Bei einem Projekt, welches vor fast 25 Jahren gestartet wurde kann man schon verlangen, dass man wenigstens ungefähr weiß wo die Gleise nun lang führen sollen. Aber bei S21 wird gerade eine wesentliche Komponente, die all die Jahre gar nicht zur Debatte stand komplett über den Haufen geworfen.
Ach, die wissen nicht einmal wo die Gleise verlegt werden sollen.
Hatte ich völlig falsch verstanden.
Dachte es ginge um die Frage der Auslastung.
Dann kann man ja wieder protestieren. Die armen Irren, die noch immer am Bahnhof in Stgt. in ihrer "Stgt.21 sofort abbrechen Bude" hocken, haben plötzlich wieder einen ganz neuen Lebenssinn.
Hatte mich schon gefragt, ob sie bei der Einweihung des neuen Bahnhofs immer noch auf Abbrechen plädieren oder einfach Platz machen.
Ach, die wissen nicht einmal wo die Gleise verlegt werden sollen.
Hatte ich völlig falsch verstanden.
Dachte es ginge um die Frage der Auslastung.
Dann kann man ja wieder protestieren. Die armen Irren, die noch immer am Bahnhof in Stgt. in ihrer "Stgt.21 sofort abbrechen Bude" hocken, haben plötzlich wieder einen ganz neuen Lebenssinn.
Hatte mich schon gefragt, ob sie bei der Einweihung des neuen Bahnhofs immer noch auf Abbrechen plädieren oder einfach Platz machen.
Nun, was sicherlich gebaut wird ist die Neubaustrecke nach Ulm und ein Tiefbahnhof für 4 ICE-Gleise. Der Rest steht zur Disposition da der Flughafenbahnhof offensichtlich Geschichte ist und damit auch diverse andere damit zusammenhängende Komponenten wie bei Dominosteinen fallen können:
- Rohrer Kurve
- Gäubahnverbindung über Flughafen
- Abbau sämtlicher oberirdischen Gleise
=> Dann wäre S21 in seiner wesentlichen Funktion (komplettverlegund des Bahnhofs unter die Erde) beerdigt und beschränkt sich auf zusätzliche Gleise für ICEs im Untergrund und der der Rest bleibt so wie es ist. M.E. die beste Lösung ...
Re: War's das für Stuttgart 21?
Verfasst: Dienstag 9. Januar 2018, 20:53
von jack000
Die nächste Lachnummer, der Durchgangsbahnhof könnte zum Kopfbahnhof für Regionalzüge werden, weil diese wieder zurück in den Abstell- und Wartungsbahnhof in Untertürkheim fahren müssen bis zum nächsten Einsatz: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... dbc0d.html
Re: War's das für Stuttgart 21?
Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2018, 12:22
von John Galt
Stuttgart 25.
Die Deutsche Bahn wird an dem Provinzbahnhof noch pleite gehen.
Der Finanzierungsrahmen des Projekts könnte nach SPIEGEL-Informationen auf rund 8,2 Milliarden Euro steigen, der Eröffnungstermin sich um ein weiteres Jahr auf 2025 verschieben.
Aber zum Glück hat man den Managementexperten Ronald Pofalla angesetzt, der mit seiner unglaublichen Erfahrungen im Bau- und Bahnbereich glänzt.
Alles wird gut.
In wenigen Jahrzehnten wird Stuttgart den schönsten Bahnhof Deutschlands haben.
...und den Kostbarsten. [Moderation: bitte freundlich bleiben]
Aufsichtsrat genehmigt Kosten bis zu 8,2 Milliarden Euro
Es hatte sich bereits abgezeichnet, nun hat die Deutsche Bahn es bestätigt: Das Bahnprojekt Stuttgart 21 wird bis zu 8,2 Milliarden Euro kosten und erst 2025 in Betrieb gehen.
Für die Mehrkosten hat die Bahn ja bereits Klage gegen BW eingereicht.
Letztendlich dürfte aber alles an der Bahn hängenbleiben. Bauherr muss zahlen.
Re: War's das für Stuttgart 21?
Verfasst: Freitag 26. Januar 2018, 17:03
von Diplomat
Kurze Antwort zu:........Stutgart 21?
Es wird teurer, noch teurer, noch noch viel viel teurer und niemand aus der Politik wird sich darüber noch aufregen,
lieber einfach schweigen.
Warum?
So lange es die Bahn gibt und noch einen deutschen Steuerzahler, solange haben Politiker mit diesen Mehrkosten
aus Stuttgart21 auch kein Problem.
Da weder Bund noch Politiker für diese "Kosten-Explosion" haftbar gemacht werden können, wegen der Immunität
gegen alle VolksKrankheiten u.a. sonstigen Fehlentscheidungen und natürlich auch gegen seine Wähler die sie mit
einem Mandat ausstatteten - wird Stuttgart21 irgendwann die nächsten 8-10 Jahre fertig werden. Dann allerdings
sind fast alle bisher daran beteiligten Entscheidungsträger aus der Politik im Ruhestand und leben, vorher gut von
den Diäten...und dann von den Pensionen.
So funktioniert Politik. Die lachen sich kaputt über das Schwarzbuch das da alljährlich Steuerverschwendung
ausweist.
Es wird teurer, noch teurer, noch noch viel viel teurer und niemand aus der Politik wird sich darüber noch aufregen,
lieber einfach schweigen.
Warum?
So lange es die Bahn gibt und noch einen deutschen Steuerzahler, solange haben Politiker mit diesen Mehrkosten
aus Stuttgart21 auch kein Problem.
Da weder Bund noch Politiker für diese "Kosten-Explosion" haftbar gemacht werden können, wegen der Immunität
gegen alle VolksKrankheiten u.a. sonstigen Fehlentscheidungen und natürlich auch gegen seine Wähler die sie mit
einem Mandat ausstatteten - wird Stuttgart21 irgendwann die nächsten 8-10 Jahre fertig werden. Dann allerdings
sind fast alle bisher daran beteiligten Entscheidungsträger aus der Politik im Ruhestand und leben, vorher gut von
den Diäten...und dann von den Pensionen.
Die sind doch jetzt schon alle nicht mehr in Amt und Würden.
Wie weit man mit Prognosen daneben liegen kann? Als der damalige Bahn-Chef Heinz Dürr, Verkehrsminister Matthias Wissmann und Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel 1994 erstmals die Vision eines unterirdischen Bahnhofs für Stuttgart entwarfen, war der Zeit- und Kostenplan noch völlig klar: 4,8 Milliarden sollte der Bau kosten - D-Mark wohlgemerkt.
Quelle
Glaubst Du wirklich, Haftung würde viel ändern? Man müßte ja genau nachweisen, wer warum in welchem Umfang Schaden zu vertreten hat. Und da wünsche ich viel Glück. Wie willst Du nachweisen, daß z. B. Herr Wissmann schuldhaft für Kostensteigerungen verantwortlich ist?
Für die Mehrkosten hat die Bahn ja bereits Klage gegen BW eingereicht.
Letztendlich dürfte aber alles an der Bahn hängenbleiben. Bauherr muss zahlen.
Das ist ja im Grunde egal, ob der Bürger nun via Bund oder via Land das Geld zahlt.
Re: War's das für Stuttgart 21?
Verfasst: Freitag 26. Januar 2018, 19:46
von Dampflok94
Misterfritz hat geschrieben:(26 Jan 2018, 19:33)
Das ist ja im Grunde egal, ob der Bürger nun via Bund oder via Land das Geld zahlt.
Das würde ich so nicht sehen. Für mich als Berliner ist ein Loch in der Kasse von BaWü oder Stuttgart eher irrelevant. Ein Loch in der Bundeskasse hingegen nicht.
Das würde ich so nicht sehen. Für mich als Berliner ist ein Loch in der Kasse von BaWü oder Stuttgart eher irrelevant. Ein Loch in der Bundeskasse hingegen nicht.
Das ist natürlich richtig. Allerdings ist die Bahn Baueherr und von denen stammt ja auch die Idee, den Bahnhof zu versenken, oder etwa nicht? Von daher sollte auch die Bahn zahlen.
Das ist natürlich richtig. Allerdings ist die Bahn Baueherr und von denen stammt ja auch die Idee, den Bahnhof zu versenken, oder etwa nicht? Von daher sollte auch die Bahn zahlen.
Es war nicht nur alleine die Idee der Bahn. Deswegen zahlen ja auch z. B. Stadt und Land mit für das Projekt. Die wollen jetzt nur nicht die Steigerungen mitbezahlen. Die Stadt z.b. sah die Chance für einen neuen Stadtteil wenn die großen Gleisanlagen im Vorfeld des Kopfbahnhofes nutzbar würden. Auch das Land versprach sich Vorteile in Verbindung mit der NBS nach Ulm.
Bis da ein gericht ein rechtskräftiges Urteil spricht, werden wohl noch einige Jahre ins Land gehen. Mal sehen, ob bis dahin der Bahnhof fertig ist.
In wenigen Jahrzehnten?
Aber der schönste Bahnhof wird es sicherlich nicht sein. Er wird auch nie so schön sein wie der alte Stuttgarter Hauptbahnhof.
Da kann man durchaus anderer Meinung sein. Der alte Bahnhof mag zu seiner Entstehungszeit, nach den Geschmacksvorstellungen von anno dunnemal, tatsächlich als schön empfunden worden sein.
Die Zeiten ändern sich, der Zeitgeschmack auch.
Ich lebe seit annähernd 50 Jahren im Umfeld von Stgt. und hatte in der Zeit, als die alte Expressgutabfertigung noch im Seitenflügel untergebracht war, mindesten 3x wöchentlich im Bahnhof zu tun.
Schon damals, ich kannte das Hohelied der wunderbaren Architektur des Stgt. Bahnhofs, habe ich ehrlich versucht das nach zu empfinden.
Vergebens, für mich blieb er immer ein grobschlächtiger Klotz, irgendwie im Wege.
Da kann man durchaus anderer Meinung sein. Der alte Bahnhof mag zu seiner Entstehungszeit, nach den Geschmacksvorstellungen von anno dunnemal, tatsächlich als schön empfunden worden sein.
Die Zeiten ändern sich, der Zeitgeschmack auch.
Ich lebe seit annähernd 50 Jahren im Umfeld von Stgt. und hatte in der Zeit, als die alte Expressgutabfertigung noch im Seitenflügel untergebracht war, mindesten 3x wöchentlich im Bahnhof zu tun.
Schon damals, ich kannte das Hohelied der wunderbaren Architektur des Stgt. Bahnhofs, habe ich ehrlich versucht das nach zu empfinden.
Vergebens, für mich blieb er immer ein grobschlächtiger Klotz, irgendwie im Wege.
Du magst mir verzeihen, daß ich als alte Dampflok ein wenig die Modernität scheue.
Der Stuttgarter Hauptbahnhof war für mich einer der schönsten in D. Aber Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und über Geschmack läßt sich nicht streiten. (Haben wir eigentlich ein Phrasenschwein? ) Der neue Bahnhof wird sicherlich betrieblich besser sein für die Bahn. Aber schöner? Wobei auch die Frage ist, ob die betriebliche Erleichterung noch diese Kosten berechtigt.
Wenn ich hier in Berlin den Hbf sehe, so ist der auch nicht schön, aber eben funktionell. Schönheit bei Profanbauten ist heute wenig gefragt. Es gibt natürlich Gegenbeispiele. Aber sie sind selten. Wenn ich teilweise alte Industriearchitektur sehe staune ich immer wieder, wie viel Mühe man sich früher doch gegeben hat.
Du magst mir verzeihen, daß ich als alte Dampflok ein wenig die Modernität scheue.
Der Stuttgarter Hauptbahnhof war für mich einer der schönsten in D. Aber Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und über Geschmack läßt sich nicht streiten. (Haben wir eigentlich ein Phrasenschwein? ) Der neue Bahnhof wird sicherlich betrieblich besser sein für die Bahn. Aber schöner? Wobei auch die Frage ist, ob die betriebliche Erleichterung noch diese Kosten berechtigt.
Wenn ich hier in Berlin den Hbf sehe, so ist der auch nicht schön, aber eben funktionell. Schönheit bei Profanbauten ist heute wenig gefragt. Es gibt natürlich Gegenbeispiele. Aber sie sind selten. Wenn ich teilweise alte Industriearchitektur sehe staune ich immer wieder, wie viel Mühe man sich früher doch gegeben hat.
Ich kenne den Berliner Hauptbahnhof. Über die Schönheit habe ich mir keine Gedanken gemacht aber in der Erinnerung würde ich ihn als weit angenehmer als den innen verwinkelten, beengten und mehrebigen (gibt´s das Wort?) Stgt. Bahnhof empfinden.
Wobei, verschiedene Baugenerationen, dafür kann der Stgt. nichts.
Genau deshalb ist was Neues nicht schlecht.
In wenigen Jahrzehnten?
Aber der schönste Bahnhof wird es sicherlich nicht sein. Er wird auch nie so schön sein wie der alte Stuttgarter Hauptbahnhof.
Der Stuttgarter HBF ist ziemlich vergammelt. Eine Renovierung war nicht vorgesehen, da ein Abriss angedacht war.
=> Der erste Schritt beim Konzept K21 war die Renovierung des maroden Hauptbahnhofs und dann hätte m.E. auch eine andere Sicht auf das Thema gegolten: https://cdn1.stuttgarter-nachrichten.de ... alized.jpg
Der Stuttgarter HBF ist ziemlich vergammelt. Eine Renovierung war nicht vorgesehen, da ein Abriss angedacht war.
=> Der erste Schritt beim Konzept K21 war die Renovierung des maroden Hauptbahnhofs und dann hätte m.E. auch eine andere Sicht auf das Thema gegolten: https://cdn1.stuttgarter-nachrichten.de ... alized.jpg
Sieht richtig gut aus. Aber ging ja nicht. So ein Kopfbahnhof kostet ja ca. 5 Minuten Fahrzeit. Um die zu sparen, sind ein paar Milliarden nicht schlecht angelegt.
Sieht richtig gut aus. Aber ging ja nicht. So ein Kopfbahnhof kostet ja ca. 5 Minuten Fahrzeit. Um die zu sparen, sind ein paar Milliarden nicht schlecht angelegt.
Ging in Leipzig ja auch.
Man muss da die Intentionen der politisch Verantwortlichen der damaligen Zeit (Europäische Trassen) halt berücksichtigen.
Manchmal steht derjenige, der zu viel will halt im Endeffekt schlechter da.
Die Zukunft ist halt -immer noch- ungewiss.
In Leipzig ging es um den Nahverkehr. Das ist praktisch nur die auf die Leipziger Verhältnisse angepaßte Variante, wie sie in München, Frankfurt und eben auch Stuttgart schon lange passiert war. Die S-Bahn kommt unter die Erde und umgeht den Kopfbahnhof.
Man muss da die Intentionen der politisch Verantwortlichen der damaligen Zeit (Europäische Trassen) halt berücksichtigen.
Manchmal steht derjenige, der zu viel will halt im Endeffekt schlechter da.
Die Zukunft ist halt -immer noch- ungewiss.
Es gab da mal so einen Hype. Es gab ja auch Planungen für Frankfurt 21 und München 21. In Stuttgart kam halt noch die NBS nach Ulm dazu.
Bahnchef Lutz - Kein Stuttgart 21 mit heutigem Wissen
Das Bahn-Projekt Stuttgart 21 war von Beginn an umstritten. Nun hat Bahnchef Lutz eine durchaus überraschende Aussage getroffen.
Die Deutsche Bahn würde das Projekt Stuttgart 21 aus heutiger Sicht nicht noch einmal angehen. "Mit dem Wissen von heute würde man das Projekt nicht mehr bauen", sagte Vorstandschef Richard Lutz im Verkehrsausschuss des Bundestags, wie die "Rhein-Neckar-Zeitung" berichtete.
Lutz habe zugleich deutlich gemacht, dass es wirtschaftlicher sei, das Projekt fortzuführen als abzubrechen. Der Bau des unterirdischen Durchgangsbahnhofs in Stuttgart war seit dem Beginn 2010 immer teurer geworden.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ba ... n-100.html
Jaja, nachdem 2016 die Forführung wegen 77 Mio. Euro durchgesetzt wurde, ist S21 also nun nach 2 Mrd.€ Mehrkosten immer noch günstiger als der Abbruch?
=> Nun immerhin ist jetzt offziziell S21 als Fehlprojekt und als Fehlentscheidung deklariert!
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ba ... n-100.html
Jaja, nachdem 2016 die Forführung wegen 77 Mio. Euro durchgesetzt wurde, ist S21 also nun nach 2 Mrd.€ Mehrkosten immer noch günstiger als der Abbruch?
=> Nun immerhin ist jetzt offziziell S21 als Fehlprojekt und als Fehlentscheidung deklariert!
Je weiter der Fortschritt, desto teurer der Abriss. Der point of no return dürfte bald erreicht sein, sofern er es nicht schon ist. Zudem ist es ja nicht nur ein Eisenbahn-, sondern auch Stadtentwicklungsprojekt. Daher ist der Versuch, den eigenen Ruf nachträglich zu korrigieren, von Herrn Lutz wenig aussagekräftig
Re: War's das für Stuttgart 21?
Verfasst: Sonntag 22. April 2018, 12:44
von gregor
Am besten baut man einfach gar nichts mehr. Einfach hinlegen und aussterben. Wozu in die Zukunft investieren wenn alles alte verrottet? So bleibt es immerhin auf dem Nullpunkt.
Je weiter der Fortschritt, desto teurer der Abriss. Der point of no return dürfte bald erreicht sein, sofern er es nicht schon ist. Zudem ist es ja nicht nur ein Eisenbahn-, sondern auch Stadtentwicklungsprojekt. Daher ist der Versuch, den eigenen Ruf nachträglich zu korrigieren, von Herrn Lutz wenig aussagekräftig
Der point of no return ist längst erreicht. Erstens rein sachlich und zweitens würde man bei einem Abbruch all jenen recht geben die mit ihrem unsäglichen Verhinderungswillen das Projekt verzögert und verteuert haben. Ein unerträglicher Gedanke.
Ich beurteile das Projekt aus drei Ansätzen.
1. Verkehrstechnisch
2. Kostenseitig
3. Aus Stgt. Sicht.
Verkehrstechnisch habe ich persönlich wenig Fachkenntnis. Da bin ich auf die Fachleute der Bahn, der Politik und der Ausführenden angewiesen. Unter dem Strich, die Einen sagen so, die Anderen so. Da halte ich mich dann raus, verhehle aber nicht, meine Sympathie gehört denen, die beruflich damit befasst sind. Den ganzen selbsternannten Fachleuten von eigenen Gnaden begegne ich allerdings mit Misstrauen. Sie sind mir ausgesprochen unsympathisch.
Die Kostenseite ist natürlich wichtig. Dabei ist es mir als Stuttgarter, besser Baden Württemberger, aber herzlich egal wenn die Bahn und der Bund in Stuttgart ein überteuertes Projekt durchführen, das aus Stgt. Sicht immense Vorteile bringt.
Die Bevölkerung hat das auch so gesehen, ab-u, zugestimmt.
Basta.
Re: War's das für Stuttgart 21?
Verfasst: Sonntag 22. April 2018, 16:09
von John Galt
Lutz war seit 2010 Finanzvorstand, damals kannte er die Zahlen und als Finanzvorstand weiß man auch, wie viel da rechnerisch geschönt wird. Da hat er aber seinen Mund nicht aufbekommen. Als einfacher Vorstand kann mans zwar nicht stoppen, aber interner Widerstand hätte auch damals zu einem Stopp reichen können.
Stuttgart 21 läuft völlig aus dem Ruder und es geht jetzt schon ans Verschieben der Verantwortung. Wenn S21 fertig ist, wird Lutz nicht mehr Bahnvorstand sein, so viel ist sicher.
Re: War's das für Stuttgart 21?
Verfasst: Sonntag 22. April 2018, 16:15
von jack000
jorikke hat geschrieben:(22 Apr 2018, 15:22)Verkehrstechnisch habe ich persönlich wenig Fachkenntnis. Da bin ich auf die Fachleute der Bahn, der Politik und der Ausführenden angewiesen. Unter dem Strich, die Einen sagen so, die Anderen so. Da halte ich mich dann raus, verhehle aber nicht, meine Sympathie gehört denen, die beruflich damit befasst sind.
Das genau ist der Fehler den ich auch gemacht habe. Ich war nur die Informationen aus den Hochglanzprospekten zu haben ursprünglich S21-Befürworter und erst nachdem (Da mich das Thema interessierte) ich mir mehr und mehr Informationen über alles einsaugte habe ich mich eben nicht mehr auf diejenigen verlassen die davon profitieren, bzw. den Instituten die von der Bahn bezahlt werden sondern meine eigene Meinung zu dem Thema gemacht.
Ich selbst kenne als Bahn- und ÖPNV-Nutzer die Situation in Stuttgart und kann mir ein Bild davon machen. Ebenso sind auch andere Institute, die sich damit beschäftigen ebenso kritisch S21 gegenüber:
Stuttgart 21
Bahn verschweigt dem Gutachter Daten
Die Deutsche Bahn hat am Montag ihre Pläne für den Anschluss des Flughafens an den Fern- und Regionalverkehr im Rahmen des Projekts Stuttgart 21 verteidigt. Ein Gutachten im Auftrag der Stadt Leinfelden-Echterdingen sieht gravierende Probleme.
Die Kostenseite ist natürlich wichtig. Dabei ist es mir als Stuttgarter, besser Baden Württemberger, aber herzlich egal wenn die Bahn und der Bund in Stuttgart ein überteuertes Projekt durchführen, das aus Stgt. Sicht immense Vorteile bringt.
Ob das überteuert ist, ist mir auch egal.
Die Bevölkerung hat das auch so gesehen, ab-u, zugestimmt.
Die Masse hat keine Detailkenntnisse und hat auf dem Informationsstand entschieden der auch dir nur zu Grunde liegt.
Basta.
Ich akzeptiere demokratische Entscheidungen und schaue nun zu, wie die Sache gegen die Wand fährt:
- Die Kosten explodieren
- Flughafenbahnhof ist nach wie vor ungeklärt
- Jetzt plötzlich wird doch die große Wendlinger Kurve gebaut
- In LE-Echterdingen werden 4 Meter hohe Mauern mitten in der Ortschaft gebaut, mal schauen wie die Einwohner reagieren wenn die mal stehen
- Die 8 Gleise werden inzwischen auch von den Befürwortern als nicht ausreichend angezweifelt
- Die letzten 2 Bahnchefs würden nach heutigem Kenntnisstand das Projekt nicht nochmal starten
- Bisher sind alle Unzulänglichkeiten eingetreten und ich bin gespannt darauf ob das auch beim Alltagsbetrieb dann eintritt (Bei 2 Minuten Kalkulation für einen ICE-Halt in der Rush-Hour ist die Chance nicht gering).
Das genau ist der Fehler den ich auch gemacht habe. Ich war nur die Informationen aus den Hochglanzprospekten zu haben ursprünglich S21-Befürworter und erst nachdem (Da mich das Thema interessierte) ich mir mehr und mehr Informationen über alles einsaugte habe ich mich eben nicht mehr auf diejenigen verlassen die davon profitieren, bzw. den Instituten die von der Bahn bezahlt werden sondern meine eigene Meinung zu dem Thema gemacht.
Ich selbst kenne als Bahn- und ÖPNV-Nutzer die Situation in Stuttgart und kann mir ein Bild davon machen. Ebenso sind auch andere Institute, die sich damit beschäftigen ebenso kritisch S21 gegenüber:
Die Masse hat keine Detailkenntnisse und hat auf dem Informationsstand entschieden der auch dir nur zu Grunde liegt.
Ich akzeptiere demokratische Entscheidungen und schaue nun zu, wie die Sache gegen die Wand fährt:
- Die Kosten explodieren
- Flughafenbahnhof ist nach wie vor ungeklärt
- Jetzt plötzlich wird doch die große Wendlinger Kurve gebaut
- In LE-Echterdingen werden 4 Meter hohe Mauern mitten in der Ortschaft gebaut, mal schauen wie die Einwohner reagieren wenn die mal stehen
- Die 8 Gleise werden inzwischen auch von den Befürwortern als nicht ausreichend angezweifelt
- Die letzten 2 Bahnchefs würden nach heutigem Kenntnisstand das Projekt nicht nochmal starten
- Bisher sind alle Unzulänglichkeiten eingetreten und ich bin gespannt darauf ob das auch beim Alltagsbetrieb dann eintritt (Bei 2 Minuten Kalkulation für einen ICE-Halt in der Rush-Hour ist die Chance nicht gering).
Im Gegensatz zu dir habe ich mich nicht auf eine Seite geschlagen und fanatisieren lassen. Das ganze aber locker und teilweise sogar amüsiert beobachtet.
Irgendwann ist aller Tage Abend. Das Projekt ist fertig gestellt und auf der Eröffnungsfeier wird unisono gejubelt werden.
Über die Kosten wird kein Mensch mehr reden, der Gewinn für Stuttgart wird augenfällig sein.
Für die Negierer wird dann nur noch Kopfschütteln übrig sein.
Mitleidiges.
Das ist deine Truppe.
Doch, genau das hast du, da dein Wissen nicht über die Hochglanzprospekte der Bahn hinaus gehen.
Sicherlich wird dem so sein!
So ist es, auch nicht über diejenigen die abgestritten haben das es deutlich teurer wird.
Genau diese Frage ist noch völlig offen, den das tatsächliche Ergebnis ist ja noch offen!
Und genau das warten wir mal ab ... ich scheue da keinen Vergleich ...
Dieses Ergebnis haben wir doch mit der Elbphilharmonie auch, wenn auch vom Projekt her eine Größenordnung geringer. Inzwischen flucht niemand mehr, daß sich dazu die Kosten, sage ich einmal ungeschützt, um den Faktor 10 erhöht hatten.
Nun schwärmen alle Besucher von nah und fern von der einmaligen Akustik und dem großartigen Bauwerk, meckern vielleicht über die Eintrittspreise.
Wenn Stuttgart 21 eines fernen Tages in voller Funktion sein wird, dann sind alle Aufregungen vergessen... nur der alte Herr mit dem Wasserschaden, der wird das den Rest seiner Tage nicht vergessen.
Wie weit das auch mit dem Flughafen in Berlin so werden wird, das weiß der Teufel. Niemand hat vor, einen Flughafen BER zu eröffnen...
Dieses Ergebnis haben wir doch mit der Elbphilharmonie auch, wenn auch vom Projekt her eine Größenordnung geringer. Inzwischen flucht niemand mehr, daß sich dazu die Kosten, sage ich einmal ungeschützt, um den Faktor 10 erhöht hatten.
Zum X-ten mal, ich kritisiere nicht die Kosten für S21. Wenn was vernünftiges bei herauskommen soll muss man nun mal auch Geld in die Hand nehmen. Zu kritisieren ist nur, dass die Kostensteigerungen zuvor so wehement abgestitten wurden.
Nun schwärmen alle Besucher von nah und fern von der einmaligen Akustik und dem großartigen Bauwerk, meckern vielleicht über die Eintrittspreise.
Wenn Stuttgart 21 eines fernen Tages in voller Funktion sein wird, dann sind alle Aufregungen vergessen...
Jetzt kommen wir genau zum Unterschied. Elbphilharmonie und BER sind in der Sache an sich nicht umstritten, sondern in der Kostenentwicklung. S21 ist im wesendlichen erstmal von der Sache an sich umstritten und was irgendwann mal bei herauskommt werden wir erst sehen. Wenn die Negativprognosen der Gegner bei herauskommen (Wie dem ja bisher immer so der Fall war), dann gute Nacht Stuttgart!
Zum X-ten mal, ich kritisiere nicht die Kosten für S21. Wenn was vernünftiges bei herauskommen soll muss man nun mal auch Geld in die Hand nehmen. Zu kritisieren ist nur, dass die Kostensteigerungen zuvor so wehement abgestitten wurden.
Jetzt kommen wir genau zum Unterschied. Elbphilharmonie und BER sind in der Sache an sich nicht umstritten, sondern in der Kostenentwicklung. S21 ist im wesendlichen erstmal von der Sache an sich umstritten und was irgendwann mal bei herauskommt werden wir erst sehen. Wenn die Negativprognosen der Gegner bei herauskommen (Wie dem ja bisher immer so der Fall war), dann gute Nacht Stuttgart!
Ja, zugegeben, das wäre schlimm! Dann hat das mißratene Projekt nur einen einzigen "Vater". Und andernfalls 1.000 "Väter".
Zum X-ten mal, ich kritisiere nicht die Kosten für S21. Wenn was vernünftiges bei herauskommen soll muss man nun mal auch Geld in die Hand nehmen. Zu kritisieren ist nur, dass die Kostensteigerungen zuvor so wehement abgestitten wurden.
Jetzt kommen wir genau zum Unterschied. Elbphilharmonie und BER sind in der Sache an sich nicht umstritten, sondern in der Kostenentwicklung. S21 ist im wesendlichen erstmal von der Sache an sich umstritten und was irgendwann mal bei herauskommt werden wir erst sehen. Wenn die Negativprognosen der Gegner bei herauskommen (Wie dem ja bisher immer so der Fall war), dann gute Nacht Stuttgart!
Worst case unterstellt, liegst du trotzdem absolut daneben.
Kann sein, die Planer haben Mist gebaut, die Politik hat das unterstützt und das Endprodukt ist kritikwürdig.
Selbst dann ist dein Satz "Gute Nacht Stuttgart" total daneben.
Stuttgart profitiert in jedem Fall von dem Projekt.
Ich sag es mal so: Wer deine Ansichten ernst nimmt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
Worst case unterstellt, liegst du trotzdem absolut daneben.
Kann sein, die Planer haben Mist gebaut, die Politik hat das unterstützt und das Endprodukt ist kritikwürdig.
Selbst dann ist dein Satz "Gute Nacht Stuttgart" total daneben.
Stuttgart profitiert in jedem Fall von dem Projekt.
Ich sag es mal so: Wer deine Ansichten ernst nimmt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
Der worst case wäre wohl ein Erdrutsch, und danach der Großraum Stuttgart als Segelrevier nutzbar.
Worst case unterstellt, liegst du trotzdem absolut daneben.
Kann sein, die Planer haben Mist gebaut, die Politik hat das unterstützt und das Endprodukt ist kritikwürdig.
Na wenn es weiter nichts ist ...
Selbst dann ist dein Satz "Gute Nacht Stuttgart" total daneben.
Stuttgart profitiert in jedem Fall von dem Projekt.
Und das weist du woher?
Ich sag es mal so: Wer deine Ansichten ernst nimmt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
Die Diskussion verlief hier bisher sachlich, daher ist zu empfehlen das das auch so bleibt ...
Die Diskussion verlief hier bisher sachlich, daher ist zu empfehlen das das auch so bleibt ...
Dann fang mit der Sachlichkeit einfach an. Deine Beiträge habe ich in jedwedem Zusammenhang kaum mal als sachlich empfunden.
Im Innenpolitik Forum zumeist als hetzerisch.
Gemecker gibt es seit Ewigkeiten bei dem Projekt ...
Gibt's bei jedem Projekt. Bei uns haben die Leute auch gepöbelt, weil die neue U-Bahnlinie U4 gebaut und verlängert wird. Am Ende wurde, wie bei den meisten Großprojekten, die Kostensumme unterschritten. Aber das sind halt keine Schlagzeilen. Bequemer ist es bei zehn Projekten "das wird Probleme geben, auch wenn ich nicht weiß, welche!!!" zu schreien und dann ggf. "Wusst ich's doch!" zu rufen, wenn Unvorhergesehenes eintritt. Hat sich leider in Deutschland mittlerweile eingebürgert. Deshalb reden wir auch über den BER und nicht übers Berliner Stadtschloss oder halt über die Elbphilharmonie statt über besagte U4 oder manch neues Kreuzfahrtterminal, das schneller und günstiger fertig wurde. Folglich ist "es gibt Gemecker" kein guter Maßstab, um über die Sinnhaftigkeit zu urteilen.
Ohne Ministererlaubnis hätte die Bahn bei dem auf 4,1 Milliarden Euro berechneten Großprojekt Stuttgart 21 eine rund 80 Millionen Euro teure Neuplanung beginnen müssen.
Oder wie es im S21-Sprech genannt wird: "Sondergenehmigung" (Man suche mal irgendein Projekt in Deutschland wo dieses Wort häufiger vorkommt)
Das wird richtig GEIL!
Verfasst: Sonntag 15. Juli 2018, 12:19
von Cat with a whip
Ich sage Ihnen: Das wird richtig geil“, sagt Michael Pradel. Der Bauleiter des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs ist mit seinem Besucher auf das zwölf Meter hohe Baugerüst für die Stützpfeiler hinaufgeklettert.........
Der Aufwand, der für S21 getrieben wird, ist immens. Und das betrifft nicht nur die Gesamtkonzeption, sondern auch die Details. Bauleiter Pradel kommt bei der Besichtigung zwar ins Schwärmen, wenn er die Konstruktion beschreibt, die das später begehbare und begrünte Dach des Bahnhofs tragen soll. Es handelt sich um 28 geschwungene, 15 Meter hohe und oben 32 Meter breite „Kelchstützen“ mit Glaseinsätzen, durch die Tageslicht auf die Bahnsteige fallen soll. Das „architektonische Highlight“ (Bahn-Werbung) des Tiefbahnhofs mit seiner ungewöhnlichen Statik zu bauen, ist allerdings extrem aufwendig und teuer; sogar eine eigene Betonmischung musste dafür entwickelt werden. Pradel räumt ein: Es wäre billiger gegangen, nämlich mit einer normalen Dachkonstruktion. Dann wäre es aber auch nicht so elegant geworden. Erst die Füße von sechs Kelchstützen stehen, der Bau aller 28 dürfte noch bis 2021 dauern.