Mindestlohn

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Skull
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 13:49
Oh Mann, die Reallöhne berücksichtigen schon die Inflation! (wo bin ich hier bloß hingeraten )
Wie wahr…DU (nicht andere) schriebst:
Mendoza hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 12:39
Und das die Lebenshaltungskosten in den letzten 15 Jahren viel schneller gestiegen sind als die Realloehne

kannst du auch knicken.
Wenn man Quatsch schreibt, muss man auch Reaktionen aushalten.


Halten wir also fest…

Die Lebenshaltungskosten sind um knapp 30 Prozent gestiegen.
Die Reallöhne sind sind um etwa 7 Prozent gestiegen.
Dementsprechend sind die NOMINAL Löhne um knapp 40 Prozent gestiegen.
Zu den von @Frank_Stein auch noch genannten Nettolöhne konnte bisher niemand konkretes beitragen. :D

Und jetzt meine grosse Frage.

Was bringt das alles in Bezug auf das Threadthema hier ?

—> Mindestlohn.

mfg
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Frank_Stein
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Also noch mal das Thema Nettolohn. Den Arbeitgeber interessiert ja nicht, was der AN am Ende als verfügbares einkommen oder Nettolohn zur Verfügung hat. Den Arbeitgeber interessiert nur, was er insgesamt an Arbeitskosten hat und da spielen neben den Nettoeinkommen eben auch die Sozialversicherungen, Steuern ... und weitere Kosten wie Urlaubsgeld ... eine Rolle.
Der Arbeitnehmer wiederum muss durch seine Arbeitsleistung all die Kosten, die er dem Arbeitgeber aufbürdet, mind. ausgleichen.
Gelingt dem AN das nicht, ist sein Job gefährdet.
Wenn die Politik nun auf die Arbeit immer mehr zusätzliche Kosten aufsattelt, dann werden viele Jobs einfach aus dem Markt fliegen, weil niemand mehr bereit ist, einfache Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen und viele gering Qualifizierte Beschäftigte werden ihren Job verlieren, weil der Markt es nicht mehr hergibt.

Das ist eine gefährliche Spirale, die durch den demografischen Wandel beschleunigt wird.

Ein kluger Mensch hatte mal gesagt: Wichtig ist, was hinten rauskommt.

Der hohe Mindestlohn führt zu weiterem Personalabbau, wodurch vor allem Migranten in strukturschwachen Regionen betroffen sein werden, in der Gastronomie ...

Wir brauchen hier mindestens eine Lohnpause. Insgesamt brauchen wir eine Lohnpause, denn der Exodus der Unternehmen hat längst begonnen (wobei auch Energiekosten eine Rolle spielen), auch ohne Regierungsbeteiligung der AfD, vor der viele Chefs medienwirksam warnen. Eine Mindestlohnerhöhung schafft eben auch den Zwang der Unternehmen, die anderen Löhne auch zu erhöhen, um den Lohnabstand zum Mindestlohn zu wahren.
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Mendoza
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Mendoza »

Skull hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 14:08
[Fullquote]
Ok, da habe ich mich verschrieben. Gemeint waren Nettolöhne. Das sollte aber aus dem Kontext klar zu erkennen sein!
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 14:42
Ok, da habe ich mich verschrieben. Gemeint waren Nettolöhne.

Das sollte aber aus dem Kontext klar zu erkennen sein!
Ist klar… :D

Nettolöhne ist aber (weiterhin) was anderes als Nominallöhne.
Und Nettolöhne sind auch nicht die Reallöhne…


Macht aber nix. Ist Dir ja egal.


Was willst Du denn nun in Bezug auf das Thema Mindestlohn mitteilen ?

mfg
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 14:29
Der hohe Mindestlohn führt zu weiterem Personalabbau
Kannst Du das mal bitte empirisch nachweisen ? :D

Gerade in Deutschland seit Einführung des Mindestlohnes.

Behaupten, schreiben, erwarten, befürchten und vorhersagen…kann ja jeder „irgendetwas“.

Wie hat sich das Personalbestand (SV-Beschäftigte in Deutschland) seit Einführung des Mindeslohnes entwickelt ?

Das Statistische Bundesamt schreibt da:

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist seit 2006 -
mit Ausnahme der von den ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie geprägten Jahre -
fast kontinuierlich gestiegen. Ende 2022 gab es rund 46 Millionen Erwerbstätige.


Da scheinen Deine Befürchtungen (und das grosse Beklagen einiger Arbeitgeber) nicht ganz im Einklang mit zu bringen.

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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Skull hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 14:45 Ist klar… :D

Nettolöhne ist aber (weiterhin) was anderes als Nominallöhne.
Und Nettolöhne sind auch nicht die Reallöhne…

Nettolöhne sind aber das, was der Arbeitnehmer nach Abzug der ganzen anderen Kosten für Miete und Mietnebenkosten ... für seine sonst Lebenshaltung zur Verfügung steht.
Bei Nominallohn ist nicht genau definiert, ob er sich auf den Netto- oder Bruttolohn bezieht. Das wäre auch kein großes Problem, wenn sich der Anteil, den der Nettolohn vom Bruttolohn ausmacht, nicht ändern würde. Aber leider wird hier in den nächsten Jahren einiges in Bewegung geraten, so dass man aus Arbeitnehmersicht schon den Lohn betrachten sollte, der einem nach Abzug der Steuern und Abgaben zur Verfügung steht.

Immerhin konkurriert dieser Betrag ja mit dem Bürgergeld und wenn man nun die Differenz bildet aus Nettoeinkommen und Bürgergeld und dann schaut ... muss es einen Anreiz geben, trotzdem zu arbeiten.
Wir bewegen uns aber in einem Teufelskreis, wenn wir versuchen, diese Differenz über den Mindestlohn anzuheben.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Skull hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 14:54 Kannst Du das mal bitte empirisch nachweisen ? :D

Gerade in Deutschland seit Einführung des Mindestlohnes.
Mein Vorschlag:
Feuert M. Fratzschner und gebt mir seinen Job. Ich werde dann einige Ressourcen dieses Instituts nutzen, um Dir eine fundierte Antwort auf Deine Frage zu geben ;)

Im Moment sind wir im Bereich der Theorie in der Mikroökonomie und teilweise in der Makroökonomie.

Aber gut:
wie würde man diese Untersuchung anstellen.
Man schaut sich das Lohngefüge in den einzelnen Regionen Deutschlands an mit Schwerpunkt auf jene Jobs im niedrig-qualifizierten Bereich und unter Migranten.
Man schaut auch auf die Gewinnentwicklung der Branchen, in denen überwiegend im Mindestlohnbereich gearbeitet wird.
Auch die Preisentwicklung in diesem Bereich wäre interessant zu beobachten und wie die Preiselastizität der Nachfrage in diesem Bereich ist.
Schau dir dann an, wie sich der Mindestlohn entwickelt und zeitgleich die Beschäftigtenzahl der Menschen in dieser Qualifikation.

Falls Du Zugang zu solchen Quellen hast, könnte man die Zahlen mal auswerten.

Vielleicht steigt ja tatsächlich die Dauer zwischen den Friseurbesuchen und somit die durchschnittliche Haarlänge, je stärker der Mindestlohn steigt.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 15:18
Nettolöhne sind aber das, was der Arbeitnehmer nach Abzug der ganzen anderen Kosten für Miete und Mietnebenkosten ...
für seine sonst Lebenshaltung zur Verfügung steht.
Das wird hier immer absurder. :D

Von seinem Nettolohn hat der Arbeitnehmer die Miete zu bezahlen.

Wie weit willst Du Dich jetzt hier weiter „entblössen“ ?
Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 15:21
Mein Vorschlag:

[…]
Ein einfaches NEIN hätte es auch getan. :D

Du kannst Deine These durch keinerlei Fakten untermauern.

mfg
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Mendoza »

Skull hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 15:35
Wie weit willst Du Dich jetzt hier weiter „entblössen“ ?

mfg
Ja, weil du unfairerweise Forderungen nach Quellen stellst, die man als Normalsterblicher gar nicht erfüllen kann mit normalem Aufwand!
Wie soll man z.B. empirisch belegen, dass eine um 50% höherer ML keine negativen Folgen hat? Das geht gar nicht. Sowas hat wahrscheinlich noch kein Staat probiert, außer es gibt da Hyperinflation. Aber allein der gesunde Menschenverstand sagt einem schon, dass das dann niemand mehr bezahlen kann bzw. will, wenn die allg. Preissteigerung vorher im normalem Rahmen bei 1-5% lag!
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 15:21
[Fullquote]
Also was treibst du denn hier für ein Kindergartenniveau? Skull hatte "DICH" nach empirischen Quellen und Belegen deiner Behauptungen gefragt und du kommst mit Marcel Fratzscher und diversen anderen Ablenkungsmanövern, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Atlas hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 16:41 Also was treibst du denn hier für ein Kindergartenniveau? Skull hatte "DICH" nach empirischen Quellen und Belegen deiner Behauptungen gefragt und du kommst mit Marcel Fratzscher und diversen anderen Ablenkungsmanövern, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben.
Ich hatte das in meinem Beitrag schon erklärt, dass es theoretische Überlegungen sind und man ein eigenes Forschungsinstitut benötigt, um die empirischen Quellen zu ermitteln. Lesen und Verstehen lernt man eigentlich in der Grundschule.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 16:13 Ja, weil du unfairerweise Forderungen nach Quellen stellst, die man als Normalsterblicher gar nicht erfüllen kann mit normalem Aufwand!
Wie soll man z.B. empirisch belegen, dass eine um 50% höherer ML keine negativen Folgen hat? Das geht gar nicht. Sowas hat wahrscheinlich noch kein Staat probiert, außer es gibt da Hyperinflation. Aber allein der gesunde Menschenverstand sagt einem schon, dass das dann niemand mehr bezahlen kann bzw. will, wenn die allg. Preissteigerung vorher im normalem Rahmen bei 1-5% lag!

Achso und der "gesunde Menschenverstand" oder besser was du für "gesunden Menschenverstand hältst, dient als empirisch gesicherter Fakt an sich? Wozu dann noch Statistiker und Zahlen, wenn einem der "gesunde Menschenverstand" ohnehin schon zuvor die allerbesten Weisheiten und absoluten Wahrheiten offenbart?. Weißt du ganz ehrlich auf dem Niveau können wir dann im Forum hier ganz generell nach dem Motto, "Ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt" debattieren, wo dann jeder/jede sein Ego damit streichelt, seine "persönliche Sicht" von "Wahrheit" der Welt kundzutun und diese ist freilich unfehlbar und absolut. Wer braucht dann schon noch Objekrivität oder Zahlen und Fakten.

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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Skull hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 15:35 Das wird hier immer absurder. :D

Von seinem Nettolohn hat der Arbeitnehmer die Miete zu bezahlen.

Wie weit willst Du Dich jetzt hier weiter „entblössen“ ?
Ich schrieb ja auch, für seine sonst(ige) Lebenshaltung. Ich bin ein Freund der Trennung der einzelnen Ausgabenbereiche und deswegen werden Miete und Energie usw. meist auch gesondert ausgewiesen.
Denn während man bei anderen konsumtiven Aussagen sparen kann, sind die Ausgaben für Miete usw. relativ fix und vor allem regional recht unterschiedlich, während Konsumausgaben für die meisten Artikel in Deutschland relativ gleich sind. Die Preise bei Amazon &Co richten sich selten nach dem Wohnort.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 16:13
Ja, weil du unfairerweise Forderungen nach Quellen stellst,
die man als Normalsterblicher gar nicht erfüllen kann mit normalem Aufwand!
Nix unfair. Man sollte seine Aussagen einfach sinnvoll und vernünftig machen.

Nicht irgendwie…ohne wirklichen Sinn oder nach Gefühl.
Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 16:49
Ich hatte das in meinem Beitrag schon erklärt, dass es theoretische Überlegungen sind …
und man ein eigenes Forschungsinstitut benötigt, um die empirischen Quellen zu ermitteln.

Lesen und Verstehen lernt man eigentlich in der Grundschule.
Da gehöre ich zur „old school“.

Man kann Fehler machen. Man kann diese zugeben.
Man kann sich sogar für gewisse Dinge entschuldigen.

Dann wäre es ja gut. :)

Man kann natürlich irgendeinen Blödsinn formulieren. Dann so tun als man TROTZDEM Recht hat.
Und Nebenschauplätze eröffnen, um trotzdem „irgendwie“ Recht haben zu wollen.
Oder seinen eigenen Quatsch zu übertünchen.

DAS ist aber nicht meine Welt. :D
Das mögen andere (hier) gerne fortsetzen. Aber ohne mich.

Für so einen „scheiss“…bin ich zu alt. :p

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Re: Mindestlohn

Beitrag von Mendoza »

Atlas hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 16:52 Achso und der "gesunde Menschenverstand" oder besser was du für "gesunden Menschenverstand hältst, dient als empirisch gesicherter Fakt an sich? Wozu dann noch Statistiker und Zahlen, wenn einem der "gesunde Menschenverstand" ohnehin schon zuvor die allerbesten Weisheiten und absoluten Wahrheiten offenbart?. Weißt du ganz ehrlich auf dem Niveau können wir dann im Forum hier ganz generell nach dem Motto, "Ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt" debattieren, wo dann jeder/jede sein Ego damit streichelt, seine "persönliche Sicht" von "Wahrheit" der Welt kundzutun und diese ist freilich unfehlbar und absolut. Wer braucht dann schon noch Objekrivität oder Zahlen und Fakten.

Willkommen im postfaktischen Zeitalter.
Dann stell dich doch mal auf einen Markt und versuch Brot für 100€ das Stück zu verkaufen. Dann wirst du sehen was ein fehlender empirischer Beweis von zu hohen Preisen Wert ist. Und Löhne sind Preise für Arbeit. Sorry für dich, wenn dir gesunder Menschenverstand fehlt. Kindergarten.

P.S. Ich habe keinen Link für mein Beispiel!
Zuletzt geändert von Mendoza am Sonntag 18. Februar 2024, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Atlas hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 16:52 Weißt du ganz ehrlich auf dem Niveau können wir dann im Forum hier ganz generell nach dem Motto, "Ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt" debattieren, wo dann jeder/jede sein Ego damit streichelt, seine "persönliche Sicht" von "Wahrheit" der Welt kundzutun und diese ist freilich unfehlbar und absolut. Wer braucht dann schon noch Objekrivität oder Zahlen und Fakten.

Willkommen im postfaktischen Zeitalter.
Wenn Überlegungen auf den Grundlagen ökonomischer Modelle beruhen, dann hat das nichts mit postfaktisch zu tun. Wenn Du diese ökonomischen Modelle infrage stellen möchtest, dann nur zu. Zeige, warum sich ein Produkt oder eine Dienstleistung besser verkauft, wenn man den Preis anhebt, ohne dass gleichzeitig die Leistung verbessert wird. Das wird in den meisten Fällen nicht funktionieren, außer bei Snob-Artikeln.

Ansonsten: So lange der Mindestlohn unter dem Gleichgewichtslohn liegt, also dem Preis, den der Arbeitgeber eh bereit wäre zu zahlen, hat der Mindestlohn kaum einen Einfluss auf die Nachfrage. In vielen westlichen Bundesländern und vor allem Großstädten und bei gefragten Fachkräften ist das sicherlich so, so dass viele darin kein Problem sehen. Aber ab einer gewissen Höhe macht er sich sehr wohl bemerkbar. Gestritten wird in der Ökonomie nicht darüber, ob er einen negativen Einfluss hat, sondern, ab welcher Höhe er diesen negativen Einfluss entfaltet.
Das ist eben regional unterschiedlich.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Sonntag 18. Februar 2024, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Yoshihiro Togashi »

Skull hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 17:01

Man kann Fehler machen. Man kann diese zugeben.
Man kann sich sogar für gewisse Dinge entschuldigen.

Dann wäre es ja gut. :)

Man kann natürlich irgendeinen Blödsinn formulieren. Dann so tun als man TROTZDEM Recht hat.
Und Nebenschauplätze eröffnen, um trotzdem „irgendwie“ Recht haben zu wollen.
Oder seinen eigenen Quatsch zu übertünchen.

Sehr richtig und damit Folgen sie dem generellen Trend keine Fehler oder mal Unrecht zu haben nicht zugegeben oder gar sich dafür entschuldigen zu müssen. Diese Blöße will man sich nicht geben. Ist ja in der analogen Welt heutzutage kaum anders.
Achtung Fachkräftemangel: Zirkusse finden kaum mehr Clowns, weil die besten Kandidaten des Faches in die Politik abwandern.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Skull hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 17:01
DAS ist aber nicht meine Welt. :D
Das mögen andere (hier) gerne fortsetzen. Aber ohne mich.

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Dann stell das nächste Mal einfach Deine Fragen so, dass man diese auch beantworten kann. Das ist ganz einfach.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 16:59
Ich schrieb ja auch, für seine sonst(ige) Lebenshaltung. Ich bin ein Freund der Trennung der einzelnen Ausgabenbereiche …
Ich verstehe.

DU weist zunächst andere auf Ihre (vermeintliche) Inkompetenz zur Vwl hin.
Nach vielen eigenen Unzulänglichkeiten, machst DU Dir dann Deine eigenen Definitionen.
Völlig losgelöst von irgendeiner Wirklichkeit oder Wirtschaftswissenschaft.

DEINE (eigene) Welt. Ist aber nicht meine. :p

Viel Spass noch in dieser „Diskussion“.

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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

zur Information.

Ab jetzt … wird der Moderator Spam und anderen themenfremden Dingen wieder nachgehen.

Thema ist -> Mindestlohn
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

Atlas hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 16:52 Achso und der "gesunde Menschenverstand" oder besser was du für "gesunden Menschenverstand hältst,(...)
Letzteres sind Schnellschüsse aus der Hüfte. Das Dumme: man übersieht bei solchen Schnellschüssen dann vieles, sieht weitere Zusammenhänge nicht. Im Grunde kann man das ganze dann so beschreiben: Ruder ganz schnell rumreißen und das Schiff dann ungewollt krachend auf Grund setzen. Danach heulen und jammern, man hätte das nicht gewollt, trüge auch so gar keine Verantwortung dafür, wäre wer "Anderes" gewesen, der das Ruder rumgerissen hätte. Der Klassiker halt.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Corghe »

Yoshihiro Togashi hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 17:05 Sehr richtig und damit Folgen sie dem generellen Trend keine Fehler oder mal Unrecht zu haben nicht zugegeben oder gar sich dafür entschuldigen zu müssen. Diese Blöße will man sich nicht geben. Ist ja in der analogen Welt heutzutage kaum anders.
Es ist leider so wie Sie schreiben. Letztendlich führt es dazu, dass das Niveau nachlässt und Menschen die wirklich etwas zu sage haben sich rasch verabschieden.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Corghe »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 17:04
[Fullquote]
Man sollte dann aber auch das in Anspruch genommene Modwell benennen um damit die Möglichkeit zu haben dessen Relevanz zu prüfen. Nicht alles was Professoren veröffentlichen ist wert gelesen zu werden.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Corghe »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 16:49 Ich hatte das in meinem Beitrag schon erklärt, dass es theoretische Überlegungen sind und man ein eigenes Forschungsinstitut benötigt, um die empirischen Quellen zu ermitteln. Lesen und Verstehen lernt man eigentlich in der Grundschule.
Und deshalb sollte man sich für die eigene These in der Fachliteratur informieren, Forschungsergebnisse zusammen tragen (nicht die Zitate vergessen) und die dort ausgewiesenen Ergbnisse zur Untermauerung der eigenen These verwenden. Dann kann man sich auch mit einem Beitrag faktisch auseinabndersetzen. Was Meinungen betrifft, da ist sehr viel gestattet, ohne den Anspruch auf Richtigkeit genügen zu müssen. Man sollte sich dessen bewusst sein. Leider wird hier öfter etwas aus dem Zusammenhang genommen wird, die eigene Meinung als allgemeingültiger Fakt dargestellt wird, Aussagen als Mehrheitsmeinung formuliert werden und negative Adjektive benutzt werden. Ablehnung und andere Sicht kann man auch neutral formulieren.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Corghe »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 15:21
[Fullquote]
Es ist erstaunlich was für ein Unfug hier schon mal zusammen geschrieben wird. Ob man sich traut so etwas in eigenem Namen auch zu schreiben?
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Corghe hat geschrieben: Dienstag 20. Februar 2024, 12:28 Was Meinungen betrifft, da ist sehr viel gestattet, ohne den Anspruch auf Richtigkeit genügen zu müssen. Man sollte sich dessen bewusst sein. Leider wird hier öfter etwas aus dem Zusammenhang genommen wird, die eigene Meinung als allgemeingültiger Fakt dargestellt wird, Aussagen als Mehrheitsmeinung formuliert werden und negative Adjektive benutzt werden. Ablehnung und andere Sicht kann man auch neutral formulieren.

Mea culpa ... ich hätte nicht annehmen sollen, dass die von vielen Ökonomen vorausgesetzte Grundannahme, dass mit steigenden Preisen die Nachfrage sinkt, bei der geneigten Leserschaft voraussetzen sollen.

Ich werde in Zukunft nicht mehr den Fehler machen, gewisse Grundkenntnisse in der Ökonomie (Grundvorlesung) ... vorauszusetzen.

Aber gut. Wie sieht im Allgemeinen eine Nachfragekurve aus?

https://www.bpb.de/cache/images/8/24041 ... .png?1AF28

Was passiert, wenn der Mindestpreis über dem Gleichgewichtspreis liegt?

https://www.wiwiweb.de/assets/courses/m ... -print.jpg

... und was passiert, wenn man in einem sehr heterogenen Umfeld einen einheitlichen Mindestlohn festlegt, der sowohl in der bayrischen Hauptstadt München ebenso, wie im vorletzten Dorf in Mecklenburg vor der polnischen Grenze gleich ist? ...
muss ich das auch noch mal erläutern, oder hat es endlich Klick gemacht?

Die Theorie ist simpel zu verstehen. Es ist auch schlüssig, dass man durch Einheitlichkeit nie allen gerecht werden kann. Aber natürlich ist es schwer, einen empirischen Beweis anzutreten, wenn man die Zahlen nicht zur Verfügung hat.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Corghe hat geschrieben: Dienstag 20. Februar 2024, 20:38
Ich denken Sie meinen die Elastiziät des Grenznutzens. Gossensches Gesetz: Der Grenznutzen ist der marginale Nutzenzuwachs eines Haushalts, der durch eine weitere Einheit des konsumierten Gutes entsteht.
Dabei kann sich der Grenznutzen bei bestimmten Gütern sehr stark verändern. Beispiel zu wenig Wasser in der Wüste man droht zu verdursten, Unwetter Überschwemmung ein negativer Nutzewn.
Es gibt eine Elastizität des Grenznutzens, aber in diesem Fall geht es um die nachgefragte Arbeit in Abhängigkeit vom Preis. Das ist analog zu einem Gut.
Die Zahlungsbereitschaft des Kunden hängt dann natürlich vom Grenznutzen ab, ja. Der Preis sollte den Nutzen nicht übersteigen, da das Geschäft dann für den Käufer keinen Sinn ergeben würde.

Die Frage ist jetzt, was passiert, wenn die unternehmen steigende Kosten wegen steigender Löhne haben, ohne dass dabei die Produktivität gestiegen ist.

Der Arbeitgeber hat nun zwei Möglichkeiten. Er erhöht auf die Preise für die Kunden, um so die gestiegenen Kosten weiterzugeben. Wenn die Konkurrenten ebenfalls die Preise anheben müssen (weil auch sie mit gestiegenen Lohnkosten zu kämpfen haben), wird der Kunde schon mal nicht zur Konkurrenz abwandern.

Aber der Konsumentenrendite (also die Differenz aus Nutzen und Kosten) sinkt.

Wenn das Unternehmen die Kosten wegen der Konkurrenz (beispielsweise aus dem Ausland) nicht anheben kann, muss er auf Gewinne verzichten.

Weitere Möglichkeiten des Arbeitgebers bestehen darin, Arbeit durch Kapital zu substituieren, die Preise zu erhöhen, was zu sinkender Nachfrage führt, man verkauft weniger, muss weniger produzieren, kann bei geringerer Produktionsmenge Leute einsparen.


Die Linken argumentieren ja, dass Löhne wie ein Perpetuum mobile funktionieren.
Höhere Löhne -> höhere Nachfrage nach Produkten ->steigende Nachfrage nach Arbeitskräften -> noch höhere Löhne.

Aber da wir in einer offenen Volkswirtschaft leben, läuft das dann eher in die Richtung, dass heimische, teurer werdende Produkte durch günstigere Produkte aus dem Ausland substituiert werden bzw. die Hersteller die Produktion ins Ausland verlagern. Genau das erleben wir zur Zeit, was nicht nur mit den steigenden Mindestlöhnen zu tun hat, aber auch mit den hohen Lohn- und Lohnnebenkosten im Allgemeinden.

Wenn sich die Leute dann aber um ihren Job sorgen müssen, weil sich das Unternehmen den eigenen Lohn nicht mehr leisten kann, aus ausländische Konkurrenten billiger geworden sind, dann macht auch der Konsum weniger Spass. und wenn der Staat zur Finanzierung der Arbeitslosigkeit die LNK weiter anheben muss, dann bleibt auch netto weniger für zusätzlichen Konsum übrig.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Realist2014 »

Corghe hat geschrieben: Dienstag 20. Februar 2024, 12:28 Und deshalb sollte man sich für die eigene These in der Fachliteratur informieren, Forschungsergebnisse zusammen tragen (nicht die Zitate vergessen) und die dort ausgewiesenen Ergbnisse zur Untermauerung der eigenen These verwenden.
Nun,

gemäß dieser Quelle

:https://de.statista.com/statistik/daten ... -laendern/

hat Deutschland innerhalb der EU kaufkraftbereinigt bereits den höchsten Mindestlohn.

Trotzdem fordern SPD und Grüne eine signifikante Erhöhung:


Kennen diese Parteien diese Fakten nicht oder werden diese einfach ignoriert?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Kritikaster
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Kritikaster »

Realist2014 hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 08:10gemäß dieser Quelle

:https://de.statista.com/statistik/daten ... -laendern/

hat Deutschland innerhalb der EU kaufkraftbereinigt bereits den höchsten Mindestlohn.

Trotzdem fordern SPD und Grüne eine signifikante Erhöhung:

Kennen diese Parteien diese Fakten nicht oder werden diese einfach ignoriert?
Es kommt ja noch verrückter:
Der Mindestlohn soll im kommenden Jahr steigen, auf dann 12,82 Euro. Doch bei dem Kompromiss in der zuständigen Kommission wurden die Gewerkschaften überstimmt. SPD-Chefin Esken will deshalb die Arbeitsweise des Gremiums ändern. ...
Die Mindestlohnkommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern hatte die Erhöhungsschritte bis 2025 im vergangenen Jahr beschlossen. Erstmals war die Gewerkschaftsseite dabei von der unabhängigen Kommissionsvorsitzenden überstimmt worden, die mit den Arbeitgebern gestimmt hatte. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte mindestens 13,50 Euro gefordert. https://www.tagesschau.de/inland/esken- ... n-100.html
Jede Wette: Hätte die unabhängige Kommissionsvorsitzende mit der Gewerkschaftsseite gestimmt, gäbe es für Esken keinen Grund, am Verfahren etwas zu ändern.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Corghe »

Realist2014 hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 08:10 Nun,

gemäß dieser Quelle

:https://de.statista.com/statistik/daten ... -laendern/

hat Deutschland innerhalb der EU kaufkraftbereinigt bereits den höchsten Mindestlohn.

Trotzdem fordern SPD und Grüne eine signifikante Erhöhung:


Kennen diese Parteien diese Fakten nicht oder werden diese einfach ignoriert?
Das ist kein Widerspruch zu meinem Beitrag. Selbst wenn sie es nicht nutzen, obwohl sie es wissen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Realist2014 »

Corghe hat geschrieben: Montag 29. April 2024, 14:53 Das ist kein Widerspruch zu meinem Beitrag. Selbst wenn sie es nicht nutzen, obwohl sie es wissen.
Das habe ich auch nicht geschrieben.

Deinen Appell muss eben die SPD und die Grünen gerichtet werden...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Kritikaster hat geschrieben: Montag 29. April 2024, 14:24

Jede Wette: Hätte die unabhängige Kommissionsvorsitzende mit der Gewerkschaftsseite gestimmt,
gäbe es für Esken keinen Grund, am Verfahren etwas zu ändern.
Die Esken sollte einfach mal nachdenken…

Wenn es nur noch eine KONSENS-Entscheidung geben WÜRDE…

würde eine Seite der Verantwortlichen ab und zu einfach nur NEIN sagen. Kein Konsens dann, keine Veränderung. :D

Ob die die Esken das bedenkt ? :p

mfg
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Kritikaster »

Skull hat geschrieben: Montag 29. April 2024, 15:26Die Esken sollte einfach mal nachdenken…

Wenn es nur noch eine KONSENS-Entscheidung geben WÜRDE…

würde eine Seite der Verantwortlichen ab und zu einfach nur NEIN sagen. Kein Konsens dann, keine Veränderung. :D

Ob die die Esken das bedenkt ? :p
Absolut! :thumbup:
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Re: Mindestlohn

Beitrag von garfield336 »

Corghe hat geschrieben: Freitag 16. Februar 2024, 13:46 Die Gesamtabgabenlast ist entscheidend.
Bruttomindestlohn Luxemburg
2571€
Rentenversicherung -206€
Krankenversicherung -78€
Pflegeversicherung -27€

Steuern bei einer Person die ledig ist und keine Kinder hat.
Steuergutschrift +50€
CISSM +70€ (Steuergutschrift für Mindestlohn)
CI-CO2 +14€ (Ausgleich für CO2 Steuer)
Steuern -141€
(defacto bezahlt diese Person also nur 7£euro Steuern)


Nettolohn 2252E

Dazu sind die Dinge wie Kinderbetreuung und Essen während der Schulzeit und öffentlicher Transport komplett GRATIS.


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firlefanz11
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Re: Mindestlohn

Beitrag von firlefanz11 »

garfield336 hat geschrieben: Dienstag 14. Mai 2024, 09:41 Bruttomindestlohn Luxemburg
2571€
Rentenversicherung -206€
Krankenversicherung -78€
Pflegeversicherung -27€
Habts ihr keine Arbeitslosenversicherung?
Davon ab: Sehr löblich. Vllt. wabder ich ja nach L aus statt nach Dänemark... :D
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Re: Mindestlohn

Beitrag von garfield336 »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 14. Mai 2024, 10:37 Habts ihr keine Arbeitslosenversicherung?
Davon ab: Sehr löblich. Vllt. wabder ich ja nach L aus statt nach Dänemark... :D
Arbeitslosengeld gibt es auch. steht aber irgendwie nicht auf der Gehaltsabrechnung.
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firlefanz11
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Re: Mindestlohn

Beitrag von firlefanz11 »

garfield336 hat geschrieben: Dienstag 14. Mai 2024, 10:57 Arbeitslosengeld gibt es auch. steht aber irgendwie nicht auf der Gehaltsabrechnung.
Nein, nicht Arbeitslosengeld! Arbeitslosenversicherung...!
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Re: Mindestlohn

Beitrag von garfield336 »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 14. Mai 2024, 10:59 Nein, nicht Arbeitslosengeld! Arbeitslosenversicherung...!
Das zahlt wohl der Staat und der arbeitgeber. Auf dem Gehaltszettel ist das nicht aufgeführt.
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firlefanz11
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Re: Mindestlohn

Beitrag von firlefanz11 »

garfield336 hat geschrieben: Dienstag 14. Mai 2024, 11:02 Das zahlt wohl der Staat und der arbeitgeber. Auf dem Gehaltszettel ist das nicht aufgeführt.
AH! Hier wirds vom Bruttolohn abgezogen...
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Corghe »

garfield336 hat geschrieben: Dienstag 14. Mai 2024, 09:41 Bruttomindestlohn Luxemburg
2571€
Rentenversicherung -206€
Krankenversicherung -78€
Pflegeversicherung -27€

Steuern bei einer Person die ledig ist und keine Kinder hat.
Steuergutschrift +50€
CISSM +70€ (Steuergutschrift für Mindestlohn)
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Dazu sind die Dinge wie Kinderbetreuung und Essen während der Schulzeit und öffentlicher Transport komplett GRATIS.


Das ist immer noch einige hundert Euro mehr als jemand der in Deutschland arbeitet.

Klar, das können sich Länder wie Luxembourg, mit derart hohen Steuereinnahmen pro Kopf aus der Wirtschaft, auch leisten. Wenn auf 653.000 Einwohner, die Gewinne aus dem operativen Geschäft für 448 Mio EU-Einwohner anfallen, dann genügt bereits eine minimale Gewinnbesteuerung um pro Kopf eine x-fach höhere Steuereinnahme zu realisieren. Weshalb meinen Sie befinden sich so viele Firmensitze in Luxemburg?
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Re: Mindestlohn

Beitrag von jack000 »

garfield336 hat geschrieben: Dienstag 14. Mai 2024, 09:41 Nettolohn 2252E

Dazu sind die Dinge wie Kinderbetreuung und Essen während der Schulzeit und öffentlicher Transport komplett GRATIS.


Das ist immer noch einige hundert Euro mehr als jemand der in Deutschland arbeitet.
Das hört sich gut an, aber wie weit kommt man damit? Ich kenne das aus der Schweiz, da sind 2252€ Netto die Schwelle zur Armutsgrenze, was u.a. auch an den teuren Wohnkosten liegt.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von jack000 »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 14. Mai 2024, 11:05 AH! Hier wirds vom Bruttolohn abgezogen...
Nicht ganz, die Hälfte zahl der Arbeitgeber und das taucht in keiner Lohnabrechnung auf.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von firlefanz11 »

jack000 hat geschrieben: Freitag 17. Mai 2024, 12:57 Nicht ganz, die Hälfte zahl der Arbeitgeber
Korrekt
und das taucht in keiner Lohnabrechnung auf.
Inkorrekt. Auf Meiner taucht das IMMER auf...!
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Re: Mindestlohn

Beitrag von jack000 »

firlefanz11 hat geschrieben: Freitag 17. Mai 2024, 14:05 Inkorrekt. Auf Meiner taucht das IMMER auf...!
Ok, ich hatte das bisher bei keinem meiner Arbeitgeber gesehen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

Als Arbeitgeber, sehe ich eigentlich nicht ein , das ich und unsere weit über Tarif bezahlten Facharbeiter durch ihre hohen Abzüge und unsere hohen Lohnnebenkosten, den beschissen bezahlten Arbeitnehmern bei einer 40 Stunden Woche noch Aufstockungen finanzieren.

Der Mindestlohn für eine 40 Stunden Woche muss sobhoch sein , das der Arbeitnehmer nicht noch Aufstockung beantragen muss. Ich halte ca. 14 Euro für völlig angemessen.

Aber Neh ist klar , plötzlich würden hier einige selbstverständlich ihr Büro lieber selber sauber machen , bevor sie höllische 14€ die Stunde zahlen 😂
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
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Re: Mindestlohn

Beitrag von garfield336 »

Corghe hat geschrieben: Freitag 17. Mai 2024, 12:40 Klar, das können sich Länder wie Luxembourg, mit derart hohen Steuereinnahmen pro Kopf aus der Wirtschaft, auch leisten. Wenn auf 653.000 Einwohner, die Gewinne aus dem operativen Geschäft für 448 Mio EU-Einwohner anfallen, dann genügt bereits eine minimale Gewinnbesteuerung um pro Kopf eine x-fach höhere Steuereinnahme zu realisieren. Weshalb meinen Sie befinden sich so viele Firmensitze in Luxemburg?
Na warum? wegem dem sehr guten wirtschaftlichen Umfeld und sehr guten Mitarbeiter.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von garfield336 »

jack000 hat geschrieben: Freitag 17. Mai 2024, 12:56 Das hört sich gut an, aber wie weit kommt man damit? Ich kenne das aus der Schweiz, da sind 2252€ Netto die Schwelle zur Armutsgrenze, was u.a. auch an den teuren Wohnkosten liegt.
Es ist der Mindestlohn. Sie können sich also denken dass das absolut nicht viel sind.

Im Zentrum bekommst du dafür nicht mal eine 1 Zimmer Wohnung:
https://www.athome.lu/de/mieten/wohnung ... srf_max=50
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Seidenraupe »

All mine hat geschrieben: Freitag 17. Mai 2024, 14:17 Als Arbeitgeber, sehe ich eigentlich nicht ein , das ich und unsere weit über Tarif bezahlten Facharbeiter durch ihre hohen Abzüge und unsere hohen Lohnnebenkosten, den beschissen bezahlten Arbeitnehmern bei einer 40 Stunden Woche noch Aufstockungen finanzieren.

Der Mindestlohn für eine 40 Stunden Woche muss sobhoch sein , das der Arbeitnehmer nicht noch Aufstockung beantragen muss. Ich halte ca. 14 Euro für völlig angemessen.

Aber Neh ist klar , plötzlich würden hier einige selbstverständlich ihr Büro lieber selber sauber machen , bevor sie höllische 14€ die Stunde zahlen 😂
+die Mindestlohnkommiession, nichtdie Politik, soll den Mindestlohn festsetzen

ihr bednkt bei euren Forderungen leider nie, welche Auswirkungen unangemessene Erhöhungssprünge mit sich bringen.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

Seidenraupe hat geschrieben: Freitag 17. Mai 2024, 23:18 +die Mindestlohnkommiession, nichtdie Politik, soll den Mindestlohn festsetzen

ihr bednkt bei euren Forderungen leider nie, welche Auswirkungen unangemessene Erhöhungssprünge mit sich bringen.
Was "UNANGEMESSEN" ist oder nicht entscheiden aber auch Experten und nicht du.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

All mine hat geschrieben: Freitag 17. Mai 2024, 14:17 Als Arbeitgeber, sehe ich eigentlich nicht ein , das ich und unsere weit über Tarif bezahlten Facharbeiter durch ihre hohen Abzüge und unsere hohen Lohnnebenkosten, den beschissen bezahlten Arbeitnehmern bei einer 40 Stunden Woche noch Aufstockungen finanzieren.

Der Mindestlohn für eine 40 Stunden Woche muss sobhoch sein , das der Arbeitnehmer nicht noch Aufstockung beantragen muss. Ich halte ca. 14 Euro für völlig angemessen.

Naja letztendlich sind die sogenannten "Aufstockungen" nichts anders als das der Staat ( Steuerzahler) die Lohnkosten sponsort, die sich der Unternehmer dadurch spart.
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