Bank verhandelbar. Da Banken insbesondere gute Geschäftskunden nicht an die Konkurrenz verlieren wollen ködern sie diese mit noch niedrigeren Gebührensätzen. Hinzu kommt, dass im Gegensatz zu früheren Zeiten nicht mehr zwingend kostenpflichtige Transferunternehmen zwischengeschaltet werden müssen, über die Transaktionen organisieren und das Kartenterminal zur Verfügung stellen. Dieser Service wird zunehmend von den Banken organisiert.
Ich hatte in einem anderen Beitrag berichtet, dass unser Bäcker vor Ort mit seinen gut 50 Filialen geradezu aggressiv Werbung an der Bötchentheke für Kartenzahlung betreibt. Das macht er nicht aus Liebe zu seinen Kunden sondern aus reinem Geschäftsinteresse. Er erhofft sich auf lange Sicht, dass immer mehr Kunden mit Karte kontaktlos bezahlen und er dadurch die zusätzliche Kraft am Brötchen- und Brottresen in den Morgenstunden einsparen kann. Zudem müssten die in der Schlange stehenden Kunden nicht so lange warten. Ein anderer Bäckerfilialist aus Garrel mit 82 Filialen will Kartenzahlung zukünftig ermöglichen bzw. ist bereits dabei die Filialen entsprechend auszustatten.
Ein Rechenbeispiel: Zwei Brötchen für insgesamt 72 Cent. Wenn jetzt 0,3 Prozent Gebühren für den Bäcker anfallen dann sind das ~ 0,2 Cent, bei 0,2 Prozent ~0,14 Cent. Und wenn da noch Verhandlungsspielraum ist dann sind es vielleicht nur noch 0,1 Cent. So hat mir das der Bäcker meines Vertrauens vorgerechnet. Es kommt ja noch hinzu, dass immer mehr Kunden mit Karte bezahlen wollen. Da kann der Handel sich nicht sperren. Und dann: Egal ob Bäcker, Pizaria, Edelrestaurant, Supermarkt oder Discounter: Das sind alles Kaufleute die rechnen und vor allen Dingen kalkulieren müssen. Und da fließen selbstverständlich Bankgebühren in die Kalkulation ein. Kein Kaufmann zieht diese bei seinen Kindern vom Taschengeld ab.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Samstag 4. April 2020, 20:07
von Skull
Raskolnikof hat geschrieben:(04 Apr 2020, 14:26)
Nein, das ist keine Theorie. Die immer und immer wieder aufgestellten Behauptungen über die angeblich hohen Gebühren für den Unternehmer bei Kartenzahlung sind längst Schnee von gestern.
Die angegeben
Höchstgebührensätze von 0,2 Prozent beim Einsatz der Girokarte und 0,3 Prozent bei der Kreditkarte sind Höchstsätze und mit der Bank verhandelbar.
Und da wären noch Gebühren Und Preise für Terminals, Datenleitung, Abrechnung.
Mindestgebühren, gestaffelte Gebühren, Monatsgebühren und Promille-Umsatzgebühren.
DIE sind in Deiner Höchstgebühr nicht mit drin.
Hast DU schon JEMALS Abrechnungen für Einzelhändler zum Karteninkasso gesehen, geschweige denn geprüft ?
Ich...schon.
mfg
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Samstag 4. April 2020, 23:02
von Raskolnikof
Dein Gebührenmarathon ist doch ein alter Hut. Das ist es was ich meine. All die Kosten die du da aufführst entstehen heute gar nicht mehr weil z.B. der Dienstleister zwischen Händler und Bank wegfallen kann (nicht muss). Das Terminal hat der Händler ohnehin, die Webanbindung ebenfalls. Warum bieten denn immer mehr Händler bei Klein und Kleinstbeträgen ohne Murren Kartenzahlung an? In meiner ehemaligen Heimatstadt ist der Schloßplatz und der s.g. Pferdemarkt komplett mit WLAN versorgt worden. Warum? Weil auf beiden Plätzen regelmäßig Wochenmärkte stattfinden und die Händler dies forderten. Einige Händler hatten bereits davor Kartenzahlung angeboten. Sie arbeiteten via Handynetz.
Langsam aber sicher erobert so die Kartenzahlung auch die allerletzten Bastionen, so dass auch die Bezahlung von einem Bund Möhren auf dem Wochenmarkt nichts exotisches mehr darstellt.
Wie gesagt, die Gebühren sind heute derart gering, dass die selbst beim Kauf von zwei Brötchen nicht ins Gewicht fallen. Und nochmals: Selbst diese geringen Gebühren zahlt nicht der Händler sondern der Kunde. Denn der Händler kalkuliert.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Samstag 4. April 2020, 23:06
von Skull
Raskolnikof hat geschrieben:(04 Apr 2020, 23:02)
Dein Gebührenmarathon ist doch ein alter Hut. Das ist es was ich meine.
All die Kosten die du da aufführst entstehen heute gar nicht mehr
weil z.B. der Dienstleister zwischen Händler und Bank wegfallen kann (nicht muss).
Nö.
Wenn ... bieten sich die Banken direkt als Dienstleister an. Und das kostet natürlich auch.
Wenn nicht...zahlen eben diese Unternehmen (Einzelhändler) die Kosten an den Dienstleister.
und ich wiederhole:
Hast DU schon JEMALS Abrechnungen für Einzelhändler zum Karteninkasso gesehen, geschweige denn geprüft ?
und ich ergänze dazu:
auch Abrechnungen von Banken (also ohne externe Dienstleister) ?
mfg
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 5. April 2020, 00:30
von Raskolnikof
Ich weiß nicht worauf du hinaus willst. Natürlich hat mir mein besagter Bäcker seine Bankabrechnungen bzw. Kontoauszüge nicht gezeigt. Wozu auch? Es ist doch letztlich auch völlig egal, ob 0,1, 0,2 oder 0,3 Prozent des Rechnungsbetrages an Gebühren anfallen oder ob noch 0,1 Prozent für einen Acquirer anfallen. Der Unternehmer kalkuliert den Verkaufswert einer Ware, wobei er selbstverständlich all seine Unkosten einbezieht. Unter dem Strich werden die anfallenden Gebühren die mit der bargeldlosen Zahlung zusammenhängen von allen Kunden bezahlt, auch von denjenigen, die mit Bargeld bezahlen.
Aufgrund der heute niedrigen Gebühren für die Kartenzahlung spüren wir Kunden das nur nicht.
Was ist jetzt genau dein Anliegen bzw. wo siehst du ein Problem?
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 5. April 2020, 01:45
von Mendoza
Raskolnikof hat geschrieben:(05 Apr 2020, 00:30)
Ich weiß nicht worauf du hinaus willst. Natürlich hat mir mein besagter Bäcker seine Bankabrechnungen bzw. Kontoauszüge nicht gezeigt. Wozu auch? Es ist doch letztlich auch völlig egal, ob 0,1, 0,2 oder 0,3 Prozent des Rechnungsbetrages an Gebühren anfallen oder ob noch 0,1 Prozent für einen Acquirer anfallen. Der Unternehmer kalkuliert den Verkaufswert einer Ware, wobei er selbstverständlich all seine Unkosten einbezieht. Unter dem Strich werden die anfallenden Gebühren die mit der bargeldlosen Zahlung zusammenhängen von allen Kunden bezahlt, auch von denjenigen, die mit Bargeld bezahlen.
Aufgrund der heute niedrigen Gebühren für die Kartenzahlung spüren wir Kunden das nur nicht.
Was ist jetzt genau dein Anliegen bzw. wo siehst du ein Problem?
Die von dir angegebenen Gebühren entsprechen nicht den Gesamtkosten, die ein Händler abdrücken muss.
Hier habe ich mal ein Beispiel gefunden
https://www.mein-geld-blog.de/was-koste ... enzahlung/
Jetzt mal Butter bei die Fische – Was kostet die Kartenzahlung denn pro Monat? Für einen Vergleich nehme ich die Preise des guten und günstigen Anbieters Bezahlexperten. Um ein paar Zahlen berechnen zu können, habe ich mir eine kleine Modeboutique als Beispiel ausgedacht.
Dort werden pro Monat 3.000 Euro per Karte bezahlt. Der Einfachheit halber nehmen wir nur EC-Zahlungen und der Durchschnittsbon liegt bei 60 Euro – es gibt also 50 Transaktionen. Dazu kommen 26 Kassenschnitte (an jedem Tag einer, außer sonntags).
...
Insgesamt kostet Kartenzahlung für diese Modeboutique also nur 28,31 Euro pro Monat. Für einen, wie ich finde, sehr geringen Betrag kann man also seinen Kunden das ganz bequeme Bezahlen per Karte anbieten.
In dem Fall also knapp 1% an Kosten bei EC-Kartenzahlung. Das ist realistisch. Aldi kriegt es natürlich viel billiger. Für kleine Händler die auch noch KK nehmen, wenig Umsatz machen und auch noch einen schlechten Vertrag haben wird es teurer.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 5. April 2020, 08:49
von Skull
Raskolnikof hat geschrieben:(05 Apr 2020, 00:30)
Ich weiß nicht worauf du hinaus willst.
Natürlich hat mir mein besagter Bäcker seine Bankabrechnungen bzw. Kontoauszüge nicht gezeigt. Wozu auch?
Es ist doch letztlich auch völlig egal, ob 0,1, 0,2 oder 0,3 Prozent des Rechnungsbetrages an Gebühren anfallen
oder ob noch 0,1 Prozent für einen Acquirer anfallen.
Skull hat geschrieben:(04 Apr 2020, 23:06)
und ich wiederhole:
Hast DU schon JEMALS Abrechnungen für Einzelhändler zum Karteninkasso gesehen, geschweige denn geprüft ?
und ich ergänze dazu:
auch Abrechnungen von Banken (also ohne externe Dienstleister) ?
Also verstehe ich Deine Antwort richtig. Die Antwort lautet NEIN. Was mich auch nicht verwundert.
Dann argumentiere weiter aus dem Internet und der Theorie.
Ich dagegen kann freimütig auf die
tatsächlichen Kosten verweisen. Weil sie ja so sind.
Mendoza hat geschrieben:(05 Apr 2020, 01:45)
Die von dir angegebenen Gebühren entsprechen nicht den Gesamtkosten, die ein Händler abdrücken muss.
Worauf ich ja regelmässig hinweise.
Die Theoretiker aus dem Internet wollen das aber immer gerne anders darstellen.
mfg
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 5. April 2020, 14:37
von frems
Mendoza hat geschrieben:(05 Apr 2020, 01:45)
In dem Fall also knapp 1% an Kosten bei EC-Kartenzahlung. Das ist realistisch. Aldi kriegt es natürlich viel billiger. Für kleine Händler die auch noch KK nehmen, wenig Umsatz machen und auch noch einen schlechten Vertrag haben wird es teurer.
Das ist deren Ausrede, weil die kleinen Klitschen gerne den Fiskus bescheißen. Die wettern auch gegen Kassenbons mit hanebüchenen, geheuchelten Pseudoargumenten. Kein ehrbarer Kaufmann nimmt heutzutage freiwillig noch Coronageld an.
Mod: editiert
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 5. April 2020, 17:28
von Raskolnikof
Mendoza hat geschrieben:(05 Apr 2020, 01:45)
Die von dir angegebenen Gebühren entsprechen nicht den Gesamtkosten, die ein Händler abdrücken muss.
Hier habe ich mal ein Beispiel gefunden
https://www.mein-geld-blog.de/was-koste ... enzahlung/
In dem Fall also knapp 1% an Kosten bei EC-Kartenzahlung. Das ist realistisch. Aldi kriegt es natürlich viel billiger. Für kleine Händler die auch noch KK nehmen, wenig Umsatz machen und auch noch einen schlechten Vertrag haben wird es teurer.
1%, da kommen zumindest wir uns ein wenig entgegen. Aber auch das ist längst nicht mehr in jedem Fall so. Seitdem die Banken die Kartenzahlung mit aller Macht forcieren stimmt die Modellrechnung in dem von dir verlinkten Artikel von mein-geld-blog.de nur noch zum Teil. Wie ich bereits sagte bieten immer mehr Banken ihren Geschäftskunden an die Dienste des Payment-Dienstleisters zu übernehmen. Da entfallen dessen Kosten. Der Unternehmer bekommt alles aus einer Hand, nämlich von seiner Bank.
In dieser Form läuft das bei meinem Bäcker. Einen früher unverzichtbaren Payment- oder Service-Dienstleister (und zusätzlichen Verdiener) hat er nicht und kostet somit auch nichts.
Das einzige was neben den Transfergebühren bei Einsatz der Giro-oder Kreditkarte anfällt sind neben den normalen Kontogebühren die jeder Unternehmer zu zahlen hat Gebühren für den mit der Kartenzahlung verbundenen Bankservice, den ansonsten der zwischengeschaltete Dienstleister einnimmt. Diese Gebühren sind aber niedriger einfach deshalb, weil der Payment-Dienstleister allein von den Transfergebühren und dem Service leben muss. Dies trifft für die Bank nicht zu. Mein Bäcker sagt, dass er durch die mit seiner Bank verhandelten Kartengebühren die unter den gesetzlichen 0,2/0,3 Prozent liegen und der nicht stark ins Gewicht fallenden zusätzlichen Bankgebühren sehr gut zurechtkommt.
Anheben musste er seine Brötchenpreise wegen der Kartenakzeptanz nicht. Zum einen deshalb:
Darüberhinaus ist es natürlich immer blöd, wenn man von Teile seines Umsatzes wegen Kartenzahlung verliert, aber es ist immer noch billiger als sich um die Verwahrung, Buchhaltung, Sicherung des ganzen Bargeldes zu kümmern. Diese Kosten sind viel höher, nur sieht man sie nicht so direkt.
Kartenzahlung ist für jeden Händler von Vorteil. (…) Gut, im Endeffekt bezahlt man die Gebühren natürlich trotzdem, weil der Händler sie ja in den Verkaufspreis einrechnet. Aber dabei handelt es sich dann umgelegt auf alle Kunden nur um Cent-Beträge, die keine große Auswirkung auf den Preis z.B. des Kleidungsstücks in der Beispiel-Boutique haben.
Quelle: Der von dir verlinkte Blog-Beitrag:
https://www.mein-geld-blog.de/was-koste ... enzahlung/
Mein Bäcker: „Wenn jetzt noch ein paar Kunden mehr ihr Brot und die Brötchen mit Karte bezahlen kann ich die zusätzliche Verkaufskraft zu den Stoßzeiten morgens und insbesondere an den Wochenenden einsparen. Dann mache ich mit dem Kartengeschäft sogar ein gutes Plus.“
Eine kleine Anekdote anbei: Jeden Donnerstag ist Eiertag. Dann fahre ich zu meinem Eierbauern und kaufe da 10 „freilaufende“ Eier von seinen rund 40 glücklichen Hühnern. Bisher lief das so ab, dass sich die Kunden aus einer Kühlbox im Carport selbst bedienten und das abgezählte Geld in die Eierkasse legten. Dabei ärgerte sich unser Bauer (der kein Bauer mehr ist) über den einen oder anderen Kunden, der/die stets ihr gesamtes Klimpergeld in die Eierkasse kippten. Dank seines „digitalisierten Enkels“ ist damit jetzt Schluss. Bis auf eine alte Oma aus der Nachbarschaft zahlen jetzt alle ihre Eier per WhatsApp Friends. Hierbei fallen für keine Seite irgendwelche Gebühren an.
Und last but not least: Warum meinst du wohl bieten jetzt immer mehr „Kleinkrämer“, ja sogar Marktbeschicker Kartenzahlung an, früher ein absolutes Tabu? Würden die das machen wenn es für sie von Nachteil wäre?
Wir brauchen uns hier um die tatsächlichen Kosten die mit der Kartenzahlung verbunden sind nicht zu streiten. Die ist individuell unterschiedlich jedoch seit Januar 2018 eigentlich nicht mehr der Rede wert. Und manche Kaufleute schlagen daraus noch Profit.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 5. April 2020, 17:30
von Raskolnikof
Skull hat geschrieben:(05 Apr 2020, 08:49)
Also verstehe ich Deine Antwort richtig. Die Antwort lautet NEIN. Was mich auch nicht verwundert.
Dann argumentiere weiter aus dem Internet und der Theorie.
Ich dagegen kann freimütig auf die
tatsächlichen Kosten verweisen. Weil sie ja so sind.
Worauf ich ja regelmässig hinweise.
Die Theoretiker aus dem Internet wollen das aber immer gerne anders darstellen.
mfg
Alles was ich zu deinem Beitrag sagen kann kannst du in meiner Antwort zum Beitrag von Medoza nachlesen.
Was mir aber immer noch nicht klar ist: Was willst du eigentlich sagen? Geht es dir einzig um die tatsächlichen Kosten, die dem Händler bei Kartenzahlung entstehen?
Dann noch einmal in aller Kürze:
- Die sind seit 01.01.2018 infolge einer EU-Vorgabe wesentlich geringer als zuvor.
- Egal ob 0,1, 0,2, 0,3 Prozent oder etwas mehr: Kartenzahlung oder mobilePay lohnt sich für jeden Kaufmann. U.U. profitiert er dabei sogar finanziell.
- Auf keinen Fall macht der Kaufmann Minus. Die Kosten für die Kartenumsätze gehen in die kaufmännische Kalkulation ein. Der Kunde zahlt allein die Rechnung.
Nachteil:
Jeder Kunde zahlt anteilsmäßig die durch Kartenzahlungen entstehenden Gebühren mit, auch wenn er Kartenabstinenzler ist. Aber nun, bei der Rundfunkgebühr sieht es ja genauso aus.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 5. April 2020, 17:31
von Adam Smith
Skull hat geschrieben:(04 Apr 2020, 23:06)
Nö.
Wenn ... bieten sich die Banken direkt als Dienstleister an. Und das kostet natürlich auch.
Wenn nicht...zahlen eben diese Unternehmen (Einzelhändler) die Kosten an den Dienstleister.
und ich wiederhole:
Hast DU schon JEMALS Abrechnungen für Einzelhändler zum Karteninkasso gesehen, geschweige denn geprüft ?
und ich ergänze dazu:
auch Abrechnungen von Banken (also ohne externe Dienstleister) ?
mfg
Ich habe schon eine Menge solcher Abrechnungen gesehen. Nur sehe ich hier immer was anderes als du.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 5. April 2020, 21:59
von Skull
Raskolnikof hat geschrieben:(05 Apr 2020, 17:30)
Was mir aber immer noch nicht klar ist: Was willst du eigentlich sagen?
Es ging um meinen Spanier.
Darauf hin fühltest Du Dich ml wieder gemüssigt, ausführlich darzulegen,
wie toll und billig der unbare Zahlungsverkehr sei.
Was ich sagen wollte hatte ich doch bereits gesagt. Zu Beginn.
Auch in dieser Zeit kommt man ... manchmal ... OHNE Bargeld nicht weiter.
mfg
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 5. April 2020, 22:01
von Skull
Was denn ?
Lasse uns teilnehmen, an Deinen Informationen.
mfg
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Sonntag 5. April 2020, 22:54
von Raskolnikof
Skull hat geschrieben:(05 Apr 2020, 21:59)
Auch in dieser Zeit kommt man ... manchmal ... OHNE Bargeld nicht weiter.
Da hast du natürlich recht. Als seit langer Zeit bekennender und ausschließlich Kartenzahler weiß ich das und habe in meinem Portemonnaie immer noch einen Schein dabei. Man weiß ja nie. Allerdings könnte ich jetzt nicht mehr sagen, wann ich diese Reserve zuletzt benötigte. Früher war das regelmäßig noch auf dem Wochenmarkt der Fall. Seitdem wir aber jenseits der Stadtgrenze leben und der Wochenmarkt 12 Km entfernt ist wird Obst und Gemüse im Supermarkt oder beim Discounter gekauft.
Mich würde ja immer noch interessieren, warum dein Spanier derzeit und evtl. auch zukünftig keine Kartenzahlung mehr akzeptiert. Ich kenne kein einziges etwas höherwertigeres Restaurant, welches Kartenzahlung ablehnt.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Montag 6. April 2020, 08:19
von Trutznachtigall
Orbiter1 hat geschrieben:(18 Mar 2020, 11:27)
So wie es aussieht wird das Bargeld im Rahmen der Coronakrise tatsächlich abgeschafft.
Wieso? Hustet oder niest Geldpapier? Ist das ein Superspreader?
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Montag 6. April 2020, 11:41
von TheManFromDownUnder
Trutznachtigall hat geschrieben:(06 Apr 2020, 08:19)
Wieso? Hustet oder niest Geldpapier? Ist das ein Superspreader?
Bedenke wieviel Leute ihre Germs am Baren abgestreift haben!
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Mittwoch 15. April 2020, 07:57
von frems
Im Norden ist der positive Trend auch endlich im Gange und dank Corona (genau wie die Entschleunigung und das Homeoffice) sogar schneller als viele -- inkl. mir -- vor Jahren vermutet haben.
Verschwindet jetzt das Bargeld aus Hamburg? In den meisten Supermärkten lässt sich bereits am Eingang ein Hinweisschild finden: „Wir bevorzugen Kartenzahlung“. Während der Corona-Pandemie verzichten immer mehr Hamburger auf die Bezahlung in bar. Und auch viele Unternehmen steigen um – sogar das Brötchen kann mittlerweile kontaktlos bezahlt werden.
Selbst die Bäckereien bieten jetzt vermehrt die Möglichkeit an, mit EC-Karte zahlen zu können. Teilweise werden auch Mindest-Einkaufswerte runtergesetzt oder fallen gänzlich weg. Alles, um möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen zu haben.
https://www.mopo.de/hamburg/wegen-coron ... g-36555056
Um mich mal selbst zu zitieren:
frems hat geschrieben:(24 May 2016, 18:16)
[...] Vielleicht sind wir im bedenkenträgenden Deutschland ja in zehn, 15 Jahren so weit, dass ohne die Krankheitsträger Fahrscheine, Zeitungen und Hotdogs kaufen kann. Das wär ja schon was.
Harte Zeiten natürlich für Kriminelle. Wie man so hört, dürfte es auch für die Polizeistatistik kein schlechtes Jahr werden, da wohl Einbrüche, Straßendiebstähle etc. stark abnehmen. Für Geldwäscher (das hat nichts mit Desinfektion zu tun) und Steuerbetrüger sicherlich eine unschöne Entwicklung.
Also, Leute: kommt an den Puls der Zeit und bleibt sauber. Schützt Euch und Eure Mitmenschen. Zahlt ohne Klimpergeld.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Mittwoch 15. April 2020, 08:53
von jorikke
frems hat geschrieben:(15 Apr 2020, 07:57)
Im Norden ist der positive Trend auch endlich im Gange und dank Corona (genau wie die Entschleunigung und das Homeoffice) sogar schneller als viele -- inkl. mir -- vor Jahren vermutet haben.
https://www.mopo.de/hamburg/wegen-coron ... g-36555056
Um mich mal selbst zu zitieren:
Harte Zeiten natürlich für Kriminelle. Wie man so hört, dürfte es auch für die Polizeistatistik kein schlechtes Jahr werden, da wohl Einbrüche, Straßendiebstähle etc. stark abnehmen. Für Geldwäscher (das hat nichts mit Desinfektion zu tun) und Steuerbetrüger sicherlich eine unschöne Entwicklung.
Also, Leute: kommt an den Puls der Zeit und bleibt sauber. Schützt Euch und Eure Mitmenschen. Zahlt ohne Klimpergeld.
Jetzt könnt ihr jubilieren, ihr Hüter des Sterilen. Denkt auch mal daran unter welch moralisch fragwürdigen Umständen die Zurückdrängung des Wahren, Baren, gelungen ist. Wackre Streiter und Vorkämpfer für den Erhalt des Guten, althergebrachten Brauchtums - "Hab mich lieb" Scheinchen für die Enkelkinder, mussten erst entnervt und dann mundtot gemacht werden. Unterdrückung statt Meinungsfreiheit. Wie soll "Positiv Denkender" jetzt die Neuheiten von gestern verkünden? Er ist nicht vergessen. Nur im Komplott mit Sperrmoderatoren konntet ihr euch durchsetzen. Ein Scheinsieg! Langfristig wird Schwarzgeld sich durchsetzen.
Ein menschliches Bedürfnis lässt sich nicht technokratisch unterdrücken.
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Mittwoch 15. April 2020, 09:09
von H2O
Die Jugend wird sich ihre eigene Währung schaffen. Als meine Mutter unserem Sohn 10 DM zustecken wollte, bestand er auf Hartgeld... damals gab es ja noch die Hire-Männer. Inzwischen hört die Kinderwährung bei 2 € auf. Wo man hinsieht, nur noch Zerfall!
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Mittwoch 15. April 2020, 09:12
von Skull
Nö.
Ich hole mir weiterhin (erst gestern) regelmässig Bargeld in meinem Supermarkt.
Zahle mit Karte und bekomme Bares.
mfg
Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Mittwoch 15. April 2020, 09:20
von H2O
Skull hat geschrieben:(15 Apr 2020, 09:12)
Nö.
Ich hole mir weiterhin (erst gestern) regelmässig Bargeld in meinem Supermarkt.
Zahle mit Karte und bekomme Bares.
mfg
Ja, machen wir in D auch; in PL ist man noch nicht so weit. Dafür gibt es hier aber die 5-zł-Münze, das beliebte Trinkgeld für den Versandkurier, vermutlich aber auch die Enkelwährung!

Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Mittwoch 15. April 2020, 09:44
von Odin1506
Ich male es mir mal so aus, mit dem was ich bis jetzt zu diesen Thema gelesen habe.
Vorteil: Leichtere Hosentaschen. (einziger Vorteil in meinen Augen)
Nachteil: Kontrollverlust über seine eigenen Finanzen
Man kann seinen Enkel mal
nicht eben einen 10 oder 20€-Schein in die als Geschenk geben
Verliert man seine Karte oder sie wird geklaut, kann man nicht Einkaufen
Mein persönliches Fazit: Ich bleibe lieber beim Bargeld, und Geldscheine wiegen ja nicht viel

Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Donnerstag 16. April 2020, 00:00
von Raskolnikof
jorikke hat geschrieben:(15 Apr 2020, 08:53)
Jetzt könnt ihr jubilieren, ihr Hüter des Sterilen. Denkt auch mal daran unter welch moralisch fragwürdigen Umständen die Zurückdrängung des Wahren, Baren, gelungen ist. Wackre Streiter und Vorkämpfer für den Erhalt des Guten, althergebrachten Brauchtums - "Hab mich lieb" Scheinchen für die Enkelkinder, mussten erst entnervt und dann mundtot gemacht werden. Unterdrückung statt Meinungsfreiheit. Wie soll "Positiv Denkender" jetzt die Neuheiten von gestern verkünden? Er ist nicht vergessen. Nur im Komplott mit Sperrmoderatoren konntet ihr euch durchsetzen. Ein Scheinsieg! Langfristig wird Schwarzgeld sich durchsetzen.
Ein menschliches Bedürfnis lässt sich nicht technokratisch unterdrücken.
Das menschliche Bedürfnis besteht zunehmend darin bargeldlos, d.h. die Leberwurst und/oder Unterhose oder Akkuschrauber bei Aldi oder zwei Brötchen beim Bäcker mit Karte zu bezahlen und dies bereits vor Corona! 2019 wurden 52 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel mit Karte getätigt. Der Zuwachs betrug in den letzten Jahren jeweils ca. 2 Prozent. Die zunehmende Akzeptanz von Kartenzahlung bei den Händlern mit überwiegend geringen Kaufbeträgen (Bäcker, Marktbeschicker) und nicht zuletzt die Coronakrise lassen in den nächsten Jahren eine noch höhere Steigerungsrate bei der Kartenzahlung erwarten.
Wo da das „menschliche Bedürfnis“ liegt dürfte dann ja wohl geklärt sein. Von technokratischer Unterdrückung kann da ja wohl kaum die Rede sein. Es ist des Volkes Wille!

Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Donnerstag 16. April 2020, 00:01
von Raskolnikof
Skull hat geschrieben:(15 Apr 2020, 09:12)
Nö.
Ich hole mir weiterhin (erst gestern) regelmässig Bargeld in meinem Supermarkt.
Zahle mit Karte und bekomme Bares.
mfg
Da verstehe ich jetzt die Logik nicht. Ich verstehe dich als Vertreter der Bargeldfraktion. Und dann bezahlst du im Supermarkt mit Karte und lässt dir Bargeld auszahlen? Warum das? Doch wohl nur weil es in deinem Einkaufsbereich noch Läden gibt die keine Kartenzahlung zulassen?
Warum bezahlst du nicht alles mit Bargeld? Ich nehme an du bist in der Umstellungsphase.

Re: Abschaffung von Bargeld
Verfasst: Donnerstag 16. April 2020, 00:07
von Raskolnikof
Ein uraltes Vorurteil. Genau das Gegenteil ist der Fall. Als ich noch nicht mit Karte bezahlte wunderte ich mich nicht selten darüber wie schnell mein Geld sich über den Monat verflüchtigte. Dabei fiel es mir nicht immer leicht, jede Ausgabe des vergangenen Monats zu rekonstruieren.
Seitdem ich konsequent und alles mit Karte bezahle ist das anders. Kaum habe ich meinen Einkauf in den Wagen geladen kann ich diesen auf meiner Bank-App sehen. Egal ob auf dem heimischen PC, Tablet oder Smartphone, ein übersichtlicheres Haushaltsbuch gibt es nicht. Und ich habe stets aktuell einen Centgenauen Überblick über meine Finanzen und weiß wo ich was bezahlt habe und was ich mir noch erlauben kann.
Man kann seinen Enkel mal nicht eben einen 10 oder 20€-Schein in die als Geschenk geben
Dafür darfst du dir gern noch ein paar Scheine in die Zuckerdose legen. Obwohl es auch kein Problem wäre, dem Filius mal eben schnell auf sein Taschengeldkonto ein paar Euro zu überweisen. Das wird auch noch zur Normalität werden. Unsere Enkel und Urenkel wachsen schließlich in einer digitalisierten Welt auf.
Verliert man seine Karte oder sie wird geklaut, kann man nicht Einkaufen
Verlierst du alle Karten auf einmal? Meine Frau und ich haben bei der xx-Bank ein gemeinsames Girokonto. Wir haben jeder eine gebührenfreie Giro- und eine VISA-Karte. Da ist der Verlust einer Karte kein Problem. Die Bank garantiert übrigens den Ersatz einer Karte binnen 48 Stunden.
Und was machst du, wenn du dein Portemonnaie mit den gerade aus dem Geldautomaten gezogenen 300 oder 500 Euro verlierst oder dir gestohlen worden ist? Das Geld bist du los. Ich nicht!