Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

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Aldus
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Aldus »

yogi61 hat geschrieben: Montag 25. Juli 2022, 18:33 Wenn Grüne von Patriotismus faseln, bin ich allerdings auch irritiert.
Nachvollziehbar. Weil dann jemand von etwas redet, von dem er nunmal nichts versteht.

Was man grundsätzlich immer besser lassen sollte.
Merkel_Unser hat geschrieben: Montag 25. Juli 2022, 19:46 Jaja, den Politikern geht langsam die Düse. Es ist für mich sonnenklar, dass die Ampel einen Winter mit Gasnotstand und/oder Blackouts nicht überleben wird. Und die Chancen dafür stehen angesichts des baldigen Stopps der Gaslieferungen gar nicht mal so schlecht.
Tja - und dann? Die Folge dürfte eine Regierungsübernahme der CDU sein - in welcher Konstellation dann auch immer.

Nur, was genau sollte Russland daran nutzen?!? Der Schuß würde gründlich nach hinten losgehen.
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"Wir müssen die gar nicht verstehen, die haben zu gehorchen." - Prof. Harald Lesch
Merkel_Unser
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Merkel_Unser »

Aldus hat geschrieben: Montag 25. Juli 2022, 23:17
Tja - und dann? Die Folge dürfte eine Regierungsübernahme der CDU sein - in welcher Konstellation dann auch immer.

Nur, was genau sollte Russland daran nutzen?!? Der Schuß würde gründlich nach hinten losgehen.
Was dann passiert kann keiner seriös prognostizieren - denn sicherlich hängt es maßgeblich davon ab wie schlimm es am Ende wird.

Russland will, dass die Sanktionen zurückgenommen werden und weniger Kriegsgerät geliefert wird. Das ist doch offensichtlich? Beide Ziele werden bei sozialen Unruhen in Deutschland greifbarer. Egal ob CDU oder weiter die Ampel an der Regierung ist.
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Teeernte
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Teeernte »

Merkel_Unser hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 10:16 Was dann passiert kann keiner seriös prognostizieren - denn sicherlich hängt es maßgeblich davon ab wie schlimm es am Ende wird.

Russland will, dass die Sanktionen zurückgenommen werden und weniger Kriegsgerät geliefert wird. Das ist doch offensichtlich? Beide Ziele werden bei sozialen Unruhen in Deutschland greifbarer. Egal ob CDU oder weiter die Ampel an der Regierung ist.
Der grüne Führer der teutschen Wirtschaft konnte es Jahre vorhersehen... :D :D
Wirtschaftsminister Robert Habeck hat nach der angekündigten weiteren Reduktion der Gaslieferungen nach Deutschland mit dem Kreml und seinem Energiekonzern Gazprom abgerechnet.
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Platon
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Platon »

Nachdem Gazprom die Lieferungen von 40% auf 20% gedrosselt hat, hat sich die EU nun doch auf einen Kompromiss einigen können in Sachen 15% Gas einsparen.
Angesichts Russlands Ankündigung, die Gaslieferungen über Nord Stream 1 weiter zu reduzieren, haben sich die EU-Staaten offenbar auf einen Notfallplan geeinigt. Nach dpa-Informationen soll er noch heute offiziell bestätigt werden.

Vertreter von EU-Staaten haben sich offenbar auf einen Notfallplan zur Senkung des Gaskonsums verständigt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa soll er heute bei einem Sondertreffen der Energieminister in Brüssel offiziell bestätigt werden und die Risiken reduzieren, die sich aus einer vollständigen Unterbrechung russischer Gaslieferungen ergeben könnten.

Wie Diplomaten der dpa bestätigten, sieht der Plan - wie von der EU-Kommission vorgeschlagen - vor, den nationalen Konsum im Zeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31. März 2023 freiwillig um 15 Prozent zu senken. Zudem soll die Möglichkeit geschaffen werden, bei weitreichenden Versorgungsengpässen einen Unionsalarm auszulösen und verbindliche Einsparziele vorzugeben.

Im Vergleich zum ersten Entwurf der Kommission sind dafür allerdings deutlich mehr Ausnahmemöglichkeiten vorgesehen und auch die Hürden für die Einführung von verbindlichen Einsparzielen wurden erhöht. Letztere soll nur vom Rat der Mitgliedstaaten und nicht von der EU-Kommission durchgesetzt werden können.

Konkret bedeutet dies, dass ein Kommissionsvorschlag für verbindliche Einsparziele die Zustimmung einer Gruppe von 15 der 27 EU-Länder braucht. Zudem müssten diese zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der Union ausmachen. [...]
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... e-101.html
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Platon »

Merkel_Unser hat geschrieben: Montag 25. Juli 2022, 19:46 Jaja, den Politikern geht langsam die Düse. Es ist für mich sonnenklar, dass die Ampel einen Winter mit Gasnotstand und/oder Blackouts nicht überleben wird. Und die Chancen dafür stehen angesichts des baldigen Stopps der Gaslieferungen gar nicht mal so schlecht.
Wobei ein Ende der Ampel ziemlich sicher zu einer Rückkehr der Union in die Regierung führt und das wird am Ende nicht dazu führen, dass die Ukrainehilfe geringer wird.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von JJazzGold »

Merkel_Unser hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 10:16 Was dann passiert kann keiner seriös prognostizieren - denn sicherlich hängt es maßgeblich davon ab wie schlimm es am Ende wird.

Russland will, dass die Sanktionen zurückgenommen werden und weniger Kriegsgerät geliefert wird. Das ist doch offensichtlich? Beide Ziele werden bei sozialen Unruhen in Deutschland greifbarer. Egal ob CDU oder weiter die Ampel an der Regierung ist.
Beide Ziele wird Russland nicht erreichen, egal in welcher realistischen Koalitionskonstellation Deutschland regiert wird.
Ich wage vorherzusagen, dass nach der Beendigung aller noch laufenden Verträge auf etliche Jahrzehnte keine neuen Verträge mit Russland geschlossen werden.
Russland ist der Paria Europas.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Merkel_Unser wrote: ↑Tue 26. Jul 2022, 03:46
Jaja, den Politikern geht langsam die Düse. Es ist für mich sonnenklar, dass die Ampel einen Winter mit Gasnotstand und/oder Blackouts nicht überleben wird. Und die Chancen dafür stehen angesichts des baldigen Stopps der Gaslieferungen gar nicht mal so schlecht.
Jeder halbwegs klardenkender Waehler wird wissen wem dieser Notstand zu verdanken ist und jeder halbswegs klardenkender Waehler wird inzwichen mitbekommen haben warum Deutschland in dieser Abhaengigkeit ist und wem sie es zu verdanken haben.

Aber das wichtigste ist das es jedem klar sein sollte das Putin den Krieg auch gegen die EU und Deutschland erklaert hat, nicht mit Waffen sondern mit Gas und der angst vor kalten Hintern. Warum? In der Hoffnung das eine Regierung klein beigibt aus Furcht abgewaehlt zu werden.

Man muss den Leuten jetzt klar machen das es um mehr geht als warme Hintern! Es geht um Freiheit und s
Souveraenitaet! Wenn sich ein Staat wie Deutschland von einem faschistischen Diktator nund Massenmoerder erpressen laesst dann gute Nacht!
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Teeernte
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Beitrag von Teeernte »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 11:32 Merkel_Unser wrote: ↑Tue 26. Jul 2022, 03:46
Es geht um Freiheit und s
Souveraenitaet!
Propaganda...

Es geht dem Staat um "fett Steuern"...>> Nicht um Energieversorgung der Bevölkerung zu sichern !

Wir kaufen von den Saudis Öl ??
Weltgrößer Öl-Exporteur Saudi-Arabien kauft 647.000 Tonnen ...https://handelskontor-news.de › news › weltgroesser-oel...
15.07.2022 — Von April bis Juni importierte Saudi-Arabien 647.000 Tonnen Öl aus Russland. Dies berichtete Reuters am Freitag.

Rohstoffe: Saudi-Arabien importiert mehr Öl aus Russlandhttps://www.berliner-zeitung.de › news › geopolitik-rohst...
15.07.2022 — Billiges russisches Öl soll in Saudi-Arabien der Stromerzeugung dienen ... Juni 647.000 Tonnen Öl über russische und estländische Häfen ein.

Saudi-Arabien: Wüstenstaat hat Importe rusischen Öls ...https://www.manager-magazin.de › Politik › Weltwirtschaft
15.07.2022 — Saudi-Arabien verbraucht in den Sommermonaten enorm viel Strom für ... von April bis Juni 647.000 Tonnen Öl das Königreich über russische ...
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Cobra9
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Cobra9 »

Troh.Klaus hat geschrieben: Montag 25. Juli 2022, 20:31 Und welche Energie wird bei diesem Elektrolyseur benutzt?
Bei welchem genau. Meinem, dem von Shell......

Bei dem hier fürs Kraftwerk soll es Pv werden und ein Bio Gas Sys mit verschiedenen Abfall Arten erzeugt. Aber sauber. Daraus wird Wasserstoff erzeugt und gespeichert. Der wird im Kraftwerk verbraucht und das soll ins Backup mit genutzt werden.

Ich kann dir nicht genau sagen wie die großen Speicher für Strom dann funktionieren. Ich weiß nur wird gebaut.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Merkel_Unser »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 11:32 Merkel_Unser wrote: ↑Tue 26. Jul 2022, 03:46


Jeder halbwegs klardenkender Waehler wird wissen wem dieser Notstand zu verdanken ist und jeder halbswegs klardenkender Waehler wird inzwichen mitbekommen haben warum Deutschland in dieser Abhaengigkeit ist und wem sie es zu verdanken haben.

Aber das wichtigste ist das es jedem klar sein sollte das Putin den Krieg auch gegen die EU und Deutschland erklaert hat, nicht mit Waffen sondern mit Gas und der angst vor kalten Hintern. Warum? In der Hoffnung das eine Regierung klein beigibt aus Furcht abgewaehlt zu werden.

Man muss den Leuten jetzt klar machen das es um mehr geht als warme Hintern! Es geht um Freiheit und s
Souveraenitaet! Wenn sich ein Staat wie Deutschland von einem faschistischen Diktator nund Massenmoerder erpressen laesst dann gute Nacht!
Für die Abhängigkeit zu Russland gab es einen breiten politischen Konsens, für den CDU,SPD und Grüne für mich gleichermaßen die Verantwortung tragen. Lediglich die USA in Form von Obama und Trump haben immer davor gewarnt, wurden aber meist ausgelacht.

Ja, auf Russland sollte man sich ab jetzt in keiner Form mehr verlassen. Daher nervt auch dieses ewige Hin- und Her- mit den Gaslieferungen. Ich bin deshalb dafür, ab sofort davon auszugehen, dass wir keinerlei Gaslieferungen mehr erhalten. Und dahingehend erwarte ich von der Regierung, alle möglichen alternativen Energiequellen zu aktivieren. Dazu gehört umgehend eine seriöse Diskussion frei von Ideologien, also Fracking, Kernkraft, LNG, Tempolimits, Rationierungen. Alles muss auf den Tisch.

Bisher will in der Regierung aber immer noch jeder seine Ideologie durchsetzen und es gibt weitestgehend nur Appelle und Sparaufrufe. Damit muss endlich Schluss sein.
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Cobra9
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Montag 25. Juli 2022, 20:22 Seit 2008??? Im Ruhrpott gibt es seit 150 Jahren Wasserstoffpipelines, aus denen nichts diffundiert.
Ich bezog mich auf die neue Forschung. War eventuell nicht verständlich. Plasma und Laser Technik macht heute viel mehr möglich.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 15:02 Ich bezog mich auf die neue Forschung. War eventuell nicht verständlich. Plasma und Laser Technik macht heute viel mehr möglich.
Schon klar. Sollte keine Kritik an Dir sein. Ich wollte nur darauf hinaus, dass die grundlegende Technologie seit Ewigkeiten bekannt und erprobt ist und sogar angewendet wird, ohne dass es Probleme mit entweichendem Gas gibt.

Leider ist die Technologie nicht so weit entwickelt worden, dass sie großtechnisch sinnvoll nutzbar ist. Da passiert im Moment sehr viel. Hast vollkommen recht.

Wenn das alles mal so weit entwickelt ist, dass es wirtschaftlich nutzbar ist, ist das deutsche Erdgasleitungsnetz ein ganz prachtvoller Speicher für Wasserstoff. Die Verdichterstationen müssen vermutlich umgerüstet werden, um den sehr "flüchtigen" Wasserstoff zu halten, aber technisch ist das alles schon heute lösbar. Ich halte es für eine Übergangszeit von 20 bis 30 Jahren ohnehin für viel sinnvoller, Wasserstoff mit Kohlenstoff zu versetzen und so in "synthetisches Erdgas" umzuwandeln. Dann könnte man sämtliche existierenden Erdgasheizungen weiter betreiben und mit vertretbarem Aufwand sogar alle existierenden Benzin-Autos auf Gasbetrieb umstellen. Kostet pro Fahrzeug nur ungefähr 3000 Euro. Übergangstechnologie. Fernziel muss es natürlich sein, Wasserstoff direkt und mit kalter Verbrennung zu nutzen. Brennstoffzellen. Aber das ist im Moment tatsächlich noch zu teuer.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 15:35 Schon klar. Sollte keine Kritik an Dir sein. Ich wollte nur darauf hinaus, dass die grundlegende Technologie seit Ewigkeiten bekannt und erprobt ist und sogar angewendet wird, ohne dass es Probleme mit entweichendem Gas gibt.
Die Internationale Gas-Union toleriert ... für grosse Gaspipelines «Verluste» von bis zu etwa 2%. .
Es geht doch hier nicht um grosse Prozentzahlen... von "VERLUST" :D

Alles NEU ? Ja man KANN durch neue Technologien vollkommen VERLUSTFREIE Leitungen bauen - Kryo-Technik-Rohr im Vakuum... in Holland in Betrieb.

Nur ist eben das Gerdgasrohr NICHT die Investition in die Zukunft ...und soll (idee BundesHabeck) zurückgebaut werden.
Bundesregierung will deutsches Gasnetz schrittweise auflösen. Das Wirtschaftsministerium fordert Stadtwerke zum „Rückbau“ des Erdgas-Netzes auf – und stößt auf massiven Widerstand. Statt Abriss fordern Energieversorger die Umrüstung auf Wasserstoff. Staatssekretär Patrick Graichen nennt das eine „Träumerei“.
https://www.welt.de/wirtschaft/plus2389 ... oesen.html
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Troh.Klaus »

Cobra9 hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 14:35 Bei welchem genau. Meinem, dem von Shell
Bei dem, den Du genannt hast: H-TEC PEM-Elektrolyseur ME450.

Deine Aussage: Energie = Brennstoff. Nicht Strom!

Meine Frage: Mit was dieses von Dir genannte Teil denn arbeitet, wenn "nicht Strom".
Seriös geht anders.
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Platon
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Platon »



Das dürfte die Strategie sein. Eine dauerhaft niedrige Liefermenge, wodurch die Russen weiterhin etwas Geld verdienen, Europa aber nicht genug Gas hat um problemlos über den Winter zu kommen und beständig unter Druck bleibt.
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Quatschki
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Quatschki »

Platon hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 20:01
Das dürfte die Strategie sein. Eine dauerhaft niedrige Liefermenge, wodurch die Russen weiterhin etwas Geld verdienen, Europa aber nicht genug Gas hat um problemlos über den Winter zu kommen und beständig unter Druck bleibt.
Sie scheinen auch, zumindest beim Gas, auf Vertragstreue Wert zu legen,
denn die bisherigen Drosselungsgründe sind ja nicht so recht anzufechten und dem mangelnden Kooperationswillen der Kundenländer geschuldet.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

Quatschki hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 20:08 Sie scheinen auch, zumindest beim Gas, auf Vertragstreue Wert zu legen,
denn die bisherigen Drosselungsgründe sind ja nicht so recht anzufechten und dem mangelnden Kooperationswillen der Kundenländer geschuldet.
Vertragstreue? Geht es noch? Wenn sie sich an die Verträge halten würden, müssten sie mindestens viermal so viel Gas liefern. Vertragstreue! Völlig absurde Idee. Russland hat bewiesen, dass es sich an überhaupt keine Verträge hält. Brauchen wir aber auch nicht. In drei Jahren geht es ganz ohne Lieferungen aus Russland. Und bis dahin überleben wir.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Platon »

Quatschki hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 20:08 Sie scheinen auch, zumindest beim Gas, auf Vertragstreue Wert zu legen,
denn die bisherigen Drosselungsgründe sind ja nicht so recht anzufechten und dem mangelnden Kooperationswillen der Kundenländer geschuldet.
Naja. Die Russen sagen sie brauchen die Turbine bzw. jetzt eine zu wartende Turbine. Die Bundesregierung sagt die Russen haben genug Turbinen, wenn sie nur wollten. Und aktuell ist die Turbine aus Kanada ja abfahrtbereit aber die Russen sind der Meinung, dass noch Unterlagen für den Import fehlen. :D Die Bedeutung der Turbinen kann ich nicht wirklich einschätzen und inwiefern sie da eigentlich genug Ersatz hätten, aber das die Russen Gas als Waffe einsetzen ist meines Erachtens offensichtlich.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Quatschki »

Platon hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 20:22 Naja. Die Russen sagen sie brauchen die Turbine bzw. jetzt eine zu wartende Turbine. Die Bundesregierung sagt die Russen haben genug Turbinen, wenn sie nur wollten. Und aktuell ist die Turbine aus Kanada ja abfahrtbereit aber die Russen sind der Meinung, dass noch Unterlagen für den Import fehlen. :D Die Bedeutung der Turbinen kann ich nicht wirklich einschätzen und inwiefern sie da eigentlich genug Ersatz hätten, aber das die Russen Gas als Waffe einsetzen ist meines Erachtens offensichtlich.
Da umgekehrt die selben Spielchen wegen z.B. seit Februar festgesetzter ziviler Flugzeuge oder wegen des Transitverkehrs nach Kaliningrad stattfinden, kann man es dem Kreml nicht wirklich verübeln.
Im Prinzip tut er uns sogar einen Gefallen, denn die EU-Politiker haben seit Monaten ohnehin gefordert, das Gas aus Rußland abzudrehen.

Man kennt das aus der eigenen Nachbarschaft:
Wenn man sich verträgt, wird man maximales Entgegenkommen zeigen
und immer einen Weg finden, Dinge möglich zu machen.
Wenn man aber wegen irgendwas im Streit liegt, zieht man sich ins Formelle zurück und werden alle legalen Möglichkeiten genutzt, um dem anderen eins auszuwischen.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Aldus »

Merkel_Unser hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 10:16 Was dann passiert kann keiner seriös prognostizieren
Na klar.
Merkel_Unser hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 10:16Russland will, dass die Sanktionen zurückgenommen werden und weniger Kriegsgerät geliefert wird. Das ist doch offensichtlich? Beide Ziele werden bei sozialen Unruhen in Deutschland greifbarer. Egal ob CDU oder weiter die Ampel an der Regierung ist.
Nebulöser Blödsinn. Die jetzige SPD geführte Regierung ist (jenseits einer irrealen AfD Führung) das russlandfreundlichste, was Russland - realistischerweise, bekommen kann. Durch soziale Unruhen in Deutschland die genau diese Regierung stürzen würden, würde für Russland also rein gar nichts "greifbarer". Sondern nur noch ferner, als es jetzt schon ist.
Platon hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 11:19 Wobei ein Ende der Ampel ziemlich sicher zu einer Rückkehr der Union in die Regierung führt und das wird am Ende nicht dazu führen, dass die Ukrainehilfe geringer wird.
Exakt. Aber durch die versponnene These a la "nichts ist absehbar - niemand kann etwas wissen..." konnte meine ursprüngliche Frage ja im Grunde schon beantwortet werden. Wenn Putin ebenfalls solchen Luftschlössern aufsitzt, erklärt das vielleicht warum er´s so offenischtlich darauf anlegt, der aktuellen Regierung das Regieren schwerer zu machen.

Manche flüchten sich eben tatsächlich in Träume und merken dabei nicht, wie sie den dünnen Ast, auf dem sie noch sitzen selbst absägen. Wäre ja nicht das erstemal in der Geschichte.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 21:01 Im Prinzip tut er uns sogar einen Gefallen, denn die EU-Politiker haben seit Monaten ohnehin gefordert, das Gas aus Rußland abzudrehen.
Ja, die beziehenden Länder werden in ihrer kurz- und auch langfristigen Strategie darin bestärkt, sich vom russischen Gas unabhängig zu machen.
Stellt sich echt die Frage: Will der Kreml die Unabhängigkeit der EU vom russischen Gas?
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Aldus »

streicher hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 22:30 Ja, die beziehenden Länder werden in ihrer kurz- und auch langfristigen Strategie darin bestärkt, sich vom russischen Gas unabhängig zu machen.
Stellt sich echt die Frage: Will der Kreml die Unabhängigkeit der EU vom russischen Gas?
Offensichtlich. :D Gut so.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Quatschki »

streicher hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 22:30 Ja, die beziehenden Länder werden in ihrer kurz- und auch langfristigen Strategie darin bestärkt, sich vom russischen Gas unabhängig zu machen.
Stellt sich echt die Frage: Will der Kreml die Unabhängigkeit der EU vom russischen Gas?
Deshalb glaube ich nicht, dass die Lieferung weiter abgesenkt wird.
So lange die Infrastruktur und die Pipielines bestehen, wird Rußland, wenn es künftig billiges Gas anbietet, auch Abnehmer finden, da die Alternativen schlichtweg um ein Vielfaches teurer sind
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Teeernte »

Platon hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 20:22 Naja. Die Russen sagen sie brauchen die Turbine bzw. jetzt eine zu wartende Turbine. Die Bundesregierung sagt die Russen haben genug Turbinen, wenn sie nur wollten. Und aktuell ist die Turbine aus Kanada ja abfahrtbereit aber die Russen sind der Meinung, dass noch Unterlagen für den Import fehlen. :D Die Bedeutung der Turbinen kann ich nicht wirklich einschätzen und inwiefern sie da eigentlich genug Ersatz hätten, aber das die Russen Gas als Waffe einsetzen ist meines Erachtens offensichtlich.
Natürlich kann Putin auch sagen für Jede Waffenlieferung 1% ..10%(bei schweren Waffen) weniger Gas.

Das gleicht sich dann aus. EINE Waffenlieferung ? Na da !!
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 08:15 Deshalb glaube ich nicht, dass die Lieferung weiter abgesenkt wird.
So lange die Infrastruktur und die Pipielines bestehen, wird Rußland, wenn es künftig billiges Gas anbietet, auch Abnehmer finden, da die Alternativen schlichtweg um ein Vielfaches teurer sind
NICHT für ALLE ! ...die netten bekommen weiter BILLIG - Ungarn / Ö... und andere eben NICHTS.

Die EU - "Dual use" Regelung von RU Seite eingesetzt. ...die bauen mit dem Gas bestimmt auch Waffen....diese Deutschen.

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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

Platon hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 20:22 Naja. Die Russen sagen sie brauchen die Turbine bzw. jetzt eine zu wartende Turbine. Die Bundesregierung sagt die Russen haben genug Turbinen, wenn sie nur wollten. Und aktuell ist die Turbine aus Kanada ja abfahrtbereit aber die Russen sind der Meinung, dass noch Unterlagen für den Import fehlen. :D Die Bedeutung der Turbinen kann ich nicht wirklich einschätzen und inwiefern sie da eigentlich genug Ersatz hätten, aber das die Russen Gas als Waffe einsetzen ist meines Erachtens offensichtlich.
Die Turbine, die in Kanada gewartet wurde, ist eine Reserveturbine. Die wurde nicht aus der Pipeline ausgebaut. Natürlich spielen die Russen hier wieder mal ihre Spielchen, um uns zu ärgern und die Gaspreise hochzutreiben.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Cobra9 »

Troh.Klaus hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 18:22 Bei dem, den Du genannt hast: H-TEC PEM-Elektrolyseur ME450.

Deine Aussage: Energie = Brennstoff. Nicht Strom!

Meine Frage: Mit was dieses von Dir genannte Teil denn arbeitet, wenn "nicht Strom".
Speicherwerke dienen auch nicht der Erzeugung oder?

Sie sollen Energie speichern. Aber die gespeicherte Energie ist schon wo erzeugt worden.

Beim Erzeugen von Wasserstoff wird der Strom verbraucht. Nicht gespeichert. Aber wir können nicht ohne Speicher langfristig auskommen und trotzdem ist das kein Erzeuger ursprünglich.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 11:47 Die Turbine, die in Kanada gewartet wurde, ist eine Reserveturbine. Die wurde nicht aus der Pipeline ausgebaut. Natürlich spielen die Russen hier wieder mal ihre Spielchen, um uns zu ärgern und die Gaspreise hochzutreiben.
Jetzt ist eine kaputt und da soll die Neue (regenerierte) rein. ....da die NS2 auch als ERSATZ (INVESTITIONSGRUND) für die überalterten reparaturbedürftigen Stränge (Turbinentechnisch "TOTE") Anlage gedacht war - ist mit Vollausfall zu rechnen....

Eine defekte Turbine wird mittels Rohrleitung //Schieber umgangen und die Leitung bringt dann kein//weniger Leistung. ...auf der Strecke laufen die mit GAS aus der Leitung - wie ein Turbo ... ganz schön lärmig auf so einer Verdichterstation!!

Die NEUE kommt rein...und die ALTE geht raus. ...das muss auch mit den ANDEREN in der ZUKUNFT so gemacht werden ...und betrifft - bis auf NS2 (Da ist nur eine drin am ANFANG) alle anderen Leitungen.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 15:35 Schon klar. Sollte keine Kritik an Dir sein. Ich wollte nur darauf hinaus, dass die grundlegende Technologie seit Ewigkeiten bekannt und erprobt ist und sogar angewendet wird, ohne dass es Probleme mit entweichendem Gas gibt..
Bin ich bei Dir. Trotzdem Brennstoffzellen sind schon problemlos möglich im EFH.

Aber ganz klar Ausbau der EE und Einsparungen erzielen ist mittelfristig einfacher
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Teeernte »

Cobra9 hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 15:50 Bin ich bei Dir. Trotzdem Brennstoffzellen sind schon problemlos möglich im EFH.

Aber ganz klar Ausbau der EE und Einsparungen erzielen ist mittelfristig einfacher
...ich hatte eine Anlage in der Prüfung...die bereits 10 Jahre läuft...(München). Strom für Mobilfunkanlage - durchschnittlich 3 kW Verbrauch...
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Ebiker »

Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Teeernte
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Teeernte »

Ebiker hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 19:35 Ach, wer hätte das gedacht

https://www.xing.com/news/articles/501 ... B7CFJsAZ
:thumbup: Man hat rechtzeitig schon ein paar vorbestellt....
Der ukrainische Gaskonzern Naftogaz hat mit Blick auf den Winter einen Finanzbedarf in Höhe von 7,6 Milliarden Euro angegeben. Das Land müsse zusätzlich 5,8 Milliarden Kubikmeter Erdgas importieren, um Gasreserven zu bilden zu können.
21.06.2022, 20:50 Uhr
https://www.rnd.de/politik/ukraine-gask ... GCPR4.html

Gas aus ...... (IMPORT!!).

und das Geld .. 7,6 Milliarden Euro .. bekommt ???. ...aus wessen Tasche ?
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Teeernte »

Wer hat das Gas gesucht//die Abnehmer ??
27.7.2022 - 15:29 Uhr Der russische Energiekonzern Gazprom hat nach Angaben des Pipelinebetreibers Eugas am Mittwoch deutlich mehr Kapazität bei der Transgas-Leitung durch die Slowakei gebucht als in den vergangenen Tagen. Transgas ist eine Verlängerung der Sojus-Pipeline, welche Erdgas aus Russland über die Ukraine, Tschechien und der Slowakei nach Österreich und Deutschland transportiert. Im slowakischen Grenzort Veľké Kapušany, dem Startpunkt des slowakischen Abschnitts, wurde die Durchleitung von 68,6 Millionen Kubikmeter Gas angemeldet. Am Vortag waren es 36,8 Millionen Kubikmeter.

Die Buchung deutet darauf hin, dass Gazprom die bei Nord Stream 1 ausfallenden Gaslieferungen nach Europa über die Route durch die Slowakei ausgleicht. Allerdings ist nicht klar, wohin das Gas geht: Der Guardian vermutet, dass Gazprom nach dem Stopp der Lieferungen durch die Jamal-Pipeline, die durch Polen verläuft, die Lieferungen über die Transgas-Leitung für sicherer hält.
https://www.berliner-zeitung.de/wirtsch ... -li.250979
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Platon
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Platon »

Teeernte hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 20:52 Wer hat das Gas gesucht//die Abnehmer ??

https://www.berliner-zeitung.de/wirtsch ... -li.250979
Ich würde auf Ungarn tippen.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Teeernte »

Platon hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 22:23 Ich würde auf Ungarn tippen.
Alle am Strang ---auch D. (Ukraine, Tschechien und der Slowakei nach Österreich und Deutschland)
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben: Sonntag 24. Juli 2022, 11:33 Was Ihnen fehlt ist Vorstellungskraft über den Tellerrand hinau, Kreativität, Optimismus und Vertrauen in die Fähigkeit und Willenskraft des Menschen.
1951 hätten Sie ebenso argumentiert und wären von der Entwicklung widerlegt worden.
Nach neueren Beschlüssen der neuen Bundesregierung zur Struktur der Energieerzeugung und zum beschleunigten Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien soll, wörtlich
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung [] bis zum Jahr 2030 auf 80 Prozent und danach kontinuierlich weiter steigen.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... tz-2022968
Haben Sie das verstanden? 2030. 80 Prozent. Das erlebe ich womöglich noch. Auch wenn es natürlich keine Garantien dafür gibt, dass dieses Ziel erreicht wird. Eine Garantie gebe ich Ihnen aber darauf, dass es auch 2050 keine wirtschaftlich arbeitenden Fusionskraftwerke mit einen Nettoenergieoutput geben wird. Schon deshalb nicht, weil sie mit den dann noch darüberhinausgehenden Zielen bis 2045 auch gar nicht mehr benötigt werden.

Der Tellerrand besteht u.a. darin, sich nicht vorstellen zu können, dass diskontinuierlich anfallende Energie nicht auch kontinuierlich abgegeben werden kann. Dazu zählt nicht nur Wasserstofftechnologie sondern auch eine großflächig intelligente Energienetzstruktur. So dass irgendwo immer der Wind weht oder die Sonne scheint. Davon mal abgesehen und bezogen auf Deutschland spielen bei dieser Energiekonzeption vor allem off shore Windparks eine dominante Rolle. Die Kleingeister reden lieber von störenden Windrädern in der bayerischen Landschaftsidylle. In der Nordsee weht eigentlich immer der Wind. Und schon vor dem Zeitalter der Eletrizität hat man in Trockenzeiten mit Windmühlen Wasser hinaufgepumpt um Wassermühlen kontinuierlich mit fließendem Wasser zu versorgen.

Und des weiteren darin, dass der Energiehunger der Zukunft nicht in erster Linie in der Verfertigung von Autokarosserien oder Betonmassiven besteht. Information, Rechnen, Informationsweiterleitung, Informationsverarbeitung werden die großen Energiefresser sein. Bzw. sind es jetzt schon. Wenn der Output Information ist und nicht Aluminium oder Zement ist der Standort der Produktion unerheblich. Kryptowährungsschürfung kann irgendwo stattfinden. Dort wo Energie verfügbar ist. Am besten auf dem Erdmond. Da gibts Sonnenenergie en masse und Kühlung für Supercomputer ist sowieso kaum ein Thema.

Vorstellungskraft braucht man vor allem hinsichtlich der abzusehenden und schon lange eingetretenen Entwicklung, dass wir vom Industrie-Zeitalter in das Zeitalter der Informationen und Virtualisierungen hinübertreten. Mit ganz anderen Prämissen und Anforderungen. Die großen "Kraftwerksblöcke". Das ist voriges Jahrhundert.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von schokoschendrezki »

streicher hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 22:30 Ja, die beziehenden Länder werden in ihrer kurz- und auch langfristigen Strategie darin bestärkt, sich vom russischen Gas unabhängig zu machen.
Stellt sich echt die Frage: Will der Kreml die Unabhängigkeit der EU vom russischen Gas?
Deutschland gerät in neue Abhängigkeiten. In der Regel von Staaten mit autokratischen Regierungen. Es wird ja meist Katar als LNG-Lieferant genannt. Ein vielleicht noch viel potenterer Gaslieferant (auch per Pipeline) ist Aserbaidshan. Die Erdgas-Einfuhren in die EU sollen verdoppelt werden. Und da ist vieles schon erschlossen. Turkmenistan auf der anderen, östlichen Seite des Kaspischen Meers ist ein potenziell noch mal potenteres Land. Alles autokratisch regierte Länder. Aber immerhin eher klein und militärisch-globaltrategisch nicht so bedeutend wie Russland. Diversifizierung ist wahrscheinlich schon ein sinnvolles Konzept.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von schokoschendrezki »

Platon hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 22:23 Ich würde auf Ungarn tippen.
Es ist nicht leicht - für mich jedenfalls - die Interessen der großen Energieversorgungsunternehmen in Bezug auf die poltischen Entwicklungen zu verstehen. "MOL", "Magyar Olaj- és Gázipari Nyilvánosan működő Részvénytársaság", ein Öl-, Gas- und Energieversorgungsunternehmen mit weltweit 34 000 Beschäftigten ist der große Akteur im Energiegeschäft. Das BP Osteuropas sozusagen. Und mit weitem Abstand das größte Wirtschaftsunternehmen in Ungarn.

Dann kommt noch das gleich benachbarte ähnliche Unternehmen OMV in Wien dazu.

Ich weiß nicht genau, ob ich das falsch sehe. Aber in Deutschland gehört oder gehörte ein großer Teil des Energiegeschäfts mit Gas und Öl doch russischen Unternehmen, oder? Im Kernkraftswerksgeschäft auch. Das ist in den Einzugsgebieten von MOL und OMV mutmaßlich anders. Und deshalb - vielleicht - treten die gegenüber dem Lieferanten Russland auch anders auf. Die Abhängigkeit Österreichs von russischem Erdgas dürfte ähnlich hoch sein wie die Ungarns.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Ebiker »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 23:39 Nach neueren Beschlüssen der neuen Bundesregierung zur Struktur der Energieerzeugung und zum beschleunigten Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien soll, wörtlich

https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... tz-2022968
Haben Sie das verstanden? 2030. 80 Prozent. Das erlebe ich womöglich noch.
Gestern im MIMA, große Solaranlage auf ehemaligem Tagebaugelände kann nicht weitergebaut werden weil die Solarmodule aus China nicht geliefert werden ...
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von schokoschendrezki »

Ebiker hat geschrieben: Donnerstag 28. Juli 2022, 04:39 Gestern im MIMA, große Solaranlage auf ehemaligem Tagebaugelände kann nicht weitergebaut werden weil die Solarmodule aus China nicht geliefert werden ...
Das dürften allerdings keine technischen sondern logistische Probleme sein. Das größte Problem im internationalen Handel wird wohl der Containerschiffstau aus den Häfen hinaus und in die Häfen hinein sein. Sämtliche Branchen sind betroffen. Der Stau vor dem Hafen von Los Angeles reicht bis nach Mexiko. Es hat auch nicht alles mit der Pandemie zu tun.

Bezogen auf das Thema hier: Ich hab mir auch erst unlängst erklären lassen, dass die enormen Zeiten für den Bau von Gas- und Ölpipelines nicht in erster Linie mit Trassenerschließung und Rohrverlegung zu tun haben (obwohl auch das sehr aufwendig ist) ... sondern mit rechtlichen Problemen bei der Nutzungsfreigabe des benötigten Terrains. Vor allem wenn es sich um internationale Pipelines handelt.

Eine Verdoppelung der Gasimporte der EU aus Aserbaidschan zum Beispiel. Mit dem sogenannten "Südlichen Gaskorridor" besteht bereits ein Pipeline-Verbund zwischen der Region Kaspisches Meer und dem südlichen Teil der EU. Dessen Kapazitäten müssten nun erweitert werden. Das aber geht bei einem schon bestehenden Zusammenschluss - wenn der Willen (und das Geld!) da ist - schneller als man denkt oder ich denke.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von schokoschendrezki »

Kohlhaas hat geschrieben: Mittwoch 20. Juli 2022, 19:49 Fusion kannst Du vergessen. Das wird nie funktionieren. Die entstehenden Temperaturen sind viel zu hóch, als dass man die irgendwie eindämmen könnte.

Muss aber auch gar nicht sein. Es reicht völlig, wenn wir viel mehr Windräder und Photovoltaik-Anlagen bauen und die "Überschussenergie" in Wasserstoff umwandeln. Dazu gibt es auch nenneswerte Initiativen. Neulich las ich, dass Deutschland 17 Milliarden Euro freigegeben hat, um Konkurrenznachteile der Wasserstoffproduktion in Nordafrika gegenüber der Erdgasförderung auszugleichen (finde ich gerade nicht wieder).

Du erwartest Lösungen bis September? Dann ist die Ampel gerade mal ein knappes Jahr im Amt. Denkst Du wirklich, die können Wunder wirken und spontan alles reparieren, was Merkel in 16 Jahren versaut hat??? Bis September wird das natürlich nichts. Aber in den drei bis fünf Jahren, um die es vorhin ging, kann es sehr wohl gelingen. Wir sind nicht Putins Geiseln. Das hätte dieses erbärmliche kleine A-Loch gern. Das wird aber nie passieren.
Man erinnere sich an die große Ölpreiskrise Anfang der 70er. Und ihre Folgen. Unter anderem war das eine Abkehr vom Paradigma der "autogerechten Stadt". Oder auch eine dauerhafte Etablierung des Fahrrads als Alltagsverkehrsmittel. Allerdings auch der massiv angekurbelte Bau von Kernkraftwerken.

Die Knappheit oder auch Verteuerung von Erdgas wird (solange es sich nicht um eine wirklich existenzielle Bedrohung handelt und wichtige Infrastrukturobjekte wie Krankenhäuser betroffen sind) ebenso verschiedene Paradigmenwechsel bewirken. Ganz sicher, das zeichnet sich doch ab, einen nochmaligen Anschub der Erneuerbaren.

Und hier liegt einer der Gründe dafür, dass sich viele Menschen so vehement gegen das Fusionsprojekt einsetzen. Das Fördergeld wird woanders viel dringender gebraucht.

Und es kommt noch eins dazu: Es gibt im Laufe der letzten 50 Jahre einen ganz generellen gesellschaftlichen und kulturellen Paradigmenwechsel. In den 50er und 60er Jahren war Technologie und insbesondere Großprojektstechnologie weit verbreitet als eine Art Heilsbringer akzeptiert. Was hat man sich nicht alles vom Jahr 2000 und vom 21. Jahrundert so zusammengeträumt. Die Wirklichkeit 2022 sieht völlig anders aus. Von den einen Technologien hatte man noch gar nichts geahnt und die anderen hat man völlig überschätzt.

Aber vor allem auch in den Köpfen. Um so etwas wie Kernfusion als eine Art mutige Vision zu empfinden muss man zunächst einmal überhaupt das Bedürfnis nach Großtechnologie als Wert, als Kulturleistung an und für sich und unabhängig vom Zweck haben. Das sieht aber heute ganz anders aus. Das trifft lange nicht mehr auf die Gesamtgesellschaft sondern nur auf einen Teil von ihr zu. Wenn du mich fragst: Vor allem auf die, die gesitig kulturell im 20. Jahrhundert und bei Jules Verne steckengeblieben sind.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 23:39 Nach neueren Beschlüssen der neuen Bundesregierung zur Struktur der Energieerzeugung und zum beschleunigten Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien soll, wörtlich

https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... tz-2022968
Haben Sie das verstanden? 2030. 80 Prozent. Das erlebe ich womöglich noch.


Alas! Ich bin tatsächlich in der Lage zwei Zahlen zu verstehen!
Auch das “soll“ habe ich in seiner Bedeutung, nämlich der des Wunsches, nicht der der garantierten Erfüllung, verstanden.
Das eventuelle Erreichen dieser beiden Zahlen in Kombination bedeuten für Sie das Erreichen des Zieles und nachfolgende gemütliche Stagnation für die folgenden Jahrhunderte.

Anderen reicht dies nicht. Weshalb Forschung und Technik ungebremst über 2030 hinweg fahren werden, wenn nicht in Deutschland, dann in anderen Staaten, und Mittel und Wege eröffnen werden, die Ihre Vorstellungskraft nicht erfassen kann und will.
Was völlig ok ist, kuscheln Sie sich in ein paar erneuerbare Energien und warten hoffend darauf, dass diese vielleicht doch bis 2030 in die Nähe der 80% gelangen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von H2O »

80% EE bis 2030, das wäre aber ein ganz großer Wurf! Da ziehe ich in der Neujahrsnacht auf 2031 meinen Hut, auch wenn es dann kalt ist. Notfalls auch von Wolke 7 aus beobachtend.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 23:39 Nach neueren Beschlüssen der neuen Bundesregierung zur Struktur der Energieerzeugung und zum beschleunigten Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien soll, wörtlich

https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... tz-2022968
Haben Sie das verstanden? 2030. 80 Prozent. Das erlebe ich womöglich noch.
Kommt gleich nach >> Weltfrieden, den 15 Millionen Elektroautos 2030 und der gesunden/gebildeten deutschen Bevölkerung an die Wandzeitung bei der Pionierleiterin !!
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 23:39Auch wenn es natürlich keine Garantien dafür gibt, dass dieses Ziel erreicht wird.
Ich finde gut, dass man sich ehrgeizige Ziele setzt und die Stromproduktion aus EE in 8 Jahren zu verdoppeln ist schon sehr ehrgeizig, besonders wenn dann auch die entsprechenden Speicherkapazitäten geschaffen werden. Man darf gespannt sein.
In der Nordsee weht eigentlich immer der Wind.
Zum ehrgeizigen Ziel "80% Strom aus EE" gehört natürlich auch dazu, den Strom dorthin zu bringen, wo er gebraucht wird. Auch hier darf man gespannt sein, wie man den vielen Nimbys und Umweltschützern rechtlich den Wind aus den Segeln nimmt und die entsprechenden Bauvorhaben energisch durchpeitscht.
Und des weiteren darin, dass der Energiehunger der Zukunft nicht in erster Linie in der Verfertigung von Autokarosserien oder Betonmassiven besteht.
Definiere Zukunft, von welchem Zeitraum redest du? 100 Jahre, 200? Bis 2030 wird sich jedenfalls nicht viel an den Bedürfnissen der Menschen ändern.
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Mit welchem Medium willst du deine Supercomputer auf dem Mond eigentlich kühlen?
Vorstellungskraft braucht man vor allem hinsichtlich der abzusehenden und schon lange eingetretenen Entwicklung, dass wir vom Industrie-Zeitalter in das Zeitalter der Informationen und Virtualisierungen hinübertreten.
Ja, die Menschen und ihre Bedürfnisse zu virtualisieren würde viele Probleme lösen, aber ich glaube nicht, dass die Masse der Menschen nur noch virtuell in einer Computersimulation leben will. Und was machst du mit den vielen Leichen?
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von streicher »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 23:53 Deutschland gerät in neue Abhängigkeiten. In der Regel von Staaten mit autokratischen Regierungen. Es wird ja meist Katar als LNG-Lieferant genannt. Ein vielleicht noch viel potenterer Gaslieferant (auch per Pipeline) ist Aserbaidshan. Die Erdgas-Einfuhren in die EU sollen verdoppelt werden. Und da ist vieles schon erschlossen. Turkmenistan auf der anderen, östlichen Seite des Kaspischen Meers ist ein potenziell noch mal potenteres Land. Alles autokratisch regierte Länder. Aber immerhin eher klein und militärisch-globaltrategisch nicht so bedeutend wie Russland. Diversifizierung ist wahrscheinlich schon ein sinnvolles Konzept.
Das stimmt allerdings, diversifizieren sollte Deutschland, wenn es sich in solche Abhängigkeiten begibt und weiterhin auf Rohstoffe setzt bzw. setzen muss. Deswegen sollte die langfristige Strategie auch sein, auf Kapazitäten zu setzen, die es selbst hat oder die es aufbauen kann.
Abhängigkeiten können auch immer leicht zum Vorwurf gemacht werden.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben: Donnerstag 28. Juli 2022, 09:20 Ich finde gut, dass man sich ehrgeizige Ziele setzt und die Stromproduktion aus EE in 8 Jahren zu verdoppeln ist schon sehr ehrgeizig, besonders wenn dann auch die entsprechenden Speicherkapazitäten geschaffen werden. Man darf gespannt sein.
Das reicht NICHT !!

4 stellen ja Gerdgas...Verkehr ....Kohle/Atomstrom..Heizung..Industrie grad auf Elektro um. Davon 80% ...auf EE - dann wenn es gebraucht wird....

Und ....dann noch die NICHT-Mathematiker mit >> Irgendwo weht immer WIND - >>. Kapazität DANN (VOLLAUSBAU) der Windrädchen auf See verzehnfachen....damit man genau das "IRGENDWO" WIND einfangen kann.....mit Umspannstation und KABEL ...

...........

Vielleicht doch lieber Facharzttermine unter 100 Tagen... - für die Bevölkerung ??
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Ebiker »

schokoschendrezki hat geschrieben: Donnerstag 28. Juli 2022, 06:10

Eine Verdoppelung der Gasimporte der EU aus Aserbaidschan zum Beispiel. Mit dem sogenannten "Südlichen Gaskorridor" besteht bereits ein Pipeline-Verbund zwischen der Region Kaspisches Meer und dem südlichen Teil der EU. Dessen Kapazitäten müssten nun erweitert werden. Das aber geht bei einem schon bestehenden Zusammenschluss - wenn der Willen (und das Geld!) da ist - schneller als man denkt oder ich denke.
Und du meinst die können einfach so die Fördermenge drastisch erhöhen ? Und ganz nebenbei, die Russen verdienen an dem Deal auch mit.
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 15:50 Bin ich bei Dir. Trotzdem Brennstoffzellen sind schon problemlos möglich im EFH.

Aber ganz klar Ausbau der EE und Einsparungen erzielen ist mittelfristig einfacher
Ja, sicher, ist alles schon seit 50 Jahren problemlos möglich. Der erste A-Klasse-Mercedes, der mit einer Brennstoffzelle lief, kostete bloß 150.000 Euro. Und die Golfs mit Brennstoffzellenantrieb, die auf dem Flughafen in Frankfurt einem Praxistest unterzogen wurden, kosteten locker 90.000 Euro pro Stück. Übrigens ergab der Test der Fraport, dass die Karren absolut praxistauglich waren. Der Test war natürlich nur möglich, weil gleich nebenan das große Industriegebiet lag, in dem es Wasserstofftankstellen gab....

Das ist ja der Punkt. Es gibt die Technologie schon seit Ewigkeiten. Es hat sich nur niemand die Mühe gemacht, diese Technologie großtechnisch anwendungsreif zu machen. Es gibt in Olpe einen (leider politisch dubiosen) Unternehmer, der mal ausgerechnet hat, dass man mit einer Investition von etwa 70 Millionen Euro den gesamten Landkreis auf die Nutzung regenerativer Energie umstellen könnte. Allerdings nur, wenn die regenerativ erzeugte Energie auch für Mobilität verwendet wird! Wenn man nur Häuser mit Elektrizität versorgen will, ist das einfach nicht wirtschaftlich.

Wir kennen die Technologie. Wir müssen sie nur anwendungsreif machen. Und genau das ist seit mindestens 30 Jahren verpennt worden. Weil russisches Erdgas ja so schön billig war...
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Re: Folgen eines russischen Gas-Embargos gegen Deutschland ab dem 11. Juli

Beitrag von Darkfire »

Die einen schreien Deutschland wird untergehe und man hat das Gefühl viele davon machen in Wirklichkeit gerade den Sekt auf.
Die anderen sagen es wurde wieder mal Zeit das man uns zu neuen Innovationen zwingt.

Es gab tatsächliche die letzte Jahrzehnte eine bleierne Lähmung und jeder Wandel beinhaltet auch Risiko.

Ich selber könnte nicht mal sagen ob dieser Push nun positiv oder negativ ist.
Wahrscheinlich von allem etwas.

Das so eine Kriese irgendwann mal kommen würde war klar.
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