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Iemonitor "Freiheit. Wir sind nicht in der Lage, Herkunft, Inhalt und Bedeutung all dessen zu kennen, was als Summe aller Informationen unserem Gehirn zur Verfügung stehen. Wir haben die Auswahl nur zum Teil selbst bestimmt. Deswegen sind wir keine freien Menschen. Wir müssen dennoch entscheiden. Und dazu sind wir frei— das ist ein viel realistischeres Menschenbild. "
Wir sind Menschen, weil wir uns der Verlegenheit, die hieraus entsteht, bewusst sind, und ihr nicht nur durch Handeln eine Inkonsequenz, sondern nur Unterlassen und Reflexion eine Konsequenz angedeihen lassen können.
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Wortwörtlich bedeutet Ratio Vernunft. Hierdurch ist Rationalität quasi Objektivität, weil die Gesamtheit aller Zwecke, auch der möglichen, und früheren, also auch der prinzipiellen, also auch denen, die hierüber hinaus keinen unmittelbaren Nutzen bringen, an das grenzt was überhaupt zu tun möglich ist.
Aber man kann Ratio auch als Logik verstehen. Hierdurch wird Rationalität zu einem äußerlich als subjektiv verstandenen, und empathisch nachvollzogenem Konzept. Das wäre in etwas, das 3x schwarzer Kater als individuelle Präferenzordnung bezeichnet.
Grundsätzlich kann man ein Handeln, welches irgendeinen erkennbaren Nutzen erbringt, obwohl es vorrangigen Zwecken, Logiken, Zielen, selbst Emotionen und Ästhetiken widerspricht, als rational, weil vernünftig bezeichnen, aber darum nicht unbedingt als logisch.
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Der Affekt ist ein Problem, weil er offensichtlich die Außerkraftsetzung subjektiver Handlungsbedingungen und Prioritäten, sowie ihrer Gewohnheiten bedeutet, zugunsten einer Verhaltensweise, die nicht anders begriffen werden kann, denn als fremdartig, exzessiv, ohne Kontext, und darum ohne einen erkennbaren Sinn.
Darum könnte ein Affekthandeln als irrationales Handeln kategorisiert werden, wenn auf den Affekt nicht Folgendes zuträfe :
Weil die Gesamtheit politischer Zwecke universal ist, gibt es absolut kein menschliches Verhalten, das nicht irgendeines weiteren Menschen politische oder soziale oder persönliche Zwecke erfüllt. Das bedeutet, so affektiv, so paraphil oder pathologisch und selbst aus subjektiver Perspektive sinnlos ein bestimmtes Verhalten ist, so kann dieses doch nicht mit einem kategorischen Beweis als ein Verhalten diskriminiert werden, welches nicht irgendwem nützt, oder irgendeines Menschen Begierden, oder Zwecken gerecht wird.
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Darum stimme ich grundsätzlich 3x schwarzer Kater zu, dass die Menge aller konkreten menschlichen Verhaltensweisen, ja sogar die Menge aller möglichen menschlichen Verhaltensweisen nur zum geringsten Teil überhaupt als irrational erachtet werden kann. In solchen Fällen handelte es sich m.E. um Verhalten, welches so paraphil oder morbide, oder destruktiv ist, dass die gesamten Zwecke, Nutzen, Neigungen und Begierden der Menschheit in ihrer Gänze hierunter nennenswert litten.
prime-pippo "Menschen haben bei ihren Handlungen seltenst eine Präferenzordnung im Kopf.......sie sind auch seltenst in der Lage, die Folgen ihrer Handlungen abzusehen...."
Falsch. Im Kopf haben Menschen diese Präferenzordnungen immer, nur in manchen Fällen ist sie weder
* reflektiert, also kein Gedankengang, noch
* explizit, also keine Handlungsdevise, noch
* implizit, also kein Bewusstsein, sondern
* rein affektiv, als exzessive, etwaig pathologische Handlung.
Im vierten Fall wäre nichts von dem, was die Handlung darstellt, vorher "im Kopf". Doch Menschen handeln selten so hochgradig affektiv.