Seite 4 von 15
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 19:48
von Realist2014
Skeptiker hat geschrieben:(06 Apr 2020, 18:53)
Das Rentensystem ist hier nicht das Thema. Letztendlich benötigen wir etwas anderes als das heutige Umlagesystem, zumindest eine Ergänzung. Aber wie gesagt, das ist hier nicht das Thema
Auch wenn es hier nicgt das Thema ist- die Ergänzungen heißen private Vorsorge und BAV
Also ein System, bei dem alle gleich behandelt werden, würde die Versicherten der PKV schlechterstellen?
Es geht nicht um die medizinische Behandlung ( die ist bei GKV und bei PKV gleich) - sondern um die Beiträge
Man kann sich über vieles unterhalten. Allerdings halte ich es immernoch für sinnvoll Familien zu fördern
Warum soll ih das als Single bezahlen?
und bei den Beiträgen die Leistungsfähigkeit der Person zu berücksichtigen.
In der Schweiz ist das nicht so....
Das alles ist aber Teil des Finanzierungskonzepts. Meine grundsätzliche Forderung ist EIN System in das ALLE einzahlen und aus dem ALLE die GLEICHEN und GUTEN Leistungen beziehen.
Die medizinische Leistung ist bei GKV und bei PKV gleich
Allerdings bleiben die volle Kostenübernahme bei Top-Zahnersatz, Brillen , Einzelzimmer usw. natürlich denen vorbehalen, die extra dafür bezahlen ( PKV oder Zusatzversicherung)
Das Finanzierungskonzept, da könnte man sich vieles überlegen. Persönlich bin ich einem steuerfinanzierten System zugeneigt, gerne auch Mischformen mit persönlichen Beiträgen, aber wie geschrieben, familienfreudlich und unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit. Ein steuerfinanziertes System, würde das alles schon automatisch mitbringen,
Was oll denn noch alles mit Steuermitteln fianziert werden? Läuft dann wieder auf Steuererhöhungen raus...
Wie ich mir den vorstelle, damit daraus eben nicht wieder ein Zweiklassensystem wird, habe ich ja geschrieben.
Das Zwei-Versicherungssystem gibt es seit 150 Jahren
Die PKV noch länger
Eine Abschaffung der terminlichen "bevorzugen" der PKV Versicherten würde auch durch eine Anpassung der Gebühren möglich sein
Bezüglich der Kostenübernahme( Zahnersatz, Brillen etc.) und Einzelzimmer wird es immer Unterschiede geben- auch bei einer "Bürgerversicherung"
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 20:16
von Skeptiker
Realist2014 hat geschrieben:(06 Apr 2020, 19:48)
...
Es geht nicht um die medizinische Behandlung ( die ist bei GKV und bei PKV gleich) - sondern um die Beiträge
Schön, dann werden PKV-Versicherte ja die Leistungen nicht als Hinderungsgrund bei einer Zusammenlegung der Systeme sehen. Sehr erfreulich.
Warum soll ih das als Single bezahlen?
Mir doch egal. Einem Beamten ist es doch auch egal warum nur die Arbeitnehmer in der GKV die schlechten Risiken bezahlen sollen. Ich denke mit ungebührlicher Rücksichtnahme einzelnen Klientels gegenüber sollten wir mal einfach Schluss machen. Du zahlst über deine Steuern auch das Kindergeld mit, von dem Du letztentlich auch profitierst, oder glaubst du, dass die alten Säcke dir im Altenheim den Arsch abwischen, oder dir im Supermarkt der Gemüse zurechtlegen, sodass Du es dir in deinen Rollator legen kannst. Ich wäre ja dafür, dass diejenigen, die ein gewisses Verständnisproblem damit haben, dass eine Gesellschaft GRUDSÄTZLICH NUR MIT KINDERN funktioniert, zeitlebens auch nur von ihrem eigenen Jahrgang betreut werden.
In der Schweiz ist das nicht so....
In der Schweiz ist vieles anders. Daher nennt sie sich Schweiz und nicht Deutschland. Hier geht es um das deutsche Gesundheitssystem.
Die medizinische Leistung ist bei GKV und bei PKV gleich
Allerdings bleiben die volle Kostenübernahme bei Top-Zahnersatz, Brillen , Einzelzimmer usw. natürlich denen vorbehalen, die extra dafür bezahlen ( PKV oder Zusatzversicherung)
Dir bleibt es ja ungenommen auch in Zukunft Luxus selber bezahlen zu dürfen. Aber als wirtschaftlich geneigtem Foristen ist dir sicher geläufig, dass es für die identische Leistung unter identischer Veranlagung aller Menschen in Deutschland, schlicht kein zweites System benötigt, welches einen vollkommen unnötigen Wasserkopf ernähren muss.
Was oll denn noch alles mit Steuermitteln fianziert werden? Läuft dann wieder auf Steuererhöhungen raus...
Klar, im Gegenzug zu entfallenden Krankenversicherungsbeiträgen. Das entlastet den Faktor Arbeit.
Über Steuern finanziert man üblicherweise Staatliche Infrastruktur die von allen Menschen genutzt wird. Das wäre das Gesundheitssystem. Der Arzt ist etwas anderes als der Klempner, sonst müsstest Du auch den Menschen sagen können "Kein Geld, keine Versorgung". Will man das nicht, dann läuft es auf einen gesellschaftlichen Vertrag hinaus, was JEDER vom Staat bekommt. Das für das Gesundheitssystem zu klären ist eine Frage der Politik, aber keine Frage der Berufsgruppe.
Das Zwei-Versicherungssystem gibt es seit 150 Jahren
Die PKV noch länger
So what?
Eine Abschaffung der terminlichen "bevorzugen" der PKV Versicherten würde auch durch eine Anpassung der Gebühren möglich sein
Es macht keinen Sinn so zu tun, als wenn alles gleich wäre, aber darauf zu bestehen dass die Systeme getrennt bleiben. Das ist Unsinn. Ja, es muss gleiche Leistungen geben. Also muss es ein System geben - Punkt.
Bezüglich der Kostenübernahme( Zahnersatz, Brillen etc.) und Einzelzimmer wird es immer Unterschiede geben- auch bei einer "Bürgerversicherung"
Nein, im Rahmen der Bürgerversicherung muss es einen einheitlichen Leistungskatalog geben. Selbstverständlich kann man sich Luxusbehandlungen privat zubuchen. Was Luxus ist und inwiefern man den Menschen zumutet Eigenleistungen zu erbringen, das kann man ja diskutieren, aber man kann nicht diskutieren, dass es einen einheitlichen Leistungskatalog für alle Versicherten gibt.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 20:21
von Bauch
Unser Gesundheitssystem hat zu höhe Löhne.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 21:06
von Realist2014
Skeptiker hat geschrieben:(06 Apr 2020, 20:16)
Schön, dann werden PKV-Versicherte ja die Leistungen nicht als Hinderungsgrund bei einer Zusammenlegung der Systeme sehen. Sehr erfreulich.
Nein, aber die Beiträge. Wie oft denn noch
Mir doch egal.
Tja, und mir ist nun deine Sichtweise egal
In der Schweiz ist vieles anders. Daher nennt sie sich Schweiz und nicht Deutschland. Hier geht es um das deutsche Gesundheitssystem.
Und in Deutschland gibt es die PKV.
Das ist gut so und wird auch so bleiben
Dir bleibt es ja ungenommen auch in Zukunft Luxus selber bezahlen zu dürfen. Aber als wirtschaftlich geneigtem Foristen ist dir sicher geläufig, dass es für die identische Leistung unter identischer Veranlagung aller Menschen in Deutschland, schlicht kein zweites System benötigt, welches einen vollkommen unnötigen Wasserkopf ernähren muss.
Und die als wirtschaflich geneigten Foristen dürfte klar sein, dass ich nocht gewillt bin für eine schlechtere Leistung mehr zu bezahlen als heute.
Klar, im Gegenzug zu entfallenden Krankenversicherungsbeiträgen. Das entlastet den Faktor Arbeit.
Ah ja -und wer zahlt dann die ezusätzlichen Steuern?
Hm, man könnte dann die MWst auf 28% anheben. Das wäre o.k.
Über Steuern finanziert man üblicherweise Staatliche Infrastruktur die von allen Menschen genutzt wird.
Aber keine Versicherung. Di wird über Beiträge finanziert
Es macht keinen Sinn so zu tun, als wenn alles gleich wäre,
.
Ist es ja nicht. Nur die Versorgung durch die Ärzte.
Nein, im Rahmen der Bürgerversicherung muss es einen einheitlichen Leistungskatalog geben.
sicher, theoretisch
Praktisch wird es keine Bürgerversicherung geben, weil es weder RRG geben wird, noch wird das Verfassungsgericht einem Verbot der PKV zustimmen ....
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 21:15
von Jessie
Ganz aktuell zum Thema:
Meine Oma hat über das Pflegeheim einen Antrag auf Höherstufung ihres Pflegegrades gestellt. Wegen Corona wurde der Gesundheitszustand meiner Oma telefonisch bei einer Pflegekraft abgefragt und abgelehnt. Ist das nicht unfassbar?
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 21:19
von Realist2014
Jessie hat geschrieben:(06 Apr 2020, 21:15)
Ganz aktuell zum Thema:
Meine Oma hat über das Pflegeheim einen Antrag auf Höherstufung ihres Pflegegrades gestellt. Wegen Corona wurde der Gesundheitszustand meiner Oma
telefonisch bei einer Pflegekraft abgefragt und abgelehnt. Ist das nicht unfassbar?
Es ist ein normierter Fragebogen. Ganz wenige Punkte betreffen "Inaugenscheinnahme"
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 21:20
von Jessie
Realist2014 hat geschrieben:(06 Apr 2020, 21:19)
Es ist ein normierter Fragebogen. Ganz wenige Punkte betreffen "Inaugenscheinnahme"
Rede nicht. Ich habe den Fragebogen vor mir liegen.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 21:35
von Bauch
Jessie hat geschrieben:(06 Apr 2020, 21:15)
Ganz aktuell zum Thema:
Meine Oma hat über das Pflegeheim einen Antrag auf Höherstufung ihres Pflegegrades gestellt. Wegen Corona wurde der Gesundheitszustand meiner Oma
telefonisch bei einer Pflegekraft abgefragt und abgelehnt. Ist das nicht unfassbar?
Wenn sie im Heim ist, dann profitiert allein das Heim vom höheren Pflegegrad. Ihr kostet das mehr.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 21:38
von Realist2014
Ich kenne den auch. Was möchtest du anders bewerten?
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 21:39
von Realist2014
Bauch hat geschrieben:(06 Apr 2020, 21:35)
Wenn sie im Heim ist, dann profitiert allein das Heim vom höheren Pflegegrad. Ihr kostet das mehr.
Nö
das ist nicht der Fall
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 22:03
von Jessie
Realist2014 hat geschrieben:(06 Apr 2020, 21:38)
Ich kenne den auch. Was möchtest du anders bewerten?
Ich kann das Bewertungssystem nicht beurteilen. Ich möchte aber auf jeden Fall, dass meine Oma
persönlich begutachtet wird und nicht Auskunft von Pflegekräften erteilt wird. Wenn das zur Zeit nicht möglich ist mit der persönlichen Begutachtung, muss die Entscheidung verschoben werden. Ich werde im Namen meiner Oma Widerspruch einlegen.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 22:06
von Realist2014
Jessie hat geschrieben:(06 Apr 2020, 22:03)
Ich kann das Bewertungssystem nicht beurteilen. Ich möchte aber auf jeden Fall, dass meine Oma
persönlich begutachtet wird und
nicht Auskunft von Pflegekräften erteilt wird. n.
Sorry.
Das habe ich falsch verstanden.
Ich dachte, deine Oma wurde telefonisch befragt.
So würde ich natürlich auch WIderspruch einlegen.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 22:16
von sünnerklaas
Wenn es so wäre, würde man keine Personalprobleme haben.
Eher gilt: im Gesundheitssystem ist ein Beispiel dafür, dass der Arbeitsmarkt in Teilen eben kein Markt ist.
Das Dilemma: Wenn Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen nicht drin sind, findet man nicht ausreichend Personal. Senkt man die Löhne, findet man erst recht keins - oder es drängen seltsame Gestalten in die Branche. Wie z.B. Leute, wie Niels Högel (332facher Mordverdacht, verurteilt wegen Mordes in 85 Fällen).
Eine andere Möglichkeit: man hebt die Freiheit der Berufswahl auf und verdonnert Leute per Gesetz.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Montag 6. April 2020, 22:54
von Skeptiker
Womit genau hattest du dir ein Grundrecht auf geringere Beiträge als Versicherte der GKV verdient? Durch nichts - das ist ein Besitzstand, und der gehört beseitigt.
Tja, und mir ist nun deine Sichtweise egal
Ich mache mir keine Illusionen, dass die Beseitigung der Privilegien nicht im Konsens mit den Privilegierten geschehen wird. Aber sie wird kommen.
Und in Deutschland gibt es die PKV.
Das ist gut so und wird auch so bleiben
Nicht ewig
Und die als wirtschaflich geneigten Foristen dürfte klar sein, dass ich nocht gewillt bin für eine schlechtere Leistung mehr zu bezahlen als heute.
Keine Sorge, du sollst nicht schlechter behandelt werden, als irgendjemand sonst. Ich denke nun bis du doch beruhigt, oder?
Ah ja -und wer zahlt dann die ezusätzlichen Steuern?
Hm, man könnte dann die MWst auf 28% anheben. Das wäre o.k.
Das alles wäre zu klären. Ich würde auf einen Mix aus Mehrwertsteuer, Lohnsteuer und anderen Steuertatbeständen tippen.
Aber keine Versicherung. Di wird über Beiträge finanziert
Wenn das Gesundheitssystem steuerfinanziert wäre, dann würde es keiner Versicherung bedürfen. Tolle Sache, oder?
Ist es ja nicht. Nur die Versorgung durch die Ärzte.
Niemand hat ein Grundrecht auf besseres Kosten/Nutzenverhältnis als sein Nachbar.
sicher, theoretisch
Praktisch wird es keine Bürgerversicherung geben, weil es weder RRG geben wird, noch wird das Verfassungsgericht einem Verbot der PKV zustimmen ....
Die PKV muss ja nicht verboten werden. Aber sie wird sich halt auf Zusatzleistungen beschränken, wenn alles andere schon durch das steuerfinanzierte System abgedeckt ist. Ganz einfache Sache.

Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 12:34
von Realist2014
Skeptiker hat geschrieben:(06 Apr 2020, 22:54)
Womit genau hattest du dir ein Grundrecht auf geringere Beiträge als Versicherte der GKV verdient? Durch nichts - das ist ein Besitzstand, und der gehört beseitigt.
Es baisert auf Vertragsfreiheit- das schint dich nicht zu interessieren...
Ich mache mir keine Illusionen, dass die Beseitigung der Privilegien nicht im Konsens mit den Privilegierten geschehen wird. Aber sie wird kommen.
Nö, die PKV wird bleiben
Das alles wäre zu klären. Ich würde auf einen Mix aus Mehrwertsteuer, Lohnsteuer und anderen Steuertatbeständen tippen.
wieder die Unternehmen die Besserverdiner belasten, gelle.....
Wenn das Gesundheitssystem steuerfinanziert wäre, dann würde es keiner Versicherung bedürfen. Tolle Sache, oder?
Wird es nicht geben. Auch wenn du dreinmal am Tag dafür betest
Niemand hat ein Grundrecht auf besseres Kosten/Nutzenverhältnis als sein Nachbar.
Aber sicher doch. in allen Bereichen.
Nennt sich Marktwirtschaft.
Vertragsfreiheit
DU scheinst von Einheitspreisen, Einheitsprodukten usw. zu träumen
Die PKV muss ja nicht verboten werden. Aber sie wird sich halt auf Zusatzleistungen beschränken, )
Sie wird auch nicht als VOLL-Versicherung verboten werden.
Egal was die linken Sozialgerechten gerne hätten
dafür soregn CDU/CSU/FDP
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 13:29
von Dejo
Doch, das ist der Fall.
Je nach Pflegegrad kostet ein Platz in einem Pflegeheim unterschiedlich viel.
Je höher der Grad desto mehr kostet der Platz.
Die Pflegekasse bezahlt davon einen Teil, genauso wie es einen Eigenanteil gibt. Beide Anteile steigen ja nach Pflegegrad.
Jedes Heim ist daran interessiert für jeden Bewohner den bestmöglichen Pflegegrad zu erhalten, weil davon natürlich auch der Personalschlüssel abhängt, der MDK (medizinische Dienst der Krankenkassen) ist daran interessiert auf keinen Fall mehr zu zahlen als für die Versorgung des Bewohners notwendig ist.
Deswegen ist Jessies Aussage, sie möchte Widerspruch gegen die Entscheidung des MDK einlegen, mit der Begründung es wurde nur mit einem Altenpfleger gesprochen, mit einem Schmunzeln zu quittieren und zeugt von Unkenntntnis.
Der Altenpfleger ist mit Sicherheit daran interessiert, den bestmöglichen Pflegerad zu erhalten - und es ist davon auszugehen, das bei nicht zufriedenstellender, begründeter Bewertung seitens des MDK auf jeden Fall seitens des Heimes Widerspruch eingelegt wird.
Das muss man fachlich begründen, mit Verweis auf die Bewertungsschlüssel.
Von daher kann Jessie gerne Widerspruch einlegen, ohne Rücksprache mit der Pflegeeinrichtung oder Sachkenntnis wird das aber eher keinen Erfolg bringen. Und wenn doch, dann freuen sich die Pfleger darüber am meisten.
Grundsätzlich ist diese Eigeninitiative zu begrüssen, aber man sollte die Altenpfleger in dem Fall nicht als Gegenspieler betrachten.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 13:39
von Realist2014
Dejo hat geschrieben:(07 Apr 2020, 13:29)
Doch, das ist der Fall.
Je nach Pflegegrad kostet ein Platz in einem Pflegeheim unterschiedlich viel.
Je höher der Grad desto mehr kostet der Platz.
Die Pflegekasse bezahlt davon einen Teil, genauso wie es einen Eigenanteil gibt. Beide Anteile steigen ja nach Pflegegrad.
n.
Ich knn nur von eigenen Erfahrungen sprechen. ( Ende 2017). Angebote mehrerer Heime
Da war der "Eigenbetrag" , egal welcher Pflegegrad, gleich hoch.
Somit steigt zwar der Teil, den die Pflegekasse zahlen muss, aber nicht der Eigenanteil
Nur kann ich natürlich nicht sagen, ob das in gnaz D so ist.
Und das du dich extra angemeldet hast, um diesen Beitrag zu schreiben......

Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 13:47
von Dejo
Realist2014 hat geschrieben:(07 Apr 2020, 13:39)
Ich knn nur von eigenen Erfahrungen sprechen. ( Ende 2017). Angebote mehrerer Heime
Da war der "Eigenbetrag" , egal welcher Pflegegrad, gleich hoch.
Somit steigt zwar der Teil, den die Pflegekasse zahlen muss, aber nicht der Eigenanteil
Nur kann ich natürlich nicht sagen, ob das in gnaz D so ist.
Und das du dich extra angemeldet hast, um diesen Beitrag zu schreiben......

Ok, ich muss mich tatsächlich korrigieren in dem Fall, es ist in der Tat so, das Pflegebedürftige/Angehörige finanziell nicht (mehr?) schlechter gestellt werden,
wenn sie in einen höheren Grad wechseln (2-5).
Einzig bei Pflegegrad 1 ist der Eigenanteil höher, weil die Patienten ambulant betreut werden sollen, insofern macht es in der Konstellation tatsächlich Sinn, wenn Angehörige daran interessiert sind einen Angehörigen von 1 auf 2+ zu bekommen.
Naja, wie auch immer, das Pflegeheim ist auf jeden Fall daran interessiert. Der MDK als Kontrolleur der Ausgaben nicht.
Und das muss nach wie vor fachlich begründet werden.
Gerade bei telefonsicher Absprache hat man da eigentlich mehr Möglichkeiten. Man denkt gar nicht was ein Bewohner auf einmal alles kann, wenn er im Moment der Begutachtung für 2min alle seine geistigen und körperlichen Kräfte mobilisiert.

D.h. sollte man nicht sicher sein besser Rücksprache mit der Einrichtung/Bezugspflege halten, diese hilft gerne weiter und kann das fachlich besser kanalisieren und begründen. Ist das halt nur scheiße wenn der Bew. bei der Begutachtung plötzlich doch vieles selber kann.
Insofern ist es auch wieder so, das die persönliche Begutachtung ein instrument des MDK ist, die Bewertung des Pflegepersonals zu überprüfen. Wenn der MDK darauf verzichtet, geht das grundsätzlich zu Lasten des MDK.
Der MDK hat überhaupt kein Interesse daran mehr zu bezahlen. Es sei denn man trifft mal einen besonders netten Prüfer.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 13:52
von 3x schwarzer Kater
sünnerklaas hat geschrieben:(06 Apr 2020, 22:16)
.
Eher gilt: im Gesundheitssystem ist ein Beispiel dafür, dass der Arbeitsmarkt in Teilen eben kein Markt ist.
.
Eben, weil das Gesundheitssystem vom Staat zu Tode reguliert wird.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 14:15
von Haegar
3x schwarzer Kater hat geschrieben:(07 Apr 2020, 13:52)
Eben, weil das Gesundheitssystem vom Staat zu Tode reguliert wird.
Wie es zu Tode der Menschen dereguliert ist erleben gerade die US-Bürger...
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 14:19
von Dejo
Jessie hat geschrieben:(06 Apr 2020, 21:15)
Ganz aktuell zum Thema:
Meine Oma hat über das Pflegeheim einen Antrag auf Höherstufung ihres Pflegegrades gestellt. Wegen Corona wurde der Gesundheitszustand meiner Oma
telefonisch bei einer Pflegekraft abgefragt und abgelehnt. Ist das nicht unfassbar?
Ich habe an der Stelle mal eine Frage:
Wieso stellt ihre Großmutter eigeninitiativ(?) einen Antrag auf Höherstufung ihres Pflegegrades? (Im Grunde ist es natürlich löblich, wenn die Bewohner schon von alleine auf die Idee kommen sich höherstufen zu lassen

)
Und ja, aktuell ist es so, das wegen Corona keine externen Personen mehr in die Häuser kommen, das ist zum Schutz der Risikogruppen. Wenn sie mich fragen ist das eine sehr sinnvolle Maßnahme, da die Klientel in den Pflegeheimen zu den vulnerablsten gehört und bei einer Coronainfektion in einem Heim, bis diese mal bermekt wird, kann mit Dutzenden von Toten gerechnet werden. Es wird aktuell niemand in die Einrichtung kommen, und bis dahin liegt der Antrag sowieso auf Eis, wenn sie auf persönliche Begutachtung bestehen.
Höherstufungen sollte man grundsätzlich mit der Pflegern besprechen und diese sollten daran grundsätzlich interessiert sein. Das ist praktisch das täglich Brot der Pflegekräfte zu erkennen wo Höherstufungsbedarf besteht.
Auf ihre Eigenausgaben hat das wenig bis keinen Einfluß. Nur in den seltensten Fällen.
Wenn sie darüber mal nachdenken ist es wirklich ein bißchen zum schmunzeln, weil niemand, abgesehen vom Pflegeheim, durch die Ablehnung des Antrags einen Nachteil hat. Wenn also das Pflegepersonal am Telefon aktiv daraufhingearbeitet hat, den Gesundheitszustand und den Pflegebedarf "schön" zu reden, dann ensteht dem Heim dadurch ein Nachteil.
Ihre Großmutter wird weiterhin die nötige Versorgung erhalten, und es wird vermutlich auch niemand neu eingestellt, der sich exklusiv um ihre Großmutter kümmert, nur weil der Antrag durchgekommen ist.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 15:48
von 3x schwarzer Kater
Haegar hat geschrieben:(07 Apr 2020, 14:15)
Wie es zu Tode der Menschen dereguliert ist erleben gerade die US-Bürger...
... oder man sieht in UK, wohin es führt wenn das Gesundheitssystem komplett in staatlicher Hand ist.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 16:05
von Skeptiker
3x schwarzer Kater hat geschrieben:(07 Apr 2020, 15:48)
... oder man sieht in UK, wohin es führt wenn das Gesundheitssystem komplett in staatlicher Hand ist.
Die Briten geben deutlich weniger ihres BIP für das Gesundheitssystem aus. Das dürfte bekannt sein.
Wenn man weniger ausgibt, dann bekommt man natürlich auch weniger dafür. Dennoch entspricht das eben der britischen Auffassung dazu, wieviel die Gesellschaft für Gesundheit ausgeben soll. Die Deutsche mag eine andere sein. Das hat schlichtweg nichts damit zu tun WIE die Gelder erhoben werden.
Das britische System zeigt sehr eindrucksvoll, dass das blöde Gelaber vom sozialistischen Einheitssystem eben genau DAS ist, nämlich blödes Gelaber, einzig zum Ziel der Besitzstandswahrung. Die Briten sind ja bekannt für ihre „sozialistische Ader“

Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 16:13
von Realist2014
Skeptiker hat geschrieben:(07 Apr 2020, 16:05)
Die Briten geben deutlich weniger ihres BIP für das Gesundheitssystem aus. Das dürfte bekannt sein.
r, einzig zum Ziel der Besitzstandswahrung. s:
Ja, der "Besitzstand" von seit Jahrzehnen laufenden Verträgen zwischen den Versicherten in der PKV und den jeweiligen Versicherungen wird erhalten werden.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 16:34
von Adam Smith
Skeptiker hat geschrieben:(07 Apr 2020, 16:05)
Das britische System zeigt sehr eindrucksvoll, dass das blöde Gelaber vom sozialistischen Einheitssystem eben genau DAS ist, nämlich blödes Gelaber, einzig zum Ziel der Besitzstandswahrung. Die Briten sind ja bekannt für ihre „sozialistische Ader“

Das britische System ist nicht besser.
https://www-br-de.cdn.ampproject.org/v/ ... %2CRtDKfcU
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 16:53
von Skeptiker
Deine Aussage ist inetwa so sinnvoll, wie als wenn ich die Qualität des Bezahlmodells anhand der Qualität der bezahlten Leistung festmachen würde. Wenn ich mir einen BMW lease oder einen Daimler kaufe, was sagt mir dann die Qualität des Autos über die Vor- und Nachteile von Kauf vs. Leasing? Richtig, NICHTS!
Die Briten geben wesentlich weniger für den NHS aus. Folglich erhalten sie auch ein schlechteres System. Das kann man aber nicht dem Inkassosystem anlasten, sondern eher dem Geiz der Briten. Jedem Volk halt das Niveau der Leistungen, das es finanzieren möchte.
Das im Rahmen der Coronaepidemie Labour versucht zusätzliche Ressourcen zu mobilisieren ist schlicht logisch. Überkapazitäten, wie in Deutschland, mag man halt in GB nicht finanzieren. Damit stehen die Briten übrigens nicht alleine. Das hat mit der Steuerfinanzierung schlicht NICHTS zu tun.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 16:56
von Jessie
Dejo hat geschrieben:(07 Apr 2020, 14:19)
Ich habe an der Stelle mal eine Frage:
Wieso stellt ihre Großmutter eigeninitiativ(?) einen Antrag auf Höherstufung ihres Pflegegrades? (Im Grunde ist es natürlich löblich, wenn die Bewohner schon von alleine auf die Idee kommen sich höherstufen zu lassen

)
Und ja, aktuell ist es so, das wegen Corona keine externen Personen mehr in die Häuser kommen, das ist zum Schutz der Risikogruppen. Wenn sie mich fragen ist das eine sehr sinnvolle Maßnahme, da die Klientel in den Pflegeheimen zu den vulnerablsten gehört und bei einer Coronainfektion in einem Heim, bis diese mal bermekt wird, kann mit Dutzenden von Toten gerechnet werden. Es wird aktuell niemand in die Einrichtung kommen, und bis dahin liegt der Antrag sowieso auf Eis, wenn sie auf persönliche Begutachtung bestehen.
Höherstufungen sollte man grundsätzlich mit der Pflegern besprechen und diese sollten daran grundsätzlich interessiert sein. Das ist praktisch das täglich Brot der Pflegekräfte zu erkennen wo Höherstufungsbedarf besteht.
Auf ihre Eigenausgaben hat das wenig bis keinen Einfluß. Nur in den seltensten Fällen.
Wenn sie darüber mal nachdenken ist es wirklich ein bißchen zum schmunzeln, weil niemand, abgesehen vom Pflegeheim, durch die Ablehnung des Antrags einen Nachteil hat. Wenn also das Pflegepersonal am Telefon aktiv daraufhingearbeitet hat, den Gesundheitszustand und den Pflegebedarf "schön" zu reden, dann ensteht dem Heim dadurch ein Nachteil.
Ihre Großmutter wird weiterhin die nötige Versorgung erhalten, und es wird vermutlich auch niemand neu eingestellt, der sich exklusiv um ihre Großmutter kümmert, nur weil der Antrag durchgekommen ist.
Meine Oma hat nicht eigenmächtig den Antrag gestellt, er wurde vom Pflegeheim gestellt. Ob Oma den Antrag unterschreiben musste, ist mir nicht bekannt. Ich gebe Ihnen dahingehend recht, dass sie mit Erhöhung von Pflegegrad 3 auf 4 tatsächlich einen Euro hätte mehr bezahlen müssen an Eigenanteil. Aber darum geht es mir nicht. Ich finde es unverschämt, dass über den Kopf meiner Oma hinweg (sie wurde nicht befragt, weder telefonisch noch persönlich) , Entscheidungen allein aufgrund der Aussagen einer Pflegekraft getroffen werden. Meine Oma ist weder denent noch anderweitig geistig eingeschränkt. Ich als Betreuerin mit Generalvollmacht wurde auch in kleinster Weise involviert. Ich erfuhr von der ganzen Angelegenheit erst, als mir das Gutachten mit der Ablehnung zugestellt wurde. Ich empfinde es als Entnündigung meiner Oma. Ich gebe auch zu bedenken, dass mit einer höheren Pflegestufe auch mehr Leistungen wie Hilfsmittel gewährt werden müssten. Dass nur das Heim einen Vorteil durch eine Höherstufung hätte, stimmt so also auch nicht.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 16:59
von Vongole
Skeptiker hat geschrieben:(07 Apr 2020, 16:53)
(..)
Die Briten geben wesentlich weniger für den NHS aus. Folglich erhalten sie auch ein schlechteres System. Das kann man aber nicht dem Inkassosystem anlasten, sondern eher dem Geiz der Briten. Jedem Volk halt das Niveau der Leistungen, das es finanzieren möchte.
Das im Rahmen der Coronaepidemie Labour versucht zusätzliche Ressourcen zu mobilisieren ist schlicht logisch. Überkapazitäten, wie in Deutschland, mag man halt in GB nicht finanzieren. Damit stehen die Briten übrigens nicht alleine. Das hat mit der Steuerfinanzierung schlicht NICHTS zu tun.
Nicht
die Briten geben weniger für den NHS aus, sondern jede konservative Regierung hat sich daran gemacht, den NHS kaputt zu sparen, und zwar gegen den Willen der Bevölkerung.
Mit Geiz hat das null zu tun, sondern mit der Ansicht der Konservativen, dass der Markt es schon richten wird. Hat leider nur nicht geklappt.
Eine Übersicht:
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ettansicht
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 17:07
von Skeptiker
Vongole hat geschrieben:(07 Apr 2020, 16:59)
Nicht
die Briten geben weniger für den NHS aus, sondern jede konservative Regierung hat sich daran gemacht, den NHS kaputt zu sparen, und zwar gegen den Willen der Bevölkerung.
Mit Geiz hat das null zu tun, sondern mit der Ansicht der Konservativen, dass der Markt es schon richten wird. Hat leider nur nicht geklappt.
Eine Übersicht:
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ettansicht
Nach meinem Verständnis spricht die demokratisch gewählte Regierung, für das Volk, welches sie gewählt hat.
Ja, die Konservativen mögen dieses Ziel verfolgen, will ich aber garnicht bewerten. Wie du ja lesen kannst, bin ich ganz und gar kein Anhänger davon dieses System zu zerstören. Im Gegenteil, ich halte es gesellschaftspolitisch für vorbildlich, aber dazu gehört natürlich auch, dass der gesellschaftliche Kompromiss für die Finanzierung stets auszuhandeln ist. Ich persönlich würde mehr Geld in das System pumpen, ich bin aber auch kein Brite.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 17:13
von Jessie
Realist2014 hat geschrieben:(07 Apr 2020, 13:39)
Ich knn nur von eigenen Erfahrungen sprechen. ( Ende 2017). Angebote mehrerer Heime
Da war der "Eigenbetrag" , egal welcher Pflegegrad, gleich hoch.
Somit steigt zwar der Teil, den die Pflegekasse zahlen muss, aber nicht der Eigenanteil
Nur kann ich natürlich nicht sagen, ob das in gnaz D so ist.
Und das du dich extra angemeldet hast, um diesen Beitrag zu schreiben......

Es ist genau umgekehrt. Die Leistungen der Pflegekasse sind je nach Pflegesatz für alle gleich hoch.
Pflegestufe 1: 125 €
Pflegestufe 2: 770€
Pflegestufe 3: 1262 €
Pflegestufe 4: 1775€
Pflegestufe 5: 2005€
Das Heim berechnet den täglichen Pflegesatz nach Pflegegrad, Ausbildungszuschlag, Unterkunft, Verpflegung, Investitionsaufwendungen und zieht den Zuschuss der Pflegekassen ab. Daraus ergibt sich ein von Heim zu Heim unterschiedlicher Eigenanteil, da die Heime ihre Preise selbst festlegen können. Nur der tägliche Pflegesatz muss mit den Kostenträgern ausgehandelt werden, ist aber auch nicht einheitlich.
Zum Nachlesen:
https://www.biva.de/beratungsdienst/kos ... flegeheim/
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 17:15
von Jessie
Vongole hat geschrieben:(07 Apr 2020, 16:59)
Nicht
die Briten geben weniger für den NHS aus, sondern jede konservative Regierung hat sich daran gemacht, den NHS kaputt zu sparen, und zwar gegen den Willen der Bevölkerung.
Mit Geiz hat das null zu tun, sondern mit der Ansicht der Konservativen, dass der Markt es schon richten wird. Hat leider nur nicht geklappt.
Eine Übersicht:
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ettansicht
Nun, das Volk ist nun auch nicht unschuldig, da es die Konservativen gewählt hat.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 17:17
von Vongole
Skeptiker hat geschrieben:(07 Apr 2020, 17:07)
Nach meinem Verständnis spricht die demokratisch gewählte Regierung, für das Volk, welches sie gewählt hat.
Ja, die Konservativen mögen dieses Ziel verfolgen, will ich aber garnicht bewerten. Wie du ja lesen kannst, bin ich ganz und gar kein Anhänger davon dieses System zu zerstören. Im Gegenteil, ich halte es gesellschaftspolitisch für vorbildlich, aber dazu gehört natürlich auch, dass der gesellschaftliche Kompromiss für die Finanzierung stets auszuhandeln ist. Ich persönlich würde mehr Geld in das System pumpen, ich bin aber auch kein Brite.
UK hat ein Mehrheitswahlrecht, d.h., dass Volkes Wille nicht selten unterrepräsentiert ist. Das schlägt sich auch bei Verhandlungen über den NHS nieder.
Ich habe deinen Post deswegen kommentiert, weil mir der "britische Geiz" sauer aufgestoßen ist.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 17:19
von Realist2014
Jessie hat geschrieben:(07 Apr 2020, 17:13)
Es ist genau umgekehrt. Die Leistungen der Pflegekasse sind je nach Pflegesatz für alle gleich hoch.
Pflegestufe 1: 125 €
Pflegestufe 2: 770€
Pflegestufe 3: 1262 €
Pflegestufe 4: 1775€
Pflegestufe 5: 2005€
ja, aber unterschiedlich je Pfelgestufe- wie du ja anführst
Das Heim berechnet den täglichen Pflegesatz nach Pflegegrad, Ausbildungszuschlag, Unterkunft, Verpflegung, Investitionsaufwendungen und zieht den Zuschuss der Pflegekassen ab. Daraus ergibt sich ein von Heim zu Heim unterschiedlicher Eigenanteil, da die Heime ihre Preise selbst festlegen können. Nur der tägliche Pflegesatz muss mit den Kostenträgern ausgehandelt werden, ist aber auch nicht einheitlich.
Ich habe nicht geschrieben, dass alle Heime die gleichen Preise haben.
Sondern dass die "Selbstkosten" im
selben Heim unabhängig von der Pflegestufe sind.
Zumnindest in den Heimen, wo ich Angebote bekomen hatte.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 17:25
von Jessie
Realist2014 hat geschrieben:(07 Apr 2020, 17:19)
ja, aber unterschiedlich je Pfelgestufe- wie du ja anführst
Ich habe nicht geschrieben, dass alle Heime die gleichen Preise haben.
Sondern dass die "Selbstkosten" im
selben Heim unabhängig von der Pflegestufe sind.
Zumnindest in den Heimen, wo ich Angebote bekomen hatte.
Nein, so hast du das nicht geschrieben. Egal. Nun weißt du Bescheid.

Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 17:28
von Jessie
Vongole hat geschrieben:(07 Apr 2020, 17:17)
UK hat ein Mehrheitswahlrecht, d.h., dass Volkes Wille nicht selten unterrepräsentiert ist. Das schlägt sich auch bei Verhandlungen über den NHS nieder.
Ich habe deinen Post deswegen kommentiert, weil mir der "britische Geiz" sauer aufgestoßen ist.
Ich werde nie begreifen, wie man Clowns wie Trump und Johnson wählen kann.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 17:29
von Bauch
Für 1000 Euro wird nicht überall die gleiche Leistung gebracht.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 18:30
von Dejo
Jessie hat geschrieben:
Meine Oma hat nicht eigenmächtig den Antrag gestellt, er wurde vom Pflegeheim gestellt. Ob Oma den Antrag unterschreiben musste, ist mir nicht bekannt. Ich gebe Ihnen dahingehend recht, dass sie mit Erhöhung von Pflegegrad 3 auf 4 tatsächlich einen Euro hätte mehr bezahlen müssen an Eigenanteil. Aber darum geht es mir nicht. Ich finde es unverschämt, dass über den Kopf meiner Oma hinweg (sie wurde nicht befragt, weder telefonisch noch persönlich) , Entscheidungen allein aufgrund der Aussagen einer Pflegekraft getroffen werden. Meine Oma ist weder denent noch anderweitig geistig eingeschränkt. Ich als Betreuerin mit Generalvollmacht wurde auch in kleinster Weise involviert. Ich erfuhr von der ganzen Angelegenheit erst, als mir das Gutachten mit der Ablehnung zugestellt wurde. Ich empfinde es als Entnündigung meiner Oma. Ich gebe auch zu bedenken, dass mit einer höheren Pflegestufe auch mehr Leistungen wie Hilfsmittel gewährt werden müssten. Dass nur das Heim einen Vorteil durch eine Höherstufung hätte, stimmt so also auch nicht.
Es sind nicht nur von der Pflegekraft getroffene Aussagen, die in die Entscheidung einfließen, auch von Ärzten bestätigte Diagnosen (hier ist es hilfreich wenn sich der "verschlechterte Gesundheitszustand" / "erhöhter Pflegebedarf, z.b. auch in aktualisierten ärztl. Diagnosen wiederspiegelt.) Eine erhöhten Pflegebedarf kann und soll natürlich die Pflegefachkraft einschätzen.
Von dem was sie schreiben hat das Heim, bzw, die Mitarbeiter alles richtig gemacht. Ich denke das Heim wird von sich aus Widerspruch einlegen, ob der Widerspruch Erfolg hat, hängt dann davon ab wie er begründet wird.
Ich denke auch das die aktuelle Situation schwierig ist, aber zum Schutz der Patienten.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 18:42
von Jessie
Dejo hat geschrieben:(07 Apr 2020, 18:30)
Es sind nicht nur von der Pflegekraft getroffene Aussagen, die in die Entscheidung einfließen, auch von Ärzten bestätigte Diagnosen (hier ist es hilfreich wenn sich der "verschlechterte Gesundheitszustand" / "erhöhter Pflegebedarf, z.b. auch in aktualisierten ärztl. Diagnosen wiederspiegelt.) Eine erhöhten Pflegebedarf kann und soll natürlich die Pflegefachkraft einschätzen.
Von dem was sie schreiben hat das Heim, bzw, die Mitarbeiter alles richtig gemacht. Ich denke das Heim wird von sich aus Widerspruch einlegen, ob der Widerspruch Erfolg hat, hängt dann davon ab wie er begründet wird.
Ich denke auch das die aktuelle Situation schwierig ist, aber zum Schutz der Patienten.
Ich mache auch den Heim keinen Vorwurf, sondern dem MDK, der Gutachten erstellt, ohne die Betroffenen zu beteiligen.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 20:22
von Realist2014
möglicherweise zu unpräzise formuliert
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Dienstag 7. April 2020, 21:06
von Dejo
Jessie hat geschrieben: Ich gebe auch zu bedenken, dass mit einer höheren Pflegestufe auch mehr Leistungen wie Hilfsmittel gewährt werden müssten. Dass nur das Heim einen Vorteil durch eine Höherstufung hätte, stimmt so also auch nicht.
Welchen Mehranspruch auf welche Hilfsmittel hat man denn wenn man von Pflegestufe 3 auf 4 wechselt?
Soweit ich weiß ich Vorrausetzung für eine Erstattung (eines Teils) der Hilfsmittelkosten durch die
Pflegekasse ein Pflegegrad. Aber welcher ist unerheblich.
Wichtiger sind ärztliche Diagnosen und Bedürfnisse.
Hilfsmittel, Wohnraumanpassung (Treppenlift z.b.) gibts auch schon bei Pflegestufen 1-3, 4 ist dafür nicht erforderlich. Vielmehr ist das Bedürfnis entscheidend.
Manchmal haben weniger Pflegebedürftige mehr Bedarf an Hilfsmitteln.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Mittwoch 8. April 2020, 04:35
von Jessie
Dejo hat geschrieben:(07 Apr 2020, 21:06)
Welchen Mehranspruch auf welche Hilfsmittel hat man denn wenn man von Pflegestufe 3 auf 4 wechselt?
Soweit ich weiß ich Vorrausetzung für eine Erstattung (eines Teils) der Hilfsmittelkosten durch die
Pflegekasse ein Pflegegrad. Aber welcher ist unerheblich.
Wichtiger sind ärztliche Diagnosen und Bedürfnisse.
Hilfsmittel, Wohnraumanpassung (Treppenlift z.b.) gibts auch schon bei Pflegestufen 1-3, 4 ist dafür nicht erforderlich. Vielmehr ist das Bedürfnis entscheidend.
Manchmal haben weniger Pflegebedürftige mehr Bedarf an Hilfsmitteln.
Am gravierendsten sind die finanziellen Leistungen bei unterschiedlichen Pflegestufen in der häuslichen Pflege wie z.B.:
› Pflegegeld für häusliche Pflege
› Pflegesachleistungen für häusliche Pflege
› Entlastungsbetrag
› Pflege bei Verhinderung einer Pflegeperson
Hier kann man das sehr gut nachlesen:
https://www.bundesgesundheitsministeriu ... 5_barr.pdf
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Donnerstag 9. April 2020, 00:17
von Dejo
Jessie hat geschrieben:(08 Apr 2020, 04:35)
Am gravierendsten sind die finanziellen Leistungen bei unterschiedlichen Pflegestufen in der häuslichen Pflege wie z.B.:
› Pflegegeld für häusliche Pflege
› Pflegesachleistungen für häusliche Pflege
› Entlastungsbetrag
› Pflege bei Verhinderung einer Pflegeperson
ja klar bei der häuslichen Pflege. Das was bei der stationären Pflege dem Heim zugute kommt, erhält bei der häuslichen Pflege, der Pflegebedürftige, für Pflegesachleistungen, eigens betrautes Personal, etc (es ist nicht dergleiche Betrag, entspricht aber dem Verwendungszweck.)
Ihre Großmutter aber ist in einem Heim, und sie sprachen von Hilfsmitteln.
Es ging in der ganzen Diskussion darum, das sie sich furchtbar aufregten ("unfassbar"), weil ein Antrag des Heims zur Höherstufung vom MDK abgelehnt wurde. Ein alltäglicher Vorgang, auch schon vor Corona und mit persönlicher Begutachtung. In Zeiten von Corona fällt der persönliche Kontakt weg, und es verlagert sich mehr eine Beurteiling Richtung "Aktenlage". Hier muss man dann mehr Hard Facts schaffen (z.b. ärztl. Diagnosen).
Ohne das jemand mit ihrer Großmutter gesprochen hätte, sondern das "nur" eine Pflegekraft befragt wurde. Und sie wollen Widerspruch einlegen etc.
Das hatte ich mit einem virtuellem Schmunzeln quittiert, weil sie erstens MDK und Pflegepersonal die Fachlichkeit absprechen, und es ihnen auch zweitens genausogut egal sein könnte, weil man als Patient keine Mehrleistungen daraus ziehen kann. Wenn sie Hilfsmittel benötigen bekommen sie diese. Geringfügige Hilfsmittel muss das Heim vorhalten. Die Kosten werden von der Pflegekasse übernommen sobald sie einen Pflegegrad haben (egal welchen). Einen gewissen Eigenanteil muss man selber tragen.
Die Höherstufung ist vielmehr eine Kostenkorrektur zugunsten des Heims für erbrachte Leistungen, weil nach Ansicht des Heims der Pflegebedarf bei ihrer Großmutter gestiegen ist, und dieser natürlich bereits und die ganze Zeit schon erbracht wird. Die Mehrleistungen werden ja nicht erst erbracht sobald der Rubel rollt sondern schon die ganze Zeit. Zusätzlich errechnet sich daraus der Pflegeschlüssel für das Personal, es kommt allenfalls indirekt den Patienten zugute.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 13:27
von Alexyessin
Realist2014 hat geschrieben:(05 Apr 2020, 20:11)
ich mache mir auch Gedanken
Nur lehne ich logischerweise alles ab, wo ich mehr zahlen soll für weniger Leistung,
Wer sagt was von weniger Leistung?
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 13:28
von Alexyessin
Realist2014 hat geschrieben:(05 Apr 2020, 20:12)
eine Umsetzung nach deinen Vorstellungen wird es aber nicht geben
Das werden CDU / CSU verhindern
Natürlich ist das ein politischer Wettbewerb. Aber es geht nicht darum, was vernünftiges und sparsames zu verhindern - oder geht es dir darum?
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 13:46
von Realist2014
Alexyessin hat geschrieben:(12 Apr 2020, 13:28)
Natürlich ist das ein politischer Wettbewerb. Aber es geht nicht darum, was vernünftiges und sparsames zu verhindern - oder geht es dir darum?
Die PKV ist für
mich vernünftig und sparsam.
Darum geht es mir natürlich
Daher unterstütze ich natürlich alles, was ( bei gleicher Leistung) die Beiträge für
mich bei
meiner PKV senkt...
Also Senkung der Gebühren für die Leistungserbringer... ( da zahle ich ja viel mehr für die gleiche Leistung als die GKV für dich zahlt...)
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 13:47
von Realist2014
Na du
das ist die Folge deiner "Vorstellung"
Oder ist deine "Vorstellung" ein Beitragssatz von 20% und Abschaffung der BBG?
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 13:51
von Alexyessin
Nur geht es um die Gesellschaft als ganzes und nicht nur um dich.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 13:52
von Alexyessin
Realist2014 hat geschrieben:(12 Apr 2020, 13:47)
Na du
das ist die Folge deiner "Vorstellung"
Oder ist deine "Vorstellung" ein Beitragssatz von 20% und Abschaffung der BBG?
Bei meiner Vorstellung benötigt es keine Erhöhung der KKBeiträge.
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 13:54
von Realist2014
Alexyessin hat geschrieben:(12 Apr 2020, 13:52)
Bei meiner Vorstellung benötigt es keine Erhöhung der KKBeiträge.
Wenn du die Leistungen meines Tarifs bei meiner PKV "für alle" haben möchtest, dann auf jeden Fall....
Re: Das Gesundheitssystem in Deutschland
Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 13:56
von Realist2014
Alexyessin hat geschrieben:(12 Apr 2020, 13:51)
Nur geht es um die Gesellschaft als ganzes und nicht nur um dich.
zuerst geht es mir um mich und meine Verträge
Du wirst auch in der Reihenfolge:
Deine Famile
Deine Freunde
Die Gesellschaft
agieren....
Daher gibt es auch das Äquivelenzprinzip in der RV und keine "Einheitsrente....