Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
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Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Wie in den einschlägigen Veröffentlichungen zu lesen ist, steht ARM zum Verkauf. Das Unternehmen ist ein Chipdesigner, dessen IP in nahezu allen Smartphones und Tablets dieser Welt zu finden ist, aber auch in Rechenzentren sind ARM-Chips auf dem Vormarsch.
Würde eine EU-Agentur (nach Art der ESA) ARM kaufen, hätte man auf einen Schlag eine Menge Know How in Sachen CPU und GPU Entwurf eingekauft.
Wenn man das weiterspinnt: in Dresden stehen Fabriken, um CPUs und GPUs zu produzieren, zwar noch im veralteten 28nm Standard, aber besser als nichts wäre das allemal. Das Unternehmen Globalfoundries könnte sicherlich von einem Verkauf dieser Fabriken an die EU-Agentur überzeugt werden.
Desweiteren ist mit dem Unternehmen ASML der wichtigste Anlagenbauer auf dem Gebiet der Belichtungsmaschinen in der EU (Niederlande) ansässig. Zusammen mit diesem Unternehmen könnte man die Fabriken in Dresden sicherlich modernisieren und auf 7nm oder sogar 5nm umstellen.
In Sachen Hardware könnte die EU-Agentur dann ein Linux speziell für diese europäischen ARM CPUs und GPUs und auch für mobile Geräte entwickeln, ganz ähnlich dem, wie es Apple das jetzt mit dem eigenen "silicon" (übrigens auch auf Basis von ARM) machen will.
Zu einem Betriebssystem gehört natürlich auch ein gescheiter Browser. In Zeiten, in denen Software as a Service immer wichtiger werden, wird auch ein Browser immer wichtiger. Neben Apples Safari, Googles Chrome und dessen Ablegern gibt es nur noch Mozilla Firefox, die Mozilla Foundation/Corporation ist aber auch permanent in Geldnot und wird zu weiten Teilen nur noch durch Zahlungen von Google am Leben erhalten. Die EU-Agentur könnte also auch Mozilla übernehmen und so eine weitere wichtige Komponente selber entwickeln.
Gerade jetzt, wo viel, viel Geld für ein Corona-Konjunkturprogramm locker gemacht wird, halte ich den Zeitpunkt für sehr günstig, die EU zu einem wichtigen Player auf dem IT-Markt zu machen und zumindest etwas weniger abhängig von den USA, China, Taiwan und Südkorea zu werden.
Was meint ihr: wäre das etwas, was die EU anstreben sollte oder ist es egal, wenn man als ökonomischen Supermacht selber keine Hard- und Software produziert? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass man nicht weiß, welche Hintertüren in Hard- und Software aus konkurrienden Staaten stecken.
Würde eine EU-Agentur (nach Art der ESA) ARM kaufen, hätte man auf einen Schlag eine Menge Know How in Sachen CPU und GPU Entwurf eingekauft.
Wenn man das weiterspinnt: in Dresden stehen Fabriken, um CPUs und GPUs zu produzieren, zwar noch im veralteten 28nm Standard, aber besser als nichts wäre das allemal. Das Unternehmen Globalfoundries könnte sicherlich von einem Verkauf dieser Fabriken an die EU-Agentur überzeugt werden.
Desweiteren ist mit dem Unternehmen ASML der wichtigste Anlagenbauer auf dem Gebiet der Belichtungsmaschinen in der EU (Niederlande) ansässig. Zusammen mit diesem Unternehmen könnte man die Fabriken in Dresden sicherlich modernisieren und auf 7nm oder sogar 5nm umstellen.
In Sachen Hardware könnte die EU-Agentur dann ein Linux speziell für diese europäischen ARM CPUs und GPUs und auch für mobile Geräte entwickeln, ganz ähnlich dem, wie es Apple das jetzt mit dem eigenen "silicon" (übrigens auch auf Basis von ARM) machen will.
Zu einem Betriebssystem gehört natürlich auch ein gescheiter Browser. In Zeiten, in denen Software as a Service immer wichtiger werden, wird auch ein Browser immer wichtiger. Neben Apples Safari, Googles Chrome und dessen Ablegern gibt es nur noch Mozilla Firefox, die Mozilla Foundation/Corporation ist aber auch permanent in Geldnot und wird zu weiten Teilen nur noch durch Zahlungen von Google am Leben erhalten. Die EU-Agentur könnte also auch Mozilla übernehmen und so eine weitere wichtige Komponente selber entwickeln.
Gerade jetzt, wo viel, viel Geld für ein Corona-Konjunkturprogramm locker gemacht wird, halte ich den Zeitpunkt für sehr günstig, die EU zu einem wichtigen Player auf dem IT-Markt zu machen und zumindest etwas weniger abhängig von den USA, China, Taiwan und Südkorea zu werden.
Was meint ihr: wäre das etwas, was die EU anstreben sollte oder ist es egal, wenn man als ökonomischen Supermacht selber keine Hard- und Software produziert? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass man nicht weiß, welche Hintertüren in Hard- und Software aus konkurrienden Staaten stecken.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Möglich ist so etwas - siehe die Airbus-Geschichte. Ob es sinnvoll ist, weiß ich nicht. Es kostet ja sehr viel Geld, das man vielleicht doch eher woanders braucht.
Ich sehe die Abhängigkeit in diesen essentiellen Schlüsseltechnologien aber auch sehr kritisch. Vielleicht wäre es ein Kompromiß, am Anfang kleinere Brötchen zu backen und nicht gleich alles aufzukaufen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, sondern sich darauf zu konzentrieren, überhaupt mal einige rein aus europäischen HW- und SW-Komponenten bestückte Endgeräte zum Laufen zu bringen, noch ohne größere Marktanteilsambitionen. Dazu könnte man vielleicht entsprechende Aktivitäten bei Infineon oder Nokia subventionieren, beispielsweise. Ich denke, die Hardware ist das schwierigere Thema - die europäische Open Source Cummunity dürfte für die Entwicklung eines damit funktionierenden Linux groß genug sein. Ein paar europäische Distributionen gab es ja bereits. Browser und Office-Paket sollten das kleinste Problem darstellen, bzw. hier stellt sich die Frage, ob man so etwas überhaupt rein europäisch braucht - Open Source Lösungen gibt es dazu ja genügend.
Soweit die unbedarfte Einschätzung von jemandem, der im HW- und OS-Bereich nicht wirklich firm ist.
Ich sehe die Abhängigkeit in diesen essentiellen Schlüsseltechnologien aber auch sehr kritisch. Vielleicht wäre es ein Kompromiß, am Anfang kleinere Brötchen zu backen und nicht gleich alles aufzukaufen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, sondern sich darauf zu konzentrieren, überhaupt mal einige rein aus europäischen HW- und SW-Komponenten bestückte Endgeräte zum Laufen zu bringen, noch ohne größere Marktanteilsambitionen. Dazu könnte man vielleicht entsprechende Aktivitäten bei Infineon oder Nokia subventionieren, beispielsweise. Ich denke, die Hardware ist das schwierigere Thema - die europäische Open Source Cummunity dürfte für die Entwicklung eines damit funktionierenden Linux groß genug sein. Ein paar europäische Distributionen gab es ja bereits. Browser und Office-Paket sollten das kleinste Problem darstellen, bzw. hier stellt sich die Frage, ob man so etwas überhaupt rein europäisch braucht - Open Source Lösungen gibt es dazu ja genügend.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Die Investition für alles genannte dürfte bei max. 50 Mrd. € liegen und würde die EU Position auf Anhieb weit nach vorne bringen. Das ist imA. auch zuerst eine strategische Investition, um unabhängig zu werden, nachher kann man damit auch richtig Geld verdienen, wie TSMC zeigt. Die Landwirtschaft bekam 2017 schon 59 Mrd. € von der EU, nur mal zum Vergleich und bei ARM fließt ja auch direkt Geld zurück in Form von Lizenzzahlungen.
Die Zukunft ist digital, leider hinkt die EU da weit zurück, man hat ja schon Probleme, ohne Huawei ein 5G-Netzwerk aufzubauen, trotz Nokia. Man muss sich endlich von den Industrien aus dem 19. Jahrhundert lösen und etwas Neues entwickeln, das bedeutet ja nicht, dass Landwirtschaft, Autos, Maschinenbau und Chemie komplett aufgegeben werden müssen. Wir haben so viele hervorragende Universitäten in der EU, daran kann es auch nicht scheitern.
Infineon ist in der Tat auch ein wichtiges Unternehmen in der Branche, wobei die sich mW. stark auf die Stromversorgung auf Platinen aller Art konzentriert haben.
Die Zukunft ist digital, leider hinkt die EU da weit zurück, man hat ja schon Probleme, ohne Huawei ein 5G-Netzwerk aufzubauen, trotz Nokia. Man muss sich endlich von den Industrien aus dem 19. Jahrhundert lösen und etwas Neues entwickeln, das bedeutet ja nicht, dass Landwirtschaft, Autos, Maschinenbau und Chemie komplett aufgegeben werden müssen. Wir haben so viele hervorragende Universitäten in der EU, daran kann es auch nicht scheitern.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Die europäischen Telco-Giganten sollte man noch nennen und einbeziehen, das ist zumindest eine Industrie, wo man die Zukunft nicht so ganz verschlafen hat und dort liegt auch sehr viel hardwarenahes Know-How vor. Telekom, Vodafone, Telefonica, 1&1.
Bei den 50 Mrd möchte ich allerdings in Frage stellen, ob das wirklich eine realistische Einschätzung der Total Costs of Ownership darstellt. Wenn die EU derartige Akquistionen tätigt, muss sie diese auch durch diverse Krisen hindurch mal eben 20 Jahre am Leben erhalten können. Und wie schnell man wirklich konkururrenzfähige Massenprodukte auf den Markt bringen kann, ist eben die große Frage.
Die EU-Landwirtschaftssubventionen möchte ich an dieser Stelle nicht verteidigen.
Bei den 50 Mrd möchte ich allerdings in Frage stellen, ob das wirklich eine realistische Einschätzung der Total Costs of Ownership darstellt. Wenn die EU derartige Akquistionen tätigt, muss sie diese auch durch diverse Krisen hindurch mal eben 20 Jahre am Leben erhalten können. Und wie schnell man wirklich konkururrenzfähige Massenprodukte auf den Markt bringen kann, ist eben die große Frage.
Die EU-Landwirtschaftssubventionen möchte ich an dieser Stelle nicht verteidigen.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Es gibt auch freie Architekturen wie RISC-V. Die meisten ARM-Plattformen sind eigentlich nur interessant, weil zugekaufte IP die Basisarchitektur ergänzt. Ich habe selbst einen arm-basierten Rechnercluster und natürlich eine Reihe arm-basierter Telefone. Alles ganz brauchbar. Ich finde aber nicht, dass der Staat oder ein Staatenbund sich hier dauerhaft einkaufen sollte. Es ist populär, dass der Staat die ganzen toten Hunde kauft: Kaputte Banken, kaputte Fluglinien, kaputte Wasserwerke. Bisweilen sollten wir bei diesem überbordenden Schuldensozialismus aber innehalten und uns fragen, ob wir unser Staatsgeld, als den Bürgern abgenommenes Geld, nicht lieber in Forschung oder in den Unterhalt nötiger Infrastruktur stecken sollten, da wo der Markt den objektiv erkennbaren Mangel nicht ausreichend bedient.Brainiac hat geschrieben:(20 Aug 2020, 18:39)
Möglich ist so etwas - siehe die Airbus-Geschichte. Ob es sinnvoll ist, weiß ich nicht. Es kostet ja sehr viel Geld, das man vielleicht doch eher woanders braucht.
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Man darf die Folgen solchen Besitzes nicht unterschätzen. Wenn der Staat heute eine bestimmte Familie technischer Komponenten kauft, dann wird er morgen auch darauf sehen, soweit er es beeinflussen kann den Einbau dieser Komponenten zu fördern statt der Nutzenerwägung und dem Markt diese Entscheidung zu lassen.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
@brainiac: Wie gesagt, bei ARM fließt direkt Geld durch Lizenzzahlungen, auch die Fabs von Globalfoundries produzieren, nur halt nicht mehr in der ersten Liga, aber auch da fließt direkt Geld zurück. Man müsste natürlich sehr schnell eine Massenproduktion in 7 oder 5nm aufbauen, um mit TSMC und Samsung konkurrieren zu können. Der Markt ist aber gigantisch groß und TSMC/Samsung können den gar nicht mehr alleine bedienen. Man könnte auch für Intel fertigen, die bekommen ihre eigenen Prozesse nicht so richtig ans Laufen. Die Produktion von DRAM und Flash RAM lohnt sich im Moment nicht, aber auch das sollte man im Auge behalten, der RAM Preis folgt seinem eigenen Schweinezyklus.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Das eine tun, nämlich erfolgreiche Technologie auf dem Weltmarkt einkaufen und in der EU einsetzen, und das andere nicht lassen, nämlich Verkäufer dazu durch zugehörige Verträge veranlassen, EU-europäisches Personal in die Technologie ein zu weisen und entsprechend know-how zu übertragen. Diese Strategie hat sich in Süd-Korea bewährt, hat das Land in etwa 60 Jahren von einem Agrarstaat zu einem der führenden Hochtechnologiestaaten entwickelt. Das Land hat geeignete Studenten durch beinharte Auslese an Universitäten in Europa und den USA studieren und sich dort auch qualifizieren lassen... um dann im koreanischen Wissenschaftsbetrieb und im damit eng zusammenarbeitenden Industriebereich einflußreiche Positionen national zu besetzen.
Für uns hochmütige Europäer ist dieser Gedanke nahezu unverdaulich, daß wir uns nun um eine Aufholjagd zu bemühen haben. Aber so ist die Welt! Demut und Ehrgeiz gehören wohl dazu... und systematisches Vorgehen! Für mich ist Süd-Korea in vielerlei Hinsicht ein brauchbares Vorbild für Europa. Eine Kaffeefahrt war diese Aufholjagd für Koreaner sicher auch nicht!
Für uns hochmütige Europäer ist dieser Gedanke nahezu unverdaulich, daß wir uns nun um eine Aufholjagd zu bemühen haben. Aber so ist die Welt! Demut und Ehrgeiz gehören wohl dazu... und systematisches Vorgehen! Für mich ist Süd-Korea in vielerlei Hinsicht ein brauchbares Vorbild für Europa. Eine Kaffeefahrt war diese Aufholjagd für Koreaner sicher auch nicht!
Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Für Arroganz ist kein Anlass. In vielen Gebieten sind uns - gemessen an ihren Möglichkeiten - etliche Osteuropastaaten enteilt und - gemessen am Weltmaßstab - USA und Israel weit voraus und selbst an Indien könnten wir den Anschluss verlieren. Deutschland und EU, das ist behäbig, das ist kompliziert, da wird über das mal müssen geredet, bis andere längst gemacht haben.H2O hat geschrieben:(20 Aug 2020, 19:32)
Das eine tun, nämlich erfolgreiche Technologie auf dem Weltmarkt einkaufen und in der EU einsetzen, und das andere nicht lassen, nämlich Verkäufer dazu durch zugehörige Verträge veranlassen, EU-europäisches Personal in die Technologie ein zu weisen und entsprechend know-how zu übertragen. Diese Strategie hat sich in Süd-Korea bewährt, hat das Land in etwa 60 Jahren von einem Agrarstaat zu einem der führenden Hochtechnologiestaaten entwickelt. Das Land hat geeignete Studenten durch beinharte Auslese an Universitäten in Europa und den USA studieren und sich dort auch qualifizieren lassen... um dann im koreanischen Wissenschaftsbetrieb und im damit eng zusammenarbeitenden Industriebereich einflußreiche Positionen national zu besetzen.
Für uns hochmütige Europäer ist dieser Gedanke nahezu unverdaulich, daß wir uns nun um eine Aufholjagd zu bemühen haben. Aber so ist die Welt! Demut und Ehrgeiz gehören wohl dazu... und systematisches Vorgehen! Für mich ist Süd-Korea in vielerlei Hinsicht ein brauchbares Vorbild für Europa. Eine Kaffeefahrt war diese Aufholjagd für Koreaner sicher auch nicht!
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Ich vermute, daß in Europa der Gedanke ungewohnt ist, daß wir plötzlich unterlegen sind, wo wir Europäer einige Jahrhunderte bestimmt haben, wo es entlang geht. Eine Zeit, in der europäische Mächte unumstritten Weltmächte der Wissenschaften und Technik waren.Für Arroganz ist kein Anlass.
Dabei sind unsere Voraussetzungen in einer Aufholjagd gar nicht so schlecht. Wir sind nicht bettelarm, haben uns von den Folgen des 2. Weltkriegs erholt, wir sind als Bevölkerung zahlenstark und verhältnismäßig gut gebildet, haben ein funktionierendes Sozial- und Gesundheitswesen. Trotzdem müssen wir uns daran gewöhnen, daß wir Lehrstühle in Universitäten und Direktoren in Forschungsinstituten nicht unbedingt national besetzen sollten, daß wir Forschungsinstitute mit unserer Industrie sehr eng vermaschen müssen... etwa daß "Laufbahnen" querbeet über Projekte angelegt werden, mit dem Ziel, die besten Kräfte dann wieder national aus zu filtern. Was Süd-Korea geschafft hat unter sehr viel schlechteren Voraussetzungen, das sollte auch in Europa möglich sein! Ohne Plan und Systematik läuft so etwas sicher nicht!
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Daran wird es dann wohl scheitern.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Das Problembewusstsein fehlt teilweise. In den Parteien sitzen teilweise auch Leute, denen der Bezug zur realen Wirtschaft und Wissenschaft fehlt. Viele Journalisten sind heute auch keine Quereinsteiger mit gebrochenen, lehrreichen Biographien mehr sondern mehr oder weniger direkte Universitätsabkömmlinge, direkt vom Gymnasium maximal noch über ein Auslandsjahr in die Theoriebildung und dann in die Redaktion. Die haben auch wenig Bezug zu Kultur und Denkweise solcher Macher, die die Aufholjagden anderer Länder ermöglichten. Wir sind ein wenig bequem geworden, wir konnten es uns leisten.H2O hat geschrieben:(20 Aug 2020, 19:58)
Ich vermute, daß in Europa der Gedanke ungewohnt ist, daß wir plötzlich unterlegen sind, wo wir Europäer einige Jahrhunderte bestimmt haben, wo es entlang geht. Eine Zeit, in der europäische Mächte unumstritten Weltmächte der Wissenschaften und Technik waren.
Dabei sind unsere Voraussetzungen in einer Aufholjagd gar nicht so schlecht. Wir sind nicht bettelarm, haben uns von den Folgen des 2. Weltkriegs erholt, wir sind als Bevölkerung zahlenstark und verhältnismäßig gut gebildet, haben ein funktionierendes Sozial- und Gesundheitswesen. Trotzdem müssen wir uns daran gewöhnen, daß wir Lehrstühle in Universitäten und Direktoren in Forschungsinstituten nicht unbedingt national besetzen sollten, daß wir Forschungsinstitute mit unserer Industrie sehr eng vermaschen müssen... etwa daß "Laufbahnen" querbeet über Projekte angelegt werden, mit dem Ziel, die besten Kräfte dann wieder national aus zu filtern. Was Süd-Korea geschafft hat unter sehr viel schlechteren Voraussetzungen, das sollte auch in Europa möglich sein! Ohne Plan und Systematik läuft so etwas sicher nicht!
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Die Akku-/Batterieproduktion gehört m.E. auch noch zum Set der eingangs genannten Schlüsseltechnologien dazu.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Wer bei einer Zukunftstechnologie nicht den politischen Streit um "Huawei oder nicht Huawei und was denn sonst" als Wecksignal empfindet und nicht sofort vernehmbar auf mittelfristige Abhilfe sinnt, der gehört aus verantwortlichen Funktionen in Wissenschaft und Forschung abgelöst. Kaffeetrinker braucht man dort nicht, um eine Zukunft zu gestalten.Wir sind ein wenig bequem geworden, wir konnten es uns leisten.
Aus meiner Sicht ist die Arbeit im Ministerium für Forschung und Wissenschaft für unsere Zukunft deutlich wichtiger als die Gestaltung unseres Sozialwesens. Diese Wohltat können wir uns bei anhaltender Leistungsverweigerung irgendwann nicht mehr leisten.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Auf dem Gebiet ist doch VW in Salzgitter tätig. Vielleicht fehlt auf dem Gebiet ein Netzwerk der europäischen Wissenschaften und Technologien, die verschiedene Ansätze anwendungsgerecht bewerten und fördern. Für Außenstehende schwer zu durchblicken.Brainiac hat geschrieben:(20 Aug 2020, 20:25)
Die Akku-/Batterieproduktion gehört m.E. auch noch zum Set der eingangs genannten Schlüsseltechnologien dazu.
Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Für Elektroautos, nicht für Smartphones und dergleichen.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Ich würde nicht alle Eier in den Korb "Elektroauto" legen, jenes ist hier aber auch offtopicBrainiac hat geschrieben:(20 Aug 2020, 20:45)
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Die Anforderungen (Gewicht, Größe, Kapazität, Ladeverhalten) sind aber schon ziemlich unterschiedlich, oder.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Nokia (ex Nokia Siemens Networks) ist im 5G-Thema durchaus präsent. Huawei war aber schneller und ist auch preislich attraktiv. Ericsson ist auch im Markt aktiv. Aber auf Deutschland wartet da keiner mehr. Siemens und andere ehemalige Spitzenkonzerne haben viele, viele Felder bereits aufgegeben oder Joint Venture-Beteiligungen verkauft.H2O hat geschrieben:(20 Aug 2020, 20:34)
Wer bei einer Zukunftstechnologie nicht den politischen Streit um "Huawei oder nicht Huawei und was denn sonst" als Wecksignal empfindet und nicht sofort vernehmbar auf mittelfristige Abhilfe sinnt, der gehört aus verantwortlichen Funktionen in Wissenschaft und Forschung abgelöst. Kaffeetrinker braucht man dort nicht, um eine Zukunft zu gestalten.
Aus meiner Sicht ist die Arbeit im Ministerium für Forschung und Wissenschaft für unsere Zukunft deutlich wichtiger als die Gestaltung unseres Sozialwesens. Diese Wohltat können wir uns bei anhaltender Leistungsverweigerung irgendwann nicht mehr leisten.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Klar; unter "dergleichen" sehe ich auch Batterien als Energiespeicher für die Pufferung von grünen Energien. "Einer für alle", das wäre wohl sehr vermessen.Brainiac hat geschrieben:(20 Aug 2020, 20:45)
Für Elektroautos, nicht für Smartphones und dergleichen.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Als Europäer habe ich gar nichts dagegen, wenn unsere deutsche Forschungsförderung eine Zusammenarbeit der skandinavischen Leistungsträger mit unseren staatlichen Instituten und Universitäten voran brächte. Vielleicht bildet sich aus diesem Netzwerk im Lauf der Jahrzehnte dann auch einmal eine Ausgründung für ein Projekt, das hierzulande gute Voraussetzungen hat. Verkrampft auf nationale Beteiligung warten... dazu ist es schon zu spät. Vielleicht läßt sich über NOKIA und ERICSSON verlorener Boden wieder gutmachen.imp hat geschrieben:(20 Aug 2020, 20:53)
Nokia (ex Nokia Siemens Networks) ist im 5G-Thema durchaus präsent. Huawei war aber schneller und ist auch preislich attraktiv. Ericsson ist auch im Markt aktiv. Aber auf Deutschland wartet da keiner mehr. Siemens und andere ehemalige Spitzenkonzerne haben viele, viele Felder bereits aufgegeben oder Joint Venture-Beteiligungen verkauft.
Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Ja, könnten Sie, zumindest unabhängiger.Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Aug 2020, 16:12)
Aber dafür sind die Europäer wohl zu doof.
Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Ausgerechnet Trump gibt der EU eine Steilvorlage, wie man sehr einfach an weitere Technologie kommen könnte. So könnte man mit der Begründung des Cloud Acts und der Unvereinbarkeit derselben mit der DSGVO begründen, warum zukünftig amerikanische Unternehmen für europäische Rechenzentren nicht geeignet sind. Diese würde man auffordern, die entsprechenden Rechenzentren an europäische Unternehmen zu verkaufen.
Bei der Gelegenheit könnte man noch das europäische Facebook/Whatsapp fordern, und auch ein europäisches O365 - jeweils müssten die amerikanischen Mutterkonzerne ihre europäischen Töchter an europäische Unternehmen verkaufen.....
Diese Strategie entspricht durchaus dem, was Trump derzeit mit chinesischen Firmen durchzieht.
Darüber hinaus ist der Vorsprung der USA im Bereich Software längst nicht so bedeutend wie in der Hardware. Denn: Freie Alternativen stehen durchaus zur Verfügung, die könnte Europa nutzen und auch schnell zu gleichwertigen Produkten weiterentwickeln, sofern man noch Defizite sieht, und diese in Softwarefirmen beseitigen lassen will.
Im Endkundenbereich unterscheidet sich Linux immer weniger von Windows - nahezu alle Hardware wird unterstützt und die meiste Software heutzutage läuft eh ohne zu tiefe Betriebssystemabhängigkeit.
Für fast jedes marktführende Programm gibt es gute europäische Alternativen - oftmals noch von zu kleinen Firmen unterstützt - aber das kann man mit Geld und Willen und passenden gesetzlichen Rahmenbedingungen binnen 20 Jahren vollständig ändern.
Dass europäische Unternehmen im Spitzenbereich der IT auch Spitzentechnik liefern können, zeigt beispielsweise DEEPL, wenn wir mal von Übersetzungen reden.
Bei der Gelegenheit könnte man noch das europäische Facebook/Whatsapp fordern, und auch ein europäisches O365 - jeweils müssten die amerikanischen Mutterkonzerne ihre europäischen Töchter an europäische Unternehmen verkaufen.....
Diese Strategie entspricht durchaus dem, was Trump derzeit mit chinesischen Firmen durchzieht.
Darüber hinaus ist der Vorsprung der USA im Bereich Software längst nicht so bedeutend wie in der Hardware. Denn: Freie Alternativen stehen durchaus zur Verfügung, die könnte Europa nutzen und auch schnell zu gleichwertigen Produkten weiterentwickeln, sofern man noch Defizite sieht, und diese in Softwarefirmen beseitigen lassen will.
Im Endkundenbereich unterscheidet sich Linux immer weniger von Windows - nahezu alle Hardware wird unterstützt und die meiste Software heutzutage läuft eh ohne zu tiefe Betriebssystemabhängigkeit.
Für fast jedes marktführende Programm gibt es gute europäische Alternativen - oftmals noch von zu kleinen Firmen unterstützt - aber das kann man mit Geld und Willen und passenden gesetzlichen Rahmenbedingungen binnen 20 Jahren vollständig ändern.
Dass europäische Unternehmen im Spitzenbereich der IT auch Spitzentechnik liefern können, zeigt beispielsweise DEEPL, wenn wir mal von Übersetzungen reden.
Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Das deutsche Facebook hat vor Jahren zugemacht. Kürzlich hat jemand VZ gekauft und will renoviert wieder eröffnen.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Tja, ARM ist dann weg vom Markt. Derweil hat Nvidia neue GPUs auf den Markt gebracht und wird von der nachfrage überrollt.
Und China wildert in Form von Huawei in Deutschland: https://www.wiwo.de/technologie/digital ... obal-de-DE
So wird das nie was mit dem High Tech-Standort Europa, wir Europäer lassen Chancen liegen und werden immer mehr abgehängt.
Und China wildert in Form von Huawei in Deutschland: https://www.wiwo.de/technologie/digital ... obal-de-DE
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Hätte man mal auf mich gehört , dann müsste man jetzt nicht in Taiwan betteln gehen: https://www.computerbase.de/2021-01/tai ... che-chips/
Aber nö, High Tech brauchen wir in der EU ja nicht, wir bleiben lieber bei den Industrien aus dem 19. Jahrhundert.
Aber nö, High Tech brauchen wir in der EU ja nicht, wir bleiben lieber bei den Industrien aus dem 19. Jahrhundert.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Sehr interessantes Thema, bin erst jetzt darauf gestoßen. Um die Frage zu beantworten, ob wir in Europa autonom werden können, weiß ich nicht, aber wir sollten uns ein Stück Unabhängigkeit bewahren. Ich merke aber auch, als argloser Nutzer von Hard- und Software denkt man erstmal gar nicht darüber nach, woher das Zeug kommt. Sollte man vielleicht. Hätte auch bis heute nicht gewusst, dass ARM Limited in UK sitzt. Gab es eigentlich schon die Zustimmung der EU-Behörde für den Verkauf?
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Musste die EU denn zustimmen? ARM gehörte vorher der Softbank Group aus Japan.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
In der EU sind Datenschutz, soziale Gerechtigkeit, Umverteilung und die richtige Ideologie wichtiger als Innovation und Technologie. Wenn ich mein Aktienportfolio anschaue, sind darunter sehr wenige europäische Unternehmen. Am innovativsten sind noch Unternehmen aus Großbritannien und der Schweiz. Achso, die sind ja nicht in der EU.
- Tom Bombadil
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Die EU scheint langsam wach zu werden: https://www.computerbase.de/2021-03/eur ... taet-5-eu/
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
STANDARD „OPEN RAN“
Die Mobilfunk-Falle: Europas Firmen drohen die großen Verlierer zu werden
Deutschland strebt nach digitaler Souveränität, fördert aber eine Mobilfunk-Technologie, die umstritten ist – und europäische 5G-Anbieter schwächen könnte.
Brüssel, Düsseldorf Die Bundesregierung will mit dem offenen Mobilfunkstandard „Open Ran“ Europas technologische Souveränität stärken. Zwei Milliarden Euro lässt sie sich das Vorhaben kosten, Kanzlerin Angela Merkel setzte sich erst kürzlich dafür persönlich in einem gemeinsamen offenen Brief mit den Regierungschefinnen aus Estland, Dänemark und Finnland ein.
Doch Open Ran ist umstritten. Im Ergebnis könnte die Technologie sogar neue Abhängigkeiten für Europa schaffen. „Open Ran ist der erste Schritt hin zu einer Cloud-basierten Netzinfrastruktur“, erläutert Tyson Barker, Technologieexperte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Dies werde den Markt zugunsten von Datenkonzernen aus den USA und China verändern.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Die sollten vorher besser mal bei Intel nachfragen wie schwer es ist die 5 nm Technologie umzusetzen. Platzhirsch ist da TSMC zusammen mit Samsung weil diese beiden die entscheidenden Patente für eine funktionierende Fertigung besitzen. Die Ersatztechnologie von Intel (um die Patente zu umgehen) funktioniert bis heute nicht. Das eine ist so eine Technik zu beschliessen, das andere ist aber es umzusetzen. Es ist ja nicht so das Intel zu dumm sei solch eine Technik zu realisieren, aber die Konkurrenz hat nun mal die entscheidenden Patente die nötig sind und die werden sie nicht freiwillig anderen zur Verfügung stellen.Tom Bombadil hat geschrieben:Die EU scheint langsam wach zu werden: https://www.computerbase.de/2021-03/eur ... taet-5-eu/
- Tom Bombadil
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Hier auch so ein Beispiel, wie deutsche Bürokratie Chancen zunichte macht: https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... 97078.html
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Heute im Weser-Kurier (2021-09-23) gefunden:
Die EU will die Ladekabel für Smartphones und Tablets vereinheitlichen. Dieses Ziel, am Verbraucher mit USB C-Steckern zu arbeiten, wurde aus meiner Sicht in der Praxis weitgehend erreicht. Nur APPLE tanzt da aus der Reihe. Das neue Ziel ist nun wohl, durch diese Norm andere Ladekabel zu verbieten, um nicht bei jedem Modellwechsel eines Smartphones einen kleinen Schrotthaufen entsorgen zu müssen.
Der Zeitungsartikel äußerte sich sehr zurückhaltend: Diese Norm werde noch Jahre auf sich warten lassen. Warum eigentlich, wo doch schon der EU-Kommissar Günther Verheugen in der EU diesen Standard eingeführt hatte... und er sich zumindest bei den üblichen Smartphones durchgesetzt hat?
Eine sehr praktische Sache sind magnetische Adapter für die kleinen telefonseitigen USB-C-Stecker. Die nutze ich, seitdem ich vor Jahren ein Smartphone durch häufiges Aufstecken des Ladekabels hingerichtet hatte. Die beauftragte Reparatur hatte nicht sonderlich viel daran verbessert. Mit den magnetischen Adaptern "springt" der Stecker am Ladekabel geradezu in die magnetische Buchse am Telefon und sorgt so für eine geordnete Ladung oder auch Datenübertragung zwischen Telefon und Rechner. Die magnetische Ladebuchse bleibt auf jeden Fall an Telefon, und schon haben wir eine Störquelle weniger.
Bei der Beschaffung muß man darauf achten, daß die kleinen Magnete doch erstaunliche Anziehungskräfte entwickeln. Bei Buchsen und Steckern minderer Qualität können sich deshalb die Magnete lösen... und manchmal sogar brechen. Hat man aber einmal das robuste Produkt gefunden, dann gibt es damit jahrelang keinen Ärger mehr.
Mir scheint diese kleine Anmerkung für Anwender wichtiger zu sein als die EU-Norm, die ich aber ausdrücklich gut heiße. Wozu der Elektroschrott von Ladegeräten und Kabeln, die sich in der Grundfunktion gar nicht unterscheiden? Aber eine zerstörte Ladebuchse im Telefon ist ein ungleich größerer Schaden!
Die EU will die Ladekabel für Smartphones und Tablets vereinheitlichen. Dieses Ziel, am Verbraucher mit USB C-Steckern zu arbeiten, wurde aus meiner Sicht in der Praxis weitgehend erreicht. Nur APPLE tanzt da aus der Reihe. Das neue Ziel ist nun wohl, durch diese Norm andere Ladekabel zu verbieten, um nicht bei jedem Modellwechsel eines Smartphones einen kleinen Schrotthaufen entsorgen zu müssen.
Der Zeitungsartikel äußerte sich sehr zurückhaltend: Diese Norm werde noch Jahre auf sich warten lassen. Warum eigentlich, wo doch schon der EU-Kommissar Günther Verheugen in der EU diesen Standard eingeführt hatte... und er sich zumindest bei den üblichen Smartphones durchgesetzt hat?
Eine sehr praktische Sache sind magnetische Adapter für die kleinen telefonseitigen USB-C-Stecker. Die nutze ich, seitdem ich vor Jahren ein Smartphone durch häufiges Aufstecken des Ladekabels hingerichtet hatte. Die beauftragte Reparatur hatte nicht sonderlich viel daran verbessert. Mit den magnetischen Adaptern "springt" der Stecker am Ladekabel geradezu in die magnetische Buchse am Telefon und sorgt so für eine geordnete Ladung oder auch Datenübertragung zwischen Telefon und Rechner. Die magnetische Ladebuchse bleibt auf jeden Fall an Telefon, und schon haben wir eine Störquelle weniger.
Bei der Beschaffung muß man darauf achten, daß die kleinen Magnete doch erstaunliche Anziehungskräfte entwickeln. Bei Buchsen und Steckern minderer Qualität können sich deshalb die Magnete lösen... und manchmal sogar brechen. Hat man aber einmal das robuste Produkt gefunden, dann gibt es damit jahrelang keinen Ärger mehr.
Mir scheint diese kleine Anmerkung für Anwender wichtiger zu sein als die EU-Norm, die ich aber ausdrücklich gut heiße. Wozu der Elektroschrott von Ladegeräten und Kabeln, die sich in der Grundfunktion gar nicht unterscheiden? Aber eine zerstörte Ladebuchse im Telefon ist ein ungleich größerer Schaden!
- schokoschendrezki
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Das weltweit eindeutig innovativste und auch von den Verkaufszahlen her eines der größten Unternehmen im Bereich 3D-Drucken ist das von Josef Prusa in Tschechien. 2020 Unternehmer des Jahres in Tschechien. Grad mal 31 Jahre alt. Der braucht auch keine EU-Fördergelder. Und der das ganze Zeug gleichzeitig auch als Open Source zur Verfügung gestellt. Nur mal als Beispiel.
Ich weiß nicht. Aber "EU-Autonomie in Sachen Hard- und Software" ... das klingt mir viel zu sehr nach der alten staubigen Vorstellung von "Großrechner". Nach "Nixdorf". Nach Atomkraftwerk. Die wirklich innovativen Ideen kommen von eher kleinen Startups.
Ich weiß nicht. Aber "EU-Autonomie in Sachen Hard- und Software" ... das klingt mir viel zu sehr nach der alten staubigen Vorstellung von "Großrechner". Nach "Nixdorf". Nach Atomkraftwerk. Die wirklich innovativen Ideen kommen von eher kleinen Startups.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Damit bestätigt sich meine Prognose über 3D-Drucker. Wenn diese winzige Klitsche der grösste Hersteller der Welt ist, dann ist der 3D-Drucker halt kein Erfolg.schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Sep 2021, 23:57)
Das weltweit eindeutig innovativste und auch von den Verkaufszahlen her eines der größten Unternehmen im Bereich 3D-Drucken ist das von Josef Prusa in Tschechien.
https://m.wikidata.org/wiki/Q27923775
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Prusa_i3
https://www.prusa3d.de/
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Der Gedanke ist richtig und irreführend. Im Privathaushalt habe ich auch keine Anwendung für einen 3D-Drucker (bestimmt kann man eine Anwendung an den Haaren herbei ziehen...) Aber dieses kleine Unternehmen tummelt sich offenbar sehr erfolgreich in einer Marktnische. Da ziehe ich doch respektvoll meinen Hut!Adam Smith hat geschrieben:(24 Sep 2021, 07:31)
Damit bestätigt sich meine Prognose über 3D-Drucker. Wenn diese winzige Klitsche der grösste Hersteller der Welt ist, dann ist der 3D-Drucker halt kein Erfolg.
(...)
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
So ein Ding ist schon praktisch, weil man damit auch Plastikteile reparieren kann. So wirklich ins Thema passen 3D-Drucker aber nicht, die Fertigung von CPUs und GPUs sowie strategisch wichtige Software hat da einen ganz anderen Stellenwert.
Aber selbst die träge EU kommt so langsam ins Rollen: https://www.computerbase.de/2021-07/hal ... roduktion/
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Völlig verständlich, daß hier Hardware und Software für Rechner im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Aber jetzt wiederholen sich im DLF immer wieder Meldungen über Lieferengpässe von Halbleiterprodukten in der Kraftfahrzeugherstellung. In diesem Jahr sei weltweit auf die Fertigung von 10 Mio Kraftfahrzeugen verzichtet worden, und für das Jahr 2022 sehe es nicht viel erfreulicher aus. Opel habe sein Werk in Eisenach aus diesen Gründen bis ins Frühjahr eingemottet, schlicht aus Materialmangel.
Ich erinnere mich noch an Zeiten, als die aus der Firma Siemens hervorgegangene Halbleiterschmiede Infineon als erfolgreicher Zulieferer für die Kfz-Industrie gefeiert wurde. Hat dieses Unternehmen sich auf seinen Lorbeeren ausgeruht... oder weshalb stehen hier die Fertigungsbänder still?
Darüber hinaus gibt es in Deutschland eine große Anzahl mittlerer und kleiner Unternehmen der Halbleiterindustrie, meist Tochtergesellschaften von Weltfirmen der Halbleiterindustrie. Mich verwundert es schon, daß es offenbar eine derart hohe Spezialisierung gibt, daß die weltweite Autoindustrie gleich am Stock geht, weil ein wichtiger Lieferant nicht kann oder nicht will.
Weiß hier ein Teilnehmer, was da im Argen liegt? Macht etwa die deutsche Kfz-Industrie hier ein Bohei, weil sie um staatliche Hilfe betteln möchte?
Ich erinnere mich noch an Zeiten, als die aus der Firma Siemens hervorgegangene Halbleiterschmiede Infineon als erfolgreicher Zulieferer für die Kfz-Industrie gefeiert wurde. Hat dieses Unternehmen sich auf seinen Lorbeeren ausgeruht... oder weshalb stehen hier die Fertigungsbänder still?
Darüber hinaus gibt es in Deutschland eine große Anzahl mittlerer und kleiner Unternehmen der Halbleiterindustrie, meist Tochtergesellschaften von Weltfirmen der Halbleiterindustrie. Mich verwundert es schon, daß es offenbar eine derart hohe Spezialisierung gibt, daß die weltweite Autoindustrie gleich am Stock geht, weil ein wichtiger Lieferant nicht kann oder nicht will.
Weiß hier ein Teilnehmer, was da im Argen liegt? Macht etwa die deutsche Kfz-Industrie hier ein Bohei, weil sie um staatliche Hilfe betteln möchte?
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Infineon liefert noch immer viele Produkte an die Autoindustrie. Bosch hat mW. ein eigenes Halbleiterwerk eröffnet oder will eröffnen, das kann und darf aber nur der Anfang sein. Vor allen Dingen, wo die EU einen Lieferanten für Schlüsseltechnologie in den eigenen Grenzen hat: ASML.
Allerdings ist man auch dabei wieder von Vorprodukten abhängig, seien es Chemikalien oder Wafer, wo es auch einen Engpass gibt.
Allerdings ist man auch dabei wieder von Vorprodukten abhängig, seien es Chemikalien oder Wafer, wo es auch einen Engpass gibt.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Die Autofirmen haben den Politikern und ANAL-ysten GEGLAUBT - und für VERBRENNER keine//wenig Chips vorbestellt//Verträge gekündigt und Chips ABBESTELLT !! .H2O hat geschrieben:(02 Oct 2021, 14:24)
Weiß hier ein Teilnehmer, was da im Argen liegt? Macht etwa die deutsche Kfz-Industrie hier ein Bohei, weil sie um staatliche Hilfe betteln möchte?
Die Kapazität hat dann zB. Tesla billig gekauft.
https://www.merkur.de/wirtschaft/tesla- ... 04819.htmlWährend der Corona-Krise hatte die Autoindustrie große Mengen an Halbleitern abbestellt. Die Chiphersteller produzierten aber weiter und fanden beispielsweise in der Computerbranche neue Abnehmer. Denn während der Pandemie stieg die Nachfrage nach Computern, Smartphones und Tablets. Als die Nachfrage nach Autos wieder anzog, hatten sich die Chiphersteller schon umorientiert. Die Autobranche bemerkte die Abhängigkeit ihrer Lieferketten zu spät. Weitere Faktoren waren Rohstoffengpässe sowie Spannungen zwischen China und den USA.
Bei Volkswagen geht man davon aus, dass die Chipkrise noch bis Ende 2022 Bestand haben werde. Das sagte etwa Einkaufsvorstand Murat Aksel. BMW-Chef Oliver Zipse merkte auf der IAA in München an, dass die „grundsätzliche Anspannung in den Lieferketten die nächsten sechs bis zwölf Monate“ andauern werde.
Tesla-Chef Elon Musk ist optimistischer. Auf der Italian Tech Week in Turin sagte er am Freitag, dass der weltweite Chipmangel in der Autoindustrie nur „kurzfristiger Natur“ sei. ....Lösung für den Halbleitermangel. Während woanders die Fließbänder stillstanden, baute Tesla so viele Autos wie noch nie. Im zweiten Quartal 2021 erzielte das Unternehmen erstmals einen Nettogewinn von über einer Milliarde US-Dollar. Teslas Geheimrezept: Der Elektroautobauer setzte alternative Chips ein und schrieb die Software um.
Damit die Daimler Chips ins Tesla passen...
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
@ Teeernte: Vielen Dank für die schnelle Aufklärung! Beschäftigt die deutsche Autoindustrie noch Ingenieure?
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Die EU wacht auch langsam auf: https://www.computerbase.de/2022-02/eu- ... lt-werden/
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Viel zu langsam - aber man schaue in die USA.....die "LASSEN" TMSC (Taiwan) eine Chipfabrik in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ...Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Feb 2022, 15:56)
Die EU wacht auch langsam auf: https://www.computerbase.de/2022-02/eu- ... lt-werden/
https://winfuture.de/news,124140.html...mit einer zweiten Fabrik in den USA die Chip-Produktion aufnehmen. Nun ist der Startschuss für den Bau gefallen - wie es heißt, wird der Apple M-Chip vor Ort als "Made in USA"-Produkt gefertigt.
Mark Liu, Chairman der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company - kurz TSMC - hat bestätigt, dass sein Unternehmen plant, ab dem Jahr 2024 in einem neuen US-Werk Prozessoren im 5-Nanometer-Prozess zu bauen.
Grob übersetzt ....wenn da kein US "Herz" drin ist - wirds das in "Zukunft" nicht mehr geben. Willst Du weiter Chips verkaufen ? ....dann MADE in US.
Eine Teilrücknahme der Globalisierung.
Eine Frage der "Standhaftigkeit" der Wirtschaft.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Ein Spambeitrag musste in die Ablage verschoben werden.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Da niemand so viel Geld in die Hand nehmen wird, ein klares Nein.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Man wird zwar nicht autonom, aber Intel baut jetzt Fabs in Magdeburg und Breslau, auch in Italien soll eine Fab gebaut werden.
Deutschland subventioniert den Bau mit 9,9 Mrd. EUR, es sollen "bis zu" 10.000 Arbeitsplätze entstehen, das macht fast 1 Mio EUR pro Arbeitsplatz.
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Im Moment ist Risc-V in aller Munde: https://riscv.org/ das wird das nächste "big thing" nach x86/64 und ARM (auch eine Risc-Architektur). Der große Vorteil dieser CPU Architektur ist, dass keine Lizenzkosten fällig werden. Rotchina baut schon fleißig eigene CPUs, auch GPUs für die Architektur sind in Planung, auch in den USA gibt es bereits Unternehmen, die damit arbeiten. Und Deutschland oder die EU? Hört da jemand etwas? Ich bisher nicht. Wann wird man hier endlich wach und baut eine eigene Chipfertigung auf? Wir sind zu 100% abhängig von den USA, Taiwan, Südkorea und Rotchina.
Edit, es tut sich doch was: https://www.heise.de/news/Wichtige-ARM- ... 35216.html
Selbst das BMBF ist informiert: https://elektronikforschung.de/elektron ... ren-risk-v
Edit, es tut sich doch was: https://www.heise.de/news/Wichtige-ARM- ... 35216.html
Selbst das BMBF ist informiert: https://elektronikforschung.de/elektron ... ren-risk-v
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Tja, hier ist man in der internationalen Sprech- und Schreibweise ein tüchtiges Stück vorangekommen:
(https://)x.com/BfV_Bund/status/1801585380384280758
(https://)x.com/BfV_Bund/status/1801585380384280758
Meine Vermutung: Mit der Mühewaltung um unsere deutsche Sprache wird auch technisch dieses Amt betrieben. Breitbeinig und großkotzig...Nationale Cybersicherheitskonferenz in Potsdam vom 19.-20. Juni 2024, #BfV_Bund Vizepräsident Selen informiert als Keynote Speaker über wesentliche Player und aktuelle Trends der #Cyberspionage. #HPI_Security #HPI_DE
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Re: Könnte die EU in Sachen Hard- und Software autonom werden?
Was meinst du? Stören dich die englischen Ausdrücke?
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