Musik - Früher war alles besser?

Moderator: Moderatoren Forum 8

Antworten
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20859
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Früher war alles besser?

Beitrag von schokoschendrezki »

Realist2014 hat geschrieben: Montag 29. April 2024, 14:48 Beim Thema Musik muss ich energisch widersprechen ( und nein, ich meine jetzt nicht die "Neue deutsche Welle")
Ich dagegen sehe das ganz ähnlich. Abgesehen von einsamen Bands wie "The Smiths" ... 80er Jahre ist, was Pop und Rock anbetrifft, totaler Müll. Totaler Müll! Ich assoziiere damit vor allem Vokuhila-Haarschnitt, Schulterpolster und Diskokugel. Mein Gott! Was für eine Geschmacksverirrung! Früher war alles Mist!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Astrocreep2000
Beiträge: 3398
Registriert: Montag 30. November 2020, 13:23

Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Astrocreep2000 »

schokoschendrezki hat geschrieben: Montag 16. September 2024, 13:18 Ich dagegen sehe das ganz ähnlich. Abgesehen von einsamen Bands wie "The Smiths" ... 80er Jahre ist, was Pop und Rock anbetrifft, totaler Müll. Totaler Müll! Ich assoziiere damit vor allem Vokuhila-Haarschnitt, Schulterpolster und Diskokugel. Mein Gott! Was für eine Geschmacksverirrung! Früher war alles Mist!
Das Thema Musik wäre einen eigenen Thread wert... Die laut "Rolling Stone" 500 besten Alben der Musikgeschichte verteilen sich wie folgt:

1950er Jahre und davor – 29 Alben (5,8 %)
1960er Jahre – 126 (25,2 %)
1970er Jahre – 183 (36,6 %)
1980er Jahre – 88 (17,6 %)
1990er Jahre – 61 (12,2 %)
2000er Jahre – 13 (2,6 %)

In den Top 10 sind 6 Alben aus den 60ern, drei davon von den Beatles ... Passt.

Bei den 80ern muss man differenzieren: Der Pop der zweiten Hälfte des Jahrzehnts war schon von dem geprägt, was Du beschreibst. Das reichte so aber auch noch weit in die 90er, Stichwort "Euro Dance".

Die erste Hälfte der 80er war aber geprägt von enormer Kreativität! Allein das Erscheinen von digitalen Synthesizern und Drummachines eröffnete nicht nur neue Soundmöglichkeiten und schuf neue Genres, es setzte auch die "klassische" Rockmusik /Gitarre, Bass, Drums) unter Druck, "dagegen zu halten". Dadurch entstanden viele neue Stile und Genres.

Auch waren viele Pop-Helden/"Bravo"-Posterboys wie Duran Duran, Nik Kershaw, Kajagoogoo, Paul Young echte Bands/richtig gute Musiker. Da war noch nichts gecastet. Madonna oder Michael Jackson hatten die besten Studiomusiker der Szene im Studio für ihre Produktionen. Sting ging mit fantastischen Jazz-Musikern auf Tour. In den ersten Hälften der 80er hatte Popmusik ein wahnsinniges musikalisches Niveau erreicht, handwerklich wie kreativ.

Für "Metal" war es sogar das goldene Jahrzehnt: Was wäre das für eine Welt ohne Metallica, Slayer, Anthrax, Exodus, Megadeth? Oder Kreator? Ohne Death-Metal aus Florida? ;-)

Da könnten wir lange diskutieren...

schokoschendrezki hat geschrieben: Montag 16. September 2024, 14:09 Bands wie Nirvana und das Aufkommen von Platten-Labels wie Sub-Pop sprechen für sich. Es gab einen regelrechten Aufstand gegen Mainstream-Pop. Gegen Madonna oder Michael Jackson. Eine unglaubliche Erleichterung. Eine regelrechte Heilsgeschichte. Eine Erlösung. Die Welt befreit sich vom Mainstream-Pop. Man mag über die Musik von Nirvana oder Soundgarden denken was man will.
... nö, da kann es keine zwei Meinungen geben. Meine Teenie-Tochter entdeckt gerade "Nirvana". Davor hatte sie eine Beatles-Phase, davor Queen, davor Michael Jackson ;-)

Ja, die 90er waren geil, weil plötzlich "alles erlaubt" war. Auf unseren Abi-Partys waren Nirvana und die RHCP der Türöffner dafür, dass plötzlich auch AC/DC gespielt wurde, Led Zeppelin, Sabbath. Es gab ein regelrechtes 70s-Rock-Revival. Gleichberechtigt (!) neben Dr. Alban, Roxette und Right Said Fred ... Und dann auch bald "Rage Against The Machine". Es war halt eine sehr bunte, vielfältige Zeit. Aber so richtig "neu" war Grunge ja auch nicht, da steckte schon viel 70er drin. Und kein Kurt Cobain ohne Beatles, klar.

Die 90er waren für mich aber das Jahrzehnt, in dem ich zuletzt was wirklich Neues entdeckte. Seitdem wird weitgehend "recycelt". Geht natürlich auch alles Hand in Hand mit den Themen Digitalisierung/MP3, Streaming, Algorithmen und so weiter.
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 17364
Registriert: Montag 10. September 2012, 13:18

Re: Früher war alles besser?

Beitrag von firlefanz11 »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:26 Das Thema Musik wäre einen eigenen Thread wert...
Zum Thema von wegen 80er wären nur Müll gewesen sag ich nur ein Wort: DeMo...!!!
nuff said...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20859
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Früher war alles besser?

Beitrag von schokoschendrezki »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:26 Die 90er waren für mich aber das Jahrzehnt, in dem ich zuletzt was wirklich Neues entdeckte. Seitdem wird weitgehend "recycelt". Geht natürlich auch alles Hand in Hand mit den Themen Digitalisierung/MP3, Streaming, Algorithmen und so weiter.
Dazu nur mal zwei Beispiele zum Überdenken. Conor Oberst/Bright Eyes/Desaperecidos/Commander Venus. Alles irgendwie mit Conor Oberst verbunden. Das ist für mich prototypisch für die Nuller Jahre. Herausragend. Das Album "I'm wide awake, its morning" (2005) ist der Höhepunkt. Der Albumtitel spricht für sich.

Dann: Robert Plant. Ex-Led-Zeppelin-Frontmann. Ein Rock-Barde, der nicht einfach seine eigene Legende weiterspinnt nach dem Motto "Früher war alles besser". Irgendwann in den 10er Jahren habe ich den auf einem Festival in Budapest erlebt. Ganz andere Richtung: Richtung Trip-Hop, Massive Attack, Portishead. Ich war begeistert!

Und nix war enttäuschender für mich als eines der letzten Pink-Floyd-Konzerte. In Lissabon. Ich hatte zufällig eine Karte von einem VW-Manager bekommen. Und war irgendwie im Promi-Bereich gelandet. Lauter widerliche sekttrinkende selbstzufriedene Babyboomer. Auch wenn ich selbst zu dieser Gruppe gehöre. Ich will nicht zu dieser Gruppe gehören! Ich will auch nix mit solchen Beeindruckungsshows wie der von Pink FLoyd (oder Gilmour solo) zu tun haben. Bombast ist das letzte! Nur weniges war früher in Hinsicht auf Musik besser. Bob Dylan, Frank Zappa oder Miles Davis. Am besten mit dem Rücken zum Publikum.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Astrocreep2000
Beiträge: 3398
Registriert: Montag 30. November 2020, 13:23

Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Astrocreep2000 »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 14:59 Dazu nur mal zwei Beispiele zum Überdenken. Conor Oberst/Bright Eyes/Desaperecidos/Commander Venus. Alles irgendwie mit Conor Oberst verbunden. Das ist für mich prototypisch für die Nuller Jahre. Herausragend. Das Album "I'm wide awake, its morning" (2005) ist der Höhepunkt. Der Albumtitel spricht für sich.
Das sind sicher schöne Sachen dabei - das "Neue" entschließt sich mir aber nicht. Was ja aber auch kein Wunder ist, denn Musik entsteht ja nicht im luftleeren Raum und jeder Musiker hat(te) bewussten und unbewussten Zugriff auf das, was vor ihm entstanden ist. Dass es - entgegen meiner Aussage - in Nischen (!) auch neue Dinge entstehen, liegt auf der Hand. Mein Maßstab ist da aber eher: Schafft es die Musik Dank ihrer Qualität auch raus aus der Nische? Das geschieht eben immer seltener und ist schwieriger, da Pop heute nicht nur kaum neu zu erfinden ist, sondern einfach nicht mehr so eine Bedeutung für junge Menschen hat, wie seit den 60ern bis in die 90er hinein.

Musik ist ja für viele Jugendliche heute zu "Funktionsmusik" verkommen, wer identifiziert sich heute noch über Musik? An die Stelle der früheren Pop- und Rockstars sind heute YouTube und Influenzier getreten. Ob Pop und Rock jemals wieder diese gesamtgesellschaftliche Bedeutung und Wucht haben wir, wie seit den 60ern bis in die 90er? Ich glaube nicht. Daran ändert noch so gut gemachte Nischenmusik erst recht nichts. Kennt halt keiner.
schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 14:59 Dann: Robert Plant. Ex-Led-Zeppelin-Frontmann. Ein Rock-Barde, der nicht einfach seine eigene Legende weiterspinnt nach dem Motto "Früher war alles besser". Irgendwann in den 10er Jahren habe ich den auf einem Festival in Budapest erlebt. Ganz andere Richtung: Richtung Trip-Hop, Massive Attack, Portishead. Ich war begeistert!
Led Zeppelin waren so konsequent, die Band mit ihrem Drummer zu beerdigen...

Vor der Frage "Fanservice" und auf ewig gefangen sein im selbsterschaffenen Klischee oder musikalischer/persönliche Weiterentwicklung stehen manche "Stars". Hilft einem Plant natürlich, wenn man zu Zeiten, als das noch ging, soviele Platten verkauft hat, dass die künstlerische Freiheit gesichert war. Gibt aber auch genug Bands, die "in Würde" gealtert sind.
schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 14:59 Und nix war enttäuschender für mich als eines der letzten Pink-Floyd-Konzerte. In Lissabon. Ich hatte zufällig eine Karte von einem VW-Manager bekommen. Und war irgendwie im Promi-Bereich gelandet. Lauter widerliche sekttrinkende selbstzufriedene Babyboomer. Auch wenn ich selbst zu dieser Gruppe gehöre. Ich will nicht zu dieser Gruppe gehören! Ich will auch nix mit solchen Beeindruckungsshows wie der von Pink FLoyd (oder Gilmour solo) zu tun haben.
Das finde ich - als großer Floyd-Fan, zugegebenermaßen ... - unfair. Ich bin leider zu jung, um sie in den 70ern gesehen zu haben. Zwei Stadionkonzerte der Post-Waters-Phase in den späten 80ern habe ich dennoch in guter Erinnerung, weil die "Show" (bestehend aus Licht, Lasern und Nebel in Kombi mit Filmeinspielungen auf der runden Leinwand) kein Selbstzweck war, sondern die Atmosphäre unterstrich, die die Musik erzeugte. Bei denen ist ja nie jemand auf der Bühne herumgehopst und hat in diesem Sinne "Show" gemacht. Bei Gilmour solo ist das Ganze live noch weiter auf die Musik reduziert ... Da geht's doch nicht um "Beeindruckung".

... worin ich erkenne, was Du beschreibst: Ich habe mal auf Netflix (oder Amazon?) in die "Eras"-Tour von Taylor Swift reingezappt. Das ist etwas, was ich dann nicht mehr als "Musik" verstehe, sondern als Entertainment über Aussehen, Kostüme, Tanzchoreos mit musikalischer Hintergrundberieselung.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43169
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von Liegestuhl »

Zu den 80er Jahren fallen mir ein:

Talking Heads
Frankie goes to Hollywood
The B52's
The Cure
Madness
The Police
Fleetwood Mac
Howard Jones
und viele Lieder einer progressiven NDW

Ich kann mich nicht beschweren.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Astrocreep2000
Beiträge: 3398
Registriert: Montag 30. November 2020, 13:23

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von Astrocreep2000 »

Liegestuhl hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 16:20 Zu den 80er Jahren fallen mir ein:

Talking Heads
Frankie goes to Hollywood
The B52's
The Cure
Madness
The Police
Fleetwood Mac
Howard Jones
und viele Lieder einer progressiven NDW

Ich kann mich nicht beschweren.
Guter Geschmack, Liegestuhl, guter Geschmack.

... allein die paar Namen widerlegen ja schon, dass es in den 80ern "nur Schrott gab (Fleetwood Mac sind allerdings nicht nur aufgrund des Mega-Erfolgs von "Rumours" eher in den 70ern zu verorten; über die Qualität ihres "Spätwerks" in den 80ern kann man auch durchaus geteilter Meinung sein... zumindest im Vergleich zum Output der anderen von Dir genannten Bands zu der Zeit).

FGTH's Debüt rotierte die Tage noch auf meinem Plattenteller. War, meine ich, das erfolgreichste Debüt ein Band in UK seit den Beatles. Man kann auch heute noch ahnen, warum das wie eine Bombe einschlug. Klasse Songs, Maßstäbe setzende Produktion. Mutig, provokant. Klingt immer noch frisch. Den Nachfolger "Liverpool" finde ich sogar noch besser. Leider dann aufgelöst... Holly Johnson ist meiner Meinung nach ein nicht genug gewürdigter Sänger.

Á propos "nicht genug gewürdigt": Die Talking Heads gehörten zu den Kritiker-Lieblingen schlechthin in den 80ern. Ich wundere mich, dass die nicht längst mal ein Revival unter jungen Leuten erlebt haben.

B-52s: Mein Gott, was haben wir auf unseren Abi-Partie zu "Love Shack" und "Roam" abgetanzt. Die besten Frauenstimmen im Universum ... Wer da nicht in Bewegung kommt, muss tot unter der Erde liegen.

The Police... was für Musiker. Mit der schieren Menge an Hits gar nicht so weit weg von den Beatles. Naja, schon. Aber die stellen halt eine eigene Liga dar.

The Cure: Jüngst die neue (!) Single im Radio gehört. Robert Smiths Stimme klingt wie mit Mitte 20.

Auch die NDW hatte echte Perlen. Spliff hatten ein wenig das Problem, dass sie auch in der NDW zugerechnet wurden, wobei sie tatsächlich eine der wenigen deutschen Pop-Rock-Bands zu der Zeit waren, die musikalisch internationales Niveau hatten.

Ok, wir könnten da lange schwelgen. Ich finde, die 80er waren ein unfassbar vielseitiges Jahrzehnt, was die Musik angeht.

Einziges Manko aus meiner Sicht: Viele Produktionen klingen aus heutiger Sich ziemlich "cheesy". Mit dem Einzug von digitalen Synthese und drum machines und später der CD sollte plötzlich alles irgendwie "digital" klingen, sprich, höhenlästig, dünn, metallisch, mit Tonnen von künstlichem Hall. In den 70ern hat man "natürlicher" produziert, da haben viele Produktionen den "Test der Zeit" besser bestanden.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81203
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von Tom Bombadil »

Die 80er waren für mich vor allem Punk, Ska und Hard Rock/Metal, die 90er waren Techno, Grunge und Skate Punk. Beide Jahrzehnte fand ich spannend und progressiv, danach wurde es für mich langweilig. Musik ist aber wie Mode sehr stark Geschmackssache, was dem einen gefällt, findet der andere gruselig. Jeder wie er mag.

Abseits dessen gab es aber auch noch andere Bands, die ich großartig fand: Depeche Mode, Human League, Yello, Frankie goes to Hollywood, Trio, Extrabreit, als Einzelkünstler Sting, Peter Gabriel und Phil Collins.
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Freitag 18. Oktober 2024, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Schnitter
Beiträge: 22329
Registriert: Dienstag 7. Februar 2012, 15:02

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von Schnitter »

Die ersten Auskopplungen des neuen Cure Albums klingen übrigens vielversprechend :-)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81203
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von Tom Bombadil »

Och, jetzt hab ich tatsächlich noch Kraftwerk, U2 und INXS vergessen, shame on me :dead:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 35858
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben: Freitag 18. Oktober 2024, 16:37 Die 80er waren für mich vor allem Punk, Ska und Hard Rock/Metal, die 90er waren Techno, Grunge und Skate Punk. Beide Jahrzehnte fand ich spannend und progressiv, danach wurde es für mich langweilig. Musik ist aber wie Mode sehr stark Geschmackssache, was dem einen gefällt, findet der andere gruselig. Jeder wie er mag.
Absolut, ausnahmslos jedes Genre hat seine Daseinsberechtigung. Ich kann es nicht ab, wenn jemand naserümpfend auf den Geschmack eines anderen guckt.
OK, habe ich als Teenie auch getan, als meine Mutti zu Julio Iglesias eine dicke Gänsehaut der Wonne bekam. Fürchterlich. :D
Aber dieses Geläster über Schlager oder Heavy Metal, Volksmusik oder Jazz - bleibt doch jedem selbst überlassen, was ihn berührt und bewegt.

Man kann nur dankbar sein für die musikalische Vielfalt. :thumbup: Ich hatte vor einiger Zeit ein sehr schönes Wochenende freitags beim Techno tanzen, samstags bei Slipknot und sonntags im Dom bei Orgel und Domchor und alles war geil.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81203
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von Tom Bombadil »

Absolut :thumbup:

Orgel kann auch sehr geil sein:

The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
jack000
Beiträge: 44207
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von jack000 »

Etwas später aber auch in der Zeit wurden solche Kunstwerke erschaffen (Auch Bestandteil einer Autowerbung):
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
Benutzeravatar
Kritikaster
Vorstand
Beiträge: 25564
Registriert: Samstag 1. Oktober 2016, 00:55
user title: TROLLJÄGER
Wohnort: Unbedeutender, abgelegener Seitenarm der Milchstrasse

Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Kritikaster »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:26Auch waren viele Pop-Helden/"Bravo"-Posterboys wie Duran Duran, Nik Kershaw, Kajagoogoo, Paul Young echte Bands/richtig gute Musiker. Da war noch nichts gecastet.
Dann war das nur eine Pause, was das Casting betrifft.

Wenn ich John, George, Paul und Ringo nenne, weiß jeder sofort Bescheid. Aber was fällt Dir zu den Namen Davy, Micky, Peter und Mike ein, aus derselben Zeit?
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
Benutzeravatar
Astrocreep2000
Beiträge: 3398
Registriert: Montag 30. November 2020, 13:23

Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Astrocreep2000 »

Kritikaster hat geschrieben: Mittwoch 4. Dezember 2024, 08:59 Dann war das nur eine Pause, was das Casting betrifft.

Wenn ich John, George, Paul und Ringo nenne, weiß jeder sofort Bescheid. Aber was fällt Dir zu den Namen Davy, Micky, Peter und Mike ein, aus derselben Zeit?
Bis zu den Beatles waren die meisten Pop-Acts irgendwie gecastet, meist wurde dem Frontmann, um den es eigentlich ausschließlich ging, irgendeine austauschbare Begleitband zusammengestellt. Die Beatles war die erste derart erfolgreiche Band, die sich als Band gefunden hatte, eigene Songs schrieb und sie auch selbst instrumentierte (wobei der Anteil von George Martin nicht unerwähnt bleiben soll…). Kunstprodukte - in dem Fall Möchtegern-Beatles - wie die Monkees gab es natürlich weiterhin. Das blieben aber oft One-Hit-Wonder. Die großen, langjährigen Karrieren machten dann doch richtige Bands.

In den 80ern gab es definitiv noch solche „echten“ Bands, die Mainstream-Erfolg hatten. Parallel gab es auch immer Produzenten(-Teams) wie bspw. Stock/Aitken/Waterman, die irgendwelchen Sängerinnen und Sängern ihren Sound verpassten. Sowas dominierte dann die Charts der 90er. Im Moment ist der Trend wohl der, dass riesige Produzenten- und Songwriter-Teams für Stars wie Taylor Swift, Ed Sheeran, Miley Cyrus etc. arbeiten, der Star ist dann der Präsentator.

… da war die Musiklandschaft in den 80ern insgesamt (!) doch deutlich weniger künstlich, oder?
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23387
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Dark Angel »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 14:27 Zum Thema von wegen 80er wären nur Müll gewesen sag ich nur ein Wort: DeMo...!!!
nuff said...
Kann ich nicht wirklich mitreden. Als Kind der späten Sechziger und Siebziger war bei mir irgendwo bei Bon Jovi und Jennifer Rush Schluss mit toller Musik. :D
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 17364
Registriert: Montag 10. September 2012, 13:18

Re: Früher war alles besser?

Beitrag von firlefanz11 »

Dark Angel hat geschrieben: Mittwoch 4. Dezember 2024, 12:28 Kann ich nicht wirklich mitreden. Als Kind der späten Sechziger und Siebziger war bei mir irgendwo bei Bon Jovi und Jennifer Rush Schluss mit toller Musik. :D
Bon Jovi mochte ich als Teenie. Jetzt nimmer. Is mir zu soft... Wobei ich Wanted Dead or Alive immerhin auf der E-Gitarre spielen kann.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23387
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Dark Angel »

firlefanz11 hat geschrieben: Mittwoch 4. Dezember 2024, 12:36 Bon Jovi mochte ich als Teenie. Jetzt nimmer. Is mir zu soft... Wobei ich Wanted Dead or Alive immerhin auf der E-Gitarre spielen kann.
Als Bon Jovi aktuell war, waren meine Kinder Teenies. Einige Songs finde ich gut, aber ok, an Steppenwolf, Status Quo, Uriah Heap oder Deep Purple kommse nicht ran. :)
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 12901
Registriert: Donnerstag 8. Februar 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Wenn man die sechziger als 1960-1969 definiert und die siebziger von 1970-1979 Waren das die besten Jahre.

Angefangen ueber Beatles, Stones, Kinks, The Who, The Doors, Santana usw, Prog Rock von King Crimson, ELP, Jethro Tull, Pink Floyd, Genesis und nie den einzigartigen Jimi Hendrix vergessen oder Dylan und Janis Joplin. Fleetwood Mac, Tom Petty,

Auch Soul Music war vielseitig und musikalisch. Aretha Franklin! James Brown und Percy Sledge und viele mehr.

Koennte noch einige mehr Bands und Solo Artisten nennen.

Das war eine sehr grosse Vielfalt an Musik.

Auch in den 80 und 90 gabe einige gute neue Bands aber nicht mehr in der Vielfalt. Positive erinnere ich mich an die Cranberries und Live und Nirvana.

Bergab ging es in der Musikszene fuer meinen Geschmack mit Rap.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 35858
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von Billie Holiday »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2024, 07:55 ....

Bergab ging es in der Musikszene fuer meinen Geschmack mit Rap.
Sugarhill Gang war doch sehr erfrischend Ende der 70er. Ich fand die Roots auch noch ganz gut.

Rap und HipHop haben ebenfalls eine Riesenfangemeinde, die sehen das mit dem "bergab" nicht so dramatisch. Millionen Schwarze können nicht irren.

Bei mir in der Nähe findet jährlich ein großes Schlagerfestival statt, was meinst du, wie da der Bär steppt. Freunde berichten von Megapartys.

Insofern ist alles Geschmackssache und keiner kann sich rühmen, den geilsten Musikgeschmack von allen zu haben.

Hab gerade mit großer Freude gelesen, dass Korn nächstes Jahr nach Leipzig kommt - juchuh, da werde ich wohl hin. Nu Metal... :thumbup: Mein Mann findet die schrecklich. So what.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59130
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2024, 08:05 Sugarhill Gang war doch sehr erfrischend Ende der 70er. Ich fand die Roots auch noch ganz gut.

Rap und HipHop haben ebenfalls eine Riesenfangemeinde, die sehen das mit dem "bergab" nicht so dramatisch. Millionen Schwarze können nicht irren.

Bei mir in der Nähe findet jährlich ein großes Schlagerfestival statt, was meinst du, wie da der Bär steppt. Freunde berichten von Megapartys.

Insofern ist alles Geschmackssache und keiner kann sich rühmen, den geilsten Musikgeschmack von allen zu haben.

Hab gerade mit großer Freude gelesen, dass Korn nächstes Jahr nach Leipzig kommt - juchuh, da werde ich wohl hin. Nu Metal... :thumbup: Mein Mann findet die schrecklich. So what.
Gruß an deinen Mann. ;) :)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 35858
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2024, 08:59 Gruß an deinen Mann. ;) :)
Danke, richte ich aus.
Am 19.12. singt er in unserem Dom das Weihnachtsoratorium, da freue ich mich schon sehr drauf. :thumbup:
Danach ist Weihnachten.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 12901
Registriert: Donnerstag 8. Februar 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2024, 08:05 Sugarhill Gang war doch sehr erfrischend Ende der 70er. Ich fand die Roots auch noch ganz gut.

Rap und HipHop haben ebenfalls eine Riesenfangemeinde, die sehen das mit dem "bergab" nicht so dramatisch. Millionen Schwarze können nicht irren.

Bei mir in der Nähe findet jährlich ein großes Schlagerfestival statt, was meinst du, wie da der Bär steppt. Freunde berichten von Megapartys.

Insofern ist alles Geschmackssache und keiner kann sich rühmen, den geilsten Musikgeschmack von allen zu haben.

Hab gerade mit großer Freude gelesen, dass Korn nächstes Jahr nach Leipzig kommt - juchuh, da werde ich wohl hin. Nu Metal... :thumbup: Mein Mann findet die schrecklich. So what.
Ja alles Geschmacksache und Millionen Schwarze leibten Soul Music und voher den Blues und was jetzt? Gangster Rap! Keine Musik. Uebrigens mag ich auch Klassik, vor allem Mussorgsky, Bach, Liszt, Smetana. Ravel.

Und ja bei Schlager rollen sich bei mir die Fussnaegel auf. Genauso wie bei Heavy Metal. Aber bitte dir gefaellst und somit have Fun.

Chacun a son facon.

Weihnachten hoere ich mir das an!

Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59130
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2024, 09:23 Danke, richte ich aus.
Am 19.12. singt er in unserem Dom das Weihnachtsoratorium, da freue ich mich schon sehr drauf. :thumbup:
Danach ist Weihnachten.
Das würde ich auch sehr gerne hören.
Hast du nicht letztes Jahr einen Mitschnitt hier veröffentlicht?
Gerne wieder. :)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Missfits
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 10. Mai 2025, 13:21

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von Missfits »

Eric Clapton, Santana, Fleetwood Mac, Crosby, Stills Nash and (Young), ZZ Top, die Beatles und in Teilen auch noch Elvis Presley. Bergab ging es mit der Kreativität und auch der Qualität, als flächendeckend Synthesizer eingeführt wurden. Ich bekomme immer noch kalte Schweißausbrüche, wenn ich an Depeche Mode, OMD oder andere Retortenbands denke.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 35858
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Musik - Früher war alles besser?

Beitrag von Billie Holiday »

Missfits hat geschrieben: Gestern, 10:27 Eric Clapton, Santana, Fleetwood Mac, Crosby, Stills Nash and (Young), ZZ Top, die Beatles und in Teilen auch noch Elvis Presley. Bergab ging es mit der Kreativität und auch der Qualität, als flächendeckend Synthesizer eingeführt wurden. Ich bekomme immer noch kalte Schweißausbrüche, wenn ich an Depeche Mode, OMD oder andere Retortenbands denke.
Ich hab mir in den 80ern und 90ern die Füße platt getanzt und bin dankbar für jedes Genre.
Oper, Jazz, Pop, Heavy Metal....gibt überall tolle Stücke.

Meine Tochter sagte mal, ich würde immer am liebsten Musik von Leuten hören, die schon tot sind. Das dachte ich bei deinem Beitrag. :D
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Antworten