Ist unsere Demokratie in Gefahr?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Hm...ich verstehe schon wieder nicht...
Was haben Reichtumsverteilung in Afrika, Dambisa Moyo, eine Ökonomin aus Sambia und Armenhäuser in Asien jetzt mit der Demomratiegefaehrdung in Deutschland zu tun?
Was haben Reichtumsverteilung in Afrika, Dambisa Moyo, eine Ökonomin aus Sambia und Armenhäuser in Asien jetzt mit der Demomratiegefaehrdung in Deutschland zu tun?
- Dark Angel
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Sagt dir das Stichwort Fluchtursachen etwas?think twice hat geschrieben:(22 Aug 2018, 11:49)
Hm...ich verstehe schon wieder nicht...
Was haben Reichtumsverteilung in Afrika, Dambisa Moyo, eine Ökonomin aus Sambia und Armenhäuser in Asien jetzt mit der Demomratiegefaehrdung in Deutschland zu tun?
Ist dir bekannt, dass die meisten afrikanischen Migranten aus Staaten kommen, die KEINE Demokratien sind, denen demokratische Prinzipien unbekannt sind bzw die demokratischen Prinzipien ablehnend gegenüber stehen?
Wenn du so weit gekommen bist, wird dir vielleicht einfallen, was das mit Demokratiegefährdung in Deutschland zu tun haben könnte. Nachdenken hilft da manchmal.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Ach ja, stimmt. Die ganzen unzivilisierten Wilden aus Afrika schlagen ja demnächst bei uns auf und werden allein mit ihrer Existenz die Demokratie in Deutschland gefährden. Die deutsche Demokratie ist eben ein gaaaaaanz wackeliges Gerüst, da muss man vorsorglich gaaaaaanz besorgt sein. Sorry, war mein Fehler.Dark Angel hat geschrieben:(22 Aug 2018, 11:59)
Sagt dir das Stichwort Fluchtursachen etwas?
Ist dir bekannt, dass die meisten afrikanischen Migranten aus Staaten kommen, die KEINE Demokratien sind, denen demokratische Prinzipien unbekannt sind bzw die demokratischen Prinzipien ablehnend gegenüber stehen?
Wenn du so weit gekommen bist, wird dir vielleicht einfallen, was das mit Demokratiegefährdung in Deutschland zu tun haben könnte. Nachdenken hilft da manchmal.
- Dark Angel
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Unterlass deine Unterstellungen!think twice hat geschrieben:(22 Aug 2018, 12:05)
Ach ja, stimmt. Die ganzen unzivilisierten Wilden aus Afrika schlagen ja demnächst bei uns auf und werden allein mit ihrer Existenz die Demokratie in Deutschland gefährden. Die deutsche Demokratie ist eben ein gaaaaaanz wackeliges Gerüst, da muss man vorsorglich gaaaaaanz besorgt sein. Sorry, war mein Fehler.
Ich habe nichts von unzivilisierten Wilden geschrieben, sondern von Menschen (Migranten) denen demokratische Prizipien unbekannt sind bzw, die demokratischen Prinzipien ablehnend gegenüber stehen.
Wer aus einem Staat flieht, in dem das Herrschaftssystem eine Theokratie (z.B. Iran) oder eine Diktatur ist, dem sind demokratische Prinzipien unbekannt, der weiß nicht wie Demokratie funktioniert und der kann aus genau diesen Gründen Demokratie ablehnen. Das sind dann diejenigen, die Integration verweigern und lieber Parallelgesellschaften bilden.
Aber die gibs ja in deinem Weltbild nicht gelle.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Bei solchen Leuten bin ich immer vorsichtig. Für mich sind das Gutmenschen. Menschen, die Gutes wollen und Dummes und Böses fabrizieren.Vongole hat geschrieben:(21 Aug 2018, 19:56)
Och, Wecker unterstützt ja auch die "Nakba"-Ausstellungen in Deutschland.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Sicher ist mir das klar, aber hier wird es eben auf linker Seite praktiziert.zollagent hat geschrieben:(22 Aug 2018, 09:35)
Dir ist schon klar, daß diese Beschreibung auf ALLE Extremisten zutrifft?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Das ist aber nur eine Mutmaßung. Genauso könnte man mutmaßen, die kommen genau deswegen weil es dort keine Demokratie gibt, hier aber schon.Dark Angel hat geschrieben:(22 Aug 2018, 12:17)
Unterlass deine Unterstellungen!
Ich habe nichts von unzivilisierten Wilden geschrieben, sondern von Menschen (Migranten) denen demokratische Prizipien unbekannt sind bzw, die demokratischen Prinzipien ablehnend gegenüber stehen.
Wer aus einem Staat flieht, in dem das Herrschaftssystem eine Theokratie (z.B. Iran) oder eine Diktatur ist, dem sind demokratische Prinzipien unbekannt, der weiß nicht wie Demokratie funktioniert und der kann aus genau diesen Gründen Demokratie ablehnen. Das sind dann diejenigen, die Integration verweigern und lieber Parallelgesellschaften bilden.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Das sind dann die, die jede Integrationsmaßnahme dankbar annehmen, relativ schnell Deutsch lernen und sich um Arbeit bemühen.Dampflok94 hat geschrieben:(22 Aug 2018, 12:35)
Das ist aber nur eine Mutmaßung. Genauso könnte man mutmaßen, die kommen genau deswegen weil es dort keine Demokratie gibt, hier aber schon.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Na dann schauen wir uns doch mal um:Dark Angel hat geschrieben:(22 Aug 2018, 11:59)
Sagt dir das Stichwort Fluchtursachen etwas?
Ist dir bekannt, dass die meisten afrikanischen Migranten aus Staaten kommen, die KEINE Demokratien sind, denen demokratische Prinzipien unbekannt sind bzw die demokratischen Prinzipien ablehnend gegenüber stehen?
Wenn du so weit gekommen bist, wird dir vielleicht einfallen, was das mit Demokratiegefährdung in Deutschland zu tun haben könnte. Nachdenken hilft da manchmal.
Als „Demokratiegefährdung“ würde ich sehen (unsortiert):
- Einschränkung der Pressefreiheit
- Einschränkung der Unabhängigkeit der Justiz
- Behinderung der freien Meinungsäußerung der Bürger/Opposition
- Instrumentalisierung der Exekutive für politische Richtung
- Behinderung von Parteien in der politischen Diskussion
- und als Highlight: Behinderung der Ausübung des Wahlrechtes für potentielle Gegner bzw. Wahlfälschung.
Mir ist kein aktuelles und historisches Beispiel bekannt, in dem Einwanderer (also ich meine nicht die, die mit Armee gekommen sind) die o.g. Punkte in einem Land ausgelöst haben.
Die Homemade-Nationalisten jedoch haben das z.Zt. in Europa in Russland, Polen, Ungarn und der Türkei mehr oder weniger intensiv im Programm.
Und um die Sozialisten ist es etwas ruhiger, aber Ex-ComeCon, Ex-Jugoslawien oder heute Belarus (und außerhalb Europa China, Venezuela und Nordkorea) haben das auch drauf.
Aber - alles homemade. Demokratiegefährdung sind wir schon selbst - wenn wir das lästige Mäntelchen der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechte abstreifen und mal „so richtig aufräumen“.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Alle aufgezählten Punkte betreffen entweder die staatliche Ebene oder die Beziehung Staat/Bürger.Europa2050 hat geschrieben:(22 Aug 2018, 13:04)
Na dann schauen wir uns doch mal um:
Als „Demokratiegefährdung“ würde ich sehen (unsortiert):
- Einschränkung der Pressefreiheit
- Einschränkung der Unabhängigkeit der Justiz
- Behinderung der freien Meinungsäußerung der Bürger/Opposition
- Instrumentalisierung der Exekutive für politische Richtung
- Behinderung von Parteien in der politischen Diskussion
Das, was jedoch unterhalb der rechtlichen Ebene in der Gesellschaft stattfindet, ist für die Demokratie von mindestens gleicher Bedeutung. Um ein von den aktuellen bitteren Diskursen unabhängiges Beispiel zu geben: Wenn jemand nackt durch die Straßen rennt, dann wird man ihn auf der rechtlichen Ebene wegen irgendeines Verstoßes wie Erregung öffentlichen Ärgernisses nach § X des Gesetzes Y zur Rechenschaft ziehen. Das Urteil gibt aber keine Auskunft darüber, warum das Nacktsein an sich eigentlich ein öffentliches Ärgernis ist. Diese Dinge, die dann, wie beispielsweise auch bei der "Ehe für alle", in der Beziehung der Menschen untereinander und unterhalb der rechtlichen Ebene gelöst werden, bilden die Grundlage dessen, was zum Inhalt unserer Gesetze wird. Alles, was Fragen der Moral betrifft, entscheidet sich dort und fließt irgendwo entsprechend in irgendeiner Form in Gesetze ein. Daher ist die gesellschaftliche Ebene und alles, was dort geschieht, die Keimzelle für alles Recht. Demokratie auf formale Akte des Staates oder Probleme der Gewaltenteilung zu beschränken, greift daher zu kurz. Aus diesem Grunde, wenn auch von vielen unerwünscht, spielen Fragen von Zuwanderung natürlich eine Rolle für die Demokratie, so wie die Frage nach dem Umgang mit natürlichen Ressourcen, also der Umwelt, oder die Frage des Umgangs der Geschlechter untereinander usw. Ihre Liste gibt also nur den vom Staat her gesehenen Aspekt wieder. Der andere fehlt komplett bzw. wird in dem Teil, der hier hier aus dem Zitat herausgeschnitten wurde, problematisiert.
Zuletzt geändert von Stoner am Mittwoch 22. August 2018, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Genau. Wecker macht halt seinen eigenen Stiefel und lässt sich nirgendwo einbinden. Finde ich gut irgendwo. Und was die AfD anbelangt: Die ist nun mal da und da scheint sie auch zu bleiben für ne ganze Weile. Siehe Studie der Uni Leipzig. Die AfD ist auf das Demokratie-Ticket (Wahlen) in den Bundestag gelangt und sitzt auch in Landesparlamenten. Trotzdem halte ich sie inhaltlich zu großen Teilen für undemokratisch. Beispiele dafür haben wir hier ja schon oft diskutiert. Aber die Warnung und die Hoffnung von Wecker ist natürlich vollkommen berechtigt. Man sollte alles tun, diese Leute nicht größer werden zu lassen als ohnehin schon. Die geschichtlichen Vorbilder immer vor Augen. Nicht, dass wir von unseren Kindern und Enkeln eines Tages mal wieder zu hören kriegen: "Ihr habt das alles gewusst. Warum habt ihr nichts dagegen getan?"[email protected] hat geschrieben:(21 Aug 2018, 21:26)
Ein gutes Statement von Wecker. Er hat sich übrigens neulich entschieden, der "Bewegung" bis auf weiteres nur zuzuschauen. Es darf in Deutschland weder solche Parteien noch ihre Anhänger geben. Daran wollen wir arbeiten, ob nun linke, konservative oder liberale Menschen, alle zusammen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Was meinst du den mit Reichtumsumverteilung. Als das klassischeich nehme dir dein geerbtes Häuschen weg und gebe den Erlös den armen afrikanishcen Ländern?Dark Angel hat geschrieben:(22 Aug 2018, 11:38)
"Reichtumsverteilung" funktioniert aber nicht ==> siehe das Buch, auf welches ich verwiesen habe.
Die Entwicklungshilfemilliarden kommen nicht bei denen an, die sie am dringendsten brauchen. Was wirklich etwas bringen würde, wäre Hilfe zur Selbsthilfe.
Nicht ohne Grund präferieren Staaten wie Ruanda den so genannten "asiatischen Weg".
Beispiel Südkorea - hat sich vom "Armenhaus" Asiens zu einer Industrienation entwickelt.
Was die Industrienationen beitragen können, ist der Aufbau eines Bildungswesens, Ausbilden von Fachkräften vor Ort und in den Industrienationen, statt Abwerben, der vor Ort dringend benötigten Fachkräfte.
Die afrikanischen Staaten bzw deren Produkte müssen weltmarktfähig werden. Dabei müssen diese Staaten unterstützt werden.
Dabei ist jedoch Know Wow wichtiger als (rein) finanzielle Unterstützung.
Nein natürlich heisst es dies nicht. Es geht darum ein Konzept zu entwickeln bei dem im ersten Schritt z.B. die Wachstumsprozente der Industrieländern für den Aufbau von Zivilegesellschaften und Ökonomien in zuerst befriedeten sichern aber armen Regionen zu investieren. Zusammen mit diesen Ländern sollten mögliche Konzepte die Nachhaltig für diese Länder und deses bevölkerung sind entwickelt werden.
So könnte man wenn regionen stabil bleiben auf Dauer stabile Staaten entwickeln aus denen die Menschen dann auch nicht mehr aus wirtschaftliche Gründen flüchten muessten.
Dieser prozess ist langwierig , könnte aber je nachdem wie ernsthaft man da ran geht m.M. schnell auch zum Erfolgsmodell werden.
Nur durch know how wird das auch nix, es muss in diesen Ländern investiert werden nicht nur in know how.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Erstmal haben Sie in ihrer Analyse durchaus recht. Demokratie (oder eben andere Systeme) definieren sich durch den Umgang und die Nachtverteilung der Organe untereinander und zum Bürger.MäckIntaier hat geschrieben:(22 Aug 2018, 13:49)
Alle aufgezählten Punkte betreffen entweder die staatliche Ebene oder die Beziehung Staat/Bürger.
Das, was jedoch unterhalb der rechtlichen Ebene in der Gesellschaft stattfindet, ist für die Demokratie von mindestens gleicher Bedeutung. Um ein von den aktuellen bitteren Diskursen unabhängiges Beispiel zu geben: Wenn jemand nackt durch die Straßen rennt, dann wird man ihn auf der rechtlichen Ebene wegen irgendeines Verstoßes wie Erregung öffentlichen Ärgernisses nach § X des Gesetzes Y zur Rechenschaft ziehen. Das Urteil gibt aber keine Auskunft darüber, warum das Nacktsein an sich eigentlich ein öffentliches Ärgernis ist. Diese Dinge, die dann, wie beispielsweise auch bei der "Ehe für alle", in der Beziehung der Menschen untereinander und unterhalb der rechtlichen Ebene gelöst werden, bilden die Grundlage dessen, was zum Inhalt unserer Gesetze wird. Alles, was Fragen der Moral betrifft, entscheidet sich dort und fließt irgendwo entsprechend in irgendeiner Form in Gesetze ein. Daher ist die gesellschaftliche Ebene und alles, was dort geschieht, die Keimzelle für alles Recht. Demokratie auf formale Akte des Staates oder der Beziehungen der Gewalten zu beschränken, greift daher zu kurz. Aus diesem Grunde, wenn auch von vielen unerwünscht, spielen Fragen von Zuwanderung natürlich eine Rolle für die Demokratie, so wie die Frage nach dem Umgang mit natürlichen Ressourcen, also der Umwelt, oder die Frage des Umgangs der Geschlechter untereinander usw. Ihre Liste gibt also nur den vom Staat her gesehenen Aspekt wieder. Der andere fehlt komplett bzw. wird in dem Teil, der hier hier aus dem Zitat herausgeschnitten wurde, problematisiert.
Die anderen genannten Dinge lassen sich unter „Gesellschaftsentwicklung“ subsumieren. Und da haben Zuwanderer schon immer einen Anteil, oft sogar sind sie der Anstoß. (Das wird auch mit den Zuwanderern aus dem afrikanischen und muslimischen Raum nicht anders sein, gleichzeitig verändert die Mehrheitsgesellschaft aber auch deren Lebenserfahrungen und Wertekanon) Man stelle sich nur so manche dörfliche Region Deutschlands ohne die „Auffrischung“ durch die Flüchtlinge der beiden Weltkriege vor.
Und deshalb verändern sich auch Ansichten und in Folge auch Regelungen.
Aber, ob zum Beispiel die “Ehe für alle“ legal ist oder nicht, ist eine Frage der Gesellschaftsentwicklung, des Miteinanders von Menschen, des „leben und leben lassen“ - eine Frage der Demokratie ist es m.E. nicht.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Richtig und man sieht dies vielerorts auch schon bei der nächsten Generation. Überall dort wo es eine gesunde durchmischung gibt Entwickeln die Jugendlichen einen völlig natürlichen Umgang miteinander.Europa2050 hat geschrieben:(22 Aug 2018, 15:08)
Erstmal haben Sie in ihrer Analyse durchaus recht. Demokratie (oder eben andere Systeme) definieren sich durch den Umgang und die Nachtverteilung der Organe untereinander und zum Bürger.
Die anderen genannten Dinge lassen sich unter „Gesellschaftsentwicklung“ subsumieren. Und da haben Zuwanderer schon immer einen Anteil, oft sogar sind sie der Anstoß. (Das wird auch mit den Zuwanderern aus dem afrikanischen und muslimischen Raum nicht anders sein, gleichzeitig verändert die Mehrheitsgesellschaft aber auch deren Lebenserfahrungen und Wertekanon) Man stelle sich nur so manche dörfliche Region Deutschlands ohne die „Auffrischung“ durch die Flüchtlinge der beiden Weltkriege vor.
Und deshalb verändern sich auch Ansichten und in Folge auch Regelungen.
Aber, ob zum Beispiel die “Ehe für alle“ legal ist oder nicht, ist eine Frage der Gesellschaftsentwicklung, des Miteinanders von Menschen, des „leben und leben lassen“ - eine Frage der Demokratie ist es m.E. nicht.
Ganz praktisch sehe ich das an meinen Sohn und seinen inneren Freundeskreis. So bunt wird meiner nicht mehr werden.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Nein!relativ hat geschrieben:(22 Aug 2018, 14:44)
Was meinst du den mit Reichtumsumverteilung. Als das klassischeich nehme dir dein geerbtes Häuschen weg und gebe den Erlös den armen afrikanishcen Ländern?
Hä - was ist denn das für volkswirtschaftlicher Unsinn?relativ hat geschrieben:(22 Aug 2018, 14:44)Nein natürlich heisst es dies nicht. Es geht darum ein Konzept zu entwickeln bei dem im ersten Schritt z.B. die Wachstumsprozente der Industrieländern für den Aufbau von Zivilegesellschaften und Ökonomien in zuerst befriedeten sichern aber armen Regionen zu investieren. Zusammen mit diesen Ländern sollten mögliche Konzepte die Nachhaltig für diese Länder und deses bevölkerung sind entwickelt werden.
Dir ist doch hoffentlich klar, dass "Nullwachstum" wirtschaftliche Stagnation bedeutet, die a) zum Verlust vom Markanteilen führt, b) das Steueraufkommen der Unternehmen schmälert und c) mit Arbeitsplatzverlusten verbunden ist.
Letzeres wiederum führt zur Belastung des Sozialsystems.
Wie willst du ein Unternehmen, welches an seinem Hauptstandort, aufgrund "Nullwachstums", Arbeitsplätze abbauen muss, dazu bringen in Regionen zu investieren, in denen keine Fachkräfte vorhanden sind. DAS erkläre mal!
Nee könnte man NICHT, weil genau umgekehrt ein Schuh draus wird.relativ hat geschrieben:(22 Aug 2018, 14:44)So könnte man wenn regionen stabil bleiben auf Dauer stabile Staaten entwickeln aus denen die Menschen dann auch nicht mehr aus wirtschaftliche Gründen flüchten muessten.
Dieser prozess ist langwierig , könnte aber je nachdem wie ernsthaft man da ran geht m.M. schnell auch zum Erfolgsmodell werden.
Zuerst müssen Korruption und "Vetternwirtschaft" beseitigt werden und stabile, funktionierende Staaten entstehen und dann erst kann eine wirtschaftliche Basis errichtet werden.
Das funktioniert nur über "Hilfe zur Selbsthilfe", das funktioniert nur wenn in den Staaten selbst, das Interesse dafür vorhanden ist. Und genau darauf verweist Dambisa Moyo in ihrem Buch.
Gar nix muss!relativ hat geschrieben:(22 Aug 2018, 14:44)Nur durch know how wird das auch nix, es muss in diesen Ländern investiert werden nicht nur in know how.
Die Staaten müssen ihre Wirtschaft selbst aufbauen, müssen korrupte Systeme beseitigen und marktwirtschaftliche Prinzipien durchsetzen. Nur dann können sie sie sich überhaupt auf dem Weltmarkt etablieren. Dazu ist Know How die Voraussetzung.
Genau das ist der "asiatische Weg", den nicht nur Dambisa Moyo präferiert, sondern einige (fortschrittliche) afrikanische Staatschefs ebenso
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Am Ende, so meine ich, schon, denn die Gesellschaftsentwicklung befördert auch immer das Recht. Wächst beispielsweise die Akzeptanz einer Sache, nehmen Sie Homosexualität, wächst auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie irgendwann einmal aus dem Strafrecht herausfällt und legal wird. Und dass eine Gesellschaftsentwicklung in einer Moralfrage auch in Recht umgesetzt wird, ist schon ein Vorgang, der sehr viel mit Demokratie zu tun hat. So wie es umgekehrt auch immer eine Frage der Demokratie ist, wenn Gesetze gegen eine erkennbare gesellschaftliche Entwicklung durchgesetzt werden. Im deutschen Bundestag manifestiert sich diese Verzahnung so oder so herum ganz besonders darin, dass eine Abstimmung über eine Sache den Abgeordneten als "Gewissensfrage" freigegeben wird. Jüngste Beispiele im positiven Sinne wären die "Ehe für alle", die einer gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung trägt (aller auch berechtigten Einreden zum Trotz) und im negativen Sinne die Abstimmung über die Sterbehilfe, wo erkennbar gegen die gesellschaftliche Entwicklung Recht geschaffen wurde (auch in diesem Falle mit mancher überlegenswerten Einrede).Europa2050 hat geschrieben:(22 Aug 2018, 15:08)
Aber, ob zum Beispiel die “Ehe für alle“ legal ist oder nicht, ist eine Frage der Gesellschaftsentwicklung, des Miteinanders von Menschen, des „leben und leben lassen“ - eine Frage der Demokratie ist es m.E. nicht.
Allgemein sei noch angemerkt, dass der Begriff "Demokratie" hier sehr uneinheitlich gebraucht wird, was auch zu manchen Auseinandersetzungen führt. Demokratie und liberale Demokratie sind nicht deckungsgleich, die letztere ist eine inhaltliche Erweiterung des Demokratiebegriffes. Das bedeutet, dass hier unterschiedliche Prämissen verwendet werden.
- relativ
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Dann würde ich empfehlen diesen klassischen Begriff der dies suggeriert nicht zu benutzen.
Sorry natürlich muessen wir verzichten und unseren reichtum anders verteilen damit dieses hier abgefedert werden kann. Ich habe auch nicht behauptet, daß dies jedem Wohlstandsbubi gefallen wird, den meisten eben nicht. Es ist eine Lösung wie es gehen könnte wenn man es wirklich ernst meint. Ein paar Experten temporär hinschicken haben wir wir schon getan ist in vielen Fällen nicht nachhaltig genug und aufgrund der zu wenigen Experten die sich dafür bereit erklären auch nicht effektiv genug.Hä - was ist denn das für volkswirtschaftlicher Unsinn?
Dir ist doch hoffentlich klar, dass "Nullwachstum" wirtschaftliche Stagnation bedeutet, die a) zum Verlust vom Markanteilen führt, b) das Steueraufkommen der Unternehmen schmälert und c) mit Arbeitsplatzverlusten verbunden ist.
Letzeres wiederum führt zur Belastung des Sozialsystems.
Wie willst du ein Unternehmen, welches an seinem Hauptstandort, aufgrund "Nullwachstums", Arbeitsplätze abbauen muss, dazu bringen in Regionen zu investieren, in denen keine Fachkräfte vorhanden sind. DAS erkläre mal!
Wie soll das Funktionieren, wenn wir noch zu häufig mit diesen "Vettern" wirtschafliche Geschäfte machen, die nur dieser Vetternwirtschaft nutzen. Ich habe deweiteren erklärt, daß diese Konzepte wohl erst in diesen armen Ländern stattfinden kann die schon einen gewissen Fortschritt diesbezüglich gemacht haben, aber dieser Schritt muss dann durch unsere kompakte Hilfe verfestigt werden, damit er auch stabil bleiben kann. Wenn wir dann einige Staaten als Blaupause haben, wo dieses Konzept trägt, dann kann dies einen positiven Sogeffekt, auch für andere Staaten, haben.Nee könnte man NICHT, weil genau umgekehrt ein Schuh draus wird.
Zuerst müssen Korruption und "Vetternwirtschaft" beseitigt werden und stabile, funktionierende Staaten entstehen und dann erst kann eine wirtschaftliche Basis errichtet werden.
Das funktioniert nur über "Hilfe zur Selbsthilfe", das funktioniert nur wenn in den Staaten selbst, das Interesse dafür vorhanden ist. Und genau darauf verweist Dambisa Moyo in ihrem Buch.
Wie soll das gehen, wenn die gesamte globale Wirtschaftsmacht in anderen Händen liegt, die davon aber nix abgeben wollen und sie auch mit allen Mitteln verteidigen.Gar nix muss!
Die Staaten müssen ihre Wirtschaft selbst aufbauen, müssen korrupte Systeme beseitigen und marktwirtschaftliche Prinzipien durchsetzen. Nur dann können sie sie sich überhaupt auf dem Weltmarkt etablieren. Dazu ist Know How die Voraussetzung.
Genau das ist der "asiatische Weg", den nicht nur Dambisa Moyo präferiert, sondern einige (fortschrittliche) afrikanische Staatschefs ebenso
Das know how des asiatischen Weg kam natürlich deshalb zu stande, weil es sowohl einen Technologieaustausch, sowie ein wirtschaftlichen Austausch gab und noch gibt. Dies lag liegt unter anderen daran, daß der asiatische Wirtschaftsraum ein wesentlich lukrativer und stabilerer war und immer noch ist, als der Afrikanische. Desweiteren wurden sowohl Japan als auch Korea von der USA gepuscht, so wie Deutschland auch.
Genau diese fortschrittlichen afrikanischen Politiker und Staaten gilt es zu fördern und zwar nich mit guten Worten sondern wirklich substanziel, sonst kan es nämlich passieren, daß er bei der nächsten Mini Krise wieder weggepuscht wird.
Zuletzt geändert von relativ am Mittwoch 22. August 2018, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Die Tatsache, dass eine solche Entwicklung in Recht umgesetzt wird, klar, ist eine Frage der Demokratie. Aber die Legalisierung (oder Nichtlegalisierung) einer "Ehe für alle" steht der Demokratie weder im Wege noch befördert sie sie. Sie steht eventuell (oder sogar wahrscheinlich) Verfassungsgrundsätzen im Wege. Aber auch da ist es hinsichtlich der Demokratie eher die Frage, ob es im Rahmen der Gewaltenteilung eine unabhängige Instanz gibt, die Gesetze, die diesen Verfassungsgrundsätzen widerprechen, verhindert.MäckIntaier hat geschrieben:(22 Aug 2018, 15:35)
Am Ende, so meine ich, schon, denn die Gesellschaftsentwicklung befördert auch immer das Recht. Wächst beispielsweise die Akzeptanz einer Sache, nehmen Sie Homosexualität, wächst auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie irgendwann einmal aus dem Strafrecht herausfällt und legal wird. Und dass eine Gesellschaftsentwicklung in einer Moralfrage auch in Recht umgesetzt wird, ist schon ein Vorgang, der sehr viel mit Demokratie zu tun hat.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Nicht "nicht nachhaltig genug" sondern schädlich! Ich habe dieses Buch "Dead Aid" auch gelesen. Es ist hervorragend. Warum es eher im anglo-amerikanischen Raum populär ist, ist nochmal eine andere Frage. Keine Entwicklungshilfe und keine "Reichtums-Umverteilungen" kommen auch nur näherungsweise an den Effekt von Selbstentwicklungen heran. (Katastrophenhilfe ist noch mal eine ganz andere Sache ... und Kriegsflüchtlingsaufnahme schon sowieso). Keine Entwicklungshilfe hätte den Aufstieg eines Hungernotslandes wie Bangladesh zu einem armen Land mit soliden Wachstumsraten bewerkstelligen können. Niemals. Und wie man aktuell sehen kann, verhindern auch die größten Erdölreserven der Welt nicht, dass das ehemals reichste Land Südamerika sich zu einem Failed State zurückentwickelt. Venezuela wurde von Anfang der 90er bis etwa 2014 von Petrodollareinnahmen regelrecht überflutet, überschwemmt. Hat es was genützt? Nein! Entwicklungsgelderüberflutungen sind genau dasselbe.relativ hat geschrieben:(22 Aug 2018, 15:51)
Sorry natürlich muessen wir verzichten und unseren reichtum anders verteilen damit dieses hier abgefedert werden kann. Ich habe auch nicht behauptet, daß dies jedem Wohlstandsbubi gefallen wird, den meisten eben nicht. Es ist eine Lösung wie es gehen könnte wenn man es wirklich ernst meint. Ein paar Experten temporär hinschicken haben wir wir schon getan ist in vielen Fällen nicht nachhaltig genug und aufgrund der zu wenigen Experten die sich dafür bereit erklären auch nicht effektiv genug.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Der Weg Chinas zu wirtschaftlichem Aufstieg begann mit Sonderwirtschaftszonen, in denen zu sehr niedrigen Löhnen ausländische Unternehmen steuerbegünstigt und infrastrukturgefördert produzieren konnten. Ein realistisches Bild bekommt man nicht, wenn man einfach die Arbeitsbedingungen in solchen Produktionsstätten betrachtet und die mit denen von hier vergleicht. Sondern wenn man neben der Raumdimension die Zeitdimension betrachtet und auch die unglaubliche Armut in China der 50er bis 70er Jahre und natürlich den gewaltigen Aufschwung der letzten zwei, drei Dekaden sieht. Das "Pushen" begann keineswegs in Washington oder Paris. Absolut nicht. Sondern in Peking mit der pragmatischen Wirtschaftspolitik von Deng Xiaoping.relativ hat geschrieben:(22 Aug 2018, 15:51)
Das know how des asiatischen Weg kam natürlich deshalb zu stande, weil es sowohl einen Technologieaustausch, sowie ein wirtschaftlichen Austausch gab und noch gibt. Dies lag liegt unter anderen daran, daß der asiatische Wirtschaftsraum ein wesentlich lukrativer und stabilerer war und immer noch ist, als der Afrikanische. Desweiteren wurden sowohl Japan als auch Korea von der USA gepuscht, so wie Deutschland auch.
Genau diese fortschrittlichen afrikanischen Politiker und Staaten gilt es zu fördern und zwar nich mit guten Worten sondern wirklich substanziel, sonst kan es nämlich passieren, daß er bei der nächsten Mini Krise wieder weggepuscht wird.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Und dann sollte man natürlich auch einen sehr sehr kulturkritischen Blick auf das neue westliche "Verzichts"-Paradigma werfen. Unter dem Motto "weniger ist das neue mehr" wird einfach Marketing betrieben. Ohne Zucker, ohne Kalorien, ohne Zusätze, ohne Kohlensäure. Viele Leute merken einfach nicht mehr, dass sie sich mit diesen "Verzichts"-Artikeln lediglich Hybrid-SUVs statt klassischer zulegen. Dass sie einfach nur Produkte kaufen und glauben, Distinktionsstrategien oder auch einfach Gewissensberuhigungen zu erwerben. Unglaubliche Geschäftsfelder eröffnen sich damit. Bis dahin, dass der Kauf eines deutschen T-Shirts anstelle eines solchen aus Bangladesh die Kinder der Textilarbeiterinnen wieder in die Armut entlässt.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mittwoch 22. August 2018, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Die deutsche Entwicklungspolitik sollte erstmal vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Das wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Zitat:
In der Zeit, in der Sie einmal kurz blinzeln, verlässt schon wieder jemand sein zu Hause, um sein Leben zu retten. Alle zwei Sekunden musste im vergangenen Jahr ein Mensch fliehen. Die Situation in Deutschland ist bizarr. Menschen ertrinken im Mittelmeer und verdursten in der Wüste, während unsere Bundesregierung über politische Posten und alternative Begriffe für Internierungslager diskutiert. Allein im Juni ertranken laut der Internationalen Organisation für Migration 629 Menschen im Mittelmeer. Während sie mit den Schlauchbooten untergingen, warb Innenminister und CSU-Chef Horst Seehofer für Lager an den Grenzen, um die einzusperren, die die gefährliche Flucht überleben.
Es ist wirklich abstrus. An den Kriegen und Umweltkatastrophen, vor denen die Menschen fliehen, sind zum größten Teil wir Schuld. Und gerade wir schließen jetzt die Grenzen, nehmen in Kauf, dass Menschen ertrinken und verdursten. Europa ist egoistisch geworden. Was interessiert, sind Machtkämpfe und Umfragewerte. Niemand flieht freiwillig. Und wenn es dann Menschen gibt, die nicht nur von den Werten Europas reden, sondern diese auch leben, müssen sie sich vor Gericht dafür verantworten, Leben gerettet zu haben.
Die Sonntagsreden der Bundesregierung sind schon am Montag nicht mehr wahr. Der Anteil der ärmsten Empfängerstaaten an der deutschen Entwicklungszusammenarbeit schrumpft seit Jahren. Und das ist an Zynismus kaum zu übertreffen, denn die Bundesregierung rechnet die Kosten für die Unterbringung von Geflüchteten in die Entwicklungsausgaben mit ein. Das bedeutet, das reiche Deutschland ist selbst der größte Empfänger von deutschen Entwicklungsgeldern. Diese Zweckentfremdung von Steuergeldern muss endlich beendet und die versprochenen 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Entwicklungszusammenarbeit bereitgestellt werden. Statt vor Ort die Fluchtursachen wirksam zu bekämpfen, wird das Entwicklungsministerium zum Fluchtabwehrministerium umgebaut werden.
... Eine ungeheure Zweckentfremdung ist zudem die Kopplung von Entwicklungsgeldern an Verteidigungsausgaben, wie sie im Koalitionsvertrag steht. In den letzten 20 Jahren wurden auf der Welt Konflikte zunehmend militärisch ausgetragen. Staaten zerfallen oder sind instabil. Daraus resultieren Fluchtbewegungen. Deutschland reagiert darauf mit Abschottung und einer Militarisierung der Entwicklungshilfe. Strukturbildende Entwicklungsmaßnahmen werden in einen vernetzten, zivil-militärischen Ansatz eingebettet. Die schwarz-rote Bundesregierung koppelt deshalb die Steigerungen der Entwicklungszusammenarbeit an höhere Militärausgaben.
https://www.neues-deutschland.de/artike ... macht.html
Zitat:
In der Zeit, in der Sie einmal kurz blinzeln, verlässt schon wieder jemand sein zu Hause, um sein Leben zu retten. Alle zwei Sekunden musste im vergangenen Jahr ein Mensch fliehen. Die Situation in Deutschland ist bizarr. Menschen ertrinken im Mittelmeer und verdursten in der Wüste, während unsere Bundesregierung über politische Posten und alternative Begriffe für Internierungslager diskutiert. Allein im Juni ertranken laut der Internationalen Organisation für Migration 629 Menschen im Mittelmeer. Während sie mit den Schlauchbooten untergingen, warb Innenminister und CSU-Chef Horst Seehofer für Lager an den Grenzen, um die einzusperren, die die gefährliche Flucht überleben.
Es ist wirklich abstrus. An den Kriegen und Umweltkatastrophen, vor denen die Menschen fliehen, sind zum größten Teil wir Schuld. Und gerade wir schließen jetzt die Grenzen, nehmen in Kauf, dass Menschen ertrinken und verdursten. Europa ist egoistisch geworden. Was interessiert, sind Machtkämpfe und Umfragewerte. Niemand flieht freiwillig. Und wenn es dann Menschen gibt, die nicht nur von den Werten Europas reden, sondern diese auch leben, müssen sie sich vor Gericht dafür verantworten, Leben gerettet zu haben.
Die Sonntagsreden der Bundesregierung sind schon am Montag nicht mehr wahr. Der Anteil der ärmsten Empfängerstaaten an der deutschen Entwicklungszusammenarbeit schrumpft seit Jahren. Und das ist an Zynismus kaum zu übertreffen, denn die Bundesregierung rechnet die Kosten für die Unterbringung von Geflüchteten in die Entwicklungsausgaben mit ein. Das bedeutet, das reiche Deutschland ist selbst der größte Empfänger von deutschen Entwicklungsgeldern. Diese Zweckentfremdung von Steuergeldern muss endlich beendet und die versprochenen 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Entwicklungszusammenarbeit bereitgestellt werden. Statt vor Ort die Fluchtursachen wirksam zu bekämpfen, wird das Entwicklungsministerium zum Fluchtabwehrministerium umgebaut werden.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Das ist zwar im Großen und Ganzen richtig oder sagen wir verständlich. Aber eben moralisierend und von daher vermutlich wenig wirksam. Ich sag mal was ganz einfaches: Macht das Autofahren und vor allem das LKW-Fahren in Europa noch viel viel viel teurer als jetzt, und den Energierohstofflieferanten im Nahen Osten werden die Einnahmen fehlen, sich Waffen zu kaufen. Legt endlich die Kosten für Straßenbenutzung in vollem Umfang auf die Straßenbenutzer um. Und wenn ihr das nicht wollt, dann müsst ihr euch eben damit abfinden, dass ihr selbst Beteiligte an den Kriegen dort seid.Selina hat geschrieben:(22 Aug 2018, 16:41)
Die deutsche Entwicklungspolitik sollte erstmal vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Das wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Zitat:
In der Zeit, in der Sie einmal kurz blinzeln, verlässt schon wieder jemand sein zu Hause, um sein Leben zu retten. Alle zwei Sekunden musste im vergangenen Jahr ein Mensch fliehen. Die Situation in Deutschland ist bizarr. Menschen ertrinken im Mittelmeer und verdursten in der Wüste, während unsere Bundesregierung über politische Posten und alternative Begriffe für Internierungslager diskutiert. Allein im Juni ertranken laut der Internationalen Organisation für Migration 629 Menschen im Mittelmeer. Während sie mit den Schlauchbooten untergingen, warb Innenminister und CSU-Chef Horst Seehofer für Lager an den Grenzen, um die einzusperren, die die gefährliche Flucht überleben.
Es ist wirklich abstrus. An den Kriegen und Umweltkatastrophen, vor denen die Menschen fliehen, sind zum größten Teil wir Schuld. Und gerade wir schließen jetzt die Grenzen, nehmen in Kauf, dass Menschen ertrinken und verdursten. Europa ist egoistisch geworden. Was interessiert, sind Machtkämpfe und Umfragewerte. Niemand flieht freiwillig. Und wenn es dann Menschen gibt, die nicht nur von den Werten Europas reden, sondern diese auch leben, müssen sie sich vor Gericht dafür verantworten, Leben gerettet zu haben.
Die Sonntagsreden der Bundesregierung sind schon am Montag nicht mehr wahr. Der Anteil der ärmsten Empfängerstaaten an der deutschen Entwicklungszusammenarbeit schrumpft seit Jahren. Und das ist an Zynismus kaum zu übertreffen, denn die Bundesregierung rechnet die Kosten für die Unterbringung von Geflüchteten in die Entwicklungsausgaben mit ein. Das bedeutet, das reiche Deutschland ist selbst der größte Empfänger von deutschen Entwicklungsgeldern. Diese Zweckentfremdung von Steuergeldern muss endlich beendet und die versprochenen 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Entwicklungszusammenarbeit bereitgestellt werden. Statt vor Ort die Fluchtursachen wirksam zu bekämpfen, wird das Entwicklungsministerium zum Fluchtabwehrministerium umgebaut werden.
... Eine ungeheure Zweckentfremdung ist zudem die Kopplung von Entwicklungsgeldern an Verteidigungsausgaben, wie sie im Koalitionsvertrag steht. In den letzten 20 Jahren wurden auf der Welt Konflikte zunehmend militärisch ausgetragen. Staaten zerfallen oder sind instabil. Daraus resultieren Fluchtbewegungen. Deutschland reagiert darauf mit Abschottung und einer Militarisierung der Entwicklungshilfe. Strukturbildende Entwicklungsmaßnahmen werden in einen vernetzten, zivil-militärischen Ansatz eingebettet. Die schwarz-rote Bundesregierung koppelt deshalb die Steigerungen der Entwicklungszusammenarbeit an höhere Militärausgaben.
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Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mittwoch 22. August 2018, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Dazu gibt ein paar Überlegungen hier:schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Aug 2018, 16:38)
Und dann sollte man natürlich auch einen sehr sehr kulturkritischen Blick auf das neue westliche "Verzichts"-Paradigma werfen. Unter dem Motto "weniger ist das neue mehr" wird einfach Marketing betrieben. Ohne Zucker, ohne Kalorien, ohne Zusätze, ohne Kohlensäure. Viele Leute merken einfach nicht mehr, dass sie sich mit diesen "Verzichts"-Artikeln lediglich Hybrid-SUVs statt klassischer zulegen. Dass sie einfach nur Produkte kaufen und glauben, Distinktionsstrategien oder auch einfach Gewissensberuhigungen zu erwerben. Unglaubliche Geschäftsfelder eröffnen sich damit. Bis dahin, dass der Kauf eines deutschen T-Shirts anstelle eines solchen aus Bangladesh die Kinder der Textilarbeiterinnen wieder in die Armut entlässt.
Doch unter den in der Demokratie herrschenden Paradigmen bliebe eine Umkehr auf demokratischem Wege Illusion.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Ja. Genau den Beitrag hab' ich vor ein paar Tagen gehört und genau der inspirierte mich auch zu meinen Bemerkungen. ...MäckIntaier hat geschrieben:(22 Aug 2018, 16:50)
Dazu gibt ein paar Überlegungen hier:
Doch unter den in der Demokratie herrschenden Paradigmen bliebe eine Umkehr auf demokratischem Wege Illusion.

Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Guter Vorschlag. Wobei ich den Kommentar dieser Bundestagsabgeordneten gar nicht mal moralisierend finde. Denn bevor man "Entwicklungshilfe" in Acht und Bann schlägt, sollte man erstmal den Ist-Zustand genau analysieren. Und da nennt die Frau schon zwei Aspekte, die ich durchaus erwähnenswert und heftigst zu kritisieren finde: Dass erstens die Kosten für die Unterbringung von Geflüchteten in die Entwicklungsausgaben mit eingerechnet werden. Und dass zweitens Entwicklungsgelder an Verteidigungsausgaben gekoppelt werden. Was hat das mit "Fluchtursachen-Bekämpfung" und mit "Entwicklungszusammenarbeit" zu tun?schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Aug 2018, 16:48)
Das ist zwar im Großen und Ganzen richtig oder sagen wir verständlich. Aber eben moralisierend und von daher vermutlich wenig wirksam. Ich sag mal was ganz einfaches: Macht das Autofahren und vor allem das LKW-Fahren in Europa noch viel viel viel teurer als jetzt, und den Energierohstofflieferanten im Nahen Osten werden die Einnahmen fehlen, sich Waffen zu kaufen. Legt endlich die Kosten für Straßenbenutzung in vollem Umfang auf die Straßenbenutzer um.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Nein, wir müssen gar nicht verzichten und wir müssen auch nichts "abfedern".relativ hat geschrieben:(22 Aug 2018, 15:51)
Sorry natürlich muessen wir verzichten und unseren reichtum anders verteilen damit dieses hier abgefedert werden kann. Ich habe auch nicht behauptet, daß dies jedem Wohlstandsbubi gefallen wird, den meisten eben nicht. Es ist eine Lösung wie es gehen könnte wenn man es wirklich ernst meint. Ein paar Experten temporär hinschicken haben wir wir schon getan ist in vielen Fällen nicht nachhaltig genug und aufgrund der zu wenigen Experten die sich dafür bereit erklären auch nicht effektiv genug.
Es gibt so etwas wie Eigenverantwortung und die gilt nicht nur für Individuen, die gilt auch für Staaten.
Für die wirtschaftliche Entwicklung sind die jeweiligen Staaten selbst verantwortlich, nicht die Industrienationen.
Deshalb Hilfe zur Selbsthilfe. Und die besteht nicht darin "temporär ein paar Experten hinschicken".
Afrikaner sind nicht dämlich, die wissen selbst am besten, mit welchen Produkten sie Marktanteile erzielen (können), die brauchen niemanden, der ihnen die Gouvernante macht.
Nochmal: die fortschrittlichen afrikanischen Staatschefs präferieren den asiatischen Weg, den der Marktwirtschaft. Sie sind der Meinung solle von den positiven Erfahrungen der asiatischen Staaten (z.B. Taiwan, Korea und Singapur) lernen.
Nein, das wird eben NICHT funktionieren - nicht in den armen Ländern noch sonstwo und es wird auch keine "Sogwirkung" geben!relativ hat geschrieben:(22 Aug 2018, 15:51) Wie soll das Funktionieren, wenn wir noch zu häufig mit diesen "Vettern" wirtschafliche Geschäfte machen, die nur dieser Vetternwirtschaft nutzen. Ich habe deweiteren erklärt, daß diese Konzepte wohl erst in diesen armen Ländern stattfinden kann die schon einen gewissen Fortschritt diesbezüglich gemacht haben, aber dieser Schritt muss dann durch unsere kompakte Hilfe verfestigt werden, damit er auch stabil bleiben kann. Wenn wir dann einige Staaten als Blaupause haben, wo dieses Konzept trägt, dann kann dies einen positiven Sogeffekt, auch für andere Staaten, haben.
Nochmal - die Staaten sind für ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung selbst verantwortlich!
Was dir da vorschwebt ist nichts weiter als Kolonialismus 2.0 - nach dem Motto "wir müssen den doofen Afrikanern beibringen wie man mit Messer und Gabel isst"
Nein, das liegt in erster Linie an der Eigeninitiative der asiatischen Staaten!relativ hat geschrieben:(22 Aug 2018, 15:51)Wie soll das gehen, wenn die gesamte globale Wirtschaftsmacht in anderen Händen liegt, die davon aber nix abgeben wollen und sie auch mit allen Mitteln verteidigen.
Das know how des asiatischen Weg kam natürlich deshalb zu stande, weil es sowohl einen Technologieaustausch, sowie ein wirtschaftlichen Austausch gab und noch gibt. Dies lag liegt unter anderen daran, daß der asiatische Wirtschaftsraum ein wesentlich lukrativer und stabilerer war und immer noch ist, als der Afrikanische. Desweiteren wurden sowohl Japan als auch Korea von der USA gepuscht, so wie Deutschland auch.
Und nix da mit "gepuscht" und auch nix mit "asiatische Wirtschaftsraum [war] ein wesentlich lukrativer und stabilerer". Die asiatischen Staaten waren bis nach dem WK2 genauso Kolonialgebiet, wie es Afrika war.
Die wollen aber NICHT gefördert werden!relativ hat geschrieben:(22 Aug 2018, 15:51)Genau diese fortschrittlichen afrikanischen Politiker und Staaten gilt es zu fördern und zwar nich mit guten Worten sondern wirklich substanziel, sonst kan es nämlich passieren, daß er bei der nächsten Mini Krise wieder weggepuscht wird.
"Schon 2002 erkannte der damalige Präsident von Senegal, Abdoulaye Wade: “Ich habe noch nie erlebt, dass sich ein Land durch Entwicklungshilfe oder Kredite entwickelt hat. Länder, die sich entwickelt haben – in Europa, in Amerika; oder auch in Japan oder asiatische Länder wie Taiwan, Korea und Singapur -, haben alle an den freien Markt geglaubt. Das ist kein Geheimnis. Afrika hat nach der Unabhängigkeit den falschen Weg gewählt.”
Quelle:"Dead Aid: Warum Entwicklungshilfe nicht funktioniert und was Afrika besser machen kann", Dambisa Moyo S.204
Die afrikanischen Staatschefs wollen marktwirtschaftliche Systeme etablieren und lernen, internationale Anleihemärkte und Finanzierung zu nutzen.
Genau DAS ist mit Know How-Transfer und Hilfe zur Selbsthilfe gemeint.
Entwicklungshilfe ist zwar gut gemeint, aber gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Diese seltsamen Kopplungen sind nicht zuletzt auf die Koalitionsverhandlungen nach der letzten BT-Wahl zurückzuführen. Der Koalitionsvertrag wäre nicht zustande gekommen, hätte es diesen Kompromiss nicht gegeben, die Entwicklungshilfeausgaben eins zu eins an die Verteidigungsausgaben zu koppeln. Was steht hinter solchen Kompromissen? Zum Beispiel: Die SPD setzt sich für einen sofortigen Stop von Rüstungsexporten in Länder ein, die am Jemen-Krieg beteiligt sind. Gute Sache, wirklich! Aber am Ende wird das Ganze gekippt. Von wem? Ausgerechnet von MVP-MP Manuela Schwesig, selbst SPD-Politikerin. Worum geht es? Um einen Rüstungs-Großauftrag aus Saudi Arabien für die Peene-Werft in Wolgast im wirtschaftlich abgehängten Vorpommern. Der soll nicht gefährdet werden. Und so läuft das ... Ich bekomme da manchmal auch eine Art von Empörungslust.Selina hat geschrieben:(22 Aug 2018, 16:56)
Guter Vorschlag. Wobei ich den Kommentar dieser Bundestagsabgeordneten gar nicht mal moralisierend finde. Denn bevor man "Entwicklungshilfe" in Acht und Bann schlägt, sollte man erstmal den Ist-Zustand genau analysieren. Und da nennt die Frau schon zwei Aspekte, die ich durchaus erwähnenswert und heftigst zu kritisieren finde: Dass erstens die Kosten für die Unterbringung von Geflüchteten in die Entwicklungsausgaben mit eingerechnet werden. Und dass zweitens Entwicklungsgelder an Verteidigungsausgaben gekoppelt werden. Was hat das mit "Fluchtursachen-Bekämpfung" und mit "Entwicklungszusammenarbeit" zu tun?
Und dann nochmal kühl und rational überlegt: Ich bleibe dabei: Die Hauptursache (neben vielen Nebenursachen und instrumentalisierten Anlässen wie dem Israel-Palästina-KOnflikt) für die Kriege im Nahen Osten ist die ungeheuerliche, unvorstellbare Menge an Geld, die dort dank des Energiehungers der westlichen Welt zur Verfügung steht und die sich ihren Weg sucht.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Ja sicher. Womit doch aber bestätigt wird, was hier ein User sagte, wie stark der Westen mit drinhängt im Elend der Welt. Es geht einfach nicht, die Hände überm Kopf zusammenzuschlagen und zu sagen: Was sind das nur für korrupte Regimes, für unterentwickelte Industrien und für fast nicht vorhandene Demokratien, wenn man mitten drinsitzt im Auslöser des ganzen Dilemmas. Das ist wie die Oma die Treppe runterschubsen und anschließend zu ihr sagen "was rennst du denn so?". Waffengeschäfte lassen sich doch ausgezeichnet mit korrupten und undemokratischen Regimes abwickeln. Solche Dinge sollten schon in all ihr Komplexität und Widersprüchlichkeit gesehen werden. Zunächst muss der Westen umdenken und sich politisch wandeln, bevor man mit hoch erhobenem Zeigefinger auf die Staaten des afrikanischen Kontinents verweist. Wie schwierig und widersprüchlich das Ganze jedoch ist, zeigt dein Beispiel der Manuela Schwesig, die sicher - und irgendwo auch nachzuvollziehen - zuerst Ost-Arbeitsplätze im Sinn hatte.schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Aug 2018, 10:21)
Diese seltsamen Kopplungen sind nicht zuletzt auf die Koalitionsverhandlungen nach der letzten BT-Wahl zurückzuführen. Der Koalitionsvertrag wäre nicht zustande gekommen, hätte es diesen Kompromiss nicht gegeben, die Entwicklungshilfeausgaben eins zu eins an die Verteidigungsausgaben zu koppeln. Was steht hinter solchen Kompromissen? Zum Beispiel: Die SPD setzt sich für einen sofortigen Stop von Rüstungsexporten in Länder ein, die am Jemen-Krieg beteiligt sind. Gute Sache, wirklich! Aber am Ende wird das Ganze gekippt. Von wem? Ausgerechnet von MVP-MP Manuela Schwesig, selbst SPD-Politikerin. Worum geht es? Um einen Rüstungs-Großauftrag aus Saudi Arabien für die Peene-Werft in Wolgast im wirtschaftlich abgehängten Vorpommern. Der soll nicht gefährdet werden. Und so läuft das ... Ich bekomme da manchmal auch eine Art von Empörungslust.
Und dann nochmal kühl und rational überlegt: Ich bleibe dabei: Die Hauptursache (neben vielen Nebenursachen und instrumentalisierten Anlässen wie dem Israel-Palästina-KOnflikt) für die Kriege im Nahen Osten ist die ungeheuerliche, unvorstellbare Menge an Geld, die dort dank des Energiehungers der westlichen Welt zur Verfügung steht und die sich ihren Weg sucht.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Welches Interesse hätte der Westen daran, anders zu wirtschaften und arme Staaten nicht mehr auszuplündern- warum sollte er denn "umdenken"?Selina hat geschrieben:(23 Aug 2018, 11:48)
Zunächst muss der Westen umdenken und sich politisch wandeln, bevor man mit hoch erhobenem Zeigefinger auf die Staaten des afrikanischen Kontinents verweist. Wie schwierig und widersprüchlich das Ganze jedoch ist, zeigt dein Beispiel der Manuela Schwesig, die sicher - und irgendwo auch nachzuvollziehen - zuerst Ost-Arbeitsplätze im Sinn hatte.
Wenn die entscheidenen Mächte eine "faire" globale Wirtschaft wollten- hätten sie das doch längst umgesetzt, oder? Die Macht haben sie dazu.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Wer sind denn die entscheidenden Mächte? Und was genau wäre umzusetzen?Betrachter hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:05)
Wenn die entscheidenen Mächte eine "faire" globale Wirtschaft wollten- hätten sie das doch längst umgesetzt, oder? Die Macht haben sie dazu.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Richtig. Dazu brauchts natürlich andere Mehrheiten in den Staaten des Westens einschließlich Deutschland.Betrachter hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:05)
Welches Interesse hätte der Westen daran, anders zu wirtschaften und arme Staaten nicht mehr auszuplündern- warum sollte er denn "umdenken"?
Wenn die entscheidenen Mächte eine "faire" globale Wirtschaft wollten- hätten sie das doch längst umgesetzt, oder? Die Macht haben sie dazu.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Nein Danke. Ich verzichte freiwillig. Der Kommunismus ist keine Alternative.Selina hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:09)
Richtig. Dazu brauchts natürlich andere Mehrheiten in den Staaten des Westens einschließlich Deutschland.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Wer entscheidet wohl, wie die globale Konkurrenzwirtschaft läuft? Am Markt setzen sich die Stärksten durch, nicht? Sehr zum Schaden der vielen Verlierer, die sich gegen die USA, China, Deutschland usw. nicht durchsetzen können. Ist dir das neu?MäckIntaier hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:07)
Wer sind denn die entscheidenden Mächte? Und was genau wäre umzusetzen?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Da dich ein anderer hier bereits verdächtigt, Kommunstin zu sein- bist du das?Selina hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:09)
Richtig. Dazu brauchts natürlich andere Mehrheiten in den Staaten des Westens einschließlich Deutschland.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Andere Mehrheiten bedeutet nicht Kommunismus. Sondern zum Beispiel Rot-Rot-Grün. Nicht mal Nahles schließt das ganz aus, las ich gestern. Zurzeit klappt das zahlenmäßig natürlich noch nicht, aber daran muss halt gearbeitet werden. Wird es auch. Bei Strafe des endgültigen Unterganges der SPD.Polibu hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:11)
Nein Danke. Ich verzichte freiwillig. Der Kommunismus ist keine Alternative.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Nö.Betrachter hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:18)
Da dich ein anderer hier bereits verdächtigt, Kommunstin zu sein- bist du das?
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?Selina hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:18)
Andere Mehrheiten bedeutet nicht Kommunismus. Sondern zum Beispiel Rot-Rot-Grün. Nicht mal Nahles schließt das ganz aus, las ich gestern. Zurzeit klappt das zahlenmäßig natürlich noch nicht, aber daran muss halt gearbeitet werden. Wird es auch. Bei Strafe des endgültigen Unterganges der SPD.


Guck dir mal Berlin an und dann sag mir, ob du RRG immer noch für vernünftig hältst? Bei RRG auf Bundesebene wandere ich aus.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Das sind viele Gegenfragen, die Sie sicher auch mit Ross und Reiter benennen können.Betrachter hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:17)
Wer entscheidet wohl, wie die globale Konkurrenzwirtschaft läuft? Am Markt setzen sich die Stärksten durch, nicht? Sehr zum Schaden der vielen Verlierer, die sich gegen die USA, China, Deutschland usw. nicht durchsetzen können. Ist dir das neu?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Schade. Vielleicht nur noch nicht. Was ist für dich Kommunismus?
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Tja, da musst du halt auswandern. Mir würde es so gehen, wenn die AfD noch mehr zu sagen hätte im Lande als jetzt schon. Dann wäre ich weg. Für Emigration wegen Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gibt es ja berühmte Vorbilder.Polibu hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:22)
Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?![]()
![]()
Guck dir mal Berlin an und dann sag mir, ob du RRG immer noch für vernünftig hältst? Bei RRG auf Bundesebene wandere ich aus.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Vielleicht wäre dann RRGA angebracht. Das würde die Mieten spürbar nach unten drücken.
Zuletzt geändert von Stoner am Donnerstag 23. August 2018, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Drei Rösser habe doch schon benannt. Sind die nicht sehr mächtig? Warum, meinen Sie, herrscht überall Konkurrenz mit vielen Verlierern? Liegt das "am Menschen", ist der so, lässt sich am Ende Kapitalismus aus den Genen herleiten, ganz nach aktueller Staatsableitung, der Mensch sei "des Menschen Wolf", wodurch es doch vernünftig wäre, Oberwölfe im Staatsdienst zu honorieren, die für "sozialen Frieden" sorgen?MäckIntaier hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:24)
Das sind viele Gegenfragen, die Sie sicher auch mit Ross und Reiter benennen können.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Wo gibt es keinen Nationalismus?Selina hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:25)
Tja, da musst du halt auswandern. Mir würde es so gehen, wenn die AfD noch mehr zu sagen hätte im Lande als jetzt schon. Dann wäre ich weg. Für Emigration wegen Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gibt es ja berühmte Vorbilder.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Zum Glück ist RGG auf Bundesebene sehr unwahrscheinlich. Eher würde die CDU mit der AfD koalieren. Nachdem Frau Merkel weg ist versteht sich.Selina hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:25)
Tja, da musst du halt auswandern. Mir würde es so gehen, wenn die AfD noch mehr zu sagen hätte im Lande als jetzt schon. Dann wäre ich weg. Für Emigration wegen Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gibt es ja berühmte Vorbilder.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Mir geht es um die Kombination von Nationalismus-Rassismus-Fremdenfeindlichkeit. Genau um dieses Trio. Und das macht sich in Deutschland trotz unseligen geschichtlichen Hintergrundes gerade wieder breit.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Ja, der Weggang von Merkel hätte einen erneuten mächtigen Rechtsruck zur Folge. Ich hoffe, sie hält trotz all der Mobberei noch lange durch.Polibu hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:32)
Zum Glück ist RGG auf Bundesebene sehr unwahrscheinlich. Eher würde die CDU mit der AfD koalieren. Nachdem Frau Merkel weg ist versteht sich.
Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Selina hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:35)
Ja, der Weggang von Merkel hätte einen erneuten mächtigen Rechtsruck zur Folge. Ich hoffe, sie hält trotz all der Mobberei noch lange durch.


Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Ja, sowas geht nur, wenn sich das Land in eine bedenkliche Richtung entwickelt. Wie ist doch der Titel des neuen Buches von der früheren US-Außenministerin Madeleine Albright? Richtig, es nennt sich "Faschismus. Eine Warnung". Und das ganz bestimmt nicht aus Jux und Dollerei.Polibu hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:37)
Ist schon bezeichnend, dass eine Linke Frau Merkel verteidigt.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ma ... _id=423024
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?
Nationalismus ist die Basis für Rassismus (in Letzterem steckt übrigens schon Fremdenfeindlichkeit drin)Selina hat geschrieben:(23 Aug 2018, 12:33)
Mir geht es um die Kombination von Nationalismus-Rassismus-Fremdenfeindlichkeit. Genau um dieses Trio. Und das macht sich in Deutschland trotz unseligen geschichtlichen Hintergrundes gerade wieder breit.