Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

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relativ
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von relativ »

theoderich » Fr 18. Okt 2013, 19:13 hat geschrieben:
Offensichtlich bist Du schwer von Begriff - oder Du willst es nicht verstehen.
Wem glaubst Du, haben wir unseren Wohlstand heute zu verdanken?

Es waren jene Menschen, die nach dem Krieg den Trümmerhaufen beseitigt haben
und dieses Land wieder aufbauten - und nicht jene, die den einfachen Weg gingen
und sich nach Amerika absetzten.
Den Wohlstand, den man haben will, den muss man sich im eigenen Land aufbauen.
Dass das DDR (Wirtschafts-)System leistungsfeindlich und ineffizient war, wissen wir beide.
Aber einfach dahin gehen, wo es sich gerade am besten lebt - so können uns dürfen
nicht alle handeln, denn dann wäre Deutschland heute noch ein Trümmerhaufen.
Sie wären erstaunt, den Grund zu erfahren warum es uns heute so gut geht, trotz unser Fleißigkeit.
Wissen sie noch auf welche Gnade wir angewiesen waren? Welche Länder uns die Schulden erlassen haben , damit wir überhaupt wieder auf die Beine kommen konnten?
In der Tat wir wären heute noch ein Trümmerhaufen trotz unser fleißigen Hände, hätten andere Menschen nicht Gnade walten lassen, oder uns für ihre Zwecke gebraucht.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Sir Porthos

Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Sir Porthos »

relativ » Fr 18. Okt 2013, 22:47 hat geschrieben:
Sie wären erstaunt, den Grund zu erfahren warum es uns heute so gut geht, trotz unser Fleißigkeit.
Wissen sie noch auf welche Gnade wir angewiesen waren? Welche Länder uns die Schulden erlassen haben , damit wir überhaupt wieder auf die Beine kommen konnten?
In der Tat wir wären heute noch ein Trümmerhaufen trotz unser fleißigen Hände, hätten andere Menschen nicht Gnade walten lassen, oder uns für ihre Zwecke gebraucht.
Das ist richtig.

Uns wurde nicht uneigennützig geholfen nach dem WK II.

Wir Deutsche waren und sind auch immer noch gut in unserer Ingenieurskunst und Wissenschaft, aber ohne diese Hilfe wären wir nicht dort, wo wir jetzt sind.

Unser Land lag in Schutt und Asche.

Vielleicht täte hier Bescheidenheit und Barmherzigkeit gegenüber denen, die nichts haben gut !
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Tantris
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Tantris »

theoderich » Fr 18. Okt 2013, 20:13 hat geschrieben:
Offensichtlich bist Du schwer von Begriff - oder Du willst es nicht verstehen.
Wem glaubst Du, haben wir unseren Wohlstand heute zu verdanken?

Es waren jene Menschen, die nach dem Krieg den Trümmerhaufen beseitigt haben
und dieses Land wieder aufbauten - und nicht jene, die den einfachen Weg gingen
und sich nach Amerika absetzten.
Die ossis waren also 40 jahre lang stinkend faul, sonst hätten sie es ja zu mehr gebracht?

Theo, willst du den negern sagen "wären eure großväter ncht so faul gewesen, würde ich euch retten, aber, jetzt habt ihr pech gehabt" ?

Theo, du scheinst dem thema nicht gewachsen...
Sir Porthos

Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Sir Porthos »

Tantris » Sa 19. Okt 2013, 01:04 hat geschrieben:
Die ossis waren also 40 jahre lang stinkend faul, sonst hätten sie es ja zu mehr gebracht?

Theo, willst du den negern sagen "wären eure großväter ncht so faul gewesen, würde ich euch retten, aber, jetzt habt ihr pech gehabt" ?

Theo, du scheinst dem thema nicht gewachsen...

Der Herr ist mit Dir !

Die Forengötter haben Dich verbannt....aber Du trotzt ihnen und kannst noch schreiben !!!

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... &start=420
Daylight

Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Daylight »

relativ » Fr 18. Okt 2013, 23:47 hat geschrieben:
Sie wären erstaunt, den Grund zu erfahren warum es uns heute so gut geht, trotz unser Fleißigkeit.
Wissen sie noch auf welche Gnade wir angewiesen waren? Welche Länder uns die Schulden erlassen haben , damit wir überhaupt wieder auf die Beine kommen konnten?
In der Tat wir wären heute noch ein Trümmerhaufen trotz unser fleißigen Hände, hätten andere Menschen nicht Gnade walten lassen, oder uns für ihre Zwecke gebraucht.
ohne den Marshallplan würden wir heute noch als Kellerkinder um das nackte Überleben willen streiten und würden mehr oder weniger von anderer Gunst und Barmherzigkeit abhängen.
Daylight

Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Daylight »

Sir Porthos » Sa 19. Okt 2013, 02:07 hat geschrieben:

Der Herr ist mit Dir !

Die Forengötter haben Dich verbannt....aber Du trotzt ihnen und kannst noch schreiben !!!

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... &start=420
Tantris. Eine eigene Marke in diesem Forum. Ob ihrer Qualität an sich unverzichtbar für diesen Raum. Imho.
Sir Porthos

Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Sir Porthos »

Daylight » Sa 19. Okt 2013, 01:19 hat geschrieben: Tantris. Eine eigene Marke in diesem Forum. Ob ihrer Qualität an sich unverzichtbar für diesen Raum. Imho.
Ich darf mich dazu nicht öffentlich äußern.

Aber Du weißt, wie mein Herz schlägt.
Chruschtschow

Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Chruschtschow »

Mal sehen wann die nächsten Flüchtlinge sterben?
Rätselraten, Analysen, Ohnmacht, alles schaut sich um und versucht eine Erklärung zu finden.
Schock und Fassungslosigkeit dicht gefolgt von Gleichgültigkeit und gar Trotz.
Lösungen kaum da dafür viel Vorwürfe und Schweigen bis zum Entsetzen.
Eine perfide Sprache zwischen Afrika und Europa, die ihren Ausdruck in den Ereignissen wie in Lampedusa findet.
Wer trägt die Verantwortung für den Tod hunderter Menschen, denen schwer ein Gesicht zu geben ist und noch schwerer
ein Täter.
Die Opfer sind klar, die Todesumstände auch...jetzt stellt sich die Frage nach dem Täter.
Nicht wie beim NSU ist der Täter hier nicht ganz klar.
Was ist das Motiv für die Flucht und wer treibt die Menschen voran solche Risiken einzugehen und wer sperrt die
Grenzen so stark ab.
Das sieht nach einer bestimmten Handschrift in der EU aus.
Fakt ist, daß Afrika aller Voraussicht auf fünf Mrd. Menschen ansteigen wird zum Ende des 21.Jahrhunderts,
während Westeuropa stagniert auf 450 Mio. Menschen, dh. aus einer Flucht kann schnell ein Angriff werden.
Wo eine Flucht da ist auch irgendwo ein Angriff.
Wer ist der Angreifer. Gilt eine neue Härte bei Grenzkontrollen schon als Angriff?
Ist das Mittelmeer der natürliche Gehilfe der EU?
Wälzen die Afrikaner ihre Verantwortung auf die Europäer ab?
Scheitert Afrika nur an sich selbst?
Wo sind die Grenzen von Mitgefühl und Verantwortung für seinen Mitmenschen?
Wo ist die Grenze von Ausbeutung durch den Westen?
Wo ist das Ende des Imperialismus?
Auch die Flüchtlingsproblematik stellt die Systemfrage.
Wer ist schuld?
Wo sind die Erklärungen der afrikanichen Staatsoberhäupter?
Wer verdient da unter den Schleppern?


Ich kann mich an Schäubles Aussagen erinnern
In Afrika sollten Auffanglager errichtet werden für die Flüchtlinge, damit die Überprüfung
ihres Status Vorort vorgenommen werden kann.
Das Wort Lager und die darin verborgene Weltanschauung und das Menschenbild schreckte die Politiker der EU und andernorts so sehr auf,
daß sich dieser schnell davon distanzierte.
Tripolis - Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat Europäer und Afrikaner zu gemeinsamen Anstrengungen gegen die illegale Einwanderung aufgerufen. Der Kampf gegen die ungewollte Zuwanderung könnte durch Angebote zur zeitlich begrenzten Migration ersetzt werden, sagte Schäuble zum Auftakt einer Konferenz von Europäischer und Afrikanischer Union in der libyschen Hauptstadt Tripolis. Das Gefälle zwischen Arm und Reich dürfe nicht größer werden.

Unverzichtbare Voraussetzung sei jedoch, dass illegale Zuwanderung bekämpft und nicht mehr zugelassen werde. Dreh- und Angelpunkt dafür sei ein funktionierendes System der Rückführung und der Rücknahme illegaler Einwanderer.

Dreh- und Angelpunkt, so Schäuble, sei ein funktionierendes System der Rückführung. "An verlässlicher Rückübernahme hat es in der Vergangenheit oft gefehlt, und das ist auch in der Gegenwart noch vielfach der Fall. Hier brauchen wir dringend Fortschritte, sonst werden wir in den übrigen Fragen nicht weiterkommen."
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 50178.html
Zuletzt geändert von Chruschtschow am Dienstag 22. Oktober 2013, 08:34, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Fadamo »

Tantris » Do 17. Okt 2013, 00:36 hat geschrieben:
Jetzt red doch kein blech!

Die leute wollten nach 40 jahren nicht noch länger warten!

Von welchen leuten redest du?
Das ostdeutsche volk wurde doch von der letzten ddr regierung gar nicht gefragt.
Sie hat einfach das ddr volk an kol verraten und verkauft.
So lief die übernahme der ddr zur brd ab.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von MikeRosoft »

Daylight » Sa 19. Okt 2013, 02:16 hat geschrieben: ohne den Marshallplan würden wir heute noch als Kellerkinder um das nackte Überleben willen streiten und würden mehr oder weniger von anderer Gunst und Barmherzigkeit abhängen.
Das spricht ja dann für die ehemaligen Bürger der DDR, die auch ohne Marshallplan den Wiederaufbau schafften und nicht bis zum Mauerfall als Kellerkinder um das nackte Überleben willen streiten mußten.
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MikeRosoft
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von MikeRosoft »

Sir Porthos » Fr 18. Okt 2013, 18:51 hat geschrieben:
Würde er sich hier auf die faule Haut legen, Arbeit, Bildung verweigern und ein perfektioniertes Schmarotzerleben führen, so würde es ihm dennoch besser ergehen als über 70% der Menschheit....und zwar hart arbeitende Menschen eingeschlossen.

Wenn das keine Gnade der Geburt ist....was dann ?
Wird auch Zeit den Hartzern endlich mal klarzumachen, wie gut es ihnen geht und dass nicht Forderungen nach einer Erhöhung des Regelsatzes, sondern Demut und Dankbarkeit angesagt sind. Mit dem einen oder anderen Hinweis auf die ärmsten Regionen dieser Welt schafft es Mutti vielleicht sogar, die SPD von diesem unsinnigen Mindestlohn-Quatsch abzubringen.

Und wenn dann noch so ein paar verweichlichte Rentner rumjammern dass sie Probleme haben die hohen Heizkosten zu berappen, sollte man denen klar machen wie gut es ihnen trotz des bißchen Frierens im Vergleich zu vielen Menschen auf diesem Planeten geht.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Antisozialist »

MikeRosoft » Sa 19. Okt 2013, 09:19 hat geschrieben:
Wird auch Zeit den Hartzern endlich mal klarzumachen, wie gut es ihnen geht und dass nicht Forderungen nach einer Erhöhung des Regelsatzes, sondern Demut und Dankbarkeit angesagt sind. Mit dem einen oder anderen Hinweis auf die ärmsten Regionen dieser Welt schafft es Mutti vielleicht sogar, die SPD von diesem unsinnigen Mindestlohn-Quatsch abzubringen.

Und wenn dann noch so ein paar verweichlichte Rentner rumjammern dass sie Probleme haben die hohen Heizkosten zu berappen, sollte man denen klar machen wie gut es ihnen trotz des bißchen Frierens im Vergleich zu vielen Menschen auf diesem Planeten geht.
Ich kann nur Ihrem ersten Absatz zustimmen. Westdeutsche Rentner können ihren Rentenbezüge in der Regel angemessen hohe Beitragszahlungen in der Vergangenheit gegenüberstellen.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Joker »

MikeRosoft » Sa 19. Okt 2013, 09:03 hat geschrieben:
Das spricht ja dann für die ehemaligen Bürger der DDR, die auch ohne Marshallplan den Wiederaufbau schafften und nicht bis zum Mauerfall als Kellerkinder um das nackte Überleben willen streiten mußten.
Wiederaufgebaut wurde nach der Wende sicher mehr als in den 40 Jahren DDR.
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MikeRosoft
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von MikeRosoft »

Sir Porthos » Fr 18. Okt 2013, 20:29 hat geschrieben:
Nein, aber er hat kein Recht der Welt auf jene herabzuschauen, die vielleicht mehr im Leben gearbeitet und gekämpft haben, aber nicht das Glück hatten in einem Sozialstaat wie Deutschland geboren zu werden.

Hier geboren zu werden, ist kein eigener Verdienst.
Jetzt mußt du den deutschen Hartz 4 Empfängern und Geringverdienern nur noch klar machen, weshalb sie sich mehr um die armen Menschen in Afrika sorgen müssen als diejenigen die z. B. in Nairobi durch die Discos ziehen.
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Tantris
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Tantris »

MikeRosoft » Sa 19. Okt 2013, 09:19 hat geschrieben:
Wird auch Zeit den Hartzern endlich mal klarzumachen, wie gut es ihnen geht und dass nicht Forderungen nach einer Erhöhung des Regelsatzes, sondern Demut und Dankbarkeit angesagt sind. Mit dem einen oder anderen Hinweis auf die ärmsten Regionen dieser Welt schafft es Mutti vielleicht sogar, die SPD von diesem unsinnigen Mindestlohn-Quatsch abzubringen.

Und wenn dann noch so ein paar verweichlichte Rentner rumjammern dass sie Probleme haben die hohen Heizkosten zu berappen, sollte man denen klar machen wie gut es ihnen trotz des bißchen Frierens im Vergleich zu vielen Menschen auf diesem Planeten geht.
Diese demut von den sterbenden im mittelmeer zu verlangen, hat natürlich wesentlich mehr stil. Aber, du weisst, worums geht. Wenn die denen es gut geht, von denen, denen es schlecht geht, demut einfordern, dann ist irgendwas faul.
Deine beispiele sind konstruiert. Sowas gabs wirklich nur im nationalsozialismus, schaubilder in den schulbüchern, wieviel geld z.b. zur pflege unheilbarer "verschwendet" wurde. Also, du meinst, merkel würde bei der nächsten steuererhöhung, oder hartz-real-senkung sagen "das habt ihr alles den migranten zu verdanken!" Nein... mutti ist kein goebbels. Sowas würde sie nicht machen. Die lüge wäre zu leicht durchschaubar.

Ok... soweit so gut... wenn wir die "ansprüche" dieser faulen neger, z.b. auf leben, anerkennen, dann müssen unsere rentner frieren.

Tja, leute, das boot ist voll!
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Joker »

Tantris » Sa 19. Okt 2013, 10:00 hat geschrieben:
Diese demut von den sterbenden im mittelmeer zu verlangen, hat natürlich wesentlich mehr stil. Aber, du weisst, worums geht. Wenn die denen es gut geht, von denen, denen es schlecht geht, demut einfordern, dann ist irgendwas faul.
Gibt einen ganzen Kontinent der über keine Demut "von den sterbenden im mittelmeer" verfügt und weitermacht als ob nichts geschehen wäre.

Das ist aber ganz sicher nicht Europa.
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MikeRosoft
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von MikeRosoft »

Tantris » Sa 19. Okt 2013, 10:00 hat geschrieben:
Diese demut von den sterbenden im mittelmeer zu verlangen, hat natürlich wesentlich mehr stil. Aber, du weisst, worums geht. Wenn die denen es gut geht, von denen, denen es schlecht geht, demut einfordern, dann ist irgendwas faul.
Deine beispiele sind konstruiert. Sowas gabs wirklich nur im nationalsozialismus, schaubilder in den schulbüchern, wieviel geld z.b. zur pflege unheilbarer "verschwendet" wurde. Also, du meinst, merkel würde bei der nächsten steuererhöhung, oder hartz-real-senkung sagen "das habt ihr alles den migranten zu verdanken!" Nein... mutti ist kein goebbels. Sowas würde sie nicht machen. Die lüge wäre zu leicht durchschaubar.

Ok... soweit so gut... wenn wir die "ansprüche" dieser faulen neger, z.b. auf leben, anerkennen, dann müssen unsere rentner frieren.

Tja, leute, das boot ist voll!
Was spinnst du dir jetzt mit Nationalsozialismus und Goebbels zusammen?
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Frank_Stein »

Tantris » Sa 19. Okt 2013, 02:04 hat geschrieben:
Die ossis waren also 40 jahre lang stinkend faul, sonst hätten sie es ja zu mehr gebracht?

Theo, willst du den negern sagen "wären eure großväter ncht so faul gewesen, würde ich euch retten, aber, jetzt habt ihr pech gehabt" ?

Theo, du scheinst dem thema nicht gewachsen...
Nein - ich will damit sagen, dass nur jene, die in ihrer Heimat bleiben ihre Heimat aufbauen können.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Frank_Stein »

Fadamo » Sa 19. Okt 2013, 05:45 hat geschrieben:

Von welchen leuten redest du?
Das ostdeutsche volk wurde doch von der letzten ddr regierung gar nicht gefragt.
Sie hat einfach das ddr volk an kol verraten und verkauft.
So lief die übernahme der ddr zur brd ab.
Die Wiedervereinigung war gut und richtig - nur ging die Vereinigung und die Einführung der gemeinsamen Währung viel zu schnell und
führte zum totalen Zusammenbruch der Unternehmen. Sie hatten keine Chance sich den neuen Gegebenheiten rechtzeitig anzupassen.
Man lebte wie die Griechen die letzten 10 Jahre der DDR auf Pump, was dazu führte, dass nicht mehr in Maschinen und Anlagen
investiert wurde. Technisch verlor der Osten immer mehr an Bedeutung, da man von den Weltmärkten abgeschottet war.
Hinzu kam ein völlig falsches Verständnis von Markt und Wettbewerb - die Marktwirtschaft, in der Unternehmen um die Gunst
der Konsumenten konkurrieren, so etwas gab es - wenn überhaupt - nur in kleinen Ansätzen.

Hätte man für die Einheit 5 Jahre zur Verfügung gehabt - es wäre deutlich weniger zu Bruch gegangen. Aber man wollte
aus anderen gründen die Einheit fest und unumkehrbar machen - man wusste ja nicht, ob die Russen sich das
nicht noch einmal anders überlegen.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Frank_Stein »

Tantris » Sa 19. Okt 2013, 10:00 hat geschrieben:
Diese demut von den sterbenden im mittelmeer zu verlangen, hat natürlich wesentlich mehr stil. Aber, du weisst, worums geht. Wenn die denen es gut geht, von denen, denen es schlecht geht, demut einfordern, dann ist irgendwas faul.
Deine beispiele sind konstruiert. Sowas gabs wirklich nur im nationalsozialismus, schaubilder in den schulbüchern, wieviel geld z.b. zur pflege unheilbarer "verschwendet" wurde. Also, du meinst, merkel würde bei der nächsten steuererhöhung, oder hartz-real-senkung sagen "das habt ihr alles den migranten zu verdanken!" Nein... mutti ist kein goebbels. Sowas würde sie nicht machen. Die lüge wäre zu leicht durchschaubar.

Ok... soweit so gut... wenn wir die "ansprüche" dieser faulen neger, z.b. auf leben, anerkennen, dann müssen unsere rentner frieren.

Tja, leute, das boot ist voll!
noch einmal - und da sind wir wieder am Anfang
das Sterben im Mittelmeer kann man nur verhindern, wenn man verhindert, dass wackelige mit Menschen überladene Boote versuchen, das Mittelmeer zu überqueren.
Das gelingt entweder dadurch, dass man die Menschen über die Risiken aufklärt bzw. dadurch, dass man die Schmuggler-Boote aus dem Verkehr zieht.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Samstag 19. Oktober 2013, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von logiCopter »

relativ » Fr 18. Okt 2013, 13:31 hat geschrieben: Also eine Selbstverständlichkeit schon als besonders Moralisch hinzustellen hat schon seinen eigenen Reiz :eek:
Das Problem ist nur, dass diese "Selbstverständlichkeit" von einigen verlogenen Moralaposteln (mal wieder) dazu benutzt wird, sich über andere zu erheben und sich selbst als besonders moralisch zu präsentieren.

Wenn sie hier mitgelesen haben ging es vielen hier nicht um Lösungen.
Es geht hier den allermeisten um Lösungen.
Es weiß nur keiner eine plausible Lösung. Du auch nicht.
Die einen gehen das Problem eben rational an (wir können nicht alle aufnehmen - je mehr wir aufnehmen, desto mehr werden kommen), die anderen eben mehr moralisch und weniger rational ( wir können diese armen Menschen doch nicht einfach sterben lassen - wir sind doch so reich).
Recht haben sie natürlich beide, eine "Lösung" hat trotzdem keiner von beiden.
Es ist auch keine Lösung, wenn sich das rationale und das moralische Lager anfangen zu beschimpfen.
Das hilft keinem einzigen Flüchtling.



Der Strangtitel ,selbst wenn übertrieben, tut den Fakten keinen abbruch.
... bis auf den "Fakt", dass angeblich "alle wegschauen", gell ?
Dabei haben die Bessermenschen Tantris und enzo wahrscheinlich selbst nur deshalb davon gehört, weil alle hingeschaut haben.
Solche selbstverliebten Moralapostel bringen zu allerletzt eine vernünftige Lösung zustande, weil es ihnen in erster Linie darum geht, sich selbst zu beweihräuchern.


Du vergisst, das tantris wohl auch seine Pappenheimer kennt und die sind eben an Lösungen nicht interessiert und die stört es auch nicht, wenn ein paar Flüchtlinge vor der Küste Europas absaufen und man zuschauen kann und die gab es eben zu hauf in diesem thread...einfach mal lesen.
Wer genau hat geschrieben, es störe ihn nicht, wenn ein paar Flüchtlinge vor der Küste Europas absaufen ? Bitte zitieren.
Die Pappenheimer, welche die Sorte Tantris zu kennen glaubt, sind meistens die, welche seinen entrealisierten Moralforderungen Zweifel an der praktischen Umsetzung gegenüberstellen.
Bei Tantris und Co. wird eine Lösen von Problemen nie wirklich erwartet. Kennen genügt. Hauptsache, man kann sich damit moralisch aufplustern.
Der Kümmerer Tantris hat Herz und nimmt die Menschen in den Arm. Kümmerer-Politik.
Moraltriefend aber ohne Verstand und erst recht ohne praktikable Lösung.

Vielleicht wären wir schon ein gutes Stück weiter, wenn es mehr Leute geben würde, die sich eingestehen: Wir sind nicht nur betroffen, sondern auch ratlos.
***
YOU DON'T NEED A WEATHERMAN TO KNOW WHICH WAY THE WIND BLOWS
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Frank_Stein »

logiCopter » Sa 19. Okt 2013, 11:14 hat geschrieben:Die einen gehen das Problem eben rational an (wir können nicht alle aufnehmen - je mehr wir aufnehmen, desto mehr werden kommen), die anderen eben mehr moralisch und weniger rational ( wir können diese armen Menschen doch nicht einfach sterben lassen - wir sind doch so reich).
Das Paradoxe an der Sache ist ja, dass - wenn wir alle aufnehmen würden, die es in klapprigen
überfüllten Booten bis zur italienischen Insel geschafft haben, wir dadurch erreichen, dass noch
mehr Menschen losziehen und noch mehr Menschen sterben.
Ein Aufnehmen ändert also am Sterben gar nichts - im Gegenteil.
und wer dieses logische und sachliche Argument bringt, wird dann als jemand bezeichnet,
der die Menschen ertrinken lassen möchte - aber es ist eben genau umgekehrt, denn
wer einen Anreiz schafft, dass die Menschen dieses Risiko in Kauf nehmen - bewirkt dadurch,
dass es die Menschen versuchen und viele bei dem Versuch sterben.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Samstag 19. Oktober 2013, 11:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von relativ »

MikeRosoft » Sa 19. Okt 2013, 08:53 hat geschrieben:
Jetzt mußt du den deutschen Hartz 4 Empfängern und Geringverdienern nur noch klar machen, weshalb sie sich mehr um die armen Menschen in Afrika sorgen müssen als diejenigen die z. B. in Nairobi durch die Discos ziehen.
Du meinst man könnte sie jetzt gut gegeneinander ausspielen? Für so naiv hälst du uns hoffentlich nicht. Es gibt auch immer noch etwas zwischen den Extremen.
Kein angemessenen Lohn in Deutschland damit zu begründen, daß woanders die Menschen hungern und es noch schlechter geht, ist ob des Reichtums in unserem Land ziemlich zynisch.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von relativ »

theoderich » Sa 19. Okt 2013, 09:23 hat geschrieben:
Nein - ich will damit sagen, dass nur jene, die in ihrer Heimat bleiben ihre Heimat aufbauen können.
Man kann schlecht etwas Aufbauen, wenn einem ständig der Magen knurrt, oder die vom Westen, Russland und China aufgerüsteten Milizen um einen herrum schleichen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Joker »

relativ » Sa 19. Okt 2013, 11:26 hat geschrieben: Du meinst man könnte sie jetzt gut gegeneinander ausspielen? Für so naiv hälst du uns hoffentlich nicht. Es gibt auch immer noch etwas zwischen den Extremen.
Kein angemessenen Lohn in Deutschland damit zu begründen, daß woanders die Menschen hungern und es noch schlechter geht, ist ob des Reichtums in unserem Land ziemlich zynisch.
Das Märchen vom Armen Afrika .

http://www.welt.de/finanzen/article1095 ... daere.html
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Joker »

relativ » Sa 19. Okt 2013, 11:31 hat geschrieben: Man kann schlecht etwas Aufbauen, wenn einem ständig der Magen knurrt, oder die vom Westen, Russland und China aufgerüsteten Milizen um einen herrum schleichen.
Die werden nicht von uns aufgerüstet.
Die Machete ist übrigens häufiges Mordwerkzeug .
Soldaten und politische Führer gaben gemäß diesen Planungen 1993 und Anfang 1994 in erheblichem Umfang Schusswaffen an die Bevölkerung aus. Weil diese Verteilung kostspielig war, entschloss sich die Machtgruppe um Habyarimana zum Kauf von Macheten. Die Zahl dieser nach Ruanda in den Wochen vor dem Völkermord importierten Werkzeuge reichte aus, um landesweit jeden dritten erwachsenen Hutu damit auszustatten
http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_in_Ruanda
Zuletzt geändert von Joker am Samstag 19. Oktober 2013, 11:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Frank_Stein »

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/f ... 24100.html

wenn die Fachkräfte gehen - sind sie weg und fehlen
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Samstag 19. Oktober 2013, 12:26, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von MikeRosoft »

relativ » Sa 19. Okt 2013, 11:26 hat geschrieben: Du meinst man könnte sie jetzt gut gegeneinander ausspielen? Für so naiv hälst du uns hoffentlich nicht. Es gibt auch immer noch etwas zwischen den Extremen.
Kein angemessenen Lohn in Deutschland damit zu begründen, daß woanders die Menschen hungern und es noch schlechter geht, ist ob des Reichtums in unserem Land ziemlich zynisch.
Ich weiß jetzt nicht wer mit uns gemeint ist und wer gegen wen ausgespielt werden soll. Wenn man auf den Beitrag eines Users antwortet ist es durchaus ratsam auch den Beitrag zu lesen der zitiert wurde, weder hier

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... start=1320

noch hier

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 9#p2223599

geht es mir darum keinen angemessenen Lohn damit zu begründen, dass es woanders Menschen gibt denen es noch schlechter geht. Wenn hier Zynismus vermutet wird ist das nicht so schlimm, ein anderer User ist so irre und kommt da mit Nationalsozialismus und Goebbels angesch...
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relativ
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von relativ »

Das Problem ist nur, dass diese "Selbstverständlichkeit" von einigen verlogenen Moralaposteln (mal wieder) dazu benutzt wird, sich über andere zu erheben und sich selbst als besonders moralisch zu präsentieren.
Ok, lassen sie die ganze Polemik in den posts mal kurz weg (obwohl ich mir persönlich meine Meinung über jemanden bilde, der eine Lösung anbietet und gleichzeitig polemisch auf die Menschen draufhaut um die es geht. Das kleingedruckte lese ich halt auch)
Es bleibt dabei, wegschauen, oder zusehen beim sterben der Flüchtlinge ist nicht ok, egal ob man für oder gegen eine Aufnahme ist, daran ist auch nix verlogen wie ich finde. Sowas nehme ich jemanden ab wenn er es ausspricht ( auser die Ausnahme wie oben beschrieben). Dabei spielt es auch keine Rolle ob er persönlich engagiert in der Frage ist oder nicht.
Es geht hier den allermeisten um Lösungen.
Lösungen mit gleichzeitigen beschimpfungen der Menschen, nehme ich dieses postern in der Regel nicht ab, gerade wenn sie Humanismus heucheln und im gleichen Atemzug polemisieren.
Es weiß nur keiner eine plausible Lösung. Du auch nicht.
Ich hätte Vorschläge, aber ob sie funktionieren ist etwas ganz anderes. Lösungen würden ja dann funktionieren, die hat keiner.
Die einen gehen das Problem eben rational an (wir können nicht alle aufnehmen - je mehr wir aufnehmen, desto mehr werden kommen), die anderen eben mehr moralisch und weniger rational ( wir können diese armen Menschen doch nicht einfach sterben lassen - wir sind doch so reich).
Recht haben sie natürlich beide, eine "Lösung" hat trotzdem keiner von beiden.
Es ist auch keine Lösung, wenn sich das rationale und das moralische Lager anfangen zu beschimpfen.
Das hilft keinem einzigen Flüchtling.

Es hilft aber auch keinen Flüchtling wenn wir schweigend zusehen. Die Theorie, je mehr wir Aufnehmen so mehr werden kommen find ich logisch, ist doch klar rein rechnerisch kommen mehr ;)
Es gibt immer ein dazwischen. Jedem ist hier doch klar, daß es Aufnahmegrenzen geben muss. Bei dem einen fangen die aber schon bei 5000 Tausend an.
Dabei haben die Bessermenschen Tantris und enzo wahrscheinlich selbst nur deshalb davon gehört, weil alle hingeschaut haben.
Solche selbstverliebten Moralapostel bringen zu allerletzt eine vernünftige Lösung zustande, weil es ihnen in erster Linie darum geht, sich selbst zu beweihräuchern.
Es sind ja immer andere, die tantris oder anderen hier solche Bezeichnungen verpassen. Anscheinend gibt es für euch kein dazwischen. Extreme Menschen kennen meist eben nur Extreme.
Hat sich denn schon mal einer zum Bessermenschen bekannt?
Den einzelnen Menschen darf, oder sollte man nicht überfordern, darum schafft der Mensch ja Gemeinschaften, weil er dort mehr erreichen kann, was den einzelnen evt. überfordern würde.
Mir und ich denke auch tantris (in einer anderen Form) geht es darum Leuten hier eine andere Sichtweise aufzuzeigen, in der Hoffnung, der ein oder andere denkt darüber nach.
Mehr kann man nicht erhoffen/erwarten und genauso verhält es sich mit aktiver Hilfe für Menschen. Man kann keinen zwingen, etwas für andere zu tun, wenn er mit seinem eigenen Leben genug zu tun hat.
Ich stehe nicht moralisch über anderen, nur weil ich Sozial aktiver bin als andere. Jeder so wie er kann.
Was ich aber auf den Tod nicht ausstehen kann, sind Stammtischparolen und Pauschalisierungen, die ja Hauptsächlich gegen diese Schwächeren in unser Gesellschaft angeführt werden. Meistens kommen die leider von denjenigen, die Erfahrungen mit solchen Menschen gar nicht haben. Warum ich das glaube?
Ich habe jahrelang Leute kennengelernt und mit Leuten zusammengearbeitet, die so etwas machen. Ich habe keinen, wirklich keinen, so über Menschen reden oder schreiben hören/sehen, wie es hier Leute mit angeblicher Erfahrung im sozialen Bereichen getan haben.


Wer genau hat geschrieben, es störe ihn nicht, wenn ein paar Flüchtlinge vor der Küste Europas absaufen ? Bitte zitieren.
Nun dies liesst man dann wohl besser zwischen den Zeilen, weil für so dumm halte ich noch nicht mal den hirnrissigsten poster hier, dies direkt zu schreiben.
Das es diesen Leuten wohl egal ist ob da vor Europas Küsten Flüchtlinge absaufen, die nicht gerettet werden durften und sollten, kam m.M. ihr sehr deutlich aus einigen Beiträgen herraus
Die Pappenheimer, welche die Sorte Tantris zu kennen glaubt, sind meistens die, welche seinen entrealisierten Moralforderungen Zweifel an der praktischen Umsetzung gegenüberstellen.

Pragmatisch ist es aber auch, daß man z.B. bei der Zahl 5000 nicht gleich eine Panikattacke bekommt, oder vor lauter Überfremdungsangst und Futterneid fette häßliche "Postpickel".
Bei Tantris und Co. wird eine Lösen von Problemen nie wirklich erwartet. Kennen genügt. Hauptsache, man kann sich damit moralisch aufplustern.
Der Kümmerer Tantris hat Herz und nimmt die Menschen in den Arm. Kümmerer-Politik.
Moraltriefend aber ohne Verstand und erst recht ohne praktikable Lösung.
Ihre persönliche Einstellung zum user tantris, mir , oder anderen interessiert in der Sache nicht. Praktikable Lösungsansätze die auch unseren selbstgemachten Moralvorstellungen genügen, werden vielen nicht gefallen, denn in diesen muessten wir ein Stück von unserem Reichtum teilen.
Vielleicht wären wir schon ein gutes Stück weiter, wenn es mehr Leute geben würde, die sich eingestehen: Wir sind nicht nur betroffen, sondern auch ratlos.
Wären wir auch, wenn Leute aufhören pauschale und/oder polemische Aussagen über Menschen zu treffen, die sie weder persönlich kennen, noch deren Lebenslauf .

Eins will ich noch mal anmerken: Der sogenannte Westen, also auch wir, weil wir sind ja ein Teil dieser Gesellschaft, haben moralische Vorstellungen und Ansprüche, die wir auch gerne mal in die Welt hinaus schreien und mit Finger auf andere Zeigen. Wenn wir da glaubhaft bleiben wollen (dies waren wir leider Gottes nie), dann muessen wir uns selber auch daran messen.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von relativ »

MikeRosoft » Sa 19. Okt 2013, 10:54 hat geschrieben:
Ich weiß jetzt nicht wer mit uns gemeint ist und wer gegen wen ausgespielt werden soll. Wenn man auf den Beitrag eines Users antwortet ist es durchaus ratsam auch den Beitrag zu lesen der zitiert wurde, weder hier

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... start=1320

noch hier

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 9#p2223599

geht es mir darum keinen angemessenen Lohn damit zu begründen, dass es woanders Menschen gibt denen es noch schlechter geht. Wenn hier Zynismus vermutet wird ist das nicht so schlimm, ein anderer User ist so irre und kommt da mit Nationalsozialismus und Goebbels angesch...
Die grobe Richtung meiner Interpretation stimmte schon.
Evt. sollten sie aber auch einen persönlichen bashing thread für den user tantris aufmachen. Da können sie dann ihre Stalkinglust frei ausleben. Sie haben doch die Rechte dazu ...oder?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Daylight »

MikeRosoft » Sa 19. Okt 2013, 09:03 hat geschrieben:
Das spricht ja dann für die ehemaligen Bürger der DDR, die auch ohne Marshallplan den Wiederaufbau schafften und nicht bis zum Mauerfall als Kellerkinder um das nackte Überleben willen streiten mußten.
Die Bürger der DDR..? Sicherlich erhielt auch die DDR entsprechende Aufbauhilfen von "der anderen" Besatzerseite. Dennoch, auch die Ossis leisteten ihren Teil und taten, wass sie aus eigener Kraft konnten. Das ist nicht die Frage und ich als Wessi würde einen solchen "Unterschied" gar nicht postulieren.
Dass dieses Schiff mittelfristig auf den Eisberg zugesteuert werden sollte, steht dann ohnedies auf einem anderen Blatt. Zumindest müssen wir doch auch alle anerkennen, dass die einmalige gemeinsame und historische Zivilcourage der Bürger der ehem. DDR, welcher eine friedliche und unblutige Revolution mit einer folgenden Wiedervereinigung folgte, in erster Linie eine Leistung der Ossis ist und bleibt.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von relativ »

theoderich » Sa 19. Okt 2013, 10:49 hat geschrieben:http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/f ... 24100.html

wenn die Fachkräfte gehen - sind sie weg und fehlen
Stimmt, die muessen erst mühsam wieder angepflanzt werden. Oder fallen die bei ihnen vom Himmel?
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von relativ »

Daylight » Sa 19. Okt 2013, 11:37 hat geschrieben: Die Bürger der DDR..? Sicherlich erhielt auch die DDR entsprechende Aufbauhilfen von "der anderen" Besatzerseite. Dennoch, auch die Ossis leisteten ihren Teil und taten, wass sie aus eigener Kraft konnten. Das ist nicht die Frage und ich als Wessi würde einen solchen "Unterschied" gar nicht postulieren.
Dass dieses Schiff mittelfristig auf den Eisberg zugesteuert werden sollte, steht dann ohnedies auf einem anderen Blatt. Zumindest müssen wir doch auch alle anerkennen, dass die einmalige gemeinsame und historische Zivilcourage der Bürger der ehem. DDR, welcher eine friedliche und unblutige Revolution mit einer folgenden Wiedervereinigung folgte, in erster Linie eine Leistung der Ossis ist und bleibt.
Richtig. Um so erstaunter, überraschter und enttäuschter war ich, als einige sich wenige Monate später über friedliche Asylbewerber gewaltsam und/oder mit Gaffermentalität hermachten.
Die Vorurteile und das latente unbehagen gegenüber Ausländer, war (ist) im Osten weit verbreitet, oder es kam/kommt einem nur so vor, weil es von mehreren Menschen offener zur Schau gestellt wurde/wird als im Westen.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von relativ »

theoderich » Sa 19. Okt 2013, 10:22 hat geschrieben:
Das Paradoxe an der Sache ist ja, dass - wenn wir alle aufnehmen würden, die es in klapprigen
überfüllten Booten bis zur italienischen Insel geschafft haben, wir dadurch erreichen, dass noch
mehr Menschen losziehen und noch mehr Menschen sterben.
Ein Aufnehmen ändert also am Sterben gar nichts - im Gegenteil.
und wer dieses logische und sachliche Argument bringt, wird dann als jemand bezeichnet,
der die Menschen ertrinken lassen möchte - aber es ist eben genau umgekehrt, denn
wer einen Anreiz schafft, dass die Menschen dieses Risiko in Kauf nehmen - bewirkt dadurch,
dass es die Menschen versuchen und viele bei dem Versuch sterben.
Es wird aber nix daran logischer, wenn man nur annimmt, daß Aufnahme der einzige Lösungsansatz ist.
Man kann sich solche falschen Annahmen auch schön saufen. Wahrer, oder logischer werden die dadurch auch nicht.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von logiCopter »

Es ist reichlich naiv zu glauben, bloß weil es Milliardäre in einem Land gibt, könne die Masse dort nicht bitterarm sein.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Joker »

logiCopter » Sa 19. Okt 2013, 13:15 hat geschrieben:Es ist reichlich naiv zu glauben, bloß weil es Milliardäre in einem Land gibt, könne die Masse dort nicht bitterarm sein.
In Afrika gibt es doppelt soviel Millionäre wie in Europa.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von MikeRosoft »

relativ » Sa 19. Okt 2013, 12:36 hat geschrieben: Die grobe Richtung meiner Interpretation stimmte schon.
Evt. sollten sie aber auch einen persönlichen bashing thread für den user tantris aufmachen. Da können sie dann ihre Stalkinglust frei ausleben. Sie haben doch die Rechte dazu ...oder?
Zur Eröffnung eines Threads habe ich die gleichen Rechte wie andere User auch. Aber vielleicht haben sie es einfach nicht mitbekommen, dass ich auf einen Beitrag des Users Sir Porthos antwortete und dies dann Anlass war vom Nationalsozialismus und Goebbels zu faseln. Oder sie wissen nicht was unter Stalking zu verstehen ist, eine andere Möglichkeit wäre dass Sie nur rummaulen wollen.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Daylight »

relativ » Sa 19. Okt 2013, 12:47 hat geschrieben: Richtig. Um so erstaunter, überraschter und enttäuschter war ich, als einige sich wenige Monate später über friedliche Asylbewerber gewaltsam und/oder mit Gaffermentalität hermachten.
Die Vorurteile und das latente unbehagen gegenüber Ausländer, war (ist) im Osten weit verbreitet, oder es kam/kommt einem nur so vor, weil es von mehreren Menschen offener zur Schau gestellt wurde/wird als im Westen.
Die Tendenz gewachsener Ausländerfeindlichkeit und generell zunehmenden Neo-Rechtsextremismus ist in der Tat in den östlichen Ländern stärker geworden und liegen heute über den Quoten im Westen (abgesehen von ähnlich strukturschwachen Regionen, Städten und Gemeinden im Westen, insbesondere in NRW).

Doch diese Entwicklungen speziell im Osten waren nicht etwa mit der Wiedervereinigung einhergegangen.
Durch politische Fehlentwicklungen schuf man in den Folgejahren strukturschwache Regionen mit vergleichsweise katastrophaler Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit (wirtschaftliche Deprivation), insbesondere für die jüngeren, nicht nach Westen abgewanderten Generationen, welche sich Kameradschaften und Gruppierungen rechtsextremer, menschenfeindlicher Einstellung wie Freiwild darboten. Abgehängtes Prekariat schafft stets extremistische Tendenzen aus der Perspektivlosigkeit der Betroffenen heraus.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Mari »

Adam Smith » Fr 18. Okt 2013, 19:32 hat geschrieben:
Und wer hat dafür gesorgt, dass die Europäer nach Amerika ausgewandert sind?
Meinst Du das?
http://de.wikipedia.org/wiki/Britische_ ... g_Amerikas
LG Mari
Man kann ein ganzes Volk eine Zeit lang belügen, Teile eines Volkes dauernd betrügen, aber nicht das ganze Volk dauernd belügen und betrügen. (Abraham Lincoln)
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Daylight »

Joker » Sa 19. Okt 2013, 13:23 hat geschrieben: In Afrika gibt es doppelt soviel Millionäre wie in Europa.
Selbst wenn das so zuträfe (woran ich allerdings zweifle), welche Rolle könnte eine solche Betrachtung spielen, wenn es um die generelle Armutsverbreitung im Vergleich geht?
Dieser Vergleich fällt bereits mit der Betrachtung von autoritären Diktaturen in sich zusammen wie ein Kartenhaus.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Mari »

theoderich » Sa 19. Okt 2013, 11:22 hat geschrieben:
Das Paradoxe an der Sache ist ja, dass - wenn wir alle aufnehmen würden, die es in klapprigen
überfüllten Booten bis zur italienischen Insel geschafft haben, wir dadurch erreichen, dass noch
mehr Menschen losziehen und noch mehr Menschen sterben.
Ein Aufnehmen ändert also am Sterben gar nichts - im Gegenteil.
und wer dieses logische und sachliche Argument bringt, wird dann als jemand bezeichnet,
der die Menschen ertrinken lassen möchte - aber es ist eben genau umgekehrt, denn
wer einen Anreiz schafft, dass die Menschen dieses Risiko in Kauf nehmen - bewirkt dadurch,
dass es die Menschen versuchen und viele bei dem Versuch sterben.
Logisch, nachvollziehbar und einfach verständlich :thumbup:
LG Mari
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von frems »

Man kann auch einfach ehrlich sein und sagen, daß man diese Menschen, gegen die man tagtäglich abfällig hetzt, einfach nicht in Europa haben möchte statt hier vorzugaukeln, man wolle nur ihr bestes. Das ist ziemlich heuchlerisch und leicht durchschaubar. Wer Tote verhindern möchte, könnte sich auch für einen ganz normalen Fährdienst nach Lampedusa einsetzen, der auch das Geschäft der Schlepper vermiest und es so ermöglicht, daß die Leute ohne nennenswerte Gefahren in Europa einen Asylantrag stellen können. Damit kommen eh nur extrem wenige durch. Wer abgelehnt wird, muß halt wieder zurückfahren. Aber das möchten die selbsternannten Retter des Abendlandes nicht. Stattdessen sollen Tote "abschrecken". Oh man. Manchmal muß man sich hier echt schämen. "Wenn wir alle aufnehmen". Als wenn jeder aufgenommen wird, der in Lampedusa landet. :rolleyes:
Zuletzt geändert von frems am Samstag 19. Oktober 2013, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Joker »

frems » Sa 19. Okt 2013, 15:06 hat geschrieben:Man kann auch einfach ehrlich sein und sagen, daß man diese Menschen, gegen die man tagtäglich abfällig hetzt, einfach nicht in Europa haben möchte statt hier vorzugaukeln, man wolle nur ihr bestes. Das ist ziemlich heuchlerisch und leicht durchschaubar. Wer Tote verhindern möchte, könnte sich auch für einen ganz normalen Fährdienst nach Lampedusa einsetzen, der auch das Geschäft der Schlepper vermiest und es so ermöglicht, daß die Leute ohne nennenswerte Gefahren in Europa einen Asylantrag stellen können. Damit kommen eh nur extrem wenige durch. Wer abgelehnt wird, muß halt wieder zurückfahren. Aber das möchten die selbsternannten Retter des Abendlandes nicht. Stattdessen sollen Tote "abschrecken". Oh man. Manchmal muß man sich hier echt schämen. "Wenn wir alle aufnehmen". Als wenn jeder aufgenommen wird, der in Lampedusa landet. :rolleyes:
Und welche Nation soll die Leute aufnehmen und über jeden einzelnen Asylantrag dessen gerichtliche Entscheidung sich über Jahre hinziehen kann entscheiden ?
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Antisozialist »

frems » Sa 19. Okt 2013, 15:06 hat geschrieben:Man kann auch einfach ehrlich sein und sagen, daß man diese Menschen, gegen die man tagtäglich abfällig hetzt, einfach nicht in Europa haben möchte statt hier vorzugaukeln, man wolle nur ihr bestes. Das ist ziemlich heuchlerisch und leicht durchschaubar. Wer Tote verhindern möchte, könnte sich auch für einen ganz normalen Fährdienst nach Lampedusa einsetzen, der auch das Geschäft der Schlepper vermiest und es so ermöglicht, daß die Leute ohne nennenswerte Gefahren in Europa einen Asylantrag stellen können. Damit kommen eh nur extrem wenige durch. Wer abgelehnt wird, muß halt wieder zurückfahren. Aber das möchten die selbsternannten Retter des Abendlandes nicht. Stattdessen sollen Tote "abschrecken". Oh man. Manchmal muß man sich hier echt schämen. "Wenn wir alle aufnehmen". Als wenn jeder aufgenommen wird, der in Lampedusa landet. :rolleyes:
Ihre Idee ist gut. Allerdings müsste dort ein Gericht im gleichen Tempo arbeiten, wie die Fähren Flüchtlinge anliefern.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Joker »

Daylight » Sa 19. Okt 2013, 14:39 hat geschrieben: Selbst wenn das so zuträfe (woran ich allerdings zweifle), welche Rolle könnte eine solche Betrachtung spielen, wenn es um die generelle Armutsverbreitung im Vergleich geht?
Dieser Vergleich fällt bereits mit der Betrachtung von autoritären Diktaturen in sich zusammen wie ein Kartenhaus.
Mir eigentlich egal weil ein Problem des Kontinentes und der einzelnen Nationen dort wie der Reichtum verteilt wird.

Und ja ,in Afrika gibt es doppelt soviel Millionäre wie in Europa.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Frank_Stein »

Antisozialist » Sa 19. Okt 2013, 15:13 hat geschrieben:
Ihre Idee ist gut. Allerdings müsste dort ein Gericht im gleichen Tempo arbeiten, wie die Fähren Flüchtlinge anliefern.
oder man lässt die Gerichte dort vor Ort bereits Auslese betreiben
und lässt nur jene auf die Fähre, deren Antrag berechtigt bzw. bewilligt worden ist
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von frems »

Joker » Sa 19. Okt 2013, 15:13 hat geschrieben: Und welche Nation soll die Leute aufnehmen und über jeden einzelnen Asylantrag dessen gerichtliche Entscheidung sich über Jahre hinziehen kann entscheiden ?
Das alles gibt es nun mal nicht umsonst.
Willst Du mich veräppeln? :rolleyes:

Es geht darum, Menschenleben zu retten und (tatsächlichen) Flüchtlingen Asyl zu gewähren. Daß das keine Erfindung ist, um das fette Geld zu machen, sollte sich auch im hintersten Dorf schon herumgesprochen haben. :|

Und ein "kann" ist auch nicht die Regel. Im europäischen Rahmen ließe sich das Thema Unterkunft sicherlich noch besser gestalten. Aber ein "es könnte besser sein" ist kein Argument, um Menschen weiterhin absaufen zu lassen und zu sagen: Na, hoffentlich kommen nun nicht mehr noch.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Frank_Stein »

Joker » Sa 19. Okt 2013, 15:18 hat geschrieben: Mir eigentlich egal weil ein Problem des Kontinentes und der einzelnen Nationen dort wie der Reichtum verteilt wird.

Und ja ,in Afrika gibt es doppelt soviel Millionäre wie in Europa.

http://de.wikipedia.org/wiki/Million%C3%A4r
seit der Euro-Einführung hat sich die Zahl der Millionäre in Europa und besonders in Italien - deutlich reduziert
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von frems »

theoderich » Sa 19. Okt 2013, 15:19 hat geschrieben:
oder man lässt die Gerichte dort vor Ort bereits Auslese betreiben
und lässt nur jene auf die Fähre, deren Antrag berechtigt bzw. bewilligt worden ist
Das ist aber das Problem: Die Behörden, z.B. aus Tunesien, müssen da mitspielen und gleichzeitig das Vertrauen der Europäer genießen. Da ist es meist einfacher, erstmal jeden nach Europa zu lassen und sie zurückzuschicken, wenn der Antrag abgelehnt wird, was bei den meisten der Fall ist. Meine Güte, notfalls kann man auch vorschreiben, daß der Rückfahrtschein schon vor der Anreise gebucht sein muß. :|
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Joker »

frems » Sa 19. Okt 2013, 15:21 hat geschrieben: Das ist aber das Problem: Die Behörden, z.B. aus Tunesien, müssen da mitspielen und gleichzeitig das Vertrauen der Europäer genießen. Da ist es meist einfacher, erstmal jeden nach Europa zu lassen und sie zurückzuschicken, wenn der Antrag abgelehnt wird, was bei den meisten der Fall ist. Meine Güte, notfalls kann man auch vorschreiben, daß der Rückfahrtschein schon vor der Anreise gebucht sein muß. :|
Auch Fähren sind nicht unsinkbar ,und da passen das vielfache drauf wie auf den jetzigen Flüchtlingsbooten.

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