adal hat geschrieben:
Aber wer sagt dir, was "das" Publikum wünscht?
die abgesetzten karten, wenn nötig die abgesetzten karten gleicher oder ähnlicher aufführungen als schätzung heranziehen. auch andere trendindikatoren wie bspw. bücherranglisten können ein indikator dafür sein, was die leute derzeit interessiert.
gallerie hat geschrieben:
...Deutschland ist das Land der Dichter und Denker, und mit diesen kulturellen Errungenschaften sollten wir durch Streichungen nicht hemmungslos unsere kulturellen Wurzeln abhacken.
bist nicht ausgewandert? damit hast du offenkundig gezeigt, dass dir das steuerfinanzierte allgemeinwesen in deutschland nicht allzuwichtig ist. du zahlst deine steuern woanders. was kümmert es dich, was wir mit unseren steuergeldern machen?
blackbox hat geschrieben:
Zwei Zahlen hätte ich allerdings schon:
Etwa 95 Euro legt der Staat auf jedes verkaufte Theaterticket drauf.
aus den links von adal ist ersichtlich, dass die landes- uind kommunalen theatersubventionen bei 2,01 mrd. euro liegen (und tendenziell steigen). die kohleindustrie ist hierzulande der größte einzelsubventionsposten. der bund zahlt lt.
subventionsbericht der bundesregierung 2010 1,554 mrd. euro für kohlesubventionen. einzelne länder legen da noch einmal bis zu einer halben milliarde drauf. unter dem strich haut der deutsche staat mehr für theater raus als für die vielgescholtene kohleindustrie. unterhaltung und provokation stellt also den größten subventionsposten im land. angesichts der bundes-, landes- und kommunalen finanzen ein untragbarer zustand, den man nicht beibehalten kann und darf.
die zahlen zu theatersubventionen sind ein schlag ins gesicht jedes steuerzahlers.
claud hat geschrieben:
In den Hochschulen Schauspielerei (ein Großteil der Schausteller ist ausgebildet), Bühnenbau, Regie, Kunst, Lichttechnik etc lehren, aber gleichzeitig die dafür erforderlichen Institutionen plätten, die man dafür braucht?
wer spricht denn gleich von plätten? die theater müssen nur lernen, sich an marktgesetze zu halten. keine absurden aufführungen und provokationen mehr, die kaum jemand sehen will. sollen sie die themen so wählen, dass die breite masse damit etwas anfangen kann und das zu preisen anbieten, die dem theaterbesucher der theaterbesuch
wert ist anstatt auf kosten der steuerzahler. die theater müssen auch mal anfangen auf die kostenseite zu achten und wenn eine bestimmte qualifikation aufgrund mangelnder gesamtnachfrage nach theaterkarten nicht gefragt ist, dann muss sich das eben auch mal im lohn niederschlagen und so zur abwanderung der qualifizierten an einem theater führen, was dieses wiederum den aufführungsplan in qualitativer hinsicht und den ausstattungsbedarf überdenken lassen sollte.
man muss auch mal die relationen im auge behalten. du wirst sicher nicht erleben, dass ich etwas gegen zoosubventionen habe. in einer ähnlichen diskussion im alten PF, habe ich mal die subventionen pro karte von zoos nachvollzogen. ~2,50 euro pro karte. bei einem theater fängt das bei 100 euro an. irgendwann muss man den leuten auch mal klar sagen, dass sie maß halten sollen und auf die kosten achten müssen. jeder zoo ist bemüht kostendeckend zu arbeiten, zeit, dass das die herren schausteller auch machen.
claud hat geschrieben:
Das Argument ist, dass ein freier Künstler, welcher nicht an gewissen finanzielle folgen Gebunden ist, eher zum experimentieren neigt und dafür sorgt, dass die Kunst sich weiterentwickelt und nicht an der Stelle stehen bleibt.
der künstler kann seiner phantasie herzlich gern in seiner freizeit frönen, doch aber nicht auf steuerkosten.