Selina hat geschrieben:(02 May 2019, 13:44)
Herrlich dieser hysterische Aufschrei "Ooooooh mein Gott, der kleene Kevin will den Sozialismus wieder einführen"

Die Medien überschlagen sich unisono. Da will der Juso-Mann nun die heilige Kuh des Kapitalismus schlachten. Die Folge wird sein: Kevin wird selbst geschlachtet. Seine SPD unterstützt ihn natürlich nicht. Und er guckt von Stunde zu Stunde bedepperter, der Arme. Dabei lässt Artikel 15 des Grundgesetzes durchaus Enteignungen zu. Und das Grundgesetz sagt auch nix darüber aus, ob die Wirtschaftsordnung Deutschlands nun unbedingt eine neoliberale sein muss. Sie könnte auch eine demokratisch-sozialistische sein. Was ja nichts mit irgendeinem früheren "real existierenden Sozialismus" zu tun hätte. So etwas will kein einziger vernünftiger Mensch mehr wiederhaben. Trotzdem will sich über die Kevin-Thesen keiner erst so richtig informieren. Weil das wehtun könnte. Was kümmert es, dass es auch mitarbeitergeführte Betriebe geben kann, dass man auch Genossenschaften in Größenordnungen gründen könnte, und zwar auch in Bereichen, wo es das noch nie gab. Dabei soll gar nicht das gesamte Privateigentum an Produktionsmitteln vergesellschaftet werden, nur in Schlüsselbereichen möglicherweise. Wobei man da natürlich nicht bei BMW anfangen muss. Aber bei diesen schrecklichen fondsgeleiteten Immobilien- und Wohnungsunternehmen, siehe Karl-Marx-Allee in Berlin, die die Mieten unbezahlbar machen zwecks Profitorientiertheit und die die Leute aus ihren angestammten vier Wänden treiben, wäre es schon denkbar, sie in andere Eigentumsformen zu überführen, die dem Gemeinwohl entsprechen. Der Gedanke, dass mit der Daseinsvorsorge (Wohnen, Gesundheit, Nahverkehr, Strom, Wasser etcpp) kein Profit gemacht werden sollte, ist doch völlig in Ordnung. Die Menschen müssen nun mal wohnen, sie müssen heizen und den Lichtschalter bedienen, sie müssen halbwegs vernünftig und umweltfreundlich von A nach B kommen und sie sollten bei Krankheit angemessen versorgt werden. Solche Betriebe, die sich um diese existenziellen Dinge kümmern, kann man keinen undurchsichtigen Fonds und irgendwelchen Konsortien überlassen.
Das ganze Geschwafel vom
"demokratischen Sozialismus" ist nichts weiter als ein riesengroßer Ettikettenschwindel.
Entweder Demokratie
oder Sozialismus - beides zusammen funktioniert nicht, kann gar nicht funktionieren.
Das beginnt bereits damit, dass es keine Möglichkeit gibt, "demokratisch" über fremdes Eigentum und dessen Verwendung zu entscheiden. Über Eigentum und dessen Verwenung entscheidet/entscheiden der bzw die Eigentümer.
Deweiteren mit enteignetem Fremdeigentum kann keine Genossenschaft gegründet werden. Genossenschaften sind immer Zusammenschlüsse von Eigentümern, die ihr eigenes Eigentum/ihr Privateigentum
"zusammen legen" und gemeinschaftlich verwalten sowie über erwirtschaftete Gewinne (und deren) Verwendung gemeinschaftlich entscheiden. Da hat auch niemand hinein zukakeln, der nicht Mitglied der Genossenschaft ist und Eigentumsanteile hat.
Es ist wurscht, ob das gesamte Privateigentum vergesellschaftet - besser verstaatlicht - werden soll oder "nur" so genannte Schlüsselindustrien - Enteignung ist und bleibt Enteignung und die funktioniert niemals "demokratisch", weil keine Verfügungs- und Entscheidungsrechte an und über fremden Eigentum bestehen.
Daran führt auch noch so viel Schönrederei nicht vorbei!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen