Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Aug 2020, 12:54)
Welche demokratische Institution hat entschieden, dass Lisa Eckhart eine Rassisstin ist? Aber witzig zu sehen, dass Kabarett/Satire nur das darf, was Linksaußen toll finden, sonst sind es "Rechtsblinker" und "Rassisten"

Um zu entscheiden, was die Dame ist, muss man sich schon selbst ein Bild machen, und das geht nur, wenn man sie auftreten lässt.
In der Pause tönt vielleicht der bierselige deutsche Michel, dass die Lisa es den Schwarzen doch mal richtig gegeben hat, was protzen die auch immer mit ihren dicken Schwänzen und grabschen weiße Frauen an.
Die sektselige Micheline kichert mit der anderen darüber, dass die Lisa recht hat, so sind sie halt, die geldgierigen Juden, toll, dass die das so mutig ausspricht. Und morgen auf der Demo heftet man sich denn einen "Ungeimpft"-Judenstern an,
schließlich ist man für Meinungsfreiheit, das müssen die Juden schon aushalten, denn die neuen Juden sind ja wir, die wir von cancel-culture und pc geradezu umzingelt und in die - wenn auch nur verbale - Vernichtung getrieben werden.
Treffender Beitrag dazu aus der SZ:
Sieht man sich das alles an - und die Kollegen von der ZDF-Satiresendung Die Anstalt und die Heute-Show und Carolin Kebekus und Mario Barth und die Zeitschrift Titanic und Diverses, woran der erfolgreichste deutsche Gagschreiber Micky Beisenherz beteiligt ist - kommt man um eine bittere Erkenntnis nicht herum: Wenn der Satz stimmt, dass man gute Satire, Kabarett und Comedy immer daran erkennen kann, was sie aus den Klischees macht, mit denen sie spielen muss, dann steht es schlecht um den deutschen Humor. Denn die Werkseinstellung des deutschen Humors ist leider die Schadenfreude. Gelacht wird vor allem aus zwei Gründen: wenn ein vermeintlicher Fehler vorliegt und es nicht der eigene ist.
und:
Der deutsche Comedian, die deutsche Comedienne verbünden sich - von den üblichen zarten Pro-forma-Frotzeleien abgesehen - mit dem anwesenden Publikum gegen abwesende Dritte, um diese dann genüsslich zu deklassieren. Seien es Menschen mit mehr als 10 000 Euro Monatsgehalt, die Harald Schmidt einst zu den legitimen Zielen erklärte, oder Politikerinnen oder Social-Media-Nutzer oder eben Transsexuelle oder Menschen mit Behinderung.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/lisa ... -1.4998485
Ein Gutes mögen solche Auftritte ja haben: Wer sich schenkelklopfend über schwarze Schwänze amüsiert, hat u.U. genug Dampf abgelassen, dass er auf dem Heimweg keine Schwarzen klopft.
Und wer so richtig über Juden abgelästert hat, haut vielleicht an diesem Abend keinem die Kippa vom Kopf.
Das zumindest wäre dann das Eintrittsgeld wert.