H2O hat geschrieben:(02 Mar 2019, 17:20)
Niemand wird mich dazu bringen, mich hier in gleicher Weise so schroff zu äußern, wie das hier wohl eingerissen ist!
Zum Thema "Freundschaft zwischen Staaten" eine Anmerkung: Ich erkenne sehr große Unterschiede im alltäglichen Umgang mit Staaten. Der eine öffnet sich für die Bürger des anderen bis hinein in Sicherheitsfragen und Zusammenarbeit auf diesem Gebiet, öffnet seine Hochschulen und Institute für Staatsbürger aus befreundeten
Ländern, arbeitet zusammen auf sehr geheimhaltungsbedürftigen Gebieten. Andere sind davon ausgeschlossen; diese Regeln kann man ja gern bezeichnen wie man will,
aber ich erkenne da schon so etwas wie Vertrauen und Freundschaft, und Mißtrauen und Ablehnung.
Und da meine ich eben, daß diese Zusammenarbeit mit Israel weit über das übliche Maß hinaus gepflegt wird. Daran werden hoffentlich diese schroffen Anmerkungen nichts ändern.
Vor allem werden sie nichts daran ändern, daß die Bundesregierung ihrer politischen und geopolitischen Lage entsprechend deutsche Politik macht. Darüber entscheidet der Bundestag und sonst niemand.
Wenn Sie hier - dreister und unverfrorener Weise - anderen, kritische Stimmen als zu schroff zurückweisen und hier "etwas??" als "eingerissen" sehen wollen,
erlaube ich mir im Gegenzug, Sie als unverantwortlichen Verharmloser und klammheimlichen Sympathisanten des iranischen - klar antisemitischen - Terrorregimes zu brandmarken.
Der die offen proiranische und damit logischerweise antiisraelische Politik Deutschlands als richtig anpreist, indem er eine geradezu märchenhafte, "kritisch-distanzierte" auf das
übliche diplomatische Maß beschränkte deutsche Politik gegenüber Iran erfindet und das ebensolche Märchen, Deutschland würde sich - wenn es darauf ankäme - auf die Seite Israels
stellen, und notfalls sogar diesem Terrorunterstützungsstaat militärisch entgegentreten.
Als jemand, der genauso blind und faktenresistent wie Deutschland seit hundert Jahren - und besonders fortgesetzt nach dem zweiten Weltkrieg und der Gründung der Mullahdiktatur - nicht nur
gute eigene "diplomatische" Überzeugungen und Beziehungen zu Iran pflegt, sondern auch äusserst faktenresistent leugnet bzw. ignoriert, daß Deutschland DIE entscheidende politische und ökonomische Schutzmacht des Iran innerhalb des Westens war und ist. DAS westliche Land Nr.1 mit einigem politischen, und noch mehr ökonomischem Gewicht, das seine Hand schützend über dieses Banditenregime der Mullahs hält. Das die Vernichtung Israel bis heute!!! auf seiner politischen Agenda hat.
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"Schon im Ersten Weltkrieg ließ sich Kaiser Wilhelm II von traditionellen Schiiten als „Hajj Wilhelm Mohammed“ und als Held im Kampf gegen Persiens Erzfeinde Russland und Großbritannien feiern. Zwei Jahrzehnte später griffen schiitische Geistliche auf diese Deutschlandbegeisterung zurück. Jetzt wurde Adolf Hitler als Nachkomme Mohammeds und als schiitischer Messias entdeckt.
Die besonders engen Beziehungen aus der Zeit des Nationalsozialismus wirken nach. So hat Hashemi Rafsandjani, der ehemalige iranische Präsident, noch in 2008 die „strategische Allianz zwischen den beiden Ländern im Zweiten Weltkrieg“ als Vorbild für die Gegenwart gerühmt."
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Es ist müßig, weitere Quellen und Belege einzustellen, wie etwa die iranischen Antwort auf den Glückwunsch eines deutschen Bundespräsidenten, "man sei ja Angehöriger der gleichen arischen Rasse" . Nicht einmal DAS wurde diplomatisch vom Bundespräsidenten oder dessen sprecher zurückgewiesen, sondern einfach stehen gelassen...
Bei Ihnen und ihrer - dem Verhalten vieler Deutscher während der Nazizeit gleichenden Haltung - in Sachen Iran alles kleinzureden und zu verharmlosen, sogar das Gegenteil zu behaupten,
kann man nur den Kopf schütteln.
Ich habe authentische WWII-Feldpostkorrespondenz einer Mutter zuhause, die diese an Ihren Sohn dort während des Ukrainefeldzugs schrieb. Sie hielt Adolf Hitler für einen "guten Mann". Blind und vertrauenspusslig, und gleichzeitig realitätsblind für die Faktenlage, dass auch kein Arzt mehr helfen konnte. Andererseits ermahnte Sie ihren 20-jährigen Sohn regelmäßig in einer Art Fernerziehung, sich nichts zu schulden kommen zu lassen und vor allem im Umgang mit den Einheimischen korrekt und anständig zu bleiben. Als sie die üblen Verbrechen der Deutschen vor allem gegen Juden und Slawische Untermenschen auch nicht mehr völlig leugnen bzw. verdrängen konnte, weil sie durch gute Kontakte zu örtlichen Geistlichen die Verbrechen und die tatsächlichen Folgen der Naziverbrecher mitbekam, ob sie wollte oder nicht, war ihr Kommentar in den Briefen an Ihren Sohn folgender:
"Wenn das der Führer wüsste!" - "Das Schlimme sind die Leute die ihn umgeben", schrieb sie, "die eine Kenntnissnahme dieser Untaten von ihm gezielt fernhalten, sodaß unser Führer nicht einschreiten kann". (Und dieser, so stellt sie in einem dieser Briefe überzeugt fest, diese Untaten sofort unterbinden und verbieten würde, wenn er nur von all diesen schlimmen Dingen wüsste).
Sie kommen mir in etwa so vor wie diese Mutter, die sehr glaubhaft in ihren mehr als hundert Original-geschriebenen Feldpostbriefen (ganz korrekt in deutscher Kauffrautradition mit maschinengeschriebenem Durchschlag) belegen,
wie sie gestrickt ist: Sie lehnt politische Verbrechenstaten wie jene der Deutschen Nazis ab, besteht auf korrekter und anständiger Behandlung von Ausländern usw. und ist andererseits politisch blind und naiv wie ein Rebhuhn
im Dickicht: Was Hitler und die tatsächliche Politik Nazideutschlands anging. Vor dem, was tatsächlich an Politik geschah und was die Folgen waren.
Was sich beispielhaft in der teilweisen und erschreckenden Unkenntnis und Ignoranz Ihrerseits über die besonderen und besonders engen Beziehungen Deutschlands zu Iran wiederspiegelt: Die traditionell enge Verbundenheit der beiden Völker über zwei Weltkriege samt Nazis hinweg. Den neu entstandenen israelischen Staat und die deutsche Staatsräson dazu, die im krassen Gegensatz zur Iran steht (der Israel als Vernichtungsziel, weil Unrechtsobjket ansieht), als lästigen Appendix in seinen Beziehungen zu Teheran diplomatisch still und leise ausspart. Und lieber fortdauernd den Mullahs gratuliert.
Ob diese "Irannarrenfreiheit", die besonders Deutschland diesem Land politisch gewährt, diese offen schützt und protegiert, anderen, vor allem Israel schadet, interessiert Sie nicht. Sie reden sich einfach ein,
dass Deutschland im Ernstfall an der Seite Israel stünde und klar gegen Iran. Das ist fatal, denn die letzten hundert Jahre, egal unter welchen politischen Umgebungen, haben eines gezeigt:
Sich gegen Iran und seine Interessen zu stellen, tat Deutschland niemals. Wird es auch nicht. Egal, wer in D regiert oder regieren wird.
Iran war schon immer der Busenfreund Deutschlands. Da gab es den Staat Israel noch nicht. Der offene und gefährliche Antisemitismus des Iran, den einst Deutschland selbst dorthin exportierte, und dessen Israelfeindlichkeit stört auch im Nachkriegsdeutschland bis heute, Jan. 2019, keine Bundesregierung oder einen Bundespräsidenten. Auch keine politische Volkspartei. Ebensowenig wie die offene und aktive Terrorismuspolitik des Iran, die das Ziel hat, Hegemonialmacht des Nahen und mittleren Ostens zu werden und Israel von der Landkarte zu tilgen.
Besonders übel ist natürlich die zeitgeschichtliche Volte des Schicksals, die in den USA einen Präsidenten Trump an die Macht spülte. Der mit seiner antideutschen Sicherheits- und Handelspolitik geradezu ideal der einseitig proiranischen Politik und Haltung Deutschlands (und der EU) in die Hände spielt und sich Merkel-, Maas- und Steinmeier-Deutschland als moralischer Schiedsrichter und Verteidiger des "Wahren und Guten" präsentieren kann. Und damit seine im Kern antiisraelische, diesen Staat gefährdende proiranische Mullahstützungspolitik noch besser verstecken und verharmlosen kann.
Irgendwann, so heisst es, büßt man für alles: Egal, ob man verdrängt, wider besseren Wissens handelt oder naiv ist wie diese von mir beschriebene Mutter. (Sie blieb bis zu Ihrem Tod "Hitlerfan" wie oben beschrieben. Ihr Sohn schickte ihr mit der Feldpost Babyschühchen als "Kriegsbeute". Er überlebte den Krieg, kam zurück und blieb zeitlebens ein Nazi). Tiefsitzende antisemitische und antijüdische Gefühle, haben eine Halbwertszeit wie "Plutonium". Und sie sind als Basis der Freundschaft und Verbundenheit der Deutschen mit Iran ein gemeinsames, jahrhundertaltes Überzeugungsband, das alles übersteht und die Beziehungen von Deutschland und Iran prägt. Gestern, heute und morgen.
Daran wird der junge Staat Israel und seine lästigen und nervigen Juden nichts ändern.
Da können Sie, Herr H2O, noch soviele Nebelkerzen und verharmlosende Wattebäuschchen für D und den Iran in die Diskussion werfen. Die Realität ist eine ganz andere.
Was Sie eben nicht überzeugt. Aber unterlassen Sie wenigstens ihre unangebrachte Desavourieung anderer, realitätsnäherer politischer Meinungen (über die deutsche Iranpolitik, die Israel alles andere als gut tut, sondern faktisch schadet).