[SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

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frems
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von frems »

Positiv Denkender hat geschrieben:(01 Jan 2018, 15:56)

Ein Grundschullehrer oder en Polizist würden mit gleicher Ausbildung sicher in der freien Wirtschaft mehr verdienen .
Oder meinst du die wären alle doof ? Wie kaputt muss man sein zu glauben ,hätten sich diese Menschen für einen Beruf in der
freien Wirtschaft entschieden wären sie lediglich für Wachdienste oder Nachhilfeagenturen geeignet .Das diese Menschen mit Abitur
und Universitätsabschluss locker in anderen Berufen hätten arbeiten können geht dir ab .
[Mod: editiert]
Die wenigsten Polizisten haben genau wie Du jemals eine Uni von innen gesehen und Lehrsamtsabsolventen werden von der Privatwirtschaft nicht scharenweise umworben. Du scheinst wirklich sehr weit von der Realität entfernt zu sein. Wie weit kommt man mit so einer "Leistung"?
Zuletzt geändert von Skull am Montag 1. Januar 2018, 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Folgezitat
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Positiv Denkender
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Positiv Denkender »

frems hat geschrieben:(01 Jan 2018, 16:59)

Die wenigsten Polizisten haben genau wie Du jemals eine Uni von innen gesehen und Lehrsamtsabsolventen werden von der Privatwirtschaft nicht scharenweise umworben. Du scheinst wirklich sehr weit von der Realität entfernt zu sein. Wie weit kommt man mit so einer "Leistung"?
Wieso Lehramtsanwärter ? Wer sich von vornherein für einen Beruf in der freien Wirtschaft bewirbt ist kein Lehramtsanwärter .
Der müsste nicht einmal studieren um in der freien Wirtschaft weitaus mehr zu verdienen . Eine Uni haben Polzisten nicht unbedingt
besucht ,richtig . Es geht auch darum, dass Menschen mit gleichem Schulabschluss in der freien Wirtschaft bessere Verdienstmöglichkeiten
haben als in Beamtenberufen . Das ich weder Abitur noch eine Uni besucht habe ist richtig . Musste ich auch nicht .
Mit dem Gehalt vieler Beamter die solch einen Abschluss nachweisen können hätte ich nicht tauschen wollen .Zudem hatte ich noch den
Vorteil mir meine AG aussuchen zu können bzw. sie zu wechseln wann immer ich wollte . Beamte haben dieses Privileg nicht .
Bleibt anzuführen mit meinem Schulabschluss hätte ich im untersten Bereich der Beamtenbesoldung gelegen .Diese Einkommen
liegen und lagen weit unter der Bemessungsgrenze .Vergleich mal das Gehalt eines Richters oder Staatsanwalts mit einer Führungskraft in der freien Wirtschaft . Eine Führungskraft in der Privatwirtschaft benötigt nicht einmal einen Hochschulabschluss
um das Vielfache eines Richters zu verdienen . Ein sehr naher Verwandter von mir stand zwischen der Entscheidung
verbeamteter Berufsschullehrer zu werden oder eben die Position als Produktionsleiter in der Privatwirtschaft zu übernehmen .
Du darfst raten warum er sich für den Job in der Privatwirtschaft entschieden hat." Übrigens der schulische Werdegang war der Gleiche .
CaptainJack

Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von CaptainJack »

Du hast aber die Alterversorgung vergessen ... und das wesentlich höhere Netto!
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Positiv Denkender »

CaptainJack hat geschrieben:(01 Jan 2018, 17:39)

Du hast aber die Alterversorgung vergessen ... und das wesentlich höhere Netto!
Ich habe nichts vergessen . Das wesentlich höhere Netto hätte es eben nicht gegeben .
Die Altersversorgung ist durch zusätzliche Eigenvorsorge bestens geregelt.
Der Beamte mit gleichem Schulabschluss verdient eben weniger als AN mit gleichem Abschluss in der freien Wirtschaft .
Natürlich gilt das nicht für alle . Es geht um die Chancen . Beamtenbesoldung ist festgelegt . Gehälter in der freien Wirtschaft
eben nicht . Um Beamter zu werden ist zumeist ein gymnasialer Schulabschluss Voraussetzung .In der freien Wirtschaft
hat man auch ohne beste Verdienstmöglichkeiten . Vorteil der Beamten ist sicherlich die soziale Absicherung .Nur ohne würden
sich sicher viele gegen einen Beamtenberuf entscheiden .Glaubst du ernsthaft ohne die berufliche und soziale Absicherung
würden sich noch genügend Menschen für Berufe bei Polizei, Feuerwehr , Verwaltung Justiz usw. entscheiden ?
Ein Handwerksmeister mit Real oder Hauptschulabschluss verdient eben oftmals mehr als Polzisten oder Finanzbeamte mit Abitur. Führungskräfte in der freien Wirtschaft verdienen eben mehr als Führungskräfte im öffentlichen Dienst .
Geringere Einkommenschancen werden durch Sicherheit ausgeglichen . Das ist auch bitter nötig .
Übrigens müssten Beamte in die gesetzlichen Systeme einzahlen, müsste man auch deren Bruttoeinkommen drastisch anheben .
Dem Staat käme das eher teurer .
Zuletzt geändert von Positiv Denkender am Montag 1. Januar 2018, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
Alpha Centauri
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Alpha Centauri »

frems hat geschrieben:(01 Jan 2018, 16:59)

Die wenigsten Polizisten haben genau wie Du jemals eine Uni von innen gesehen und Lehrsamtsabsolventen werden von der Privatwirtschaft nicht scharenweise umworben. Du scheinst wirklich sehr weit von der Realität entfernt zu sein. Wie weit kommt man mit so einer "Leistung"?
Leistung ist ein relativer Begriff und von den meisten schlicht inflationär gebraucht. Die " LEISTUNG" als Polizist,Altenpfleger, oder Friseur kann man sich im Grunde finanziell schenken, sie lohnt ( mal jenseits von.der sozialen Wertschätzung) ein Profi Fußball.oder Banker, selbst so mancher "Youtuber" kann von seiner " LEISTUNG" recht gut leben
.
Boracay
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Boracay »

Positiv Denkender hat geschrieben:(01 Jan 2018, 18:05)
Der Beamte mit gleichem Schulabschluss verdient eben weniger als AN mit gleichem Abschluss in der freien Wirtschaft .

Viel viel viel weniger. Die meisten Leute die ich kenne würden für einen Beamtensold nicht mal Kacken gehen. Ein Berufsanfänger hat in der freien Wirtschaft mehr als ein Beamter am Ende seiner Laufbahn. Und der Berufsanfänger kann jederzeit wechseln und was anderes machen, der Beamte ist immer z.B. "Polizist". Nicht umsonst ist die Selbstmordquote recht hoch unter Beamten.
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Dampflok94
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Dampflok94 »

Positiv Denkender hat geschrieben:(01 Jan 2018, 18:05)
Um Beamter zu werden ist zumeist ein Gymnasialer Schulabschluss Voraussetzung .
Für den einfachen Dienst reicht ein Hauptschulabschluß. Sonst könnte man es auch vergessen für das Geld jemanden finden zu wollen.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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frems
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von frems »

Positiv Denkender hat geschrieben:(01 Jan 2018, 17:32)

Wieso Lehramtsanwärter ?
Ich schrieb Lehramtsabsolventen, nicht -anwärter. Und diese Absolventen, ob für Deutsch, Geographie, Kunst, Mathe oder Geschichte, sind nun nicht in der freien Wirtschaft so heiß begehrt, dass da gewaltige Löhne warten und sie darauf verzichten, weil sie Beamte werden wollen.
Wer sich von vornherein für einen Beruf in der freien Wirtschaft bewirbt ist kein Lehramtsanwärter .
Der müsste nicht einmal studieren um in der freien Wirtschaft weitaus mehr zu verdienen . Eine Uni haben Polzisten nicht unbedingt
besucht ,richtig . Es geht auch darum, dass Menschen mit gleichem Schulabschluss in der freien Wirtschaft bessere Verdienstmöglichkeiten
haben als in Beamtenberufen .
Jetzt redest Du von der Entscheidung, welche Ausbildung bzw. welches Studium man aufnimmt. Das ist etwas anderes als der anschließende Einstieg, wo manch einer überlegt, ob er in den Staatsdienst statt in die freie Wirtschaft geht.
Das ich weder Abitur noch eine Uni besucht habe ist richtig . Musste ich auch nicht .
Mit dem Gehalt vieler Beamter die solch einen Abschluss nachweisen können hätte ich nicht tauschen wollen .Zudem hatte ich noch den
Vorteil mir meine AG aussuchen zu können bzw. sie zu wechseln wann immer ich wollte . Beamte haben dieses Privileg nicht .
Bleibt anzuführen mit meinem Schulabschluss hätte ich im untersten Bereich der Beamtenbesoldung gelegen .
Im untersten Bereich? Das spricht jetzt aber nicht für knallige Gehälter.
Diese Einkommen
liegen und lagen weit unter der Bemessungsgrenze .Vergleich mal das Gehalt eines Richters oder Staatsanwalts mit einer Führungskraft in der freien Wirtschaft . Eine Führungskraft in der Privatwirtschaft benötigt nicht einmal einen Hochschulabschluss
um das Vielfache eines Richters zu verdienen . Ein sehr naher Verwandter von mir stand zwischen der Entscheidung
verbeamteter Berufsschullehrer zu werden oder eben die Position als Produktionsleiter in der Privatwirtschaft zu übernehmen .
Du darfst raten warum er sich für den Job in der Privatwirtschaft entschieden hat." Übrigens der schulische Werdegang war der Gleiche .
Die wenigsten Beamte sind Richter oder Amtsleiter, genau wie nicht jede Person in der Privatwirtschaft eine Führungskraft ist. Mit der Logik können wir einen Schulabbrecher nehmen, der mit einer zündenden Idee zum Millionär geworden ist, während viele Lehramtsabsolventen z.B. in den 80ern froh waren, wenn sie überhaupt irgendwo etwas bekommen haben; zumal nicht alle Bundesländer verbeamten.
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Positiv Denkender »

frems hat geschrieben:(01 Jan 2018, 18:30)

Ich schrieb Lehramtsabsolventen, nicht -anwärter. Und diese Absolventen, ob für Deutsch, Geographie, Kunst, Mathe oder Geschichte, sind nun nicht in der freien Wirtschaft so heiß begehrt, dass da gewaltige Löhne warten und sie darauf verzichten, weil sie Beamte werden wollen.


Jetzt redest Du von der Entscheidung, welche Ausbildung bzw. welches Studium man aufnimmt. Das ist etwas anderes als der anschließende Einstieg, wo manch einer überlegt, ob er in den Staatsdienst statt in die freie Wirtschaft geht.


Im untersten Bereich? Das spricht jetzt aber nicht für knallige Gehälter.


Die wenigsten Beamte sind Richter oder Amtsleiter, genau wie nicht jede Person in der Privatwirtschaft eine Führungskraft ist. Mit der Logik können wir einen Schulabbrecher nehmen, der mit einer zündenden Idee zum Millionär geworden ist, während viele Lehramtsabsolventen z.B. in den 80ern froh waren, wenn sie überhaupt irgendwo etwas bekommen haben; zumal nicht alle Bundesländer verbeamten.
Deine Versuche Dinge zu verdrehen sind bekannt ,fruchten aber wenig .Natürlich geht es bei der Berufswahl darum , wofür man sich
nach dem Schulabschluss entscheidet . Deshalb ist es lachhaft wie du dich windest .
Es geht darum dass Verdienstmöglichkeiten in der freien Wirtschaft bei vergleichbarer Ausbildung höher sind als in Beamtenjobs .
Von jeder oder alle hat niemand gesprochen .Von Beamten im untersten Bereich habe ich nicht gesprochen sondern es ging
um die Aussage des Vor Users , dass für eine solche Beamtenposition ein Hauptschulabschluss ausreicht .
Bei Beamten ist dann irgendwo in der Besoldungsstufe Schluss . Bei Mitarbeitern mit Hauptschulabschluss in der freien Wirtschaft
eben nicht . Niemand behauptet ,dass jeder Verbeamtete Richter oder Amtsleiter ist, ebenso behauptet niemand, dass jeder in der
privaten Wirtschaft eine Führungskraft ist . Es geht einfach darum dass bei vergleichbarer Ausbildung in der freien Wirtschaft
die Verdienstmöglichkeiten höher sind . Das gilt auch für den Vergleich zwischen einem Richter oder einer Führungskraft in der
Privatwirtschaft .Von einem Vergleich zwischen Hausmeister im Schuldienst mit einem Führungsperson in der Privat Wirtschaft war nie die Rede
genau so wenig wie der Vergleich zwischen Richter Kellner oder Frisör.
Man muss nicht immer ,wie du es gerne tust ,Äpfel mit Birnen vergleichen .
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frems
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von frems »

Positiv Denkender hat geschrieben:(01 Jan 2018, 18:53)

Deine Versuche Dinge zu verdrehen sind bekannt ,fruchten aber wenig .Natürlich geht es bei der Berufswahl darum , wofür man sich
nach dem Schulabschluss entscheidet . Deshalb ist es lachhaft wie du dich windest .

Es geht darum dass Verdienstmöglichkeiten in der freien Wirtschaft bei vergleichbarer Ausbildung höher sind als in Beamtenjobs .
Nee, ich schrieb das, was ich schon vorher schrieb: Pädagogen erzielen in der Privatwirtschaft selten Spitzengehälter. Und ein Polizist in mittlerem Dienst ist nicht gerade hochqualifiziert.
Von jeder oder alle hat niemand gesprochen .Von Beamten im untersten Bereich habe ich nicht gesprochen sondern es ging
um die Aussage des Vor Users , dass für eine solche Beamtenposition ein Hauptschulabschluss ausreicht .
Bei Beamten ist dann irgendwo in der Besoldungsstufe Schluss . Bei Mitarbeitern mit Hauptschulabschluss in der freien Wirtschaft
eben nicht .

Öhm, ein Beamte mit Hauptschulabschluss kann sich auch weiterbilden und aufsteigen. Nicht grundlos gibt's Polizeihochschulen. Wenn er sich nur ausruht und mit seiner aktuellen Stelle zufrieden ist, hast Du natürlich recht. Aber ein Hauptschüler, der in der Privatwirtschaft so unbeweglich ist, wird wohl kaum Führungspositionen übernehmen.
Niemand behauptet ,das jeder Verbeamtete Richter oder Amtsleiter ist, ebenso behauptet niemand, dass jeder in der
privaten Wirtschaft eine Führungskraft ist . Es geht einfach darum dass bei vergleichbarer Ausbildung in der freien Wirtschaft
die Verdienstmöglichkeiten höher sind .
Das ist so pauschal falsch. Ein normaler Berufsschullehrer ist keine Führungskraft.
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Boracay »

frems hat geschrieben:Öhm, ein Beamte mit Hauptschulabschluss kann sich auch weiterbilden und aufsteigen. Nicht grundlos gibt's Polizeihochschulen.
Man kann mit Hauptschulabschluss nicht Polizeibeamter werden.

Die Polizeihochschulen sind für Anwärter im gehobenen Dienst, ein Aufstieg vom Mittleren in den Gehobenen Dienst ist die absolute Außnahme und für fast alle Beamten im mittleren Dienst ein illusorischer Traum.
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Realist2014 »

Boracay hat geschrieben:(01 Jan 2018, 18:13)

Viel viel viel weniger. Die meisten Leute die ich kenne würden für einen Beamtensold nicht mal Kacken gehen. .
Mal eine ernsthafte Frage an dich:

glaubst du eigentlich, dass die "Leute", die du kennst , bezüglich ihrer Gehälter irgendwie repräsentativ sind?

Der Median der Vollzeit arbeitenden AN liegt bei 43.tsd Euro p.a.

du scheinst nicht mal solche zu kennen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Boracay »

Realist2014 hat geschrieben:(01 Jan 2018, 19:26)

Mal eine ernsthafte Frage an dich:

glaubst du eigentlich, dass die "Leute", die du kennst , bezüglich ihrer Gehälter irgendwie repräsentativ sind?

Der Median der Vollzeit arbeitenden AN liegt bei 43.tsd Euro p.a.

du scheinst nicht mal solche zu kennen...
Du solltest Beamte nicht mit irgendwem vergleichen, sondern mit Deutschen Staatsbürgern mit mindestens Berufsabschluss die bei einer sehr großen Firma arbeiten. Dann wird das schnell 50-80% mehr.

Die oben genannten Punkte treffen auf Beamte zu, bringt wenig die mit einem ungelernten Nigerianer an der Tankstelle zu vergleichen. Die niedrigste Tarifgruppe die bei und überhaupt geht wäre schon fast in der Nähe der 43k€.
Ich weiß - im Ruhrpott ist das Leben Scheiße, aber da kann man ja auch weg.
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von frems »

Boracay hat geschrieben:(01 Jan 2018, 19:19)

Man kann mit Hauptschulabschluss nicht Polizeibeamter werden.

Die Polizeihochschulen sind für Anwärter im gehobenen Dienst, ein Aufstieg vom Mittleren in den Gehobenen Dienst ist die absolute Außnahme und für fast alle Beamten im mittleren Dienst ein illusorischer Traum.
Ich sagte ja nicht, dass viele den Aufstieg schaffen, denn wer schon in der Schule mit schlechten Leistungen auffiel, hat viele Jahre später selten den Biss, aufzusteigen und Schulabschlüsse nachzuholen oder gar ein Studium erfolgreich zu absolvieren. Bei uns können übrigens Hauptschüler auch in Polizeibeamte werden, wenn sie zusätzlich eine Berufsausbildung abgeschlossen haben. Wer letzteres nicht hat, braucht entsprechend nur den Realschulabschluss. Den einfachen Dienst (Justizwachtmeister etc.) gibt's so viel ich weiß nicht mehr.
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Realist2014 »

Boracay hat geschrieben:(01 Jan 2018, 19:33)

Du solltest Beamte nicht mit irgendwem vergleichen, sondern mit Deutschen Staatsbürgern mit mindestens Berufsabschluss die bei einer sehr großen Firma arbeiten. Dann wird das schnell 50-80% mehr.

Die oben genannten Punkte treffen auf Beamte zu, bringt wenig die mit einem ungelernten Nigerianer an der Tankstelle zu vergleichen. Die niedrigste Tarifgruppe die bei und überhaupt geht wäre schon fast in der Nähe der 43k€.
Ich weiß - im Ruhrpott ist das Leben Scheiße, aber da kann man ja auch weg.


DU arbeitest in einem ( sehr großen ) Unternehmen , wo die unterste Gehaltsklasse bereits höher ist als bei 50% der Vollzeit-Arbeitnehmer in D..

85% der Arbeitnehmer in D arbeiten nicht bei einem "sehr großen Unternehmen"...

und was hat das Ganze jetzt speziell mit dem "Ruhrpott" zu tun?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Boracay »

Realist2014 hat geschrieben:(01 Jan 2018, 20:38)
DU arbeitest in einem ( sehr großen ) Unternehmen , wo die unterste Gehaltsklasse bereits höher ist als bei 50% der Vollzeit-Arbeitnehmer in D.
Das ist normal in großen Unternehmen. Auch bei Bosch, Siemens oder Roche muss man sich gehörig anstrengen um nur 43k€ zu verdienen (wenn das überhaupt geht).
85% der Arbeitnehmer in D arbeiten nicht bei einem "sehr großen Unternehmen"...
Wir sollten Beamte schon mit der Gruppe vergleichen die auch auf sie zutrifft. Das bedeutet Deutsche Staatsbürger, Berufsausbildung oder Studium abgeschlossen, keine Vorstrafen und großes Unternehmen (der Staat ist nun mal ein sehr großes Unternehmen).
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Boracay »

frems hat geschrieben:(01 Jan 2018, 19:35)
Ich sagte ja nicht, dass viele den Aufstieg schaffen, denn wer schon in der Schule mit schlechten Leistungen auffiel, hat viele Jahre später selten den Biss, aufzusteigen und Schulabschlüsse nachzuholen oder gar ein Studium erfolgreich zu absolvieren.
Als Beamter kannst du nicht einfach durch Leistung aufsteigen oder nebenbei studieren. Hier gibt es Planstellen und der Karriereweg ist eigentlich vorbestimmt, vom mittleren Dienst in den gehobenen zu kommen ist fast schon so viel Glück wie ein Lottogewinn.
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Skull
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

ich möchte auf das Threadthema hinweisen.

Eine reine "Beamtendiskussion" werde ich als Spam ansehen.
Desweiteren möchte ich die üblichen Protaganisten warnen,
sich gegenseitig zu provozieren.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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Der Neandertaler
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo syna.
syna hat geschrieben:Forschungsleistungen sind viel schlechter.
  • ... ???
Solltest Du erklären! Forschungsleistungen, bzw. deren Ergebnisse stehen doch allen zur Verfügung. Sowohl Ärzte, wie auch die jeweiligen Patienten könnten davon profitieren. Ob diese auch in die Versorgungsleistungen der jeweiligen Krankenkasse miteinfließen, ist eine andere Frage. In Anspruch nehmen kann sie aber doch jeder Patient - seien sie sinnvoll oder nicht.
Das heißt:
  • ob die jeweiligen Forschungsergebnisse auch erstattungswürdig sind, hängt doch in erster Linie von deren medizinischen Nutzen ab.
Die gesetzlichen Krankenkassen haben zuletzt vermehrt Überschüße vermeldet - 2016 waren es etwa 1,5 Milliarden Euro und 2017 rund 2,52 Milliarden Euro. Diese Überschüße können also nicht zu einem Einnahme-, bzw. auch nicht zu einem Ausgabe-Problem durchgereicht werden. Und trotzdem hat es vergangenheitlich in den Gesetzlichen Leistungskürzungen gegeben - diese dürften also eher auf den medizinischen Nutzen abgestimmt sein, denn auf Zahlungsprobleme. Also scheint es eher um "mehr Gerechtigkeit" zu gehen.

Wobei ich bei der Gerechtigkeit vorerst einige Abstriche machen würde - zumindest nach Beurteilung des jetzt vorliegen Konzeptes zur Bürgerversicherung. Momentan ist es ja so, daß ein Heer von "Normalverdienern" in's gesetzliche System einzahlt ... und unter Leistungskürzungen leiden muß, wohingegen ein paar Besserverdiener sich lieber bei Privatkassen versichern und (vermeintlich) bessere Leistungen erhalten, weil sie die vermeintlich besseren Risiken sind. Somit wäre es das, was ein Großteil der Bevölkerung als "Zweiklassenmedizin" empfindet.

Fazit:
  • die Analyse ist ja richtig, aber ein Konzept, das Gesundheitssystem für alle Bürger gerechter zu machen, müßte meiner Meinung nach anders ansetzen.
À propos "Zweiklassenmedizin":
  • Ich würde jedem gerne zugestehen, daß er, um das Gesundheitssystem für alle Bürger gerechter zu machen, ein Gesamtkonzept hat, daß er dies aber aus taktischen Gründen nur teilweise ... und auch nicht vorher schon preisgibt. Um aber ein wenig "mehr Gerechtigkeit" innerhalb des Systems herzustellen, wäre nicht primär eine Bürgerversicherung vonnöten - zumindest nicht nach jetzt vorliegendem Muster, sondern ...
    • ... ich würde erstmal sukzessive die Beitragsbemessungsgrenze anpassen (letztlich sogar aufheben), und dann zur Beitragserhebung alle, aber auch alle Einkünfte heranziehen - nicht nur die Lohneinkommen.
    Denn schon innerhalb des jeweiligen Systems gibt es eine Schieflage - dafür braucht es keine Bürgerversicherung, welche die Gestaltung des Krankenversicherungssystems ... und somit das deutsche Gesundheitssystem gerechter werden lassen soll.
    • ... um etwas "mehr Gerechtigkeit" herzustellen.
In erster Linie kommt mir daher der Streit um die Bürgerversicherung vor, als das übliche Gerangel zwischen einer marktliberaleren und einer sozialeren Partei ... wie die Frage nach "mehr Wettbewerb" oder "mehr Gerechtigkeit". Meiner Meinung nach wäre daher eine Einheitsversicherung schon denkbar, aber eine Einführung zum jetzigen Zeitpunkt wäre ein Schritt zu früh ... viel zu früh.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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syna
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von syna »

syna hat geschrieben:Forschungsleistungen sind viel schlechter.
Der Neandertaler hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:39)

Hallo syna.
  • ... ???
Solltest Du erklären! Forschungsleistungen, bzw. deren Ergebnisse stehen doch allen zur Verfügung...
Ja - das ist ein bißchen wie mit der "Fehlallokation":

Die Zweiklassenmedizin ruiniert die Forschung, weil zu viele Spezialisten nach
Abschluss ihrer extrem aufwändigen Ausbildung aus der Forschung aussteigen
und sich der Behandlung von Privatpatienten widmen. Denn mit der Forschung
alleine kann an einem deutschen Universitätskrankenhaus nicht viel Geld verdient
werden. Wirbt der klinische Forscher in großem Umfang Drittmittel von der
Industrie ein, geht das Geld komplett an die Klinik, für ihn bleibt nichts.

Beansprucht er einen Teil der Mittel für Tätigkeiten außerhalb des engen Forschungs-
vorhabens, läuft er Gefahr, wegen Korruption angeklagt zu werden. Viele ziehen
sich deshalb zum Zeitpunkt der Berufung weitgehend aus der aktiven Forschung
zurück, behandeln Privatpatienten, werden einigermaßen vermögend und bewerten
die Ergebnisse der Forschungsgruppen im Ausland, ohne selbst etwas dazu
beizutragen.

Keine Ausnahme, geradezu typisch ist der "deutsche Universitätsprofessor", der
seinen Kollegen für ein Honorar der Pharmafirma die Forschungsergebnisse aus
den USA erklärt und somit eine Art Marketing-Galionsfigur der Firma darstellt.

Im Fachjargon wird von einem habilitierten „Mietmaul“ gesprochen. Es ist so
peinlich wie traurig, wenn man erleben muss, dass viele hochdotierte deutsche
Universitätsprofessoren nur bei den sogenannten Satellitensymposien der
internationalen Fachkongresse eine Rolle spielen. Dabei handelt es sich um
Marketingveranstaltungen der Pharmafirmen, die parallel zum eigentlichen
wissenschaftlichen Programm ablaufen.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Der Verlierer dieses Systems ist der gesetzlich Versicherte – und die gesamte
Gesellschaft durch den Niedergang der klinischen Forschung. Dabei wird fast
die gesamte Infrastruktur der Universitätskliniken von Beitragszahlern der
Gesetzlichen Krankenversicherung und aus Steuermitteln bezahlt. Stärker als
alle andere profitieren davon die zehn Prozent privat Versicherten, für die
wir in Deutschland die aufwändigste Therapie weltweit vorhalten.
--~~/§&%"$!\~~--
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von syna »

Der Neandertaler hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:39)
...
Um aber ein wenig "mehr Gerechtigkeit" innerhalb des Systems herzustellen, wäre nicht primär eine Bürgerversicherung vonnöten - zumindest nicht nach jetzt vorliegendem Muster, sondern ...
  • ... ich würde erstmal sukzessive die Beitragsbemessungsgrenze anpassen (letztlich sogar aufheben), und dann zur Beitragserhebung alle, aber auch alle Einkünfte heranziehen - nicht nur die Lohneinkommen.
Denn schon innerhalb des jeweiligen Systems gibt es eine Schieflage - dafür braucht es keine Bürgerversicherung

[/list]In erster Linie kommt mir daher der Streit um die Bürgerversicherung vor, als das übliche Gerangel zwischen einer marktliberaleren und einer sozialeren Partei ... wie die Frage nach "mehr Wettbewerb" oder "mehr Gerechtigkeit".

Meiner Meinung nach wäre daher eine Einheitsversicherung schon denkbar, aber eine Einführung zum jetzigen Zeitpunkt wäre ein Schritt zu früh ... viel zu früh.
Nein, nein, lieber Neandertaler,

da liegst Du aber ganz und gar falsch. Denn der erste einfache
und ganz banale Punkt ist:

Die GKV-ler bezahlen die Solidarität - und die PKV-ler beteiligen
sich mit keinem Cent an der Solidarität!

Der Zusammenhalt unserer Gesellschaft basiert aber auf der
Solidarität - also auf dem Gedanken, dass starke Schultern mehr
schultern als schwache Schultern - dass die, die stärker von
der Gesellschaft profitieren auch mehr für die Gesellschaft geben.

---------------------------------------------------------------------------------------------

Es ist so:

Ein Arbeitnehmer mit 3800 Euro Einkommen zahlt 550 Euro Beitrag
(einschließlich Arbeitgeberanteil). Von diesen 550 Euro werden etwa 250
Euro verwendet, um damit die medizinische Versorgung von Einkommens-
schwachen zu finanzieren, während ein privat Versicherter mit genau dem
gleichen Einkommen nicht einen einzigen Euro für die Solidargemeinschaft
aufbringt.

Da nützt auch ein Verschieben der Beitragsbemessung nichts - und auch
das Hinzuziehen von Zins-, Dividenen- und anderen Einkommen. Denn
solche Einkommen haben i.d.R. nur PKV-ler - und die zahlen ja sowieso
keinen Anteil an die Solidarität. Ohne Bürgerversicherung kommen
wir hier keinen Millimeter weiter.

---------------------------------------------------------------------------------------------

Zur Zeit haben wir diese Situation:

Der gesetzlich Versicherte, der freiwillig bei hohem Einkommen Monat für
Monat mehr als 250 Euro in die Solidarität zahlt, muss im Falle einer Erkrankung
im Wartezimmer ausharren, bis der Privatpatient, der sich um diese Zahlung
drückt, fertig behandelt wurde. Danach muss er sich vom Arzt oft behandeln
lassen, als ob er der Ausnutzer des Systems wäre, nur weil er für den Arzt
nicht so lukrativ ist. Noch schlimmer: Ist er ernsthaft krank (Krebs, Herz), dann
kann er einen Spezialisten gar nicht erst konsultieren.

Die Private Krankenversicherung subventioniert nicht das System, sondern
bezahlt nur die Luxusversorgung ihrer Versicherten und profitiert von der
Subvention durch die ihren eigenen Mitgliedern erlassenen Solidarbeiträge.

Wenn jeder Arzt oder jede Klinik entweder nur gesetzlich Versicherte oder
nur privat Versicherte behandeln dürfte, wäre das private System in kürzester
Zeit am Ende. In einem solchen System wäre jede Quersubvention
ausgeschlossen, und schnell würde klar, in wie vielen Bereichen das private
System parasitär vom gesetzlichen lebt.
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(02 Jan 2018, 16:53)



Die GKV-ler bezahlen die Solidarität - und die PKV-ler beteiligen
sich mit keinem Cent an der Solidarität!


Es ist so:

Zur Zeit haben wir diese Situation:

t.

beides falsch

logischerweise ist auch jede PKV eine Versicherung

Jede Versicherung ist eine Solidaritätsgemeinschaft.

Und zur Zeit haben wir die Situation, dass in der GKV die keinen Beitrag bezahlenden, mitversicherten Ehepartner mit versorgt werden.

WARUM soll ich als Single das mitfinanzieren?

Da bevorzuge ich die GKV in der Schweiz

Kopfpauschale unabhängig vom Einkommen
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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jorikke
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von jorikke »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 17:03)

beides falsch

logischerweise ist auch jede PKV eine Versicherung

Jede Versicherung ist eine Solidaritätsgemeinschaft.

Und zur Zeit haben wir die Situation, dass in der GKV die keinen Beitrag bezahlenden, mitversicherten Ehepartner mit versorgt werden.

WARUM soll ich als Single das mitfinanzieren?

Da bevorzuge ich die GKV in der Schweiz

Kopfpauschale unabhängig vom Einkommen
Weil auch in der GKV Single das mitfinanzieren.
Mischkalkulation nennt man das.
Bist du ein besserer Single?
Zuletzt geändert von Skull am Dienstag 2. Januar 2018, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitatfunktion korrigiert
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Realist2014 »

jorikke hat geschrieben:(02 Jan 2018, 17:34)

[n[/Quote

Weil auch in der GKV Single das mitfinanzieren.
Mischkalkulation nennt man das.
Bist du ein besserer Single?
nochmal

warum soll ich die Ehefrauen von anderen "mitfinanzieren"?

Daher bin ich für das GKV System wie in der Schweiz

die "Mischkalkulation" interessiert mich da nicht.

Wer Leistungen will, der soll Beiträge bezahlen

bei ALG II haben wir auch "Bedarfsgemeinschaften".
Dann müssen eben auch für die "nicht arbeitenden Ehefrauen" Beiträge in Abhängigkeit des Haushaltseinkommens erhoben werden...

Ach ja, und das Ehegattensplitting gleich mit abschaffen... :D
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von jorikke »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 17:39)

nochmal

warum soll ich die Ehefrauen von anderen "mitfinanzieren"?

Daher bin ich für das GKV System wie in der Schweiz

die "Mischkalkulation" interessiert mich da nicht.

Wer Leistungen will, der soll Beiträge bezahlen

bei ALG II haben wir auch "Bedarfsgemeinschaften".
Dann müssen eben auch für die "nicht arbeitenden Ehefrauen" Beiträge in Abhängigkeit des Haushaltseinkommens erhoben werden...

Ach ja, und das Ehegattensplitting gleich mit abschaffen... :D
Wenn du aus deinen Fragen mal den egoistischen Aspekt rauslässt, ist alles ganz einfach zu beantworten.
Auch der Staat funktioniert nicht anders als eine Versicherung.
Risikoausgleich.
Es ist einfach so, manche müssen für Dinge mit zahlen, von denen sie nicht tangiert werden.
Nach deiner Logik müsstest du auch die Frage stellen, warum soll ich, der noch nie einen Unfall hatte, in der Kfz Versicherung Beiträge einzahlen die nur Unfallbeteiligten zu Gute kommen?
Das ist das sogenannte Solidaritätsprinzip.
Nur so funktioniert es.
Du könntest dir natürlich auch eine einsame Insel kaufen, dich dort ohne Mitbewohner niederlassen und deine ganze Kohle für dich verbraten.
Das wäre legitim und nicht zu beanstanden.
Wenn du aber in einer Gemeinschaft leben willst, ist deine Einstellung dringend überdenkenswert.
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Realist2014 »

jorikke hat geschrieben:(02 Jan 2018, 17:55)

Wenn du aus deinen Fragen mal den egoistischen Aspekt rauslässt, ist alles ganz einfach zu beantworten.
Auch der Staat funktioniert nicht anders als eine Versicherung.
Risikoausgleich.
Es ist einfach so, manche müssen für Dinge mit zahlen, von denen sie nicht tangiert werden.
Nach deiner Logik müsstest du auch die Frage stellen, warum soll ich, der noch nie einen Unfall hatte, in der Kfz Versicherung Beiträge einzahlen die nur Unfallbeteiligten zu Gute kommen?
Das ist das sogenannte Solidaritätsprinzip.
Nur so funktioniert es.
Du könntest dir natürlich auch eine einsame Insel kaufen, dich dort ohne Mitbewohner niederlassen und deine ganze Kohle für dich verbraten.
Das wäre legitim und nicht zu beanstanden.
Wenn du aber in einer Gemeinschaft leben willst, ist deine Einstellung dringend überdenkenswert.
mein Einstellung ist im Hinblick auf die seit 180 Jahren existierende PKV ganz sicher nicht "überdenkenswert"

die Schweizer leben übrigens mit dieser ( meiner) Einstellung ganz hervorragend

dort zahlt JEDER eine Beitrag zur GKV

unabhängig vom Einkommen...

die Solidarität erfolgt über die Progression im Steuersysstem

das reicht
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Adam Smith »

Die PKV hat in den letzten 5 Jahren etwa 2% ihrer Mitglieder verloren und die GVK hat etwa 3,40% mehr Mitglieder hinzugewonnen.
Im vergangenen Jahr waren bei den privaten Kassen rund 8,8 Millionen Menschen versichert. 2012 waren es noch fast neun Millionen gewesen. Im gleichen Zeitraum ist der Zahl der Mitglieder in den gesetzlichen Kassen von 52,4 auf 54,2 Millionen gestiegen.
http://www.manager-magazin.de/politik/d ... 25825.html

Die GKV profitiert vom Wirtschaftsaufschwung und die PKV nicht.
Das ist Kapitalismus:

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Milady de Winter
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Milady de Winter »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jan 2018, 19:19)

Die PKV hat in den letzten 5 Jahren etwa 2% ihrer Mitglieder verloren und die GVK hat etwa 3,40% mehr Mitglieder hinzugewonnen.



http://www.manager-magazin.de/politik/d ... 25825.html

Die GKV profitiert vom Wirtschaftsaufschwung und die PKV nicht.
Die Beiträge für die private Krankenversicherung sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Eine private Krankenversicherung wird damit für immer mehr Menschen mit mittlerem Einkommen zu einer Kostenfalle - vor allem für Familien. In der gesetzlichen Krankenversicherung sind Kinder automatisch in der "Familienversicherung" mitversichert, in der PKV dagegen muss der Versicherte für jedes Kind zusätzliche Beiträge zahlen.

Die Flucht aus der PKV zurück in die gesetzliche Krankenversicherung ist jedoch nur für diejenigen möglich, deren Brutto-Jahreseinkommen unter der Grenze von 56.250 Euro liegt.Wer älter als 55 Jahre alt ist, hat kaum noch Chancen, in die gesetzliche Krankenversicherung zurückzukehren.
Nun ja, ich persönlich würde das nicht zwingend unter "Wirtschaftsaufschwung" verbuchen...
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Adam Smith »

Milady de Winter hat geschrieben:(02 Jan 2018, 19:31)

Nun ja, ich persönlich würde das nicht zwingend unter "Wirtschaftsaufschwung" verbuchen...
Die Veränderungen bei den Mitgliederzahlen basieren nur geringfügig auf dem vermehrten Wechsel in die GKV.
Zitat manager-magazin.de
Zwischen 2012 und 2015 wechselten demnach gut 609.000 privat Versicherte in eine gesetzliche Krankenkasse. Den Weg vom gesetzlichen ins private System (PKV) gingen nur noch knapp 520.000 Versicherte. Unter dem Strich wechselten also rund 90.000 Menschen mehr von der privaten in eine gesetzliche Kasse als umgekehrt.
Es gibt immer mehr Erwerbstätige in Deutschland. Die PKV verliert Mitglieder, weil die Anzahl der Beamten in den letzten Jahrzehnten stark gesunken ist. 25% der Mitglieder in der PKV sollen jeweils Beamte und Pensionäre sein.
Zitat zdf.de
Der anhaltende Wirtschaftsaufschwung in Deutschland sorgt für eine weiterhin steigende Beschäftigung. Die Zahl der Erwerbstätigen kletterte im Jahr 2017 um 638.000 Personen oder 1,5 Prozent auf 44,3 Millionen und damit den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Das berichtet das Statistische Bundesamt in Wiesbaden.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/wi ... t-100.html
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Milady de Winter »

Und jetzt setze das bitte mal in Kontext mit dem Wechsel eines PKV-Mitglieds in die GKV. Die GKV braucht keinen Wirtschaftsaufschwung, um Mitglieder zu generieren. Wo siehst Du hier den Zusammenhang?
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Adam Smith »

Milady de Winter hat geschrieben:(02 Jan 2018, 19:43)

Und jetzt setze das bitte mal in Kontext mit dem Wechsel eines PKV-Mitglieds in die GKV. Die GKV braucht keinen Wirtschaftsaufschwung, um Mitglieder zu generieren. Wo siehst Du hier den Zusammenhang?
Die GKV braucht einen Wirtschaftsaufschwung um die Anzahl der zahlenden Mitglieder zu erhöhen.
Zwar ist die Differenz mit 1.100 Wechslern zu Gunsten der GKV durchaus spärlich. Dennoch reichte der Zuwachs für ein neues Rekordhoch bei den Versichertenzahlen der Krankenkassen. So waren zum 1. Dezember 2017 insgesamt 72,7 Millionen über eine gesetzliche Krankenversicherung abgesichert. Im Juli hatte Pfeiffer noch etwa 71 Millionen Versicherte gemeldet. Allerdings sind nicht alle Versicherte auch Beitragszahler. Lediglich 55,5 Millionen Deutsche seien zahlende Mitglieder. Der Rest gelte als beitragsfrei mitversicherte Angehörige.
https://www.versicherungsbote.de/id/486 ... sicherten/

17,20 Millionen Mitglieder zahlen keine Beiträge. Und bei der PKV sterben die Pensionäre weg, Ohne den Wirtschaftsaufschwung sähe es noch schlimmer aus.
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Milady de Winter »

Genau, und der letzte Satz sagt es: beitragsfrei mitversicherte Familienangehörige.
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Realist2014 »

Milady de Winter hat geschrieben:(02 Jan 2018, 19:57)

Genau, und der letzte Satz sagt es: beitragsfrei mitversicherte Familienangehörige.
nix zahlen- aber Leistungen abgreifen...

in der Schweiz gibt es das nicht...
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo syna.
syna hat geschrieben:Die GKV-ler bezahlen die Solidarität - und die PKV-ler beteiligen sich mit keinem Cent an der Solidarität!
Abgesehen davon, es gibt viele Bereiche innerhalb unserer Gesellschaft, in denen Teile der Gesellschaft gerne die Solidarität der Anderen in Anspruch nehmen, aber zu deren Finanzierung nichts ... oder nur marginal bertragen. Das nur am Rande. Denn dieser Hinweis kann und darf keinesfalls zur Klärung dieser Frage beitragen, ob eine Einheitsversicherung kommen soll oder nicht?
  • ... und wie diese aussehen soll?
Meiner Meinung nach ist die Argumentation der Kritiker des Einheitskonzepts, wonach viele Facharztpraxen nur deshalb teure Geräte finanzieren können - die letztlich ja auch der Allgemeinheit zugutekommen, weil sie eben (in gewißem Maße) Privatversicherte behandeln, ... diese Argumentation ist insich schon schlüßig.

À propos Solidarität:
  • die Beitragsbemessungsgrenze liegt 2018 bei 4.425,00 Euro monatlich - 2017 lag sie noch bei 4.350,00 Euro. Bis zu dieser Grenze zahlt also jeder Versicherte seinen Beitragsanteil gemäß seines Lohnes. Oberhalb derer bleibt der Beitrag gleich - unabhängig seines Lohnes. Erst ab einem Einkommen von 4.950,00 Euro monatlich (Versicherungspflichtgrenze, Jahresarbeitsentgeltgrenze) kann sich ein Arbeitnehmer aussuchen ob er pflicht- oder freiwillig krankenversichern sein will. Soweit - so bekannt.

    Die Solidarität ist ja demnach schon innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung nicht immer gegeben. Deswegen mein Hinweis, daß sowohl suzessive die Beitragsbemessungsgrenze anghoben werden sollte, aber auch, daß zur Beitragsermittlung der Versicherten letztlich alle Kapitalerträge hergezogen werden sollten.
    Ich würde Solidarität also nicht primär daran festmachen, ob es eine Einheitsversicherung gibt ... ob also alle in diese Versicherung einzahlen. Solidarität begründet zuvorderst, daß auch wirklich schon alle innerhalb eines Systemes diese ausüben.

    Ein Geringverdiener mit 27.000 Euro Jahresverdienst muß also seinen Beitrag in Höhe von monatlich 177 Euro bei einer gängigen gesetzlichen Kassen entrichten. Beim Normalverdiener mit 37.000 Euro sind es 243 Euro. Ein leitender Angestellter mit 72.000 Euro Jahresgehalt zahlt in der Gesetzlichen 318 Euro im Monat, aber ein Topverdiener mit 94.000 Euro ebenfalls - nicht mehr und nicht weniger.

    Aktien? Kapitalerträge?
    • ... wird alles nicht berücksichtigt.
    Oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze steigt der Beitrag nicht weiter. Warum nicht?
    Wo ist also dort die vielgepriesene Solidarität, wonach die, die mehr schultern könnten, es auch tun (sollten)?
Erst wenn diese Fragen und Anregungen geklärt sind, sollte meiner Meinung nach über eine einheitliche und solidarische Versicherung, in die ausnahmlos alle einzahlen, nachgedacht werden. In dieser Hinsicht wünschte ich mir etwas mehr Klarheit und Transparenz. Denn ein Gesamtkonzept, wie das Gesundheitssystem für alle Bürger viel gerechter würde ... wie auch unsere Pflegeheime ... unsere Pflege insgesamt etwas besser werden kann und soll, daran scheint es bei allen Für-oder-Wider-Protagonisten zu fehlen.

Nebenbei:
  • von den rund 81 Millionen Krankenversicherten sind hierzulande nur etwa elf Prozent privatversichert. Also wozu der ganze Aufstand?
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Realist2014 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(03 Jan 2018, 13:07)



Ein Geringverdiener mit 27.000 Euro Jahresverdienst muß also seinen Beitrag in Höhe von monatlich 177 Euro bei einer gängigen gesetzlichen Kassen entrichten. Beim Normalverdiener mit 37.000 Euro sind es 243 Euro. Ein leitender Angestellter mit 72.000 Euro Jahresgehalt zahlt in der Gesetzlichen 318 Euro im Monat, aber ein Topverdiener mit 94.000 Euro ebenfalls - nicht mehr und nicht weniger.

Aktien? Kapitalerträge?
  • ... wird alles nicht berücksichtigt.
Oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze steigt der Beitrag nicht weiter. Warum nicht?

weil es da entsprechende Urteile des Verfassungsgerichtes gibt...

daher wird es immer eine BBG geben...
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Realist.
Realist2014 hat geschrieben:warum soll ich die Ehefrauen von anderen "mitfinanzieren"?
Also realistisch ist dies nicht!
Wenn wir anfangen, nach dem Sinn von Solidarität zu fragen ... nach der Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen, ... ich weiß nicht, wo wir dann hinkommen?

Zusatzfrage:
  • warum sollte ich, als notorischer Nichtraucher, als einer der noch nie Wintersport getrieben hat - außer vielleicht meinen Kindern beim Rodeln zugeschaut habe, der sich auch sonst keiner der modernen Extremsportart aussetzt - wie Bungeejumpin, der auch sonst keiner Zwangsneurose verfallen ist, ... warum sollte ich also Jemandes Raucherkrebs- oder Raucherbein-Behandlung mitfinanzieren?
    • ... oder für ein sonstiges Risiko geradestehen?
Also wo fangen wir an? Wo hören wir auf?
Realist2014 hat geschrieben:Ach ja, und das Ehegattensplitting gleich mit abschaffen... :D
Unabhängig vom Sinn oder Unsinn dessen - bitte keine weitere Diskussion. Das wird ja immer schöner!
Realist2014 hat geschrieben:weil es da entsprechende Urteile des Verfassungsgerichtes gibt...

daher wird es immer eine BBG geben...
Ich stehe grundsätzlich einer Bürgerversicherung skeptisch gegenüber, habe aber bisher auch nur die Sinnhaftigkeit dessen behandelt und betrachtet. Die Verfassungsfrage habe ich genausowenig beachtet, wie auch die Kosten einer Umstellung eines sich in Jahrzenten bewährten Systems. Wie zudem das Beispiel Niederlande zeigt, könnte eine Einführung ... bzw.: eine Umstellung zu einer Bürgerversicherung zum jetzigen Zeitpunkt für den Steuerzahler recht teuer werden. Bisher habe ich aber nur die verbalen Argumente berücksichtigt - also auch nicht die Verfassungsfrage:
  • ob und inwieweit die Einführung dieser Einheitsversicherung die Wahlfreiheit ... die Vertragsfreiheit der Bürger einschränken würde?
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Realist2014 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(03 Jan 2018, 13:47)

Hallo Realist.Also realistisch ist dies nicht!
Wenn wir anfangen, nach dem Sinn von Solidarität zu fragen ... nach der Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen, ... ich weiß nicht, wo wir dann hinkommen?

Zusatzfrage:
  • warum sollte ich, als notorischer Nichtraucher, als einer der noch nie Wintersport getrieben hat - außer vielleicht meinen Kindern beim Rodeln zugeschaut habe, der sich auch sonst keiner der modernen Extremsportart aussetzt - wie Bungeejumpin, der auch sonst keiner Zwangsneurose verfallen ist, ... warum sollte ich also Jemandes Raucherkrebs- oder Raucherbein-Behandlung mitfinanzieren?
    • ... oder für ein sonstiges Risiko geradestehen?
Also wo fangen wir an? Wo hören wir auf? Unabhängig vom Sinn oder Unsinn dessen - bitte keine weitere Diskussion. Das wird ja immer schöner!Ich stehe grundsätzlich einer Bürgerversicherung skeptisch gegenüber, habe aber bisher auch nur die Sinnhaftigkeit dessen behandelt und betrachtet. Die Verfassungsfrage habe ich genausowenig beachtet, wie auch die Kosten einer Umstellung eines sich in Jahrzenten bewährten Systems. Wie zudem das Beispiel Niederlande zeigt, könnte eine Einführung ... bzw.: eine Umstellung zu einer Bürgerversicherung zum jetzigen Zeitpunkt für den Steuerzahler recht teuer werden. Bisher habe ich aber nur die verbalen Argumente berücksichtigt - also auch nicht die Verfassungsfrage:
  • ob und inwieweit die Einführung dieser Einheitsversicherung die Wahlfreiheit ... die Vertragsfreiheit der Bürger einschränken würde?
ich sehe die Kopfpauschale als die "gerechteste" Version- siehe Schweiz

Mein Hinweis auf das Verfassungsgerichts bezog sich ausschließlich auf die BBG:

der "linken Forderung" einer unbegrenzten Basis bezüglich der Beiträge zu einer GKV hat das Verfassungsgericht schon lange einen Riegel vorgeschoben...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Realist.
wie gesagt:
  • ich sehe die Bürgerversicherung nicht als Allheilmittel zur Verbesserung all unserer Probleme an, zumindest aber solltest Du aufzeigen, wann und worin ... wieso Du zu der Auffasung gelangt bist, daß das BVerfG der " 'linken Forderung' einer unbegrenzten Basis bezüglich der Beiträge zu einer GKV ... schon lange einen Riegel vorgeschoben" hat - mit Duellenangabe, wenn's genehm!
À propos Beitragsbemeßungsgrenze - ich wußte es, daß es das gibt, aber um es Dir auch zu zeigen, habe ich mal etwas recherchiert:
Realist2014 hat geschrieben:ich sehe die Kopfpauschale als die "gerechteste" Version- siehe Schweiz
Dies bleibt Dir unwidersprochen!

Wenn wir aber auf das Ökonomische hinauskommen (wollen), werden wir feststellen müssen, daß vieles was die Kritiker einer Kopfpauschale in Deutschland befürchten, ist in der Schweiz doch eingetreten. So ist der Beitrag privater Haushalte - über Selbstbehalt und "Franchise" mit mehr als einem Viertel der Gesundheitskosten im internationalen Vergleich sehr hoch. Zwar attestiert eine OECD-Studie (sie ist allerdings schon etwas älter - sie ist von 2015) dem Schweizer Gesundheitssystem eine gute Qualität - "das Versorgungsniveau mit Ärzten und Krankenpflegern in der Schweiz ist hoch; der Anteil der ausländischen Ärzte in der Schweiz liegt dabei über dem OECD-Durchschnitt", aber sie hält auch fest, daß die Gesundheitskosten 12,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) ausmachen. Nur die USA geben mehr aus - nämlich 17,2 Prozent des BIP. Auf dem dritten Platz liegt Deutschland mit 11,3 Prozent. Laut dieser Studie liegt der OECD-Durchschnitt bei 9,0 Prozent vom BIP. Zudem sind die Gesundheitsausgaben in der Schweiz etwa doppelt so schnell gewachsen wie die Gesamtwirtschaft. In Deutschland lag dagegen die Steigerung der "öffentlichen Gesundheits-ausgaben pro Kopf seit 2005 kontinuierlich ... im Schnitt bei 2% pro Jahr"
Auch ist die Monatsprämie pro Jahr deutlich gestiegen:
  • 2010 um zuletzt durchschnittlich 9,9 Prozent - für 2011 ist ein Anstieg von sieben bis zehn Prozent geplant.
Die NZZ berichtete 2011:
  • "Der Verband der Krankenversicherer rechnet mit schweizweit durchschnittlichen Aufschlägen von 7 bis gar 10 Prozent, wenn nicht weitere Sparmaßnahmen beschloßen werden."
Zudem müssen die Patienten von den verbleibenden Behandlungskosten 10 Prozent selbstbezahlen - jedoch maximal 700 Franken für Erwachsene und 350 Franken für Kinder.

Daß mit dem Schweizer Model alles besser und gerechter wird - weil übersichtlicher, ist auch so ein Mythos. Die Prämienhöhe variiert nämlich nicht nur von Kasse zu Kasse, sondern ebenso von Kanton zu Kanton.Wer also das Pech hat, und in einem "falschen" Kanton lebt - weil er sich etwa zu hohe Steuern nicht leisten kann, hat eben Pech gehabt und muß höhere Prämien inkauf nehmen.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Adam Smith »

Die Vertreter der GKV sind sich einig:

TK-Chef: PKV in heutiger Form nicht überlebensfähig

Der Chef der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, sagte: "Wir müssen sehr genau hinsehen, wie der Übergang in einen einheitlichen Versicherungsmarkt gestaltet werden kann." Nach seiner Einschätzung ist die PKV in ihrer heutigen Form nicht überlebensfähig. "Früher oder später müssen wir den Weg in einen einheitlichen Versicherungsmarkt finden." Ein solcher kann nach seiner Einschätzung für den Staat in den ersten Jahren durchaus teurer werden. Langfristig sei jedoch mit einer deutlichen Entlastung zu rechnen.

Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, erklärte: "Die GKV sorgt dafür, dass unser Gesundheitswesen zu den modernsten der Welt gehört. Die PKV dagegen hat mehrere Probleme, ein Kostenproblem, ein Qualitätsproblem und ein Finanzierungsproblem. Es kann nicht Aufgabe der GKV sein, diese Probleme zu lösen."(dpa)
https://www.aerztezeitung.de/politik_ge ... n-gkv.html

Und auch hier:
Gesetzlich Versicherte könnten bei einem solchen Übergang dann besonders belastet werden, “wenn teure Versicherte aus der PKV wieder in die Solidargemeinschaft integriert werden, nachdem sie sich in jungen Jahren dem System entzogen haben”

Bei einer freiwilligen Wechseloption würden wohl zu allererst diejenigen in die GKV kommen, die im Alter ihre exorbitanten Versicherungsprämien nicht mehr stemmen könnten oder hohe Risikozuschläge zahlen müssten, weil sie krank sind.
https://www.cash-online.de/versicherung ... r/408567/2

Und mal wieder der TK-Chef. Der ist natürlich vorbelastet und sieht alles einseitig. Zufrieden ist er mit dem drohenden nahen Ende der PKV nicht.
TK-Chef warnt vor Aktionismus

Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, sieht für die private Krankenversicherung keine Zukunftschancen. "Früher oder später müssen wir den Weg in einen einheitlichen Versicherungsmarkt finden", sagte er. Der Übergang müsse laut ihm allerdings sorgfältig geplant werden. Baas sagte, dass die Politik dabei nicht in Aktionismus verfallen dürfe.

Ein Übergang könnte laut Baas gesetzlich Versicherte belasten, "wenn teure Versicherte aus der privaten Krankenversicherung wieder in die Solidargemeinschaft integriert werden, nachdem sie sich in jungen Jahren dem System entzogen haben". Bei einer freiwilligen Wechseloption sollen laut Baas zuerst die privat Versicherten profitieren, die im Alter ihre hohen Versicherungsprämien nicht mehr finanzieren könnten oder hohe Risikozuschläge zahlen müssten, weil sie krank sind.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2018-01/b ... rsicherung
Das ist Kapitalismus:

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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Boracay »

Adam Smith hat geschrieben:(03 Jan 2018, 19:03)oder hohe Risikozuschläge zahlen müssten, weil sie krank sind.
Wer krank ist zahlt keinen Cent mehr in der PKV, nur wer bereits krank eingetreten ist, aber wer macht das schon?
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Adam Smith »

Boracay hat geschrieben:(03 Jan 2018, 21:18)

Wer krank ist zahlt keinen Cent mehr in der PKV, nur wer bereits krank eingetreten ist, aber wer macht das schon?
Hier sind vermutlich falsche Angaben gemeint.
Das ist Kapitalismus:

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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von syna »

Der Neandertaler hat geschrieben:(03 Jan 2018, 13:07)
Meiner Meinung nach ist die Argumentation der Kritiker des Einheitskonzepts, wonach viele Facharztpraxen nur deshalb teure Geräte finanzieren können - die letztlich ja auch der Allgemeinheit zugutekommen, weil sie eben (in gewißem Maße) Privatversicherte behandeln, ... diese Argumentation ist insich schon schlüssig.
Hallo Neandertaler.

Ich kenne diese Argumentation gut - und bei einer ersten Betrachtung
erscheint sie ja auch schlüssig.

----------------------------------------------------------------------------------------

1. Aber die Facharztpraxen, die ...

... sich aufgrund ihrer PKV-Klientel "teure Geräte leisten", sind Praxen
am Starnberger See oder in Baden Baden. Also gerade in Gegenden, in
welchen es ohnehin viele Fachärzte gibt. In anderen Orten, etwa Berlin
Kreuzberg oder abgelegenen ländlichen Gebieten gibt es dageben fast
keine Fachärzte und auch zu wenig Allgemeinärzte.

Warum diese Schieflage? Das kannst Du Dir selbst beantworten: Weil
die Ärzte dahin ziehen, wo sie viel Geld verdienen - wo's also viele
Privatpatienten gibt. Und Gegenden meiden, in welchen nur
Kassenpatienten auftauchen.

Aber dieses Mißverhältnis wollen wir ja gerade beheben. Oder nicht?
Und es scheint doch eher so, dass die PKV mit ihrer höheren Vergütung
die missliche Lage verschärft - oder?

----------------------------------------------------------------------------------------

2. Die Facharztpraxen verfügen ...

... - auch in Gegenden hoher Pirvatpatientendichte - nicht über die
wirklich teuren Geräte, etwa MRTs. Diese sind in MVZs, Praxisverbünden
oder Kliniken vorhanden - und dort dann vom Steuerzahler bezahlt.
Trotzdem werden überproportional von Privatpatienten genutzt.

----------------------------------------------------------------------------------------

3. Aufgrund der Vergütungsstrukturen ...

... haben PKV-Versicherte vorrangigen Zugang zu diesen Großgeräten,
Einrichtungen und Infrastrukturen! Obwohl diese von uns allen - vom
Steuerzahler - finanziert werden.

Das Wort "vorrangig" mag Dir vielleicht übertrieben erscheinen. Aber das ist
nicht so: Mach doch mal den Selbstversuch: Stell' Dir vor, Du bist ernsthaft
krank (was hoffentlich niemals geschieht). Und nun rufe doch
mal als GKV-Versicherter bei einem renommierten Chefarzt einer
Universitätsklinik an, nur um einen Besprechungstermin zu bekommen.
Die erste und für neunzig Prozent der Anrufer auch letzte Frage des
Sekretariats wird lauten, ob man privat versichert sei. Wenn Du diese
Frage verneinen musst, war es das für Dich.

---------------------------------------------------------------------------------------

Wenn man (1) (2) und (3) rekapituliert, könnte es doch sein, dass
obiges Argument "die PKV-Patienten stützen finanziell viele Arztpraxen"
ziemlich schräg erscheint. Oder?

:?:
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syna
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von syna »

Der Neandertaler hat geschrieben:(03 Jan 2018, 13:07)
Nebenbei:
  • von den rund 81 Millionen Krankenversicherten sind hierzulande nur etwa elf Prozent privatversichert. Also wozu der ganze Aufstand?
Weil diese 11 Prozent trotzdem wichtig sind.

Warum?

--------------------------------------------------------------------------------

Wenn auch die 10% PKV-ler in eine "Gesamtkrankenfinanzierung" einzahlen
würden, so wäre die Beitragssenkung so zwischen 16,2% (DGB-Berechnung)
und 20,0% (Rürup Kommission). Und das - so finde ich - ist ziemlich VIEL -
das ist schon happig.

Last not least: Eine Einbeziehung der PKV würde nicht auf eine reine
Beitragssenkung hinauslaufen. Es könnten Ärzte und Pfleger insgesamt
besser bezahlt werden.
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/b ... -1.3812302
SZ 3. Oktober Privatpatienten werden bevorzugt - und zwar bevorzugt unnötig behandelt
Nachweislich erleiden Privatversicherte mehr Doppeluntersuchungen und fragwürdige Behandlungen. Sie sind die Cashcows der Ärzte. Deshalb werden sie früher drangenommen und medizinisch ausgiebiger traktiert. Darin liegt das eigentliche Übel der Zwei-Klassen-Medizin.
Für die Weichenstellung in der Gesundheitspolitik bedeutet dies, sich endlich von der privaten Krankenversicherung zu verabschieden mitsamt ihren bizarren Exzessen der Überversorgung. Im Alltag werden Privatversicherte bevorzugt und bevorzugt unnötig behandelt - während gesetzlich versicherte Kranke oft unnötig lange warten müssen. Standesverbände und Selbstverwaltung dulden es, dass Ärzte trotz ihres Versorgungsauftrags für alle nur noch Privatpatienten neu annehmen oder gesetzlich Versicherte mit obszön langen Wartezeiten vergraulen.
Die PKV kann gemäß dieser Sichtweise nicht bestehen bleiben und wenn, dann muss ein und dieselbe Leistung einheitlich bezahlt werden. Doppelter oder dreifacher Bonus der Ärzte für Premiumkunden darf nicht mehr drin sein.;) Das heißt vor allem auch Qualitätskontrolle der Ärzte, um unnötige Behandlungen zu vermeiden.
Zuletzt geändert von Wähler am Donnerstag 4. Januar 2018, 10:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Adam Smith
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Adam Smith »

syna hat geschrieben:(04 Jan 2018, 03:16)

Weil diese 11 Prozent trotzdem wichtig sind.

Warum?

--------------------------------------------------------------------------------

Wenn auch die 10% PKV-ler in eine "Gesamtkrankenfinanzierung" einzahlen
würden, so wäre die Beitragssenkung so zwischen 16,2% (DGB-Berechnung)
und 20,0% (Rürup Kommission). Und das - so finde ich - ist ziemlich VIEL -
das ist schon happig.

Last not least: Eine Einbeziehung der PKV würde nicht auf eine reine
Beitragssenkung hinauslaufen. Es könnten Ärzte und Pfleger insgesamt
besser bezahlt werden.
Der Staat spart hier Geld, weil es dann keine Zuschüsse mehr in Bezug auf Krankheitskosten bei den Pensionären gibt.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Der Neandertaler
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo syna.
syna hat geschrieben:Es könnten Ärzte und Pfleger insgesamt besser bezahlt werden.
"könnten" ist genau das Stichwort - aber dafür müßten für beide erstmal bessere Zahlungen vorgesehen sein. Wobei Pfleger nicht unbedingt Angestellte der Kassen sind ... sie haben noch nicht einmal ein Vertragsverhältnis miteinander, sondern Pfleger sind im besten Fall Angestellte der Krankenhäuser oder der Ärzte. Sollten sie doch selbstständig sein, ist für sie in dem jetzigen Konzept einer Bürgerversicherung nicht mehr Geld vorgesehen. Selbst die gesetzliche Krankenversicherung befürchten, daß eine Einführung einer Bürgerversicherung zulasten ihrer Beitragszahler geht und warnen daher vor zuviel Aktionismus.

Lassen wir mal die scheinbar gängisten Interessen außen vor, wonach Privatpatienten um ihre medizinische Vorzugsbehandlung fürchten, Chefärzte um ihre Hauptverdienstquelle ... um ihre angeblich bedrohte (Gewerbe-)Freiheit, Versicherungskonzerne um ihre Profite und Vertreter um ihre Provisionen, etc., aber bei genauerem Hinsehen ist doch zu erkennen, daß die SPD ihr Modell einer Bürgerversicherung schon längst ein Stück weit verwässert hat. Ein hundertprozentig solidarisches Gesundheitssystem würde meiner Meinung nach heißen, daß wirklich alle ... ohne Ausnahme in diese System gedrängt werden.

Unabhängig der Tatsache, daß eine Einführung ... eine Umstellung zu einer Bürgerversicherung ... eine Zusammenführung beider Systeme wohl teurer würde als geplant, scheint es sich mir bei diesem entschärften SPD-Konzept um einen Etikettenschwindel zu handeln. Solidarität heißt alle (Musketier-Prinzip) - alle zahlen gemäß ihres Einkommens. Wenn aber laut dem SPD-Konzept die Bürgerversicherung eine Art Tarif werden soll, den auch private Unternehmen anbieten dürften - heißt dies ja letztlich: als einer Art Spezialtarif, daß es aber auch keine Einheitsversicherung geben soll ... auch nicht für zukünftige Versicherte.
  • (dieser Vorschlag kam von SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach.)
Wenn zudem weder die Beitragsbemessungsgrenze angehoben werden soll, noch auch zukünftig keine Beiträge auf Miet-, Zins- oder Kapitaleinkünfte fällig werden sollen, erscheint mir dies als eine Milchmädchenrechnung. Dadurch entsteht aber kein solidarisches Gesundheitssystem! Weder auf der Einnahmenseite, noch auf der Ausgabenseite!

Auf der Ausgabenseite sind bessere Zahlungen und nötige Investitionen in unser gesamtes Gesunheitswesen nicht vorgesehen - weder in die Pflege noch in andere, prekäre Bereiche. Ein Krankenhaus-Chef hat mir mal gesagt, daß es in Kliniken letztlich egal ist, wer unter dem Messer liegt - Untersuchungen und Operationen werden von der GKV wie auch von der PKV gleich vergütet ... lediglich die Begrüßung durch den Chefarzt fällt bei GKV-Patinten weg.

Soviel zum Thema könnten besser bezahlt werden! Aber wovon? Von Zahlen, die nicht halten was sie versprechen?
syna hat geschrieben:... rufe doch mal als GKV-Versicherter bei einem renommierten Chefarzt einer Universitätsklinik an, nur um einen Besprechungstermin zu bekommen
Dein Beispiel erscheint mir sehr illosorisch. Warum sollte ich das tun? Erklär mir bitte den Vorteil dessen!
syna hat geschrieben:Wenn auch die 10% PKV-ler in eine "Gesamtkrankenfinanzierung" einzahlen würden, ...
Würden sie aber nicht - werden sie auch nicht. Diese Bürgerversicherung ist eben nur für zukünftige Versicherte gedacht. Deshalb auch mein Hinwei der Milchmädchenrechnung.

Insofern stehe ich einer Bürgerversicherung zwar kritisch gegenüber - aber eben nicht vollkommend ablehnend, aber zumindest finde ich eine Bürgerversicherung nach dem jetzt vorliegenden Konzept ... nach der jetzt vorgesehen Abfolge der Einführungsmaßnahmen recht seltsam und unberechenbar.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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syna
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von syna »

Adam Smith hat geschrieben:(04 Jan 2018, 10:46)

Der Staat spart hier Geld, weil es dann keine Zuschüsse mehr in Bezug auf Krankheitskosten bei den Pensionären gibt.
Ja - das kommt noch dazu.

Eine Reform des Gesundheitswesens wäre ein "langsamer" Übergang.
Im Konzept der SPD würde ja sogar die PKV weiterbestehen, sie müsste
nur 1. denselben Gebührenkatalog wie die GKV akzeptieren und
2. am Risikostrukturausgleich teilnehmen.

D.h. die Pensionäre bleiben erstmal "Pensionäre".
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CaptainJack

Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von CaptainJack »

syna hat geschrieben:(04 Jan 2018, 13:25)

Ja - das kommt noch dazu.

Eine Reform des Gesundheitswesens wäre ein "langsamer" Übergang.
Im Konzept der SPD würde ja sogar die PKV weiterbestehen, sie müsste
nur 1. denselben Gebührenkatalog wie die GKV akzeptieren und
2. am Risikostrukturausgleich teilnehmen.

D.h. die Pensionäre bleiben erstmal "Pensionäre".
Dann würden viele Praxen schließen müssen. Außerdem hätten die GKV Versicherten beträchtliche Einbußen in der Qualität der Versorgung.
Aber was diskutieren wir überhaupt. Der Wahlkampfsrunninggag lässt sich nicht realisieren. Der Staat würde sich umschauen, wenn er die Kinder der Beamten (statistisch eine größere Anzahl als bei den AN) beitragsfrei übernehmen müsste. Außerdem wäre es fatal, wenn er für die Beamten bis zur Bemessungsgrenze sofort einen Arbeitgeber-/Staatsanteil zahlen müsste. Beihilfe ist dann schon angenehmer! ;)
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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von Adam Smith »

CaptainJack hat geschrieben:(04 Jan 2018, 13:36)

Dann würden viele Praxen schließen müssen. Außerdem hätten die GKV Versicherten beträchtliche Einbußen in der Qualität der Versorgung.
Aber was diskutieren wir überhaupt. Der Wahlkampfsrunninggag lässt sich nicht realisieren. Der Staat würde sich umschauen, wenn er die Kinder der Beamten (statistisch eine größere Anzahl als bei den AN) beitragsfrei übernehmen müsste. Außerdem wäre es fatal, wenn er für die Beamten bis zur Bemessungsgrenze sofort einen Arbeitgeber-/Staatsanteil zahlen müsste. Beihilfe ist dann schon angenehmer! ;)
Der Staat hätte einen Vorteil. Die GKV hätte einen Nachteil.
Das ist Kapitalismus:

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Re: [SPD + Gesundheit] Bürgerversicherung?

Beitrag von syna »

Der Neandertaler hat geschrieben:(04 Jan 2018, 12:06)
Ein hundertprozentig solidarisches Gesundheitssystem würde meiner Meinung nach heißen, daß wirklich alle ... ohne Ausnahme in diese System gedrängt werden.
Ja, da stimme ich Dir 100%ig zu. :thumbup:
Der Neandertaler hat geschrieben:(04 Jan 2018, 12:06)
Wenn aber laut dem SPD-Konzept die Bürgerversicherung eine Art Tarif werden soll, den auch private Unternehmen anbieten dürften - heißt dies ja letztlich: als einer Art Spezialtarif, daß es aber auch keine Einheitsversicherung geben soll ... auch nicht für zukünftige Versicherte.
Ja und Nein:

Die PKVen soll es weiterhin geben. Aber beide - PKV und GKV - haben NUR
einen einzigen Gebührenkatalog! Das ist schon mal sehr wichtig, denn
es bedeutet, dass die "Duale Vergütungsstruktur" aufgehoben wird!

Das bedeutet, dass es für den Arzt oder das Krankenhaus keinen
Unterschied mehr macht, ob jemand Privat- oder Kassenpatient ist. Heute
ist die Unterscheidung entscheidend - gleich am Anfang einer jeden
Behandlung!

Im Falle der SPD-Reform wäre diese Frage {Privat oder Kasse?} unerheblich!
Es gäbe zwar auch noch "Chefärzte", aber die würden sich um die
schweren Fälle - egal ob Privat oder Kasse - kümmern.

Zudem müssten die PKVen am Risikostrukturausgleich teilnehmen. D.h.
ihr Rosinenpicken, also nur finanzkräftige, gesunde Menschen zu versichern,
würde nicht mehr funktionieren.
Der Neandertaler hat geschrieben:(04 Jan 2018, 12:06)
  • (dieser Vorschlag kam von SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach.)
Wenn zudem weder die Beitragsbemessungsgrenze angehoben werden soll, noch auch zukünftig keine Beiträge auf Miet-, Zins- oder Kapitaleinkünfte fällig werden sollen, erscheint mir dies als eine Milchmädchenrechnung. Dadurch entsteht aber kein solidarisches Gesundheitssystem! Weder auf der Einnahmenseite, noch auf der Ausgabenseite!
Ja - aber irgendwo muss man doch mal anfangen. :mad2:
Es ist doch besser, einen ersten Schritt zu gehen statt
gar keinen Schritt zu gehen - oder?

Die Gesundheitsreformer (SPD, Grüne, Linke) haben keine
absolute Mehrheit im Bundestag - und so muss man doch
gucken, was - als kleinerer Schritt - erstmal geht.

Natürlich - letztlich stimme ich Dir zu: Ein steuerfinanzierte
Bürgerversicherung wie in UK wäre der Königsweg. Aber so
weit sind wir hier (noch lange) nicht.
Der Neandertaler hat geschrieben:(04 Jan 2018, 12:06)
Auf der Ausgabenseite sind bessere Zahlungen und nötige Investitionen in unser gesamtes Gesunheitswesen nicht vorgesehen - weder in die Pflege noch in andere, prekäre Bereiche.
Die Ausgabenseite ist eine andere Baustelle. Man kann
nicht alles gleichzeitig machen (und in einem Thread
besprechen).
Der Neandertaler hat geschrieben:(04 Jan 2018, 12:06)
Ein Krankenhaus-Chef hat mir mal gesagt, daß es in Kliniken letztlich egal ist, wer unter dem Messer liegt - Untersuchungen und Operationen werden von der GKV wie auch von der PKV gleich vergütet ... lediglich die Begrüßung durch den Chefarzt fällt bei GKV-Patienten weg.
Haha, ja - unter dem OP-Tisch selbst mag das so sein
(zum Glück!). Aber bei allem davor und danch ist für
PKV-ler und GKV-ler alles anders. Das betrifft Vordiagnosen,
Besprechungen und den ganzen Therapieverlauf.

Der Chefarzt kümmert sich fast nur um seine Privatpatienten,
und kann da viel höher abrechnen. Das Khs. erhält von diesen
höheren Geldern - je nach Vertrag - einen hohen Anteil.

Dazu kommen noch die Wahlleistungen (also 1-Bettzimmer,
Zeitschriften, besondere Betreuung), die extra vergütet werden.
Nicht umsonst bilden fast alle Krankenhäuser einen eigenen
gut gehegten Kulturbereich nur für ihre Privatpatienten!
Der Neandertaler hat geschrieben:(04 Jan 2018, 12:06)
Dein Beispiel erscheint mir sehr illosorisch. Warum sollte ich das tun? Erklär mir bitte den Vorteil dessen!
Das "Beispiel" war:
Stell' Dir vor, Du bist ernsthaft
krank (was hoffentlich niemals geschieht). Und nun rufe doch
mal als GKV-Versicherter bei einem renommierten Chefarzt einer
Universitätsklinik an, nur um einen Besprechungstermin zu bekommen.
Die erste und für neunzig Prozent der Anrufer auch letzte Frage des
Sekretariats wird lauten, ob man privat versichert sei. Wenn Du diese
Frage verneinen musst, war es das für Dich.
Doch doch, dieser Selbstversuch ist ganz wichtig!

Weil er zeigt, dass Kassenpatienten auch medizinisch benachteiligt
werden. Und zwar erheblich!

Als Gesunder Mensch merkt man das erstmal nicht so, da denkt wohl
jeder, dass es beim PKV-GKV-Vergleich nur um Wartezeiten und
Facharztdichte geht. Erst wenn's mal ernst wird, merkt man, dass auch
im Ernstfall die Dualität PKV-GKV verheerend ist. Aber dann hat man
meistens noch andere, dominierendere Probleme!

-------------------------------------------------------------------------------------------
Warum ist obiger Selbstversuch wichtig?
-------------------------------------------------------------------------------------------

Weil er zeigt, dass Du im Ernstfall keinen Zugang zur wirklich
angemessenen medizinischen Versorgung hast!

Ein bekannter Spitzenchirurg einer deutschen Universitätsklinik operiert
vor allem Leistenbrüche. Und zwar obwohl er sich auf Bauchspeicheldrüsenkrebs
spezialisiert hat. Statt nun alle Fälle mit Bauchspeicheldrüsenkrebs im Umfeld
zu operieren – was zeitlich gut ginge, da die Krankheit nur selten ist –
übernimmt er nur einen kleinen Teil davon und behandelt hauptsächlich
Leistenbrüche. Operiert er einen Bauchspeicheldrüsenkrebspatienten der
AOK, dann steigt sein persönliches Einkommen nicht um einen einzigen
Euro. Operiert er stattdessen in der gleichen Zeit 5 Privatpatienten mit
Leistenbruch, hat er zusätzlichen 3000 Euro verdient.

Dazu muss man wissen: Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine aggressive Krankheit,
90% überleben das erste Jahr nicht. Bei einem Eingriff durch einen erfahrenen
Operateur ist die Sterbewahrscheinlichkeit direkt nach dem Eingriff nur halb
so groß (5,8%) wie bei Patienten, die von wenig erfahrenen Ärzten operiert
werden (12,9%).

Die knappste Ressource in unserem Gesundheitssystem, die Zeit der
Superspezialisten, wird oft für Trivialeinsätze verschwendet, damit diese Leute
gut verdienen und die Privilegierten zu jedem Zeitpunkt die bestmögliche
Versorgung genießen. Hinzu kommt, dass sich schwer erkrankte Privatpatienten
zunehmend von mehreren Spezialisten untersuchen lassen. Sie holen
Zweitmeinungen von Universitätsprofessoren aus Freiburg bis Hannover ein,
um sich auf der Grundlage mehrerer Diagnosen und Behandlungspläne für die
optimale Therapie entscheiden zu können. Gleichzeitig wird ein ähnlich
erkrankter gesetzlich Versicherter mitunter nicht einem einzigen wirklichen
Spezialisten vorgestellt.

Der Neandertaler hat geschrieben:(04 Jan 2018, 12:06)
Diese Bürgerversicherung ist eben nur für zukünftige Versicherte gedacht.
Deshalb auch mein Hinweis der Milchmädchenrechnung.
Naja - wie oben erwähnt: Bei einer Reform kann man nicht
alles gleichzeitig machen - man muss ja irgendwo anfangen.
Man braucht politische Mehrheiten usw. etc. ...
Der Neandertaler hat geschrieben:(04 Jan 2018, 12:06)
... finde ich eine Bürgerversicherung nach dem jetzt vorliegenden Konzept ... nach der jetzt
vorgesehen Abfolge der Einführungsmaßnahmen ... recht seltsam und unberechenbar.
Ja - also das verwundert mich jetzt. :mad2:

Was willst Du denn eigentlich? Du müsstest Dir vielleicht
darüber klar werden.

Das Gesundheitssystem ist ja politisch total vermientes
Gebiet, weil da soviele Interessen mitspielen und
Lobbyisten sehr machtvoll eingreifen.

-------------------------------------------------------------------------

Deshalb solltest Du Dir überlegen: Wenn da schon die
Tür zu mehr Gerechtigkeit geöffnet wird - und wenn's
auch nur einen Spalt weit ist - willst Du die dann
gleich wieder zudrücken?

:?:
--~~/§&%"$!\~~--
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