Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

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Selina
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Feb 2019, 09:11)

Ergänzung: Auch eine eher konservative Zeitung wie die "Jerusalem Post" stellt in ihrer aktuellen Ausgabe fest, dass mit dem jüngsten 11. Besuch in Moskau seit 2015, Netanyahu mit keinem anderen Staatschef soviele Unterredungen hatte wie mit dem Kremlchef. Und natürlich ging es nicht nur um Syrien sondern auch um Friedensplanpläne in Hinsicht auf den Nahostkonflikt.

Wenn man es positiv sieht, dann ist es der aktuellen israelischen Regierung wie kaum einer früheren gelungen, militärische Konflikte vom eigenen Staatsterritorium fernzuhalten, ohne Zugeständnisse an die palästinensische Seite zu machen. Aber das ist einfach politisches Geschäft. Ohne Ideologie. Ich selbst hege dafür einen gewissen Respekt.
Und was sagst du zu Netanjahus herzliche Verbindungen zum Rechtspopulisten Orban? Ist Orban nun auf einmal kein Antisemit mehr?

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... -vorwuerfe

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 68042.html
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Vongole
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Vongole »

Selina hat geschrieben:(28 Feb 2019, 14:41)

Und was sagst du zu Netanjahus herzliche Verbindungen zum Rechtspopulisten Orban? Ist Orban nun auf einmal kein Antisemit mehr?
(..)
Die israelische Regierung ist nicht in der komfortablen Lage, sich ihre Gesprächspartner nur unter lupenreinen Demokraten aussuchen zu können,
sie muss sogar mit Antisemiten reden, siehe z.B. S-A. und leider auch in Teilen Deutschland.
Staaten haben keine Freunde, sie haben Interessen, und Israels Interessse liegt darin begründet, zu überleben.
Übrigens sind wir hier ganz schlecht beraten darin, dort das zu kritisieren, was wir, sprich unsere Regierung, selbst tun: Gespräche mit Regierungen führen, die nicht koscher sind,
bzw. sie in allen Ehren empfangen wie Erdogan, mit ihnen ihr Unrechtsregime feiern wie unser Staatsoberhaupt mit dem Iran, oder kuscheln mit Putin wie Frau Merkel.
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Wolverine
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Wolverine »

Selina hat geschrieben:(28 Feb 2019, 14:41)

Und was sagst du zu Netanjahus herzliche Verbindungen zum Rechtspopulisten Orban? Ist Orban nun auf einmal kein Antisemit mehr?

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... -vorwuerfe

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 68042.html
Das ist bei Verhandlungen zwischen Staaten eigentlich bedeutungslos. Israel verhandelt ja auch mit arabischen Staaten die höchst antisemitisch sind. Zumindest werden Gespräche geführt, denn auch zwischen solchen Staaten kann es gemeinsame Interessen geben.
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think twice
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von think twice »

Wolverine hat geschrieben:(28 Feb 2019, 15:06)

Das ist bei Verhandlungen zwischen Staaten eigentlich bedeutungslos. Israel verhandelt ja auch mit arabischen Staaten die höchst antisemitisch sind. Zumindest werden Gespräche geführt, denn auch zwischen solchen Staaten kann es gemeinsame Interessen geben.
Ah ja, aber Steinmeier wird verteufelt, weil er in seiner Funktion als Bundespräsident und damit aus diplomatischen Gründen dem Iran zum Jahrestag gratuliert hat.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Liegestuhl »

think twice hat geschrieben:(28 Feb 2019, 15:24)

Ah ja, aber Steinmeier wird verteufelt, weil er in seiner Funktion als Bundespräsident und damit aus diplomatischen Gründen dem Iran zum Jahrestag gratuliert hat.
Findest du, dass er richtig gehandelt hat? Wäre das deine Art von Politik?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Keoma
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Keoma »

Ich nehme an, dass ist eben der Unterschied zwischen Realpolitik und Arschkriecherei aus wirtschaftlichen Gründen.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von think twice »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Feb 2019, 15:31)

Findest du, dass er richtig gehandelt hat? Wäre das deine Art von Politik?
Ich wäre eh nicht zum Politiker geeignet. Mir liegt Rumschleimen überhaupt nicht, auch nicht, wenn es angebracht ist.
Ich hätte dem Iran auch nicht zum Jahrestag gratuliert, aber ich gehe nicht soweit, Steinmeier als Antisemiten zu bezeichnen, nur weil er in der Lage ist, das zu tun, was er als Bundespraesident tun muss: Aus diplomatischen Gründen Arschloechern zum Jahrestag zu gratulieren.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Wolverine »

Keoma hat geschrieben:(28 Feb 2019, 15:47)

Ich nehme an, dass ist eben der Unterschied zwischen Realpolitik und Arschkriecherei aus wirtschaftlichen Gründen.
Auf den Punkt gebracht. :thumbup:
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(28 Feb 2019, 14:59)

Die israelische Regierung ist nicht in der komfortablen Lage, sich ihre Gesprächspartner nur unter lupenreinen Demokraten aussuchen zu können,
sie muss sogar mit Antisemiten reden, siehe z.B. S-A. und leider auch in Teilen Deutschland.
Staaten haben keine Freunde, sie haben Interessen, und Israels Interessse liegt darin begründet, zu überleben.
Übrigens sind wir hier ganz schlecht beraten darin, dort das zu kritisieren, was wir, sprich unsere Regierung, selbst tun: Gespräche mit Regierungen führen, die nicht koscher sind,
bzw. sie in allen Ehren empfangen wie Erdogan, mit ihnen ihr Unrechtsregime feiern wie unser Staatsoberhaupt mit dem Iran, oder kuscheln mit Putin wie Frau Merkel.
So ganz fair gehen Sie mit der Bundesregierung und ihren Repräsentanten wirklich nicht um. Sie sehen deren Gebaren durch die Brille, ob ihr Auftritt Israel nun unmittelbar nützt oder nicht. Dabei betreibt die Bundesregierung (hoffentlich!) deutsche Außenpolitik ohne die Absicht, Israel schaden zu wollen.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Feb 2019, 15:31)

Findest du, dass er richtig gehandelt hat? Wäre das deine Art von Politik?
Wenn man in Verhandlungen mit einem unbequemen Staat steht, dann finde ich es richtig, wenn man dem Verhandlungspartner das Gefühl vermittelt, daß man mit ihm höflich und freundlich um zu gehen gedenkt. Nicht mehr und nicht weniger bedeuten solche Gesten.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(01 Mar 2019, 08:52)

Wenn man in Verhandlungen mit einem unbequemen Staat steht, dann finde ich es richtig, wenn man dem Verhandlungspartner das Gefühl vermittelt, daß man mit ihm höflich und freundlich um zu gehen gedenkt. Nicht mehr und nicht weniger bedeuten solche Gesten.
Dann hätten Sie es für höflichen und freundlichen Umgang gehalten, wenn England und Frankreich Adolf jeweils zum Jahrestag der Machtübernahme gratuliert hätten?
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(01 Mar 2019, 08:55)

Dann hätten Sie es für höflichen und freundlichen Umgang gehalten, wenn England und Frankreich Adolf jeweils zum Jahrestag der Machtübernahme gratuliert hätten?
Ab 1936 traue ich solche Gesten den Siegermächten des 1. Weltkriegs durchaus zu.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(28 Feb 2019, 14:59)

Die israelische Regierung ist nicht in der komfortablen Lage, sich ihre Gesprächspartner nur unter lupenreinen Demokraten aussuchen zu können,
sie muss sogar mit Antisemiten reden, siehe z.B. S-A. und leider auch in Teilen Deutschland.
Staaten haben keine Freunde, sie haben Interessen, und Israels Interessse liegt darin begründet, zu überleben.
Das ist zunächst einmal völlig richtig. Deshalb bin ich auch immer erstmal skeptisch, wenn von "Ideologien" (egal ob zustimmend oder ablehnend) die Rede ist.

Aus pragmatischer Sicht besteht hier in Mitteleuropa ein starkes Interesse daran, Entdemokratisierungsprozesse zu stoppen. Wie sie gegenwärtig in Polen, Italien und eben vor allem in Ungarn laufen. Da kommt es einfach ganz schlecht, wenn die ungarische Regierung ausgerechnet mit Israel einen seiner stärksten Verbündeten hat. Das ergibt aus Sicht der mitteleuropäischen Demokraten eine gewisse Blockade. Denn gute Beziehungen zu Israel sind nicht nur im Interesse Deutschlands sondern gehören zur Staatsräson. Es wäre zur diplomatischen Auflösung dieses Blockadezustands die Frage zu stellen, ob Israels Sicherheit oder Wirtschaft von seinen guten Beziehungen zum kleinen und weit entfernten Ungarn abhängen. Die Antwort lautet: Ja. Einmal weil es nach wie vor zahlreiche Menschen mit jüdischer Herkunft in Ungarn gibt. Mit allem drum und dran, einschließlich der größten Synagoge Europas in Budapest. Und dann weil Orbán nicht dumm ist und offenbar genau weiß, dass er mit der Verlegung eines Teils seiner Botschaft nach Jerusalem einem Anliegen vieler Menschen in Israel entspricht.

Wir kommen also leider nicht weiter. Unter anderem deshalb bin ich mir nach wie vor sicher, dass Orbán und seine Fidesz nicht aus der EVP-Fraktion geworfen werden und er mit seinen Provokationen dennoch sogar noch ein Stück weiter gehen wird. Die Leidtragenden sind insbesondere ungarische kosmopolitische Journalisten, Literaten, Intellektuelle, Oppositionelle, Künstler.

Das muss man offen aussprechen, wenn man in Deutschland hell empörte Kommentare zu Orbán und seinen Plakatkampagnen ablässt.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Freitag 1. März 2019, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von schokoschendrezki »

Trumps Schwiegersohn Kushner hat sich übrigens (auch) bezüglich des "Nahost-Friedensplans" mit Erdogan getroffen. Inhaltlich ist (noch immer) weder darüber noch etwas konkretes über den Plan bekannt.

Trump hat sich in seiner Bescheidenheit ja bereits selbst für den Friedensnobelpreis ins Gespräch gebracht. Nun, da es mit dem Nordkoreaprojekt nicht so recht vorangekommen ist, gibt ein solcher Nahost-Friedensplan vielleicht die Gelegenheit. Es ist jedenfalls nicht nur Gemunkel um diesen Plan. Und Deutschland, die Bundesregierung - um die gehts ja hier - ist offenbar an solchen Plänen nicht beteiligt.

Das was über diesen Friedensplan nach außen sickerte oder worüber spekuliert wird, sieht aber tatsächlich einen palästinsischen Staat mit einer Hauptstadt in Ost-Jerusalem vor. Auch das israelische TV berichtete.
Tel Aviv (dpa) - Der lang erwartete US-Friedensplan im Nahostkonflikt sieht nach einem Bericht des israelischen Fernsehens die Hauptstadt eines Palästinenserstaates in Ost-Jerusalem. Außerdem sollten rund 90 Prozent des Westjordanlandes das Gebiet dieses Staates bilden, berichtete das Fernsehen.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Wolverine »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Mar 2019, 10:17)

Trumps Schwiegersohn Kushner hat sich übrigens (auch) bezüglich des "Nahost-Friedensplans" mit Erdogan getroffen. Inhaltlich ist (noch immer) weder darüber noch etwas konkretes über den Plan bekannt.

Trump hat sich in seiner Bescheidenheit ja bereits selbst für den Friedensnobelpreis ins Gespräch gebracht. Nun, da es mit dem Nordkoreaprojekt nicht so recht vorangekommen ist, gibt ein solcher Nahost-Friedensplan vielleicht die Gelegenheit. Es ist jedenfalls nicht nur Gemunkel um diesen Plan. Und Deutschland, die Bundesregierung - um die gehts ja hier - ist offenbar an solchen Plänen nicht beteiligt.

Das was über diesen Friedensplan nach außen sickerte oder worüber spekuliert wird, sieht aber tatsächlich einen palästinsischen Staat mit einer Hauptstadt in Ost-Jerusalem vor. Auch das israelische TV berichtete.
Auch das würden die politischen Führungen der Terrorgruppen ablehnen. Nach wie vor steht alles unter der Prämisse der "Befreiung Palästinas" und damit sind nicht die Befreiungen von den Terrorgruppen gemeint. Die Vernichtung der Juden und die Vertreibung sind nach wie vor oberstes Ziel. Ich sehe auch in naher Zukunft keine Chance für einen Friedensprozess.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(01 Mar 2019, 08:52)

Wenn man in Verhandlungen mit einem unbequemen Staat steht, dann finde ich es richtig, wenn man dem Verhandlungspartner das Gefühl vermittelt, daß man mit ihm höflich und freundlich um zu gehen gedenkt. Nicht mehr und nicht weniger bedeuten solche Gesten.
Wohin solche Appeasementpolitik führt, dürfte bekannt sein ==> 1938 und 1939!
Chamberlain und Daladier gingen auch höflich und freundlich mit Hitler um.
Das Resultat waren 6 Mio ermordete Juden und 55 bis 65 Mio Weltkriegsopfer insgesamt. :mad2:
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(01 Mar 2019, 08:47)

So ganz fair gehen Sie mit der Bundesregierung und ihren Repräsentanten wirklich nicht um. Sie sehen deren Gebaren durch die Brille, ob ihr Auftritt Israel nun unmittelbar nützt oder nicht. Dabei betreibt die Bundesregierung (hoffentlich!) deutsche Außenpolitik ohne die Absicht, Israel schaden zu wollen.
Die Bundesregierung betreibt eine Politik nach dem Motto "Wasch mich, aber mach mich nicht nass"!
Und ganz grob ausgedrückt - eine Politik der "Arxxxkriecherei" gegenüber dem Iran.
Auf mittelfristige bis lange Sicht schadet diese Politik Israel mittelbar und unmittelbar und steht - angesichts des deutschen Abstimmungsverhaltens vor der UNO - in krassem Widerspruch zu Merkels Aussagen "Israels Sicherheit ist deutsche Staatsraison".
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Senexx »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Mar 2019, 11:01)

Die Bundesregierung betreibt eine Politik nach dem Motto "Wasch mich, aber mach mich nicht nass"!
Und ganz grob ausgedrückt - eine Politik der "Arxxxkriecherei" gegenüber dem Iran.
Auf mittelfristige bis lange Sicht schadet diese Politik Israel mittelbar und unmittelbar und steht - angesichts des deutschen Abstimmungsverhaltens vor der UNO - in krassem Widerspruch zu Merkels Aussagen "Israels Sicherheit ist deutsche Staatsraison".
Diese Beschwörungen der Sicherheit Israels als deutscher Staatsraison haben den gleichen ritualisierten Charakter wie der Schwur, "den Nutzen des deutschen Volkes mehren, Schaden von ihm wenden". Wert=0.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Wolverine »

Senexx hat geschrieben:(01 Mar 2019, 11:09)

Diese Beschwörungen der Sicherheit Israels als deutscher Staatsraison haben den gleichen ritualisierten Charakter wie der Schwur, "den Nutzen des deutschen Volkes mehren, Schaden von ihm wenden". Wert=0.
Das Verhalten der deutschen Bundesregierung in Bezug auf Israel bezeichne ich als schäbig.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Senexx »

Wolverine hat geschrieben:(01 Mar 2019, 11:14)

Das Verhalten der deutschen Bundesregierung in Bezug auf Israel bezeichne ich als schäbig.
Was erwarten Sie von einer Merkel? In der DDR erzogen, mit dem dort normalen apokryphen Antisemitismus. Anhängerin der lutheranischen Religion.

Und einem Steinmeier? Vertreter der Partei, die gemeinsame Werte mit der Al Fatah sieht? Und die die Aufnahme der Al Fatah in die sozialistische Internationale betrieben hat?
Zuletzt geändert von Senexx am Freitag 1. März 2019, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Wolverine »

Senexx hat geschrieben:(01 Mar 2019, 11:34)

Was erwarten Sie von einer Merkel? In der DDR erzogen, mit dem dort normalen apokryphen Antisemitismus. Anhängerin der lutheranischen Religion.

Und einem Steinmeier? Vertreter der Partei, die gemeinsame Werte mit der Al Fatah sieht? Und die die Aufnahme der PLO in die sozialistische Internationale betrieben hat?
Genau das Verhalten welches ich jetzt zu Recht kritisiere
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Bobo »

Wolverine hat geschrieben:(01 Mar 2019, 11:14)

Das Verhalten der deutschen Bundesregierung in Bezug auf Israel bezeichne ich als schäbig.

Verlogen passt auch. Schulz und seine Inspiration durch Abbas, Heiko Maas, der wegen dem Unrecht an Israel politisch aktiv wurde und nun für Recht sorgt, indem Deutschland unter seiner Führung zwei Drittel aller Resolutionen gegen Israel unterstützt, um Schlimmeres für deutsche Geschäftsinteressen(?) zu verhindern, und Steinmeier, der dem mörderischen Mullah-Regime zur Anerkennung für konsequent gelebten Menschen- und Judenhass gemäß diplomatischer Gepflogenheiten gleich das gesamte Deutsche Volk in den Ar ... schieben will! Aber Israels Sicherheit ist Staatsräson. Wirklich gruselig wird es, wenn diese Freunde Israels das Stimmenvieh vor den Wahlen vor den Unbelehrbaren warnen.

Offenbar gilt der zu den Wahlen gebetsmühlenartig wiederholte Rat: "aus der Geschichte lernen" nicht für die selbsternannte politische Elite. Es ist hinlänglich bekannt, dass auch Hitler die Schublanden voll solcher diplomatischer Gepflogenheiten hatte. Genutzt haben die nichts, wie man heute weiß. Europa und Millionen Menschen fielen den Geschäftsinteressen zum Opfer. So wird es auch Israel ergehen, wenn es dem Gewäsch der politischen Scharlatane glauben schenkt. Auch Israels Oberfreund Heiko Maas hat bisher nicht erklärt, was das Schlimmere sein soll, welches er und seine Helfer mit ihrem absurden Stimmverhalten in der UN verhindert haben wollen. Für Israel selbst kann es von einem selbst deklarierten Freund nicht schlimmer kommen. Also meint Heiko Maas wohl "Schlimmeres" für die deutsche Wirtschaft.

Da deutsche Politiker nicht selten mangels Kompetenz gern auf externe Berater und Schreiber zurückgreifen, steht weniger die Frage im Raum, wer oder was die politischen Marionetten sind. Die spannendere Frage lautet. Wer oder was sind deren Berater und Schreiber? Ich versuch mal kühn zu raten. Deren späteren Arbeitgeber?
Zuletzt geändert von Bobo am Freitag 1. März 2019, 12:57, insgesamt 3-mal geändert.
Kiew schafften die Ruzzen nicht! Dafűr nahmen sie Washington 2025 im Sturm. Die freie Welt braucht neue Anführer! Trumps USA hat fertig!
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Wolverine »

Bobo hat geschrieben:(01 Mar 2019, 12:30)

Verlogen passt auch. Schulz und seine Inspiration durch Abbas, Heiko Maas, der wegen dem Unrecht an Israel politisch aktiv wurde und nun für Recht sorgt, in dem Deutschland unter seiner Führung zwei Drittel aller Resolutionen gegen Israel unterstützt, um Schlimmeres für deutsche Geschäftsinteressen(?) zu verhindern, und Steinmeier, der dem mörderischen Mullah-Regime zur Anerkennung für konsequent gelebten Menschen- und Judenhass gemäß diplomatischer Gepflogenheiten gleich das gesamte Deutsche Volk in den Ar ... schieben will! Aber Israels Sicherheit ist Staatsräson. Wirklich gruselig wird es, wenn diese Freunde Israels das Stimmenvieh vor den Wahlen vor den Unbelehrbaren warnen.

Offenbar gilt der zu den Wahlen gebetsmühlenartig wiederholte Rat: "aus der Geschichte lernen" nicht für die selbsternannte politische Elite. Es ist hinlänglich bekannt, dass auch Hitler die Schublanden voll solcher diplomatischer Gepflogenheiten hatte. Genutzt haben die nichts, wie man heute weiß. Europa und Millionen Menschen fielen den Geschäftsinteressen zum Opfer. So wird es auch Israel ergehen, wenn sie dem Gewäsch der politischen Scharlatane glauben schenkt. Auch Israel Oberfreund Heiko Maas hat bisher nicht erklärt, was das Schlimmere sein soll, welches er und seine Helfer mit ihrem absurden Stimmverhalten in der UN verhindert haben wollen. Für Israel selbst kann es von einem selbst deklarierten Freund nicht schlimmer kommen. Also meint Heiko Maas wohl "Schlimmeres" für die deutsche Wirtschaft.

Da deutsche Politiker nicht selten mangels Kompetenz gern auf externe Berater und Schreiber zurückgreifen, steht weniger die Frage im Raum, wer oder was die politischen Marionetten sind. Die spannendere Frage lautet. Wer oder was sind deren Berater und Schreiber? Ich versuch mal kühn zu raten. Deren späteren Arbeitgeber?
Volle Zustimmung. :thumbup:
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Vongole »

H2O hat geschrieben:(01 Mar 2019, 08:47)

So ganz fair gehen Sie mit der Bundesregierung und ihren Repräsentanten wirklich nicht um. Sie sehen deren Gebaren durch die Brille, ob ihr Auftritt Israel nun unmittelbar nützt oder nicht. Dabei betreibt die Bundesregierung (hoffentlich!) deutsche Außenpolitik ohne die Absicht, Israel schaden zu wollen.
Ja, genau das tue ich, denn Israel liegt mir am Herzen. Dass unsere Regierung nicht alles unter der Prämisse betrachten kann, ob es Israel nützt, ist mir leider klar, aber wenigstens sollte sie verhindern, dass ihr
Verhalten Israel schadet. Dass ihr das jedoch am Mors vorbeigehen zu scheint, treibt mir als Bundesbürgerin die Zorn- und Schamesröte ins Gesicht.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Eulenwoelfchen »

H2O hat geschrieben:(01 Mar 2019, 08:47)

So ganz fair gehen Sie mit der Bundesregierung und ihren Repräsentanten wirklich nicht um. Sie sehen deren Gebaren durch die Brille, ob ihr Auftritt Israel nun unmittelbar nützt oder nicht. Dabei betreibt die Bundesregierung (hoffentlich!) deutsche Außenpolitik ohne die Absicht, Israel schaden zu wollen.
Genau das tut Deutschland nicht. Sie sollten die Augen öffnen für die Realität. Die deutsche Haltung wie auch die der EU (propalästinensich und einseitig iranfreundlich) schadet Israel tatsächlich. Nicht nur in einem politischen UN-Abstimmungsverhalten Deutschlands, das klar zulässt, den Rechtsstaat Israel bei jeder Abstimmungsgelegenheit als verurteiltem Staat dastehen zu lassen. Statt sich genau gegen diese einseitige, die andere, die Terrorseite zu stellen, trägt man politisch mit Signalwirkung aktiv! seitens der deutschen Regierung zum Schaden des Staates Israel und seiner politischen Reputation bei.
DAS ist eine Israel Schaden zufügende Politik! Eine Politik, die die antiisraelische Agenda der Denunzierung und Delegitimierung inclusive eines unverhältnismäßig ausgeübten Selbstverteidigungsrechts des Staates Israel stützt und politisch gouttiert.

Im übrigen gibt es weitere, realpolitische Fakten, gerade im Zuge der Syrienkriegs- und Irakwirren: Eine iranische Terrorexpansion rund um Israel, die diesen Staat immer stärker - auch militärisch - gefährdet. Ausgehend von dem Israel vernichten wollenden Iran, seinen anonymen Milizen und neu geschaffenen Militär- und Terroroperationsbasen ausserhalb Irans, dafür rund um Israel herum, angelegt. Zusammen mit Terrororganisationen, die Iran sowohl waffentechnisch als auch militärlogistisch (und finanziell) unterstützt und aufbaut.

Ein solches - aktiv die Bedrohung Irsaels steigerndes - Land wie Iran diplomatisch und ökonomisch zu hofieren, und mehr als nur mit diplomatischer Gepflogenheit zu umarmen, ist umgesetzte, Israel schadende und seine Sicherheit gefährdende Politik der deutschen Regierung.

Da können Sie ihre Augen noch so sehr verschließen. Diese deutsche und die EU-Politik (FRA inclusive!) ist aktive Politik, die die Sicherheit Israels gefährdet. Nicht nur bei UN-Abstimmungen, sondern auch in dem man den Terrorunterstützungsstaat Iran
handelspolitisch oder finanziell zur Seite springt, statt den Handel mit dem Land zu stoppen, solange dieses Land die Vernichtung Israels auf den fanatischen, shiitischen Religionsfahnen seiner Mullahdiktatur stehen hat. Einen Unterschied zu anderen
muslimschen Glaubensrichtungen gibt es hier nicht. Juden zu ermorden, und Israel zu vernichten, wollen sie alle. Egal, ob Shiiten oder Sunniten…

Und sie wollen vor allem eines nicht: Frieden für den Staat Israel! - Da sind sich Perser und diverse Araber einig.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(01 Mar 2019, 14:33)

Ja, genau das tue ich, denn Israel liegt mir am Herzen. Dass unsere Regierung nicht alles unter der Prämisse betrachten kann, ob es Israel nützt, ist mir leider klar, aber wenigstens sollte sie verhindern, dass ihr
Verhalten Israel schadet. Dass ihr das jedoch am Mors vorbeigehen zu scheint, treibt mir als Bundesbürgerin die Zorn- und Schamesröte ins Gesicht.
Das sieht die Bundesregierung offenbar völlig anders. Die bemüht sich eben darum, überhaupt einen mäßigenden Einfluß auf das Geschehen im Nahen Osten zu bekommen, indem sie das Gespräch sucht. Täte sie das nicht, wäre das in meinen Augen ein schlimmes Versäumnis. Inwiefern die Bundesregierung Israel schadet, das kann ich da nicht erkennen. Ob das Vorgehen der Bundesregierung Israel nützt, dazu fehlen bisher brauchbare Ergebnisse. Daran arbeitet sie aber, leider mit wenig Erfolg.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(02 Mar 2019, 00:56)

Das sieht die Bundesregierung offenbar völlig anders. Die bemüht sich eben darum, überhaupt einen mäßigenden Einfluß auf das Geschehen im Nahen Osten zu bekommen, indem sie das Gespräch sucht.
Mäßigenden Einfluss durch Kränze vor dem Mausoleum eines Terroristen.

Sehr innovativ.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(02 Mar 2019, 01:08)

Mäßigenden Einfluss durch Kränze vor dem Mausoleum eines Terroristen.

Sehr innovativ.
Roß und Reiter nennen. Nicht nur stänkern.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Vongole »

H2O hat geschrieben:(02 Mar 2019, 00:56)

Das sieht die Bundesregierung offenbar völlig anders. Die bemüht sich eben darum, überhaupt einen mäßigenden Einfluß auf das Geschehen im Nahen Osten zu bekommen, indem sie das Gespräch sucht. Täte sie das nicht, wäre das in meinen Augen ein schlimmes Versäumnis. Inwiefern die Bundesregierung Israel schadet, das kann ich da nicht erkennen. Ob das Vorgehen der Bundesregierung Israel nützt, dazu fehlen bisher brauchbare Ergebnisse. Daran arbeitet sie aber, leider mit wenig Erfolg.
Ja, das sieht sie leider anders, und zwar seit 40 Jahren! Egal, was das iranische Regime für Verbrechen beging, oder begehenen ließ, die Freundschaft hielt. Sie überdauerte den Anschlag im Mykonos,
sie überdauerte die Fatwa gegen Salman Rushdie, sie überdauerte den illegalen Bau der Atomanlagen in Narrans und Arak, sie überdauerte jede Drohung und jeden vom Iran finazierten Terroranschlag gegen Israel.
2009 erschien ihn Deutschland ein Buch "Deutschland und Iran, von der arischen Achse zur nuklearen Schwelle", das Vorwort dazu verlinke ich mal hier: http://www.matthiaskuentzel.de/contents ... n-schwelle
Ich frage mich, ob jemals ein Mitglied einer unserer Regierungen dieses Buch gelesen hat, und wenn ja, welche Schlüsse derjenige daraus zog, wie man sieht, wohl keine.

Mäßigenden Einfluss im Nahen Osten erlangt unsere Regierung nicht, im Gegenteil, in den Gebieten, wo es auf diesen Einfluss ankäme, Libanon, Syrien, Irak und Iran hört uns schon lange niemand mehr zu,
sondern Putin und Erdogan und ein bisschen den USA. Ein wahrhafter Erfolg für eine Staatsraison, die sich Israels Existenzrecht nennt. :mad:
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(02 Mar 2019, 01:24)

Ja, das sieht sie leider anders, und zwar seit 40 Jahren! Egal, was das iranische Regime für Verbrechen beging, oder begehenen ließ, die Freundschaft hielt. Sie überdauerte den Anschlag im Mykonos,
sie überdauerte die Fatwa gegen Salman Rushdie, sie überdauerte den illegalen Bau der Atomanlagen in Narrans und Arak, sie überdauerte jede Drohung und jeden vom Iran finazierten Terroranschlag gegen Israel.
2009 erschien ihn Deutschland ein Buch "Deutschland und Iran, von der arischen Achse zur nuklearen Schwelle", das Vorwort dazu verlinke ich mal hier: http://www.matthiaskuentzel.de/contents ... n-schwelle
Ich frage mich, ob jemals ein Mitglied einer unserer Regierungen dieses Buch gelesen hat, und wenn ja, welche Schlüsse derjenige daraus zog, wie man sieht, wohl keine.

Mäßigenden Einfluss im Nahen Osten erlangt unsere Regierung nicht, im Gegenteil, in den Gebieten, wo es auf diesen Einfluss ankäme, Libanon, Syrien, Irak und Iran hört uns schon lange niemand mehr zu,
sondern Putin und Erdogan und ein bisschen den USA. Ein wahrhafter Erfolg für eine Staatsraison, die sich Israels Existenzrecht nennt. :mad:
Hier gehört aber schon böser Wille dazu, unserer Bundesregierung "Freundschaft" zu den Regierungen Irans oder auch Erdogans Türkei zu unterstellen. Sie bemüht sich um das Gespräch an sich, um sich nicht völlig aus zu koppeln und sich anschließend mit den Folgen ihres Nichtstuns abfinden zu müssen. An der Tatsache, daß es Iran, Rußland, Syrien, Libanon oder die Türkei gibt, kann und will unsere Bundesregierung nichts ändern. Freundschaftlich vertieften Umgang pflegt sie nur mit Israel.

Deutsche Außenpolitik ist nun einmal deutsche Außenpolitik... wobei mir viel lieber wäre, sie würde gemeinschaftlich von der EU geführt. Die Probleme dieser Welt sind viel zu groß und vielfältig für unsere europäischen Kleinstaaten.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(02 Mar 2019, 00:56)

Das sieht die Bundesregierung offenbar völlig anders. Die bemüht sich eben darum, überhaupt einen mäßigenden Einfluß auf das Geschehen im Nahen Osten zu bekommen, indem sie das Gespräch sucht. Täte sie das nicht, wäre das in meinen Augen ein schlimmes Versäumnis. Inwiefern die Bundesregierung Israel schadet, das kann ich da nicht erkennen. Ob das Vorgehen der Bundesregierung Israel nützt, dazu fehlen bisher brauchbare Ergebnisse. Daran arbeitet sie aber, leider mit wenig Erfolg.
Nein - das tut die Bundesregierung nicht! Sie macht das gleiche, was die britische Regierung unter Chamberlain und die französische Regierung unter Daladier gegenüber dem Naziregime getan haben - sie betreiben Appeasement-Politik, sie biedert sich an!
Auch auf diplomatischem Wege, kann man "klare Kante" zeigen, kann man zum Ausdruck bringen, dass bestimmte politische Handlungsweisen nicht gutheißt, dass u.U. mit Sanktionen zu rechnen ist.
Wenn du nicht erkennst oder nicht erkennen willst, dass und wie sehr die Bundesregierung Israel Schaden zufügt, indem sie sich dem Mullahsystem anbiedert und vor der UNO GEGEN Israel stimmt, dann bist du vollkommen blind, aber nicht nur auf beiden Augen, sondern auch noch den Hühneraugen! :mad2:
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(02 Mar 2019, 02:03)

Hier gehört aber schon böser Wille dazu, unserer Bundesregierung "Freundschaft" zu den Regierungen Irans oder auch Erdogans Türkei zu unterstellen.
Nein, da gehört gar kein böser Wille dazu! Das ist lediglich eine realistische Sichtweise auf die Appeasementpolitik der Bundesregierung.
Ein Bundespräsident hat es fertig gebracht, dem Mullahregime KEINE Glücklwünsche zum Jahrestag zu schicken - ein einziger!
H2O hat geschrieben:(02 Mar 2019, 02:03)
Sie bemüht sich um das Gespräch an sich, um sich nicht völlig aus zu koppeln und sich anschließend mit den Folgen ihres Nichtstuns abfinden zu müssen. An der Tatsache, daß es Iran, Rußland, Syrien, Libanon oder die Türkei gibt, kann und will unsere Bundesregierung nichts ändern. Freundschaftlich vertieften Umgang pflegt sie nur mit Israel.
Nein - sie bemüht sich NICHT um das Gespräch an sich, sie kriecht dem Mullahregime in den Arxxx. Sie tut nicht Nichts, sonderen genau das Falsche!
Und es geht auch NICHT um die Existenz bestimmter Staaten, sondern darum, eine eindeutige Position gegenüber deren Politik zu beziehen. Und genau DAS tut die Bundesregierung NICHT - sie laviert nur, biedert sich an.
Freundschaft gegenüber Israel beweisen, ist ein bisschen mehr als hohle Phrasen und leere Worthülsen.
So wie die Bundesregierung zur Zeit bei der UNO agiert, kann man nur auf das alte Sprichwort verweisen:
"Wer solche Freunde Hat, braucht keine Feinde mehr"!
Tut mir schrecklich leid, aber es waren genau DIE Leute, die immer wieder der Meinung waren - "es wird schon nicht so schlimm werden", "die Regierung wird schon wissen was richtig ist, sie reden ja (noch) miteinander" - die ein Regime wie das Naziregime erst ermöglicht haben, die eine Diktatur ermöglichen UND diese auch noch verteidigen - Leute wie DU, die immer und überall relativieren. :mad2:
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von PeterK »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Mar 2019, 16:26)
Freundschaft gegenüber Israel beweisen, ist ein bisschen mehr als hohle Phrasen und leere Worthülsen.
Es gibt keine Freundschaften zwischen Staaten. Das sollte allgemein bekannt sein.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Vongole »

PeterK hat geschrieben:(02 Mar 2019, 16:40)

Es gibt keine Freundschaften zwischen Staaten. Das sollte allgemein bekannt sein.
Deswegen sind Merkels wiederholte Beteuerungen der Freundschaft zwischen Israel und Deutschland auch nur hohle Phrasen.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von imp »

PeterK hat geschrieben:(02 Mar 2019, 16:40)

Es gibt keine Freundschaften zwischen Staaten. Das sollte allgemein bekannt sein.
Es gibt Interessen und Bündnisse und Prämissen. Deutschland ist vielfach mit Israel verbunden.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von H2O »

Niemand wird mich dazu bringen, mich hier in gleicher Weise so schroff zu äußern, wie das hier wohl eingerissen ist!

Zum Thema "Freundschaft zwischen Staaten" eine Anmerkung: Ich erkenne sehr große Unterschiede im alltäglichen Umgang mit Staaten. Der eine öffnet sich für die Bürger des anderen bis hinein in Sicherheitsfragen und Zusammenarbeit auf diesem Gebiet, öffnet seine Hochschulen und Institute für Staatsbürger aus befreundeten Ländern, arbeitet zusammen auf sehr geheimhaltungsbedürftigen Gebieten. Andere sind davon ausgeschlossen; diese Regeln kann man ja gern bezeichnen wie man will, aber ich erkenne da schon so etwas wie Vertrauen und Freundschaft, und Mißtrauen und Ablehnung.

Und da meine ich eben, daß diese Zusammenarbeit mit Israel weit über das übliche Maß hinaus gepflegt wird. Daran werden hoffentlich diese schroffen Anmerkungen nichts ändern.

Vor allem werden sie nichts daran ändern, daß die Bundesregierung ihrer politischen und geopolitischen Lage entsprechend deutsche Politik macht. Darüber entscheidet der Bundestag und sonst niemand.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von PeterK »

imp hat geschrieben:(02 Mar 2019, 17:12)
Es gibt Interessen und Bündnisse und Prämissen. Deutschland ist vielfach mit Israel verbunden.
So ist es.
Eulenwoelfchen

Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Eulenwoelfchen »

H2O hat geschrieben:(02 Mar 2019, 17:20)

Niemand wird mich dazu bringen, mich hier in gleicher Weise so schroff zu äußern, wie das hier wohl eingerissen ist!

Zum Thema "Freundschaft zwischen Staaten" eine Anmerkung: Ich erkenne sehr große Unterschiede im alltäglichen Umgang mit Staaten. Der eine öffnet sich für die Bürger des anderen bis hinein in Sicherheitsfragen und Zusammenarbeit auf diesem Gebiet, öffnet seine Hochschulen und Institute für Staatsbürger aus befreundeten
Ländern, arbeitet zusammen auf sehr geheimhaltungsbedürftigen Gebieten. Andere sind davon ausgeschlossen; diese Regeln kann man ja gern bezeichnen wie man will,
aber ich erkenne da schon so etwas wie Vertrauen und Freundschaft, und Mißtrauen und Ablehnung.

Und da meine ich eben, daß diese Zusammenarbeit mit Israel weit über das übliche Maß hinaus gepflegt wird. Daran werden hoffentlich diese schroffen Anmerkungen nichts ändern.

Vor allem werden sie nichts daran ändern, daß die Bundesregierung ihrer politischen und geopolitischen Lage entsprechend deutsche Politik macht. Darüber entscheidet der Bundestag und sonst niemand.
Wenn Sie hier - dreister und unverfrorener Weise - anderen, kritische Stimmen als zu schroff zurückweisen und hier "etwas??" als "eingerissen" sehen wollen,
erlaube ich mir im Gegenzug, Sie als unverantwortlichen Verharmloser und klammheimlichen Sympathisanten des iranischen - klar antisemitischen - Terrorregimes zu brandmarken.
Der die offen proiranische und damit logischerweise antiisraelische Politik Deutschlands als richtig anpreist, indem er eine geradezu märchenhafte, "kritisch-distanzierte" auf das
übliche diplomatische Maß beschränkte deutsche Politik gegenüber Iran erfindet und das ebensolche Märchen, Deutschland würde sich - wenn es darauf ankäme - auf die Seite Israels
stellen, und notfalls sogar diesem Terrorunterstützungsstaat militärisch entgegentreten.

Als jemand, der genauso blind und faktenresistent wie Deutschland seit hundert Jahren - und besonders fortgesetzt nach dem zweiten Weltkrieg und der Gründung der Mullahdiktatur - nicht nur
gute eigene "diplomatische" Überzeugungen und Beziehungen zu Iran pflegt, sondern auch äusserst faktenresistent leugnet bzw. ignoriert, daß Deutschland DIE entscheidende politische und ökonomische Schutzmacht des Iran innerhalb des Westens war und ist. DAS westliche Land Nr.1 mit einigem politischen, und noch mehr ökonomischem Gewicht, das seine Hand schützend über dieses Banditenregime der Mullahs hält. Das die Vernichtung Israel bis heute!!! auf seiner politischen Agenda hat.

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
"Schon im Ersten Weltkrieg ließ sich Kaiser Wilhelm II von traditionellen Schiiten als „Hajj Wilhelm Mohammed“ und als Held im Kampf gegen Persiens Erzfeinde Russland und Großbritannien feiern. Zwei Jahrzehnte später griffen schiitische Geistliche auf diese Deutschlandbegeisterung zurück. Jetzt wurde Adolf Hitler als Nachkomme Mohammeds und als schiitischer Messias entdeckt.

Die besonders engen Beziehungen aus der Zeit des Nationalsozialismus wirken nach. So hat Hashemi Rafsandjani, der ehemalige iranische Präsident, noch in 2008 die „strategische Allianz zwischen den beiden Ländern im Zweiten Weltkrieg“ als Vorbild für die Gegenwart gerühmt."

-------------------------------------------------------------------------------------------------------

Es ist müßig, weitere Quellen und Belege einzustellen, wie etwa die iranischen Antwort auf den Glückwunsch eines deutschen Bundespräsidenten, "man sei ja Angehöriger der gleichen arischen Rasse" . Nicht einmal DAS wurde diplomatisch vom Bundespräsidenten oder dessen sprecher zurückgewiesen, sondern einfach stehen gelassen...

Bei Ihnen und ihrer - dem Verhalten vieler Deutscher während der Nazizeit gleichenden Haltung - in Sachen Iran alles kleinzureden und zu verharmlosen, sogar das Gegenteil zu behaupten,
kann man nur den Kopf schütteln.

Ich habe authentische WWII-Feldpostkorrespondenz einer Mutter zuhause, die diese an Ihren Sohn dort während des Ukrainefeldzugs schrieb. Sie hielt Adolf Hitler für einen "guten Mann". Blind und vertrauenspusslig, und gleichzeitig realitätsblind für die Faktenlage, dass auch kein Arzt mehr helfen konnte. Andererseits ermahnte Sie ihren 20-jährigen Sohn regelmäßig in einer Art Fernerziehung, sich nichts zu schulden kommen zu lassen und vor allem im Umgang mit den Einheimischen korrekt und anständig zu bleiben. Als sie die üblen Verbrechen der Deutschen vor allem gegen Juden und Slawische Untermenschen auch nicht mehr völlig leugnen bzw. verdrängen konnte, weil sie durch gute Kontakte zu örtlichen Geistlichen die Verbrechen und die tatsächlichen Folgen der Naziverbrecher mitbekam, ob sie wollte oder nicht, war ihr Kommentar in den Briefen an Ihren Sohn folgender:
"Wenn das der Führer wüsste!" - "Das Schlimme sind die Leute die ihn umgeben", schrieb sie, "die eine Kenntnissnahme dieser Untaten von ihm gezielt fernhalten, sodaß unser Führer nicht einschreiten kann". (Und dieser, so stellt sie in einem dieser Briefe überzeugt fest, diese Untaten sofort unterbinden und verbieten würde, wenn er nur von all diesen schlimmen Dingen wüsste).

Sie kommen mir in etwa so vor wie diese Mutter, die sehr glaubhaft in ihren mehr als hundert Original-geschriebenen Feldpostbriefen (ganz korrekt in deutscher Kauffrautradition mit maschinengeschriebenem Durchschlag) belegen,
wie sie gestrickt ist: Sie lehnt politische Verbrechenstaten wie jene der Deutschen Nazis ab, besteht auf korrekter und anständiger Behandlung von Ausländern usw. und ist andererseits politisch blind und naiv wie ein Rebhuhn
im Dickicht: Was Hitler und die tatsächliche Politik Nazideutschlands anging. Vor dem, was tatsächlich an Politik geschah und was die Folgen waren.

Was sich beispielhaft in der teilweisen und erschreckenden Unkenntnis und Ignoranz Ihrerseits über die besonderen und besonders engen Beziehungen Deutschlands zu Iran wiederspiegelt: Die traditionell enge Verbundenheit der beiden Völker über zwei Weltkriege samt Nazis hinweg. Den neu entstandenen israelischen Staat und die deutsche Staatsräson dazu, die im krassen Gegensatz zur Iran steht (der Israel als Vernichtungsziel, weil Unrechtsobjket ansieht), als lästigen Appendix in seinen Beziehungen zu Teheran diplomatisch still und leise ausspart. Und lieber fortdauernd den Mullahs gratuliert.

Ob diese "Irannarrenfreiheit", die besonders Deutschland diesem Land politisch gewährt, diese offen schützt und protegiert, anderen, vor allem Israel schadet, interessiert Sie nicht. Sie reden sich einfach ein,
dass Deutschland im Ernstfall an der Seite Israel stünde und klar gegen Iran. Das ist fatal, denn die letzten hundert Jahre, egal unter welchen politischen Umgebungen, haben eines gezeigt:
Sich gegen Iran und seine Interessen zu stellen, tat Deutschland niemals. Wird es auch nicht. Egal, wer in D regiert oder regieren wird.

Iran war schon immer der Busenfreund Deutschlands. Da gab es den Staat Israel noch nicht. Der offene und gefährliche Antisemitismus des Iran, den einst Deutschland selbst dorthin exportierte, und dessen Israelfeindlichkeit stört auch im Nachkriegsdeutschland bis heute, Jan. 2019, keine Bundesregierung oder einen Bundespräsidenten. Auch keine politische Volkspartei. Ebensowenig wie die offene und aktive Terrorismuspolitik des Iran, die das Ziel hat, Hegemonialmacht des Nahen und mittleren Ostens zu werden und Israel von der Landkarte zu tilgen.

Besonders übel ist natürlich die zeitgeschichtliche Volte des Schicksals, die in den USA einen Präsidenten Trump an die Macht spülte. Der mit seiner antideutschen Sicherheits- und Handelspolitik geradezu ideal der einseitig proiranischen Politik und Haltung Deutschlands (und der EU) in die Hände spielt und sich Merkel-, Maas- und Steinmeier-Deutschland als moralischer Schiedsrichter und Verteidiger des "Wahren und Guten" präsentieren kann. Und damit seine im Kern antiisraelische, diesen Staat gefährdende proiranische Mullahstützungspolitik noch besser verstecken und verharmlosen kann.

Irgendwann, so heisst es, büßt man für alles: Egal, ob man verdrängt, wider besseren Wissens handelt oder naiv ist wie diese von mir beschriebene Mutter. (Sie blieb bis zu Ihrem Tod "Hitlerfan" wie oben beschrieben. Ihr Sohn schickte ihr mit der Feldpost Babyschühchen als "Kriegsbeute". Er überlebte den Krieg, kam zurück und blieb zeitlebens ein Nazi). Tiefsitzende antisemitische und antijüdische Gefühle, haben eine Halbwertszeit wie "Plutonium". Und sie sind als Basis der Freundschaft und Verbundenheit der Deutschen mit Iran ein gemeinsames, jahrhundertaltes Überzeugungsband, das alles übersteht und die Beziehungen von Deutschland und Iran prägt. Gestern, heute und morgen.

Daran wird der junge Staat Israel und seine lästigen und nervigen Juden nichts ändern.

Da können Sie, Herr H2O, noch soviele Nebelkerzen und verharmlosende Wattebäuschchen für D und den Iran in die Diskussion werfen. Die Realität ist eine ganz andere.

Was Sie eben nicht überzeugt. Aber unterlassen Sie wenigstens ihre unangebrachte Desavourieung anderer, realitätsnäherer politischer Meinungen (über die deutsche Iranpolitik, die Israel alles andere als gut tut, sondern faktisch schadet).
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von keinproblem »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(02 Mar 2019, 19:12)

Wenn Sie hier - dreister und unverfrorener Weise - anderen, kritische Stimmen als zu schroff zurückweisen und hier "etwas??" als "eingerissen" sehen wollen,
erlaube ich mir im Gegenzug, Sie als unverantwortlichen Verharmloser und klammheimlichen Sympathisanten des iranischen - klar antisemitischen - Terrorregimes zu brandmarken.
Der die offen proiranische und damit logischerweise antiisraelische Politik Deutschlands als richtig anpreist, indem er eine geradezu märchenhafte, "kritisch-distanzierte" auf das
übliche diplomatische Maß beschränkte deutsche Politik gegenüber Iran erfindet und das ebensolche Märchen, Deutschland würde sich - wenn es darauf ankäme - auf die Seite Israels
stellen, und notfalls sogar diesem Terrorunterstützungsstaat militärisch entgegentreten.

...

Da können Sie, Herr H2O, noch soviele Nebelkerzen und verharmlosende Wattebäuschchen für D und den Iran in die Diskussion werfen. Die Realität ist eine ganz andere.

Was Sie eben nicht überzeugt. Aber unterlassen Sie wenigstens ihre unangebrachte Desavourieung anderer, realitätsnäherer politischer Meinungen (über die deutsche Iranpolitik, die Israel alles andere als gut tut, sondern faktisch schadet).
H20 ist nicht naiv nur weil er meint die Bundesregierung wären nicht alles getarnte Antisemiten. Das ist an den Haaren herbeigezogen. Es gibt keine Länder die aus moralischen Motiven agieren und wenn wir alle Länder von denen bekannt ist, dass sie Terroristen unterstützen, so behandeln wie du das für den Iran zu scheinen meinst, wären wir bestimmt nicht Exportweltmeister. Verteidigung Israels als Staatsraison ist bewusst gefasst. Bedeutet Verteidigung auch, zB BDS zu verbieten oder nur auf militärischem Fuß? Und heißt militärisch nur im Kriegsfall oder auch wenn sich in Syrien Revolutionsgarden befinden? Merkel weiß selber nicht was das heißen soll, wieso sollten wir da jetzt alle unsere Frames dadrauf projizieren?
Berlin betreibt hier Appeasement und muss sich mit beiden Seiten mehr oder weniger gut stellen um eine authentische Vermittlerrolle zu spielen. Nie wieder Krieg, nicht nur von deutschem Boden. Schade, dass der Nachkriegsgeist verblasst, im Schatten von notwendigen Friedensmissionen und BundeswehrVlogs für Teenager.
Lass uns ruhig Israel und Iran mit Frankreich und Deutschland des frühen 20. vergleichen, wenn du es für angemessen hältst meinetwegen auch das NS Deutschland. Unsere beiden Völker haben erst als diese enorme destruktive Energie freigesetzt wurde erfahren wie sich Versöhnung anfühlt. Wenn wir daraus gelernt haben und dem Frankreich/Deutschland des 21. dieses widerwärtige Massenleid ersparen wollen und über Umwege ohne Krieg zur Versöhnung führen, bin ich auf jeden Fall mit im Boot.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von H2O »

Merkel weiß selber nicht was das heißen soll...
Wenn auf diesem Gebiet so große Unklarheit herrscht, dann könnte man die Bundeskanzlerin auf einer ihrer regelmäßigen Pressekonferenzen dazu befragen. Merkwürdig, daß das nie geschehen ist, weder in Israel noch an anderer Stelle.

Anläßlich des Treffens der Arabischen Liga mit der EU sagte die Kanzlerin im Klartext, daß das Existenzrecht Israels für sie nicht verhandelbar sei. Vor der Knesset hat sie gesagt, daß die Sicherung der Existenz Israels deutsche Staatsraison sei.

Hier ihren guten Willen an zu zweifeln oder sogar von Täuschung zu sprechen, das ist schon sehr verletzend.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Senexx »

Bravo @Eulenwölfchen.

Aber das Problem ist zu schlimm, als dass es mit Beifall erledigt wäre.
Eulenwoelfchen

Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Eulenwoelfchen »

keinproblem hat geschrieben:(02 Mar 2019, 21:10)
H20 ist nicht naiv nur weil er meint die Bundesregierung wären nicht alles getarnte Antisemiten. ...
Ich habe nirgends geschrieben, in der Bundesregierung säßen samt und sonders nur getarnte Antisemiten.
keinproblem hat geschrieben:(02 Mar 2019, 21:10)
...
Lass uns ruhig Israel und Iran mit Frankreich und Deutschland des frühen 20. vergleichen,...
Typischer, antiisraelischer Propagandaschwachsinn.
Senexx

Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Senexx »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(03 Mar 2019, 01:07)


Typischer, antiisraelischer Propagandaschwachsinn.
Er meint wohl, Israel müsste von seiner iranfeindlichen Politik lassen und dem Iran die Hand zur Versöhnung reichen...
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Jekyll »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Feb 2019, 15:31)

Findest du, dass er richtig gehandelt hat? Wäre das deine Art von Politik?
Der Mann hat nunmal ein Job zu erledigen. In seiner Position ist es üblich, sich auch bei schwierigen Fällen diplomatisch auszudrücken und sich generell eine progressive Grundhaltung zu wahren. Was hätte er denn deiner Meinung nach tun/sagen sollen? Öl ins Feuer gießen?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Jekyll »

Senexx hat geschrieben:(03 Mar 2019, 02:43)

Er meint wohl, Israel müsste von seiner iranfeindlichen Politik lassen und dem Iran die Hand zur Versöhnung reichen...
Jesus hätte das verstanden.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Senexx hat geschrieben:(03 Mar 2019, 02:43)

Er meint wohl, Israel müsste von seiner iranfeindlichen Politik lassen und dem Iran die Hand zur Versöhnung reichen...
Vielleicht…Mir ist dieser User als Erscheinung bekannt, die nicht an Diskussionen, sondern an
propagandistischer Aussagenverfälschung von Beiträgen wie meinem interessiert ist.

Von daher befasse ich mich mit den Ausführungen dieses Users nicht. Oder nur soweit,
als es unbedingt nötig ist, um gröbsten (Agitationsauswüchsen entgegen zu treten.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von keinproblem »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(03 Mar 2019, 01:07)

Ich habe nirgends geschrieben, in der Bundesregierung säßen samt und sonders nur getarnte Antisemiten.
Unterstellung entfernt. Moses, Mod
Typischer, antiisraelischer Propagandaschwachsinn.
Wer gegen Krieg ist und sich beide Seiten anhören will um eine gewaltfreie Lösung durchzusetzen gehört zu den Bösen. Sehr interessant.
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Vongole »

keinproblem hat geschrieben:(03 Mar 2019, 16:58)

(..)

Wer gegen Krieg ist und sich beide Seiten anhören will um eine gewaltfreie Lösung durchzusetzen gehört zu den Bösen. Sehr interessant.
Die gewaltfreien Lösungsansäze des Irans können Sie sich hier anhören:
"IRGC Deputy Commander Hossein Salami: We Have Plans to Break America, Israel, Saudi Arabia, Cleanse World of Their Filth"
https://www.memri.org/tv/iran-irgc-depu ... anse-filth
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Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von keinproblem »

Vongole hat geschrieben:(03 Mar 2019, 17:11)

Die gewaltfreien Lösungsansäze des Irans können Sie sich hier anhören:
"IRGC Deputy Commander Hossein Salami: We Have Plans to Break America, Israel, Saudi Arabia, Cleanse World of Their Filth"
https://www.memri.org/tv/iran-irgc-depu ... anse-filth
Ein Brigadegeneral ist keine politische Figur, hohe Militärs zeichnen sich in keinem Staat der Welt durch überragende Nächstenliebe aus. Oder um mal den ehem. isr. Verteidigungsminister (nicht in Bezug auf Iran) zu zitieren: "We must continue to fight Hamas just like the United States did with the Japanese in World War II," Lieberman added. "Then, too, the occupation of the country was unnecessary."
Und nochmal: Die Kriegstreiber sind nicht nur auf einer Seite versammelt und die allermeisten meinen ja auch sogar, sich in einer zu dringenden Verteidigungssituation zu befinden, als dass man sich noch auf zivilisierte Maßnahmen wie Dialog und Entgegenkommen verlassen könnte. Das ist aber Käse, wir sollten die Gelegenheit und Herausforderung nutzen solange sie noch da ist einen der schlimmsten Kriege unserer Geschichte abzuwenden. Das ist unser aller Bürgerpflicht. Eine mittelöstliche Freihandelszone und Freizügigkeit wie in der EU? Klingt gerade unrealistisch. Klang es für uns in der ersten Hälfte des 20. Jh. auch.
Eulenwoelfchen

Re: Umgang der Bundesregierung mit Israel und dem Nahostkonflikt

Beitrag von Eulenwoelfchen »

keinproblem hat geschrieben:(03 Mar 2019, 16:58)
Wer gegen Krieg ist und sich beide Seiten anhören will um eine gewaltfreie Lösung durchzusetzen gehört zu den Bösen. Sehr interessant.
Es geht um die langjährig belegte - tatsächliche Politik der deutschen Regierungen (und der EU), nicht um "Ihre" Politik.
Sie können überhaupt keine gewaltfreie Lösung durchsetzen, egal, welchen vernebelnden Propagandaunsinn Sie hier einstellen.

Ansonsten gilt meine bereits vorstehend gemachte Aussage:
"Von daher befasse ich mich mit den Ausführungen dieses Users nicht. Oder nur soweit,
als es unbedingt nötig ist, um gröbsten Agitationsauswüchsen entgegen zu treten".
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