Immer weniger Staatsangestellte

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Olifant
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Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Olifant »

Ob der Weg des Outsourcings und zur Arbeitsverdichtung der richtige ist und die Bürger einen Öffentlichen Dienst bekommen, der den Anforderungen gerecht werden kann? ngesichts aktueller Zahlen habe ich da so meine Zweifel...

Wieviel und welchen Öffentlichen Dienst brauchen wir?

" Frankfurt/Wiesbaden (AP) Die Zahl der Staatsdiener schrumpft immer
mehr: 4,5 Millionen Menschen waren Mitte 2008 bei Bund, Ländern und
Gemeinden beschäftigt und damit rund ein Drittel weniger als zur
Zeit der Wiedervereinigung, wie das Statistische Bundesamt am
Montag in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber Mitte 2007 betrug der
Personalabbau im öffentlichen Dienst knapp ein Prozent, gegenüber
Mitte 1998 gut zehn Prozent. "
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Cash!
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Cash! »

Wenn man die Bürokratie doch im gleichen Maße abgebaut hätte.

Aber so haben immer weniger Staatsangstellte immer mehr bürokartische Petitessen abzuarbeiten!
Zuletzt geändert von Cash! am Mo 22. Jun 2009, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Johann
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Johann »

Olifant hat geschrieben:Ob der Weg des Outsourcings und zur Arbeitsverdichtung der richtige ist und die Bürger einen Öffentlichen Dienst bekommen, der den Anforderungen gerecht werden kann? ngesichts aktueller Zahlen habe ich da so meine Zweifel...

Wieviel und welchen Öffentlichen Dienst brauchen wir?

" Frankfurt/Wiesbaden (AP) Die Zahl der Staatsdiener schrumpft immer
mehr: 4,5 Millionen Menschen waren Mitte 2008 bei Bund, Ländern und
Gemeinden beschäftigt und damit rund ein Drittel weniger als zur
Zeit der Wiedervereinigung, wie das Statistische Bundesamt am
Montag in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber Mitte 2007 betrug der
Personalabbau im öffentlichen Dienst knapp ein Prozent, gegenüber
Mitte 1998 gut zehn Prozent. "
Wieviele Mitarbeiter bei der Post/Telekom und der Bahn wurden bei dieser Vergleichsrechnung berücksichtigt?
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Olifant
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Olifant »

Johann hat geschrieben: Wieviele Mitarbeiter bei der Post/Telekom und der Bahn wurden bei dieser Vergleichsrechnung berücksichtigt?
KA
eluveitie

Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

Olifant hat geschrieben: Wieviel und welchen Öffentlichen Dienst brauchen wir?
Keine.
Olifant hat geschrieben: 4,5 Millionen Menschen waren Mitte 2008 bei Bund, Ländern und Gemeinden beschäftigt
Mit anderen Worten: acht Leute gehen arbeiten, damit der neunte beim Staat angestellt werden kann. Würden diese acht Leute dem neuten das Gehalt einfach so zahlen, kämen sie wahrscheinlich sogar besser weg, weil diese neunte Person dann keine weiteren Kosten mehr verursacht.
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ralphon
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von ralphon »

eluveitie hat geschrieben:Würden diese acht Leute dem neuten das Gehalt einfach so zahlen
Tun sie doch. Bei mir mußte noch kein Steuereintreiber aufkreuzen. Bei den meisten auch nicht. :dunno:
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jack000
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von jack000 »

eluveitie hat geschrieben:
Keine.



Mit anderen Worten: acht Leute gehen arbeiten, damit der neunte beim Staat angestellt werden kann. Würden diese acht Leute dem neuten das Gehalt einfach so zahlen, kämen sie wahrscheinlich sogar besser weg, weil diese neunte Person dann keine weiteren Kosten mehr verursacht.
Nun, die kratzen sich ja nicht den ganzen Tag nur am Hintern (Auch wenn die Privatwirtschaft häufig effektiver organisiert ist), so machen die i.d.R. sinnvolle Jobs.
=> z.B. Wenn ich in Gefahr bin und Hilfe brauche (oder jemand anderes) bin ich froh, dass es Staatsdiener (Polizisten) gibt, die dann zur Hilfe eilen und nicht eine Privatfirma, die erstmal prüft ob ich das überhaupt bezahlen kann.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

jack000 hat geschrieben: => z.B. Wenn ich in Gefahr bin und Hilfe brauche (oder jemand anderes) bin ich froh, dass es Staatsdiener (Polizisten) gibt, die dann zur Hilfe eilen und nicht eine Privatfirma, die erstmal prüft ob ich das überhaupt bezahlen kann.
Für solche Fälle gibt es Versicherungen.
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jack000
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von jack000 »

eluveitie hat geschrieben:
Für solche Fälle gibt es Versicherungen.
Wie meinst du das ? Private Versicherung für Privatpersonen gegen Alltagskriminalität ?
Ich glaube nicht, dass das hinhaut ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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daimos
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von daimos »

eluveitie hat geschrieben:
Für solche Fälle gibt es Versicherungen.
Und die wollen massenhaft insolvente oder knipperige Kunden? Was sollen das für Versicherungen sein? :blink:
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Olifant
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Olifant »

eluveitie hat geschrieben: Keine.
Private Feuerwehr? "Oh, Verzeihung, sie haben die Monatsprämie nicht entrichtet. Leider können wir nicht einschreiten, um ihr Haus zu löschen und ihre Familie vor dem Feuertod zu bewahren"...

Private Rechtsprechung? "Na na na, Herr Angeklagter. Wir kommen sie daraif, hier das Recht auf Bestellung eines Verteidigers einzufordern? Sie haben ja nicht mal den Jahresbeitrag für das Rechtssystem eingezahlt!"

und und und... Was für ein Käse.
Zuletzt geändert von Olifant am Di 23. Jun 2009, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Isebrandt
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Isebrandt »

jack000 hat geschrieben:
Wie meinst du das ? Private Versicherung für Privatpersonen gegen Alltagskriminalität ?
Ich glaube nicht, dass das hinhaut ...
Richtig, Jacko.
Aber man sollte doch zunächst wieder einmal vernünftig differenzieren.
Zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Aufgaben einerseits und arbeitsrechtlichem Status derjenigen, die diese Aufgabe erledigen, andererseits.

Was den von Dir angesprochenen Bereich der inneren Sicherheit angeht, Jacko, so zählt dieser zu den hoheitlichen Befugnissen eines Staates, die schon aus rechtstaatlichen Erwägungen zweifelsfrei öffentlich-rechtlich ausgestaltet sein müssen und auch nur von öffentlich Bediensteten ausgeübt werden sollten.

Felder, auf denen der Staat hingegen teilweise noch nichthoheitlich im Rahmen der Daseinsvorsorge tätig wird, wie z.B. bei Stadtwerken zur Stromversorgung, Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung oder der Abfallbeseitigung könnten auch an Unternehmen vergeben werden, die nicht an das öffentliche Tarifrecht gebunden sind.

Nur, warum? Wenn nicht allein zum Abbau von Arbeitnehmerrechten mit dem Ziel der Profitmaximierung durch scheinbare Personalkostensenkung.

Nur sind gerade die oben genannten Felder der Ver- und Enstorgung wie m.E. auch das Gesundheitswesen Kernbereiche, die menschliche Grundbedürfnisse absichern und die nicht dem Wettbewerb unterworfen werden sollten.

Nicht ohne Grund tragen sich doch immer mehr Kommunen nach dem Verschleudern ihres Tafelsilbers gerade in diesen Bereichen mit dem Gedanken der Re-Kommunalisierung.
Dortmund und Bochum kaufen den privaten Wasserversorger Gelsenwasser zurück.
In Hamburg wird intensiv über die Wiedereinrichtung eigener Stadtwerke diskutiert.

Nicht weniger Staat, sondern mehr Staat ist gefragt.
Und dabei ist „Staat“ in seinem besten und eigentlichen Sinne gemeint. Nämlich als Garant zur Sicherstellung staatsbürgerlicher Grundbedürfnisse.
Collar turned up, back straight, chest stuck out, he glided into the arena as if he owned the fucking place.
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

jack000 hat geschrieben: Wie meinst du das ? Private Versicherung für Privatpersonen gegen Alltagskriminalität ?
Ich glaube nicht, dass das hinhaut ...
Wahrscheinlicher ist, dass die Eigentümer von Gütern, wie Mietshäusern, Einkaufszentren oder Verkehrsmitteln, eigene Wachdienste zum Schutz der Bürger anstellen werden. Oder würdest Du in ein Miethaus einziehen, dass dafür bekannt ist, regelmäßig ausgeraubt zu werden, bloß weil es dort keinen Polizeischutz gibt?

Eine private Versicherung für Privatpersonen gegen (Alltags-)Kriminalität gibt es im Übrigen heute schon und wird üblicherweise von Bodyguards angeboten.
Zuletzt geändert von eluveitie am Di 23. Jun 2009, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
eluveitie

Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

daimos hat geschrieben: Und die wollen massenhaft insolvente oder knipperige Kunden? Was sollen das für Versicherungen sein? :blink:
Insolvente Kunden brauchen wohl kaum eine Versicherung gegen Diebstahl und knipperige Kunden tragen das Risiko aufgrund eigener Entscheidung selbst.
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

Olifant hat geschrieben: Private Feuerwehr? "Oh, Verzeihung, sie haben die Monatsprämie nicht entrichtet. Leider können wir nicht einschreiten, um ihr Haus zu löschen und ihre Familie vor dem Feuertod zu bewahren"...
Wahrscheinlicher ist, dass die Eigentümer von Mietshäusern ein Interesse haben, für ihre Gebäude eine Brandschutzversicherung abzuschließen.
Olifant hat geschrieben: Private Rechtsprechung? "Na na na, Herr Angeklagter. Wir kommen sie daraif, hier das Recht auf Bestellung eines Verteidigers einzufordern? Sie haben ja nicht mal den Jahresbeitrag für das Rechtssystem eingezahlt!"
Es ist denkbar unwahrscheinlich, dass ein Gericht, welches den Angeklagten (oder auch nur irgendwem) die anwaltschaftliche Vertretung versagt, überhaupt irgendwelche Kunden bekäme.
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Olifant
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Olifant »

eluveitie hat geschrieben: 1. Wahrscheinlicher ist, dass die Eigentümer von Mietshäusern ein Interesse haben, für ihre Gebäude eine Brandschutzversicherung abzuschließen.

2. Es ist denkbar unwahrscheinlich, dass ein Gericht, welches den Angeklagten (oder auch nur irgendwem) die anwaltschaftliche Vertretung versagt, überhaupt irgendwelche Kunden bekäme.
1. Prima, das nutz im Ernstfall sicher was, dass man die Kosten für die verbrannten Familienangehörigen erstattet bekommt.

2. Wenn es profitorientiert arbeitet ist gar nichts ausgeschlossen.
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bakunicus
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von bakunicus »

eluveitie hat geschrieben:
Insolvente Kunden brauchen wohl kaum eine Versicherung gegen Diebstahl und knipperige Kunden tragen das Risiko aufgrund eigener Entscheidung selbst.
geht's noch ?

wer arm ist braucht erst recht eine vertretung in fragen diebstahl, weil es um sein existenzminimum geht.

dieser beitrag ist ein großartiges beispiel für geradezu unerträgliche arroganz.


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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

bakunicus hat geschrieben: wer arm ist braucht erst recht eine vertretung in fragen diebstahl, weil es um sein existenzminimum geht.
Darum geht es doch gar nicht. Das persönliche Risiko für den Inhalt des eigenen Portemonnaies trägt auch heutzutage bereits jeder selbst.
eluveitie

Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

Olifant hat geschrieben: Prima, das nutz im Ernstfall sicher was, dass man die Kosten für die verbrannten Familienangehörigen erstattet bekommt.
Wieso sollte die Feuerwehr mit dem Löschen warten, bis Deine Angehörigen gestorben sind? Das ist doch absurd.
Olifant hat geschrieben: Wenn es profitorientiert arbeitet ist gar nichts ausgeschlossen.
Weshalb sollte ein Gericht durch eine miserable Rechtsprechungspraxis seine eigene Existenz aufs Spiel setzen?
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Olifant
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Olifant »

eluveitie hat geschrieben: 1. Wieso sollte die Feuerwehr mit dem Löschen warten, bis Deine Angehörigen gestorben sind? Das ist doch absurd.

2. Weshalb sollte ein Gericht durch eine miserable Rechtsprechungspraxis seine eigene Existenz aufs Spiel setzen?
1. Weil die Feuerwehr gar nicht erst kommt, wenn man sie nicht bezahlen kann.

2. Ein solches Gericht würde nach öknomischen Prinzipien tätig sein und hätte kein Interesse an korrekter Rechtsprechung...

Deine Vorstellungen sind schlicht absurd.
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bakunicus
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von bakunicus »

eluveitie hat geschrieben:
Darum geht es doch gar nicht. Das persönliche Risiko für den Inhalt des eigenen Portemonnaies trägt auch heutzutage bereits jeder selbst.
das stimmt.

aber als armer kann ich meinem anliegen mit hilfe von prozesskostenbeihilfe geltung verschaffen.

eine privatisierte justiz ist unvorstellbar, weil der einfluß nicht mehr vom volk und einer verfassung ausgehen würde, sondern von den privaten geldgebern.

das wäre eine diktatur des geldes.
und gerade bei dir habe ich dieses geradezu perverse anliegen schon öfter herausgelesen.

gegen einen solchen staat würde ich mit allen mitteln bis zum letzten atemzug kämpfen.

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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Olifant »

bakunicus hat geschrieben: aber als armer kann ich meinem anliegen mit hilfe von prozesskostenbeihilfe geltung verschaffen.
Nicht nur das. Du hast auch Anspruch auf andere staatliche Dienstleistungen wie Strafverfolgung etc...
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

Olifant hat geschrieben: Weil die Feuerwehr gar nicht erst kommt, wenn man sie nicht bezahlen kann.
Wahrscheinlicher ist, dass die Eigentümer von Mietshäusern ein Interesse haben, für ihre Gebäude eine Brandschutzversicherung abzuschließen.

Täusche ich mich oder habe ich das bereits geschrieben? :dunno:
Olifant hat geschrieben: Ein solches Gericht würde nach öknomischen Prinzipien tätig sein und hätte kein Interesse an korrekter Rechtsprechung...
Ein solches Gericht bekäme keine Kunden mehr, würde es nicht anständig entscheiden - gegen dieses ökonomische Prinzip kann es nicht verstoßen.
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Olifant
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Olifant »

eluveitie hat geschrieben: 1. Wahrscheinlicher ist, dass die Eigentümer von Mietshäusern ein Interesse haben, für ihre Gebäude eine Brandschutzversicherung abzuschließen.

2. Ein solches Gericht bekäme keine Kunden mehr, würde es nicht anständig entscheiden - gegen dieses ökonomische Prinzip kann es nicht verstoßen.
1. Ja und? Auch heute greifen Versicherungen nicht immer. "Sorry, der Monatsbeitrag ist nicht eingegangen. Sicher finden Sie im Vorgarten einen Eimer zum Löschen". Im Übrigen treten Versicherungen nach entstandenem Schaden an, der Staat aber auch, um es gar nicht zum Schaden kommen zu lassen.

2. Unsinn. Jeder Kläger würde sich das Gericht aussuchen, das seinen Anliegen am besten gerecht wird. Man hätte die vollkommene Verdrehung dessen, was man unter einem Rechtsstaat versteht.
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

bakunicus hat geschrieben: aber als armer kann ich meinem anliegen mit hilfe von prozesskostenbeihilfe geltung verschaffen.
Das ist wahr - doch auch die Prozesskostenhilfe hierzulande ist abhängig von den unterstellten Erfolgsaussichten im Prozessfalle.

Dir würde kaum Prozesskostenhilfe gewährt, wolltest Du jemanden dafür verklagen, dass er Dir die drei Millionen Euro, die Du im Portemonnaie gehabt zu haben behauptest, erstattet, weil eine solche Klage aussichtslos wäre.
bakunicus hat geschrieben: gegen einen solchen staat würde ich mit allen mitteln bis zum letzten atemzug kämpfen.
Es gäbe keinen Staat, gegen Du kämpfen könntest, wenn die Menschen all ihre Anliegen privat organisieren würden.
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

Olifant hat geschrieben: "Sorry, der Monatsbeitrag ist nicht eingegangen. Sicher finden Sie im Vorgarten einen Eimer zum Löschen".
Wahrscheinlicher ist, dass die Eigentümer von Mietshäusern ein Interesse haben, für ihre Gebäude eine Brandschutzversicherung abzuschließen.

Kannst Du Dir diesen Satz nicht einfach auf eine Kassette sprechen - das würde Dir erlauben, ihn ohne mein Zutun immer wieder aufsagen zu lassen.
Olifant hat geschrieben: Jeder Kläger würde sich das Gericht aussuchen, das seinen Anliegen am besten gerecht wird.
Ein Gericht, welches bloß Kläger, aber keine Angeklagten hat, hätte nichts zu entscheiden.
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bakunicus
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von bakunicus »

eluveitie hat geschrieben: Es gäbe keinen Staat, gegen Du kämpfen könntest, wenn die Menschen all ihre Anliegen privat organisieren würden.
das ist doch lächerlich ..

jeder große konzern ist faktisch schon ein staat im staat.

wenn du meinst mit dem adjektiv "privat" hätte sich jede bürokratie erledigt, bist du auf dem holzweg.

im gegenteil; jeder willkür wäre in einer hierarchie des geldes tür und tor geöffnet, und nur diejenigen, welche in elitären zirkeln einsame entscheidungen treffen wären davon befreit.

und da macht es dann auch keinen unterschied, ob du in der verwaltungseinheit wolfsburg/VW lebst, oder in nordkorea.

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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Olifant »

eluveitie hat geschrieben: Kannst Du Dir diesen Satz nicht einfach auf eine Kassette sprechen...
Schade, Du gehts also auf Arguemnet nicht ein...
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

bakunicus hat geschrieben: jeder große konzern ist faktisch schon ein staat im staat.
Das ist organisations-soziologisches Argument, kein politisches.
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von bakunicus »

eluveitie hat geschrieben:
Das ist organisations-soziologisches Argument, kein politisches.
:rofl:

und der unterschied ist welcher ?

bitte eine einfache antwort und kein philosophisches geschwurbel ...

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daimos
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von daimos »

eluveitie hat geschrieben:Insolvente Kunden brauchen wohl kaum eine Versicherung gegen Diebstahl und knipperige Kunden tragen das Risiko aufgrund eigener Entscheidung selbst.
Arcandor brauch also keine Versicherung gegen Diebstahl? :blink: Ich weiß ja nicht, ob du noch nie bei Karstadt & Co. warst, aber da gibt's für Diebe dann doch noch einiges zu holen. :mrgreen:
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

Olifant hat geschrieben: Schade, Du gehts also auf Arguemnet nicht ein...
Wie bitte? Du hast dreimal dasselbe Argument vorgetragen - ist Dir nie der Gedanke gekommen, dass es keinen Sinn macht, immer die gleiche Frage zu stellen, wenn man nicht immer die gleiche Antwort erhalten möchte?
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Olifant »

eluveitie hat geschrieben: Wie bitte? Du hast dreimal dasselbe Argument vorgetragen - ist Dir nie der Gedanke gekommen, dass es keinen Sinn macht, immer die gleiche Frage zu stellen, wenn man nicht immer die gleiche Antwort erhalten möchte?
Ich gebe die Hoffnung nie auf, dass Diskutanten in einem Diskussionsforum an Diskussionen interssiert sind.

Btw. Wieso senken eigentlich Hausratversicherungen nicht die Diebstahlquote? Warum verhindern Krankenversicherungen keine Krankheiten? Warum haben wir trotz KFZ-Versicherungen noch Unfälle? Die kriegt das einfach nicht hin, die Privatwirtschaft...
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

bakunicus hat geschrieben: und der unterschied ist welcher ?
www.google.de, Suchbegriff: Organisationssoziologie.
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

Olifant hat geschrieben: Btw. Wieso senken eigentlich Hausratversicherungen nicht die Diebstahlquote? Warum verhindern Krankenversicherungen keine Krankheiten? Warum haben wir trotz KFZ-Versicherungen noch Unfälle?
Weil die Zusammenhänge andere sind. Es gibt Hausratsversicherungen, weil es Diebstähle gibt. Es gibt Krankenversicherungen, weil es Krankheiten gibt. Es gibt KFZ-Versicherungen, weil es Unfälle gibt.

Und - damit hast Du wahrscheinlich nicht gerechnet - es gibt Brandschutzversicherungen, weil es Brände gibt.
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von Olifant »

eluveitie hat geschrieben: Und - damit hast Du wahrscheinlich nicht gerechnet - es gibt Brandschutzversicherungen, weil es Brände gibt.
Und die unterhalten dann eigene Brandwachen oder wie? Also mal ehrlich, kommt Dir das nicht albern vor? Das könnten doch schon heute zum Schutz vor Brandschäden tun...
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von daimos »

eluveitie hat geschrieben:Weil die Zusammenhänge andere sind. Es gibt Hausratsversicherungen, weil es Diebstähle gibt. Es gibt Krankenversicherungen, weil es Krankheiten gibt. Es gibt KFZ-Versicherungen, weil es Unfälle gibt.

Und - damit hast Du wahrscheinlich nicht gerechnet - es gibt Brandschutzversicherungen, weil es Brände gibt.
Du beschreibst genau eines: Reaktion, Symptom-Bekämpfung. Das können Versicherungen leisten. Nur die Ursachen der Symptome zu bekämpfen und zu verhüten, ist erstens nicht Aufgabe und zweitens - das ist viel wichtiger - gar nicht im Interesse der Versicherungen. Wer beraubt sich schon gern der eigenen Kundschaft?

Wir brauchen also nicht-profitorientierte Organisationen, die Straftaten etc. bekämpfen. Und nicht an irgendeiner Stelle aufhören, um sich ihren Verdienst zu sichern. Das ist der Staat. Und das werden kapitalistisch orientierte Privatunternehmen nie leisten können. Weil jedes im Idealbild ein homo oeconomicus ist. Und eine solche Einstellung ist, was Polizei angeht, ziemlich hinderlich.
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Re: Immer weniger Staatsangestellte

Beitrag von eluveitie »

daimos hat geschrieben: Nur die Ursachen der Symptome zu bekämpfen und zu verhüten, ist erstens nicht Aufgabe und zweitens - das ist viel wichtiger - gar nicht im Interesse der Versicherungen. Wer beraubt sich schon gern der eigenen Kundschaft?
Das Argument ist analytisch falsch.

Versicherungen haben ein Interesse daran, dass die Schäden, die sie zu regulieren haben, möglichst niedrig sind. Und genau deshalb haben alle bereits genannten Versicherungen Bonussysteme entwickelt, um das Schadensrisiko zu begrenzen, d.i. "verhütend" tätig zu werden. So gewähren Hausratsversicherungen Nachlässe, wenn der Versicherte sein Haus schützt. Es gibt Krankenversicherungen, die Zuzahlungen für bestimmte Arztuntersuchungen zahlen, wie zum Beispiel die Zahnprophylaxe. KFZ-Versicherungen gewähren Nachlässe für eine lange Schadenfreiheit - daher auch der Name Schadenfreiheitsrabatt übrigens.

Es ist also geradezu evident blödsinnig zu behaupten, eine Versicherung hätte ein Interesse daran, ein Haus niederbrennen zu lassen, anstatt den Feuerwehreinsatz zu bezahlen - noch dazu, wenn die einzige Dienstleistung genau darin besteht, diesen Feuerwehreinsatz zu bezahlen.

Das stichhaltigste Argument jedoch: Nähmen wir an, es gäbe eine Versicherung, die tatsächlich ausschließlich Schadensbegleichung betreibt, so zeigt allein Dein Bedürfnis nach Prävention bereits die Marktlücke für eine zweite Versicherung auf.

Einfach gesagt: Für alle in Nachfrage geronnene Bedürfnisse des Menschen wird sich jemand finden lassen, der ein entsprechendes Angebot machen kann.
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