Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

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Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 » Di 24. Mär 2015, 16:13 hat geschrieben:
Nein wirklich. Völlig neue Info für mich :rolleyes: Habe ich auch nie gesagt das die Ukrain nur Tee trinkt, aber mehr auf dem Kerbholz haben die Sepas laut den Berichten.
Ich habe in dem von dir zitierten Bericht mal kurz nachgezählt.
12xStörung des Waffenstillstands, 3xUkraine, 2xSeparatisten, 7xunklar, wer.
Richtig, die Sepas haben mehr auf dem Kerbholz. 2 ist schließlich mehr als drei.
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schokoschendrezki
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

jan2009 » Di 24. Mär 2015, 15:35 hat geschrieben: Das ist nur deine Sicht der Dinge.
Die Politik repräsentiert die Werte der Einzelnen, die Gemeinsamkeit und ihre Gleichgesinnte suchen. Eine genetisch vorprogrammierte Schutzmaßnahme der Menschheit.
Und ohne Wurzeln steht auch kein Baum.
Egal welche Grundwerte mehr oder weniger in Vordergrund treten, sie haben auch ihren Ursprung, der sehr wohl IMMER politisiert wird, da jeder mehr oder weniger aufgeklärte Mensch auch seine Gemeinsamkeiten sucht.
Und Freiheit und Solidarität schließen sich trotzdem auch nicht aus.

Dein grenzenloses Internet wird davon auch nicht frei.
Das ist eine akademische Träumerei.
Ganz und gar nicht. Das ist der Gang der Dinge, und ich habe sogar ein gewisses Verständnis für jene, denen das zu schnell und zu unkontrolliert geht.

Nebenbei: Über Solidarität sind wir uns einig. Solidarität ist ein humanistischer Basiswert unabhängig von allen politischen Richtungen. Und "genetisch vorprogrammiert" ist die Suche nach Schutz und Sicherheit innerhalb von Gemeinschaften mit persönlichem Kontakt (Familie, Freundeskreis, Interessenvereine etc.) Wenn die Suche nach Gemeinschaften, in denen der Einzelne als Einzelwesen nicht mehr sichtbar ist - und das sind in erster Linie Nationen, Religionen, soziale Klassen - wenn diese Hiwendung an übergerodnete Gemeinschaften nicht nur als Fehlentwicklung sondern auch noch als "genetisch vorprogrammiert" gesehen wird ... dann wirds wirklich gefährlich ...
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Darkfire
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

robro43 » Di 24. Mär 2015, 15:31 hat geschrieben:
Dmytro Jarosch vom "rechten Sektor" und sein Aufruf zur Entrussifizierung der Ukraine und andere Autoritäten der "Swoboda" werden demnach also zu Unrecht von mir Fascisten genannt ?
Zitat:
Jarosch hat zwei Jahrzehnte lang bewaffnete Nationalisten bei Wehrübungen geschult. Sein Rechter Sektor verfügt jetzt über mehrere tausend bewaffnete Kämpfer. Jarosch nennt seine Kameraden "Soldaten der nationalen Revolution" und ruft zum "nationalen Befreiungskrieg" für die "Entrussifizierung der Ukraine" auf...
Zitatende
http://ml.spiegel.de/article.do?id=956680

#Faschismus dagegen ist historisch eindeutig mit zahllosen Verbrechen gekoppelt....#

diese Erklärung, das als Faschisten nur jene Nationalisten genannt werden können die bereits Verbrechen begangen haben kann ich nicht übernehmen, für mich reichen entsprechende Absichtserklärungen von anerkannten ukrainischen Autoritäten mit Macht und Einfluss wie Dmytro Jarosch sie Faschisten zu nennen.

Nicht jeder Nationalist ist auf Grund der "Überbetonung" von national denkend gleich ein Faschist, das sehe ich ebenso aber er wird es ggf. durch seine Taten, Absichtserklärungen und Zielsetzung.

#....aber das Gerede von "den Faschisten" in der Ukraine ist doch tatsächlich blanker Unsinn.#
und das kann ich eben nicht mehr glauben dafür gab es bisher allzu viel "Gerede" und Absichtserklärungen von ukrainischen
Faschisten wie Dmytro Jarosch mit seinen mehreren tausend Kampfgenossen und anderen.
Schau dir mal an wie Faschismus definiert ist und dann sag mir wer dir hier sofort einfällt.

Merkmale
Der Faschismus duldet keine andere Weltanschauung neben sich. Getreu dem Führerprinzip haben sich alle seinen Regeln, die vom Führer sozusagen verkörpert werden, in ihrem Denken und Handeln zu unterwerfen. Das Führerprinzip ist mit allen Mitteln durchzusetzen. Gewalt gilt dabei als absolut legitim. Als ebenso legitim gilt die gewaltsame Machtergreifung, denn der "natürliche" Anspruch auf die Macht besteht aus der Sicht des Faschisten ohnehin. Diese Macht ist demnach dauerhaft zu sichern. Meinungsfreiheit, demokratische Strukturen, eine funktionierende Opposition oder gar freie Wahlen sind daher in solchen Systemen nicht denkbar.
Um dem Gedanken der Gleichheit im Volke gerecht zu werden, duldet der Faschismus keine Interessenvertretungen einzelner Gruppen wie beispielsweise Gewerkschaften oder Frauenbewegungen. Die offizielle Partei gilt als einzige Interessenvertretung aller.
Die eigene Nation bzw. das eigene Volk steht an erster Stelle. Jede Entwicklung, auch im Ausland, wird ausschließlich danach bewertet, ob sie den Bedürfnissen der eigenen Nation dient. Tut sie das nicht, kann dies ein ausreichender Grund für einen Angriff sein.
Unterfüttert wird diese Denkweise mit einem Rassismus, der das eigene Volk als höherwertig und überlegen gegenüber anderen Völkern betrachtet. Deshalb soll eine Stärkung und Vergrößerung dieses Volkes zu einer Verbesserung der Welt führen. Der Rassismus, oftmals verbunden mit Antisemitismus, entfaltete sich bisher nur im nationalsozialistischen Deutschland in vollem Umfang, allerdings ist jedes faschistische Regime dafür anfällig.
Zur Reinerhaltung des Volkes erfolgt eine Auslese, in deren Rahmen als minderwertig geltende Gruppen herabgesetzt oder "aussortiert" werden. Dies kann sich auf Behinderte oder Homosexuelle beziehen, aber auch auf Anhänger unliebsamer Weltanschauungen oder Immigranten und deren Nachkommen.

http://www.dir-info.de/dokumente/def_faschisten.html
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Darkfire » Di 24. Mär 2015, 16:35 hat geschrieben:
Schöne Wortspielerei die du hier ablieferst.
Es wurde in diesem Interview von regulären Truppen gesprochen, also Truppen die ganz offizielle Stellungsbefehl haben vom Generalstab aus befehligt werden und auch ganz offen in der russischen Befehlshierarchie kämpfen.
Warum wohl geben sie sich dann die in der Ostukraine kämpfenden Truppen so viel Mühe alles zu verdecken was sie als Reguläre Truppen identifizieren würde ?
In dem Moment wo sie das machen werden sie zu irregulären Truppen und nichts anderes sagt das Interwiew.

Ich glaube du würdest noch die Existenz von Pfannen verneinen wenn sie dir längst ins Gesicht donnern.

Es ist dabei ziemlich interessant das du dabei immer auf diesen Chef des ukrainischen Generalstabs verweist.
Was hat er den gesagt ?



Man verdreht und verkürzt alles bis einem die Aussage in den Kram passt.
"Wir kämpfen nicht gegen Einheiten der regulären russischen Armee."

Das war seine Aussage.

Sein Präsident meldete jedoch immer, russische Panzereinheiten gesehen und teilweise rückstandslos vernichtet zu haben, die die russisch-ukrainische Grenze überschritten hatten.
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten befinden sich inzwischen "Tausende ausländische Truppen und Hunderte ausländische Panzer" in der Ukraine.
http://www.tagesschau.de/ausland/ukrain ... o-102.html
Die ukrainische Armee hat sich nach heftigen Kämpfen vom Flughafen Luhansk zurückgezogen. Nach Angaben der Armee sind auch russische Panzer an den Gefechten beteiligt. Präsident Poroschenko sagt, Russland habe mit einer „direkten und offenen Aggression“ begonnen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 29198.html
Sein Land sei „militärischer Aggression und Terror“ ausgesetzt, sagte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko beim EU-Gipfel in Brüssel. Tausende russische Soldaten und Hunderter Panzer seien im Osten der Ukraine. Am Montag kämpfte seine Armee gegen ein russisches Panzerbataillon am Flughafen in Lugansk, die ukrainischen Streitkräfte mussten sich wenig später geschlagen geben, heißt es.
http://www.bild.de/politik/ausland/ukra ... .bild.html
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Dienstag 24. März 2015, 15:55, insgesamt 1-mal geändert.
Bobo
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Bobo »

Wenn hier wirklich immer noch darüber diskutiert wird, ob reguläre russische Truppen in die Ukraine einmarschiert sind oder ob da geklonte Ostukrainer kämpfen, kann man sich nur an den Kopf fassen. Jeder Hansel weltweit weiß, wer da mit Panzern auf unterbewaffnete Bauern losgeht und versucht, die Aggression gegen ein fremdes Land mit Märchen aus den Anfängen der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts zu rechtfertigen.

Rückständige Vandalen, die idealen Söldnerlakaien, die für ein paar wertlose Rubel Menschen eines anderen Landes auf deren Boden überfallen haben und ermorden, im Auftrag eines geistesgestörten und mit Komplexen überladenen Möchtegernführers.
Kiew schafften die Ruzzen nicht! Dafűr nahmen sie Washington 2025 im Sturm. Die freie Welt braucht neue Anführer! Trumps USA hat fertig!
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jan2009
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

schokoschendrezki » Di 24. Mär 2015, 15:37 hat geschrieben:
Ganz und gar nicht. Das ist der Gang der Dinge, und ich habe sogar ein gewisses Verständnis für jene, denen das zu schnell und zu unkontrolliert geht.

Nebenbei: Über Solidarität sind wir uns einig. Solidarität ist ein humanistischer Basiswert unabhängig von allen politischen Richtungen. Und "genetisch vorprogrammiert" ist die Suche nach Schutz und Sicherheit innerhalb von Gemeinschaften mit persönlichem Kontakt (Familie, Freundeskreis, Interessenvereine etc.) Wenn die Suche nach Gemeinschaften, in denen der Einzelne als Einzelwesen nicht mehr sichtbar ist - und das sind in erster Linie Nationen, Religionen, soziale Klassen - wenn diese Hiwendung an übergerodnete Gemeinschaften nicht nur als Fehlentwicklung sondern auch noch als "genetisch vorprogrammiert" gesehen wird ... dann wirds wirklich gefährlich ...
Ja, wenn....
Darin sind wir uns einig.

Das singen einer Nationalhymne und Stickmuster auf einem Hemd sind aber noch lange kein Nationalismus.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

Cobra9 » Di 24. Mär 2015, 14:41 hat geschrieben:
Wieder eine gewagte Behauptung. Wie kommen dann recht moderne Kampfpanzer Russland in die Ostukraine ? Logisch als Gefährt für die Fahrt in den Urlaub :rolleyes: Der ARES Report ist das recht gründlich. T-72B3 sind Versionen die NUR in Russland verwendet werden.

Online Quellen:

http://www.military-today.com/tanks/t72b3.htm


http://www.liveleak.com/view?i=191_1409599577


Eine sehr gute Quelle ist noch Lost Armor. Site ist zwar in Russisch, aber recht genau. Da stehen nette Systeme drin- aber stammen aus Russland. Du willst mir also jetzt ernsthaft erzählen das Soldaten in Russland schwere Gerät mit in den Urlaub kriegen ?

Mit der Haubitze zum Skifahren quasi. Nur wie erklärt sich dann das ein Panzer-Bat aus Russland bei Debalzewe gekämpft hat. Die Hunde führen auf die Spur

https://www.bellingcat.com/news/uk-and- ... el-sobaka/

Dazu diverse andere Berichte auch Angehörigen vermisster Soldaten. Ja ich weiss die Soldatenmütter sind Spione und AI auch. Aber jedem seine Meinung. Für mich ist der Nachweis erbracht das aktive Truppen aus Russland in der Ostukraine aktiv waren. Das ist abzulehnen.

Hier mal eine Aufstellung welche Einheiten der Russen in der Ukraine wohl aktiv sind.

Kleiner Teaser:

Nicht schlecht was Russland da in den Kampf geschickt hat und kein Wunder das Ukraine massive Probleme hatte. Spetsnaz und Co. sind eine Hausnummer.





Ahso noch was zur OSZE

http://www.osce.org/ukraine-smm/145931

Zusammenfassend kann man sagen, das die Verletzung der Waffenruhe überwiegend von Terroristenseite begangen wird. Bischen einseitig was Du so von Dir gibst.
KEINE "gewagte" Behauptung es war lediglich meine Antwort auf die belegbar falsche Behauptung es befanden und befinden sich
russische Truppen in der Ukraine. Selbstverständlich gehe ich davon aus das die Rebellen von Russland vor dem Waffenstillstand Waffenhilfe bekommen haben um diesen zu ermöglichen die USA und GB rüsten die ukrainische Armee nach
dem Waffenstillstandsabkommen aus und die ukrainische "Führung" spricht seither von "Rückeroberung".

#Zusammenfassend kann man sagen, das die Verletzung der Waffenruhe überwiegend von Terroristenseite begangen wird#

natürlich kann man das sagen, sogar leicht und flockig, wie vieles andere auch, eine schlüssige Beweisführung bei dem ich zu einer
Schuldzuweisung von 70% Kiew und 30% Rebellen kam ist schon mühsamer aber an Hand des Links kann sich auch jeder selber ein Bild machen, man sollte allerdings bereit sein für unwahrscheinlich zu halten das die Rebellen ihre eigenen Gebiete beschießen. Was ich mit gleicher Gewißheit von Faschisten denen es um ihr "großes" Ziel geht nicht behaupten würde.

#Bischen einseitig was Du so von Dir gibst.#

Ich hatte in der Hauptsache "von mir gegeben" das die ARD TS gelogen hat indem sie behauptete der relevante OSZE Bericht
enthielte keine Schuldzuweisung, wie Du mir freundlicher Weise bestätigt hast hatte ich damit Recht denn er enthielt durchaus
Schuldzuweisungen, kam die ARD zu Deinem Ergebnis hatte sie vermutlich gerade niemanden mit englischen Sprachkenntnissen zur Hand oder wollte Putin und die Rebellen schonen :? :cool: ....ich vermute aber eher sie kamen bei der Auswertung zum gleichen
Ergebnis wie ich, andernfalls hätte die Redaktion schon etwas lautstärker die Trommel gerührt.....möglichst mit Sonder- und Eilmeldung.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

robro43 » Di 24. Mär 2015, 11:21 hat geschrieben:Russische Truppen stehen in der Ukraine!....halte ich für eine Lüge und wirklich dummdreiste Propaganda, weil es dafür absolut keine Belege gibt.
was sagst du wenn das wort »truppen« geändert wird in »soldaten«?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Darkfire » Di 24. Mär 2015, 15:35 hat geschrieben:Man verdreht und verkürzt alles bis einem die Aussage in den Kram passt.
man nennt das »hineininterpretieren«. :mad:
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Dymitri Jarosch erhielt 0,70 % der Stimmen bei der Präsidentschaftswahl - das ist weniger als ein Prozent. Jarosch ist gegen einen EU-Beitritt der Ukraine. Zum Vergleich - in Russland ist der Faschist Rogosin Vize-Premier.

Der jetzige Innenminister Arsen Awakow war für die Fahndung nach einem Anführer des Rechten Sektors verantwortlich.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Di 24. Mär 2015, 18:45 hat geschrieben:Dymitri Jarosch erhielt 0,70 % der Stimmen bei der Präsidentschaftswahl - das ist weniger als ein Prozent. Jarosch ist gegen einen EU-Beitritt der Ukraine. Zum Vergleich - in Russland ist der Faschist Rogosin Vize-Premier.
Der militante Faschist Jarosch ist also gegen einen EU-Beitritt der Ukraine.
Der Nationalist Rogosin ist Vize-Premier in Rußland, korrekt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Doktor Schiwago » Di 24. Mär 2015, 18:04 hat geschrieben:Der Nationalist Rogosin ist Vize-Premier in Rußland, korrekt.
skakespeare sagte schon »what's in a name«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago » Dienstag 24. März 2015, 18:04 hat geschrieben: Der militante Faschist Jarosch ist also gegen einen EU-Beitritt der Ukraine.
Der Nationalist Rogosin ist Vize-Premier in Rußland, korrekt.
Der Militante Alexander Musytschko fiel sogar beim Schusswechsel mit der Polizei.

Unterstützt der Faschist Rogosin eigentlich den Extremisten Kadyrow?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

Darkfire » Di 24. Mär 2015, 15:44 hat geschrieben:
Schau dir mal an wie Faschismus definiert ist und dann sag mir wer dir hier sofort einfällt.

Merkmale
Der Faschismus duldet keine andere Weltanschauung neben sich. Getreu dem Führerprinzip haben sich alle seinen Regeln, die vom Führer sozusagen verkörpert werden, in ihrem Denken und Handeln zu unterwerfen. Das Führerprinzip ist mit allen Mitteln durchzusetzen. Gewalt gilt dabei als absolut legitim. Als ebenso legitim gilt die gewaltsame Machtergreifung, denn der "natürliche" Anspruch auf die Macht besteht aus der Sicht des Faschisten ohnehin. Diese Macht ist demnach dauerhaft zu sichern. Meinungsfreiheit, demokratische Strukturen, eine funktionierende Opposition oder gar freie Wahlen sind daher in solchen Systemen nicht denkbar.
Um dem Gedanken der Gleichheit im Volke gerecht zu werden, duldet der Faschismus keine Interessenvertretungen einzelner Gruppen wie beispielsweise Gewerkschaften oder Frauenbewegungen. Die offizielle Partei gilt als einzige Interessenvertretung aller.
Die eigene Nation bzw. das eigene Volk steht an erster Stelle. Jede Entwicklung, auch im Ausland, wird ausschließlich danach bewertet, ob sie den Bedürfnissen der eigenen Nation dient. Tut sie das nicht, kann dies ein ausreichender Grund für einen Angriff sein.
Unterfüttert wird diese Denkweise mit einem Rassismus, der das eigene Volk als höherwertig und überlegen gegenüber anderen Völkern betrachtet. Deshalb soll eine Stärkung und Vergrößerung dieses Volkes zu einer Verbesserung der Welt führen. Der Rassismus, oftmals verbunden mit Antisemitismus, entfaltete sich bisher nur im nationalsozialistischen Deutschland in vollem Umfang, allerdings ist jedes faschistische Regime dafür anfällig.
Zur Reinerhaltung des Volkes erfolgt eine Auslese, in deren Rahmen als minderwertig geltende Gruppen herabgesetzt oder "aussortiert" werden. Dies kann sich auf Behinderte oder Homosexuelle beziehen, aber auch auf Anhänger unliebsamer Weltanschauungen oder Immigranten und deren Nachkommen.

http://www.dir-info.de/dokumente/def_faschisten.html
Ich denke die Definition des Begriffs "Faschismus" sollte man nicht über all zu viele Ecken suchen und eher an Absichten und Taten festmachen, mit dem so genannten "Führer"-Prinzip" z.B. ist auch der Führer einer Gruppe angesprochen, auf See ist jeder Kapitän oder Skipper einer SY als "Master next God" für seine Mannschaft verantwortlich und bei Schwerwetter kann auch schon einmal
Gewalt zur Sicherung von Schiff und Mannschaft vonnöten sein und auch bei vielen anderen Gelegenheiten kann das Diktat eines sachkundigen "Führers" durchaus für alle zum Nutzen sein.

Faschisten in der ukrainischen Führungsebene geben sich durch Äußerungen, Absichtserklärungen und entsprechende öffentliche Auftritte zu erkennen, man sollte ihnen sehr aufmerksam zuhören.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

Nomen Nescio » Di 24. Mär 2015, 17:38 hat geschrieben: was sagst du wenn das wort »truppen« geändert wird in »soldaten«?
das wäre korrekt....allerdings auch ein kleiner Unterschied.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Di 24. Mär 2015, 19:12 hat geschrieben: Der Militante Alexander Musytschko fiel sogar beim Schusswechsel mit der Polizei.
Der militante Faschist Musytschko fiel "sogar" beim Schußwechsel mit der Polizei.
Und das tut dir etwa leid?
Unterstützt der Faschist Rogosin eigentlich den Extremisten Kadyrow?
Keine Ahnung, ich würde dir aber empfehlen, den Nationalisten Rogosin selbst zu fragen.
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Dienstag 24. März 2015, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

robro43 » Dienstag 24. März 2015, 18:12 hat geschrieben:
Ich denke die Definition des Begriffs "Faschismus" sollte man nicht über all zu viele Ecken suchen und eher an Absichten und Taten festmachen, mit dem so genannten "Führer"-Prinzip" z.B. ist auch der Führer einer Gruppe angesprochen, auf See ist jeder Kapitän oder Skipper einer SY als "Master next God" für seine Mannschaft verantwortlich und bei Schwerwetter kann auch schon einmal
Gewalt zur Sicherung von Schiff und Mannschaft vonnöten sein und auch bei vielen anderen Gelegenheiten kann das Diktat eines sachkundigen "Führers" durchaus für alle zum Nutzen sein.

Faschisten in der ukrainischen Führungsebene geben sich durch Äußerungen, Absichtserklärungen und entsprechende öffentliche Auftritte zu erkennen, man sollte ihnen sehr aufmerksam zuhören.
Auf Einladung einer Kreml-treuen Partei haben sich am Sonntag Vertreter europäischer rechtsextremer Parteien in St. Petersburg getroffen.

Die rund 150 Mitglieder von Parteien wie der griechischen Goldenen Morgenröte, der britischen National Party und der deutschen NPD berieten unter anderem darüber, wie "traditionelle Werte" von Familie und Christentum gefördert werden könnten. Bei Demonstrationen gegen das Treffen gab es mehrere Festnahmen.
http://www.welt.de/politik/article13867 ... sland.html

Eingeladen hatte die Rodina ("Heimat")-Partei, deren Chef mal Dmitri Rogosin war - und heute Vize-Premier ist.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago » Dienstag 24. März 2015, 18:19 hat geschrieben: Der militante Faschist Musytschko fiel "sogar" beim Schußwechsel mit der Polizei.
Und das tut dir etwa leid?

Keine Ahnung, ich würde dir aber empfehlen, den Nationalisten Rogosin selbst zu fragen.
Nun, ein Schußwechsel ist wohl ein deutlicher Ausdruck für Meinungsverschiedenheiten. Die Fahndung ist keinesfalls bedauerlich, ein Festnahme-Versuch muss aber nicht unbedingt tödlich enden.

Eine Meinungsverschiedenheit zwischen Kreml, Faschisten und Extremisten scheint es aber eher nicht zu geben. Sie wäre ja sonst bekannt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Vongole »

Bin ganz neu hier, weiß daher nicht, ob dieser Artikel schon aufgetaucht ist.

"Separatisten gefangen in der Befehlskette der GRU"
http://www.sueddeutsche.de/politik/sepa ... -1.2406228

Zitat:
....
Tatsächlich, so schildert der Insider, sei die Kontrolle Moskaus über die Separatisten umfassend, was auch für die weitere Beurteilung und Entwicklung des Krieges etwa bei Mariupol wichtig ist. In Charkiw oder Mariupol haben den Separatisten oder russischen Geheimdiensten zugeschriebene Terrorkommandos Anschläge verübt, der Ex-Insider will deshalb anonym bleiben. Früher war er "glühender Slawophiler und Anhänger einer Union der Ukraine mit Russland und Weißrussland", wie er sagt. "Aber nur so lange, wie ich verfolgen konnte, welche Wahrheit sich hinter der 'Volksrepublik Donezk' verbarg."
....
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole » Dienstag 24. März 2015, 18:50 hat geschrieben:Bin ganz neu hier, weiß daher nicht, ob dieser Artikel schon aufgetaucht ist.

"Separatisten gefangen in der Befehlskette der GRU"
http://www.sueddeutsche.de/politik/sepa ... -1.2406228

Zitat:
Danke für den Hinweis.

Der Artikel ist sehr interessant und verdeutlicht, dass es sich um eine russische Aggression handelt. Genau dies hat die ukrainische Führung von Anfang an gesagt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von von Grimm »

DarkLightbringer » Di 24. Mär 2015, 19:29 hat geschrieben: Danke für den Hinweis.

Der Artikel ist sehr interessant und verdeutlicht, dass es sich um eine russische Aggression handelt. Genau dies hat die ukrainische Führung von Anfang an gesagt.
Ist der Nick "Insider" eigentlich schon vergeben?

Wenn ja, würde ich ihn gern mal was fragen. :D
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

Vongole » Di 24. Mär 2015, 18:50 hat geschrieben:Bin ganz neu hier, weiß daher nicht, ob dieser Artikel schon aufgetaucht ist.

"Separatisten gefangen in der Befehlskette der GRU"
http://www.sueddeutsche.de/politik/sepa ... -1.2406228

Zitat:
Hallo :)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

von Grimm » Dienstag 24. März 2015, 19:40 hat geschrieben:
Ist der Nick "Insider" eigentlich schon vergeben?

Wenn ja, würde ich ihn gern mal was fragen. :D
Frag Oberst Strelkow - der lebt noch und hält nichts von Albernheiten.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Angrboda »

Hmm.. in einigen Monaten Abwesenheit hat sich ja nicht wirklich etwas getan... da gilt die SZ immernoch als brauchbare Quelle zum belegen einer "russischen Agression".

Der Kabarettist Christoph Sieber brachte die Vorgänge in der Ukrainie/Krim kürzlich recht treffend auf den Punkt: Einmarsch und Intervention haben viele Gesichter. Unter anderem sicher das des eingesetzten Ultranationalisten "Jaz"-Jazenjuk von Mrs. Fuck-the-Eu-Nuland oder dem Besetzen strategischer Positionen in ukrainischen Energieunternehmen und Ministerposten mit US-Amerikanern. Man kann vernünftigerweise nicht annehmen, die RF würde nach erfolgreichem Regime-Change seitens der EUSA weiterhin tatenlos zusehen.

Die Fakten liegen eigentlich eindeutig auf dem Tisch. US Think Tank Stratfor bestätigte überdies unverholen, zwischen Russland und Deutschland einen Keil treiben zu wollen, da ein Bündnis beider fundamentalen US Interessen widerspricht. Bin gespannt, wann das in den Köpfen der Europäer ankommt.
Zuletzt geändert von Angrboda am Dienstag 24. März 2015, 20:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Di 24. Mär 2015, 19:35 hat geschrieben: Nun, ein Schußwechsel ist wohl ein deutlicher Ausdruck für Meinungsverschiedenheiten. Die Fahndung ist keinesfalls bedauerlich, ein Festnahme-Versuch muss aber nicht unbedingt tödlich enden.
Natürlich nicht. Kann aber, wenn man weiß, wie dieser "Ehrenmann" immer unterwegs war: Mit seiner geliebten Kalaschnikow. Und - daß er offenbar zuerst geschossen hat.
http://www.zeit.de/news/2014-03/25/ukra ... n-25095406

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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Angrboda » Di 24. Mär 2015, 20:08 hat geschrieben:Die Fakten liegen eigentlich eindeutig auf dem Tisch. US Think Tank Stratfor bestätigte überdies unverholen, zwischen Russland und Deutschland einen Keil treiben zu wollen, da ein Bündnis beider fundamentalen US Interessen widerspricht. Bin gespannt, wann das in den Köpfen der Europäer ankommt.
ahaa. darum also die unruhen in der krim und in ostukraine. merci.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von elmore »

Angrboda » Di 24. Mär 2015, 20:08 hat geschrieben:….zwischen Russland und Deutschland einen Keil treiben zu wollen, da ein Bündnis beider fundamentalen US Interessen widerspricht. Bin gespannt, wann das in den Köpfen der Europäer ankommt.
Hoffentlich nie. - Ein Bündnis zwischen Rußland und Deutschland...war da nicht mal was?
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Vongole
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Vongole »

elmore » Di 24. Mär 2015, 22:31 hat geschrieben:
Hoffentlich nie. - Ein Bündnis zwischen Rußland und Deutschland...war da nicht mal was?
Lange vorbei, Geschichte wird gern doch gern vergessen...

Hallo elmore, und hallo @darkfire :)
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von elmore »

Die Welt ist ein Dorf...

Servus vongole. Sehr >> :)
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Tantris
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Tantris »

Doktor Schiwago » Di 24. Mär 2015, 21:35 hat geschrieben: Natürlich nicht. Kann aber, wenn man weiß, wie dieser "Ehrenmann" immer unterwegs war: Mit seiner geliebten Kalaschnikow. Und - daß er offenbar zuerst geschossen hat.

Wenn schon zuerst schießen, dann auf seiten unseres führers, oligarchen und nacktanglers.

Alles andere wäre ja ein verbrechen, nöch? HÖHÖHÖ
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Cobra9
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Also so unangenehm die Lage in der Ukraine auch ist- aber Kolomoisky spielt in der offiziellen Regierung keine Rolle mehr.


http://www.bbc.com/news/world-europe-32045990

http://www.nytimes.com/2015/03/25/world ... .html?_r=1
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 » Mi 25. Mär 2015, 08:27 hat geschrieben:Also so unangenehm die Lage in der Ukraine auch ist- aber Kolomoisky spielt in der offiziellen Regierung keine Rolle mehr.


http://www.bbc.com/news/world-europe-32045990

http://www.nytimes.com/2015/03/25/world ... .html?_r=1
Also war meine Vermutung richtig, daß man das "wie unter Oligarchen üblich" löst. :D

www.politik-forum.eu/viewtopic.php?p=3028433#p3028433

Bin gespannt, ob sich der Chef des ukrainischen Staatssicherheitsdienstes mit seiner Forderung, Kolomoiski vor Gericht zu bringen, bei seinem Oberoligarchen durchsetzen kann. Diese Forderung hat er bereits vor Bekanntwerden des "Rücktrittsgesuchs" von Kolomoiski aufgemacht.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago » Mi 25. Mär 2015, 08:13 hat geschrieben:
Also war meine Vermutung richtig, daß man das "wie unter Oligarchen üblich" löst. :D

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 3#p3028433

Bin gespannt, ob sich der Chef des ukrainischen Staatssicherheitsdienstes mit seiner Forderung, Kolomoiski vor Gericht zu bringen, bei seinem Oberoligarchen durchsetzen kann. Diese Forderung hat er bereits vor Bekanntwerden des "Rücktrittsgesuchs" von Kolomoiski aufgemacht.
Was wir hier haben ist simpel. Ein Beamter wurde entlassen wegen seiner Handlungen. Ob es für einen Prozess ausreicht muss die Staatsanwaltschaft bzw. Jusitz in der Ukraine bewerten. Betreffs der Freiwilligen-Bats. müsste man die Fristen der Gesetze usw. kennen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

Doktor Schiwago » Mi 25. Mär 2015, 08:13 hat geschrieben:
Also war meine Vermutung richtig, daß man das "wie unter Oligarchen üblich" löst. :D

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 3#p3028433

Bin gespannt, ob sich der Chef des ukrainischen Staatssicherheitsdienstes mit seiner Forderung, Kolomoiski vor Gericht zu bringen, bei seinem Oberoligarchen durchsetzen kann. Diese Forderung hat er bereits vor Bekanntwerden des "Rücktrittsgesuchs" von Kolomoiski aufgemacht.
Ich will dich nicht zu sehr Enttäuschen, aber Entlassung und vor Gericht stellen ist etwas was dich auch in Deutschland unter "Normalos" erwartet.
Inwieweit du hier etwas besonderes an dieser Reaktion siehst ist mir schon ein wenig schleierhaft.
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 » Mi 25. Mär 2015, 09:15 hat geschrieben:
Was wir hier haben ist simpel. Ein Beamter wurde entlassen wegen seiner Handlungen.
Ganz so simpel scheinen diese Handlungen aber nicht zu sein. Dieser nicht gewählte Gouverneur und Oligarch hat mit seiner bewaffneten Privatarmee Firmenzentralen besetzt, um ihm nicht genehmes Management auszutauschen. Ganz nach Oligarchenart eben. "Was interessieren mich Gesetze - ich bin das Gesetz."
Ob es für einen Prozess ausreicht muss die Staatsanwaltschaft bzw. Jusitz in der Ukraine bewerten.
Wenn das nicht für einen Prozeß ausreichen sollt, würde das ein weiteres bezeichnendes Licht auf das korrupte Oligarchen-System in der Ukraine werfen.
Betreffs der Freiwilligen-Bats. müsste man die Fristen der Gesetze usw. kennen.
Unabhängig davon meine ich, daß die Verwendung einer als "Freiwilligen-Bat" bezeichneten Privatarmee für offensichtliche Rechtsbrüche in jedem demokratischen Staat der Welt strafbar sein muß.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Darkfire » Mi 25. Mär 2015, 09:19 hat geschrieben:
Ich will dich nicht zu sehr Enttäuschen, aber Entlassung und vor Gericht stellen ist etwas was dich auch in Deutschland unter "Normalos" erwartet.
Inwieweit du hier etwas besonderes an dieser Reaktion siehst ist mir schon ein wenig schleierhaft.
Da hast du mich falsch verstanden. Bisher sehe ich nur eine "Entlassung auf eigenen Wunsch" als "Strafe" für eine bewaffnete Besetzung von Firmenzentralen.
Ich warte auf eine Festnahme, U-Haft und einen Gerichtsprozeß, so wie in demokratischen Staaten bei solch schwerweigenden Gesetzesbrüchen üblich.
Du nicht?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

Doktor Schiwago » Mi 25. Mär 2015, 08:34 hat geschrieben: Da hast du mich falsch verstanden. Bisher sehe ich nur eine "Entlassung auf eigenen Wunsch" als "Strafe" für eine bewaffnete Besetzung von Firmenzentralen.
Ich warte auf eine Festnahme, U-Haft und einen Gerichtsprozeß, so wie in demokratischen Staaten bei solch schwerweigenden Gesetzesbrüchen üblich.
Du nicht?
Diese "Entlassung auf eigenen Wunsch" ist eigentlich eher Normal und in deisem Fall auch in Deutschland eher üblich ab einer gewissen Fallhöhe.
Auf eigenen Wunsch ist eigentlich eher eine Floskel.
Auch das vor Gericht stellen da müssen wir erst mal abwarten, wir wissen im Moment ja gar nicht was kommt.
Ich denke wäre Deutschland in einer Vergleichbaren Situation würde man auch hier eine Anklage sehr vorsichtig vorbereiten.
Zuletzt geändert von Darkfire am Mittwoch 25. März 2015, 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago » Mi 25. Mär 2015, 08:34 hat geschrieben: Da hast du mich falsch verstanden. Bisher sehe ich nur eine "Entlassung auf eigenen Wunsch" als "Strafe" für eine bewaffnete Besetzung von Firmenzentralen.
Ich warte auf eine Festnahme, U-Haft und einen Gerichtsprozeß, so wie in demokratischen Staaten bei solch schwerweigenden Gesetzesbrüchen üblich.
Du nicht?
Es gibt verschiedene Versionen. Einige sagen der Herr trat freiwillig zurück, andere Versionen sagen er wurde aus dem Amt entfernt. Aber egal welche Version letzlich passt--> den Rücktritt muss Poroschenko ja sowieso unterzeichnen. Daraus kann man dann wunderbar sagen - Poroschenko hat ihn entlassen. Um jemand festzunehmen muss man erstmal einen Haftbefehl begründen- das ist in demokratischen Staaten so üblich und dazu muss geklärt werden was sind die Straftaten. Kannst Du mir aus dem Stand sagen wie die Fristen bsp. sind was die Privaten Söldner betrifft nach dem Gesetz ? Dann bitte los.


Das Gesetz dazu muss erstmal greifen usw.- also nich so viel vermuten. Andere Straftaten müssen auch bewiesen werden. Dann kann man festnehmen.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mittwoch 25. März 2015, 08:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 » Mi 25. Mär 2015, 09:43 hat geschrieben: Es gibt verschiedene Versionen. Einige sagen der Herr trat freiwillig zurück, andere Versionen sagen er wurde aus dem Amt entfernt. Aber egal welche Version letzlich passt--> den Rücktritt muss Poroschenko ja sowieso unterzeichnen. Daraus kann man dann wunderbar sagen - Poroschenko hat ihn entlassen. Um jemand festzunehmen muss man erstmal einen Haftbefehl begründen- das ist in demokratischen Staaten so üblich und dazu muss geklärt werden was sind die Straftaten.
Gewaltsame Besetzung einer Firmenzentrale mittels bewaffneter Verbände. Ist aus meiner Sicht eine klare Straftat, da in jedem demokratischen Staat der Welt das Gewaltmonopol beim Staat liegen sollte. Aus deiner Sicht nicht?
Kannst Du mir aus dem Stand sagen wie die Fristen bsp. sind was die Privaten Söldner betrifft nach dem Gesetz ? Dann bitte los.
Welche Fristen? Das Unterhalten einer bewaffneten Privatarmee sollte schon an sich strafbar sein - siehe oben, unabhängig von irgendwelchen Fristen.
Das Gesetz dazu muss erstmal greifen usw.- also nich so viel vermuten. Andere Straftaten müssen auch bewiesen werden. Dann kann man festnehmen.
Es ist schon bezeichnend, wie hier versucht wird, offensichtliche Straftaten kleinzureden. Warum? Weil es im Endeffekt den Oligarchenpräsidenten mit seinem Oligrachensystem betrifft, und der ja der Gute sein muß, weil man ihn unterstützt?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

DS
Gewaltsame Besetzung einer Firmenzentrale mittels bewaffneter Verbände. Ist aus meiner Sicht eine klare Straftat, da in jedem demokratischen Staat der Welt das Gewaltmonopol beim Staat liegen sollte. Aus deiner Sicht nicht?
Wenn es in der Ukraine eine Straftat darstellt oder gleich mehr als eine Straftat wird die Justiz dort auch die notwendigen Schritte unternehmen. Ich gehe zwar davon das es gesetzliche Grundlagen gibt aber welche genau die in der Ukraine sind ist mir nicht geläufig.
DS
Welche Fristen? Das Unterhalten einer bewaffneten Privatarmee sollte schon an sich strafbar sein - siehe oben, unabhängig von irgendwelchen Fristen.
Was Du als Meinung hast ist nicht das Gesetz. Wenn Du meinst in Deutschland ist irgendwas Gesetz und mit Strafe XYZ versehen werden hat das auch keine Relevanz. Es zählt was in den Gesetzen steht.
Es ist schon bezeichnend, wie hier versucht wird, offensichtliche Straftaten kleinzureden. Warum? Weil es im Endeffekt den Oligarchenpräsidenten mit seinem Oligrachensystem betrifft, und der ja der Gute sein muß, weil man ihn unterstützt?
Es ist schon bezeichnend welche Unterstellungen Du tätigst. Ich sage nur das in der Ukraine oder generell die Justiz nur nach dem Gesetz des jeweilgen Landes arbeiten darf sowie kann. Nicht mehr oder weniger.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Darkfire » Mi 25. Mär 2015, 09:40 hat geschrieben:
Diese "Entlassung auf eigenen Wunsch" ist eigentlich eher Normal und in deisem Fall auch in Deutschland eher üblich ab einer gewissen Fallhöhe.
Auf eigenen Wunsch ist eigentlich eher eine Floskel.
Auch das vor Gericht stellen da müssen wir erst mal abwarten, wir wissen im Moment ja gar nicht was kommt.
Ich denke wäre Deutschland in einer Vergleichbaren Situation würde man auch hier eine Anklage sehr vorsichtig vorbereiten.
In Deutschland gibt es keine vergleichbare Situation, hier gibt es keine vom Bundespräsidenten ernannten Oligarchen-Gouverneure, die mit ihrer bewaffneten Privatarmee Firmenzentralen besetzen. Noch dazu ist mir nicht bekannt, daß der Bundespräsident selber ein Oligarch ist und eigene Firmen sowie einen eigenen Fernsehkanal besitzt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago » Mi 25. Mär 2015, 09:08 hat geschrieben: In Deutschland gibt es keine vergleichbare Situation, hier gibt es keine vom Bundespräsidenten ernannten Oligarchen-Gouverneure, die mit ihrer bewaffneten Privatarmee Firmenzentralen besetzen. Noch dazu ist mir nicht bekannt, daß der Bundespräsident selber ein Oligarch ist und eigene Firmen sowie einen eigenen Fernsehkanal besitzt.
Halten wir mal was fest. Alle vorigen Regierungen haben das System nicht geändert. Da hörte ich von Dir wo die Kritik ? Schweigen im Walde. Nun wenn der Baum brennt und das Feindbild passt muss man die Kritik anbringen. Die Ukraine hat schwere Probleme ohne Frage in ALLEN Bereichen.
Aber die meisten hat man geerbt auch von den Vorgängern.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 » Mi 25. Mär 2015, 10:14 hat geschrieben:
Halten wir mal was fest. Alle vorigen Regierungen haben das System nicht geändert. Da hörte ich von Dir wo die Kritik ? Schweigen im Walde. Nun wenn der Baum brennt und das Feindbild passt muss man die Kritik anbringen. Die Ukraine hat schwere Probleme ohne Frage in ALLEN Bereichen.
Aber die meisten hat man geerbt auch von den Vorgängern.
Natürlich, einschließlich Juschtschenko und Timoschenko. Ist aber kein Grund, nicht mit Veränderungen zu beginnen. Oder?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Di 24. Mär 2015, 18:45 hat geschrieben:Dymitri Jarosch erhielt 0,70 % der Stimmen bei der Präsidentschaftswahl - das ist weniger als ein Prozent. Jarosch ist gegen einen EU-Beitritt der Ukraine. Zum Vergleich - in Russland ist der Faschist Rogosin Vize-Premier.

Der jetzige Innenminister Arsen Awakow war für die Fahndung nach einem Anführer des Rechten Sektors verantwortlich.

... und ist weiterhin dafür verantwortlich, dass der Chefsessel der Kiewer Polizei von Wadim Trojan besetzt wird, einem bekennende Neonazi. Mal abgesehen davon, dass Awakow hauptverantwortlich für den jüngsten Aufstieg des bekannten rechtsradikalen Biletsky sowie der Neonazi-Organisation "Patrioten der Ukraine (PU)" ist . Die Gründe für diese Kooperation des Innenministeriums mit der extremen Rechten bzw. für die Infiltrierung der Strafverfolgungsbehörden durch Rechtsextreme liegen wahrscheinlich in der gemeinsamen regionalen Verbundenheit in der Region um Charkow in der vergangenene Dekade und lassen für die Korruptionsbekämpfung und Brechung der Oligarchenherrschaft in der Zukunft wahrlich nix gutes hoffen.

Eine ausführliche Analyse dieser Zusammenhänge ist in den von der Uni Bremen herausgegebenen "Ukraine Analysen" Nr. 144 vom 28. Januar 2015 nachzulesen:
Entwicklungsperspektiven der rechtsradikalen Kräfte in der Ukraine. Von Anton Shekhovtsov, London
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago » Mi 25. Mär 2015, 09:21 hat geschrieben: Natürlich, einschließlich Juschtschenko und Timoschenko. Ist aber kein Grund, nicht mit Veränderungen zu beginnen. Oder?
Och gab so einige Kleinigkeiten die da etwas hinderlich waren. Krim, Sepas und es wird ja probiert was zu unternehmen. Aber es gibt Ansätze- nur bring das mal so eben durch. Dazu muss man mit den Kreditgebern jeweils sprechen und dann noch durch das Parlament bringen. Antikorruptionspolitik , ständiger Austausch zwischen der Politik und den Bürgern sind nur mal einige Punkte die man angeht. Die Ukraine muss ihren Bürgern beweisen das sich um ihre Bürger kümmern kann und gleichzeitg die Finanzen in Griff kriegen. Dazu gibt es massiven Widerstand gegen Reformen.


http://www.nzz.ch/international/europa/ ... 1.18508096


Reformen in der Lage ingesamt werden schwer durchsetzbar und langfristig.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mittwoch 25. März 2015, 09:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Cobra9 » Mi 25. Mär 2015, 10:31 hat geschrieben:
Och gab so einige Kleinigkeiten die da etwas hinderlich waren. Krim, Sepas und es wird ja probiert was zu unternehmen. Aber es gibt Ansätze- nur bring das mal so eben durch. Dazu muss man mit den Kreditgebern jeweils sprechen und dann noch durch das Parlament bringen. Antikorruptionspolitik , ständiger Austausch zwischen der Politik und den Bürgern sind nur mal einige Punkte die man angeht. Die Ukraine muss ihren Bürgern beweisen das sich um ihre Bürger kümmern kann und gleichzeitg die Finanzen in Griff kriegen. Dazu gibt es massiven Widerstand gegen Reformen.


http://www.nzz.ch/international/europa/ ... 1.18508096


Reformen in der Lage ingesamt werden schwer durchsetzbar und langfristig.

Der Artikel bringt das Kernproblem am Beispiel Kolomoiski gut zum Ausdruck: Patriotismus als Vorwand und Schutz für Oligarchenherrschaft und Korruption. Und ich werde nicht müde, das Beispiel der Ex-Jugoslawien-Staaten, insbesondere Bosnien-Herzegowina als drohende Negativ-Perspektive für die Ukraine zu nennen. Den fortschrittlichen Ukrainern kann man nur raten, sich nicht im Namen von Bekenntnis zur Nation und Patriotismus für Verbrecherbanden benutzen zu lassen. Insbesondere in der Westukraine besteht das allgemeine Missverständnis, eine Hinwendung zu Europa vor allem als ein Bekenntnis zum Wert des Nationalen zu verstehen. Die Ukraine braucht eine Persönlichkeit wie den Serben Zoran Đinđić, der offen gegen den dort besonders verbreiteten Nationalismus vorgegangen ist. Und seine Ermordung durch Oligarchenbanden zeigte ja auch dort dieses Zusammengehen von Patriotismus und Korruption.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Europa2050 »

Doktor Schiwago » Mi 25. Mär 2015, 09:21 hat geschrieben: Natürlich, einschließlich Juschtschenko und Timoschenko. Ist aber kein Grund, nicht mit Veränderungen zu beginnen. Oder?
In der Ukraine ist seit 25 Jahren so viel im Argen, wie in kaum einem anderen europäischen Land. Zudem hat man nicht wie Russland (oder diverse Scheichtümer in ME) Rohstoffe, mit deren Verkauf man das ein- oder andere Defizit übertünchen und neben den Oligarchen auch die Brosamen für die Bevölkerung finanzieren kann. Und das Entstehen der Oligarchien ist ein Phänomen der postsowjetischen Ära und war in allen diesen Staaten gegeben, in denen nicht mit massiver westlicher wirtschafts- und vor allem Rechtsberatung gegengesteuert wurde. Am wenigsten betroffen sind die EX-Comecon-Staaten, die frühzeitig einen EU-Beitritt angestrebt und auch erlangt haben.

Nun wird ja mit Veränderungen begonnen. Man darf aber eben auch nicht vergessen, dass die Ukraine seit inzwischen über einem Jahr einen Verteidigungskrieg gegen den militärisch überlegenen Nachbarn und dessen Kollaborateure führt. Da macht es nun mal wenig Sinn, gleichzeitig alles umzukrempeln. Ich möchte da einfach mal den Vergleich mit der roten Armee 1941 ziehen, der Stalin anfangs durch seine vorhergehenden "Veränderungen" (ohne diese bewerten zu wollen!) auch jede Chance genommen hatte, gegen die Wehrmacht zu bestehen.

Doch auch die Ernennung der drei ukrainisch stämmigen aber im Westen geborenen, sozialisierten und ausgebildeten Minister, meines Erachtens ein klarer Schritt gegen den einheimischen Klüngel, wird ja als negativ, als "Übernahme" durch den Westen gewertet. Dabei werde ich Kompetenz und Unabhängigkeit vom Oligarchengeflecht aktuell für die Ukraine nur im Ausland finden.
Tschechiens großer Nachwendestaatsmann Vaclav Havel, der in den 90'er nahezu alle tschechischen Probleme (Slowakei, Vertreibung, EU, ...) gelöst hat, war auch Jahrzehnte in Deutschland wohnhaft und galt als "in Deutschland gut integriert".

Die Ukraine hat halt nun mal 25 Jahre verschenkt. Und ja, mein größter Vorwurf geht dabei an J. Timoschenko, die nach der orangenen Revolution die Chance gehabt hätte und kläglich versagt hat.

Revolution hatten wir letztes Jahr, jetzt ist evolutionäre Entwicklung hin zu einer lebenden Demokratie gefragt. Schwierig, zudem Putin das mit aller Macht zu verhindern versucht ...
Synonym für Mörder: Russland
Synonym für Verräter: USA

Kyiv still stands, but Washington has fallen :(
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Haegar »

schokoschendrezki » Mi 25. Mär 2015, 10:44 hat geschrieben:

Der Artikel bringt das Kernproblem am Beispiel Kolomoiski gut zum Ausdruck: Patriotismus als Vorwand und Schutz für Oligarchenherrschaft und Korruption. Und ich werde nicht müde, das Beispiel der Ex-Jugoslawien-Staaten, insbesondere Bosnien-Herzegowina als drohende Negativ-Perspektive für die Ukraine zu nennen. Den fortschrittlichen Ukrainern kann man nur raten, sich nicht im Namen von Bekenntnis zur Nation und Patriotismus für Verbrecherbanden benutzen zu lassen. Insbesondere in der Westukraine besteht das allgemeine Missverständnis, eine Hinwendung zu Europa vor allem als ein Bekenntnis zum Wert des Nationalen zu verstehen. Die Ukraine braucht eine Persönlichkeit wie den Serben Zoran Đinđić, der offen gegen den dort besonders verbreiteten Nationalismus vorgegangen ist. Und seine Ermordung durch Oligarchenbanden zeigte ja auch dort dieses Zusammengehen von Patriotismus und Korruption.
Zustimmung, gerade für den "roten" Text. Aber im Moment das Problem mit dem Krieg.
Und irgendwie bin ich mir bei Putin sicher, dass er den Krieg in der Ukraine noch lange am Köcheln hält.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki » Mi 25. Mär 2015, 09:44 hat geschrieben:

Der Artikel bringt das Kernproblem am Beispiel Kolomoiski gut zum Ausdruck: Patriotismus als Vorwand und Schutz für Oligarchenherrschaft und Korruption. Und ich werde nicht müde, das Beispiel der Ex-Jugoslawien-Staaten, insbesondere Bosnien-Herzegowina als drohende Negativ-Perspektive für die Ukraine zu nennen. Den fortschrittlichen Ukrainern kann man nur raten, sich nicht im Namen von Bekenntnis zur Nation und Patriotismus für Verbrecherbanden benutzen zu lassen. Insbesondere in der Westukraine besteht das allgemeine Missverständnis, eine Hinwendung zu Europa vor allem als ein Bekenntnis zum Wert des Nationalen zu verstehen. Die Ukraine braucht eine Persönlichkeit wie den Serben Zoran Đinđić, der offen gegen den dort besonders verbreiteten Nationalismus vorgegangen ist. Und seine Ermordung durch Oligarchenbanden zeigte ja auch dort dieses Zusammengehen von Patriotismus und Korruption.
Guter Beitrag. Natürlich sind die Grundprobleme der Ukraine erstmal die Oligarchen, Bestechlichkeit in allen Ebenen, Unterschlagung sowie nennen wir es Untreue. Ist aber auch das Ergebniss das man über zwei Jahrzehnte keine grundlegenden Reformen vom alten Zentralsystem der Sowjetunion gemacht hat. Dein Beispiel mit Ex- Yugoslawien ist gar nicht schlecht. Die falschen Entwicklungen dort sind ein echtes Problem. Bei Poroschenko bin ich noch skeptisch ob der mit seiner Manschaft die Ukraine auf Kurs bringen kann.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

schokoschendrezki » Mi 25. Mär 2015, 09:44 hat geschrieben:Die Ukraine braucht eine Persönlichkeit wie den Serben Zoran Đinđić
auch er wurde umgebracht. so handelt »man« mit politiker die nicht konform bestimmten regeln denken. oder könnte es gehen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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