Selina hat geschrieben:(10 Oct 2017, 12:30)
Naja, an deiner Stelle würde ich mir schon Gedanken machen, wenn die von dir ständig wiederholten Äußerungen zu Genderfragen so dermaßen (zum Teil fast wörtlich) übereinstimmen mit der Ideologie einer rechtspopulistischen Partei. Ob du das nun schon vor der Partei-Gründung oder erst danach gesagt hast, spielt dabei nun wirklich keine Rolle.
Warum sollte ich mir Gedanken machen?
Wie gesagt, ich kann selber denken, das brauche ich weder eine AfD noch sonstwen dazu. Ich habe mich mit der Problematik Gender eingehend beschäftigt
bevor ich den verlinkten Thread eröffnet habe und bin ganz
unabhängig von irgendwelchen Parteien und/oder politischen Vereinigungen zu dem Ergebnis gekommen, dass Feminismus/Gender Studies gar nichts mit Wissenschaft zu tun hat. Außerdem wurde ich auch beruflich mit Forderungen von Genderforschern konfrontiert, doch bitte die "Rolle der Frau in der Gesellschaft" mehr in den Vordergrund zu stellen - unabhängig jeglicher Beleglage, Stichwort Matriarchat - nach dem Motto "wir haben zwar keine Belege, aber es könnte doch immerhin sein".
Selina hat geschrieben:(10 Oct 2017, 12:30)Und nur mal nebenbei: In mir triffst du auch nicht auf irgendeine Hardcore-Feministin, die vom Geschlecht als "soziales Konstrukt" spricht oder gar von "sozialem Geschlecht". All das habe ich nie behauptet. Hat mit meiner Denkweise auch nichts zu tun. Zumal mich diese genetischen Fragen sehr interessieren, mindestens genauso sehr wie die sozialen. Ich gehöre bei der Genderproblematik auch zu keinem Flügel oder Fraktion oder Ideologie oder was auch immer. Das einzige, was ich kritisiere, ist deine rein biologische Betrachtungsweise, die das Soziale völlig außer acht lässt. Dahinter steckt natürlich eine Absicht. Schon klar. Denn wer die entsprechenden Verhältnisse, in denen Frauen zum Beispiel in Beruf und Familie agieren, mit betrachtet, der kommt früher oder später immer auch auf Dinge, die es zu verbessern gilt.
Ich lasse gar nichts außer Acht. Aber so wenig man ein Haus bauen kann, ohne vorher ein Fundament zu bauen, das das Haus trägt und ihm Halt gibt, so wenig kann man menschliches Sozialverhalten - die sozialen Aspekte, wie du es nennst - ohne die Biologie betrachten. Die Biologie und damit die evolutionär erworbenen Anlagen bilden die Grundlagen - das Fundament - für das gesamte menschliche Sozialverhalten, welches natürlich aufgrund von Intelligenz, Selbstreflektion und der Fähigkeit zur Erlangung intersubjektiven Konsens, sehr viel komplexer ausfällt, als das beispielsweise bei unseren nächsten Verwandten der Fall ist.
Grundlegende Verhaltensmuster gleichen sich allerdings. Und es gibt bei anderen Primaten die gleichen bzw ähnliche Verhaltensunterschiede zwischen Männchen und Weibchen wie beim Menschen zwischen Mann und Frau. Und das legt nahe, dass diese Verhaltensunterschiede eben
nicht anerzogen nicht rein sozial (gesellschaftlich) erkärbar sind.
Das bedeutet doch nicht, dass es keine gewisse Variationsbreite gäbe. Im Mittel jedoch unterscheidet sich das Verhalten von Männern und Frauen - was sich halt auch in unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessenlagen ausdrückt.
Das sind jedoch naturgegebene Unterschiede, die
nicht moralisch bewertet werden dürfen, die
nicht dazu führen dürfen, dass daraus irgendeine Möglichkeit zur Diskriminierung und/oder Benachteiligung abgeleitet werden dürfen.
Aber genau das wird getan und dagegen wende ich mich. Wenn Frauen Freude daran finden, sich um andere Menschen zu kümmern, mit anderen Menschen zu arbeiten und Berufe wählen, die diesen Interessen und Fähigkeiten am Nächsten kommen - dann ist das halt so. Es sind (sozial) wichtige und gesellschaftlich notwendige Berufe. Warum werden die - ohne Not - abgewertet, weil vorrangig von Frauen gewählt und ausgeführt werden?
Warum der Drang naturgebene Unterschiede um jeden Preis beseitigen zu wollen?
Selina hat geschrieben:(10 Oct 2017, 12:30) Da aber die Neurechten Veränderungen in wesentlichen gesellschaftlichen Fragen meiden wie der Teufel das Weihwasser, müssen sie eben so antiemanzipatorisch daherreden, wie sie es tun. Da wurde in Deutschland schon vieles erreicht und dieses enge Vater-Mutter-Kind-Familien-Bild der Neurechten bedeutet nun mal einen Rückschritt. Warum? Weil es die gesamte Vielfalt in der Gesellschaft nicht abbildet und damit andere Lebensformen ausgrenzt.
Ohne deine Seitenhiebe - alles rääächts - geht es nicht gelle?
Nicht gerade ein Zeichen dafür, dass du stichhaltige Argumente hast.
Gesellschaftliche Veränderungen müssen von "innen", aus der Gesellschaft heraus, kommen. Die können nicht erzwungen werden. "Politik muss dies" und "Politik muss das" konterkariert das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, widerspricht in höchstem Maße dem Selbstbestimmungsrecht jedes Menschen und mündet im Endeffekt in Bevormundung, Fremdbestimmung und Diktatur.
Wenn mehr Frauen in MINT-Fächern aktiv werden
wollen, dann haben sie bereits die Möglichkeit das zu tun. Niemand verwehrt ihnen den Zugang zu diesen Fächern, aber niemand kann sie dazu zwingen, wenn sie (selbst) lieber Pädagogen, Lehrer, Kindererzieher, einen Pflegeberuf oder einfach Friseurin werden wollen. Wieso nimmt sich eine margninale Minderheit, das Recht heraus, Frauen vorschreiben zu wollen, was sie tun sollen, wie sie leben sollen?
Ich will niemandes Rechte beschneiden, aber ich will auch nicht, dass unter dem Deckmäntelchen der "Gleichstellung" Minderheiten gegenüber Mehrheiten bevorteilt werden. Die normale Famile (statistische Normalverteilung) besteht nunmal aus Vater-Mutter-Kind(ern) - immerhin 78% und daran ändern auch die (gerade mal) 7000 Patchwork-/Regenbogenfamilien nichts.
Ja es gibt sie, aber es sind Ausnahmen, Abweichungen vom Normalen.
Bei der normalen Familie handelt es sich absolut nicht um ein "enges" Familienbild, sondern um die Normalität, das am häufigsten auftretende Familienbild und zwar aus ganz natürlichen Gründen. Es sind nunmal nur Mann und Frau, die
gemeinsam Kinder haben können und diese entsprechend gemeinsam aufziehen. Die 18% Alleinerziehenden sind nicht normal - i.S. auftretender Häufigkeit und die Patchwork-/Regenbogenfamilien sind die Ausnahme.
DAS ist die Realität und das wird sie auch bleiben - angesichts gerade mal 10% gleichgeschlechtlicher Präferenzen in der Gesamtbevölkerung.
Rechtlich gleichgestellte ASusnahmefälle haben nichts mit Vielfalt zu tun, sie sind und bleiben Ausnahmen.
Vielfalt bedeutet Auftreten mit einer inetwa gleichen Häufigkeit!
Selina hat geschrieben:(10 Oct 2017, 12:30) Und mal ganz nebenbei: Wer sich ständig so abwertend und beleidigend über andere wissenschaftlich arbeitende Kollegen äußert, nur weil man mit deren Fachgebieten nichts anfangen kann, der zeigt nur, wie eng die eigene Sicht ist. Große Forscher und Wissenschaftler der Vergangenheit zeichneten sich gerade dadurch aus, dass sie sich sehr interessiert mit den "Nachbarwissenschaften" befassten und ihnen Respekt zollten, statt sie permanent zu diffamieren. Letzteres Verhalten ist weit entfernt von jeglichem Wissenschafts-Ethos.
Oh - ich werte Wissenchaftler anderer Fachgebiete nicht ab - sofern es sich tatsächlich um Wissenschaftler handelt.
Nur haben Gender Studies nichts mit Wissenschaft zu tun und sich die Gender"forscher" keine Wissenschaftler.
Auch ein Geisteswissenschaftler muss seine Theorien/Hypothesen nachvollziehbar formulieren - ohne innere Widersprüche und auch die müssen (in bestimmten Grenzen) überprüfbar sein.
Das ist allerdings bei den Gender"forschern" nicht der Fall.