Das sehe ich genau so. Die operieren ganz bewusst an Grenzen, haben pfiffige Anwälte usw. Deshalb ist es mehr als vernünftig, bevor man gegen sie vorgeht gut zu überlegen, ob das Ganze nicht in einer Pleite endet die quasi ein Sieg für die ist.
Der vorliegende Fall ist ein glasklarer Fall von Antisemitismus in neuem Gewand. Wer hier - so wie die Staatsanwaltschaft, andere Interpretationen und Auslegungen für gerechtfertigt und im Sinne der Anklage antisemitischer Hetze gegen Juden diese als mögliche und richtigere rechtliche, politische und strafgesetzliche begreift oder als juristisch bewerteten Ausgang eines Gerichtsverfahrens ansieht, ist das nichts anderes, als vor Antisemitismus nicht nur die Augen zu verschließen, sondern auch ein klarer Beleg dafür, dass man Antisemitismus - mit den bereits vorhandenen Rechts- und Gesetzesgrundlagen, einfach nicht ahnden oder zur Anklage bringen will.
Über die Gesinnungs- und Motivlage tief im Innern solcher Staatsanwaltschaften möchte ich gar nicht erst spekulieren. Tatsache bleibt aber, dass man sich elegant und juristisch unanständig bedeckt hält und hielt, was etwaige andere Auslegungen und Interpretationen angeht. Warum ist auch klar: Würde man ansatzweise erkennen und nachvollziehen können, welche Auslegungen und Interpretationen da gemeint sind und nach Auffassung der Staatsanwaltschaft
nicht antisemitisch sind und damit straffrei bleiben müssen, könnte man das auf den Prüfstand stellen. Juristisch und gesellschaftlich/politisch.
So aber bleibt - wie fast immer - der wohlfeile und billige Verweis, dass man die Meinungsfreiheit und möglicherweise Niederlagen gegen gewieftere Juristen als Sie - die Staatsanwälte das selbst sind - vermeiden wolle, um nicht noch mehr Wasser auf die Mühlen von Antisemiten zu kippen. Fadenscheiniger kann man sich selbst nicht aus der Affaire ziehen. Aber wie User Peter K. schon treffend diesem Zusammenhang feststellte, Fritz Bauer und eine
nachhaltig und lange bis - bis heute - nachwirkende Durchsetzung der deutschen Justiz mit antisemitisch schmerzfreien Auffassungen und Haltungen nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist leider noch nicht Geschichte, sondern gelebte oder wieder auflebende Gegenwart.
Diesen plakatierten Antisemitismus allein schon für etwas anderes zu halten, als er ist, nämlich glasklarer Antisemitismus und diesen entsprechend strafrechtlich zu verfolgen und zu ahnden, ist für sich selbst schon ein
Beweis einer offenkundigen antisemitischen Gesinnungslage der sich verweigernden Staatsanwaltschaft in diesem Fall.
Wer sich hier mit irgendwelchen kruden oder untauglichen Vergleichen ins Zeug legt, etwa mit jener Agitation gegen den Kommunismus als vergleichbarem Tatbestand selbst und anderen ein Alibi und eine Rechtfertigung für diese klare, neoantisemitische=antiisraelische Haltung der Staatsanwaltschaft verschafft, hat entweder den Schuß nicht gehört ...oder fühlt genauso wie diese Staatsanwaltschaft tief im Innern, dass sog. Israelkritik im Kern ja vollkommen richtig sei,
wenn man sagt, "Israel ist unser Unglück..." - Und nein, antisemitisch ist das nicht, wenn man den Jüdischen Staat Israel als Unglück für uns ansieht.
Denn man meint ja nicht die Jüdinnen und Juden dieses Staates, schon gar nicht jene, die diesen Staat politisch gestalten und lenken, sondern einfach nur einen Staat Israel, als völkerrechtliches, sozusagen politisches Neutrum ohne Juden.
Von daher...neucodierter Antisemitismus durch sog. Israelkritik ist einfach nur eine Erfindung, die korrekten juristischen Bewertungen hierzulande nicht standhalten kann. Weil sie ja viel naheliegendere, "korrekte" Interpretationen und Auslegungen als gegeben ansieht. Und entsprechend all das eine gerissene Erfindung der Juden oder des Judenstaates Israel ist oder sein muss. Was sonst...
Kein Widerspruch. Aber justiziabel sind nun mal Fakten, nicht Gedanken oder Glauben oder das was wir "wissen"
Davon abzuweichen spielt ihnen nicht nur in die Karten, es verrät die eigenen Grundsätze.
Wann wären wir dann wie sie?
Ich verstehe das Argument, jedoch scheint mir beim vorliegenden Fall etwas aus den Fugen, wenn die reale, große Wahrscheinlichkeit besteht, das Gericht könnte in dem Plakat eine andere Intention verwirklicht sehen als einen antisemitischen Dreck zu präsentieren. Dass man keine "Siege" verschenken muss, schön und gut. Aber was heißt das, wenn die hier im Raume stehen?
Ich verstehe das Argument, jedoch scheint mir beim vorliegenden Fall etwas aus den Fugen, wenn die reale, große Wahrscheinlichkeit besteht, das Gericht könnte in dem Plakat eine andere Intention verwirklicht sehen als einen antisemitischen Dreck zu präsentieren. Dass man keine "Siege" verschenken muss, schön und gut. Aber was heißt das, wenn die hier im Raume stehen?
Hier ein Link zu dem Satz um ihn historisch einzuordnen.
Also, die Staatsanwälte sind Antisemiten? OK!
Vielleicht denkt man im Zentralrat auch zu kurz.
Die Anlehnung an Naziterminologie ist eines. Die Tatbestandsmässigkeit steht aber im Vordergrund und zwar frei von politischen Einflüssen. Was wäre der nächste Schritt, Einflußnahme auf Richter?
Aber warum zu kurz gedacht, wie man es so oft erlebt?
Man könne ja wenigstens den Versuch wagen und die Tat zur Anklage bringen. Genau das ist der naive Aktionismus, den man nur braucht, wenn man sich in der Niederlage anderer weiter darstellen will.
Der Staatsanwalt trägt die Verantwortung und würde sich, dem Rat folgend, der Kritik seiner Ratgeber aussetzen, wenn die Anklage wie zu erwarten im Urteil scheitert oder gar abgewiesen wird.
Dieser offene Disput baut die Rechten nur weiter auf. Eine zu erwartende Niederlage wäre ein Sieg, den niemand möchte.
Es ist also sehr leicht jene an den Pranger zu stellen, die letztlich die Verantwortung tragen.
Ein Hinweis sei mir noch gestattet. Staatsanwälte und Richter sprechen miteinander. Vielleicht trägt das zum besseren Verständnis bei.
Dass Staatsanwälte und Richter miteinander sprechen, ist bekannt. Also ist davon auszugehen, dass die entsprechenden Staatsanwälte sich Rückendeckung bei den Richtern holten,
ehe sie die Klage abwiesen?
Dann frage ich mich, aufgrund welches Sachstands sie gefragt haben. Sollte den Staatsanwälten nicht bekannt sein, was in den Medien zu lesen ist?
Kannten sie diesen Hintergrund?
Pünktlich zum 70. Geburtstag Israel, am 14.5., versammelten sich „50 Neonazis“ von Die Rechte in Dortmund zu einer zugelassenen Kundgebung. Sie präsentierten sich – auch der kürzlich erneut zu einer Haftstrafe verurteilte Borchardt war dabei – mit einem großformatigen Transparent mit dem Spruch „Der Staat Israel ist unser Unglück.“ Auch mehrere Palästina-Flaggen wurden gezeigt. Der Spruch ist eine billige Abwandlung von Heinrich von Treitschkes Losung „Die Juden sind unser Unglück“. Dieser wiederum wurde zum Schlagwort der Nationalsozialisten, insbesondere des vom NSDAP-Gauleiter Julius Streicher herausgegebenen antisemitischen Hetzblattes „Der Stürmer“.
Der Dortmunder Neonazi Michael Brück – er trug ein T-Shirt „Solidarität mit Ursula Haverbeck“ – und der Düsseldorfer Neonazi Sven Skoda hielten die Kampfreden gegen Israel, ihre 50 Neonazikameraden standen stramm mit ihren Fahnen dabei, als hätten wir das Jahr 1933; einige trugen auch das bekannte „Hakenkreuz-T-Shirt“. Auch die übliche Dortmunder „Neonaziprominenz“ war vertreten, darunter auch der bei Neonaziprotesten omnipräsente Dortmunder Briefpartner von Zschäpke, Robin S.. Dieser trug bei der antisemitischen Kundgebung eine Fahne und ein T-Shirt mit der Aufschrift „Holoelaus“.
An der antisemitischen Kundgebung der Nazi-Partei „Die Rechte“ am Montag haben sich auch mehrere Araber beteiligt. Dort hatten die Neonazis unter der Parole „Israel ist unser Unglück“, eine Variante der Nazi-Parole „Die Juden sind unser Unglück“ gegen den 70. Geburtstag Israels demonstriert. Nur wenige Dortmunder, vor allem der DGB und Teile der Antifa, hatten an Protestaktionen teilgenommen, vor allem das Bündnis Blockado, in dem auch Parteien wie die Linke Dortmund und die MLPD organisiert sind, fehlte. Das Verhältnis zu Israel ist dort nicht freundlicher als bei vielen Neonazis.
Nun soll es Staatsanwälte geben, die Antizionismus entgegen aller wissenschaftlichen Definitionen nicht für Antisemitismus halten, warum auch nicht, wenn es mir passt, ist 1 + 1 eben drei.
Die Klageabweisung passt jedenfalls hervorragend zum Düsseldorfer Urteil über einen Brandanschlag auf die Syngoge Wuppertal:
Es handele sich nicht um eine antisemitisch motivierte Tat, sondern um Kritik am Staat Israel. https://www.tagesspiegel.de/politik/ant ... 72812.html
Wir können Antisemitismus-Beauftragte, jegliche Kampagnen gegen Judenhass, Gedenkfeiern zur Shoah folgerichtig einstellen. Ein Staat, der nationalsozialistische Parolen gegen Juden
zulässt und darin eine freie Meinungsäußerung sieht, die sich "nur" gegen den jüdischen Staat Israel richtet, hat entweder nicht verstanden - oder will es nicht.
Ich bin gespannt auf das erste Urteil, oder die nächste Abweisung einer Klage, wenn wieder Juden körperlich angegriffen werden und der Täter das mit Israelkritik begründet.
Wäre ich Jüdin, stünde der gepackte Koffer bereits in Reichweite. Sollten sich diese "Rechtsauffassungen" weiter durchsetzen, vielleicht auch meiner, denn dann ist dies hier nicht mehr mein Land.
Re: Antisemitismus
Verfasst: Mittwoch 31. Juli 2019, 15:40
von Tom Bombadil
In Berlin wurde derweil ein Rabbiner von arabisch sprechenden Männern beschimpft und bespuckt.
Wäre ich Jüdin, stünde der gepackte Koffer bereits in Reichweite. Sollten sich diese "Rechtsauffassungen" weiter durchsetzen, vielleicht auch meiner, denn dann ist dies hier nicht mehr mein Land.
Dass Staatsanwälte und Richter miteinander sprechen, ist bekannt. Also ist davon auszugehen, dass die entsprechenden Staatsanwälte sich Rückendeckung bei den Richtern holten,
ehe sie die Klage abwiesen?
Dann frage ich mich, aufgrund welches Sachstands sie gefragt haben. Sollte den Staatsanwälten nicht bekannt sein, was in den Medien zu lesen ist?
Kannten sie diesen Hintergrund?
An der antisemitischen Kundgebung der Nazi-Partei „Die Rechte“ am Montag haben sich auch mehrere Araber beteiligt. Dort hatten die Neonazis unter der Parole „Israel ist unser Unglück“, eine Variante der Nazi-Parole „Die Juden sind unser Unglück“ gegen den 70. Geburtstag Israels demonstriert. Nur wenige Dortmunder, vor allem der DGB und Teile der Antifa, hatten an Protestaktionen teilgenommen, vor allem das Bündnis Blockado, in dem auch Parteien wie die Linke Dortmund und die MLPD organisiert sind, fehlte. Das Verhältnis zu Israel ist dort nicht freundlicher als bei vielen Neonazis.
Nun soll es Staatsanwälte geben, die Antizionismus entgegen aller wissenschaftlichen Definitionen nicht für Antisemitismus halten, warum auch nicht, wenn es mir passt, ist 1 + 1 eben drei.
Die Klageabweisung passt jedenfalls hervorragend zum Düsseldorfer Urteil über einen Brandanschlag auf die Syngoge Wuppertal:
Es handele sich nicht um eine antisemitisch motivierte Tat, sondern um Kritik am Staat Israel. https://www.tagesspiegel.de/politik/ant ... 72812.html
Wir können Antisemitismus-Beauftragte, jegliche Kampagnen gegen Judenhass, Gedenkfeiern zur Shoah folgerichtig einstellen. Ein Staat, der nationalsozialistische Parolen gegen Juden
zulässt und darin eine freie Meinungsäußerung sieht, die sich "nur" gegen den jüdischen Staat Israel richtet, hat entweder nicht verstanden - oder will es nicht.
Ich bin gespannt auf das erste Urteil, oder die nächste Abweisung einer Klage, wenn wieder Juden körperlich angegriffen werden und der Täter das mit Israelkritik begründet.
Wäre ich Jüdin, stünde der gepackte Koffer bereits in Reichweite. Sollten sich diese "Rechtsauffassungen" weiter durchsetzen, vielleicht auch meiner, denn dann ist dies hier nicht mehr mein Land.
In Berlin wurde derweil ein Rabbiner von arabisch sprechenden Männern beschimpft und bespuckt.
So sieht es aus.
Wird bestimmt als minderschwerer Fall angesehen, da es sich lediglich um "Israelkritik" handelte.
Ich frage mich die ganze Zeit, wie dieser Rechtsstreit ausgegangen wäre, hätten die Nazis eine Fahne z.B. mit der Aufschrift "Die Türkei ist unser Unglück" getragen,
antimuslimische Parolen skandiert und die Türkei einen Mörderstaat genannt.
Ein Urteil wegen Volksverhetzung wäre vermutlich nicht allzu abwegig.
Re: Antisemitismus
Verfasst: Mittwoch 31. Juli 2019, 16:17
von Eulenwoelfchen
Dieses Land ist schon lange nicht mehr mein Land. Ein Land, in das ich hineingeboren wurde und in dem ich sterben werde.
Dieses Deutschland der ewigen Judenhasser und Antisemiten, die sich neuerdings Antizionisten oder Israelkritiker nennen.
"Die Deutschen werden den Juden die Shoa niemals verzeihen". Besonders nicht Richter und Staatsanwälte!
Wird bestimmt als minderschwerer Fall angesehen, da es sich lediglich um "Israelkritik" handelte.
Ich frage mich die ganze Zeit, wie dieser Rechtsstreit ausgegangen wäre, hätten die Nazis eine Fahne z.B. mit der Aufschrift "Die Türkei ist unser Unglück" getragen,
antimuslimische Parolen skandiert und die Türkei einen Mörderstaat genannt.
Ein Urteil wegen Volksverhetzung wäre vermutlich nicht allzu abwegig.
Ja, weil es folgerichtig ist.
Ein Urteil z.B. wegen Volksverhetzung wäre genauso angemessen wie im hier diskutierten Fall.
Wir haben sogar eine Partei im Bundestag die sich täglich an Muslimen abarbeitet, da sind Türken mit inbegreiffen, die Richter und Staatsanwälte können das schon ziemlich gut einordnen, der schmale Grad auf dem die Hetzer wandern ist Kalkül, den Antisemitismus Vorwurf gegenüber der Judikative teile ich deshalb nicht, user Mcknee hat es hier ziemlich treffend formuliert.
Wir haben sogar eine Partei im Bundestag die sich täglich an Muslimen abarbeitet, da sind Türken mit inbegreiffen, die Richter und Staatsanwälte können das schon ziemlich gut einordnen, der schmale Grad auf dem die Hetzer wandern ist Kalkül, den Antisemitismus Vorwurf gegenüber der Judikative teile ich deshalb nicht, user Mcknee hat es hier ziemlich treffend formuliert.
Mit diesem Satz begann historisch gesehen der moderne Antisemitismus in Deutschland. Die Richter müssten sich mehr mit der Geschichte befassen.
Wird bestimmt als minderschwerer Fall angesehen, da es sich lediglich um "Israelkritik" handelte.
Ich frage mich die ganze Zeit, wie dieser Rechtsstreit ausgegangen wäre, hätten die Nazis eine Fahne z.B. mit der Aufschrift "Die Türkei ist unser Unglück" getragen,
antimuslimische Parolen skandiert und die Türkei einen Mörderstaat genannt.
Ein Urteil wegen Volksverhetzung wäre vermutlich nicht allzu abwegig.
Du meinst, türkische Politiker des Tiersexes bezichtigen, Land und Leute herunterputzen, historische Leistungen leugnen usw? Nein, sowas würde nicht laufen. Entsprechend sollte man es auch im Fall Israel sehr kritisch vom Gericht pruefen lassen und harte Strafen verhaengen.
Mit diesem Satz begann historisch gesehen der moderne Antisemitismus in Deutschland. Die Richter müssten sich mehr mit der Geschichte befassen.
Die Richter wissen es, hilft nur nichts.
Ich setze da lieber auf Aufklärung, wir brauchen diese widerlichen Neonazis nicht wichtiger machen als sie sind.
Wir haben sogar eine Partei im Bundestag die sich täglich an Muslimen abarbeitet, da sind Türken mit inbegreiffen, die Richter und Staatsanwälte können das schon ziemlich gut einordnen, der schmale Grad auf dem die Hetzer wandern ist Kalkül, den Antisemitismus Vorwurf gegenüber der Judikative teile ich deshalb nicht, user Mcknee hat es hier ziemlich treffend formuliert.
Was haben Türken und Muslime hier in dem Strang verloren? Hier geht es um Antisemitismus.
Wird bestimmt als minderschwerer Fall angesehen, da es sich lediglich um "Israelkritik" handelte.
Ich frage mich die ganze Zeit, wie dieser Rechtsstreit ausgegangen wäre, hätten die Nazis eine Fahne z.B. mit der Aufschrift "Die Türkei ist unser Unglück" getragen,
antimuslimische Parolen skandiert und die Türkei einen Mörderstaat genannt.
Ein Urteil wegen Volksverhetzung wäre vermutlich nicht allzu abwegig.
In Berlin wurde derweil ein Rabbiner von arabisch sprechenden Männern beschimpft und bespuckt.
So sieht es aus.
Das ist die Folge davon, dass man in Deutschland nicht mehr über Statistiken reden kann, ohne als rechtsradikal verunglimpft zu werden.
Es gibt eben nun einmal Statistiken und viele andere Hinweise, dass Araber im Schnitt antisemitischer sind als viele andere Ethnien. Lässt man diese Leute nach Deutschland in großer Zahl ein, dann muss man doch damit rechnen, dass sie ihr Gehirn mit all ihren Vorurteilen und Werten nicht an der Grenze abgeben.
Natürlich sind nicht alle Araber antisemitisch, und es gibt auch viele deutsche Antisemiten. Es ist aber nun einmal so, dass man sich durch die Politik der vergangenen Jahre eine Risikogruppe ins Land geholt hat.
Gerade bei Körperverletzungen (und ich glaube, Anspucken zählt als solche) lese ich in Zeitungen sehr häufig von Tätern aus dem muslimischen Raum.
"Die Deutschen werden den Juden die Shoa niemals verzeihen". Besonders nicht Richter und Staatsanwälte!
Man darf auch nicht vergessen, dass damals viele Juristen begeisterte Nazis waren. Die Nürnberger Gesetze, die Shoah, das war juristisch alles perfekt ausgetüftelt, um den Völkermord rechtlich "abzusichern", selbst in den Nürnberger Prozessen haben ranghohe Nazis noch versucht sich damit rauszureden, so war halt das Gesetz, da konnte man nichts machen...
Wird bestimmt als minderschwerer Fall angesehen, da es sich lediglich um "Israelkritik" handelte.
Ja, wahrscheinlich, Antisemitismus war das ganz bestimmt nicht Das Gefühl "... dann ist das nicht mehr mein Land" wird tagtäglich stärker, irgendwann ist dann der Punkt erreicht, ab dem man sich endgültig von diesem Land und dieser Gesellschaft entfremdet hat, man wird ja sowieso nur noch als "Mensch, der schon länger hier lebt" gesehen.
Man darf auch nicht vergessen, dass damals viele Juristen begeisterte Nazis waren. Die Nürnberger Gesetze, die Shoah, das war juristisch alles perfekt ausgetüftelt, um den Völkermord rechtlich "abzusichern", selbst in den Nürnberger Prozessen haben ranghohe Nazis noch versucht sich damit rauszureden, so war halt das Gesetz, da konnte man nichts machen...
Filbinger...
Re: Antisemitismus
Verfasst: Dienstag 6. August 2019, 13:36
von VaterMutterKind
Und wieder
Rabbinerfamilie in München angegriffen und bespuckt
"Es ist oberste Aufgabe des Staates und Verpflichtung für uns alle, Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen zu bekämpfen und ihm gemeinsam entgegen zu treten"
Im Phrasen dreschen sind die deutschen Politiker unübertroffen, den Worten Taten folgen lassen, das passiert nur selten.
"Es ist oberste Aufgabe des Staates und Verpflichtung für uns alle, Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen zu bekämpfen und ihm gemeinsam entgegen zu treten"
Im Phrasen dreschen sind die deutschen Politiker unübertroffen, den Worten Taten folgen lassen, das passiert nur selten.
Eine der dringlichsten Taten wäre, als Antisemitismus-Beauftragte (scheußliches Wort übrigens) Juden einzusetzen, damit endlch mal nicht über, sondern
durch Juden Tacheles geredet wird.
Re: Antisemitismus
Verfasst: Dienstag 6. August 2019, 15:33
von Tom Bombadil
Ich halte Felix Klein für durchaus befähigt, er wurde mW. auch auf Vorschlag des Zentralrats der Juden in Deutschland eingesetzt, sollte also auch in der jüdischen Community ein gutes Standing haben. Die Frage ist nur, welche Befugnisse er hat, um wirklich etwas zu bewegen. Ich tippe auf: keine.
Ich halte Felix Klein für durchaus befähigt, er wurde mW. auch auf Vorschlag des Zentralrats der Juden in Deutschland eingesetzt, sollte also auch in der jüdischen Community ein gutes Standing haben. Die Frage ist nur, welche Befugnisse er hat, um wirklich etwas zu bewegen. Ich tippe auf: keine.
Außerdem ist Klein einer unter vielen Beauftragten, und keiner von ihnen ist Jude. Was die Befugnisse angeht, nun, er ist befugt, zu mahnen und zu warnen.
Re: Antisemitismus
Verfasst: Dienstag 6. August 2019, 16:11
von Julian
Tja, will man das Problem wirklich lösen, oder nur um den heißen Brei herumreden, weil man politisch korrekt ist?
Dass man über diese Attacken verwundert ist, kann ich nicht so richtig glauben. Sie sind doch Folge einer gewollten Politik, die Millionen sunnitischer Muslime, viele davon mit antisemitischen Einstellungen, ins Land eingelassen hat. Und jetzt soll man sich wundern, wenn der Antisemitismus in Deutschland blüht?
Gegenüber Tichys Einblick äußerte sich das Opfer der kürzlich erfolgten Attacke in Potsdam so:
Deutlicher äußerte sich Marvin F. gegenüber „Tichys Einblick“. Er kritisiert den OB. Der Student sagt, im Schnitt werde er in Potsdam, aber vor allem im Berliner Raum, alle acht Tage Opfer von Beleidigungen oder Drohgebärden. Ähnlich gehe es einigen jüdischen Kollegen von ihm, wenn sie als Juden zu erkennen sind.
Die Antisemiten seien durchweg „Menschen mit südländischem Aussehen, die dem Sprachverhalten nach in aller Regel anscheinend Araber sind“. Der Student will aber unverdrossen wider den Stachel löcken: „Ich trage die Kippa mit dem Davidstern, die in Israel gemacht wurde, fast immer in der Öffentlichkeit. Damit will ich Flagge zeigen. Ich werde mich nicht einschüchtern lassen.“
Einige Stadtviertel in Berlin sind für Juden besonders gefährlich
Allerdings räumt Marvin F. gegenüber „Tichys Einblick“ dann doch auf Nachfrage ein, dass dieser Grundsatz leider längst nicht mehr für ganz Berlin gilt: „In Kreuzberg, Neukölln, am Ostbahnhof und in Wedding trage ich die Kippa nicht. Das könnte schnell gefährlich werden. Man riskiert dort Gesundheit und sein Leben. In diesen Stadtteilen trifft mich der islamistische Judenhass am meisten.“ In diesen Vierteln könne „niemand mehr die Sicherheit garantieren, auch die Polizei nicht“.
Außerdem wäre zu erwähnen, dass ja aus gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nicht nur Juden angegriffen werden, sondern auch Christen und nicht als religiös erkennbare Deutsche. Nur wird darüber in der Regel nicht berichtet; oder es wird zwar berichtet, eine entsprechende Motivlage wird jedoch geleugnet, weil sie nicht in das zu vermittelnde Bild passt.
Dass die Politik der offenen Grenzen darüber hinaus auch zu einem Erstarken rechtsextremer Haltungen, etwa antisemitischer Verschwörungstheorien, geführt hat, sei auch erwähnt. Das scheint mir aber zumindest gegenwärtig nicht ursächlich zu sein für den Anstieg der Attacken.
Am Anfang steht die Erkenntnis. Wenn diese Erkenntnis aus ideologischen Gründen nicht wahr sein darf, sehe ich nicht, wie man der antisemitischen Attacken Herr werden kann. Vielleicht mit einem Konzert gegen Rechts? Oder mit einer Lichterkette?Das wäre die ideologisch korrekte, wenn auch vollkommen irrationale Antwort eines Landes, das ein Problem damit hat, Fakten anzuerkennen.
Ich halte Felix Klein für durchaus befähigt, er wurde mW. auch auf Vorschlag des Zentralrats der Juden in Deutschland eingesetzt, sollte also auch in der jüdischen Community ein gutes Standing haben. Die Frage ist nur, welche Befugnisse er hat, um wirklich etwas zu bewegen. Ich tippe auf: keine.
Ja, 2018. Und auf Vorschlag des Zentralrats der Juden in Deutschland sowie der Oppositionsfraktionen der Grünen und der Linken wurde die Anzahl der zugeordneten Mitarbeiter erhöht. Die offizielle Bezeichnung ist auch nicht Antisemitismus-Beauftragter sondern "Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus". Die Kurzform müsste logisch eigentlich Antiantisemitismusbeauftrager lauten.
Tja, will man das Problem wirklich lösen, oder nur um den heißen Brei herumreden, weil man politisch korrekt ist?
Dass man über diese Attacken verwundert ist, kann ich nicht so richtig glauben. Sie sind doch Folge einer gewollten Politik, die Millionen sunnitischer Muslime, viele davon mit antisemitischen Einstellungen, ins Land eingelassen hat. Und jetzt soll man sich wundern, wenn der Antisemitismus in Deutschland blüht?
(..)
Außerdem wäre zu erwähnen, dass ja aus gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nicht nur Juden angegriffen werden, sondern auch Christen und nicht als religiös erkennbare Deutsche. Nur wird darüber in der Regel nicht berichtet; oder es wird zwar berichtet, eine entsprechende Motivlage wird jedoch geleugnet, weil sie nicht in das zu vermittelnde Bild passt.
Dass die Politik der offenen Grenzen darüber hinaus auch zu einem Erstarken rechtsextremer Haltungen, etwa antisemitischer Verschwörungstheorien, geführt hat, sei auch erwähnt. Das scheint mir aber zumindest gegenwärtig nicht ursächlich zu sein für den Anstieg der Attacken.
Am Anfang steht die Erkenntnis. Wenn diese Erkenntnis aus ideologischen Gründen nicht wahr sein darf, sehe ich nicht, wie man der antisemitischen Attacken Herr werden kann. Vielleicht mit einem Konzert gegen Rechts? Oder mit einer Lichterkette?Das wäre die ideologisch korrekte, wenn auch vollkommen irrationale Antwort eines Landes, das ein Problem damit hat, Fakten anzuerkennen.
Vielleicht indem eine bestimmte Partei damit aufhört, Juden zu instrumentalisieren, um gegen Muslime zu hetzen, und damit das Feindbild Jude bei Muslimen noch zu verstärken?
Rechtsextreme, vor allem judenfeindliche Haltungen gab es schon vor 2015 jede Menge, nur war es vor dem Erstarken besagter Partei noch nicht so "gesellschaftsfähig", diese so offen auszuleben.
Eine der dringlichsten Taten wäre, als Antisemitismus-Beauftragte (scheußliches Wort übrigens) Juden einzusetzen, damit endlch mal nicht über, sondern
durch Juden Tacheles geredet wird.
Sehe ich nicht so. Ich hätte jetzt auch nichts gegen einen Juden in diesem Amt einzuwenden, aber meines Erachtens ist es besser, wenn diese Funktion ein Deutscher übernimmt.
Wobei ich natürlich auch weiss, dass die meisten Juden Deutsche sind, aber ich denke man weiss was gemeint ist.
Warum finde ich das besser?
Weil man den Juden dann nicht vorwerfen kann, dass sie das Amt ungebührlich zu ihren Gunsten nutzen. Ausserdem kann ich mir vorstellen, dass ein Jude sich öfter zurückhalten würde, um sich genau diesem Vorwurf nicht aussetzen zu müssen.
Ein Jude auf dieser Postion könnte nicht wirklich frei arbeiten.
Vielleicht indem eine bestimmte Partei damit aufhört, Juden zu instrumentalisieren, um gegen Muslime zu hetzen, und damit das Feindbild Jude bei Muslimen noch zu verstärken?
Rechtsextreme, vor allem judenfeindliche Haltungen gab es schon vor 2015 jede Menge, nur war es vor dem Erstarken besagter Partei noch nicht so "gesellschaftsfähig", diese so offen auszuleben.
Also, die Rechtsextremen können dir aber auch gar nichts recht machen.
Vielleicht indem eine bestimmte Partei damit aufhört, Juden zu instrumentalisieren, um gegen Muslime zu hetzen, und damit das Feindbild Jude bei Muslimen noch zu verstärken?
Rechtsextreme, vor allem judenfeindliche Haltungen gab es schon vor 2015 jede Menge, nur war es vor dem Erstarken besagter Partei noch nicht so "gesellschaftsfähig", diese so offen auszuleben.
Klar. Die AfD ist am muslimischen Antisemitismus schuld.
Dass es in der AfD Antisemiten gibt, ist wohl unbestritten. Aber nichtsdestotrotz sind die Muslime für ihren Antisemitismus schon selbst verantwortlich.
Und die linken Antisemiten sind ebenfalls für ihren Antisemitismus verantwortlich.
Juden werden im Übrigen hauptsächlich von Muslimen angegriffen.
Aber selbstverständlich muss jede Art von Antisemitismus ausgerottet werden.
Also, die Rechtsextremen können dir aber auch gar nichts recht machen.
Konnten sie noch nie.
Sachliche, faktenbasierte Kritik am Islam, auch an seinen judenfeindlichen Ausrichtungen, ist richtig und muss ausgesprochen werden.
Vorgeblicher Kampf gegen Antisemitismus, um islamophobe Haltungen zu begründen, ist besonders aus den Reihen derer, die sich am Holocaust-Gedenktag gerne mal mit einer blauen Kornblume schmücken, einfach widerlich.
Konnten sie noch nie.
Sachliche, faktenbasierte Kritik am Islam, auch an seinen judenfeindlichen Ausrichtungen, ist richtig und muss ausgesprochen werden.
Vorgeblicher Kampf gegen Antisemitismus, um islamophobe Haltungen zu begründen, ist besonders aus den Reihen derer, die sich am Holocaust-Gedenktag gerne mal mit einer blauen Kornblume schmücken, einfach widerlich.
Die Rechtsnationalen sind da etwas gespalten.
Einige haben jedenfalls mangels Juden das Feindbild Muslime entdeckt, was allerdings nicht so schwer ist.
Re: Antisemitismus
Verfasst: Dienstag 6. August 2019, 17:08
von PeterK
VaterMutterKind hat geschrieben:(06 Aug 2019, 16:42)
Sehe ich nicht so. Ich hätte jetzt auch nichts gegen einen Juden in diesem Amt einzuwenden, aber meines Erachtens ist es besser, wenn diese Funktion ein Deutscher übernimmt.
Vielleicht ein deutscher Muslim oder ein AfD-Vertreter?
Wobei ich natürlich auch weiss, dass die meisten Juden Deutsche sind, aber ich denke man weiss was gemeint ist.
Das wäre vermutlich nicht nur mir neu.
Das ist aber nur meine Meinung.
Korrekt.
Re: Antisemitismus
Verfasst: Dienstag 6. August 2019, 17:21
von conscience
Wenn es die AfD wirklich mit dem Kampf gegen den Anti-Semitismus ernst meinen würde, dann wären ein Gedeon und andere Anti-Semiten nicht mehr in der Partei sondern schon längst ausgeschlossen worden.
BESPUCKT UND BELEIDIGT : Antisemitischer Übergriff in München
Ein Vater und seine beiden Söhne kommen aus einer Synagoge. Sie tragen die traditionelle jüdische Kopfbedeckung. Dann werden sie auf der Straße unvermittelt attackiert.
Das Trio sei am Samstag am frühen Nachmittag aus der Synagoge gekommen, als es zunächst von einem bislang unbekannten Mann von der gegenüberliegenden Straßenseite als „Scheiß Juden“ beleidigt wurde. Durch das Tragen der Kippa, der traditionellen jüdischen Kopfbedeckung, seien die drei Männer von dem Täter als Juden identifiziert worden, teilte die Polizei auf Nachfrage mit.
Eine bislang unbekannte Frau habe aus ihrem Auto heraus den Vorfall beobachtet und daraufhin einen der beiden 19-Jährigen ebenfalls als „Scheiß Jude“ beleidigt. Als sich der junge Mann an die Beifahrerseite begab, um die Frau anzusprechen, wiederholte sie ihre Beleidigung und spuckte ihm durch das geöffnete Autofenster ins Gesicht. Anschließend fuhr sie davon.
Nein, der Angriff Ende Juli auf den Rabbi Yehuda Teichtal und seine Kinder in Berlin wurde von Arabern begangen.
Völlig unabhängig von Tichy beklagen viele Juden musl. Antisemitimus, dieser Strang enthält eine Menge Beispiele, und gehört damit zum Thema.
Danke.
Re: Antisemitismus
Verfasst: Dienstag 6. August 2019, 18:24
von Antonius
imp hat geschrieben:(06 Aug 2019, 17:57)
Eh komm, immer sind die Juden im Auftrag finsterer Mächte unterwegs. Das ist etwas altbacken. Es gibt jede Menge Schweinereien gegen Juden. Darum muss es gehen. Wenn es nebenher einen Blender geben sollte, wäre das zwar ärgerlich und bestrafenswert, aber das kann nicht der Hauptton in der Debatte zum A. sein.
Natürlich, das ist völlig daneben...
Das Judentum gehört zu Deutschland, das ist ganz klar.
In diesem Sinne hat die Fraktionsvorsitzende der AfD im Deutschen Bundestag, Dr. Alice Weidel, im vorletzten Jahr
dem israelischen TV-Sender Channel KAN 11 ein Interview gegeben, direkt am Pariser Platz in Berlin:
Das geschah zum Jahrestag der Neugründung des Staates Israel (hebr. מדינת ישראל ) vor 70 Jahren als es hierzulande zu zahlreichen antisemitischen Übergriffen gekommen ist.
Die Hauptfrage der israelischen Reporterin war, warum Juden in Deutschland die AfD wählen sollten.
Weidel verwies auf den islamischen Terror, der kaum einer Bevölkerungsgruppe so vertraut sein muss wie den Juden aus Israel.
Das Judentum, das Teil des bürgerlichen Rückgrats in Deutschland sei, gehöre ganz klar zu Deutschland.
Interessant an diesem Interview sind die Einblendungen in hebräischer Sprache (hebr. עברית; dt. Iwrith) zum einen für die Zuschauer in Israel,
aber auch für die Iwrith-Kenner hierzulande.
Ein Münchner Rabbiner und seine zwei Söhne sind am Samstag in München auf offener Straße Opfer von Judenhass geworden. Nach dem Besuch einer Synagoge in Schwabing wurde die Familie beleidigt und bespuckt. Die Polizei schließt nicht aus, dass die beiden Täter - ein hochdeutsch sprechender Mann und eine orientalisch aussehende Frau - unabhängig voneinander auf die jüdische Familie losgingen. Der Angriff ereignete sich am Samstag gegen 14 Uhr an der Ecke Hohenzollern- und Wilhelmstraße.
Natürlich, das ist völlig daneben...
Das Judentum gehört zu Deutschland, das ist ganz klar.
In diesem Sinne hat die Fraktionsvorsitzende der AfD im Deutschen Bundestag, Dr. Alice Weidel, im vorletzten Jahr
dem israelischen TV-Sender Channel KAN 11 ein Interview gegeben, direkt am Pariser Platz in Berlin:
Das geschah zum Jahrestag der Neugründung des Staates Israel (hebr. מדינת ישראל ) vor 70 Jahren als es hierzulande zu zahlreichen antisemitischen Übergriffen gekommen ist.
Die Hauptfrage der israelischen Reporterin war, warum Juden in Deutschland die AfD wählen sollten.
Weidel verwies auf den islamischen Terror, der kaum einer Bevölkerungsgruppe so vertraut sein muss wie den Juden aus Israel.
Das Judentum, das Teil des bürgerlichen Rückgrats in Deutschland sei, gehöre ganz klar zu Deutschland.
Interessant an diesem Interview sind die Einblendungen in hebräischer Sprache (hebr. עברית; dt. Iwrith) zum einen für die Zuschauer in Israel,
aber auch für die Iwrith-Kenner hierzulande.
Antonius hat geschrieben:(06 Aug 2019, 18:48)[…]Das Judentum, das Teil des bürgerlichen Rückgrats in Deutschland ist, gehört ganz klar zu Deutschland.
Die Aussage ist zweifellos wahr.
Aber gehört die AfD zum bürgerlichen Rückgrat Deutschlands ?
Der Thüringer AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke hatte 2017 mit der Forderung nach einer "erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad" eine heftige Debatte ausgelöst. Zuvor hatte Höcke in einer Rede mit Blick auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin gesagt: "Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat."
Auch AfD-Bundesparteichef Alexander Gauland sorgte mit einer Äußerung zur Zeit der nationalsozialistischen Terrorherrschaft für Empörung, als er geäußert hatte: "Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über tausend Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte." Gauland hatte seine Äußerung später als "missdeutbar und damit politisch unklug" bezeichnet.
Quelle: ebenda.
Fazit
Die AfD gehört zwar zu Deutschland, allerdings zum kleinbürgerlichen entwurzelten Pöbel.
Re: Antisemitismus
Verfasst: Dienstag 6. August 2019, 19:54
von JFK
Was geht der Religiöse Hintergrund eines Deutschen Staatsbeamten diesen "gewissen Kreisen" überhaupt an, wer soll das überhaupt sein, muss man die ernst nehmen?
Re: Antisemitismus
Verfasst: Dienstag 6. August 2019, 20:22
von Moses
Das ist grad eindeutig zu viel persönlicher Hickhack. Wenn ich morgen dazu komme räume ich auf und öffne wieder.
Moses
Mod
Nach Reinigung wieder offen.
HINWEIS:
Das Thema ist diffizil. Bitte vermeidet es, Euch gegenseitig anzugreifen und konzentriert Euch auf das Thema.
Moses
Mod
Re: Antisemitismus
Verfasst: Mittwoch 7. August 2019, 11:16
von schokoschendrezki
Man könnte ja mal überlegen, wie diese Formulierung, das Judentum sei "Teil des bürgerlichen Rückgrats" Deutschlands, eigentlich zu werten ist. Ehrlich: Ein junger Programmierer zieht für eine Weile von Tel Aviv nach Berlin. Zum Beispiel weil hier die Lebenshaltungskosten etwas günstiger sind und es dennoch eine jüdische Community und entsprechende Einrichtungen gibt. Sein gutes Recht. Und Deutschland hat die Pflicht, ihm wie allen anderen auch, rechtsstaatliche Sicherheit zu gewähren. Der ist nicht "das bürgerliche Rückgrat Deutschlands" sondern gründet in Berlin vielleicht gerade ein interessantes IT-Startup, um irgendeine bürgerliche Verkrustung irgendwo gehörig aufzumischen. Der ist nicht hier, um die Bürgerlichkeit Deutschlands und am Ende den Ruf der AfD ein wenig zu stärken.
Außerdem ist Klein einer unter vielen Beauftragten, und keiner von ihnen ist Jude. Was die Befugnisse angeht, nun, er ist befugt, zu mahnen und zu warnen.
Würde ein jüdischer Antisemitismus-Beauftragter auf antisemitische Vorkommnisse in einer Partei oder in einem Verband hinweisen, käme als Reaktion sicherlich kein einsichtiges Versprechen, gegen antisemitische Umtriebe etwas zu unternehmen, sondern wohl der Abwehrreflex, als Jude sei der Beauftragte voreingenommen und zu einem neutralen Urteil gar nicht fähig. Die Folge wäre eine Diskursverschiebung vom eigentlichen Problem hin zu einer Personaldebatte.
Das ist vorhersehbar.
Abgesehen davon ist der Antisemitismus kein jüdisches Problem.
Es ist Aufgabe der Nicht-Juden, gegen den Antisemitismus vorzugehen.