Darkfire » Di 29. Dez 2015, 13:52 hat geschrieben:Wieso geht man hier eigentlich davon aus das diese Sanktionen und der ganze Aufstand der danach folgte nichts genützt hätte ?
Vielleicht sind diese Sanktionen und das die Grenzen zeigen wirksamer als gedacht ?
Gerade hier wurde auch öfters mal gezeigt wie man mit einfachsten Mittel und ganz gezielter Hilfe und Aufrüstung der Ukraine es Russland sehr schwer gemacht hat das Land weiter zu destabilisieren.
Das man die Karte von NovoRussia eingestampft hat liegt auch an der Wirkung dieser Sanktionen.
Putin versteht es seinem Volk und auch den anderen gläubigen Jüngern im Westen das alles noch als Sieg zu verkaufen.
Wer aber genauer hinschaut sieht das sein Traum von einer mächtigen Supermacht zerbröckelt ist und sich Russland zum 1 Euro Laden für China degradiert hat.
2.
Putin hat bei seinen Träumen vergessen das es neben dem politischen Willen auch ein wirtschaftliches Fundament braucht und einen massiven wirtschaftlichen Nutzen um eine Supermacht zu bauen.
Im Grunde sind seine Ambitionen zerschlagen, was die Sache aber nicht ungefährlicher macht, aber sein Traum ist zerplatzt auch wenn das einige " der Emphaten Putinscher Politik " nicht wahr haben wollen.
Nichts genützt meine ich im Sinne der kommunizierten Ziele.
Die EU/der Westen hat diese Sanktionen aber sehr klar mit Zielen verbunden und das ist eben dir Crux am Vorgehen gewesen.
Daran kann man messen.
(Nur zum Vergleich: Die russ. Sanktionen ggü der Türkei beinhalten genau solche fest kommunizierten Ziele nicht, außer einer Entschuldigung

).
Die ganze angebliche Wirksamkeit wurde später nur zu gerne auf Aspekte gelenkt, die entweder gar nicht das primäre Ziel waren (russische Wirtschaft schwächen, was nachprüfbar ist) oder nicht nachprüfbare sind. Für mich sind das Nebelkerzen, um zu verhüllen, dass die eigentlichen Ziele (bisher) nicht erreicht wurden.
Es ist ja zb. nicht mal sicher, ob ein Neurussland von Moskau überhaupt angestrebt wurde.
Allein schon deshalb ist es eine reine Marketingaussage, dass die Sanktionen das verhindert hätten.
Das hört sich gut/plausibel an, hat aber eigentlich keinen belastbaren Gehalt.
Auch beliebt war das Argument, dass man Russland so ja davon abgehalten hätte die Balten zu attackieren. Das ist ein ähnliches Prinzip.
Die Wirksamkeit von Sanktionen kann eben nicht damit belegt werden, dass vom Westen unterstellte russische Ziele nicht zur Realität wurden.
Die EU hat mit der Nummer ziemlich viele Fehler gemacht.
Beim Kaschieren stellt sie sich dagegen recht geschickt an (Die Sanktionen werden ja auch heute von vielen als richtig beurteilt).
Das aber ändert nichts daran, dass die EU aus den Fehlern lernen muss.
2.
Sein wirtschaftliches Fundament ist sicher nicht so gut wie das der EU, aber die russische Führung agiert doch sehr geschickt, um genau diesen Nachteil nicht voll durchschlagen zu lassen.
Sie reagieren auf der wirtschaftlichen Ebene eigentlich nur dann, wenn es zumindest theoretisch Potential für Russland gibt (Agragegensaktionen auch als Mittel mittel-bis langfristigen zur eigenen landw. Wirtschaftsentwicklung). Die eigentlich großen Keulen (Rohstoffsaktionen) spielten nie eine Rolle, weil das eben eine große Selbstschwächung wäre.
Auch ggü der Türkei wird da ähnlich verfahren. Man unterbindet das, wo Russland Geld bezahlen müsste (Importe, Reise) und lässt die Exporte möglichst so wie sie sind.
Die EU ist da ganz anders drauf (Exportverbote)
Du machst mMn den Fehler Putin ein Ziel zu unterstellen.
Es kann sein, dass du damit richtig liegst und dann mögen deine Ausführungen zum zerplatzen Traum auch stimmen, aber wenn das nie Putins Traum war (wofür eben einiges spricht), dann führt deine Einschätzung direkt dazu, Russland als schwächer anzusehen, als es ist. In Diskussionen oder auf Individaulebene ist das natürlich kein Problem, aber wenn die europ./deutsche Politik so drauf wäre, würde viel öfter das geschehen, was in der ukraine passiert ist.
Russland würde unterschätzt und Russland kennt diese Situation und hat sie am ende oft genug zum russischen Vorteil genutzt.