Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Verfasst: Freitag 24. Juli 2020, 08:00
Die EE decken gerade mal 15% des Primärenergieverbrauchs in Deutschland: https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... -02-28.png
Danke für den Link. Tatsächlich betrachtet meine Quelle rein die elektrische Seite. Dennoch zeigt auch Ihre Quelle einen ziemlich eindeutigen Trend.Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jul 2020, 08:00)
Die EE decken gerade mal 15% des Primärenergieverbrauchs in Deutschland: https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... -02-28.png
Ich habe den Unterschied in den beiden Prozentzahlen vor allem so verstanden, dass es sich einmal um eine Statistik der Erzeugung in Deutschland und zum anderen um eine Statistik des Verbrauchs in Deutschland handelt.Kamikaze hat geschrieben:(24 Jul 2020, 08:44)
Danke für den Link. Tatsächlich betrachtet meine Quelle rein die elektrische Seite. Dennoch zeigt auch Ihre Quelle einen ziemlich eindeutigen Trend.
Jaein - Die Zahlen zum elektrischen Strom bilden weitgehend die Erzeugung in D ab, da diese Energieform ja idR. relativ nah am Verbraucher produziert wird, bzw. die Energieversorger mindestens bilanziell die gleiche Energie ens Netz der BRD einspeisen müssen, die verbraucht wird.schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jul 2020, 08:53)
Ich habe den Unterschied in den beiden Prozentzahlen vor allem so verstanden, dass es sich einmal um eine Statistik der Erzeugung in Deutschland und zum anderen um eine Statistik des Verbrauchs in Deutschland handelt.
In einer ausführlichen Sendung zum Thema (die mich allerdings aufgrund meines Mangels an Sachkenntnis etwas überforderte ...) war davon die Rede, dass man angeblich verstehen müsse, dass "Energie" mehr und mehr nicht nur ein Objekt der Versorgungssicherheit sondern ein Handelsobjekt geworden ist. Deutlich werde das unter anderem an den extremen Strompreisunterschieden in D für Einzel-Endverbraucher auf der einen und für industrielle Großverbraucher auf der anderen Seite. Eine Aluminiumhütte etwa, die einen enormen Stromverbrauch hat, bekommt ihn im Vergleich zum normalen Bürger fast schon geschenkt.
Hochinteressantes Konzept! Ich kriege jedesmal Brechreiz, wenn ich sehe, wie landwirtschaftlich nutzbare Flächen mit großen "Solarparks" zugepflastert werden. Als würde es in Deutschland nicht genug überbaute Flächen geben, die man mit Solaranlagen bedecken könnte. Vor Jahren habe ich mal ein Interview mit einer Expertin aus Rüsselsheim geführt. Sie sagte damals, dass man zum Beispiel die Autobahnen mit Photovoltaikanlagen "überdachen" könnte... Die Idee, dass man auch Ackerland oder "Gewächshäuser" mit solchen Solardächern auszustatten könnte, ist bestechend!Kamikaze hat geschrieben:(24 Jul 2020, 07:07)
Wo wird Umweltzerstörung durch EE ein Thema? Aktuell höre ich eher von riesigem Potential in doppelt genutzten Flächen: https://www.ise.fraunhofer.de/de/leitth ... k-apv.html
Erste Erkenntnisse in dieser Sache legen nahe, dass sich auf diese Weise Ackerbau in besonders dürregeplagten Regionen massiv verbessern lässt - zusätzlich zum Solarstrom, der sozusagen nebenbei erzeugt wird.
Ja, das tut sie. Es wurde ja auch genug Geld aufgewendet, um EE an den Start zu bringen, wäre ja noch trauriger, wenn sich das dann nicht auch irgendwo niederschlagen würde.Kamikaze hat geschrieben:(24 Jul 2020, 08:44)
Dennoch zeigt auch Ihre Quelle einen ziemlich eindeutigen Trend.
Die Frage ist nur, mit welcher EE-Technologie man denn von jetzt 15% auf dann 100% kommen will. Die besten Plätze für Windräder sind belegt, offshore wäre noch Platz, aber man kann wohl auch schlecht die ganze dt. Nordsee mit Windrädern pflastern. Wobei da auch noch die Frage im Raum steht, wie effizient Windräder sind, die hinter anderen Windräder stehen.Nebenbei halte ich es für weitgehend unstrittig, dass die Umstellung und der Ausbau zu langsam von Statten geht.
Laufräder - statt Muckibude....oder für Leute , die keine Arbeit finden...Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jul 2020, 14:46)
Ja, das tut sie. Es wurde ja auch genug Geld aufgewendet, um EE an den Start zu bringen, wäre ja noch trauriger, wenn sich das dann nicht auch irgendwo niederschlagen würde.
Hast du eine Idee, welche EE-Technologie den Durchbruch bringen könnte?
Das stimmt so nicht.aleph hat geschrieben:(24 Jul 2020, 19:57)
Das Problem an der Kernenergie ist zum einen ihre begrenzte Verfügbarkeit, die Vorräte an brennbarem material sind begrenzt, zum anderen die geologisch signifikante zeit, in der die abfälle tödliche strahlung abgeben. Es gäbe zwei sichere lagerungsstätten. Leider sind die sehr unzugänglich. Die eine ist die sonne, die andere das erdinnere, also erdkern oder erdmantel.
Die Sonne wird tatsächlich noch Milliarden Jahre "brennen" und genauso lange die Erde mit "kostenloser" Energie versorgen.Perkeo hat geschrieben:(25 Jul 2020, 09:01)
Das stimmt so nicht.
Wenn man wegen begrenztem Uran die Kernenergie als nicht erneuerbar bezeichnet, dann dürfte Sonne und Wind auch nicht erneuerbar sein, denn die Sonne hat ja auch nicht Brennstoff bis in alle Ewigkeit.
Das ist blanker Unsinn. Wenn man alle heute verfügbaren Möglichkeiten ausschöpft, dann reichen die verfügbaren Uranvorkommen nach Schätzungen deutscher Ministerien noch aus, um die Welt 60 bis 240 Jahre zu versorgen. Unter der Voraussetzung, dass jetzt nicht in großem Maßstab neue Atomkraftwerke erreichtet werden! Dann würde der Verbrauch nämlich drastisch steigen!Uran und Thorium könnten nämlich tatsächlich Milliarden Jahre reichen, wenn man alle Möglichkeiten ausschöpft.
Deine eigene Quelle beantwortet schon deinen Einwand. Die Aussage: “Vorkommen reichen für 250 Jahre” bedeuten nicht, dass es in 250 Jahren kein Uran mehr gibt, sondern dass man 250 Jahre Zeit hat, um neue Vorkommen zu entdecken ODER neue Technologien zur Gewinnung zu entwickeln ODER mehr für den Brennstoff zu zahlen. Letzteres ist kein Problem, weil Brennstoffkosten bei der Kernenergie sowieso keine Rolle spielen - und die Technologie für hundertfach größere Energieausbeute existiert ja bereits seit Jahrzehnten.Kohlhaas hat geschrieben:(25 Jul 2020, 13:54)
Die Sonne wird tatsächlich noch Milliarden Jahre "brennen" und genauso lange die Erde mit "kostenloser" Energie versorgen.
Das ist blanker Unsinn. Wenn man alle heute verfügbaren Möglichkeiten ausschöpft, dann reichen die verfügbaren Uranvorkommen nach Schätzungen deutscher Ministerien noch aus, um die Welt 60 bis 240 Jahre zu versorgen. Unter der Voraussetzung, dass jetzt nicht in großem Maßstab neue Atomkraftwerke erreichtet werden! Dann würde der Verbrauch nämlich drastisch steigen!
https://www.sueddeutsche.de/wissen/uran ... t-1.156702
Dein Hinweis auf mögliche Zukunftstechnologien hilft da nicht weiter. Es mag ja sein, dass in 50 oder 100 oder 500 Jahren die Kernenergietechnik so ausgereift ist, dass sie alle unsere Energieprobleme löst. Heute ist sie es aber nicht. Und wir müssen uns heute überlegen, wie wir unseren Gesellschaften morgen die benötigte Energie zur Verfügung stellen können.
Bevor man radioaktive Abfälle im Erdmantel oder Richtung Erdkern lagert, könnte man doch auch die Energie aus diesem Bereich effektiver nutzen. Erdwärme wäre so ein Beispiel. Potential quasi ohne Ende. Aber die Kosten sind wohl zu hoch. Löcher bohren und dann kommt vielleicht zu viel raus.aleph hat geschrieben:(24 Jul 2020, 19:57)
Das Problem an der Kernenergie ist zum einen ihre begrenzte Verfügbarkeit, die Vorräte an brennbarem material sind begrenzt, zum anderen die geologisch signifikante zeit, in der die abfälle tödliche strahlung abgeben. Es gäbe zwei sichere lagerungsstätten. Leider sind die sehr unzugänglich. Die eine ist die sonne, die andere das erdinnere, also erdkern oder erdmantel.
Das ist die gleiche Logik - wenngleich nicht die gleiche Moral - wie die Universitäten, die nur weiße Männer zuließen und dann auf die mangelnde Bildung von Schwarzen und Frauen verwiesen.Kamikaze hat geschrieben:(24 Jul 2020, 07:07)
Aber eben nicht eingebaut (zumindest in der BRD). Auch gab es vor dem Beschluss des Atomausstiegs keinerlei Bestrebungen derartige Technik nachzurüsten (allenfalls auf Staatskosten). In sofern: Kein Argument.
Wer meint, dassKamikaze hat geschrieben:(24 Jul 2020, 07:07)
Doch: Das bereits vorhandene und durch Laufzeit stetig wachsende Risiko verlängert und weitere radioaktive Abfälle erzeugt, die ebenfalls eingelagert werden müssen.
Die 56% beziehen sich auf die Stromerzeugung. Mobilität fehlt, Heizung fehlt, Stahlerzeugung und andere Industrieprudukte fehlen. Alles zusammen sind es Stand 2019 noch 85%Kamikaze hat geschrieben:(24 Jul 2020, 07:07)
> Um genau zu sein sind noch 56% der Primärenergie fossil und Atom. Der Rest ist aus erneuerbaren: https://strom-report.de/strom/
Zudem wäre die Formulierung "NUR NOCH" 56% wesentlich zutreffender. Die EE wachsen stetig.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_d ... n_pro_KopfKamikaze hat geschrieben:(24 Jul 2020, 07:07)
> Der Deutsche Pro-Kopf-CO2-Ausstoß im Jahr 2017 lag bei ca. 8,7t und damit tatsächlicher h im weltweiten Mittelfeld. Um so wichtiger was dafür bzw. dagegen zu tun. Sieht man sich die Statistik des Energiemix an wird man feststellen, dass seither einiges passiert ist und der Weg aus diesem Gesichtspunkt richtig erscheint. Leider konnte ich hierzu keine aktuelleren Daten finden, die den Trend verdeutlichen.
Nach 2038 ist „hoffentlich“ Schluss. Na das weckt ja Hoffnung.Kamikaze hat geschrieben:(24 Jul 2020, 07:07)
> Der Braunkohletagebau wird uns gemäß dem Beschluss zum Kohleausstieg noch bis ins Jahr 2038 verfolgen. Danach ist hoffentlich damit Schluss. Dauert zwar, ist aber schon beschlossene Sache.
Der Artikel enthält die üblichen Schwärmereien wir toll es werden wird, wenn man eines fernen Tages einmal in die Gänge kommt, aber es werden keine konkreten Pilotprojekte erwähnt und schon gar kein Plan es flächendeckend auszurollen.Kamikaze hat geschrieben:(24 Jul 2020, 07:07)
> Wasserstofferzeugung, Lagerung, Transport und Nutzung sind bestens erforscht und bereits heute im Einsatz. Großtechnische Anlagen zur Wandlung von erneuerbarem Strom in eben solchen ist ebenfalls beschlossene Sache und erste Pilotanlagen sind bereits ans Netz gegangen. Etwas Lektüre zum Thema: https://www.br.de/wissen/wasserstoff-en ... o-100.html
https://www.nabu.de/news/2014/11/17417.htmlKamikaze hat geschrieben:(24 Jul 2020, 07:07)
> Wo wird Umweltzerstörung durch EE ein Thema?
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Der Verweis auf Vorteile und Chancen ist keine Entschuldigung Nachteile und Risiken zu ignorieren - und umgekehrt.Kamikaze hat geschrieben:(24 Jul 2020, 07:07) Aktuell höre ich eher von riesigem Potential in doppelt genutzten Flächen: https://www.ise.fraunhofer.de/de/leitth ... k-apv.html
Erste Erkenntnisse in dieser Sache legen nahe, dass sich auf diese Weise Ackerbau in besonders dürregeplagten Regionen massiv verbessern lässt - zusätzlich zum Solarstrom, der sozusagen nebenbei erzeugt wird.
Ja, hier in Deutschland vielleicht.Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jul 2020, 14:46)
Ja, das tut sie. Es wurde ja auch genug Geld aufgewendet, um EE an den Start zu bringen, wäre ja noch trauriger, wenn sich das dann nicht auch irgendwo niederschlagen würde.
Die Frage ist nur, mit welcher EE-Technologie man denn von jetzt 15% auf dann 100% kommen will. Die besten Plätze für Windräder sind belegt, offshore wäre noch Platz, aber man kann wohl auch schlecht die ganze dt. Nordsee mit Windrädern pflastern. Wobei da auch noch die Frage im Raum steht, wie effizient Windräder sind, die hinter anderen Windräder stehen.
Solarenergie hat sicherlich noch Potential, bringt aber so wirklich auch nur etwas an den sonnigen Tagen in den Sommermonaten.
Dazu braucht es keinen Gott, dem man die Verantwortung für Tote zuschieben kann. Man nehme sich ein Beispiel an Süafrika und schalte Privathaushalten nach einem veröffentlichten Roster vier Stunden täglich den Strom ab. Dort wurde das Verfahren aus der Not und Unfähigkeit geboren, hier würde es ggfls einige Menschen dazu anregen über den Satz, “Hüte dich vor der Erfüllung deiner Wünsche“, nachzudenken.schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Jul 2020, 14:16)
Ja, hier in Deutschland vielleicht.
Das wichtigste Hindernis ist nicht technologischer sondern politischer Natur. Es müssen Wege gefunden werden, die politische Instabilität der Sahara- und der Subsahara-Gebiete und im arabischen Raum zu beenden. Dort liegt das große Solarenergie-Potenzial. Und dort lassen sich auch mehrere wirklich große Zielstränge zusammenführen: Krisenbewältigung, Migrationsproblematik, Energieversorgung, Klimaschutz.
Momentan siehts ganz anders aus. Die Erdgasfunde im östlichen Mittelmeer werden nicht nur das Klima weiter anheizen sondern verschärfen schon jetzt all die Konflikte in Nordafrika und im Nahen Osten. Bis hin zu neuen Kriegen. Der liebe Gott, wenns ihn gäbe und wenn er auf der Seite des Menschen wäre: Er müsste alle Hähne für konventionelle Energie zudrehen.
Wie stellst du dir das vor gegen den Willen der dort ansässigen Bevölkerung?schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Jul 2020, 14:16)
Es müssen Wege gefunden werden, die politische Instabilität der Sahara- und der Subsahara-Gebiete und im arabischen Raum zu beenden.
In Duetschland arbeitet man ja an deinem Wunsch. Bleibt nur zu hoffen, dass man nachher nicht im Dunkeln sitzt oder den Strom rationieren muss.Der liebe Gott, wenns ihn gäbe und wenn er auf der Seite des Menschen wäre: Er müsste alle Hähne für konventionelle Energie zudrehen.
Du meinst, der Staat sollte die Energieversorgung einsetzen, um die Bürger zu disziplinieren?JJazzGold hat geschrieben:(28 Jul 2020, 14:25)
Dazu braucht es keinen Gott, dem man die Verantwortung für Tote zuschieben kann. Man nehme sich ein Beispiel an Süafrika und schalte Privathaushalten nach einem veröffentlichten Roster vier Stunden täglich den Strom ab. Dort wurde das Verfahren aus der Not und Unfähigkeit geboren, hier würde es ggfls einige Menschen dazu anregen über den Satz, “Hüte dich vor der Erfüllung deiner Wünsche“, nachzudenken.
Stromsperre - kenn ich noch aus alten Ostzeiten.. In China mit viel Wind EE auch ein gängiges Mittel.JJazzGold hat geschrieben:(28 Jul 2020, 14:25)
Dazu braucht es keinen Gott, dem man die Verantwortung für Tote zuschieben kann. Man nehme sich ein Beispiel an Süafrika und schalte Privathaushalten nach einem veröffentlichten Roster vier Stunden täglich den Strom ab. Dort wurde das Verfahren aus der Not und Unfähigkeit geboren, hier würde es ggfls einige Menschen dazu anregen über den Satz, “Hüte dich vor der Erfüllung deiner Wünsche“, nachzudenken.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/iter- ... h-101.htmlHoffnung ist, dass um die Jahre 2050 bis 2055 - also gut ein Jahrzehnt nachdem wir mit ITER die Machbarkeit nachgewiesen haben - die Kernfusion anfängt, ihren Anteil an der Energieversorgung der Menschheit zu leisten."
Selbst das halten nicht wenige für Zweckoptimismus.
...und bevor man Richtung Erdkern ginge, um da Kernbrennstoffe zu gewinnen, sollte man eher die Erdwärme zur Energiegewinnung nutzen. Erdwärme steht praktisch unbegrenzt zur Verfügung. Und zwar schon in Tiefen, die recht einfach zu erreichen sind.aleph hat geschrieben:(24 Jul 2020, 19:57)
Die eine ist die sonne, die andere das erdinnere, also erdkern oder erdmantel.
Nicht dass ich wüsste, dass die nach ihrem Willen befragt wurden.Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Jul 2020, 16:53)
Wie stellst du dir das vor gegen den Willen der dort ansässigen Bevölkerung?
- Man hatte in der Projektierungsphase den schnellen Ausbau der EE-Produktion in Deutschland überhaupt noch nicht auf dem SchirmDie präzisen Planzahlen und gewaltigen Summen weckten hohe Erwartungen in Politik und Wirtschaft auf konkrete Umsetzung. Doch Geld wollten die Dii-Mitglieder dann nicht in die Hand nehmen. Während sie nach außen den Eindruck erweckten, sie wollten mit Milliardeninvestments eine Zukunftsvision Wirklichkeit werden lassen, stritten sich die Firmen in den Hinterzimmern schon um Mitgliedsbeiträge von einigen Zehntausend Euro.
Das wird weder auf Akzeptanz stoßen noch Chancen auf eine Umsetzung haben. Es gibt in Europa und der näheren Umgebung genügend Flächen, auf denen man mittels Photovoltaik ausreichend grünen Wasserstoff erzeugen kann. Stichwort: Sahara. Es gibt Untersuchungen, dass Saudi-Arabien mit Photovoltaik auf einem Prozent der Fläche des Landes genauso viel Energie produzieren könnte, wie jetzt in Form von Erdöl exportiert wird. Ähnliches wäre auch in Algerien, Libyen... etc denkbar.Orbiter1 hat geschrieben:(28 Jul 2020, 21:34)Wasserstoff erzeugt mit Hilfe von Atomstrom, ob das hierzulande wohl auf Akzeptanz stößt?
Wie stellst du dir vor, ganz Nordafrika und Arabien gegen den Willen der dortigen Bevölkerung politisch zu stabilisieren?schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Jul 2020, 09:52)
Nicht dass ich wüsste, dass die nach ihrem Willen befragt wurden.
Und wie viel wird die politische Stabilisierung Nordafrikas gegen den Willen der dortigen Bevölkerung kosten?Die Realisierung einer Grundlastversorgung Europas durch Solarenergie aus dem Raum Nordafrika/Nahost kostet ungefähr soviel wie die nun beschlossenen EU-Corona-Hilfsgelder.
Ich sehe nicht dass Japan irgendwelche Möglichkeiten fehlen die Deutschland zur Verfügung stehen.Kohlhaas hat geschrieben:(29 Jul 2020, 13:19)
Das hängt alles immer mit dem möglichen Zugang zu den Produktionsstätten von grünem Wasserstoff zusammen. Beispiel Japan: Die sind am weitesten fortgeschritten auf dem Weg zu einer Wasserstoffwirtschaft. Dort wird Wasserstoff allerdings mit Atomstrom hergestellt, weil es einfach kaum andere Möglichkeiten gibt.
Deutschland hat entschieden, sowohl aus der Kernenergie als auch aus der Kohle (leider zu spät!) auszusteigen. Das war die richtige Entscheidung.Perkeo hat geschrieben:(01 Aug 2020, 09:38)
Ich sehe nicht dass Japan irgendwelche Möglichkeiten fehlen die Deutschland zur Verfügung stehen.
Wir haben zwei Möglichkeiten: Die Lücken, die die Erneuerbaren noch lassen mit Kernenergie oder mit Braunkohle aus dem Tagebau zu schließen. Es geht nicht ohne Brückentechnologie. Und das ist keine Prognose der jemand widersprechen kann, denn der deutsche Atomausstieg liegt nicht in der Zukunft, sondern im Hier und Jetzt.
Es gibt nicht und gab auch nur eine Rivalität zwischen Erneuerbaren und Kernenergie, sondern nur zwischen Atomausstieg und Kohleausstieg - und Deutschland hat mit wehenden Fahnen falsch entschieden.
Das Erdinnere als Müllkippe für Atomschrott zu nutzen halte ich für höchst gefährlich. Das hört sich mehr nach "Aus den Augen - aus dem Sinn" an. Wenn sich das Gelumpe dann doch nicht einfach auflöst und weg ist sondern schmilzt und sich verteilt und so den Planeten von innen heraus auf Jahrtausende verseucht brauchen wir uns über den Klimawandel keine Gedanken mehr machen denn die Erde wäre dann eh nicht mehr bewohnbar.aleph hat geschrieben:(24 Jul 2020, 19:57)
Das Problem an der Kernenergie ist zum einen ihre begrenzte Verfügbarkeit, die Vorräte an brennbarem material sind begrenzt, zum anderen die geologisch signifikante zeit, in der die abfälle tödliche strahlung abgeben. Es gäbe zwei sichere lagerungsstätten. Leider sind die sehr unzugänglich. Die eine ist die sonne, die andere das erdinnere, also erdkern oder erdmantel.
Unser radioaktives material stammt aus dem erdinneren, die sonne ist sehr radioaktivOve Haithabu hat geschrieben:(01 Aug 2020, 16:26)
Das Erdinnere als Müllkippe für Atomschrott zu nutzen halte ich für höchst gefährlich. Das hört sich mehr nach "Aus den Augen - aus dem Sinn" an. Wenn sich das Gelumpe dann doch nicht einfach auflöst und weg ist sondern schmilzt und sich verteilt und so den Planeten von innen heraus auf Jahrtausende verseucht brauchen wir uns über den Klimawandel keine Gedanken mehr machen denn die Erde wäre dann eh nicht mehr bewohnbar.
Bezüglich Sonne ist das auch nicht anderes, warum sollte man die Sonne radioaktiv verseuchen ? Vielleicht brauchen wir die noch in den nächsten Jahrtausenden. Das wär gar nicht mehr rückgängig zu machen. Außerdem wären dazu zig Raketenstarts und Transporte zu Abschußrampen nötig was die Kosten der Atomkraft dann immens hochtreibt. Und wenn auch nur einer der Raketenstarts schief geht, ist der radioaktive Schrott in der Atmosphäre verteilt. Nein danke.
eigentlich fürchten die amis, das die wir den russen das erdgas abnehmen, aber das ist nur ein marginaler unterschiedKohlhaas hat geschrieben: Die Russen fürchten nur, dass bald niemand mehr ihr Erdgas abnehmen wird.
Ja, das gilt für jeglichen Einsatz von Kernenergie im Erdnahen Weltraum. Wenn man z.b. nahende Asteroiden mit Atomwaffen zertrümmert, gibt es dann Millionen von radioaktiv verseuchten asteroidenteilchen, die auf Planeten treffen können.Ove Haithabu hat geschrieben:(01 Aug 2020, 16:26)
Außerdem wären dazu zig Raketenstarts und Transporte zu Abschußrampen nötig was die Kosten der Atomkraft dann immens hochtreibt. Und wenn auch nur einer der Raketenstarts schief geht, ist der radioaktive Schrott in der Atmosphäre verteilt. Nein danke.
Es zeigt sich heute ganz klar, dass neue Atomkraftwerke bei den Kosten mit regenerativen Energien einfach nicht mithalten können. Und das selbst dann nicht, wenn man wie üblich die Folgekosten für die noch immer ungeklärte Lösung für den radioaktiven Müll nicht vollumfänglich mit in die Kostenrechnung einbezieht.Perkeo hat geschrieben:(01 Aug 2020, 09:38)
Ich sehe nicht dass Japan irgendwelche Möglichkeiten fehlen die Deutschland zur Verfügung stehen.
Wir haben zwei Möglichkeiten: Die Lücken, die die Erneuerbaren noch lassen mit Kernenergie oder mit Braunkohle aus dem Tagebau zu schließen. Es geht nicht ohne Brückentechnologie. Und das ist keine Prognose der jemand widersprechen kann, denn der deutsche Atomausstieg liegt nicht in der Zukunft, sondern im Hier und Jetzt.
Es gibt nicht und gab auch nur eine Rivalität zwischen Erneuerbaren und Kernenergie, sondern nur zwischen Atomausstieg und Kohleausstieg - und Deutschland hat mit wehenden Fahnen falsch entschieden.
Welche Zukunftstechnologien wären das, die man erfolgreich abgewürgt hat? Der "Sonnenkönig" Asbeck ist dank Subventionen zum mehrhundertfachen Millionär geworden, daran kann es also nicht liegen. Dass die Fertigung von Solarzellen in China günstiger möglich ist, kann man der dt. Politik kaum anlasten oder soll man in D Hungerlöhne einführen? Auch moderne Windräder kann man kaum als Zukunftstechnologie bezeichnen.Atue001 hat geschrieben:(01 Aug 2020, 23:54)
... während man Zukunftstechnologien erfolgreich abgewürgt und ins Ausland verloren hat.
Man muß sich nur klar machen, welche Folgen ein Unfall eines Kernkraftwerks wie Tschernobyl oder Fukushima im dicht besiedelten Deutschland hätte, und wie man die strahlenden Abfälle dieser Technologie sicher vor böswilligem Zugriff lagern müßte. Diese Diskussion ist deshalb völlig zu Recht vor 20 Jahren mit politischer Mehrheit im Bundestag zu den Akten gelegt worden.Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Aug 2020, 10:13)
Selbst in den Golfstaaten scheint in der Nacht keine SonneDie vielgepriesenen Speichertechnologien gibt es offensichtlich noch nicht im großen Maßstab. Ich verstehe nicht, dass man die Studien des IPCC ignoriert, die in den meisten Szenarien einen deutlichen Ausbau der Kernenergie vorsehen, um das 1,5°C Ziel noch erreichen zu können.
Wo gewirtschaftet wird, da werden Leute versuchen, öffentliche Gelder in ihre Kassen zu leiten. Das ist mit Sicherheit kein Sondermerkmal der neu aufkommenden Betriebe.Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Aug 2020, 12:01)
Weder Tschernobyl noch Fukushima können in Deutschland vorkommen, außerdem wären moderne Reaktoren sicherer als die alten Dinger aus den 60er und 70er Jahren. Ja, die Endlagerfrage ist ungelöst, aber da würde ich den Wissenschaftlern vertrauen, dass sie Lösungen finden, um die alten Kernbrennstoffe zu recyclen.
Deutschland geht halt den teuersten Sonderweg, den man sich nur vorstellen kann, mästet damit eine neue Lobby und man kann nur hoffen, dass Deutschland nicht der Saft ausgeht.
Noch nicht, ich bin jedoch gespannt, womit man die bis zum 1.1.2023 wegfallende Kapazität von ca. 11,4 Gigawatt ersetzen will, wenn man endgültig alle noch laufenden AKW und erste KohleKW stillgelegt hat.
Wer ist da nicht gespannt? Ich bin davon überzeugt, daß die mit der Energiewende befaßten Unternehmen in keine so leicht vorhersehbare Falle tappen werden.Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Aug 2020, 12:46)
Noch nicht, ich bin jedoch gespannt, womit man die bis zum 1.1.2023 wegfallende Kapazität von ca. 11,4 Gigawatt ersetzen will, wenn man endgültig alle noch laufenden AKW und erste KohleKW stillgelegt hat.
Nein, die Entscheidung im Jahr 2022 aus der Kernenergie und erst 2038 aus der Kohle auszusteigen ist NICHT richtig, und sie wird auch nicht richtig wenn man sie nur oft genug lobt.Kohlhaas hat geschrieben:(01 Aug 2020, 12:33)
Deutschland hat entschieden, sowohl aus der Kernenergie als auch aus der Kohle (leider zu spät!) auszusteigen. Das war die richtige Entscheidung.
Der Atomausstieg ist JETZT. Also Schluss mit der schönen neuen Welt die man errichten könnte wenn man denn irgendwann in die Gänge käme. Wir haben Kernkraftwerke mit nahezu makelloser Störfallbilanz abgeschaltet und veraltete Braunkohlekraftwerke laufen gelassen.Kohlhaas hat geschrieben:(01 Aug 2020, 12:33)
Wir brauchen weder Atomkraft noch Braunkohle. Wenn eine Brückentechnologie nötig ist, dann wäre Erdgas das Mittel der Wahl. Ist nicht so umweltschädlich wie Kohle, ist deutschlandweit verfügbar und ließe sich problemlos nach und nach durch regenerativ erzeugtes "synthetisches" Erdgas ersetzen.
Die Kosten, das sowieso benötigte Endlager ein bisschen zu vergrößern, dürften eher gering sein.Atue001 hat geschrieben:(01 Aug 2020, 23:54)
Es zeigt sich heute ganz klar, dass neue Atomkraftwerke bei den Kosten mit regenerativen Energien einfach nicht mithalten können. Und das selbst dann nicht, wenn man wie üblich die Folgekosten für die noch immer ungeklärte Lösung für den radioaktiven Müll nicht vollumfänglich mit in die Kostenrechnung einbezieht.
Das ist zwar nicht völlig falsch. Aber weit genug, um Kernenergie durch etwas anderes als fossile Energieträger zu ersetzen, hätten wir niemals sein können.Atue001 hat geschrieben:(01 Aug 2020, 23:54)
Deutschland könnte schon weitaus weiter sein bei der Umstellung auf regenerative Energien, wenn nicht immer wieder in den vergangenen 16 Jahren massiv durch CDU/CSU-geführte Regierungen eingebremst worden wäre. Wir haben so viele tausend Arbeitsplätze im Bereich der regenerativen Energien verloren - mehr als durch die Stilllegung veralteter Kohle- und Atomkraftwerke verloren gehen werden - Arbeitsplätze, die man auch noch teuer über den Steuerzahler nachsubventioniert, während man Zukunftstechnologien erfolgreich abgewürgt und ins Ausland verloren hat.
Wie ich weiter oben geschrieben habe: Der Ausstieg aus der Kohle hätte früher erfolgen können/sollen/müssen. Meine Meinung! Das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Tatsache, dass Deutschland entschieden hat, die Energieversorgung ohne Kohle und ohne Atomstrom sicherzustellen. Punkt.Perkeo hat geschrieben:(02 Aug 2020, 16:31)
Nein, die Entscheidung im Jahr 2022 aus der Kernenergie und erst 2038 aus der Kohle auszusteigen ist NICHT richtig, und sie wird auch nicht richtig wenn man sie nur oft genug lobt.
Warum ist man nicht aus der Kohle im Schnellverfahren ausgestiegen um sich dann beim Atomausstieg Zeit zu lassen.
Das ist falsch, mit den neuen Technologien des Recycelns alter Brennstäbe ist noch Brennstoff für viele hundert Jahre vorhanden, der nochdazu ganz erheblich kürzere Halbwertszeiten hat.Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2020, 18:38)
Das war auch die völlig richtige Entscheidung. Ich weiß nicht, wie oft man es noch sagen muss, damit es endlich kapiert wird: Atomenergie ist schonn deshalb keine Lösung, weil es den Brennstoff dafür nur noch für kurze Zeit geben wird ---- selbst beim heutigen Durchschnittsverbrauch.
Aber auch nichts daran, dass wir noch viele Jahre von diesem Ziel entfernt sind, und dass wir in diesen vielen Jahren fast alle Nachteile fast aller Optionen und fast keine Vorteile des ach so tollen Endzustands haben könnten. Und daran, dass es auch besser gegangen wäre bzw. in Finnland, dem vereinigten Königreich, der Schweitz, Schweden, etc. pp. auch tatsächlich sehr viel besser geht.Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2020, 18:38)
Wie ich weiter oben geschrieben habe: Der Ausstieg aus der Kohle hätte früher erfolgen können/sollen/müssen. Meine Meinung! Das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Tatsache, dass Deutschland entschieden hat, die Energieversorgung ohne Kohle und ohne Atomstrom sicherzustellen. Punkt.
Diese Frage gebe ich an den Absender zurück, denn ich sehe meine Frage, warum der Atomausstieg denn unbedingt zuerst sein muss, weiterhin als unbeantwortet an - auch durch diesen aktuellen Einwand nicht.Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2020, 18:38)
Das war auch die völlig richtige Entscheidung. Ich weiß nicht, wie oft man es noch sagen muss, damit es endlich kapiert wird:
Wenn man alle Potenziale ausschöpft, d ... 3cohen.pdf.
Das brauchen wir doch alles überhaupt nicht. Warum also das Risiko in Kauf nehmen? Geht doch alles regenerativ.Perkeo hat geschrieben:(02 Aug 2020, 18:56)
Aber auch nichts daran, dass wir noch viele Jahre von diesem Ziel entfernt sind, und dass wir in diesen vielen Jahren fast alle Nachteile fast aller Optionen und fast keine Vorteile des ach so tollen Endzustands haben könnten. Und daran, dass es auch besser gegangen wäre bzw. in Finnland, dem vereinigten Königreich, der Schweitz, Schweden, etc. pp. auch tatsächlich sehr viel besser geht.
Diese Frage gebe ich an den Absender zurück, denn ich sehe meine Frage, warum der Atomausstieg denn unbedingt zuerst sein muss, weiterhin als unbeantwortet an - auch durch diesen aktuellen Einwand nicht.
Wenn man alle Potenziale ausschöpft, dann hält das Uran auch Milliarden Jahre: http://sustainablenuclear.org/PADs/pad11983cohen.pdf.
Und denk dran: Wenn das auch nur entfernt stimmt, hätten wir Jahrtausende Zeit um neue Methoden der Urangewinnung zu erfinden und Jahrmillionen um die - in Pilotanlagen jetzt schon funktionierende -Brutreaktortechnologie zu perfektionieren.
Nö. Bisher nicht. VIELLEICHT in 30 Jahren.Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2020, 19:59)
Das brauchen wir doch alles überhaupt nicht. Warum also das Risiko in Kauf nehmen? Geht doch alles regenerativ.