Ich übertrage mal einige Beiträge vom Minarettenverbot-Strang hierher, um die dortige Diskussion nicht weiter aus dem eigentlichen Themeninhalt zu zerren.
BruceLee hat geschrieben:Lohnt sich nicht darüber in diesem Forum zu diskutieren. Zu wenig los was die direkten Beteiligten anbelangt. Zudem sind die (West) Europäer eh immer auf Seiten der Separatisten und Islamisten, wenn es hauptsache nur gegen die Türken geht
Talyessin hat geschrieben:Genau das stellt aber dein Problem der Denkweise dar. Du beziehst jede Kritik am Problem Kurden automatisch als Antitürkisch - dann bist aber selbst schuld.
Nein! Denn ich unterstelle den Europäern ja nicht einmal eine Absicht darin. Fakt ist, dass zumindest hier in Deutschland die PKK erst dann negativ wahrgenommen wurde, als sie anfingen auch hier ihr wahres Gesicht zu zeigen indem sie Autobahnen blockierten, sich selbst in Flammen setzten und türkische Konsulate stürmten. Vorher nahm man sie immer nur als die armen von den barbarischen Türken unterdrückten Opfer wahr. Wie kann es dann sein, dass die Kurden unterdrückt wurden, wenn mindestens die Hälfte von ihnen loyale Staatsbürger der Türkei sind, die sich gerne als Türken bezeichnen und die andere Hälfte der anderen Hälfte wenn auch nicht ganz zufrieden mit einigen Ungerechtigkeiten der türkischen Politik, die es selbstverständlich auch gab, rein gar nichts mit der PKK zu tun haben? Noch immer halte ich das für einen grossen Fehler von manchen bei dem Begriff PKK direkt alle Kurden zu implizieren. Hier muss man ganz klar und deutlich dazwischen differenzieren. Was die Islamisten anbelangt, war den EU-Staaten doch die Vergangenheit der Erdogan-Clique von Anfang an bekannt gewesen und trotzdessen hat man diesen den Weg für die EU-Beitrittsverhandlungen geebnet und wundert sich im nachhinein Scheinheilig über die schleichende Islamitisierung in der Türkei und auch hierzulande. Das alles hat nichts mit meinem angeblichen empfinden zu tun, ich würde all dies als Anti-Türkisch betrachten. Anti-Laizistisch und Separatistisch treffen es hier eher auf den Punkt.
Thomas I hat geschrieben:Na ja - also die Idee Teile der Türkei abzuspalten halte ich für unsinnig - und ich denke schon, dass ich Westeuropäer bin.
Ich wäre immernoch dafür die Türkei zu eine mehrsprachigen Bundesstaat der westlichen Turkvölker und Kurden umzudefinieren und so auf Dauer den heutigen Nordirak und Azerbeidschan mit der Türkei zu fusionieren.
Vielleicht könnte man dem ohnehin geschwächten Georgien auch noch die Siedlunsgebiete der Karapapaken in der Region Samzche-Dschawachetien und im im Gebiet um Marneuli abnehmen und auf Bergkarabach verzichten wenn Armenien eine Landverbindung von Nachitschewan ins heutige Azerbaidschan dafür rausrückt.
Also im nachhinein hat sich herausgestellt, dass die Kurdenführer Talabani und Barzani im Irak während der Saddam-Zeiten Geheimgespräche mit der damaligen Özal-Regierung führten, worin es darum ging, dass sie sich gerne der Türkei anschliessen wollten - in so einer Art bundesstaatlichen Konföderation, um, meiner festen Überzeugung nach, hauptsache von Saddam loszukommen. Allerdings gab es zu der Zeit schon auch riesen Probleme mit den separatistischen Kurden in der Türkei und Özal hat wirklich gut daran getan dieses Angebot trotz des Ölvorkommens abzulehnen, wenn man sich im nachhinein wieder anschauen musste, wie sich Barzani und Talabani ggü. der Türkei verhielten, als sie sich noch ganz unter dem Schutz der Bush-Regierung wähnten. Ich will die Nordiraker nicht und mindestens 99% der Türken ganz sicher auch nicht.
Mittlerweile treiben die Separatisten nicht nur im Südosten, sondern in fast allen Gegenden der Türkei ihr Unwesen. Ich bin jetzt so weit, dass ich überglücklich darüber wäre, wenn die sich nach einer Gebietsabtretung vom Rest des Landes dorthin verpissen würden, wenn schon die derzeitige Regierung dieses Gesindel mit Samthandschuhen anfasst. Von einer Autonomie oder ähnliches halte ich überhaupt nichts. Sollen sie sich doch selbst durchfüttern.
Die Idee, das Gebiet zwischen Nachitschewan und Aserbaidschan gegen Berg-Karabach einzutauschen finde ich echt Klasse. Wenn sich Aserbaidschan und Armenien darauf einigen könnten, wäre das echt toll. Dann gäbe es auch keinen Grund mehr die türkische Grenze zu Armenien geschlossen zu halten. Die Völkermord- oder nicht-Debatte spielte dabei sowieso keine Rolle und könnte Separat weiter behandelt, bzw. aufgearbeitet werden. Allerdings würden sich die Armenier wenn überhaupt, nur darauf einlassen wenn auch Aserbaidschan Armenien eine direkte Landverbindung zu Berg-Karabach ermöglicht, so dass Berg-Karabach nicht abgeschottet mitten in Aserbaidschan existiert. Das sind aber Fragen die in Verhandlungen durchaus gelöst werden könnten. Danach könnte ich mir durchaus eine Verschmelzung mit den Azeris vorstellen, denn wir nennen uns eh: Ein Volk in/mit zwei Staaten.
Dass mit Georgien wäre meiner Meinung nach auch möglich, jedoch gäbe es da ein sehr grosses Hindernis Namens Russland. Ich mag die Georgier und würde mir durchaus eine Konföderationen mit ihnen wünschen. Ich mag eigentlich mit Ausnahme von dreizehn und einigen ähnlich verblendeten Waschweiber auch die Armenier und könnte mir nach der Beilegung der vorhandenen Konflikte auch durchaus eine Konfödarationen mit ihnen vorstellen, aber auf der anderen Seite bin zunächst einmal dafür, erst mal die innenpolitischen Probleme zu beseitigen, anstatt noch mehr Probleme ins Land zu holen. Genau deswegen bin ich nämlich auch ein absoluter Gegner von der Visafreiheit mit Syrien, Libyen, Albanien und neuerdings auch mit Jordanien + den vielen anderen islamischen Ländern, die unter der AKP garantiert noch folgen werden. Auch meine EU-Beitrittsablehnung beruht sich unter Anderem auf die vielen innenpolitischen Probleme der Türkei, die m. E. n. absoluten Vorrang haben. Das ultimativste Problem was schnellstmöglich beseitigt werden muss ist eh die AKP.