mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

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All mine
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohl

Beitrag von All mine »

Kamikaze hat geschrieben: Dienstag 8. Oktober 2024, 08:45 Das tue ich keineswegs.
In Einzelfällen mag es durchaus sinnvoll sein - insbesondere, wenn man Angst vor Stromausfällen hat.
In D beläuft sich diese Gefahr im Mittel auf 12min/Jahr (Stand 2023) ist für die Allermeisten also vernachlässigbar.
Das Problem hier sind noch (?) die Kosten für solche Systeme, da sich diese oftmals in Regionen bewegen, die einen ROI schlicht unmöglich machen, was unterm Strich ein Draufzahlgeschäft bedeutet.
Das Stromnetz muss ja trotzdem für die volle Leistung ausglegt werden, die die Anlage(n) an einem wolkenlosen Hochsommermittag sowie die Immobilien in einer kalten Winternacht brauchen.
Für Peakshaving oder ähnliche NETZdienliche Betriebsmodi gibt es zumindest in D derzeit keinerlei Anreiz und oft genug drohen im Fall der Umsetzung sogar Repressalien vom Netzbetreiber.


Dafür kann ein Hausakku sinnvoll sein. Ein finanzieller ROI wird damit zweitrangig.


Nicht die kWh sind entscheidend, sondern die Momentanleistung, die schlimmstenfalls ansteht (Akku voll, sonniger Hochsommer-Mittag).
Das muss das Leitungsnetz aufnehmen können.
Das ist idR. bei privaten Kleinanlagen (<100kWp) kein Problem, aber bildet eine Berechnungsgrundlage für die Dimensionierung von Stromnetzen.


Auch hier tritt der finanzielle ROI, sowie Effizienzgedanken in den Hintergrund um das Ziel "Notstrombereitschaft" zu erreichen.
Legitim, aber in D für >95% der Haushalte nicht entscheidend, bzw. im Falle einer unnötigen Umsetzung der Energiewende insgesamt abträglich, da so unnötig viel Strom in nicht nutzbare Abwärme umgewandelt wird (Wandlungsverluste).


Da sind wir uns einig.
In diesen dezentralen Netzen sind Hausbatterien aber allenfalls ein sehr kleiner Baustein und derzeit gibt es keine Bestrebungen entsprechende Regelungen zu formulieren, die einen solchen Einsatz überhaupt zulassen.


Das kann funktionieren, wenn dein Dorf entweder sehr viel mehr EE-Erzeugungskapazitäten hat, als im Durchschnitt gebraucht wird, und/oder kein idustrieller Großverbraucher das dortige Netz belastet.
Es gibt auch in D Gemeinden, die das bereits umgesetzt haben, aber insbesondere Städte können das derzeit noch (?) nur mit Tatkräftiger Unterstützung der etwas dünner besiedelten Gebiete.


Dann ist der Gridcode in Polen deutlich anders als der in D.
Hier in D darf ein Privathaushalt nur entweder auf einer einzigen, vom Netzbetreiber vordefinierten Phase oder symmetrisch auf allen Phasen nur und ausschließlich PV-Strom (also keinen Netzstrom, der im Akku zwischengespeichert wurde) einspeisen. Alles Andere kann sehr schnell zigtausende Euros an Bußgeld kosten.
Auch hier wieder: Mit entsprechenden Anreizen und/oder Regelungen zu netzdienlichem Verhalten KÖNNTE mit Hausbatterien einiges erreicht werden. Derzeig gibt es das aber in D nicht, und auch keinen politischen Diskurs diesbezüglich.
Das heißt nicht, dass Hausbatterien pauschal schlecht sind. Es heißt lediglich, dass sie so, wie sie aktuell verkauft werden keinen Mehrwert für die Energiewende als Ganzes darstellen.
Du siehst das überwiegend aus der Sicht des Einzelnen, mir geht es um das ganze System. Es ist im Grunde genommen einfach, wenn die meisten Bewohner einer Straße die mal vor langer Zeit gebaut wurde , jetzt eine Wallbox und eine Wärmepumpe bekommt steigt die Spitzenlast von ehemals eingeplanten 5KW pro WE auf 20-30 KW, dafür wurden die Zuleitungen in der Straße niemals ausgelegt, konnten sie auch nicht, diese Entwicklung war damals nicht absehbar.

Alle Netze anzupassen würde Jahrzehnte dauern und unfassbare Summen verschlingen. Die Antwort darauf sind dezentrale Photovoltaik Anlagen mit leistungsfähigen Hausakkus. Da kann ein Großteil des Stroms selbst erzeugt werden und der Hausakku intelligent gesteuert Strom z.B nachts wenn Windkraft im Überfluss da ist preisgünstig laden und ggf. Tagsüber wieder mit Gewinn abgeben oder selbst verbrauchen.

Das können die Energiedienstleister nicht leisten, riesige Akkustädte sind sicherlich das verkehrteste was man machen könnte, Wir haben auch nigenügend Stauseen in Gebirgigen um diese zu nutzen wie Norwegen z. B. , daher halte ich den Hausakku für das non plus Ultra der notwendigen Energiewende. Die Idee mit den Autoakkus zur Speichernutzung ist zwar nett, wird aber nicht funktionieren, da das Auto ein extrem flexibles Einsatzinstrument, das lässt niemand stehen, wenn er wo hin will, nur weil es gerade schön wäre, wenn der Akku als Zwischenspeicher genutzt werden könnte, der Hausakku schon der ist fest und immer da, eine feste Rechengröße im Stromnetz.


Das man dafür einen funktionierende Digitalisierung benötigt ist logisch….
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
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Kamikaze
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohl

Beitrag von Kamikaze »

All mine hat geschrieben: Mittwoch 9. Oktober 2024, 20:55 wenn die meisten Bewohner einer Straße die mal vor langer Zeit gebaut wurde , jetzt eine Wallbox und eine Wärmepumpe bekommt steigt die Spitzenlast von ehemals eingeplanten 5KW pro WE auf 20-30 KW, dafür wurden die Zuleitungen in der Straße niemals ausgelegt, konnten sie auch nicht, diese Entwicklung war damals nicht absehbar.
Das kann man sehr einfach anhand der Sicherungen im Hausanschlusskasten nachvollziehen.
Zumindest in Südbayern habe ich mit 3*35A einen eher sehr schwachen Anschluss. Die meisten Neubauten werden mit 3*50A angeschlossen.
3*35A eintspricht etwa 24kW.
An diesem Anschluss betreibe ich übrigens ein Vierfamilienhaus mit Wärmpumpenheizung, ein paar Klimageräten und drei Wallboxen (und eine 25kWp PV-Anlage). Ohne Akku wohlgemerkt.
Lastmanagement ist hier das Zauberwort.
Die Leitungen sind von vor 1950 (da wurde das alte Haus abgerissen und das neue Haus an die alte Leitung geklemmt).
Da kann [...] der Hausakku intelligent gesteuert Strom z.B nachts wenn Windkraft im Überfluss da ist preisgünstig laden und ggf. Tagsüber wieder mit Gewinn abgeben oder selbst verbrauchen.
Habe den wichtigen teil mal markiert.
Du hast ganz recht - das ist technisch möglich. Es ist nur per Gesetz noch (?) nicht erlaubt.
Das können die Energiedienstleister nicht leisten
Warum sollten sie das nicht können? Das ist deren Geschäft.
riesige Akkustädte sind sicherlich das verkehrteste was man machen könnte
Was sind Akkustädte?
Das man dafür einen funktionierende Digitalisierung benötigt ist logisch….
Da ist D leider inzwischen Entwicklungsland. :dead:
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H2O
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Viel hängt ganz offenbar von der Lebensphase ab, in der wir uns befinden. Ich zum schlechten Beispiel lebe in der Einöde, brauche mein Auto ein bis zweimal in der Woche, und muß dann insgesamt 35 km zurücklegen, um unsere Besorgungen zu erledigen. Aber Strom muß dauernd verfügbar sein, damit unser Haus insbesondere im Winter gemütlich bleibt. Umwälzpumpen der Heizungsanlage, der Kläranlage, der Solarthermie und selbst noch die PV-Anlage selbst haben einen Energiebedarf! In diesem Falle: Warum soll mein nutzlos herumstehendes Fahrzeug stets bis zur höchsten Reichweite geladen in der Garage stehen, wenn es durch seine Pufferkapazität insgesamt den Eigenstromverbrauch weiter erhöht? Für eine Einkaufsfahrt ist immer noch genügend viel Energie in seiner Fahrstrombatterie geladen. Allerdings sollte es möglich sein, diesen Prozeß abzuwählen, wenn man sich doch zu einer längeren Fahrt entschließen möchte.

Schon heute, da bin ich ganz sicher ein Spielkalb, schalten meine Frau und ich Starkverbraucher möglichst nur bei einem Überangebot der PV-Anlage ein: Waschmaschine, Geschirrspüler, Kleinherd zur Mittagszeit... :D Nicht alles bei der Nutzung von EE sollte so bierernst betrachtet werden. Natürlich schmunzeln wir auch über unseren Eifer!
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H2O
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

@ Kamikaze:
(...)
Dann ist der Gridcode in Polen deutlich anders als der in D.
Hier in D darf ein Privathaushalt nur entweder auf einer einzigen, vom Netzbetreiber vordefinierten Phase oder symmetrisch auf allen Phasen nur und ausschließlich PV-Strom (also keinen Netzstrom, der im Akku zwischengespeichert wurde) einspeisen. Alles Andere kann sehr schnell zigtausende Euros an Bußgeld kosten.
Wieder habe ich mein Energiespeichersystem bei dieser westlich der Oder strafbaren Einspeisung erwischt. Dazu noch vorausgeschickt, daß mein Haus weit abgelegen aus einer Freileitung versorgt wird, aus der wirklich weitab im Dorf auch andere Haushalte versorgt werden. Da kommt es schon einmal vor, daß auf den einzlnen Phasen des Drehstroms unterschiedliche Spannungen anliegen, die sicher von der Netzbelastung abhängen und auch etwas zu tun haben mit Leitungswiderständen bei einigen 100 Metern Leitungslänge.

Was ist nun schlecht daran, daß mein System gegen diese Unsymmetrie "ankämpft"? Also dort Leistung bereitstellt, wo die Netzspannung erkennbar geringer angeliefert wird als auf anderen Phasen? Oder wenn mein Energiespeicherungssystem dem Netz in Zeiten niedriger Stromkosten Energie entnimmt, um in Zeiten höherer Energiepreise Strom abzuliefern? (Nein, da bin ich noch nicht, aber diese Möglichkeit gibt mir zu denken!)

Ach ja: Ich speise unentgeltlich den Energieüberschuß der PV in das Netz ein, wenn meine Pufferbatterien gefüllt sind. Also, ein Erwerbsmodell ist das wirklich nicht. Und natürlich gilt das auch für den Ausgleich der Netzspannung vor Ort durch Stromeinspeisung in Phasen mit niedrigerer Netzspannung. Frage also: Warum tobt sich der deutsche Regulierungsbedarf an solchen Nebensachen aus? Mir geht es hier um technische Gründe, die doch beiderseits der Oder nicht unterschiedlich sein können.
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Kamikaze
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

H2O hat geschrieben: Donnerstag 10. Oktober 2024, 19:18 Was ist nun schlecht daran, daß mein System gegen diese Unsymmetrie "ankämpft"? Also dort Leistung bereitstellt, wo die Netzspannung erkennbar geringer angeliefert wird als auf anderen Phasen?
Oder wenn mein Energiespeicherungssystem dem Netz in Zeiten niedriger Stromkosten Energie entnimmt, um in Zeiten höherer Energiepreise Strom abzuliefern? (Nein, da bin ich noch nicht, aber diese Möglichkeit gibt mir zu denken!)
Technisch ist da erst mal nichts daran schlecht. (Natürlich müssen dafür gewisse Parameter eingehalten werden, aber diese sind idR. im Gridcode definiert.)
Das Problem an dieser Stelle ist die deutsche Gesetzgebung, die es Privatpersonen verbietet "Graustrom" (Strom dessen Herkunft nicht mehr klar nachvollziehbar ist) ins Netz ein zu speisen.
Strom, der dem Netz entnommen wurde zählt hier automatisch als Graustrom.
Warum tobt sich der deutsche Regulierungsbedarf an solchen Nebensachen aus?
Ich vermute hier Lobbybestrebungen seiten diverser Akteure, die ein Interesse daran haben die Energiewende und insbesondere die dezentrale Energiewende zu behindern und/oder zu verzögern.
Bei Energie geht es um sehr sehr viel Geld und Macht in (bis vor Beginn der dezentralen Energiewende) natürlichen Mono- und Oligopolen.
Dass sich die Menschen hier ein Stück weit unabhängig machen können und (zusätzlich zum Umweltschutz) viel Geld sparen können gefällt nun mal manchen Akteuren so garnicht, da deren Machtposition und Geldfluss deutlich geschmälert wird.
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Tom Bombadil
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Wir haben keinen Strommangel, nein:



Weitere Folge, halb Europa muss Deutschland mit Strom versorgen: https://app.electricitymaps.com/zone/DE
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Atue001 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 6. November 2024, 18:43 ...
Weitere Folge, halb Europa muss Deutschland mit Strom versorgen: https://app.electricitymaps.com/zone/DE
Falsches Verständnis, wie der Strommarkt funktioniert.
Deutschland war und ist jederzeit in der Lage, sich mit eigenen Stromerzeugungskapazitäten selbst zu versorgen - weil das aber teurer wäre, als sich mit billigem regenerativen Strom aus dem europäischen Ausland einzudecken, macht man das, was vernünftig ist, und kauft günstigeren Strom ein.

Das nennt sich Markt - und zwar ein Markt, der im Sinne der Verbraucher funktioniert.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Ebiker »

ja klar, Detschland hat Stromnot nd die lieben Nachbarn verkafen ns den Strom fürn Appel und Ei.

Erneuerbare liefern so gut wie nix, ca 6% der installierten Leistng. Kohle ballert 41 Gigawatt rein. Der CO2 Asstoß beträgt 500g/kWh, in Frankreich zur gleichen Zeit 56g. Hurra wir retten die Welt. Da kann uns ach Trump nicht aufhalten

https://www.focus.de/earth/analyse/us- ... 3060.html
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Schnitter »

Wer kennt sie nicht diese allgegenwärtige "Stromnot" ? :p
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Kamikaze
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Zeigt sich halt, wie wichtig Netzausbau ist.
Nordlink dürfte gerade an der Leistungsgrenze fahren, da in Skandinavien gerade viel EE-Strom super billig produziert wird.
https://energy-charts.info/charts/price ... ?l=de&c=DE

Die installierte, wetterunabängige Kraftwerksleistung in D reicht jedenfalls mehr als locker aus.
Man erinnere sich, dass D vor gut einem Jahr Frankreich mit der maximalen Leitungskapazität stützen musste, damit dort nicht das Netz zusammen bricht.
https://energy-charts.info/charts/insta ... tems=2x4fo

Im Jahresverlauf haben uns die EE schon eine riesige Menge Geld gespart und dadurch Wertschöpfung im Inland ermöglicht...
https://energy-charts.info/charts/renew ... erval=year
...während in 2023 noch über 71 Mrd. € unwiederbringlich ins Ausland flossen im Austausch für Fossilbrennstoffe.
https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/
https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/
Dagegen sind die rund 14Mrd€ für EE in D nicht der Rede wert (die ja ebenfalls im Land bleiben und die lokale Wirtschaft stützen).
Zudem könnte dieser Betrag noch deutlich kleiner sein, wenn die Strompreise nicht historisch niedrig wären, wovon insbesondere die deutsche Wirtschaft profitiert.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von sunny.crockett »

Atue001 hat geschrieben: Donnerstag 7. November 2024, 01:11 Das nennt sich Markt - und zwar ein Markt, der im Sinne der Verbraucher funktioniert.
sieht man ja, wie das im Sinne der Verbraucher funktioniert......Firmen wandern in Scharen aus Deutschland ab oder gehen pleite. Für Grüne eine tolle Entwicklung, weil Deutschland dann weniger CO2 produziert. Dass dafür im Ausland produziert wird und das mit meist schlechtere Umweltschutzvorgaben ist egal. Grüne Logik!
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Kamikaze
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

sunny.crockett hat geschrieben: Donnerstag 7. November 2024, 13:01 Firmen wandern in Scharen aus Deutschland ab oder gehen pleite
Was hat das mit den EE zu tun?
Der Strompreis jedenfalls ist historisch niedrig.
https://www.verivox.de/strom/strompreisentwicklung/
Auch die Futures liegen aktuell ebenfalls wieder auf Höhe der Preise von 2021 (wurden zwischenzeitlich durch Lieferengpässe bei den Fossilen gepusht)
https://www.energy-charts.info/charts/p ... ?l=de&c=DE

Gegenthese: Die aktuelle wirtschaftliche Lage resultiert aus der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit im weltweiten Markt aufgrund von mangelnder Innovation und dem Verschlafen globaler Trends (z.B. Elektromobilität), sowie der Abhängigkeit von teuren fossilen Brennstoffen.
Ist hier aber ebenfalls OT.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von schokoschendrezki »

Kamikaze hat geschrieben: Donnerstag 7. November 2024, 13:18 Was hat das mit den EE zu tun?
Der Strompreis jedenfalls ist historisch niedrig.
https://www.verivox.de/strom/strompreisentwicklung/
Auch die Futures liegen aktuell ebenfalls wieder auf Höhe der Preise von 2021 (wurden zwischenzeitlich durch Lieferengpässe bei den Fossilen gepusht)
https://www.energy-charts.info/charts/p ... ?l=de&c=DE

Gegenthese: Die aktuelle wirtschaftliche Lage resultiert aus der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit im weltweiten Markt aufgrund von mangelnder Innovation und dem Verschlafen globaler Trends (z.B. Elektromobilität).
Ist hier aber ebenfalls OT.
Natürlich. Mal eine Frage in die Runde: Wo befindet sich die kapazitätsmäßig größte Aluminumhütte der Welt? In Dubai, in den VAE. Warum? Weils dort die größten Bauxitvorkommen gibt? Nicht doch. Weils dort gigantische und gut funktionierende und wirtschaftlich arbeitende Kernfusionskraftwerke gibt. Während man in Frankreich immer noch (und wahrscheinlich auch noch in hundert Jahren) daran herumforscht. Aluminiumproduktion ist so ziemlich das energieintensivste, was man sich vorstellen kann.

Die größte Aluminiumhütte der Welt (EGA, Emirates Global Aluminium) produziert ihr Produkt aus Solarstrom aus dem EE-Park DEWA (Dubai Electricity and Water Authority). Man könnte jetzt sagen: Gut, liebe Franzosen, schlaft mal weiter .... wenn Frankreich nicht das aus meiner Sicht schlimmste politische Versagen eines demokratischen Staats in jüngerer Zeit an den Tag gelegt hätte: Nämlich sich aus seinen traditionellen Einflussgebieten in Nordafrika rausschmeißen zu lassen. In Mali oder NIger brennen französische Flaggen und halten russische Söldnertruppen Einzug. Und niemanden in Europa interessierts. Nordafrika ist das Energiezentrum der Erde. Und gleichzeitig das Durchzugsgebiet von immer mehr anschwellenden Migrationsgruppen. Aber klar: Kernenergie ist nunmal Teil der französischen Nationalkultur. Alles klar!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von sunny.crockett »

Kamikaze hat geschrieben: Donnerstag 7. November 2024, 13:18 Was hat das mit den EE zu tun?
Der Strompreis jedenfalls ist historisch niedrig.
https://www.verivox.de/strom/strompreisentwicklung/
Auch die Futures liegen aktuell ebenfalls wieder auf Höhe der Preise von 2021 (wurden zwischenzeitlich durch Lieferengpässe bei den Fossilen gepusht)
https://www.energy-charts.info/charts/p ... ?l=de&c=DE

Gegenthese: Die aktuelle wirtschaftliche Lage resultiert aus der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit im weltweiten Markt aufgrund von mangelnder Innovation und dem Verschlafen globaler Trends (z.B. Elektromobilität), sowie der Abhängigkeit von teuren fossilen Brennstoffen.
Ist hier aber ebenfalls OT.
Aha, "historisch" ist bei dir ab 2021, davor hatten wir anscheinend keinen Strom in Deutschland?

Ich habe seit 2011 schrittweise immer mehr Okostrom-Anteil bei meinem Anbieter, damit ist der Preis kontinuierlich angestiegen, ist jetzt etwa 3x so hoch. Dazu hat sich der Grundpreis mehr als verdoppelt. Und bevor du fragst, ich habe natürlich auch Preise verglichen...

Und du siehst am (angeblich so niedrigen) Strompreis kein Problem für Unternehmen? Auf welchen Planeten lebst du?
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 24754.html

Im EU-Vergleich sind wir beim Wirtschaftswachstum Letzter, beim Strompreis Erster:
https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema ... reise.html

Dazu feiert man bei uns den gestiegenen Anteil der Erneuerbaren, hat aber im EU-Vergleich mit den dreckigsten Strom, weil man Dunkelflauten mit viel Kohlestrom (auch aus Polen) ausgleichen muss. Man könnte auf die Idee kommen, Strom bei Sonne und Wind zu speichern, allerdings ist das beim grünen Wirtschaftsminister noch nicht so durchgedrungen, der will stattdessen Wasserstoff aus Australien oder aus afrikanishen Ländern per Schiff zu uns bringen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Atue001 »

sunny.crockett hat geschrieben: Donnerstag 7. November 2024, 13:01 sieht man ja, wie das im Sinne der Verbraucher funktioniert......Firmen wandern in Scharen aus Deutschland ab oder gehen pleite. Für Grüne eine tolle Entwicklung, weil Deutschland dann weniger CO2 produziert. Dass dafür im Ausland produziert wird und das mit meist schlechtere Umweltschutzvorgaben ist egal. Grüne Logik!
Faktisch wandern die Firmen in Länder wie die USA ab, weil dort Milliarden-Subventionen aus Haushalten bezahlt werden, die Schuldenfinanziert sind.....aber in Deutschland ist man seriös und macht einen auf Wirtschaftskompetenz indem man lieber die Schulden reduziert, als die heimischen Unternehmen zu unterstützen.....FDP-Neoliberalismus-Wahn halt.

Hätte man vermeiden können - wenn Europa energisch ein eigenes Programm analog USA/China aufgelegt hätte......geht halt nicht mit der Schuldenbremse, die die FDP wider besseren Wissens zum "Wohle der Wirtschaft" verteidigt, die dann in die USA abwandert......neoliberale Realitätsverluste halt.....
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

sunny.crockett hat geschrieben: Donnerstag 7. November 2024, 17:38 Aha, "historisch" ist bei dir ab 2021, davor hatten wir anscheinend keinen Strom in Deutschland?
Rechne da mal die allgemeine Inflation dagegen. Du wirst erstaunt sein. ;)
Ich habe seit 2011 schrittweise immer mehr Okostrom-Anteil bei meinem Anbieter, damit ist der Preis kontinuierlich angestiegen, ist jetzt etwa 3x so hoch. Dazu hat sich der Grundpreis mehr als verdoppelt. Und bevor du fragst, ich habe natürlich auch Preise verglichen...
Kann keiner was für, wenn du dich über den Tisch ziehen lässt.
Ich zahle faktisch deutlich weniger für meinen Strom als noch vor 10 Jahren.
Die Industrie, die sich per PPA in EE-Parks eingekaft hat steht ebenfalls ziemlich gut da. (Da sind Preise <5ct/kWh relativ üblich inzwischen.) Ist halt was anderes, als der Privatstrom, von dessen Einnahmen auch fossile Industriestrompreise subentioniert werden. (Was ich für eine Sauerei halte, aber so wollte es die Unionsregierung damals.)
Und du siehst am (angeblich so niedrigen) Strompreis kein Problem für Unternehmen? Auf welchen Planeten lebst du?
Jammern ist halt des deutschen höchste Kunst (momentan).
Kann mich nicht erinnern, dass die Industrie in den letzten 20 Jahren mal nicht über alles mögliche gejammert und mit Abwanderung "gedroht" hätte.
Faktisch ist davon aber nicht viel passiert.
Im EU-Vergleich sind wir beim Wirtschaftswachstum Letzter, beim Strompreis Erster:
https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema ... reise.html
Dir ist aber schon klar, dass die Strompreise in den meisten "billigeren" Ländern über Steuergelder subventioniert werden?
Kaum fährt man 20 Jahre auf Verschleiß und stellt jedewede Innovation ein, schon läuft es nicht mehr rund... wer hätt's gedacht?
Dazu feiert man bei uns den gestiegenen Anteil der Erneuerbaren, hat aber im EU-Vergleich mit den dreckigsten Strom, weil man Dunkelflauten mit viel Kohlestrom (auch aus Polen) ausgleichen muss.
Joa - die übrigen 350+ Tage im Jahr sind ja mal voll egal!
Handel ist seit neuestem irgendwie böse? Hab ich was nicht mitbekommen?
Oben habe ich die installierte Kraftwerksleistung in D verlinkt. Einfach mal lesen. ;)
Man könnte auf die Idee kommen, Strom bei Sonne und Wind zu speichern,
Dafür bräuchte es erst mal speicherbare Überschüsse. ;)
Schau mal auf Energycharts, was passiert, wenn du die ganzen Verbrenner aus der Statistik entfernst.
Bis das grundlegend anders aussieht ist das nicht-verbrennen von Fossilien (Abfahren der entsprechenden Verbrennerkraftwerke) die deutlich sinnvollere Option, weil da ohnehin riesige Speicherkapazitäten existieren.
Wir brauchen zunächst noch VIEL mehr EE.
Trotzdem beginnt der hochlauf des Netzpuffer-Batteriebaus auch hier in D so langsam.
Aktuell liegen der BNetzA Anfragen für den Bau bzw. Anschluss von rund rund 161 GW (also das Äquivalent von ca. 161 Großkraftwerken!) vor. ;)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von JJazzGold »

Stabile Hochdrucklage, wenig bis kein Wind, Solarparks im Nebel, desaströs für die Ausbeute der EE, hohe Nachfrage an fossilen Brennstoffen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Wir sollten froh und dankbar sein, dass uns die übrigen Europäer mit reichlich Strom versorgen (können). Dazu haben wir das Glück, dass wir in Europas Mitte liegen und Deutschland vom Verbundnetz nicht umgangen werden kann.

Wie stellt man sich das eigentlich im Jahr 2050 vor, wenn es keine fossilen Kraftwerke mehr geben soll? Wo kommt dann der Strom in so einer Lage her?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Schnitter »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 9. November 2024, 10:17 Wie stellt man sich das eigentlich im Jahr 2050 vor, wenn es keine fossilen Kraftwerke mehr geben soll? Wo kommt dann der Strom in so einer Lage her?
Synthetische Gase die bei Überschuss produziert werden.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Ebiker »

mitten in einer Dunkelflaute wurden die Schornsteine des modernsten Kohlekraftwerkes der Welt gesprengt. An dessen Stelle sollte ein Kraftwerk für grünen Wasserstoff. Wird wohl so schnell nichts, die Firma die das bauen sollte ist insolvent
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von streicher »

Ebiker hat geschrieben: Donnerstag 14. November 2024, 15:48 mitten in einer Dunkelflaute wurden die Schornsteine des modernsten Kohlekraftwerkes der Welt gesprengt. An dessen Stelle sollte ein Kraftwerk für grünen Wasserstoff. Wird wohl so schnell nichts, die Firma die das bauen sollte ist insolvent
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 9. November 2024, 10:17 Wir sollten froh und dankbar sein, dass uns die übrigen Europäer mit reichlich Strom versorgen (können). Dazu haben wir das Glück, dass wir in Europas Mitte liegen und Deutschland vom Verbundnetz nicht umgangen werden kann.

Wie stellt man sich das eigentlich im Jahr 2050 vor, wenn es keine fossilen Kraftwerke mehr geben soll? Wo kommt dann der Strom in so einer Lage her?
Wir sind froh, dass Nachbarländer uns mit dem zwischendurch fehlenden Strom versorgen, denn es ist oft billiger als Kohle- und Gaskraftwerke für die Stromerzeugung zu betreiben.
Bis 2050 werden wir längst den Gesamtbedarf an Strom mit erneuerbaren Energien abdecken und bis dahin wird es genug Speicherungsmethoden für den überschüssigen Strom geben.
Wir schaffen das...
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Str ... ix102.html
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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