Fall Guttenberg

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Wird Guttenberg überschätzt?

ja.
59
72%
nein.
16
20%
keine Ahnung.
7
9%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 82
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Zunder
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Zunder »

Kibuka » So 27. Feb 2011, 13:12 hat geschrieben:Wenn man sich das lange genug einredet, dann glaubt man vielleicht daran. De facto ist es aber nichts anderes. Genauso glauben viele Menschen, die sich tagtäglich Lieder und anderen Kram aus dem Netz ziehen, sie wären brave und gesetzestreue Bürger. Aber auch sie verstoßen gegen das Urheberrecht.
Dafür bekommen sie dann auch den Dr. Download - und zwar summa cum laude.
Da hast du vollkommen Recht.
Welfenprinz
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Welfenprinz »

gallerie » So 27. Feb 2011, 14:48 hat geschrieben: ...es gab schon ganz andere politische Persönlichkeiten, die durch Aussitzen und einem dicken Fell, alles an sich herab prallen ließen.
Klar, durchhhalten ist die eine Variante.
Die andere (und meiner, allein subjektiven Beurteilung nach) karrieretechnisch bessere wäre jetzt zurückzutreten, ein paar jahre Gras über die Sache wachsen lasssen und dann schön legendenumstrickt(er hat einen Fehler gemacht und die Konsequenzen getragen, das macht nicht jeder blablupblablup) zurückzukehren.
Angesichts seines Alters und der Tatsache , dass die Merkel auf die nächsten jahre eh nicht zu verdrängen sein wird, recht gefahrlos wie ich meine.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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yogi61
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von yogi61 »

gallerie » So 27. Feb 2011, 14:53 hat geschrieben: ....wenn ich die Bild als politischen Freund an meiner Seite wüsste würde ich lieber zurücktreten.
Diese Konstellation ist ja schlimmer als die Honeckers zum "Neuen Deutschland". ;)
Er hat doch diese Entscheidung getroffen und er hat dem Blatt seine Beliebtheit zu verdanken. Das Problem ist nur,dass die ihre Meinung schon mal ändern,wenn es im Volk rumort.
Man kann ja diese beiden Kommentare von Guttenbergs Leibwächter mal vergleichen.
http://www.bild.de/BILD/news/standards/ ... agner.html
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Zu Gllück sitzt da noch die Biografin von Guttenberg in der Redaktion,die mangels journalistischer Fähigkeiten praktisch nichts anderes macht,als über diesen fabelhaften Menschen zu fabulieren.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von adal »

Welfenprinz » So 27. Feb 2011, 15:04 hat geschrieben:Klar, durchhhalten ist die eine Variante.
Die andere (und meiner, allein subjektiven Beurteilung nach) karrieretechnisch bessere wäre jetzt zurückzutreten, ein paar jahre Gras über die Sache wachsen lasssen und dann schön legendenumstrickt(er hat einen Fehler gemacht und die Konsequenzen getragen, das macht nicht jeder blablupblablup) zurückzukehren.
Dafür ist es jetzt ein bißchen spät.
yogi61 » So 27. Feb 2011, 15:08 hat geschrieben:...er hat dem Blatt seine Beliebtheit zu verdanken.
Dein Glaube an die Macht der Boulevardpresse in allen Ehren. Die verstärkt allenfalls Stimmungen, aber macht sie nicht.
Die "neue Meinungsmacht" heißt GuttenPlag. :D
Zuletzt geändert von adal am Sonntag 27. Februar 2011, 15:17, insgesamt 2-mal geändert.
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gallerie
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von gallerie »

yogi61 » So 27. Feb 2011, 21:08 hat geschrieben:
Er hat doch diese Entscheidung getroffen und er hat dem Blatt seine Beliebtheit zu verdanken. Das Problem ist nur,dass die ihre Meinung schon mal ändern,wenn es im Volk rumort.
Man kann ja diese beiden Kommentare von Guttenbergs Leibwächter mal vergleichen.
http://www.bild.de/BILD/news/standards/ ... agner.html
http://www.bild.de/BILD/news/standards/ ... agner.html

Zu Gllück sitzt da noch die Biografin von Guttenberg in der Redaktion,die mangels journalistischer Fähigkeiten praktisch nichts anderes macht,als über diesen fabelhaften Menschen zu fabulieren.
...sollte es sich bei diesen beiden Darbietungen/links um journalistische Arbeiten handeln, so bin ich besorgt um die Medienlandschaft in Deutschland. Nicht einmal in diesem Forum wird so ein Gassendeutsch benutzt. :s
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lobozen
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von lobozen »

yogi61 hat geschrieben:...und er hat dem Blatt seine Beliebtheit zu verdanken.
bild war beileibe nicht das einzige blatt, das ihn nach oben geschrieben hat.
man werfe mal einen blick in alte ausgaben von spiegel, sz oder zeit zu guttenberg. auch die "serioese" presse hat am mythos und dem hype kraeftig mitgestrickt.
gut moeglich, dass sie deshalb jetzt ins andere extrem fallen wie enttaeuschte liebhaber.
Zuletzt geändert von lobozen am Sonntag 27. Februar 2011, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Marineiro »

lobozen » So 27. Feb 2011, 14:16 hat geschrieben:
trotzdem kann ich die kampagne und die debatte als verlogen empfinden.
Ich den, im Fernsehen übertragenen, Untersuchungsausschuß gegen Fischer,
der am Tag nach der BT-Wahl in 2005 ohne Ergebnis zu den Akten gelegt wurde,
auch.

Guttenberg wird von allen Seiten angepisst.
Verteidigt nur noch von der BILD-Zeitung und seinen, meist wenig überzeugenden,
Groupies, die wie besoffene Fußballfans argumentieren.

Viel Feind, wenn die Ehre keine Rolle mehr spielt, mag einem Masochisten
Glückgefühle bereiten, aber ich glaube nicht, dass Guttenberg so gestrickt ist.
Er ist, abgesehen von den eigenen Verfehlungen, das Opfer von Merkels
taktischen Spielchen.

Sie und ihre Partei werden sich für die Niebelungentreue in der BILD-Zeitung feiern lassen
Ein Seemann kann sich auf allen vieren
dem nächtlichen Himmel den Hintern gekehrt
noch an den Gestirnen orientieren das wird auf Seefahrtschulen gelehrt
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von lobozen »

adal hat geschrieben: Dafür ist es jetzt ein bißchen spät.
richtig. und je laenger er seine rueckzugsgefechte hin zieht, desto unwahrscheinlicher wird ein comeback.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von adal »

lobozen » So 27. Feb 2011, 15:16 hat geschrieben: bild war beileibe nicht das einzige blatt, das ihn nach oben geschrieben hat.
man werfe mal einen blick in alte ausgaben von spiegel, sz oder zeit zu guttenberg. auch die "serioese" presse hat am mythos und dem hype kraeftig mitgestrickt.
gut moeglich, dass sie deshalb jetzt ins andere extrem fallen wie enttaeuschte liebhaber.
Wieso enttäuscht? Denkmäler werden zu dem Zweck errichtet, um sie anschließend wieder abzureißen. Das hat die letzten Monate bei Guttenberg nicht besonders gut funktioniert. Um so heißer die Meute, jetzt wo sie endlich Blut leckt.
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yogi61
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von yogi61 »

adal » So 27. Feb 2011, 15:13 hat geschrieben: Dafür ist es jetzt ein bißchen spät.
Dein Glaube an die Macht der Boulevardpresse in allen Ehren. Die verstärkt allenfalls Stimmungen, aber macht sie nicht.
Die "neue Meinungsmacht" heißt GuttenPlag. :D
Man sollte die Bildzeitung nicht unterschätzen. Macht die Augen auf,wenn ihr am Morgen mit der S Bahn fahrt,oder schaut in die Kantinen und die Auslagen von Tankstellen,da liegt kein Laptop mit GuttenPlag herum,sondern das Schmierenblatt.
Zuletzt geändert von yogi61 am Sonntag 27. Februar 2011, 15:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von lobozen »

Marineiro hat geschrieben: Ich den, im Fernsehen übertragenen, Untersuchungsausschuß gegen Fischer,
der am Tag nach der BT-Wahl in 2005 ohne Ergebnis zu den Akten gelegt wurde,
auch.
na klar.
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gallerie
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von gallerie »

lobozen » So 27. Feb 2011, 21:16 hat geschrieben: bild war beileibe nicht das einzige blatt, das ihn nach oben geschrieben hat.
man werfe mal einen blick in alte ausgaben von spiegel, sz oder zeit zu guttenberg. auch die "serioese" presse hat am mythos und dem hype kraeftig mitgestrickt.
gut moeglich, dass sie deshalb jetzt ins andere extrem fallen wie enttaeuschte liebhaber.
...aber vielleicht ist gerade dieser Spagat vom adeligen Schloss zum Volk auf der Strasse gewollt.
Guttis Profile-Manager hatten da sicherlich eine Idee! ;)
Dazu passt die Bild bestens.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Welfenprinz »

Die Bildzeitung hat ja nicht "gemacht". (also nicht nur)
jeder promi hat es bis zu einem gewissen Grade selbst in der hand, wie stark er uns mit homestorys aus der yellowpress und vom boulevard beglückt.
und so stark und permanent wie uns die Guttenbergs vors Auge gekommen sind, geht das definitiv nur , wenn der Betreffende das will und da auch steuernd mitwirkt(bzw seine Medienagentur).
Natürlich ergibt sich aus dieser WEchselbeziehung, dass auch die Bild ein interesse dran hat, es ist ja ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von adal »

Welfenprinz » So 27. Feb 2011, 15:28 hat geschrieben:Die Bildzeitung hat ja nicht "gemacht". (also nicht nur)
jeder promi hat es bis zu einem gewissen Grade selbst in der hand, wie stark er uns mit homestorys aus der yellowpress und vom boulevard beglückt.
und so stark und permanent wie uns die Guttenbergs vors Auge gekommen sind, geht das definitiv nur , wenn der Betreffende das will und da auch steuernd mitwirkt(bzw seine Medienagentur).
Natürlich ergibt sich aus dieser WEchselbeziehung, dass auch die Bild ein interesse dran hat, es ist ja ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.
Die BILD ist nicht das einzige Blatt, das mit dem Freiherrn-Hype Umsatz machte. Umsatz machst du übrigens nicht, wenn du glaubst, einen Hype im Alleingang zu kreiieren. Du musst Stimmungen erkennen und aufgreifen.
Zuletzt geändert von adal am Sonntag 27. Februar 2011, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von gallerie »

Welfenprinz » So 27. Feb 2011, 21:28 hat geschrieben:r).
Natürlich ergibt sich aus dieser WEchselbeziehung, dass auch die Bild ein interesse dran hat, es ist ja ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.
...mich würde schon die Intention interessieren, warum Guttis Berater die Bildzeitung präferieren. Er wäre doch glaubwürdiger im "Capital". Oder sucht er bzw. seine Berater die leidenschaftliche Nähe zum Volk? :)
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von lobozen »

ein zu guttenberg gibt fuer den boulevard natuerlich auch wesentlich mehr her als ein sigi pop.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Kaukas »

gallerie » So 27. Feb 2011, 16:36 hat geschrieben: ...mich würde schon die Intention interessieren, warum Guttis Berater die Bildzeitung präferieren. Er wäre doch glaubwürdiger im "Capital". Oder sucht er bzw. seine Berater die leidenschaftliche Nähe zum Volk? :)
Capital für Wählerstimmen? Der Mob ist Masse, und die liest Springer. Billiger und zielführender geht's kaum....
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von gallerie »

Kaukas » So 27. Feb 2011, 21:40 hat geschrieben:Capital für Wählerstimmen? Der Mob ist Masse, und die liest Springer. Billiger und zielführender geht's kaum....
...und als Kanzlerkandidat in Späh ergibt man sich auch in die Niederungen des gemeinen Volkes. :D
Wählerstimmen...
Zuletzt geändert von gallerie am Sonntag 27. Februar 2011, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von gallerie »

...da bauen die Strategen des Freiherrn ein blitzsauberes Konzept auf um ihn als zukünftigen Kanzler zu nominieren (Bildzeitung) und dieser Trottel vermasselt alles durch die eitle Vorliebe einen Doktortitel zu erlangen. ;)
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von yogi61 »

gallerie » So 27. Feb 2011, 15:51 hat geschrieben:...da bauen die Strategen des Freiherrn ein blitzsauberes Konzept auf um ihn als zukünftigen Kanzler zu nominieren (Bildzeitung) und dieser Trottel vermasselt alles durch die eitle Vorliebe einen Doktortitel zu erlangen. ;)
Sieben Jahre googeln,ist aber auch nicht so einfach,wenn man Familie hat. :)
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Talyessin »

Joker » Sa 26. Feb 2011, 17:50 hat geschrieben: Würde der Arbeitgeber die Verkäuferin entlassen wenn sie sich eine Raubkopie aus dem Netz lädt?
Etwas das sicher einen großen teil der User hier auch nicht unbekannt sein dürfte.
Bin davon überzeugt das so einige hier offline wären wenn plötzlich alle Raubkopien auf ihren Rechner verschwinden würden.
Eher erst, wenn es dadurch zu einer Verurteilung kommt.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Talyessin »

Joker » So 27. Feb 2011, 12:03 hat geschrieben: Zwischen Schummeln bei Abschlußarbeiten und des Strafbestandes Hochstapeln liegen Welten.
Meine Fresse ,die Moralapostel hier kotzen ein an.
Es geht hier doch nicht um einen Spickzettel bei der Matura. Seltsame Relativierung.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von gallerie »

yogi61 » So 27. Feb 2011, 21:52 hat geschrieben:
Sieben Jahre googeln,ist aber auch nicht so einfach,wenn man Familie hat. :)
...sorry, das hatte ich vergessen.
Diese Verwahrlosung der Prioritäten könnte man einem zerstreuten Professor oder Doktor nachsagen, aber er ist weder das eine noch das andere. :D
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Talyessin »

gallerie » So 27. Feb 2011, 13:45 hat geschrieben: ...ich werden den Eindruck nicht los, dass du als gestandener Bayer, uns dass "mir sam mir" als Lokalpatriotismus verkaufen möchtest. :D
Oh, da ich ja weis, wo lobozen herkommt, kann ich da nur widersprechen. Guttenberg ist

a) Franke
b) mit einer Bismarckin verheiratet.

So was zählt wohl kaum als "mia han mia" Bayer, glaubs mir.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Talyessin »

yogi61 » So 27. Feb 2011, 15:08 hat geschrieben:
Er hat doch diese Entscheidung getroffen und er hat dem Blatt seine Beliebtheit zu verdanken. Das Problem ist nur,dass die ihre Meinung schon mal ändern,wenn es im Volk rumort.
Man kann ja diese beiden Kommentare von Guttenbergs Leibwächter mal vergleichen.
http://www.bild.de/BILD/news/standards/ ... agner.html
http://www.bild.de/BILD/news/standards/ ... agner.html

Zu Gllück sitzt da noch die Biografin von Guttenberg in der Redaktion,die mangels journalistischer Fähigkeiten praktisch nichts anderes macht,als über diesen fabelhaften Menschen zu fabulieren.
Was ich aber immer noch nicht verstehe ist, warum du ausschliesslich Springers Heisses Blatt für die Beliebtheit verantwortlich machen möchtest.
Das letzte mal als ich eine Printausgabe von dieser Tintenverschwendung gelesen hab ist fast 20 Jahre her und würd nicht ab und an einer in der WS auf die Internetseite verlinken wäre ich da noch nie gewesen - trotzdem find ich Guttenberg sympathisch und einen guten Politiker.
Wie erklärst du dir das?
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von gallerie »

Talyessin » So 27. Feb 2011, 22:01 hat geschrieben:
Oh, da ich ja weis, wo lobozen herkommt, kann ich da nur widersprechen. Guttenberg ist

a) Franke
b) mit einer Bismarckin verheiratet.

So was zählt wohl kaum als "mia han mia" Bayer, glaubs mir.
...dass du ihm zur Seite stehst habe ich nicht anders erwartet. Im Notfall helfen auch gestandene Bayern den ungeliebten Franken.
Allerdings hast du meinen Smilie übersehen. ;)
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Talyessin »

gallerie » So 27. Feb 2011, 16:07 hat geschrieben: ...dass du ihm zur Seite stehst habe ich nicht anders erwartet. Im Notfall helfen auch gestandene Bayern den ungeliebten Franken.
Allerdings hast du meinen Smilie übersehen. ;)
Zur Seite stehen ist übertrieben. Ich find die ganze Sache mehr als unkoscher und mir persönlich wäre es lieber gewesen, er wäre am Freitag vorher zurückgetreten. Damit hätte er wirklich politische Stärke bewiesen und wäre ganz ohne Probleme in ein paar Jahren wieder da gewesen. Trotzdem halte ich ihn für einen guten Politiker, obwohl er von den "Schwarzn" ist. :D
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von gallerie »

Talyessin » So 27. Feb 2011, 22:10 hat geschrieben:
Zur Seite stehen ist übertrieben. Ich find die ganze Sache mehr als unkoscher und mir persönlich wäre es lieber gewesen, er wäre am Freitag vorher zurückgetreten. Damit hätte er wirklich politische Stärke bewiesen und wäre ganz ohne Probleme in ein paar Jahren wieder da gewesen. Trotzdem halte ich ihn für einen guten Politiker, obwohl er von den "Schwarzn" ist. :D
...so ist es !
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Beitrag von ToughDaddy »

Talyessin » So 27. Feb 2011, 16:04 hat geschrieben:
Was ich aber immer noch nicht verstehe ist, warum du ausschliesslich Springers Heisses Blatt für die Beliebtheit verantwortlich machen möchtest.
Das letzte mal als ich eine Printausgabe von dieser Tintenverschwendung gelesen hab ist fast 20 Jahre her und würd nicht ab und an einer in der WS auf die Internetseite verlinken wäre ich da noch nie gewesen - trotzdem find ich Guttenberg sympathisch und einen guten Politiker.
Wie erklärst du dir das?
Das solltest Du wohl selber erklären.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Talyessin »

ToughDaddy » So 27. Feb 2011, 16:24 hat geschrieben:
Das solltest Du wohl selber erklären.
Was soll ich erklären? Das ich Guttenberg bereits als CSU Generalsekretär für einen guten Politiker hielt? Könnt daran liegen, das ich die Vorgänge innerhalb der bayrischen Staatspartei gerne durchleuchte und er dort gute Arbeit geleistet hat ( nebenbei als Bezirksvorsitzender Oberfranken in den Griff bekommen hat ) .
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von yogi61 »

Talyessin » So 27. Feb 2011, 16:04 hat geschrieben:
Was ich aber immer noch nicht verstehe ist, warum du ausschliesslich Springers Heisses Blatt für die Beliebtheit verantwortlich machen möchtest.
Das letzte mal als ich eine Printausgabe von dieser Tintenverschwendung gelesen hab ist fast 20 Jahre her und würd nicht ab und an einer in der WS auf die Internetseite verlinken wäre ich da noch nie gewesen - trotzdem find ich Guttenberg sympathisch und einen guten Politiker.
Wie erklärst du dir das?
Ich mache nicht ausschliesslich die Bild dafür verantwortlich. Wie hier schon richtig geschrieben wurde,haben auch sehr viele andere Medien sich der Blendwirkung nicht entziehen können,vielleicht was es wirklich so etwas wie die Sehnsucht nach einem Politiker neuer Prägung,ich weiss es nicht.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Talyessin »

yogi61 » So 27. Feb 2011, 16:34 hat geschrieben: Ich mache nicht ausschliesslich die Bild dafür verantwortlich. Wie hier schon richtig geschrieben wurde,haben auch sehr viele andere Medien sich der Blendwirkung nicht entziehen können,vielleicht was es wirklich so etwas wie die Sehnsucht nach einem Politiker neuer Prägung,ich weiss es nicht.
Vielleicht überhaupt mal auf einen Politiker, der raussticht.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von yogi61 »

Talyessin » So 27. Feb 2011, 16:39 hat geschrieben:
Vielleicht überhaupt mal auf einen Politiker, der raussticht.
Nun sticht er ja auch heraus,aber bis auf ein Blatt verteidigt ihn keiner mehr. ;)
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Talyessin »

yogi61 » So 27. Feb 2011, 16:41 hat geschrieben:
Nun sticht er ja auch heraus,aber bis auf ein Blatt verteidigt ihn keiner mehr. ;)
Wobei die Zeit nicht allzu heftig schreibt.
http://www.zeit.de/2011/09/Karl-Theodor-zu-Guttenberg

Ist zwar keine Verteidigung, aber bei weitem harmloser, als was ich sonst schon lesen durfte.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von gallerie »

Talyessin » So 27. Feb 2011, 22:39 hat geschrieben:
Vielleicht überhaupt mal auf einen Politiker, der raussticht.
...sein Auftreten als Popikone überlagert allerdings sein eigentliches Schaffen. Da habe ich bislang noch nichts nennenswertes gesehen, die BW-Reform ist noch keine Leistung, so lange sie noch nicht abgeschlossen ist. Und die Einsparungen die er zusagte sind nicht einmal zu halten. Bislang hat sich die V.Minister nur durch Entlassungen und Suspendierungen einen Namen gemacht.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von yogi61 »

Talyessin » So 27. Feb 2011, 16:45 hat geschrieben:
Wobei die Zeit nicht allzu heftig schreibt.
http://www.zeit.de/2011/09/Karl-Theodor-zu-Guttenberg

Ist zwar keine Verteidigung, aber bei weitem harmloser, als was ich sonst schon lesen durfte.
Das ist nun mal deren Stil seit Giovanni di Lorenzo Chefredakteur ist.
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Beitrag von Talyessin »

gallerie » So 27. Feb 2011, 16:46 hat geschrieben: ...sein Auftreten als Popikone überlagert allerdings sein eigentliches Schaffen. Da habe ich bislang noch nichts nennenswertes gesehen, die BW-Reform ist noch keine Leistung, so lange sie noch nicht abgeschlossen ist. Und die Einsparungen die er zusagte sind nicht einmal zu halten. Bislang hat sich die V.Minister nur durch Entlassungen und Suspendierungen einen Namen gemacht.
Das ist ja das, was ich nicht wirklich verstehe. Ich verfolge ihn, seit er damals den Bezirk Oberfranken vom Stoiber Protege Schnappauf erobert hat. Und nun, ich sprech halt für politisch interessiert Bayern, ist es halt eine Tatsache, das es auf einen Dreikampf Söder,Hardertauer, Guttenberg rauslaufen wird. Und da war mir der Gutti schon am liebersten.
Aber im Rest Germanistans hat man ihn erst wahrgenommen, als er die Nachfolge für den Amtsmüden Glos antrat. Das gabs dann auch nur Opel, aber ich denke, das er grad in der greisgrossen Koalition wirklich rausstach und damit bei den Menschen gepunktet hat.
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Beitrag von Talyessin »

yogi61 » So 27. Feb 2011, 16:48 hat geschrieben:
Das ist nun mal deren Stil seit Giovanni di Lorenzo Chefredakteur ist.
Schlecht ist es nicht. Mag eh keine Kampfblätter, egal von welcher Seite.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von ToughDaddy »

Talyessin » So 27. Feb 2011, 16:33 hat geschrieben:
Was soll ich erklären? Das ich Guttenberg bereits als CSU Generalsekretär für einen guten Politiker hielt? Könnt daran liegen, das ich die Vorgänge innerhalb der bayrischen Staatspartei gerne durchleuchte und er dort gute Arbeit geleistet hat ( nebenbei als Bezirksvorsitzender Oberfranken in den Griff bekommen hat ) .
Diese Arbeit dürfte wohl den Rest der Nation eher nicht interessiere. Und was er so tolles in der Bundespolitik geschafft haben soll, muss erstmal noch bewiesen werden. ;)
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von erne »

Ich möchte auf die Ausgangsfrage eingehen: Wird Guttenberg überschätzt bzw. was hat er eigentlich vorzuweisen?

Ich denke, er ist ein ziemlich guter Verteidigungsminister. Um es mit einem Zitat von Dr. Werner Schneyder zu sagen: "Verteidigungsminister - von dem wird ja nicht Ehrlichkeit verlangt. Verteidigungsminister ist ein Posten, wo man lavieren muss, wo man mauscheln muss. Insofern liegt hier eine beträchtliche Eignung vor."

Dass K.T. in üblicher Politikermanier erst alles leugnet, dann zögerlich Fehler einräumt und erst als ihm das Wasser bis zum Hals steht, ein paar Fehler zugibt, ist nichts besonderes. Tatsächlich beeindruckt hat mich aber seine Fähigkeit, durch geschicktes Weiterlügen sein Verhalten soweit zu verharmlosen, dass der geneigte Zuschauer/Zuhörer ihn sofort entschuldigt.

Weitere Lügen in diesem Zusammenhang:
  • Es ist eine Lüge, dass er seinen Doktortitel freiwillig zurückgegeben hat. In Wirklichkeit kann dieser nur offiziell aberkannt werden. Und er wäre mit oder ohne sein "Freiwillig"-Werbegeseier drumherum aberkannt worden.
  • Das leuchtende Beispiel, welches K.T. zu sein vorgibt, weil er seinen Dr.-Titel angeblich freiwillig zurückgegeben hat, ist mehr als zynisch. In Wirklichkeit hat er bis zum bitteren Ende gelogen und kann damit wohl kaum Vorbild sein.
  • Es ist eine Lüge, dass ein Jurist schon mal ein paar grundsätzliche wissenschaftliche Arbeitsweisen aus den Augen verlieren kann. Es kann sich in dem vorliegenden Ausmaß nur um vorsätzlichen Diebstahl geistigen Eigentums handeln. Anderenfalls muss man die Zurechnungsfähigkeit von K.T. untersuchen lassen.
Diese Gabe, sich gekonnt in Szene zu setzen, ist in jedem Fall interessant. Und in unserer verlogenen Gesellschaft durchaus eine Tugend. Insofern wird er fachlich zweifellos überschätzt, als guter Politiker aber unterschätzt.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von gallerie »

erne » Mo 28. Feb 2011, 00:56 hat geschrieben: Insofern wird er fachlich zweifellos überschätzt, als guter Politiker aber unterschätzt.
...ich glaube eher überschätzt, auch dieser Adels-Spross ist austauschbar.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von erne »

gallerie » So 27. Feb 2011, 19:06 hat geschrieben: ...ich glaube eher überschätzt, auch dieser Adels-Spross ist austauschbar.
Bei 6 Mill Menschen auf diesem Planeten ist jeder Mensch in jeder Position austauschbar. Manche werden den Austausch begrüßen, andere bedauern. Es sind Vor- und Nachteile damit verbunden. Aber austauschbar ist am Ende jeder, ohne dass es irgendwelche ernstzunehmenden Folgen für die Menschheit hat. Da gebe ich dir vollkommen recht, Gallerie.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Marineiro »

Talyessin » So 27. Feb 2011, 16:45 hat geschrieben: Wobei die Zeit nicht allzu heftig schreibt.
http://www.zeit.de/2011/09/Karl-Theodor-zu-Guttenberg

Ist zwar keine Verteidigung, aber bei weitem harmloser, als was ich sonst schon lesen durfte.
Ich bin regelmäßiger Zeit-Online Leser.

Keine Zeitung/Zeitschrift ist schonungsloser mit Guttenberg umgegangen
als die ,Zeit' und nirgendwo wurden Leserkommentare mehrheitlich abfälliger
artikuliert als in der ,Zeit'.

Auch der von Dir (obig) genannte Zeitartikel ist nur bei oberflächlichen Lesen
weniger heftig oder harmloser als das Übliche, sondern, bei genauerem hinsehen,
vernichtend.

Hinter der Zeit-Aussage (Seite 2) ,,zur Not mit Halbwahrheiten füllt'' versteckt
ist der ,,Lügenbaron''.
Lang und breit.
Ein Seemann kann sich auf allen vieren
dem nächtlichen Himmel den Hintern gekehrt
noch an den Gestirnen orientieren das wird auf Seefahrtschulen gelehrt
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von hafenwirt »

adal » So 27. Feb 2011, 16:21 hat geschrieben: Wieso enttäuscht? Denkmäler werden zu dem Zweck errichtet, um sie anschließend wieder abzureißen. Das hat die letzten Monate bei Guttenberg nicht besonders gut funktioniert. Um so heißer die Meute, jetzt wo sie endlich Blut leckt.
Da fällt mir ein: Ein Fußballer sagte mal, Regeln seien dazu geschaffen, um sich zu brechen. Also auch Gesetze. Von daher, wir sind ja alle Verbrecher irgendwie, feine Signalwirkung von oben.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von gallerie »

...entweder der Freiherr sitzt die Nummer aus, wie die Chefin (die hatte ihren Meister gefunden), oder er dankt am kommenden Montag ab!
Ich fürchte, selbst sein Stallmeister im adeligen Gesims, hat die Hochachtung verloren. :)
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Marmelada »

lobozen » So 27. Feb 2011, 13:36 hat geschrieben:irgendwie lustig, dass besonders jene den "verlust der buergerlichen werte" beweinen, die sich sonst gerne darueber mokieren und sie als "sekundaertugenden" abqualifizieren. :)
Wer macht denn sowas? Die "bürgerlichen" Parteien haben sich doch sowieso selbst dazu ernannt - oder sind alle Nicht-CDU/FDP-Wähler sicherheitsnadelgepiercte, pogotanzende Punks? :rolleyes:

Viel interessanter ist es, dass jetzt die Masken fallen gelassen wurden, wie weit es bei den selbsternannten "bürgerlichen" Parteien mit ihren vermeintlichen Werten her ist. :)
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Welfenprinz »

Harald Martenstein hat heute im Tagesspiegel mal einiges klargestellt:

Zitat

Die Guttenberg-Affäre ist gar keine Affäre, sondern ein Initiationsritual, das jeder CSU-Politiker absolvieren muss, um der Partei seine Befähigung für höchste Ämter zu beweisen.

Bei politischen Fragen hilft oft ein Blick zurück, auf die Geschichte. Zuerst dachte ich, dass der Minister Guttenberg sich, ganz altmodisch gesagt, ehrlos verhält. Dies wiegt deshalb schwer, weil „Ehre“ und „Anstand“ zentrale Aspekte in Guttenbergs Selbstdarstellung waren, es sind auch Pfeiler des konservativen Weltbildes. Ein Konservativer ohne Ehre und Anstand – das ist so paradox wie ein Linker ohne Mitgefühl und Gewissen. Bei einem rechtzeitigen Rücktritt wäre Guttenberg in die Liga der Bischöfin Käßmann aufgestiegen, dachte ich, in spätestens zehn Jahren wäre er Bundeskanzler gewesen. Jetzt aber spielt er in der Liga von Franz Josef Strauß.

Als ich an Strauß dachte, fiel bei mir der Groschen.

Strauß war NS-Führungsoffizier und verhängte noch im April 1945 ein Schreibverbot gegen den Autor Hans Hellmut Kirst. Seine Dissertation ist angeblich im Krieg verbrannt, ersatzweise ließ er sich von der Uni in Santiago de Chile zum Ehrendoktor ernennen. Damals regierte in Chile der Diktator Pinochet, dessen Regierungsstil stark dem des Obersten Gaddafi ähnelte. Strauß wurde Verteidigungsminister, offenbar, weil ihm immer wieder Bestechlichkeit und Vorteilsnahme vorgeworfen wurden. Kritische Journalisten ließ er verhaften. Daraufhin stieg er sogar zum Kanzlerkandidaten auf.

Friedrich Zimmermann, Dr. jur., beide Staatsexamen, zunächst NSDAP, nach deren Auflösung CSU, wurde wegen Meineids verurteilt. In der zweiten Instanz erreichte er einen Freispruch mit der Begründung, er sei unterzuckert und geistig unzurechnungsfähig gewesen. Sein Spitzname: Old Schwurhand. Die Partei belohnte diese Qualifikationen mit dem für unterzuckerte Vorbestrafte wie geschaffenen Amt des Bundesinnenministers.

Otto Wiesheu, Volljurist, Dr. jur., hat volltrunken einen Rentner totgefahren und wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Deshalb war er in den Augen der CSU genau der richtige Mann für das Amt des bayrischen Verkehrsministers.

Max Streibl, Volljurist, konnte auch ohne kriminelle Vorgeschichte bis zum bayrischen Ministerpräsidenten aufsteigen, machte dies aber in der sogenannten „Amigo-Affäre“ mehr als wett. Als er wegen des Verdachtes der Vorteilsnahme im Amt zurücktreten sollte, zeigte er seinen Parteifreunden einen Koffer und sagte: „Hier drin befindet sich belastendes Material über jeden von euch.“

Die Guttenberg-Affäre ist also gar keine Affäre, sondern ein Initiationsritual, das jeder CSU-Politiker absolvieren muss, um der Partei seine Befähigung für höchste Ämter zu beweisen. Du musst nach Möglichkeit Jurist sein, vor allem aber musst du ein paar krumme Dinger gedreht haben, sonst wirst du in der CSU nichts. Der parteiinterne Codename für dieses Ritual lautet „Ehre und Anstand“.

P.S. Das ist jetzt komplett copy and paste und geklaut und ohne Quellenangabe.
und wer nicht grad unter der mehrfachbelastung von Studium, Erziehung und karriere leidet, wird sicher die zeit haben, das nachzugockeln.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von ToughDaddy »

@welfenprinz

Immerhin haben sie immer die passenden Posten zu ihren Straftaten bekommen. :|
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von Cat with a whip »

Eigentlich sagte das Streibl auf dem pol. Aschermittwoch, als er die Partei mit "Saludos Amigos" ansprach und zum Vorstand den Koffer hob mit der Bemerkung „Hier drin befindet sich brisantes Material – über jeden von euch!“.

Christoph Seils, Mit Gott und Hinterlist

http://www.seils.in-berlin.de/parteien/ ... ichte.html
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Fall Guttenberg

Beitrag von adal »

Dritter Unionspromi spricht Klartext:

Schavan: Plagiatsaffäre ist keine Lappalie

Lange hat sie geschwiegen, jetzt äußert sich die Forschungsministerin in der SZ: Schavan schämt sich "nicht nur heimlich" für ihren Kabinettskollegen, fordert aber eine zweite Chance für Guttenberg.

Das wird m.E. maßgeblich davon abhängen, ob Guttenberg seine unhaltbare Verteidigungslinie, er habe unabsichtlich plagiiert, aufgibt. Davor kann er sich nicht mehr drücken.
Zuletzt geändert von adal am Sonntag 27. Februar 2011, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.
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