Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

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Cat with a whip
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Cat with a whip »

Billie Holiday » Fr 11. Jul 2014, 20:00 hat geschrieben: Persönlich kenne ich niemanden, der ein Baby in die Krippe geben würde.
Da mag ja tatsächlich so sein.

Nur besteht ein Unterschied in der Aussagekraft zwischen einer subjektiven Einschätzung ihres individuellen sozialen Umfelds und der Empirie einer Studie.

Wenn dort im SPIEGEL steht, dass die meißten Befragten das aber wünschen, dann ist das Gegenstand unserer Diskussion, der nicht dadurch enträftbar ist, was sich punktuell in einem zufälligen sozialen Umfeld einer Person tut. Das letztere ist nämlich nicht repräsentativ und muß weiterhin nichts mit der Zielgruppe zu tun haben von der die Rede war.

Muß man das den Leuten hier ständig immer wieder erklären und vorkauen?
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Freitag 11. Juli 2014, 21:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Siegfried »

Cat with a whip » Fr 11. Jul 2014, 20:03 hat geschrieben:Nach unten gibts zwar eine Öffnungsklausel die das Elterngeld betrifft aber auch hier steht nichts von 12 Monaten.
Das Elterngeld wird für die Mutter maximal 12 Monate gezahlt. Danach bekommt sie nichts mehr. Beim Erziehunggeld bekam sie die Leistung 24 Monate.
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Billie Holiday
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Billie Holiday »

Cat with a whip » Fr 11. Jul 2014, 21:13 hat geschrieben: Da mag ja tatsächlich so sein.

Nur besteht ein Unterschied in der Aussagekraft zwischen einer subjektiven Einschätzung ihres individuellen sozialen Umfelds und der Empirie einer Studie.

Wenn dort im SPIEGEL steht, dass die meißten Befragten das aber wünschen, dann ist das Gegenstand unserer Diskussion, der nicht dadurch enträftbar ist, was sich punktuell in einem zufälligen sozialen Umfeld einer Person tut. Das letztere ist nämlich nicht repräsentativ und muß weiterhin nichts mit der Zielgruppe zu tun haben von der die Rede war.

Muß man das den Leuten hier ständig immer wieder erklären und vorkauen?
ist ja gut :)

ich weiß, dass es nicht fürs ganze Land repräsentativ ist
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Siegfried »

Cat with a whip » Fr 11. Jul 2014, 20:13 hat geschrieben:Das letztere ist nämlich nicht repräsentativ und muß weiterhin nichts mit der Zielgruppe zu tun haben von der die Rede war.
Können Sie konkrete Zahlen nennen? Wieviel Prozent der Eltern wollen ihr Wickelkind mit 12 Monaten in eine Krippe stecken? Und wieviele wünschen sich mehr familiäre Zeit mit ihrem Kind und keine Krippe?
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Siegfried » Fr 11. Jul 2014, 19:51 hat geschrieben: Es handelt sich hier um Wickelkinder ab 12 Monaten.
Kinder sind mit einem Jahr keine Wickelkinder mehr. Die können sich bereits in Grenzen artikulieren, können i.d.R. bereits an einer Hand laufen, wenn nicht sogar selbständig und gehen auf's Töpfchen.
Säuglinge sind "Wickelkinder", die permanent der Pflege durch die Mutter bedürfen und umsorgt werden müssen. Einjährige hingegen brauchen bereits ihre Freiräume, wollen bereits selbst etwas unternehmen und suchen sich auch schon ihre Freunde/Spielgefährten selbst aus. Einjährige sind bereits kleine Persönlichkeiten, die sehr genau wissen was sie wollen und das auch zum Ausdruck bringen.
Was sie allerdings nicht (mehr) brauchen, ist eine Glucke/Übermutter, die den lieben langen Tag um sie herumwuselt und ihnen alles vor den A**** trägt, sie verhätschelt und verwöhnt. Einjährige sind bereits in der Lage zu lernen UND zu begreifen, dass sich NICHT alles nur um sie dreht und sie NICHT immer im Mittelpunkt stehen (müssen).
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Siegfried » Fr 11. Jul 2014, 20:17 hat geschrieben: Das Elterngeld wird für die Mutter maximal 12 Monate gezahlt. Danach bekommt sie nichts mehr. Beim Erziehunggeld bekam sie die Leistung 24 Monate.
Das IST Unsinn! Das Elterngeld kann auch auf 24 Monate gestreckt werden, allerdings gibt es dann monatlich nur 50% der Summe, die in 12 Monaten ausgezahlt würde. Wenn eine Frau insgesamt 6000 Euronen Elterngeld für 12 Monate bekommt, wird diese Summe halbiert und auf 24 Monate gestreckt, heißt sie bekommt nicht 500Euronen im Monat, sondern nur 250 - kann dafür aber 2 Jahre das Kind zu Hause betreuen. Und das ist immer noch mehr wie die Herdprämie - selbst beim Mindestsatz.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Siegfried » Fr 11. Jul 2014, 20:19 hat geschrieben: Können Sie konkrete Zahlen nennen? Wieviel Prozent der Eltern wollen ihr Wickelkind mit 12 Monaten in eine Krippe stecken? Und wieviele wünschen sich mehr familiäre Zeit mit ihrem Kind und keine Krippe?
Von einem Einjährigen oder gar 15 Monate altem Kind als "Wickelkind" sprechen, kann nur jemand der selber Null Ahnung von Kindern hat, weil er selber keine hat.
Dass DU Null Ahnung von Kindern und Kindererziehung hast, dokumentierst Du immer wieder sehr eindrucksvoll. Kennen wir aber nicht anders von Dir, das gleiche war ja auch bei der Heimbetreuung von Familienmitgliedern der Fall, da hast Du auch immer die Zivi-"Erfahrung" auf die Hausbetreuung von Angehörigen durch Angehörige übertragen und damit bewiesen, dass Du wie'n Blinder von der Farbe redest.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

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Dark Angel » Fr 11. Jul 2014, 20:35 hat geschrieben:Kinder sind mit einem Jahr keine Wickelkinder mehr.
Ich kenne kein 12 Monate altes Kleinstkind, das seine Ausscheidungen kontrollieren und selbstständig die Toilette aufsuchen kann. Die tragen Windeln und müssen regelmäßig gewickelt werden.

Im zweiten Lebensjahr geht es um die ersten Laufschritte an der Hans, um erste Sprachversuche, um der Erlernen von Bindung und Urvertrauen, um die Entwicklung eines Ich-Bewußtseins und die Wahrnehmung und Differenzierung der Umwelt. Das sind ganz natürliche, menschliche Erfahrungen, das hat nichts mit "Bildung" zu tun.

Dinge wie eine Entwicklung von "Teamfähigkeit" und das Erlernen von Sozialverhalten spielen entwicklungspsychologisch in dem Alter keine bzw. kaum eine Rolle. Das beginnt er so um den 3. Geburtstag an Relevanz für das Kind zu gewinnen.

Und selbst dann ist es noch ein großer Unterschied, ob das Kind von den Eltern 10 Stunden täglich im Kindergarten abgestellt wird oder ob die sozialen Aktivitäten mit Gleichaltrigen wohldosiert werden.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

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Dark Angel » Fr 11. Jul 2014, 20:46 hat geschrieben:Das IST Unsinn! Das Elterngeld kann auch auf 24 Monate gestreckt werden, allerdings gibt es dann monatlich nur 50% der Summe, die in 12 Monaten ausgezahlt würde.
Haben Sie das immer noch nicht verstanden? Selbst wenn das Elterngeld auf 24 Monate gestreckt werden kann, ist die Summe um 50% niederiger als beim Erziehungsgeld vor 2007.

Beim Erziehungsgeld gab es 300€ für 24 Monate. Beim Elterngeld gibt es 300€ für 12 Monate oder 150€ für 24 Monate. Die Leistung ist damit um die Hälfte gekürzt worden für insbesondere Mütter mit keinem (Studentinnen, Hausfrauen, Schülerinnen) oder geringen (400€-Job, kleine Teilzeitbeschäftigung, Heimarbeit etc.) Einkommen.
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Dark Angel » Fr 11. Jul 2014, 20:50 hat geschrieben:Kennen wir aber nicht anders von Dir, das gleiche war ja auch bei der Heimbetreuung von Familienmitgliedern der Fall, da hast Du auch immer die Zivi-"Erfahrung" auf die Hausbetreuung von Angehörigen durch Angehörige übertragen und damit bewiesen, dass Du wie'n Blinder von der Farbe redest.
Da müssen Sie mich verwechseln. Ich habe noch Wehrdienst geleistet und war niemals "Zivi". Außerdem können Sie überhaupt nicht beurteilen, ob ich selbst Kinder habe bzw. welche Erfahrungen ich in meinem privaten Umfeld mit Kindern habe. :rolleyes:
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Tally »

Dark Angel » Fr 11. Jul 2014, 20:35 hat geschrieben: Kinder sind mit einem Jahr keine Wickelkinder mehr. Die können sich bereits in Grenzen artikulieren, können i.d.R. bereits an einer Hand laufen, wenn nicht sogar selbständig und gehen auf's Töpfchen.
Säuglinge sind "Wickelkinder", die permanent der Pflege durch die Mutter bedürfen und umsorgt werden müssen. Einjährige hingegen brauchen bereits ihre Freiräume, wollen bereits selbst etwas unternehmen und suchen sich auch schon ihre Freunde/Spielgefährten selbst aus. Einjährige sind bereits kleine Persönlichkeiten, die sehr genau wissen was sie wollen und das auch zum Ausdruck bringen.
Was sie allerdings nicht (mehr) brauchen, ist eine Glucke/Übermutter, die den lieben langen Tag um sie herumwuselt und ihnen alles vor den A**** trägt, sie verhätschelt und verwöhnt. Einjährige sind bereits in der Lage zu lernen UND zu begreifen, dass sich NICHT alles nur um sie dreht und sie NICHT immer im Mittelpunkt stehen (müssen).
Natürlich sind kleine Kinder in diesem Alter unternehmungslustig, machen ihre ersten! Versuche auf dem Töpfchen, tapsen die ersten Schritte. Ihre kleine Persönlichkeit beginnt zu reifen, sie brauchen nach wie vor intensive Betreuung, verbunden mit kreativen Anreizen. Natürlich darf dieser kleine Mensch noch sehr im Mittelpunkt stehen - was das mit Übermutter zu tun hat - gerade in diesem Alter!! - ist mir absolut schleierhaft. Später kann man gerne darüber diskutieren, aber bitte alles zu seiner Zeit.

Es ist eine sehr sensible Phase, eine intensive Bindung zwischen Kind und Vater/Mutter ist absolut wünschenswert. Die erste Abnabelung beginnt erst später - eben erst mit zwei bis drei Jahren (das klassische Kindergartenalter). Dann sind die meisten Kinder auch erst sauber.

Für mich nicht nachvollziehbar, dass Kinder in diesem Alter in die Kita gesteckt werden, wenn nicht die Notwendigkeit besteht.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Tally »

Siegfried » Fr 11. Jul 2014, 21:10 hat geschrieben: Ich kenne kein 12 Monate altes Kleinstkind, das seine Ausscheidungen kontrollieren und selbstständig die Toilette aufsuchen kann. Die tragen Windeln und müssen regelmäßig gewickelt werden.

Im zweiten Lebensjahr geht es um die ersten Laufschritte an der Hans, um erste Sprachversuche, um der Erlernen von Bindung und Urvertrauen, um die Entwicklung eines Ich-Bewußtseins und die Wahrnehmung und Differenzierung der Umwelt. Das sind ganz natürliche, menschliche Erfahrungen, das hat nichts mit "Bildung" zu tun.

Dinge wie eine Entwicklung von "Teamfähigkeit" und das Erlernen von Sozialverhalten spielen entwicklungspsychologisch in dem Alter keine bzw. kaum eine Rolle. Das beginnt er so um den 3. Geburtstag an Relevanz für das Kind zu gewinnen.

Und selbst dann ist es noch ein großer Unterschied, ob das Kind von den Eltern 10 Stunden täglich im Kindergarten abgestellt wird oder ob die sozialen Aktivitäten mit Gleichaltrigen wohldosiert werden.

Und das von jemanden, der angeblich keine Ahnung von Kindern hat... und ein Troll dazu... :thumbup:

Ich kann nur in jedem Punkt zustimmen. :)
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Billie Holiday »

ich bin kein Krippen- oder Kitagegner, aber ob eine Erzieherin wirklich in der Lage ist, 10 oder 12 Kleinkinder individuell zu fördern, darf hinterfragt werden.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Tally »

Billie Holiday » Fr 11. Jul 2014, 21:27 hat geschrieben:ich bin kein Krippen- oder Kitagegner, aber ob eine Erzieherin wirklich in der Lage ist, 10 oder 12 Kleinkinder individuell zu fördern, darf hinterfragt werden.
Ich eigentlich auch nicht - jede Familie sollte ihr Leben/Kindererziehung individuell planen können.

Mir platzt nur die Hutschnur bei dem Grundgedanken der hinter dem Betreuungsgeld, diversen Studien und Kommentaren häufig steckt: Die Abwertung von Elternschaft, ganz speziell die Abwertung der Rolle der Mutter. Diese ganze Entwicklung ist grauenhaft - ständig tatsächlich der Erklärungsnotstand: "Du hast dein Kind nicht in die Kita gegeben?" Nun - ich habe mein Kind die ersten drei Jahre selbst betreut, eine Selbstverständlichkeit (mit durchaus viel Verzicht - das war meinem Mann und mir vorher klar), die ich keine Sekunde bereut habe. Wie gesagt - es war eine Entscheidung. Eine Variante, wie man es machen kann - die mittlerweile wohl oft nur noch Kopfschütteln auslöst.

Betreuungsgeld setzt falsche Anreize... - ich frage mich, was für eine Generation da heranwächst. Warum noch Kinder in die Welt setzen - der Begriff "Familie" ist doch absolut negativ besetzt.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Siegfried » Fr 11. Jul 2014, 21:10 hat geschrieben:
Ich kenne kein 12 Monate altes Kleinstkind, das seine Ausscheidungen kontrollieren und selbstständig die Toilette aufsuchen kann. Die tragen Windeln und müssen regelmäßig gewickelt werden.
Kennste nicht, weil Du keine Kinder hast. Kinder die ein Jahr alt sind, merken bereits wenn sie mal müssen und artikulieren das auch - gehen auf's Töpchen.
Siegfried » Fr 11. Jul 2014, 21:10 hat geschrieben:Im zweiten Lebensjahr geht es um die ersten Laufschritte an der Hans, um erste Sprachversuche, um der Erlernen von Bindung und Urvertrauen, um die Entwicklung eines Ich-Bewußtseins und die Wahrnehmung und Differenzierung der Umwelt. Das sind ganz natürliche, menschliche Erfahrungen, das hat nichts mit "Bildung" zu tun.
Unsinn! Wenn Kinder das erst im zweiten Lenbensjahr tun, sind sie in ihrer Entwicklung aber arg zurückgeblieben. Die ersten Laute (Silben) beginnen (normal entwickelte Kleinstkinder) bereits mit 7 bis 8 Monaten zu artikulieren, Mama, Papa, Oma, Opa beginnen sie zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat zu sagen und erste Schritte an der Hand/beiden Händen laufen sie auch bereits mit 10 Monaten und mit 12 Monaten laufen sie selbständig kurze Strecken. DAS sind normale Entwicklungsstadien eines Kleinstkindes und NICHT erst im zweiten Lebensjahr. Mit 15 Monaten allerdings (und zu diesem Zeipunkt beginnt die Zahlung der Herdprämie fangen Kinder bereits an zu rennen.
Differenzierte Wahrnehmung der Umwelt, heißt Erkennen und Unterscheiden von Personen und Gegenständen beginnt bereits zum Ende des 3. Lebensmonats. Bindung wird NICHT erlernt, die ist von Geburt an vorhanden, die entwickelt sich bereits im Mutterleib und festigt sich in den ersten Stunden nach der Geburt. Wenn ein Kind die Bindung zur Mutter/zu seinen Eltern erst mühsam lernen muss, hat es aber einen kräftigen geistigen Schaden. Mit 7 bis 8 Monaten beginnen Kinder zu "fremdeln" - heißt sie kennen ihre Bezugspersonen sehr genau und ziehen sich vor Fremden bzw Menschen, mit denen sie nur selten Kontakt haben, zurück.
ALLES was ein Kind lernt, hat etwas mit Bildung zu tun - ausnahmslos ALLES.
Du hast wirklich Null Ahnung von Kindern und deren normalen Entwicklungsstadien. q.e.d.
Siegfried » Fr 11. Jul 2014, 21:10 hat geschrieben:Dinge wie eine Entwicklung von "Teamfähigkeit" und das Erlernen von Sozialverhalten spielen entwicklungspsychologisch in dem Alter keine bzw. kaum eine Rolle. Das beginnt er so um den 3. Geburtstag an Relevanz für das Kind zu gewinnen.
Und ob die eine Rolle spielen. Die spielen sogar eine sehr große Rolle und das beginnt bereits in der Familie, bereits dort müssen Kleinkinder lernen, sich einzufügen, müssen lernen dass sie NICHT immer im Mittelpunkt stehen. Und je früher sie das lernen, um so besser! Dann gibts auch keine Probleme, wenn sie Geschwister bekommen. Wenn sie es erst dann lernen (müssen), ist es bereits zu spät.
Siegfried » Fr 11. Jul 2014, 21:10 hat geschrieben:Und selbst dann ist es noch ein großer Unterschied, ob das Kind von den Eltern 10 Stunden täglich im Kindergarten abgestellt wird oder ob die sozialen Aktivitäten mit Gleichaltrigen wohldosiert werden.
1. werden Kinder KEINE 10 Stunden täglich im Kindergarten "abgestellt" und 2. ist für das Kind/die Entwicklung des Kindes sogar positiv, wenn sie (nach einer relativ kurzen Eingewöhnungsphase) Zeit mit Gleichaltrigen verbringen und entsprechendes Sozialverhalten lernen. Das Schlimmste was man einem Kind antun kann, ist das "häppchenweise". Solche Kinder werden es immer schwer haben, Kontakte zu knüpfen, sie werden ängstlich und menschenscheu werden und Mama am "Rockzipfel" hängen - unselbständig, unfähig ihr Leben eigenverantwortlich und gestalten.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Billie Holiday »

Tally » Fr 11. Jul 2014, 22:40 hat geschrieben: Ich eigentlich auch nicht - jede Familie sollte ihr Leben/Kindererziehung individuell planen können.

Mir platzt nur die Hutschnur bei dem Grundgedanken der hinter dem Betreuungsgeld, diversen Studien und Kommentaren häufig steckt: Die Abwertung von Elternschaft, ganz speziell die Abwertung der Rolle der Mutter. Diese ganze Entwicklung ist grauenhaft - ständig tatsächlich der Erklärungsnotstand: "Du hast dein Kind nicht in die Kita gegeben?" Nun - ich habe mein Kind die ersten drei Jahre selbst betreut, eine Selbstverständlichkeit (mit durchaus viel Verzicht - das war meinem Mann und mir vorher klar), die ich keine Sekunde bereut habe. Wie gesagt - es war eine Entscheidung. Eine Variante, wie man es machen kann - die mittlerweile wohl oft nur noch Kopfschütteln auslöst.

Betreuungsgeld setzt falsche Anreize... - ich frage mich, was für eine Generation da heranwächst. Warum noch Kinder in die Welt setzen - der Begriff "Familie" ist doch absolut negativ besetzt.
auch ich habe mich ausschließlich mit meinem Mann besprochen, wie wir unser Leben mit den Kindern gestalten :) da hatte kein anderer ein Wörtchen mitzureden.

Mir ist aufgefallen, dass das, was die Medien so schreiben und was ich im Alltag mit einem großen Bekannten-, Freundes- und Kollegenkreis erlebe, nicht unbedingt übereinstimmt. Komischerweise wollen bei mir alle ihre Kleinkinder selbst betreuen und tun es auch. Wer bei Umfragen so befragt wird, weiß ich nicht.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Siegfried » Fr 11. Jul 2014, 21:13 hat geschrieben: Haben Sie das immer noch nicht verstanden? Selbst wenn das Elterngeld auf 24 Monate gestreckt werden kann, ist die Summe um 50% niederiger als beim Erziehungsgeld vor 2007.

Beim Erziehungsgeld gab es 300€ für 24 Monate. Beim Elterngeld gibt es 300€ für 12 Monate oder 150€ für 24 Monate. Die Leistung ist damit um die Hälfte gekürzt worden für insbesondere Mütter mit keinem (Studentinnen, Hausfrauen, Schülerinnen) oder geringen (400€-Job, kleine Teilzeitbeschäftigung, Heimarbeit etc.) Einkommen.
Elterngeld gibt es eben NICHT nur 300 Euronen - diesen Betrag kriegen Hartz4 Empfänger.
Elterngeld ist einkommensabhängig.
Lös Dich endlich mal von Deinem Rollenklischee, dass Frauen immer Hausfrauen sind. Studentinnen haben übrigens sehr, sehr selten Kinder und beziehen entsprechend auch kein Elterngeld. Und die Schülerinnen, die Eltergeld beziehen stammen aus einkommensschwachen und bildungsfernen Schichten. Womit wir wieder bei der Studie wären, in der genau DIESE Korrelation hergestellt wird.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Tally »

Billie Holiday » Fr 11. Jul 2014, 21:55 hat geschrieben: auch ich habe mich ausschließlich mit meinem Mann besprochen, wie wir unser Leben mit den Kindern gestalten :) da hatte kein anderer ein Wörtchen mitzureden.

Mir ist aufgefallen, dass das, was die Medien so schreiben und was ich im Alltag mit einem großen Bekannten-, Freundes- und Kollegenkreis erlebe, nicht unbedingt übereinstimmt. Komischerweise wollen bei mir alle ihre Kleinkinder selbst betreuen und tun es auch. Wer bei Umfragen so befragt wird, weiß ich nicht.

Ich denke so sollte es auch sein - so kommt keiner zu kurz und eigentlich sollte es eine persönliche Entscheidung sein die niemanden etwas angeht. :)

Leider empfinde ich es ganz anders - ich werde ständig in eine bestimmte "Mütterchen"-Ecke gedrängt. Komme mir vor wie auf einer einsamen Insel... . Ist nicht leicht, sich selbstbewußt dagegen abzugrenzen - schön, dass du es anders erleben kannst. :)
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Siegfried »

Dark Angel » Fr 11. Jul 2014, 21:56 hat geschrieben:Elterngeld gibt es eben NICHT nur 300 Euronen - diesen Betrag kriegen Hartz4 Empfänger.
Sie haben leider keine Ahnung von dem Thema.

Bei Hartz4-Empfängern wird das Elterngeld auf die Grundsicherung angerechnet, d.h. sie bekommen überhaupt kein Elterngeld.

300€ sind der Mindestbetrag. Den erhalten Elternteile ohne bzw. mit sehr geringem Einkommen vor Geburt des Kindes, wenn sie keine Grundsicherung beziehen. Den Mindestbetrag gibt es beim Elterngeld über 12 Monate (ersatzweise 150€ über 24 Monate). Insgesamt sind das 3600€.

Beim Erziehungsgeld gab es pauschal 300€ über 24 Monate, das sind insgesamt 7200€ gewesen.

Ich kann es Ihnen gerne nochmals vorrechnen:

Eine Studentin hat damals 300€ Erziehungsgeld für 24 Monate bekommen (7200€). Heute bekommt die Studentin nur noch 300€ Elterngeld für 12 Monate (3600€). D.h. der Studentin wurde die Leistung um 50% gekürzt.

Eine Chefärztin hat damals überhaupt kein Erziehungsgeld bekommen. Heute bekommt sie 1800€ Elterngeld über 12 Monate (21.600€).

Allen Müttern ohne bzw. mit geringem Einkommen vor Geburt wurde mit der Einführung des Elterngeldes die Leistung deutlich gekürzt, zu Gunsten von reichen Müttern, die vor der Geburt des Kindes ein hohes Einkommen hatten.

Genau das war auch das Ziel der Elterngeldes. Es sollte ein Anregung für gutverdienende Akademikerinnen zur Kinderzeugung sein, auf Kosten der "Einkommenssschwachen".
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Cat with a whip »

gotafria07 » Di 8. Jul 2014, 19:04 hat geschrieben: #############################################################
Die Bundesregierung der Bundeskanzlerin Angela Merkel besteht aus
CDU, SPD und CSU: Ohne SPD waere dies nie zu stande gekommen!!!

Weshalb also Merkel und CDU-CSU angreifen und kein Wort von
der heimtueckischen Zuhaelterei der SPD???

Guten Morgen Buntschreiber. Das Gesetz zum Betreuungsgeld ist aus der Zeit von Union/FDP. Darüber hatte sogar die Union intern gestritten und die FDP war auch zuerst dagegen.

2009 bis 2013 da war die SPD Opposition.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Tally » Fr 11. Jul 2014, 21:40 hat geschrieben: Ich eigentlich auch nicht - jede Familie sollte ihr Leben/Kindererziehung individuell planen können.

Mir platzt nur die Hutschnur bei dem Grundgedanken der hinter dem Betreuungsgeld, diversen Studien und Kommentaren häufig steckt: Die Abwertung von Elternschaft, ganz speziell die Abwertung der Rolle der Mutter. Diese ganze Entwicklung ist grauenhaft - ständig tatsächlich der Erklärungsnotstand: "Du hast dein Kind nicht in die Kita gegeben?" Nun - ich habe mein Kind die ersten drei Jahre selbst betreut, eine Selbstverständlichkeit (mit durchaus viel Verzicht - das war meinem Mann und mir vorher klar), die ich keine Sekunde bereut habe. Wie gesagt - es war eine Entscheidung. Eine Variante, wie man es machen kann - die mittlerweile wohl oft nur noch Kopfschütteln auslöst.

Betreuungsgeld setzt falsche Anreize... - ich frage mich, was für eine Generation da heranwächst. Warum noch Kinder in die Welt setzen - der Begriff "Familie" ist doch absolut negativ besetzt.
Das ist doch vollkommener Unsinn! Der Begriff "Familie" ist NICHT "absolut" negativ besetzt, wenn staatliche Einrichtungen für Betreuung und Bildung von Kindern genutzt werden. Familie bedeutet nicht, dass Mama den ganzen Tag um ihr Kind herumwuselt und es überbehütet und alles von ihm fern hält, was vermeintlich Schaden anrichten könnte. Das geht bei "ja nicht schmutzig machen" los und hört bei "bekomm ja keinen Schnupfen" noch lange nicht auf. Was eine Familie ist und wie (gut) sie funktioniert, ist eine Frage der Organisation UND - ganz wichtig - das Wahrnehmen von Erziehungsaufgaben BEIDER Elternteile.
Das hat auch nichts mit Abwertung der Elternschaft und/oder Mutterschaft zu tun.
Welche intensive Bindung kann das Kind denn zum Vater aufbauen, wenn der den ganzen Tag arbeitet und nur die Mutter ständig beim Kind ist? Solche Kinder haben nur eine (wirkliche) Bezugsperson und das ist die Mutter - sie entscheidet was gut für das Kind ist, wie es erzogen wird. Vater nutzt dann die wenige Zeit nach Arbeit, um mit dem Kind zu spielen, es zu bespaßen - für wirkliche Erziehungsaufgaben fehlt ihm der Nerv und außerdem hat Mama ja alles im Griff.
Der Vater verkommt zum Pausenclown, mischt sich in Erziehungsfragen nicht ein und die Mutter trifft alle Entscheidungen die Erziehung betreffend. Wo soll da ein Kind lernen, seinen Vater zu respektieren.
Und gerade diese Situation bezeichnet A. Mitscherlich als "vaterlose Gesellschaft" und das zerstört Familien mehr als jede Staatliche Betreuung es könnte.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Blasphemist »

Tally » Fr 11. Jul 2014, 23:03 hat geschrieben:
Ich denke so sollte es auch sein - so kommt keiner zu kurz und eigentlich sollte es eine persönliche Entscheidung sein die niemanden etwas angeht. :)

Leider empfinde ich es ganz anders - ich werde ständig in eine bestimmte "Mütterchen"-Ecke gedrängt. Komme mir vor wie auf einer einsamen Insel... . Ist nicht leicht, sich selbstbewußt dagegen abzugrenzen - schön, dass du es anders erleben kannst. :)
genau so ist es von der Politik gewollt, Frauen sollen ein schlechtes Gewissen haben wenn sie ihren Gefühlen folgen. Die Frauen sollen endlich einsehen, dass sie sich der wirtschaftlichen Notwendigkeit unterzuordnen haben und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen müssen.
Lassdich nicht verunsichern, dieser ganze Krippenwahn ist einfach nur verrückt.
Hier noch ein link http://www.zeit.de/gesellschaft/familie ... einfrieren
Zuletzt geändert von Blasphemist am Samstag 12. Juli 2014, 10:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Tally » Fr 11. Jul 2014, 21:40 hat geschrieben: Ich eigentlich auch nicht - jede Familie sollte ihr Leben/Kindererziehung individuell planen können.

Mir platzt nur die Hutschnur bei dem Grundgedanken der hinter dem Betreuungsgeld, diversen Studien und Kommentaren häufig steckt: Die Abwertung von Elternschaft, ganz speziell die Abwertung der Rolle der Mutter. Diese ganze Entwicklung ist grauenhaft - ständig tatsächlich der Erklärungsnotstand: "Du hast dein Kind nicht in die Kita gegeben?" Nun - ich habe mein Kind die ersten drei Jahre selbst betreut, eine Selbstverständlichkeit (mit durchaus viel Verzicht - das war meinem Mann und mir vorher klar), die ich keine Sekunde bereut habe. Wie gesagt - es war eine Entscheidung. Eine Variante, wie man es machen kann - die mittlerweile wohl oft nur noch Kopfschütteln auslöst.

Betreuungsgeld setzt falsche Anreize... - ich frage mich, was für eine Generation da heranwächst. Warum noch Kinder in die Welt setzen - der Begriff "Familie" ist doch absolut negativ besetzt.
Die Studien haben ganz eindeutig Recht. Es besteht sehr wohl ein Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Akzeptanz des Betreuungsgeldes.
Und zwar in der Hinsicht - je geringer der Bildungsstand, um so höher die Akzeptanz des Betreuungsgeldes und um so gefestigter die traditionellen Rollenverteilungsmodelle = Frau Hausfrau und Mutter, Mann sorgt für den Unterhalt.
Als Frau erwirbt man nun mal keinen Hochschulabschluss, um dann jahrelang zu Hause zu bleiben und Kind(er) zu betreuen und dann evtl. Teilzeit zu arbeiten. Macht man (Frau) nicht - ist einfach so. Wenn Frau Hochschulabschluss hat, will sie in ihrem Beruf auch arbeiten UND sie will Kinder. Und da ist das Betreuungsgeld tatsächlich kontraproduktiv.
Und das hat nichts, aber auch gar nichts mit einer "absolut negativen Besetzung des Familienbegriffs" zu tun.
Zuletzt geändert von Dark Angel am Samstag 12. Juli 2014, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Marabu »

Dark Angel » Sa 12. Jul 2014, 08:38 hat geschrieben:
Welche intensive Bindung kann das Kind denn zum Vater aufbauen, wenn der den ganzen Tag arbeitet und nur die Mutter ständig beim Kind ist? Solche Kinder haben nur eine (wirkliche) Bezugsperson und das ist die Mutter - sie entscheidet was gut für das Kind ist, wie es erzogen wird. Vater nutzt dann die wenige Zeit nach Arbeit, um mit dem Kind zu spielen, es zu bespaßen - für wirkliche Erziehungsaufgaben fehlt ihm der Nerv und außerdem hat Mama ja alles im Griff.
Der Vater verkommt zum Pausenclown, mischt sich in Erziehungsfragen nicht ein und die Mutter trifft alle Entscheidungen die Erziehung betreffend. Wo soll da ein Kind lernen, seinen Vater zu respektieren.

Da zeichnest du aber ein sehr einseitiges Bild und ziehst recht abenteuerliche Schlüsse.
Warum soll sich das in jeder Familie so abspielen?
Ich stamme aus so einer Familie - Vater den ganzen Tag in der Arbeit, Mutter ganztags mit drei Kindern zuhause, aber mein Vater war mitnichten ein Pausenclown, im Gegenteil, er hat sich abends und an den Wochenenden sehr wohl an der Erziehungsarbeit beteiligt. Und wie kommst du auf das schmale Brett, Kinder könnten in so einer Konstellation nicht lernen, ihren Vater zu respektieren? Ich habe stets größten Respekt vor meinem Vater gehabt (naja, abgesehen von einigen wilden Jahren in der Pubertät vielleicht....) und er ist auch heute noch (obwohl inzwischen leider verstorben) ein Vorbild.

Dark Angel » Sa 12. Jul 2014, 08:38 hat geschrieben:

Und gerade diese Situation bezeichnet A. Mitscherlich als "vaterlose Gesellschaft" und das zerstört Familien mehr als jede Staatliche Betreuung es könnte.
In meiner Kindheit war die Konstellation "Vater ganztags in der Arbeit, Mutter ganztags zuhause" die Norm. Wir waren aber ganz sicherlich nicht vaterlos, haben uns auch nicht so gefühlt, und es ist schon eine recht abstruse Behauptung, unsere Familien wären durch diese Konstellation zerstört worden.

Ich bin übrigens ein lebensfähiger, selbstständiger und kontaktfreudiger Mensch geworden, obwohl ich nie einen Kindergarten besucht habe. Das dürfte es nach deiner Sichtweise ja gar nicht geben.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Cat with a whip »

Marabu » Sa 12. Jul 2014, 13:42 hat geschrieben: Warum soll sich das in jeder Familie so abspielen? .
Das wurde von Dark Angel auch nicht behauptet. Das ist ihre Unterstellung. Bitte genauer lesen und eigene Vermutungen nicht mit dem gelesenen vermischen.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Samstag 12. Juli 2014, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Cat with a whip »

Marabu » Sa 12. Jul 2014, 13:42 hat geschrieben: Ich stamme aus so einer Familie ...
Was einen Rotz hier interessiert. Sie haben nichts verstanden.

Sie beziehen eine herbeifantasierte Behauptung (zwingende Kausalität Einkommen - Bildung - körperlich-geistige Entwicklung) und verweisen weisen empört auf ihren Einzelfall als Gegenbeleg für die vermeintliche These.

Sie unterliegen wie viele dem Irrtum, die Korrelationen von gemessenen Größen in Statistiken als kausale Gesetzmässigkeit zu deuten. Bei den Unfragen werden jedoch zufällige Stichproben erhoben und dabei verschiedenste Größen gemessen. Im Ganzen können dann recht gute Aussagen über Tendenzen und Warscheinlichkeiten gemacht werden, die mit immer mehr Stichproben ein immer besseres Bild der Wahrheit liefern. Über den Einzelfall sagen sie nichts mehr aus, genauso wenig wie Ihr persönlicher Einzelfall umgekehrt keine Relevanz mehr hat für die gesellschaftliche Realität über die wir hier reden.

Beispiel: In Studien wird klar der Zusammenhang zwischen Häufigkeit verschiedener Krankheiten von Schulkindern und Jugendlichen und ihrem sozio-ökonomischen Status belegt. Das heißt aber nicht, dass jeder Einzelfall dem Modell folgt.

Wir reden hier über die abstrakte Realität des gesellschaftlichen Zustands und nicht über die konkrete Realität des Individuums User xyz. Beides ist jedoch wirklich. Solange das nicht verstanden ist, ist hier jede Diskussion in der Sache sinnlos.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Samstag 12. Juli 2014, 15:43, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Marabu » Sa 12. Jul 2014, 13:42 hat geschrieben:

Da zeichnest du aber ein sehr einseitiges Bild und ziehst recht abenteuerliche Schlüsse.
Warum soll sich das in jeder Familie so abspielen?
Habe ich irgendwo behauptet, das würde sich so in jeder Familie abspielen. Ich gab lediglich zu bedenken, dass der Vater, der nur als "Unterhalter" fungiert und darin seinen Anteil an der Betreuungs- und Erzeihungsarbeit sieht, wohl kaum Autorität aufbauen und Respekt erwerben wird. Erziehung ist Sache BEIDER Eltern, wie sie das organisieren, ist wiederum ihre Sache.
Und WICHTG: Unter Autorität verstehe ich nicht Anweisungen erteilen und bestrafen, sondern Vorbildwirkung - erklären können, über Wissen verfügen.
Marabu » Sa 12. Jul 2014, 13:42 hat geschrieben:Ich stamme aus so einer Familie - Vater den ganzen Tag in der Arbeit, Mutter ganztags mit drei Kindern zuhause, aber mein Vater war mitnichten ein Pausenclown, im Gegenteil, er hat sich abends und an den Wochenenden sehr wohl an der Erziehungsarbeit beteiligt.

Genau DAS meinte ich. Dein Vater war eben NICHT nur "Unterhalter" für die Kinder, sondern Vorbild.
Marabu » Sa 12. Jul 2014, 13:42 hat geschrieben:Und wie kommst du auf das schmale Brett, Kinder könnten in so einer Konstellation nicht lernen, ihren Vater zu respektieren?
Bitte richtig lesen. Das bezieht sich auf den Fall (und die sind nicht mal so selten, sonst würde darin von Erziehungswissenschaftlern und Soziologen kein Problem gesehen), dass Väter die Erziehung nur der Mutter überlassen und sich auf's Bespaßen der Kinder beschränken.
Marabu » Sa 12. Jul 2014, 13:42 hat geschrieben:In meiner Kindheit war die Konstellation "Vater ganztags in der Arbeit, Mutter ganztags zuhause" die Norm. Wir waren aber ganz sicherlich nicht vaterlos, haben uns auch nicht so gefühlt, und es ist schon eine recht abstruse Behauptung, unsere Familien wären durch diese Konstellation zerstört worden.
Nun - das ist ein traditionelles - eigentlich überholtes - Familienmodell. Bis 1975 waren Frauen ja durchaus vom Mann abhängig, der durfte ja auch die Arbeit der Frau kündigen, wenn er der Meinung war, sie kommt ihren Pflichten bei Kindern und im Haushalt nicht nach. Du kannst ein patriarchalisch geprägtes Familienmodell nicht mit einem auf Gleichberechtigung basierenden vergleichen.
In Deiner Kindheit war der Vater noch der "Herr im Haus" und was er sagte, war Gesetz.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von adabei »

Nachmittags habe ich einen Beitrag geschrieben, der nicht vorhanden ist.

Wurde er gelöscht *maldummfrag*?
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Tally »

Cat with a whip » Sa 12. Jul 2014, 14:03 hat geschrieben: Das wurde von Dark Angel auch nicht behauptet. Das ist ihre Unterstellung. Bitte genauer lesen und eigene Vermutungen nicht mit dem gelesenen vermischen.
Nun - das ist ihr Denkmuster, wenn sie an die klassische Rollenverteilung denkt. Da werden alle Klischees bedient - so hat der User es geschrieben. Mütter zu Hause - Generalverdacht der Übermutter. Vater arbeiten - bespaßt Abends die Kinder (wenn überhaupt). Nochmal zitieren? - Denke das ist nicht nötig. Genauso unnötig ständig andere abzuwatschen, zu belehren (Herr Schulmeister ;) ) wenn man nicht derselben Meinung ist. Ständig diese Gängelei... :rolleyes:

Ich wollte nach diesen Kommentaren eigentlich etwas verfassen im Sinne von Teilzeiteltern/bzw. Mütter, Kinder als Statussymbol etc., aber da würde ich auch wieder nur Klischees bedienen - das macht es nicht besser.

Im Grunde steht für mich nur eins fest: Es gibt viele Modelle, wie Familie gelebt werden kann. In allen Fällen gibt es Vor- bzw. Nachteile. Jede Familie muss selbst entscheiden und an einem Strang ziehen - egal für was sie sich entscheidet - das sollte nicht bewertet oder von der Gesellschaft/Politik/Medien negativ besetzt werden. Wer im Denken so sehr die klassische Rollenverteilung verurteilt (selbst wenn es nur für die ersten drei Lebensjahre des Kindes ist) ist voller Vorurteile und viel mehr mit den "alten" Denkmustern verhaftet, wie die, die sie problemlos leben.

In meinen ersten Kommentar schrieb ich: Die Stigmatisierung wird weiter vorangetrieben... und wie unendlich schwer sich davon abzugrenzen.

Was hier vom Stapel gelassen wird, bestätigt das nur - Studie hin oder her.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Schnitter »

Eine Frau mit akademischem Abschluss hat in den seltensten Fällen (Ausnahme Lehrer) die Möglichkeit nach drei Jahren in ihren Job zurück zu kommen. Daher ist der Ausbau der Kitas doch eine tolle Sache.

Wer überkommenen Rollenmustern anhängt kann ja die Herdprämie abgreifen und gut ist's. Nur nachher nicht jammern wenn die Beziehung in die Binden geht. Dann zeigt sich wozu dieses überkommene Modell führt...... Aufstocken, Hartz IV etc.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Schnitter » Sa 12. Jul 2014, 18:16 hat geschrieben:Eine Frau mit akademischem Abschluss hat in den seltensten Fällen (Ausnahme Lehrer) die Möglichkeit nach drei Jahren in ihren Job zurück zu kommen. Daher ist der Ausbau der Kitas doch eine tolle Sache.

Wer überkommenen Rollenmustern anhängt kann ja die Herdprämie abgreifen und gut ist's. Nur nachher nicht jammern wenn die Beziehung in die Binden geht. Dann zeigt sich wozu dieses überkommene Modell führt...... Aufstocken, Hartz IV etc.
Eine Frau mit Hochschulabschluss hat nicht nur keine Möglichkeit nach drei Jahren, in ihren Job zurückzukommen, sie hat auch hoffnungslos den Anschluss verloren, weil sich in diesen drei Jahren sehr vieles verändert hat und sie noch mal von vorn beginnen darf - insbesondere im Wissenschaftsbetrieb.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Tally » Sa 12. Jul 2014, 18:01 hat geschrieben: Ich wollte nach diesen Kommentaren eigentlich etwas verfassen im Sinne von Teilzeiteltern/bzw. Mütter, Kinder als Statussymbol etc., aber da würde ich auch wieder nur Klischees bedienen - das macht es nicht besser.
Menschen, die Kitas/Kigas nutzen sind weder Teilzeiteltern, noch betrachten sie Kinder als Statussymbol. Das sind genauso normale Eltern, wie andere Eltern auch, sie lieben ihre Kinder, wie andere Eltern auch - sie müssen nur ihren Alltag besser organisieren, damit die Kinder nicht zu kurz kommen.
Mehr als die Hälfte der Studierenden sind heute Frauen und es ist im Grunde eine Unverschämtheit, diesen zu unterstellen, sie würden Kinder als Statussymbol betrachten. Es sind genauso normale Frauen wie andere Frauen auch, mit dem gleichen normalen/gesunden Kinderwunsch, den andere Frauen auch haben. Frauen mit Hochschulabschluss versagen sich diesen Wunsch nur öfter, weil die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht gewährleistet ist und die Herdprämie trägt nun NICHT dazu bei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Das Gegenteil ist der Fall - traditionelle Rollenmodelle werden damit zementiert. Und warum - weil es bei weitem nicht genug Kita- und/oder Kiga-Plätze gibt, das Recht auf einen Kitaplatz (seit 01.08.2013) nicht garantiert werden kann und man einer Klageflut entgegen zu wirken sucht.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Tally »

Dark Angel » Sa 12. Jul 2014, 18:47 hat geschrieben: Menschen, die Kitas/Kigas nutzen sind weder Teilzeiteltern, noch betrachten sie Kinder als Statussymbol. Das sind genauso normale Eltern, wie andere Eltern auch, sie lieben ihre Kinder, wie andere Eltern auch - sie müssen nur ihren Alltag besser organisieren, damit die Kinder nicht zu kurz kommen.
Mehr als die Hälfte der Studierenden sind heute Frauen und es ist im Grunde eine Unverschämtheit, diesen zu unterstellen, sie würden Kinder als Statussymbol betrachten. Es sind genauso normale Frauen wie andere Frauen auch, mit dem gleichen normalen/gesunden Kinderwunsch, den andere Frauen auch haben. Frauen mit Hochschulabschluss versagen sich diesen Wunsch nur öfter, weil die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht gewährleistet ist und die Herdprämie trägt nun NICHT dazu bei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Das Gegenteil ist der Fall - traditionelle Rollenmodelle werden damit zementiert. Und warum - weil es bei weitem nicht genug Kita- und/oder Kiga-Plätze gibt, das Recht auf einen Kitaplatz (seit 01.08.2013) nicht garantiert werden kann und man einer Klageflut entgegen zu wirken sucht.

Genauer lesen - ich unterstelle nicht - weil ich keine Schubladen aufmachen will - deswegen will ich nicht diese Klischees bedienen und Lebensmodelle bewerten. Solltest du auch einmal versuchen. :thumbup:

Kannst du es dir vielleicht vorstellen (nur ansatzweise), dass es nicht nur schwarz oder weiß gibt? Dass es Frauen gibt, die nicht aus den vielzitierten "bildungsfernen" Schichten kommen und dennoch gerne erst einmal zu Hause bleiben, die nach und nach in den Job zurückkehren (auch hier liegen nicht immer Steine im Weg) und sich selbst garnicht so sehr in diesem klassischen Rollenmodell verhaftet sehen?

Letztendlich: Frauen die Familie und Karriere wollen - ihnen wird es schwer gemacht; Frauen, die sich anders entscheiden, werden auch abgewertet - am Ende werten sich Frauen untereinander noch ab. Schlechte Entwicklung - den Weg will ich nicht gehen.

"Herdprämie" - auch schon wieder so ein netter Begriff... - ist wirklich nicht sinnvoll - die Menschen rutschen immer weiter in Schubladen.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Marabu »

Dark Angel » Sa 12. Jul 2014, 15:18 hat geschrieben:
Habe ich irgendwo behauptet, das würde sich so in jeder Familie abspielen.

Du sagtest: "Welche intensive Bindung kann das Kind denn zum Vater aufbauen, wenn der den ganzen Tag arbeitet und nur die Mutter ständig beim Kind ist? Solche Kinder haben nur eine (wirkliche) Bezugsperson und das ist die Mutter ...."
Und "solche Kinder" klingt für mich schon so, als ob du damit mehr oder weniger alle Kinder meinst, die in dieser Konstellation aufwachsen.
Dark Angel » Sa 12. Jul 2014, 15:18 hat geschrieben:
Ich gab lediglich zu bedenken, dass der Vater, der nur als "Unterhalter" fungiert und darin seinen Anteil an der Betreuungs- und Erzeihungsarbeit sieht, wohl kaum Autorität aufbauen und Respekt erwerben wird. Erziehung ist Sache BEIDER Eltern, wie sie das organisieren, ist wiederum ihre Sache.
Und WICHTG: Unter Autorität verstehe ich nicht Anweisungen erteilen und bestrafen, sondern Vorbildwirkung - erklären können, über Wissen verfügen.
Das sehe ich auch so, aber ich wollte darauf hinweisen - auch an meinem eigenen Beispiel - dass auch ein Vater, der Alleinverdiener ist, weit mehr als nur Unterhalter und Bespaßer sein kann. Ob ein Vater seine Rolle als Erzieher verantwortungsvoll ausfüllt, lässt sich schließlich nicht daran festmachen, ob er in Vollzeit arbeitet oder nicht. Qualität der mit den Kindern verbrachten Zeit geht vor Quantität.

Marabu » Sa 12. Jul 2014, 13:42 hat geschrieben:

Nun - das ist ein traditionelles - eigentlich überholtes - Familienmodell. Bis 1975 waren Frauen ja durchaus vom Mann abhängig, der durfte ja auch die Arbeit der Frau kündigen, wenn er der Meinung war, sie kommt ihren Pflichten bei Kindern und im Haushalt nicht nach. Du kannst ein patriarchalisch geprägtes Familienmodell nicht mit einem auf Gleichberechtigung basierenden vergleichen.



In Deiner Kindheit war der Vater noch der "Herr im Haus" und was er sagte, war Gesetz.
Es kommt doch immer darauf an, was in den einzelnen Familien passiert. Und auch wenn die Gesetzeslage damals Frauen diskriminiert hat und die Gesellschaft wesentlich patriarchalischer geprägt war als heute, haben auch damals viele Ehepaare Gleichberechtigung praktiziert. Mein Vater war jedenfalls nicht der "Herr im Haus", meine Eltern haben sich Erziehungsarbeit geteilt und Entscheidungen gemeinsam getroffen.


Letztendlich nervt es mich einfach, wenn verschiedene Erziehungsmodelle gegeneinander ausgespielt oder verteufelt werden. Ob ich meine Kinder in Vollzeit zuhause betreue oder in einer Kita betreuen lasse, ist meine alleinige Entscheidung, beide Modelle haben Vorteile und Nachteile. Und in beiden Fällen können aus den Kindern verantwortungsvolle, selbständige Menschen werden - oder eben auch nicht.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Marabu »

Cat with a whip » Sa 12. Jul 2014, 14:03 hat geschrieben:Bitte genauer lesen und eigene Vermutungen nicht mit dem gelesenen vermischen.
Diesen Rat kann ich nur zurückgeben. Dann hättest Du dir deinen nächsten Beitrag komplett sparen können. Der hat nämlich herzlich wenig Bezug zu dem, was ich geschrieben habe. :rolleyes:
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Marabu » Sa 12. Jul 2014, 19:30 hat geschrieben:
Du sagtest: "Welche intensive Bindung kann das Kind denn zum Vater aufbauen, wenn der den ganzen Tag arbeitet und nur die Mutter ständig beim Kind ist? Solche Kinder haben nur eine (wirkliche) Bezugsperson und das ist die Mutter ...."
Und "solche Kinder" klingt für mich schon so, als ob du damit mehr oder weniger alle Kinder meinst, die in dieser Konstellation aufwachsen.
Und das ist auch so. Die Person von der Kinder getröstet werden wollen ist die Mutter, nicht der Vater. Die Bindung zur Mutter ist in solchen Fällen enger/inniger als die zum Vater. Heißt nicht, dass der Vater keine Bezugsperson wäre, kein Verztrauensverhältnis bestünde. Aber es ist nicht so innig, wie das zur Mutter, die immer da ist, zu der man immer gehen kann.
Marabu » Sa 12. Jul 2014, 19:30 hat geschrieben:Das sehe ich auch so, aber ich wollte darauf hinweisen - auch an meinem eigenen Beispiel - dass auch ein Vater, der Alleinverdiener ist, weit mehr als nur Unterhalter und Bespaßer sein kann. Ob ein Vater seine Rolle als Erzieher verantwortungsvoll ausfüllt, lässt sich schließlich nicht daran festmachen, ob er in Vollzeit arbeitet oder nicht. Qualität der mit den Kindern verbrachten Zeit geht vor Quantität.
Was ist verantwortungsvolles Ausfüllen der Erzieherrolle? Für meinen Vater bestand die darin, nur mit Verboten zu arbeiten, stets zu tadeln - nie zu beloben und jedes noch so kleine Vergehen streng zu bestrafen. Meine Eltern waren beide berufstätig. Meinen Vater habe ich weder sonderlich geliebt, noch habe ich ihn respektiert und dennoch habe ich ihn gepflegt bis zu seinem Tod.
Meinen Großvater hingegen habe ich wirklich geliebt und respektiert, er war wirklich Vorbild und das obwohl er zu Hause war.
Marabu » Sa 12. Jul 2014, 19:30 hat geschrieben:Es kommt doch immer darauf an, was in den einzelnen Familien passiert. Und auch wenn die Gesetzeslage damals Frauen diskriminiert hat und die Gesellschaft wesentlich patriarchalischer geprägt war als heute, haben auch damals viele Ehepaare Gleichberechtigung praktiziert. Mein Vater war jedenfalls nicht der "Herr im Haus", meine Eltern haben sich Erziehungsarbeit geteilt und Entscheidungen gemeinsam getroffen.
Das ist ja alles richtig, aber dennoch "verdammte" die Gesetzeslage Frauen zum Hausfrauendasein, sobald Kinder da waren. Kindergärten gab's ja so gut wie keine.

Marabu » Sa 12. Jul 2014, 19:30 hat geschrieben:Letztendlich nervt es mich einfach, wenn verschiedene Erziehungsmodelle gegeneinander ausgespielt oder verteufelt werden. Ob ich meine Kinder in Vollzeit zuhause betreue oder in einer Kita betreuen lasse, ist meine alleinige Entscheidung, beide Modelle haben Vorteile und Nachteile. Und in beiden Fällen können aus den Kindern verantwortungsvolle, selbständige Menschen werden - oder eben auch nicht.
Letztlich kann jeder selbst entscheiden, wie er seine Kinder betreut - ob nun selbst zu Hause, ob Tagesmutter oder Kita.
Ich bleibe aber dabei, dass das Betreuungsgeld kontaproduktiv ist und falsche Anreize setzt - insbesondere was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeht. Für eine Frau mit Hochschulabschluss ist dieses Modell vollkommen indiskutabel.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Siegfried »

Dark Angel » Sa 12. Jul 2014, 18:47 hat geschrieben:Frauen mit Hochschulabschluss versagen sich diesen Wunsch nur öfter, weil die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht gewährleistet ist
Das glaube ich kaum. Das Problem ist wohl ein anderes.

Ein Studium fängt man in der Regel mit 19 an. Mit Mitte 20 ist man dann fertig. Bis man sich dann erstmal über Praktika und Co. im Berufsleben richtig etabliert hat, vergehen nochmal 2 - 3 Jahre. Dann ist man Ende 20 und hat verdient erstmals so richtig gutes Geld. Damit möchte man dann gerne erstmal seine Träume erfüllen, um die Welt reisen, das Traumauto, große Wohnung etc.

Mit Anfang 30 hat man dann schon so einiges erlebt und sich Wünsche erfüllt. Man ist gut im Berufsleben drin, die Karriere läuft gut und nun wäre der richtige Zeitpunkt für ein Kind. Aber dann fehlt vielen gerade der passende Partner. Die biologische Uhr tickt, die fruchtbarsten Jahre hat die Frau bereits hinter sich und das noch verbleibende Zeitfenster zum Kinderkriegen ist sehr klein. Und da fällt dann bei sehr vielen der Kinderwunsch irgendwann weg.

Eine richtige "Karriere" macht man auch nicht in Teilzeit oder mit einem normalen 8-Stunden-Tag, da muß man bereit sein enorm viel Zeit zu investieren. Wahrscheinlich wird vielen da einfach bewußt, daß sich sowas mit Kindern kaum vereinbaren läßt und es wenig Sinn mach Kinder in die Welt zu setzen, wenn man diese dann berufsbedingt sowieso kaum zu Gesicht bekommt.
Dark Angel » Sa 12. Jul 2014, 18:47 hat geschrieben:Die Herdprämie trägt nun NICHT dazu bei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten.
Das Betreuungsgeld ist für die Mehrheit der Eltern gedacht, die sich selbst um ihre Kinder kümmern möchten und nicht an staatliche Einrichtungen abgeben wollen.

Ich kenne aber auch Eltern, die das Betreuungsgeld für eine zeitweise Kinderbetreuung durch Dritte ausgeben. Meine Nachbarn haben z.B. einen 2jährigen Sohn. Die Mutter geht nun zweimal die Woche wieder halbtags einer Erwerbstätigkeit nach. Für diese Zeit haben die eine Babysitterin aus der Nachbarschaft engagiert, die sich sehr gut um den Kleinen kümmert. Das Betreuungsgeld verwenden sie dazu die Babysitterin zu bezahlen, damit die Mutter beruhigt zur Arbeit kann.

Die Mutter geht übrigens nicht aus Karrieregeilheit wieder arbeiten, sondern aus finanziellen Zwängen. Eigentlich würde sie lieber noch zuhause bei ihrem Sohn bleiben.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Gretel »

Dark Angel » Sa 12. Jul 2014, 20:13 hat geschrieben: Und das ist auch so. Die Person von der Kinder getröstet werden wollen ist die Mutter, nicht der Vater. Die Bindung zur Mutter ist in solchen Fällen enger/inniger als die zum Vater. Heißt nicht, dass der Vater keine Bezugsperson wäre, kein Verztrauensverhältnis bestünde. Aber es ist nicht so innig, wie das zur Mutter, die immer da ist, zu der man immer gehen kann.
Tja ... wenn sie 8 Stunden arbeitet - also vielleicht 10 Stunden außer Haus ist - dann klappt das wohl nicht recht mit dem "immer" - und wenn sie dann auch noch einen zeitaufwendigen Karrierejob hat...

Wir waren glücklich, dass unsere Mutter immer einfach da war.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Tally »

Mir fällt auf, dass hier immer von Frauen mit Hochschulabschluß/Studium die Rede ist... - ein bißchen einseitig, wie ich finde.
Satire ist eine Art von Spiegel, in dem man im Allgemeinen jedes andere Gesicht entdeckt, nur nicht sein eigenes.

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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Marabu »

Dark Angel » Sa 12. Jul 2014, 20:13 hat geschrieben:
Und das ist auch so.
Dein Satz ging aber noch weiter: "Solche Kinder haben nur eine (wirkliche) Bezugsperson und das ist die Mutter - sie entscheidet was gut für das Kind ist, wie es erzogen wird. Vater nutzt dann die wenige Zeit nach Arbeit, um mit dem Kind zu spielen, es zu bespaßen - für wirkliche Erziehungsaufgaben fehlt ihm der Nerv und außerdem hat Mama ja alles im Griff.
Der Vater verkommt zum Pausenclown, mischt sich in Erziehungsfragen nicht ein und die Mutter trifft alle Entscheidungen die Erziehung betreffend. Wo soll da ein Kind lernen, seinen Vater zu respektieren."



Mit anderen Worte: Alle Väter solcher Kinder sind nur Bespaßer und Pausenclowns. Solche Kinder können nicht lernen, ihren Vater zu respektieren.

Diese Pauschalisierung ist m. E. eine Verunglimpfung aller Familien, die sich für eine Betreuung der Kinder zuhause durch die Mutter entscheiden.
Dark Angel » Sa 12. Jul 2014, 20:13 hat geschrieben:
Die Person von der Kinder getröstet werden wollen ist die Mutter, nicht der Vater. Die Bindung zur Mutter ist in solchen Fällen enger/inniger als die zum Vater. Heißt nicht, dass der Vater keine Bezugsperson wäre, kein Verztrauensverhältnis bestünde. Aber es ist nicht so innig, wie das zur Mutter, die immer da ist, zu der man immer gehen kann.
Auch das ist eine Pauschalisierung. Am eigenen Beispiel: Die Zeit mit meinem Vater war zwar weniger, aber für mich wesentlich kostbarer, meine Beziehung zu ihm immer enger als zu meiner Mutter.

Verallgemeinerungen helfen wirklich nicht weiter.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Marabu »

Gretel » Sa 12. Jul 2014, 20:36 hat geschrieben:

Wir waren glücklich, dass unsere Mutter immer einfach da war.
Habe ich als Kind auch so empfunden. Definitiv einer der Vorteile des Modells "Betreuung zuhause".
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Marabu » Sa 12. Jul 2014, 21:30 hat geschrieben: Dein Satz ging aber noch weiter: "Solche Kinder haben nur eine (wirkliche) Bezugsperson und das ist die Mutter - sie entscheidet was gut für das Kind ist, wie es erzogen wird. Vater nutzt dann die wenige Zeit nach Arbeit, um mit dem Kind zu spielen, es zu bespaßen - für wirkliche Erziehungsaufgaben fehlt ihm der Nerv und außerdem hat Mama ja alles im Griff.
Der Vater verkommt zum Pausenclown, mischt sich in Erziehungsfragen nicht ein und die Mutter trifft alle Entscheidungen die Erziehung betreffend. Wo soll da ein Kind lernen, seinen Vater zu respektieren."
Mit anderen Worte: Alle Väter solcher Kinder sind nur Bespaßer und Pausenclowns. Solche Kinder können nicht lernen, ihren Vater zu respektieren.

Diese Pauschalisierung ist m. E. eine Verunglimpfung aller Familien, die sich für eine Betreuung der Kinder zuhause durch die Mutter entscheiden.
Die Aussage "solche Kinder ..." bezog sich auf den Satz:"Und der Vater als "Unterhalter" in dieser letztlich doch kurzen Zeit trägt seinen Teil dazu bei. von Userin adabei. Und weiterführend auf diese Aussage "Und ich will selbst entscheiden, was gut ist für mein Kind. Keine Krippe kann das so gut wie ich selbst." der gleichen Userin.
"Solche Kinder ..." ist also keinesfalls verallgemeinert, sondern meint eine ganz bestimmte Gruppe Kinder.
Marabu » Sa 12. Jul 2014, 21:30 hat geschrieben:Auch das ist eine Pauschalisierung. Am eigenen Beispiel: Die Zeit mit meinem Vater war zwar weniger, aber für mich wesentlich kostbarer, meine Beziehung zu ihm immer enger als zu meiner Mutter.

Verallgemeinerungen helfen wirklich nicht weiter.
Nee, ist keine Pauschalisierung, sondern die Realität. Dein Verhältnis zum Vater stellt da eher die Ausnahme von der Regel dar.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Cat with a whip
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Cat with a whip »

Marabu » Sa 12. Jul 2014, 21:35 hat geschrieben: Habe ich als Kind auch so empfunden. Definitiv einer der Vorteile des Modells "Betreuung zuhause".
Thema wieder verfehlt. Hier gehts um Kleinkinder von 1,5a bis 3a. In der Regel kann man sich gar nicht mehr an Erlebnisse aus diesem Lebensabschnitt erinnern.
Was ich von Ihnen bisher gelesen habe ist nichts weiter als Tratsch und Quatsch am Thema vorbei.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Samstag 12. Juli 2014, 23:06, insgesamt 1-mal geändert.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Tally
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Tally »

Cat with a whip » Sa 12. Jul 2014, 22:05 hat geschrieben: Thema wieder verfehlt. Hier gehts um Kleinkinder von 1,5a bis 3a. In der Regel kann man sich gar nicht mehr an Erlebnisse aus diesem Lebensabschnitt erinnern.
Was ich von Ihnen bisher gelesen habe ist nichts weiter als Tratsch und Quatsch am Thema vorbei.

Eigentlich genau im Thema - nur nicht so, wie es ein bestimmter User haben will. "Tratsch und Quatsch" also... - mir verschlägt es echt die Sprache... - nur weil die Diskussion nicht die Entwicklung nimmt, die so sehr gewünscht ist?

Was soll diese unerträglich Arroganz?

Und übrigens: Auch wenn man sich an diese Kleinkindphase später nicht mehr aktiv erinnern kann, ist diese Zeit absolut prägend für ein Kind. Eigentlich fast die wichtigste Zeit - was dort versaut wird, wirkt unterschwellig ein Leben lang.

P.S: @ Marabu - bin da ganz bei dir - gehöre auch zu den sogenannten "Ausnahmen", was die Beziehung zum Vater angeht. :)

Jeder hat so seine Realität... . ;)
Zuletzt geändert von Tally am Samstag 12. Juli 2014, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
Satire ist eine Art von Spiegel, in dem man im Allgemeinen jedes andere Gesicht entdeckt, nur nicht sein eigenes.

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Gretel
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Gretel »

Cat with a whip » Sa 12. Jul 2014, 22:05 hat geschrieben: Thema wieder verfehlt. Hier gehts um Kleinkinder von 1,5a bis 3a. In der Regel kann man sich gar nicht mehr an Erlebnisse aus diesem Lebensabschnitt erinnern.
Was ich von Ihnen bisher gelesen habe ist nichts weiter als Tratsch und Quatsch am Thema vorbei.
:D

meine Mutter war nie erwerbstätig, insofern gehen meine Erinnerungen bis zu meinem Auszug.

Bissu ein armes "Schlüsselkind" ? oder woher kommen Deine agressiven Bauchgefühle?
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Cat with a whip
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Cat with a whip »

Tally » Sa 12. Jul 2014, 20:51 hat geschrieben:Mir fällt auf, dass hier immer von Frauen mit Hochschulabschluß/Studium die Rede ist... - ein bißchen einseitig, wie ich finde.
Es geht auch gar nicht um Frauen.

Es wurde festgestellt, dass gegenüber geringverdienenden Familien eine Sozialpolitik die falsche Anreize hinsichtlich der Chanchengerechtigkeit bei Bildung über eine Sozialleistung setzt, die arme Familien davon abhält Kinder in Kitas zu geben obwohl sich dies gut die Hälfte der Betroffenen wünscht.

Genau das wird aber geleugnet, Realitätsverweigerung nennt man das. Stattdessen wird das Thema mit argumentfreier Hirnscheiße vollgespamt und von sich auf die Allgemeinheit geschlossen.
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Tally
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Tally »

Cat with a whip » Sa 12. Jul 2014, 22:23 hat geschrieben: Es geht auch gar nicht um Frauen.

Es wurde festgestellt, dass gegenüber geringverdienenden Familien eine Sozialpolitik die falsche Anreize hinsichtlich der Chanchengerechtigkeit bei Bildung über eine Sozialleistung setzt, die arme Familien davon abhält Kinder in Kitas zu geben obwohl sich dies gut die Hälfte der Betroffenen wünscht.

Genau das wird aber geleugnet, Realitätsverweigerung nennt man das. Stattdessen wird das Thema mit argumentfreier Hirnscheiße vollgespamt und von sich auf die Allgemeinheit geschlossen.

Die Diskussion ist weiter gegangen, auch in andere Bereiche - schlimm? :rolleyes:

Mein Beitrag, auf den du dich beziehst, hatte seine Grundlage in einem Kommentar eines anderen Users. Seltsam, dass du bei ihm nicht auch so eine Welle machst - entfernt er sich doch auch öfter von der Statistik-Analyse.

Menschen tauschen ihre Erfahrungen und Sichtweisen aus - wenn das für dich Hinscheiße ist ... - dann schreib doch nicht dazu oder lies es einfach nicht. :thumbup:
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Gilmoregirl »

[quote="Siegfried » Mi 9. Jul 2014, 20:32

Welche "hauseigenen Mittel"? Benötigt man neuerdings einen Hochschulabschluß, damit man sich gut um ein 12 Monate altes Kleinstkind kümmern kann?

?[/quote]

Gut, HSa hatten wir in der ehem. DDR nicht zur Kindererziehung, aber einen Fachschulabschluss.
Und wenn ich vergleiche von einst & jetzt... "damals" hatten viel weniger Kinder Entwicklungsdefizite.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Gretel »

Tally » Sa 12. Jul 2014, 22:16 hat geschrieben:
Eigentlich genau im Thema - nur nicht so, wie es ein bestimmter User haben will. "Tratsch und Quatsch" also... - mir verschlägt es echt die Sprache... - nur weil die Diskussion nicht die Entwicklung nimmt, die so sehr gewünscht ist?

Was soll diese unerträglich Arroganz?

Und übrigens: Auch wenn man sich an diese Kleinkindphase später nicht mehr aktiv erinnern kann, ist diese Zeit absolut prägend für ein Kind. Eigentlich fast die wichtigste Zeit - was dort versaut wird, wirkt unterschwellig ein Leben lang.

P.S: @ Marabu - bin da ganz bei dir - gehöre auch zu den sogenannten "Ausnahmen", was die Beziehung zum Vater angeht. :)

Jeder hat so seine Realität... . ;)
lies mal ...

http://www.theeuropean.de/birgit-kelle/ ... euungsgeld
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