So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

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Tel Aviv Boy
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Tel Aviv Boy »

kilowog » So 29. Apr 2012, 21:44 hat geschrieben:
ein linker kann auf einen apartheid-staat nicht neidisch sein. wenn, dann seid ihr auf die hisbollah neidisch, die euch vor ein paar jahren besiegt hat. :thumbup:
Du ein Linker. Was für eine Überraschung. Wäre alleine gar nicht darauf gekommen.
Und wer ist Hizbolla? Meinst Du den komischen Verein, dessen Terrorchef sich aus Angst vor IDF-Hunschraubern noch immer in irgendwelchen Rattenlöchern versteckt?
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Tel Aviv Boy
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Tel Aviv Boy »

Clark » So 29. Apr 2012, 22:00 hat geschrieben: Oh. Fängt ja gut an. Kaum 2 Dutzend Beiträge, und schon die Antismitismuskeule, um missliebige Meinungen im Keim zu ersticken... Aber Sie sind in bester Gesellschaft. Hier im Forum tummeln sich schon ein paar Leute Ihres Schlages herum.
Man ändert seine Meinung ja nicht je nach Anzahl der verfassten Beiträge.
Ich muss mich aber trotzdem korrigieren. "Latent" kann man wohl guten Gewissens streichen.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von kilowog »

Tel Aviv Boy » So 29. Apr 2012, 23:19 hat geschrieben: Du ein Linker. Was für eine Überraschung. Wäre alleine gar nicht darauf gekommen.
Und wer ist Hizbolla? Meinst Du den komischen Verein, dessen Terrorchef sich aus Angst vor IDF-Hunschraubern noch immer in irgendwelchen Rattenlöchern versteckt?
klar kannst du nicht drauf kommen. du hast ja noch nie ein werk eines linken theoretikers gelesen. und der chef der hisbollah kann sich verstecken wo er will. dein israel hat gegen diesen "komischen verein" trotzdem verloren. wie nennt man eigentlich ein land, dass gegen einen komischen verein verliert? außerdem ist dein fake-bild mehr als lächerlich. hast du überhaupt schon mal 1 seite in der thora gelesen gehabt? oder traust du dich nicht, weil du ein goi bist? wie nennt ein psychologe eigentlich einen goi, der einen auf juden macht?
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von DarkLightbringer »

Fred » So 29. Apr 2012, 19:36 hat geschrieben: Ziemlich seltsam, was du da so schreibst.
Die Syrer stehen mehrheitlich hinter Assad.
Aber das möchte wohl nicht jeder wissen.

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/nah ... y/17458606

Die Ansichten dieses Günter Meyer sind eindeutig intendiert, gleichwohl räumt auch er im genannten Artikel unumwunden ein:
Es ist klar, dass in seinem Namen brutalste Menschenrechtsverletzungen begangen werden.
Gemeint sind die Verbrechen an der syrischen Bevölkerung, im Namen des Assad-Regimes.

Dies widerspricht auch gar nicht der Feststellung der UN-Menschenrechtskommissarin Pilay, wonach das Regime unmittelbar für das Vorgehen gegen die syrische Bevölkerung verantwortlich zu machen sei.

Eine angeblich "repräsentative Untersuchung" wird im Artikel zwar erwähnt, bleibt jedoch nebulös und beruht allein auf der Darstellung dieses Günter Meyer, der im Artikel diesbezüglich zitiert wird.
Journalisten nennen sowas "soft facts" im Gegensatz zu sog. "hard facts". Im ersteren Fall besteht die Tatsache allein darin, dass jemand sagt, dies sei Fakt.

Interessanterweise erwähnt dieser Günter Meyer auch die Interessenlage der russischen Oligarchie:
Russland liefert schon seit Jahrzehnten Waffen an Syrien – ein Milliardengeschäft
Gemeint sind die Waffenlieferungen an das Assad-Regime.

Wenn wir ein wirklich repräsentatives Bild haben wollen, dann sollte doch das syrische Volk in freier und fairer Wahl abstimmen.
Die Gegner des Assad-Regimes sind es wohl nicht, die ein Volksvotum fürchten müssten. Es ist vielmehr Assad und es sind die Claquere des Regimes, die das Volk fürchten müssen.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Tel Aviv Boy »

kilowog » So 29. Apr 2012, 22:56 hat geschrieben:
klar kannst du nicht drauf kommen. du hast ja noch nie ein werk eines linken theoretikers gelesen. und der chef der hisbollah kann sich verstecken wo er will. dein israel hat gegen diesen "komischen verein" trotzdem verloren. wie nennt man eigentlich ein land, dass gegen einen komischen verein verliert? außerdem ist dein fake-bild mehr als lächerlich. hast du überhaupt schon mal 1 seite in der thora gelesen gehabt? oder traust du dich nicht, weil du ein goi bist? wie nennt ein psychologe eigentlich einen goi, der einen auf juden macht?
Gestern "polnischer Vierteljude, heute "goi". Du bist verwirrter als ich zunächst dachte. Dir kann aber trotzdem geholfen werden, denk daran, Psychotherapist is just one phone call away.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Tel Aviv Boy »

Die Gegner des Assad-Regimes sind es wohl nicht, die ein Volksvotum fürchten müssten. Es ist vielmehr Assad und es sind die Claquere des Regimes, die das Volk fürchten müssen.
Ich teile Deinen Optimismus nicht ganz. Schau Dr Ägypten an. Die jungen und säkularen Menschen, die die Revolution angefangen und das Regime gestürtzt hatten, sind hinterher bei den Wahlen beiseite gedrängt und um die Früchte der Revolution gebracht worden. In den islamischen Ländern gibt es keine Zivilgesellschaft, keine Infrastruktur für Demokratie, keine Freie Presse, Keine unbhängigen Parteien, kurzum nichts, was die Ideale der Menschen realisieren und sie dauerhaft vor totalitären Herrschern beschützen kann. In einer solchen Gesellschaft kann man nicht ohne Weiteres von Diktatur in Demokratie übegehen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass eine Diktatur durch eine neue Diktatur ersetzt wird. Eine freie und demokratische Gesellschaft wie in Israel wäre auch den arabischen Ländern zu wünschen, aber realistisch betrachtet, ist das nur eine Wunschvorstellung. Islamische Gesellschaften vertragen keine Demokratie. Das ist schon ein Fakt. Islam und Quran stehen der Demokratie im Wege. Und die Muslime, auch die gemässigten, werden ihren Glauben nicht gegen Demokratie austauschen. Das ist das Manko dieser Länder.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Fred »

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 01:00 hat geschrieben: Die Ansichten dieses Günter Meyer sind eindeutig intendiert, gleichwohl räumt auch er im genannten Artikel unumwunden ein:
Er steht da nicht allein mit seinen Ansichten: Jürgen Todenhöfer taz
Ich verstehe jeden westlichen Bürger und Zuschauer, der sagt, Assad muss weg. Wenn die täglichen Berichte aus Syrien stimmen.
Aber viele der YouTube-Filme sind irreführend oder gefälscht....

Kurz darauf wurde in der Nähe von Homs ein Kleinbus mit dreizehn Alawiten von Rebellen gestoppt. Sie wurden einzeln durch Kopfschuss hingerichtet. Nur einer überlebte und konnte den Angriff schildern. Da die Rebellen die getöteten Alawiten sorgfältig gefilmt hatten, konnte man das Massaker am Abend im Fernsehen sehen - aber als Mordtat nicht der Rebellen, sondern der Assad-Truppen....

Haidar erklärte mir, er verstehe nicht, dass sich die westlichen Medien so leicht von den Rebellen und von al-Dschasira manipulieren ließen. Die Realität in Syrien sehe ganz anders aus. Die Desinformation ähnele immer mehr der vor dem Irakkrieg...

1. Viele der auf al-Dschasira gezeigten Massaker an syrischen Zivilisten seien nicht von Regierungstruppen, sondern von bewaffneten Rebellen begangen worden...

Assads klares Ziel sei es jedoch, sich als Garant der Sicherheit der Bevölkerung zu profilieren. Mehr als die Hälfte der Syrer stehe hinter ihm...

Die im Kampf getöteten Rebellen würden im arabischen und westlichen Fernsehen meist wahrheitswidrig als getötete Zivilisten präsentiert...

Anders als uns täglich eingehämmert wird, findet in Syrien kein klassischer Volksaufstand statt wie in Tunesien, Ägypten und Libyen, sondern eine komplizierte bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzung zwischen Gegnern und Anhängern Assads, bei der die USA, Katar und Saudi-Arabien kräftig mitmischen...
Und wenn die Araber Truppen, Waffen und Geld schicken, dann hat das für Einige wohl auch nichts weiter zu bedeuten. Sie bleiben dabei, dass es hier um einen syrischen Aufstand ginge.
Doch Katar vermittelt nicht nur, es schickt auch Waffen, Truppen und Geld.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 10,00.html

Ich frage mich, warum man eigentlich bei 9/11 so entsetzt war, als angeblich Terroristen 3000 Menschen töteten, wenn man den Angriff auf Syrien als richtig und notwendig sieht.
Was die Propaganda alles so möglich macht.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von DarkLightbringer »

Tel Aviv Boy » So 29. Apr 2012, 21:27 hat geschrieben: Assad hat auch Anhänger, die zu ihm stehen und für ihn morden, weil sie durch ihn wirtschaftliche Vorteile geniessen. Assad wird mittelfristig verschwinden, da bin ich mir sicher und ich tippe darauf, dass der Königsmörder jemand aus dem Apparat Assads sein wird. Leider gibt es zur Zeit im Westen kein echtes Interesse am bedingungslosen Umsturz Assads und die Bürger sind nicht in der Lage, gegen Assads Truppen Widerstand zu leisten.
Berüchtigt ist die Vierte Division, die 10.000 Mann umfassen soll und von Assads jüngstem Bruder, Mahir al-Assad, befehligt wird. Es sind die treuesten Schlächter des Despoten, bekannt für Gräueltaten und Massaker.
Das Bild des zufriedenen Diktatorenbruders, der massakrierte Oppositionelle fotografiert, während er eine Hand lässig in die Hosentasche gesteckt hat, ist seither zu einem Symbol für die Menschenverachtung des Regimes geworden. Die Botschaft ist klar: Jeder Syrer, der Mahir al-Assads Schergen in Bab Amr oder anderswo in die Hände fällt, muss mit dem Schlimmsten rechnen.
Es ist sicher richtig, dass einige Staaten engagierter sein könnten und die FSA zur Selbstverteidigung Syriens den Kampf Davids gegen Goliath führt.
Dennoch ist der Widerstand nicht zu unterschätzen. Er wird nicht zuletzt in der Geschichte des Landes das Symbol der nationalen Würde darstellen.
Der Despot kann vielleicht eine Stadt nach der anderen in Schutt und Asche legen, den Freiheitswillen des syrischen Volkes kann er damit nicht brechen.

Diverse Golfstaaten erwägen mehr oder weniger offen Waffenlieferungen und von der Republik Türkei wird gemeinhin eine Schlüsselrolle erwartet.
Assads Tage sind gezählt und Asmas Einkaufsmöglichkeiten sind beschränkt.
Bislang konnten Gewehrläufe den Arabischen Frühling zwar verzögern, aber nicht aufhalten. Das wird in Syrien nicht anders sein.




http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 58,00.html
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von DarkLightbringer »

Fred » Mo 30. Apr 2012, 10:27 hat geschrieben: Er steht da nicht allein mit seinen Ansichten: Jürgen Todenhöfer taz[

Todenhöfer ist bekanntlich einer, der gern freundlich über Regime schreibt, Kontakte zu Diktatoren pflegt und als eitler Selbstdarsteller gilt.

Es gibt dazu eine Erwiderung seitens des syrischen Schriftstellers Rafik Schami, gleichfalls in der "taz" veröffentlicht:
Autoren wie Jürgen Todenhöfer oder Peter Scholl-Latour finden den Absatz ihrer bedenklichen Sympathien für Mörder wie Assad nicht etwa auf den Seiten der Bild-Zeitung. Sie sitzen bei ARD, FAZ, FAS und Die Zeit in der ersten Reihe. Und sind sie einmal da, werden sie von hunderten kleineren Medien zitiert. Man kann darüber den Kopf schütteln, aber das ist zu wenig. Ihre Beiträge sind kaum zu ertragen.
Schami hält unter anderem vor, es sei Rassismus zu implizieren, Araber seien unfähig, zwischen Freiheit und Sklaverei zu unterscheiden und müßten daher vom Ausland wie Marionetten gesteuert werden.

http://www.taz.de/Prominenz-Journaliste ... en/!88869/
Und wenn die Araber Truppen, Waffen und Geld schicken, dann hat das für Einige wohl auch nichts weiter zu bedeuten. Sie bleiben dabei, dass es hier um einen syrischen Aufstand ginge.
Das Milliardengeschäft russischer Waffenlieferungen zugunsten des Regimes stört die Gegner der syrischen Freiheit ja auch nicht.
Ich frage mich, warum man eigentlich bei 9/11 so entsetzt war, als angeblich Terroristen 3000 Menschen töteten, wenn man den Angriff auf Syrien als richtig und notwendig sieht.
Was die Propaganda alles so möglich macht.
Es sind Assads Panzer, die syrische Städte angreifen und es sind die Regime-Getreuen, die diese Angriffe als gerechtfertigt darstellen.
Das Niveau des offiziellen syrischen Propaganda-Ministeriums dürfte bekannt sein - ein Punkt übrigens, den Rafik Schami auch Todenhöfer & Co. vorhält.
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am Montag 30. April 2012, 12:02, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Tel Aviv Boy »

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 10:20 hat geschrieben:
Berüchtigt ist die Vierte Division, die 10.000 Mann umfassen soll und von Assads jüngstem Bruder, Mahir al-Assad, befehligt wird. Es sind die treuesten Schlächter des Despoten, bekannt für Gräueltaten und Massaker.
Assads Partei ist dieselbe wie Saddams, nämlich die Baath-Partei. Was Saddam den Kurden angetan hat, macht Assad auch bei sich in Syrien. Arabische Herrscher kennen keine moralischen Bedenken, wenn es um den Machterhalt geht In Israel macht man sich keine Illusionen, was die Araber erst mit Juden machen würden, wären sie Israel militärisch überlegen.
Zuletzt geändert von Tel Aviv Boy am Montag 30. April 2012, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von DarkLightbringer »

Tel Aviv Boy » Mo 30. Apr 2012, 10:26 hat geschrieben: Ich teile Deinen Optimismus nicht ganz. Schau Dr Ägypten an. Die jungen und säkularen Menschen, die die Revolution angefangen und das Regime gestürtzt hatten, sind hinterher bei den Wahlen beiseite gedrängt und um die Früchte der Revolution gebracht worden. In den islamischen Ländern gibt es keine Zivilgesellschaft, keine Infrastruktur für Demokratie, keine Freie Presse, Keine unbhängigen Parteien, kurzum nichts, was die Ideale der Menschen realisieren und sie dauerhaft vor totalitären Herrschern beschützen kann. In einer solchen Gesellschaft kann man nicht ohne Weiteres von Diktatur in Demokratie übegehen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass eine Diktatur durch eine neue Diktatur ersetzt wird. Eine freie und demokratische Gesellschaft wie in Israel wäre auch den arabischen Ländern zu wünschen, aber realistisch betrachtet, ist das nur eine Wunschvorstellung. Islamische Gesellschaften vertragen keine Demokratie. Das ist schon ein Fakt. Islam und Quran stehen der Demokratie im Wege. Und die Muslime, auch die gemässigten, werden ihren Glauben nicht gegen Demokratie austauschen. Das ist das Manko dieser Länder.
Überall in der Welt gibt es Gegner der Freiheit und Fanatiker, die ihre kruden Vorstellungen religiös verbrämen.
Gibt es in den USA etwa keinen Ku Klux Clan ? Oder in Indien Terroristen, die Unschuldige in die Luft jagen?

Aber überall in der Welt wollen die Menschen eben Brot, Freiheit und soziale Gerechtigkeit. Davon handelt ein in Ägypten bekannter Revolutions-Song ("Aisch, Horreya, Adala Igtimaiya“ von Ramy Essam).

Jeder, der eine Diktatur gegen die andere tauschen will, wird letztlich Schwierigkeiten haben. Pluralismus und Demokratie ist die einzige Lösung, um dauerhaft eine friedliche Zivilgesellschaft hinzubekommen.
Das Modell in Tunesien mag konservativ und islamisch geprägt sein, aber das indische, südafrikanische oder brasilianische System unterscheidet sich ja auch von der als vorbildlich geltenden Schweizer Demokratie, diese sind auch weniger idyllisch, gleichwohl funktionierend.

Von daher bin ich optimistisch, die Menschen der Region Naher Osten und Nordafrika werden künftig Freiheit und Sklaverei unterscheiden können. Der Prozess des Arabischen Frühlings ist noch längst nicht abgeschlossen, dafür jedoch unumkehrbar.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Clark »

Tel Aviv Boy » Mo 30. Apr 2012, 12:26 hat geschrieben: Assads Partei ist dieselbe wie Saddams, nämlich die Baath-Partei. Was Saddam den Kurden angetan hat, macht Assad auch bei sich in Syrien. Arabische Herrscher kennen keine moralischen Bedenken, wenn es um den Machterhalt geht In Israel macht man sich keine Illusionen, was die Araber erst mit Juden machen würden, wären sie Israel militärisch überlegen.
Sie würden die israelische Regierung und dessen Aggressionspotenzial, sprich das Miltär, zerschlagen und ansonsten dafür sorgen, dass sich alle anderen Juden wie überall sonst in muslimischen Gegenden auch endlich mal integrieren.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Tel Aviv Boy »

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 11:57 hat geschrieben:
Überall in der Welt gibt es Gegner der Freiheit und Fanatiker, die ihre kruden Vorstellungen religiös verbrämen.
Gibt es in den USA etwa keinen Ku Klux Clan ? Oder in Indien Terroristen, die Unschuldige in die Luft jagen?

Aber überall in der Welt wollen die Menschen eben Brot, Freiheit und soziale Gerechtigkeit. Davon handelt ein in Ägypten bekannter Revolutions-Song ("Aisch, Horreya, Adala Igtimaiya“ von Ramy Essam).

Jeder, der eine Diktatur gegen die andere tauschen will, wird letztlich Schwierigkeiten haben. Pluralismus und Demokratie ist die einzige Lösung, um dauerhaft eine friedliche Zivilgesellschaft hinzubekommen.
Das Modell in Tunesien mag konservativ und islamisch geprägt sein, aber das indische, südafrikanische oder brasilianische System unterscheidet sich ja auch von der als vorbildlich geltenden Schweizer Demokratie, diese sind auch weniger idyllisch, gleichwohl funktionierend.

Von daher bin ich optimistisch, die Menschen der Region Naher Osten und Nordafrika werden künftig Freiheit und Sklaverei unterscheiden können. Der Prozess des Arabischen Frühlings ist noch längst nicht abgeschlossen, dafür jedoch unumkehrbar.
Für die Sklaverei und Unfreiheit in Nordafrika ist gerade Europa ganz besonders mitverantwortlich. Wer hat Sarkozy's Wahlkampf mit 50 Millionen Dollar finanziert? Wer hat im Garten des Élysée-Palasts zelten dürfen? Wer hat die Diktaturen in Nordafrika mit Waffen und Geld ausgestattet, damit diese den Strom der Armutsflüchtlinge nach Europa blutig unterbinden? Wer hat Mobarak und seinen korrupten Machtappart und Folterstaat 30 Jahre lang mit Milliarden Dollars subventioniert? Der Westen denkt nur an sich selbst. Europa und die USA haben grundlegend andere Interessen als die Demokratiebewegungen in Nordafrika und Syrien.
Zuletzt geändert von Tel Aviv Boy am Montag 30. April 2012, 13:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Tel Aviv Boy »

Clark » Mo 30. Apr 2012, 12:11 hat geschrieben: Sie würden die israelische Regierung und dessen Aggressionspotenzial, sprich das Miltär, zerschlagen und ansonsten dafür sorgen, dass sich alle anderen Juden wie überall sonst in muslimischen Gegenden auch endlich mal integrieren.
Ja aber nur in Deinen feuchten Träumen.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Liegestuhl »

Clark » Mo 30. Apr 2012, 13:11 hat geschrieben:Sie würden die israelische Regierung und dessen Aggressionspotenzial, sprich das Miltär, zerschlagen und ansonsten dafür sorgen, dass sich alle anderen Juden wie überall sonst in muslimischen Gegenden auch endlich mal integrieren.
Da sprichst du ein wichtiges Thema an: Nichts stört die radikalen Muslime so sehr, wie Juden, die sich nicht dem Islam unterordnen. In Israel waren die Juden das erste Mal Herren im eigenen Haus. Ein unerträglicher Zustand in den Augen dieser Menschen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Panarin »

Eine Opposition die offenbar von Islamisten durchsetzt und kommandiert wird zündet schon wieder Bomben und schickt Selbstmordattentäter nach Damascus. Ein gruseliger Haufen.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Fred »

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 10:55 hat geschrieben: Todenhöfer ist bekanntlich einer, der gern freundlich über Regime schreibt, Kontakte zu Diktatoren pflegt und als eitler Selbstdarsteller gilt.
Ist das so ja? Wer sagt das außer dir?
Ich habe hier den Reisebericht durch Syrien. Sie wollten ihn erst gar nicht einreisen lassen, wegen einem regimekritischen Artikel.

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 10:55 hat geschrieben:Es gibt dazu eine Erwiderung seitens des syrischen Schriftstellers Rafik Schami, gleichfalls in der "taz" veröffentlicht:
Das sagt ja dann einiges über diesen syrischen Schriftsteller aus.
Zumal das auch ohne den Reisebericht ersichtlich ist, dass er Schwachsinn erzählt, denn offensichtlich geben Todenhöfer und Scholl-Latour nicht den Ton an, sondern u.a. ein Mann in London, der sich "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" nennt.
http://diepresse.com/home/politik/ausse ... iderstands

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 10:55 hat geschrieben: Das Milliardengeschäft russischer Waffenlieferungen zugunsten des Regimes stört die Gegner der syrischen Freiheit ja auch nicht.
Was soll das denn jetzt? Gibt es einen Staat, der keine Waffen hat?
Und sicherlich hast du es noch nicht mitbekommen, es geht nicht darum, was das syrische Volk will, sondern was andere arabische Staaten und er Westen will.

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 10:55 hat geschrieben: Es sind Assads Panzer, die syrische Städte angreifen und es sind die Regime-Getreuen, die diese Angriffe als gerechtfertigt darstellen.
Verstehst du den Unsinn nicht? Das Land greift sich nicht selber an.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von DarkLightbringer »

@ Fred


Todenhöfer hat die plauschige Teestunde mit Diktatoren nicht erfunden, schon Franz Josef Strauß hatte sich mit Pinochet getroffen, um anschließend der Presse zu erklären, er habe von Folter nichts gesehen. Auch Todenhöfer reiste zu Pinochet, in jüngerer Zeit zu Assad.

Erstens sind sie als Politiker oder ehemalige Journalisten geübt darin, so sensationell wie die Boulevardpresse zu schreiben. Oder etwa in einem kurzen Film von 30 Minuten zehn mal hin und her zu fliegen. Von Frankfurt nach Kairo, nach Tripoli, Bengasi oder Damaskus. Und in jedem Bericht so zu tun, als seien sie gerade noch der Verhaftung entkommen. Wie in B-Filmen oder Groschenromanen sind sie zwar ohnmächtig gegenüber bewaffneten Soldaten, aber natürlich sind sie klüger als diese. Sie lächeln sie an und entwaffnen sie.
„Nirgendwo sehen wir uniformierte Polizei, nur zwei Soldaten beim Kaufen von Aprikosen. Ich sehe kleine knackige Kirschen. Kirschen aus Daraa sind eine syrische Köstlichkeit. Ich kaufe ein Kilo für 25 syrische Lira, das sind 35 Cent,“ so Todenhöfer. Und dann geht es weiter, in Humphrey-Bogart-Stil: „Der Anführer der Geheimpolizisten, ein übermüdeter, älterer Mann mit kurzen grauen Haaren, schaut mir nachdenklich in die Augen. Ich schaue ihm genauso nachdenklich in die Augen.“
http://www.taz.de/Prominenz-Journaliste ... en/!88869/

Ein Boulevardstil, wie er im Buche steht... Journalisten nennen das „Zeilen schinden“, - Auffüllen mit bunten Geschichtchen, wenn es an eigentlicher Information fehlt, - in der Literatur nennt man das Groschenroman. Kleine, knackige Kirschen und zwei ältere Herren, die sich ganz lange nachdenklich in die Augen schauen – der ehemalige Rechtsaußen-Politiker und der Geheimdienstler, so sieht das „wahre“ Syrien aus, klar.

Es gibt da andere, unabhängige Berufsjournalisten, natürlich auch weniger prominent, die werden nicht hofiert. Einige sind tot. Überhaupt werden sie ja gar nicht zugelassen und in Homs sollen gezielt Handys geortet worden sein, um den Beschuss dorthin zu lenken.
Warum wohl sind unabhängige Journalisten nicht zugelassen ? Schon mal darüber nachgedacht ? Weil sie vielleicht nicht so charmant sind wie Todenhöfer, der knackige Kirschen ersteht und nachdenklich dem Geheimdienstmann in die Augen blickt ?

Eine Reporterin, die der Todeszone von Homs entkommen ist, heißt Edith Bouvier. Die war nicht beim Präsidenten Tee trinken, sie stand tatsächlich unter Beschuss.

Glaubst du wirklich, Ban Ki Moon ist einfach falsch informiert ebenso wie die Weltpresse oder Amnesty International oder die ehemalige Anti-Apatheids-Anwältin und jetzige UN-Kommissarin Pilay, nur weil sie Sunnyboy Todenhöfer nicht kennen oder Assads Propaganda nicht für bare Münze nehmen ?

Zitat Fred
Das sagt ja dann einiges über diesen syrischen Schriftsteller aus.
Darf ein syrischer Schriftsteller nicht anderer Meinung sein als Todenhöfer ? Selbst Todenhöfer, mit allen medialen Wassern gewaschen, akzeptiert die Gegenmeinung als solche und erwidert wiederum dem Kontra.

Zitat Fred
Was soll das denn jetzt? Gibt es einen Staat, der keine Waffen hat?
Und sicherlich hast du es noch nicht mitbekommen, es geht nicht darum, was das syrische Volk will, sondern was andere arabische Staaten und er Westen will.
Eben und ein Milliardengeschäft ist nun mal ein lohnendes Geschäft. Vor kurzen noch sind 60 Tonnen Munition und einige Kampfjets geliefert worden. Eine Art Schlussverkauf. Nicht, dass das Zeug noch unverbraucht in Lagerhallen verrottet.
Die Rebellen können gegen Panzer und dergleichen nichts ausrichten. Außer den erbeuteten Waffen beziehen sie hauptsächlich Kalaschnikovs über den Schwarzmarkt aus dem Libanon. Die Preise sind allerdings gestiegen.

Die syrische Opposition, der Nationalrat, schaut sich natürlich nach Freunden um. Das ist doch verständlich. Mag sein, dass dies westlichen Extremisten nicht gefällt – mit Assad geht einer der letzten Despoten verloren, der trotz seines westlichen Lebensstils den westlichen Extremisten als antiwestlich gilt. Ironie des Schicksals, wie man so sagt.


Zitat Fred
Verstehst du den Unsinn nicht? Das Land greift sich nicht selber an.
Der Krieg ist auch Wahnsinn. Assad hatte zwar auf einer Pressekonferenz ausdrücklich erklärt, er sei nicht verrückt, Tatsache ist jedoch, dass syrische Städte beschossen werden. Nicht umsonst sieht der Friedensplan eine Rückkehr der Armee in die Kasernen vor.
Der Angriff auf syrische Städte ist ein Angriff auf die syrische Nation. Nicht das Land greift sich selbst an, Assads Regime greift das Land an. In meinen Augen ist das Krieg. Wer es anders nennen möchte, soll es anders nennen.

Das ist übrigens kein völlig neuartiger Vorgang, dass in einem Land das Militär ausrückt, überall präsent ist und auf alles ballert, was nach Opposition aussieht. Man schaue sich mal die Geschichte diverser lateinamerikanischer Staaten an. Der Pinochet unserer Tage heißt Assad.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Platon »

Tel Aviv Boy » Mo 30. Apr 2012, 10:26 hat geschrieben: Ich teile Deinen Optimismus nicht ganz. Schau Dr Ägypten an. Die jungen und säkularen Menschen, die die Revolution angefangen und das Regime gestürtzt hatten, sind hinterher bei den Wahlen beiseite gedrängt und um die Früchte der Revolution gebracht worden. In den islamischen Ländern gibt es keine Zivilgesellschaft, keine Infrastruktur für Demokratie, keine Freie Presse, Keine unbhängigen Parteien, kurzum nichts, was die Ideale der Menschen realisieren und sie dauerhaft vor totalitären Herrschern beschützen kann. In einer solchen Gesellschaft kann man nicht ohne Weiteres von Diktatur in Demokratie übegehen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass eine Diktatur durch eine neue Diktatur ersetzt wird. Eine freie und demokratische Gesellschaft wie in Israel wäre auch den arabischen Ländern zu wünschen, aber realistisch betrachtet, ist das nur eine Wunschvorstellung. Islamische Gesellschaften vertragen keine Demokratie. Das ist schon ein Fakt. Islam und Quran stehen der Demokratie im Wege. Und die Muslime, auch die gemässigten, werden ihren Glauben nicht gegen Demokratie austauschen. Das ist das Manko dieser Länder.
gerade in Ägypten gibt es eine Zivilgesellschaft, es gibt eine lange parlamentarische Tradition, es gibt unabhängige Parteien welche zuletzt durch freie Wahlen gewählt wurden und es steht die erste freie Präsidentenwahl an

Langfristig wird es in Ägypten - und in ähnlicher Form in anderen arabischen Ländern auch - drei Mächte geben. Einerseits das noch allmächtige Militär welche einen Großen Teil der Wirtschaft und der Bürokratie dominiert. Es gibt ja diesen Spruch: Manche Länder haben Armeen, manche Armeen haben Staaten. In Ägypten trifft Letzteres zu.
Das ändert sich nun langsam durch die Politische Integration der Islamisten, welche seit Jahrzehnten genau dort soziale Netzwerke gebildet haben wo der Staat nicht funktioniert hat. Hinter Islamisten stehen große Unternehmensgruppen, welche soziale Netzwerke, Medien, Krankenhäuser, Schulen usw. finanzieren. Etwas was dann die Wahlerfolge erklärt.

Dazu die Revolutionjugend/die Liberalen/Kommunisten/Nasseristen usw. welche als Splittergruppen zwar sehr aktiv sind aber bei Wahlen unbedeutend.

Ich gehe davon aus, dass sich die zwei Machtzentren der Islamisten und der Armee über Jahrzehnte hinweg politisch konkurrieren werden und das wird letztlich nur in einem pluralen demokratischen System gehen. Die komplette Machtübernahme einer Fraktion ist praktisch ausgeschlossen, weder wird die Armee völlig besiegt werden noch wird man die Muslimbrüder und Salafisten zerschlagen können.

Im Jahr 2012 stellt sich überhaupt nicht mehr die Frage ob Islam und Demokratie vereinbar sind. Das sind sie, das zeigen die Fakten - in vielen Ländern von Pakistan bis Marokko gibt es islamische Parteien welche an Wahlen teilnehmen. Es gibt sogar eine Reihe von Gruppen welche sich von Millizen zu politischen Bewegungen entwickelt haben, in Parlamenten sitzen. Auch ist die Teilnahme an Wahlen durch Islamisten durch diese längst begründet und theoretisch reflektiert. Ein Blick in die Zeitung widerlegt somit bereits die Annahme Islam und Demokratie wären grundsätzlich unvereinbar. Die Frage ist wie sich islamische Parteien in den jeweiligen politischen Systemen verhalten, welche Schwerpunkte sie setzen - zumeist eine Verbindung aus pragmatischer Außenpolitik, liberaler Wirtschaft und konservativer Sozial- und Kulturpolitik. Wie können sie sich gegen die etablierten Eliten durchsetzen - da ist es in der Türkei nicht anders als in der arabischen Welt. Allein der Iran bleibt eine Ausnahme wo die Khomeinisten mit der Zeit sämtliche konkurrierende Eliten entweder erschossen oder vertrieben haben.
mehr dazu:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 3#p1475103
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Fred »

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 16:52 hat geschrieben: Todenhöfer hat die plauschige Teestunde mit Diktatoren nicht erfunden, schon Franz Josef Strauß hatte sich mit Pinochet getroffen, um anschließend der Presse zu erklären, er habe von Folter nichts gesehen. Auch Todenhöfer reiste zu Pinochet, in jüngerer Zeit zu Assad.
Und Kleber reiste zu Ahmadinedschad. Und nun?

Als Diktator würde ich mir auch überlegen, wen ich mir da ins Land hole, wenn ich mitbekomme, dass viele die Situation verfälschen:
http://marialourdesblog.com/tag/syrien-assad/

Das sind doch schon wieder Aussagen von syrischen Schriftsteller, der glaubt, dass Todenhöfer und Scholl-Latour würden mit ihren Aussagen die deutsche Medienlandschaft bestimmen.
Hast du denn keinen zu bieten, der etwas intelligentere Propaganda bringt?
DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 16:52 hat geschrieben: Glaubst du wirklich, Ban Ki Moon ist einfach falsch informiert ebenso wie die Weltpresse oder Amnesty International oder die ehemalige Anti-Apatheids-Anwältin und jetzige UN-Kommissarin Pilay, nur weil sie Sunnyboy Todenhöfer nicht kennen oder Assads Propaganda nicht für bare Münze nehmen ?
Warum erklärt ein Mann in London die halbe Welt über das Geschehen in Syrien auf, welcher schon erwiesenermaßen falsche Geschichten erzählt hat?
Es trauen sich doch noch nicht mal Russland und China sich offen gegen die Propaganda zu stellen.
Ich glaube auch, dass Hilfsorganisationen diese Geschichten glauben, und zu wenig kritisch ihren Quellen gegenüber sind.

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 16:52 hat geschrieben: Eben und ein Milliardengeschäft ist nun mal ein lohnendes Geschäft. Vor kurzen noch sind 60 Tonnen Munition und einige Kampfjets geliefert worden. Eine Art Schlussverkauf. Nicht, dass das Zeug noch unverbraucht in Lagerhallen verrottet.
Vielleicht habe ich mich noch nicht deutlich genug ausgedrückt: Jedes Land hat eine Armee, und diese Armee wird mit Waffen versorgt.
Das bei Syrien zum Thema zu machen, zeigt, dass die Propagandamaschinierie jeden Unsinn zum Argument machen kann.

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 16:52 hat geschrieben: Die Rebellen können gegen Panzer und dergleichen nichts ausrichten. Außer den erbeuteten Waffen beziehen sie hauptsächlich Kalaschnikovs über den Schwarzmarkt aus dem Libanon. Die Preise sind allerdings gestiegen.
Deutet irgendwas daraufhin, dass die sogenannten Rebellen nicht vom Ausland aufgebaut wurden?
http://derstandard.at/plink/13331849546 ... d=25507050

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 16:52 hat geschrieben: Mag sein, dass dies westlichen Extremisten nicht gefällt – mit Assad geht einer der letzten Despoten verloren, der trotz seines westlichen Lebensstils den westlichen Extremisten als antiwestlich gilt. Ironie des Schicksals, wie man so sagt.
Genau. Wer nicht für den Westen ist, der wird platt gemacht.

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 16:52 hat geschrieben:Tatsache ist jedoch, dass syrische Städte beschossen werden.
Wenn denn die Söldner äh Rebellen nur so wenig Waffen hätten, warum sollten dann Städte beschossen werden?


Übrigens ist man beim NDR schon auf die Idee gekommen, dass da was mit der Berichterstattung nicht stimmt:

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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Platon »

die Schlagstärke der syrischen Rebellen ist minimal, Freiwillige gibt es zu Hauf - die Unterstützung welche man erhält führt zu keiner Schlagstärke welche größer wäre als bei jeder anderen x-beliebigen Guerilla-Armee.

Ihr strategischer Vorteil im Häuserkampf ist die Unterstützung sunnitischer Bevölkerungsteile und damit verbunden bessere Geländekenntnisse, was besonders in eng bebauten Gebieten sehr von Vorteil sein kann, was es für die syrische Armee zu einem sehr verlustreichen Unterfangen machen würde die Stadtviertel per Häuserkampf zu erobern. Da hätte man dann zwar das Viertel erobert aber mehrere Hundert Tote zu beklagen, während die Rebellen möglicherweise noch über unterirdische Tunnel entkommen sind.
Aus diesem Grund ist dann Artilleriefeuer auf die entsprechenden Stadtviertel sinnvoller als da sinnlos drauflos ins eigene Verderben zu stürmen, zumal die Bombardierungen auch eine Kollektivstrafe für die Bewohner beinhalteten sowie eine Warnung an Andere den Rebellen keine Unterstützung zu gewähren.

Aber es ist natürlich recht kontrovers bewohnte Viertel des eigenen Landes Wochenlang mit Artillerie zu beschießen...
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Clark »

Liegestuhl » Mo 30. Apr 2012, 13:37 hat geschrieben:
Da sprichst du ein wichtiges Thema an: Nichts stört die radikalen Muslime so sehr, wie Juden, die sich nicht dem Islam unterordnen. In Israel waren die Juden das erste Mal Herren im eigenen Haus. Ein unerträglicher Zustand in den Augen dieser Menschen.
Hätten die Juden nur ein Haus gebaut und darin Hausherr gespielt, wäre die Situation eine andere als heute. Leider spielen sie sich als Statthalter von westlichen Gnaden über die ganze Region auf, und deswegen ist die Situation dort kritisch.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von DarkLightbringer »

Fred » Mo 30. Apr 2012, 19:37 hat geschrieben: Und Kleber reiste zu Ahmadinedschad. Und nun?
Das Interview habe ich leider nicht gesehen, aber völlig klar ist doch, dass man sich von einem ausgebildeten Berufsjournalisten diesen Ranges Professionalität erwartet. Gleiches galt für Kienzle, der Saddam interviewen durfte.
Von Todenhöfer darf man indes getrost Boulevardstil und Eindimensionalität erwarten.
Als Diktator würde ich mir auch überlegen, wen ich mir da ins Land hole, wenn ich mitbekomme, dass viele die Situation verfälschen:
http://marialourdesblog.com/tag/syrien-assad/
Das ist schon klar, dass man als Diktator keinen ungehinderten Zugang gewähren will. Wenn überhaupt, dann nur erwiesene Höflinge oder hörige Spinner. Aber, welchen Grund mag das wohl haben ?
Meiner Meinung nach wird gerade dort auf Journalisten scharf geschossen, wo die Wahrheit möglichst verdeckt bleiben soll.

Das sind doch schon wieder Aussagen von syrischen Schriftsteller, der glaubt, dass Todenhöfer und Scholl-Latour würden mit ihren Aussagen die deutsche Medienlandschaft bestimmen.
Hast du denn keinen zu bieten, der etwas intelligentere Propaganda bringt?
Eine andere syrische Schriftstellerin hat ein Interview gegeben, gleichfalls sehr Assad-kritisch. Dann hätten wir noch die Berichte von Amnesty International oder die Zitate der UN-Menschenrechtskommissarin. Soll ich´s dir raussuchen oder legst du dich gleich auf die offiziellen Verlautbarungen von Assads Propagandaministerium fest ? :)
Immerhin, Assad soll sich ja direkt aus dem Westen mit PR-Beratern eingedeckt haben.
Warum erklärt ein Mann in London die halbe Welt über das Geschehen in Syrien auf, welcher schon erwiesenermaßen falsche Geschichten erzählt hat?
Es trauen sich doch noch nicht mal Russland und China sich offen gegen die Propaganda zu stellen.
Ich glaube auch, dass Hilfsorganisationen diese Geschichten glauben, und zu wenig kritisch ihren Quellen gegenüber sind.
Niemand Seriöses bestreitet, dass Assads Truppen syrische Stadtviertel beschießen, es schwerste und systematische Menschenrechtsverletzungen gibt und die Zivilbevölkerung unter den Kollektivstrafen leidet.
Vielleicht habe ich mich noch nicht deutlich genug ausgedrückt: Jedes Land hat eine Armee, und diese Armee wird mit Waffen versorgt.
Das bei Syrien zum Thema zu machen, zeigt, dass die Propagandamaschinierie jeden Unsinn zum Argument machen kann.
Aber du hast doch kritisiert, dass die Verteidiger syrischer Städte auch bewaffnet sind, wenn auch nur leicht.
Nicht mal die UN-Charta spricht einem Land das Recht auf Selbstverteidigung ab.

Deutet irgendwas daraufhin, dass die sogenannten Rebellen nicht vom Ausland aufgebaut wurden?
http://derstandard.at/plink/13331849546 ... d=25507050
Der Artikel sagt aus, dass Gelder fließen sollen. Gut, von Luft und Liebe allein können auch die Rebellen nicht leben.
Die sogenannte Regierung soll übrigens Geld aus Teheran erhalten.

Genau. Wer nicht für den Westen ist, der wird platt gemacht.
Tatsächlich werden Syrer "platt gemacht", darunter viele Zivilisten und das vom Regime.

Westliche Extremisten definieren Assad halt als "anti-westlich", wohl auch aus Not, weil sonst nichts zu definieren da ist. Natürlich mag der russische Warmwasserhafen an die Zeiten der Sowjetunion erinnern, aber wenn wir mal ehrlich sein wollten - eigentlich dreht es sich nur um ein paar Schurken, die eher Teil der Globalisierung als des Kalten Krieges sind.

Wenn denn die Söldner äh Rebellen nur so wenig Waffen hätten, warum sollten dann Städte beschossen werden?
Das ist einfacher als einzelne Widerständler zu suchen und zudem soll die Kollektivstrafe an der syrischen Bevölkerung abschreckend wirken.
Die Nazis haben seinerzeit die Partisanen auf ganz ähnliche Weise bekämpft. Ist nicht schön, und wird deshalb auch international kritisiert.

Übrigens ist man beim NDR schon auf die Idee gekommen, dass da was mit der Berichterstattung nicht stimmt:
Dachte, nur Sunnyboy Todenhöfer und Assads gelenktes Staatsfernsehen wüßten Bescheid ?
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am Montag 30. April 2012, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Liegestuhl »

Clark » Mo 30. Apr 2012, 20:34 hat geschrieben: Hätten die Juden nur ein Haus gebaut und darin Hausherr gespielt, wäre die Situation eine andere als heute. Leider spielen sie sich als Statthalter von westlichen Gnaden über die ganze Region auf, und deswegen ist die Situation dort kritisch.
Das ist aus historischer Sicht ziemlicher Blödsinn. Wann wirst du dich endlich mit der Geschichte des Staates Israel befassen? Es würde dich eventuell davor bewahren, immer und immer wieder so einen Unsinn zu erzählen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von DarkLightbringer »

NACHTRAG
Zumal das auch ohne den Reisebericht ersichtlich ist, dass er Schwachsinn erzählt, denn offensichtlich geben Todenhöfer und Scholl-Latour nicht den Ton an, sondern u.a. ein Mann in London, der sich "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" nennt.
Selbst ich, der ich recht wenig fern sehe, habe schon einige male Todenhöfer und Scholl-Latour in deutschen Talk Shows gesehen.
Willst du ernsthaft bestreiten, dass die beiden medial präsent sind ?

Rafik Schamis Kritik an der Überpräsenz von Promis, die aus ihrer bekannten Nähe zu Diktatoren Kapital schlagen - sei es auch nur um der Eitelkeit willen - ist doch völlig verständlich.
Ein syrischer Schriftsteller darf sich wohl über sein Land noch äußern.

Damit ist nicht unbedingt die Auswahl der jeweiligen Talk-Show-Redaktionen zu kritisieren. Da gibt es Kriterien wie Quote, Unterhaltungswert und dergleichen. Es wird ja auch ein Prinz von Homburg eingeladen oder Dolly Buster.
Eine wissenschaftliche Fachjury zum Thema Syrien darf man jedoch nicht gerade erwarten.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Tel Aviv Boy »

Die Situation in Syrien ist schier aussichtslos. Assad hat von der Weltgemeinschaft frei Hand bekommen, sein Volk auszurotten. Nur ein Krieg gegen Assad kann Abhilfe schaffen, diesen Krieg wird es aber nicht geben, weder USA noch Frankreich oder England sind bereit, militärisch einzugreifen. Ich bezweifle, dass Obama seine Armee überhaupt irgendwo auf der Welt in irgendeinen Krieg schicken wird.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von MG-42 »

Tel Aviv Boy » Di 1. Mai 2012, 01:17 hat geschrieben:Die Situation in Syrien ist schier aussichtslos. Assad hat von der Weltgemeinschaft frei Hand bekommen, sein Volk auszurotten. Nur ein Krieg gegen Assad kann Abhilfe schaffen, diesen Krieg wird es aber nicht geben, weder USA noch Frankreich oder England sind bereit, militärisch einzugreifen. Ich bezweifle, dass Obama seine Armee überhaupt irgendwo auf der Welt in irgendeinen Krieg schicken wird.
Das Problem ist wenn man Asssad's Armee neutralisiert das dann die Alawiten und Christen im Land verfolgt oder ermordet würden. Und man will auch keine Situation wie Libanon wo bewaffnete Sekten sich schon seit Jahrzehnten bekriegen.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von DarkLightbringer »

Syrische Opposition spricht sich gegen Spaltung aus


Das Regime ist bekannt für perfide Pläne, Propaganda und das Schüren von Uneinigkeit. Ziel ist offenbar, die breite nationale Front gegen Assad auseinander zu dividieren.
Die Protestbewegung befürchtet, dass das Regime von Präsident Bashar al-Assad auf die Abspaltung eines Kleinstaates für die alawitische Minderheit hinarbeitet. In einer Erklärung der "Union der Koordinierungskomitees der Syrischen Revolution" vom Montag heißt es: "Das syrische Regime, dessen Sturz bald bevorsteht, geht jetzt dazu über, seinen letzten Plan in die Tat umzusetzen und das Land aufzuteilen. Es arbeitet daran, in den Siedlungsgebieten der Alawiten einen Staat auf der Grundlage der Religionszugehörigkeit zu gründen."
"Wir rufen alle ehrenhaften Alawiten dazu auf, sich diesem Spaltungsplan entgegenzustellen, denn sie sind unsere Partner und Brüder in diesem Land", hieß es in der Erklärung.
http://derstandard.at/plink/13331849546 ... d=25507050

Diese Erklärung ist recht eindeutig und betont die nationale Einheit.

Die Spaltungsideen spielen nur dem Regime in die Hände, das sich mittels eines in die Länge zu ziehenden Bürgerkrieges an der Macht halten will. Die Einigkeit der nationalen Opposition wiederum erhöht den politischen und operativen Druck, wodurch der baldige Fall des Regimes immer wahrscheinlicher wird.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Fred »

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 21:12 hat geschrieben: Von Todenhöfer darf man indes getrost Boulevardstil und Eindimensionalität erwarten.
Und da du scheinbar nicht gewillt bist, dir wenigstens mal den Reisebericht anzusehen, bleibst du bei deinen Erwartungen.

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 21:12 hat geschrieben: Das ist schon klar, dass man als Diktator keinen ungehinderten Zugang gewähren will. Wenn überhaupt, dann nur erwiesene Höflinge oder hörige Spinner. Aber, welchen Grund mag das wohl haben ?
Meiner Meinung nach wird gerade dort auf Journalisten scharf geschossen, wo die Wahrheit möglichst verdeckt bleiben soll.
Mit der Realität willst du so richtig nichts zu tun haben, oder?
Die Fälschungen blendest du aus, genauso, wie Todenhöfer wegen kritischer Berichterstattung der Zugang zum Land erst nicht gewährt werden sollte.

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 21:12 hat geschrieben: Dann hätten wir noch die Berichte von Amnesty International oder die Zitate der UN-Menschenrechtskommissarin.
Ich schrieb bereits, dass zu vermuten ist, dass Amnesty International gutgläubig auf die Propaganda hören könnte, und hinter der UN stehen Staaten mit Interessen.
DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 21:12 hat geschrieben: Niemand Seriöses bestreitet, dass Assads Truppen syrische Stadtviertel beschießen, es schwerste und systematische Menschenrechtsverletzungen gibt und die Zivilbevölkerung unter den Kollektivstrafen leidet.
Und du hast bestimmt, dass die einseitige Berichterstattung seriös ist? Und dazu gehört wohl dann auch der Mann aus London mit seinen seltsamen Geschichten. Wer ist eigentlich darauf gekommen, ihn zum Syrien-Erklärer zu machen?
Und du hast Berichte ausgeblendet, wo die Söldner die Zivilbevölkerung ermorden?

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 21:12 hat geschrieben:
Der Artikel sagt aus, dass Gelder fließen sollen. Gut, von Luft und Liebe allein können auch die Rebellen nicht leben.
Die sogenannte Regierung soll übrigens Geld aus Teheran erhalten.
Die Gelder fließen dann offiziell. Und du glaubst natürlich, dass alles, was da vorgeht, auch an die Öffentlichkeit kommt.
Da sollen beispielsweise französische Söldner gefangen genommen sein.
http://julius-hensel.com/2012/03/syrien ... sgefangen/

Und was hat es jetzt mit der Bemerkung mit dem Geld aus Teheran auf sich?
Fängst du wieder damit an, das als bemerkenswert hinzustellen, dass eine Armee Waffen hat und sie auch bezahlt wird?
Dann stellst du also doch die Rebellen und die Armee auf eine Stufe, was bedeutet, dass es da kaum um einige syrische Aufständische geht, sondern einen vom Ausland organisierten Angriffskrieg.

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 21:12 hat geschrieben:
eigentlich dreht es sich nur um ein paar Schurken, die eher Teil der Globalisierung als des Kalten Krieges sind.
Eigentlich dreht es sich um einen Weltkrieg, bei dem ein weiteres Land erobert werden soll.

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 21:12 hat geschrieben: Das ist einfacher als einzelne Widerständler zu suchen und zudem soll die Kollektivstrafe an der syrischen Bevölkerung abschreckend wirken.
Die Armee soll also ganze Städte bombardieren, wegen einigen Söldnern, und die Syrer, die mehrheitlich hinter Assad stehen, dabei umbringen. Sehr sinnig.

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 21:12 hat geschrieben: Dachte, nur Sunnyboy Todenhöfer und Assads gelenktes Staatsfernsehen wüßten Bescheid ?
Für Einige ist die Show wohl doch zu offensichtlich, und die ignorieren das dann vielleicht auch nicht.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von DarkLightbringer »

Freunde der Verschwörung


Und da du scheinbar nicht gewillt bist, dir wenigstens mal den Reisebericht anzusehen, bleibst du bei deinen Erwartungen.
Eine etwas ausführlichere und sachbezogene Kritik an Todenhöfers Schmonzetten findest du beispielsweise beim SPIEGEL:

Zitat spiegel.de
Vereint im Reflex: Die Brutalität des syrischen Regimes sei eine "gigantische Desinformationskampagne", behaupten Linke, Islamphobiker, Anti-Amerikaner und nun auch Jürgen Todenhöfer. Die Realität sieht anders aus.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-84519407.html

Anstelle ausgerechnet auf den Boulevard-Johnny Todenhöfer zu setzen, würde ich an deiner Stelle doch den andern zum Kronzeugen erheben, Seine Exzellenz Peter Scholl-Latour. Im allgemeinen bestreiten nicht mal Kritiker dessen frühere Leistungen als Korrespondent. „Tod im Reisfeld“ ist sehr bekannt.

Aber Todenhöfer ist nicht der erste, der sich mit „Reiseberichten“ lächerlich macht – da gab es schon Luise Rinser, zuvor durchaus renommierte Schriftstellerin, die sich mit naiven Lobhudeleien über das Regime in Nordkorea praktisch um den Ruf brachte.

Wir können uns aber auch mit Erich von Däniken und seiner Prä-Astronautik befassen, wenn dir der als seriös geltende Bereich nicht ganz so liegen mag.
Mit der Realität willst du so richtig nichts zu tun haben, oder?
Die Fälschungen blendest du aus, genauso, wie Todenhöfer wegen kritischer Berichterstattung der Zugang zum Land erst nicht gewährt werden sollte.
Der Zugang ist dann vermutlich deshalb doch gewährt worden, weil er den Humphrey Bogart-Blick drauf hat und so gern knackige Kirschen kauft.
Ich schrieb bereits, dass zu vermuten ist, dass Amnesty International gutgläubig auf die Propaganda hören könnte, und hinter der UN stehen Staaten mit Interessen.
Aso, dann braucht es ja auch erst gar keine Quellen, wenn doch „zu vermuten“ ist.

Amnesty International arbeitet sehr professionell und im allgemeinen mit eigenen Leuten vor Ort, den sog. Researchern.
Es gehört zur festen Position von ai, unabhängig zu sein und sich auch nicht in politische Fragen einzumischen, die außerhalb des Menschenrechtsthemas stehen. Amnesty spricht sich nie für einen Regierungswechsel oder Ähnliches aus. Das ist so gewollt.

In der UN-Vollversammlung sitzen natürlich Vertreter der Staaten, das ist schon richtig. Außerdem gibt es aber auch UN-Beamte in spezieller Funktion, so etwa die Sonderberichterstatter oder die Special Representatives des Generalsekretärs, die diesem zuarbeiten oder in Gesprächen vertreten.

Die Südafrikanerin Navi Pilay ist UN-Menschenrechtskommissarin, eine engagierte Juristin, die früher Nelson Mandela vertrat und nach der Rassentrennung zum Obersten Gericht des Landes als Richterin berufen wurde.
Will sagen, wir reden hier nicht über irgend jemanden, der mal zufällig einen halbseidenen Blog anklicken würde, um sich zu informieren.
Und du hast bestimmt, dass die einseitige Berichterstattung seriös ist? Und dazu gehört wohl dann auch der Mann aus London mit seinen seltsamen Geschichten. Wer ist eigentlich darauf gekommen, ihn zum Syrien-Erklärer zu machen?
Und du hast Berichte ausgeblendet, wo die Söldner die Zivilbevölkerung ermorden?
Dazu eine einfache Frage – wer bestreitet, dass Assads Truppen syrische Stadtviertel beschießen, es schwerste und systematische Menschenrechtsverletzungen gibt und die Zivilbevölkerung unter den Kollektivstrafen leidet ?

Die Berichterstattung auf diesem Planeten ist vielfältig, so wie die Kommentare auch – von Todenhöfer bis hin zu eindeutiger Regime-Kritik ist alles dabei. Von einer „Einseitigkeit“ kann da wohl kaum die Rede sein. Zutreffend ist allerdings, dass Regime-kritische Berichte zugenommen haben. Eine Erklärung dafür wäre – außer der in gewissen Kreisen übliche Weltverschwörungsgedanke – dass die wochenlange Beschießung von syrischen Städten umstritten ist.

Von Rache-Akten einzelner Assad-Gegner habe ich natürlich gelesen, halte diese Berichte (von Human Rights Watch) auch für glaubwürdig. Allerdings ist dies mit dem systematischen Vorgehen des Regimes gar nicht zu vergleichen und auch HRW räumt ausdrücklich ein, den Nationalrat dafür nicht verantwortlich machen zu können.

Die Gelder fließen dann offiziell. Und du glaubst natürlich, dass alles, was da vorgeht, auch an die Öffentlichkeit kommt.
Da sollen beispielsweise französische Söldner gefangen genommen sein.
http://julius-hensel.com/2012/03/syrien ... sgefangen/

Und was hat es jetzt mit der Bemerkung mit dem Geld aus Teheran auf sich?
Fängst du wieder damit an, das als bemerkenswert hinzustellen, dass eine Armee Waffen hat und sie auch bezahlt wird?
Dann stellst du also doch die Rebellen und die Armee auf eine Stufe, was bedeutet, dass es da kaum um einige syrische Aufständische geht, sondern einen vom Ausland organisierten Angriffskrieg.
Ein Internet-Blog als Quelle ist nicht dein Ernst, oder ?

Das Regime ging mit äußerster Brutalität gegen die syrische Bevölkerung vor, verübte Massaker. Daraufhin hat sich ein Widerstand gebildet.

Bemerkenswert ist es natürlich nicht, dass Assads Armee mit Panzern und Artillerie anrollt und das Rüstungsgeschäft profitabel ist. Das stimmt.
Für bemerkenswert halte ich indes die Erwartung, der Widerstand im Untergrund könne oder solle auf Verpflegung oder Munition verzichten.
Aber noch mal: Die FSA ist kaum mit Assads Truppen zu vergleichen, da kämpft David gegen Goliath.

Der Beschuß syrischer Städte lässt sich fraglos als „Angriff“ definieren und die Waffen stammen aus dem Ausland. Das definierst du jedoch – so weit ich deine Ausführungen verstehe – explizit nicht als „einen vom Ausland organisierten Angriffskrieg“, sondern stattdessen den Widerstand. Die genannten Angriffe sind demnach aus deiner Sicht vermutlich als bloßes „Säubern“ oder – wie die offizielle Propaganda das definiert – als „legitime Terrorismusbekämpfung“ zu verstehen.

Schlichte Demonstrationen in Anwesenheit der UN-Beobachter sind aus deiner Sicht auch als „ausländischer Angriffskrieg“ zu verstehen, weshalb der Granatenbeschuß und die Massaker an der syrischen Bevölkerung der Verteidigung entsprechen ?

Das ist ja so als ob man sagte, die Deutsche Wehrmacht bzw. das Vichy-Regime habe sich im 2. Weltkrieg in Frankreich gegen den „ausländischen Angriffskrieg“ der französischen Resistance nur verteidigen müssen.
Das ist absurd.
Eigentlich dreht es sich um einen Weltkrieg, bei dem ein weiteres Land erobert werden soll.
Das klingt mir ganz danach, als ob man eine Nacht durch „Risiko“ oder Counterstrike gespielt hätte.

Ich darf dir vielleicht an dieser Stelle ein bemerkenswertes Buch empfehlen, welches sich in diesem Marktsegment von den sonst üblichen etwas abhebt:

Die Entschwörungstheorie. Niemand regiert die Welt“, von Daniel Kulla, 14,80 EUR bei Amazon

http://www.amazon.de/Entschw%C3%B6rungs ... 3925817131
Die Armee soll also ganze Städte bombardieren, wegen einigen Söldnern, und die Syrer, die mehrheitlich hinter Assad stehen, dabei umbringen. Sehr sinnig.
In der Tat werden ganz offensichtlich syrische Städte bombardiert. Es sollen dazu über 40.000 Videosequenzen im Umlauf sein. Wir leben in einem Zeitalter, in dem es z. B. Foto-Handys gibt.
In der Forschung wird ja sogar debattiert, ob ein direkter Zusammenhang zwischen dem Phänomen des Arabischen Frühlings und der digitalen Informationsverbreitung besteht. Soll heißen, heutzutage sind kaum noch größere Ereignisse zu verheimlichen.

Dass die Mehrheit hinter Assad stünde, darf stark bezweifelt werden. In einer freien Wahl hätte er vermutlich keinerlei Chance.
Nicht umsonst „wählt“ Assad Panzer und Artillerie als die geeignet erscheinenden Mittel, um die Argumentation seiner Herrschaft zu unterstreichen.
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kilowog

Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von kilowog »

Tel Aviv Boy » Mo 30. Apr 2012, 10:09 hat geschrieben: Gestern "polnischer Vierteljude, heute "goi". Du bist verwirrter als ich zunächst dachte. Dir kann aber trotzdem geholfen werden, denk daran, Psychotherapist is just one phone call away.
auch ein viertel-jude kann ein goi sein. und wenn jemand einen psychologen braucht, dann dämliche feiglinge, die nicht auf fragen antworten können.
Doktor Schiwago

Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Mo 30. Apr 2012, 22:12 hat geschrieben:Niemand Seriöses bestreitet, dass Assads Truppen syrische Stadtviertel beschießen, es schwerste und systematische Menschenrechtsverletzungen gibt und die Zivilbevölkerung unter den Kollektivstrafen leidet.
Das hier sind die leidenden, wehrlosen Zivilisten, die von den Schergen des Despoten so massenhaft abgeschlachtet werden.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 40,00.html
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Mittwoch 2. Mai 2012, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Platon »

nun, an Geld für Waffen hat es in der Region ja nie gemangelt
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Peuusumi »

Kein neuer Krieg bis jetzt. Russland sollte öfter seinen Flugzeugträger in Häfen von gefährdeten Staat parken.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von zollagent »

Peuusumi » Mi 2. Mai 2012, 19:18 hat geschrieben:Kein neuer Krieg bis jetzt. Russland sollte öfter seinen Flugzeugträger in Häfen von gefährdeten Staat parken.
Du meinst, gefährdeten Diktatoren. Als Rettungsboot für dieselben. Aber immer schön die Maschinen warten, sonst bleibt der stolze Riese wieder mal fußkrank liegen! :D
Zuletzt geändert von zollagent am Mittwoch 2. Mai 2012, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Peuusumi »

zollagent » Mi 2. Mai 2012, 19:39 hat geschrieben: Du meinst, gefährdeten Diktatoren.
Wie die USA in Saudi Arabien ? Nein, besser nicht.. :s
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Peuusumi »

zollagent » Mi 2. Mai 2012, 19:39 hat geschrieben:
Als Rettungsboot für dieselben. Aber immer schön die Maschinen warten, sonst bleibt der stolze Riese wieder mal fußkrank liegen! :D
Scheint so als ob ein Rettungsboot aussreicht um die USA in die Schranken zu weisen. Das gibt Hoffnung. :)
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DarkLightbringer
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago » Mi 2. Mai 2012, 14:53 hat geschrieben:
Das hier sind die leidenden, wehrlosen Zivilisten, die von den Schergen des Despoten so massenhaft abgeschlachtet werden.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 40,00.html
Zivilisten sind Zivilisten, Soldaten sind Soldaten. Wenn man Fotos von Offizieren der Bundeswehr sieht, bedeutet dies auch nicht, es gäbe überhaupt keine Zivilisten in Deutschland.

Der o. g. Artikel weist darauf hin, dass die FSA möglicherweise einen Strategiewechsel vornimmt.
Die schweren Geschütze der Rebellen könnten dann die Armee in Schach halten, die Stinger Hubschrauber vom Himmel holen. Große Teile des Militärs würden desertieren, der Krieg wäre hoffentlich schnell vorbei.
Doch die geplante Aufrüstung der Rebellen hat einen Haken: Den Syrern geht das Geld aus, und zwar rapide.
Man hofft auf das Geld von arabischen Bruderstaaten, das schon bald fließen könnte.

Ironischerweise liefert das Assad-Regime Waffen an die Hisbollah im Libanon, wovon ein Teil für den Schwarzmarkt abgezweigt wird und die Rebellen sich genau damit eindecken.

Syriens Städte könnten bald weit wehrhafter sein, als es die Angreifer erwarten. Und wenn Panzer zerstört werden, wird es richtig teuer. Teheran schießt zwar zu, hat aber selbst Probleme.
Auf diese Weise könnte der Krieg doch schneller zu Ende gehen wie bislang befürchtet.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Mi 2. Mai 2012, 20:14 hat geschrieben: Zivilisten sind Zivilisten, Soldaten sind Soldaten.
Richtig. Und dazwischen gibt es noch die auf den Bildern gezeigten edlen panarabischen Freiheitskämpfer, die mit teilweise schweren Waffen gegen die Armee und die Sicherheitskräfte vorgehen, dabei offenbar auch Bombenanschläge verüben. Bei uns in den Medien werden sie als "Aktivisten" und "Rebellen" angehimmelt, obwohl es eigentlich vom Ausland finanzierte terroristische Söldnerbanden sind. Human Rights Watch bezeichnet sie auch als "wildgewordene Freischärler".
Die schweren Geschütze der Rebellen könnten dann die Armee in Schach halten, die Stinger Hubschrauber vom Himmel holen. Große Teile des Militärs würden desertieren, der Krieg wäre hoffentlich schnell vorbei.
Daran glaube ich zwar nicht, aber nehmen wir es mal an. Und dann? Kommen wieder die von Saudiarabien finanzierten Moslembrüder und führen die Scharia ein, als Krönung der Demokratie, so wie in Libyen?
Man hofft auf das Geld von arabischen Bruderstaaten, das schon bald fließen könnte.
Genau, da gibt es doch ein paar überaus reiche, überaus demokratische Staaten am persischen Golf, die werden die edlen Freiheitskämpfer schon unterstützen, auf ihrem Weg in die Demokratie.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von DarkLightbringer »

Human Rights Watch - Schlimmer als erwartet

Es gab Berichte von HRW über Racheakte einzelner Assad-Gegner, die von Revolutionskritikern sofort ins Feld der Debatte geführt worden sind. Die Kritik derselben an systematischen Gräueltaten des Regimes ist indes eher verhalten, wenn überhaupt vorkommend.

Nun gibt es neue Berichte von HRW auf Basis eines eigenen Expertenteams vor Ort. Zitat von Ole Solvang laut SPIEGEL:
"Es hat mich überrascht, wie systematisch die Regierungstruppen Menschen verhaftet und hingerichtet haben"
"Es ist schockierend, dass, während Assad am Verhandlungstisch saß, seine Truppen diese grauenhafte Gewalt verübt haben", sagt Solvang. Die fünf Dörfer - Sarmin, Sarakeb, Taftanas, Hasano und Kelli - seien verwüstet worden. Mindestens 95 Zivilisten starben, ein Drittel davon wurde per Kopfschuss hingerichtet. "Wir konnten noch Blutspritzer und die Einschusslöcher in der Wand sehen, wo Exekutionen stattgefunden haben", sagt Solvang. In 50 bis 60 Zentimetern Höhe - die Opfer mussten sich offenbar hinknien.
"Wir haben Hunderte ausgebrannte Häuser gesehen", erzählt Solvang. An manchen Wänden standen Graffiti: "Macht weiter wie bisher, und wir kommen zurück - die Todesbrigade."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 74,00.html
Doktor Schiwago » Do 3. Mai 2012, 06:58 hat geschrieben: Richtig. Und dazwischen gibt es noch die auf den Bildern gezeigten edlen panarabischen Freiheitskämpfer, die mit teilweise schweren Waffen gegen die Armee und die Sicherheitskräfte vorgehen, dabei offenbar auch Bombenanschläge verüben. Bei uns in den Medien werden sie als "Aktivisten" und "Rebellen" angehimmelt, obwohl es eigentlich vom Ausland finanzierte terroristische Söldnerbanden sind. Human Rights Watch bezeichnet sie auch als "wildgewordene Freischärler".
Der Nationalrat hat sich eindeutig gegen Terrorismus ausgesprochen. Man kämpfe für Demokratie und Terror sei der natürliche Feind der Demokratie, so hieß es.
Es mag sein, dass diese Ansicht nicht von Al Quaida-Führern geteilt wird, aber diese Leute sprechen nicht für das syrische Volk.

Einige Rebellen bezeichnen das Assad-Regime als "kriminelle Bande". Assad erhält Gelder und Waffen aus dem Ausland, um gegen syrische Städte und das syrische Volk vorgehen zu können.

Die Erwartung, der syrische Widerstand dürfe sich quasi nur Steinschleudern bedienen, die aus heimischem Holz geschnitzt werden, ist völlig sachfremd.
Daran glaube ich zwar nicht, aber nehmen wir es mal an. Und dann? Kommen wieder die von Saudiarabien finanzierten Moslembrüder und führen die Scharia ein, als Krönung der Demokratie, so wie in Libyen?
Was nach der Ära Assad geschehen wird, ist ungewiss und es gibt darüber verschiedene Spekulationen. Möglicherweise wird es Probleme geben. Eine syrische Schriftstellerin meint dazu, der Weg in die Demokratie sei möglicherweise länger, aber eben auch die einzige Lösung.
Letztlich ist es doch Sache des syrischen Volkes, die Geschicke des Landes selbst zu bestimmen.

Genau, da gibt es doch ein paar überaus reiche, überaus demokratische Staaten am persischen Golf, die werden die edlen Freiheitskämpfer schon unterstützen, auf ihrem Weg in die Demokratie.
Jede Hilfe wird willkommen sein. Die Amis sollen zugesagt haben, Satelliten-Handys zu liefern.
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am Donnerstag 3. Mai 2012, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Konder »

Clark » So 29. Apr 2012, 23:06 hat geschrieben: Oh. Interessant. Mutter ist ungläubige Jüdin, Vater Inuit. Also ist das Kind kein Halbjude, sondern gar kein Jude? Dass interessiert mich jetzt wirklich, wie Sie das einschätzen, ab wann ein Mensch behaupten kann, er wäre kein Jude (mehr).
Man muss immer bedenken Jude ist keine Nationalität sondern Religionszugehörigkeit
Faschismus ist wenn die Unteren klassen in eine Menge-Elitärischen Gesellschaft die Elitäre Diktatur unterschützen.
somit ist in Deutschland keine Demokratie sondern Faschismus.

http://www.youtube.com/watch?v=ApTEhzH4P5Q
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Konder »

Liegestuhl » Mo 30. Apr 2012, 13:37 hat geschrieben:
Da sprichst du ein wichtiges Thema an: Nichts stört die radikalen Muslime so sehr, wie Juden, die sich nicht dem Islam unterordnen. In Israel waren die Juden das erste Mal Herren im eigenen Haus. Ein unerträglicher Zustand in den Augen dieser Menschen.
Eigentlich ist das umgekernt, (aber dazu muss man sich etwas in Tora -Talmud auskennen)

Nichts stört die radikalen Juden so sehr, wie Muslime die sich nicht dem Judentum unterordnen.
Faschismus ist wenn die Unteren klassen in eine Menge-Elitärischen Gesellschaft die Elitäre Diktatur unterschützen.
somit ist in Deutschland keine Demokratie sondern Faschismus.

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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Liegestuhl »

Konder » Do 3. Mai 2012, 20:43 hat geschrieben: Eigentlich ist das umgekernt, (aber dazu muss man sich etwas in Tora -Talmud auskennen)

Nichts stört die radikalen Juden so sehr, wie Muslime die sich nicht dem Judentum unterordnen.
Wo steht das denn in der Tora?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Tel Aviv Boy »

DarkLightbringer » Do 3. Mai 2012, 17:08 hat geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 74,00.html



Der Nationalrat hat sich eindeutig gegen Terrorismus ausgesprochen. Man kämpfe für Demokratie und Terror sei der natürliche Feind der Demokratie, so hieß es.
Es mag sein, dass diese Ansicht nicht von Al Quaida-Führern geteilt wird, aber diese Leute sprechen nicht für das syrische Volk.
"Der Nationalrat" hört sich an, als hätten die Syrer dessen Mitglieder in freien, gleichen und geheimen Wahlen gewählt. Dem ist nicht so. Bei einer Revolution werden viele wohlfeile Versprechungen gemacht, nach der Revolution aber durchweg das Gegenteil gemacht. Auch die Iranern wurde während der Revolution gegen Schah vieles versprochen, nach der Revolution wurden aber alle die gegen Schah waren, um einen Kopf kürzer gemacht. Das Wort Revolution ist gleichbedeutend mit Unrecht und Verbrechen. Es gibt keine einzige Revolution in den letzten 50 Jahren, die die Lebensverhänltnisse der Menschen nicht verschlechtert hätte, von Kuba bis Iran.
Zuletzt geändert von Tel Aviv Boy am Donnerstag 3. Mai 2012, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Clark »

Doktor Schiwago » Do 3. Mai 2012, 06:58 hat geschrieben: Daran glaube ich zwar nicht, aber nehmen wir es mal an. Und dann? Kommen wieder die von Saudiarabien finanzierten Moslembrüder und führen die Scharia ein, als Krönung der Demokratie, so wie in Libyen?
Angenommen, in Libyen wolle das Volk wirklich die Scharia als gültiges Rechtssystem. Was wäre daran so viel schlimmer als das vorige von Gaddafi?
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Doktor Schiwago »

Konder » Do 3. Mai 2012, 20:35 hat geschrieben: Man muss immer bedenken Jude ist keine Nationalität sondern Religionszugehörigkeit
Die Juden selber sehen sich aber als Volk.
http://de.wikipedia.org/wiki/Juden
Vielleicht kann der user Tel-Aviv-Boy was dazu sagen.
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Freitag 4. Mai 2012, 08:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Doktor Schiwago »

Clark » Do 3. Mai 2012, 23:21 hat geschrieben: Angenommen, in Libyen wolle das Volk wirklich die Scharia als gültiges Rechtssystem. Was wäre daran so viel schlimmer als das vorige von Gaddafi?
In Libyen - oder was davon noch übrig ist - wurde bereits die Scharia eingeführt, ohne das Volk zu fragen.
Aber um auf die Frage antworten zu können, müßte man das Rechtssystem, insbesondere das Strafrecht unter Gaddafi, näher kennen. Das wäre vielleicht ein dankbares Thema für eine Doktorarbeit für einen Juristen oder Historiker.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Konder »

Liegestuhl » Do 3. Mai 2012, 20:47 hat geschrieben:
Wo steht das denn in der Tora?
Und wo steht das ?

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 Nichts stört die radikalen Muslime so sehr, wie Juden, die sich nicht dem Islam unterordnen.
Niergns wo , aber trotzdem behauptest du das.

Ich will damit nur sagen das die Radikale Juden nicht besser sind als radikale Araber.
Faschismus ist wenn die Unteren klassen in eine Menge-Elitärischen Gesellschaft die Elitäre Diktatur unterschützen.
somit ist in Deutschland keine Demokratie sondern Faschismus.

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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Liegestuhl »

Konder » Fr 4. Mai 2012, 11:16 hat geschrieben: Niergns wo , aber trotzdem behauptest du das.

Es ist meine Meinung, die ich auch begründen kann: Die Juden mussten über viele Jahrhunderte als Bürger 2. Klasse unter der Herrschaft des Islams leben. Nun sind sie Herr im eigenen Haus. Aufmüpfige Menschen erregen bei den früheren Herren immer Unmut.

Ich habe zu keiner Zeit behauptet, es würde irgendwo stehen. Du behauptest jedoch, dass es in der Tora stehen würde.

Wo denn?
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Freitag 4. Mai 2012, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: So sehen die unbewaffnete Demonstranten in Syrien aus.

Beitrag von Konder »

Liegestuhl » Fr 4. Mai 2012, 11:25 hat geschrieben:
Es ist meine Meinung, die ich auch begründen kann: Die Juden mussten über viele Jahrhunderte als Bürger 2. Klasse unter der Herrschaft des Islams leben. Nun sind sie Herr im eigenen Haus. Aufmüpfige Menschen erregen bei den früheren Herren immer Unmut.

Ich habe zu keiner Zeit behauptet, es würde irgendwo stehen. Du behauptest jedoch, dass es in der Tora stehen würde.

Wo denn?
Das ist viel komplizierter als du es sich ausmalst.
Ja es stehen sehr viel interessante dinge in Tora lies es doch mal durch, oder du kannst auch die etwas überarbeitete Auflage von Tora durchlesen die nennt sich Bibel aber bitte den alten Testament lesen.

Kurz werde ich was noch dazusagen, in Bibel gibt es ein Doktrin die zu Versklavung unsere Westlichen und teils anderen welt gefürt hat.
eine diesere Haupt Doktrin bedeutet wucher zins, in Koran steht das der wucher zins nicht erlaubt ist.
allein aus diesen Grund ist der Koran ein feind des Westens.
Zuletzt geändert von Konder am Freitag 4. Mai 2012, 15:22, insgesamt 1-mal geändert.
Faschismus ist wenn die Unteren klassen in eine Menge-Elitärischen Gesellschaft die Elitäre Diktatur unterschützen.
somit ist in Deutschland keine Demokratie sondern Faschismus.

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