Wir sind in einem Strang über die Ukraine, die nicht mal 25 Jahre nach Ihrer Staatlichkeit ringt. Die ein paar mini Kurzläufer in der ukrainischen Geschichte konnten dort gar keinen homogenen Ansatz einer staatlichen Souveränität oder gar der Identität einer Nation verleihen, um Wertesysteme aufzubauen, die nicht mal in einigen europäischen Staaten immer noch als Maßstab einer gewünschten Demokratie gelten dürften.schokoschendrezki » Mo 13. Apr 2015, 20:14 hat geschrieben:
Genau das: dass das System Putin ebenso wie das hinübergerettete Oligarchen-System der Ukraine keine Einzelfälle sondern systemisch für Erscheinungen wie den Neo-Patriotismus in der Türkei, Ungarn, Japan, Indien etc sind ... versuchte ich hier in zig Beiträgen glaubhaft zu machen. Und diesen Erscheinungen ein Gegenmodell gegenüberzustellen, das, wie sich schon aus meinerm User-Attribut ergibt, ein kosmopolitisches ist. Zuerst fragte ich mich, was Du eigentlich in einem Forum wie diesem suchst. Womöglich muss ich mir aber auch die Frage stellen, was ich in einem Forum wie diesem hier suche.
Ukraine hat relativ erst vor kurzem Ihre Unabhängigkeit bekommen und alle Referenden und Wahlen bestätigten dort auch den Willen des Volkes, in den international vertraglich festgelegten Grenzen nun mal selbst für die eigene Bevölkerung und ihren Staat zu sorgen und frei zu entscheiden.
Und der Majdan 2013 und die Präsidentschaftswahl 2014 bekräftigten es erneut.....
In Anbetracht der Aggression von Russland, das nun mal die selbst paraphierten Verträge bricht und militärisch die junge Freiheit mit all ihrer zweifellos unverschonten Jugendpubertät angreift und zerstört, gerade jetzt das kosmopolitisch zu funktionierende Wertesystem im ukrainischen Staat zu verlangen, ist bei aller Ehre - nur eine Utopie.....
Nicht die erste in der Zeit, die wir noch die Neuzeit nennen.
Die ganze Welt als Heimat zu betrachten und zu lieben, lässt sich besonders schwer zu einem Zeitpunkt arrangieren, wenn man von einem Teil dieser Welt mit Raketen, Panzern und anderen Waffen gegen die eigene Freiheit und Souveränität angegriffen wird...
Ukraine kämpft um das Überleben, nur weil das Land sich für die demokratische Wertesysteme entschieden hatte und dafür die russische Aggression erntete.
Dem Land wurden und werden keine Zeit und wenig Mitteln gegeben, die Gesellschaft zur Bewältigung der inneren Probleme umzukrempeln.
Das Land kämpft um das Überleben.....
Auch für einen religiösen Menschen ist es schwer, immer noch das Gegenüber dafür zu lieben, weil es auf mich schießt und mein Eigentum stiehlt.
Gegen das Unrecht mit seinem Diebstahl und Terror vorzugehen, heißt es in dieser Welt von heute, immer noch konsolidiert mit dem Gleichen zu entgegnen und nicht Visionen mit einem orangenen oder anders farbigen Gewand zu besingen oder zu malen.
Ukraine hat sich für die EU entschieden und die EU ist bei weitem nicht die Marie und nicht der Udo. Diesen Grundsatz sollte man bei all der schönen Träumerei und auch Haarkrümmen nicht vergessen.
Es gilt HIER immer noch:
- sich für die europäische Werte zu entscheiden, heißt diese künftig auch zu vertreten.
Egal, ob es dabei auch die Störenfriede gibt. Diese gilt es in ihrer Randerscheinung genauso wie eine Volkskrankheit in der Medizin, im Auge zu behalten und eine Epidemie nicht zuzulassen.
Bevor die Ukraine sich mit dem Kosmos beschäftigt, müssen ihr Zeit und Möglichkeiten gegeben werden, zuerst dazu selbst einen Weltraumschiff zu bauen.
Zur Zeit werden ihr die dazu nötigen Ressourcen und Mittel aber brutal durch den nachbarlichen Überfall geraubt.
P.S.
Das Hymnesingen ist immer noch in der Regel NICHT der Ausdruck des Fremdenhasses sondern (nicht nur historisch....) eine berechtigte und solidarische Reaktion dagegen.......
Du scheinst es m.M. nach, vehement auszublenden.....