Mindestlohn

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caulrophob
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Re: Mindestlohn

Beitrag von caulrophob »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Montag 27. Mai 2024, 20:09 Wir bräuchten aber qualifizierte Arbeitskräfte um bei der Produktivität aufzuholen.
Völlig richtig. Eine Rendite von 12 Prozent (Bürgergeld) schafft kaum ein Unternehmen. Und beim Mindestlohn ist es genauso; der wächst schneller als das, was die Firmen leisten können.

https://www.iab-forum.de/mit-der-erhoeh ... twicklung/
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garfield336
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Re: Mindestlohn

Beitrag von garfield336 »

caulrophob hat geschrieben: Montag 27. Mai 2024, 16:03 Ich wage mal zu sagen, dass von den 50.000 Grenzpendlern aus Deutschland niemand einen Job ausübt, der hierzulande mit dem Mindestlohn bezahlt würde.
Die Mindestlohnempfänger und Niedriglohnempfänger sind überrepräsentiert bei den Grenzpendlern. Das liegt daran dass die Wohnungspreise in Luxemburg zu hoch sind. Mit andern Worten die mieten sich eine Wohnung auf der andern Seite der Grenze aus finanziellen Gründen. Das tun sogar Luxemburger.
Wenn sie in D genausoviel verdienen würden würden die sich auch gleich dort eine Arbeit suchen. Dem ist aber nicht so. Hauptproblem ist aber die hohe Abgabelast.
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3x schwarzer Kater
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

garfield336 hat geschrieben: Dienstag 28. Mai 2024, 15:01 Die Mindestlohnempfänger und Niedriglohnempfänger sind überrepräsentiert bei den Grenzpendlern. Das liegt daran dass die Wohnungspreise in Luxemburg zu hoch sind. Mit andern Worten die mieten sich eine Wohnung auf der andern Seite der Grenze aus finanziellen Gründen. Das tun sogar Luxemburger.
Wenn sie in D genausoviel verdienen würden würden die sich auch gleich dort eine Arbeit suchen. Dem ist aber nicht so. Hauptproblem ist aber die hohe Abgabelast.
Deswegen ist der Mindestlohn in D ja kaufkraftbereinigt höher als in Luxemburg.
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firlefanz11
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Re: Mindestlohn

Beitrag von firlefanz11 »

Atlas hat geschrieben: Montag 27. Mai 2024, 19:46 In Anbetracht der ständigen Verteuerung der Lebenshaltungskosten in Deutschland ist ein Mindestlohn von mageren 12€ ein schlechter Scherz und in dem Zusammenhang die eigentliche "Frechheit".
Ums mal mit Deinen Worten zu sagen: Das kannst Du so sehen, es gibt aber auch Genügend die das anders sehen und Deinem Irrglauben nicht folgen...
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All mine
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Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Montag 27. Mai 2024, 17:07 Problematisch ist eher ein anderer Effekt. Durch die deutlich Anhebung des ML ist das Lohnfeld speziell unterhalb des Medians näher zusammengerückt. Dadurch gibt es einen geringeren Unterschied im Lohn zwischen Jobs die praktisch gar keine Qualifikation erfordern und eben halbwegs qualifizierten Facharbeitern. Für letztere hat sich damit auch praktisch der Abstand zum Bürgergeld verringert. Damit kann zumindest gefühlt der Eindruck entstehen, dass sich Arbeit und Qualifikation nicht mehr lohnt.

Tja ... geliefert wie bestellt.
Nee, sorry bei uns im Betrieb verdienen die Facharbeiter zwischen 24 und 30 € die Stunde , sorry aber das ist das doppelte wie beim Mindestlohn von den von mir favorisierten 14€ , das reicht definitiv aus zwischen ungelernt und gelernt…
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
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jorikke
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Re: Mindestlohn

Beitrag von jorikke »

All mine hat geschrieben: Dienstag 28. Mai 2024, 17:32 Nee, sorry bei uns im Betrieb verdienen die Facharbeiter zwischen 24 und 30 € die Stunde , sorry aber das ist das doppelte wie beim Mindestlohn von den von mir favorisierten 14€ , das reicht definitiv aus zwischen ungelernt und gelernt…
Du hast nicht aufmerksam genug gelesen. Bei den Facharbeitern liegst du ja völlig richtig. Ich vermute, das weiß der Bursche auch. Deshalb hat er ja flugs den halbwegs qualifizierten Facharbeiter erfunden.
So eine Facharbeiterqualifikation kann man nirgends erwerben aber als Erfindung für die Plausibilität der eigenen Logik taugt sie allemal.
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sünnerklaas
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

caulrophob hat geschrieben: Montag 27. Mai 2024, 20:20 Und beim Mindestlohn ist es genauso; der wächst schneller als das, was die Firmen leisten können.
Davon sind allerdings v.a. und in erster Linie Firmen in Branchen betroffen, die man getrost als strukturell krank bezeichnen kann. Also Branchen, die sich praktisch in Gänze zwischen Hammer und Amboss befinden und aus denen Arbeitnehmer bei der ersten sich ihnen bietenden Gelegenheit in andere Branchen abwandern.
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3x schwarzer Kater
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

jorikke hat geschrieben: Dienstag 28. Mai 2024, 18:03 Du hast nicht aufmerksam genug gelesen. Bei den Facharbeitern liegst du ja völlig richtig. Ich vermute, das weiß der Bursche auch. Deshalb hat er ja flugs den halbwegs qualifizierten Facharbeiter erfunden.
So eine Facharbeiterqualifikation kann man nirgends erwerben aber als Erfindung für die Plausibilität der eigenen Logik taugt sie allemal.
Naja, dann hab ich mich wohl falsch ausgedrückt. Facharbeiter ist man D per formaler Qualifikation. Dennoch gibt es Menschen, die ohne formale Qualifikation praktisch aber Aufgaben wahrnehmen, die für Facharbeiter gedacht sind. Das ist gar nicht mal so selten. Betrifft etwa 50% derjenigen, die keine formale Berufsausbildung haben, also auf dem Papier keine Facharbeiter sind. Das war mit halbwegs (also nicht formal) gemeint. Die Qualifikation durch eigene Leistung, die Dritten gegenüber selten belegbar ist und eben ausschließlich auf eigenes Engagement zurückzuführen ist. Und die verdienen I.d.R. natürlich schlechter als ihre ausgebildeten Kollegen. Oft selbst, wenn der ausgebildete Kollege nur ein Nasenbohrer ist, was nicht zuletzt an der Tarifstruktur liegt.
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Mendoza
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Mendoza »

sünnerklaas hat geschrieben: Mittwoch 29. Mai 2024, 09:13 Davon sind allerdings v.a. und in erster Linie Firmen in Branchen betroffen, die man getrost als strukturell krank bezeichnen kann. Also Branchen, die sich praktisch in Gänze zwischen Hammer und Amboss befinden und aus denen Arbeitnehmer bei der ersten sich ihnen bietenden Gelegenheit in andere Branchen abwandern.
Es gibt nun mal Branchen, vor allem in strukturschwachen Regionen, wo der Personalkostenanteil hoch und die Gewinnmargen niedrig sind. Wenn man dann innerhalb von 2 1/2 Jahren die Mindestlöhne um 26% explodieren lässt und das jetzt auch noch fortführen will (erst 14, dann 15€/h), dann sind nicht die angeblich kranken Firmen schuld. Und die Alternative bei 15€ Mindestlohn - Leute werden arbeitslos und wandern ins Bürgergeld statt was Sinnvolles zu arbeiten - ist ja wohl keine erstrebenswerte.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Gody
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Montag 27. Mai 2024, 20:09 Das Verhältnis ist in anderen Ländern eben noch schlechter. Wir sind bereits Spitze beim (kaufkraftbereinigten) Mindestlohn. Wo wir hingegen nicht Spitze sind ist die Produktivität. Hier sind wir im Vergleich zu anderen Industrieländern nur Mittelmaß. Wir bräuchten aber qualifizierte Arbeitskräfte um bei der Produktivität aufzuholen. Statt dessen fördern wir Inkompetenz. Kompletter Irrsinn.
Was für ein Quatsch. Mittelfeld? *Vogel zeig*
Deutschland liegt bei der Produktivität im weltweiten Vergleich auf einem hohen Niveau. Innerhalb der Europäischen Union gehört Deutschland zu den Spitzenreitern in der Arbeitsproduktivität. Im Jahr 2023 lag Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt. Europäische Länder, die in dieser Kategorie über Deutschland stehen, dort ist der Mindestlohn weit weniger relevant, da anteilig viel weniger davon leben müssen. :rolleyes:

Außerdem möchte ich mal wissen, was ein (kaufkraftbereinigter) Mindestlohn Vergleich bringen soll, ohne dabei gegenüberzustellen, wie viele Menschen denn wirklich auf diesem Niveau leben müssen?! Erst dann wird das Deutsche elend sichtbar. Und darum ist der auch nicht zu hoch, selbst wenn er bei 15 Euro stehen würde.
Es ist von besonders Relevanz, die Frage zu klären, wie viele Menschen tatsächlich auf Mindestlohnniveau arbeiten und welche Bedeutung der Mindestlohn im gesamten Einkommensgefüge eines Landes hat.
Erst durch die Berücksichtigung der Anzahl der Mindestlohnbezieher und der regionalen Lebenshaltungskosten wird das vollständige Ausmaß der Lebensbedingungen von Geringverdienern deutlich.

Außerdem ist es auch von hoher Relevanz, wie die Altersvorsorge aufgebaut ist und wie sehr sie vom individuellen Stundenlohn über das Leben verteilt abhängt. Solange die über den Mindestlohn generierte deutsche Grundrente auf einem Armutsniveau liegt, ist der Mindestlohn zu gering, fertig aus. Unternehmen, die das nicht leisten können, gehören hier nicht her und haben kein tragfähiges Konzept für die hiesigen Lebenshaltungs und Sozialkosten Punkt! Da gibt es nichts zu diskutieren. Solche Unternehmen produzieren am Ende jede Menge Sozialkosten. Sie werfen nicht nur nicht genügend Lohn ab, sondern sorgen auch noch für hohe Krankenständen und Erwerbsunfähigkeit. Wenn nicht unbedingt auf körperlicher Ebene, dann vor allem auf psychischer Ebene. Der Steuerzahler subventioniert dieser Schwachsinn auch noch und einige speziell begabte scheinen das auch noch zu feiern.
Wenn es Programme gäbe, welche die Grundrente unabhängig vom Stundenlohn auf ein Armutsfestes Niveau bringen würde, kann man über die Mindestlohnhöhe reden, aber nicht vorher.
Wenn arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das - Schmarotzer. Wenn reichen Menschen das passiert, nennt man das - Depressionen.
caulrophob
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Re: Mindestlohn

Beitrag von caulrophob »

Gody hat geschrieben: Dienstag 11. Juni 2024, 23:01 Europäische Länder, die in dieser Kategorie über Deutschland stehen, dort ist der Mindestlohn weit weniger relevant, da anteilig viel weniger davon leben müssen. :rolleyes:
Genau das ist aber ein Indiz dafür, dass die deutsche Produktivität abnimmt. Im produzierenden Gewerbe bekommt praktisch niemand Mindestlohn, sondern ein deutlich besseres Gehalt. Wenn die Mindestlohnquote steigt, bedeutet das, dass die Menschen von produzierenden Jobs in Dienstleistungsjobs wechseln. Beziehungsweise, dass das Beschäftigungsplus an der "falschen" Stelle entsteht. Genau das, was in Deutschland passiert.

„Die Arbeitsproduktivität ist ein Maß für die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft, ihre Entwicklung bestimmt wesentlich den materiellen Wohlstand“, schreiben Peter Kuntze und Christoph-Martin Mai, die Destatis-Ökonomen, die die Produktivitätsentwicklung berechnen. Sie betonen, dass der Zuwachs der Beschäftigung – sie liegt hierzulande mit 46 Millionen Menschen auf einem Rekordhoch – in den zurückliegenden Jahren vor allem in den Dienstleistungssektoren stattgefunden hat. „Eine Verlagerung in Richtung der konjunkturunabhängigen und weniger produktiven Wirtschaftsbereiche hat damit auch Folgen auf die gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate.“
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... higer.html
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Seidenraupe
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Seidenraupe »

Gody hat geschrieben: Dienstag 11. Juni 2024, 23:01 Was für ein Quatsch. Mittelfeld? *Vogel zeig*
Deutschland liegt bei der Produktivität im weltweiten Vergleich auf einem hohen Niveau. Innerhalb der Europäischen Union gehört Deutschland zu den Spitzenreitern in der Arbeitsproduktivität. Im Jahr 2023 lag Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt. Europäische Länder, die in dieser Kategorie über Deutschland stehen, dort ist der Mindestlohn weit weniger relevant, da anteilig viel weniger davon leben müssen. :rolleyes:

Außerdem möchte ich mal wissen, was ein (kaufkraftbereinigter) Mindestlohn Vergleich bringen soll, ohne dabei gegenüberzustellen, wie viele Menschen denn wirklich auf diesem Niveau leben müssen?! Erst dann wird das Deutsche elend sichtbar. Und darum ist der auch nicht zu hoch, selbst wenn er bei 15 Euro stehen würde.
Es ist von besonders Relevanz, die Frage zu klären, wie viele Menschen tatsächlich auf Mindestlohnniveau arbeiten und welche Bedeutung der Mindestlohn im gesamten Einkommensgefüge eines Landes hat.
Erst durch die Berücksichtigung der Anzahl der Mindestlohnbezieher und der regionalen Lebenshaltungskosten wird das vollständige Ausmaß der Lebensbedingungen von Geringverdienern deutlich.

du hast das Problem wohl noch nicht ganz durchdrungen: Steigt der Mindestlohn, steigt auch die Zahl derer , die zum Mindestlohn arbeiten -- also nach Ansicht vieler Linker ---die Zahl der Armen.
Mit 13 oder 14 € liegt man heute ÜBER Mindestlohn, bei eurer Forderung nach 14 oder gar 15€ kommen all die in den ""Genuss"" vom Mindestlohn leben zu dürfen, die k´jetzt noch drüber liegen.

Das Problem ist selbstverschärfend.
Im Nachgang zu Mindestlohnerhöhungen passiert im Übrigen einiges mehr:
der steuerfreie Existenzbetrag wird erhöht -- das ist sehr gut für Gutverdiener
das Bürgergeld muss erhöht werden --- mehr Ausgaben für den Staatshaushalt
Beamtenbezüge und Pensionen, auch für unsere hochverehrten Berufspolitiker MÜSSEN angehoben werden wegen des geboten Lohnabstandsgebotes
die Renten werden minimal erhöht und zwar genau so weit, dass die 48% Haltelinie eingehalten wird, trotzdem Mehrausgaben für die Staatskasse --- die Rentenerhöhungen richten sich mit zeitl Verzug nach dem Lohnzuwächsen abzüglich demografischer Faktoren...

und nach einem JAhr geht das Geschrei nach 2€ mehr Mindestlohn von vorne los...Weil die Erhöung längst einen Lohn-PReis-Spirale in Gang gesetzt hat, die in den unteren Einkommensschichten (auch Retner) zunehmend mehr Verlierer kennt
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
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3x schwarzer Kater
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Gody hat geschrieben: Dienstag 11. Juni 2024, 23:01 Was für ein Quatsch. Mittelfeld? *Vogel zeig*
Deutschland liegt bei der Produktivität im weltweiten Vergleich auf einem hohen Niveau. Innerhalb der Europäischen Union gehört Deutschland zu den Spitzenreitern in der Arbeitsproduktivität. Im Jahr 2023 lag Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt.
Für mich ist das Mittelmaß

https://ec.europa.eu/eurostat/databrows ... le?lang=de


Es ist von besonders Relevanz, die Frage zu klären, wie viele Menschen tatsächlich auf Mindestlohnniveau arbeiten und welche Bedeutung der Mindestlohn im gesamten Einkommensgefüge eines Landes hat.
Von den SV-pflichtig Beschäftigten arbeiten nicht mal 3% zum Mindestlohn.
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sünnerklaas
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

Mendoza hat geschrieben: Dienstag 11. Juni 2024, 10:53 Es gibt nun mal Branchen, vor allem in strukturschwachen Regionen, wo der Personalkostenanteil hoch und die Gewinnmargen niedrig sind. Wenn man dann innerhalb von 2 1/2 Jahren die Mindestlöhne um 26% explodieren lässt und das jetzt auch noch fortführen will (erst 14, dann 15€/h), dann sind nicht die angeblich kranken Firmen schuld. Und die Alternative bei 15€ Mindestlohn - Leute werden arbeitslos und wandern ins Bürgergeld statt was Sinnvolles zu arbeiten - ist ja wohl keine erstrebenswerte.
Aus solchen Branchen wandern die Leute in andere Branchen ab. Wo besser bezahlt wird - oder wo bessere Arbeitbedingungen inkl. ihnen entgegengebrachte Wertschätzung besser sind. Offene Stellen in anderen Branchen gibt es mehr als genug. Und da haben sie immer noch deutlich mehr, als Bürgergeld.
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Mendoza
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Mendoza »

sünnerklaas hat geschrieben: Samstag 15. Juni 2024, 18:57 Aus solchen Branchen wandern die Leute in andere Branchen ab. Wo besser bezahlt wird - oder wo bessere Arbeitbedingungen inkl. ihnen entgegengebrachte Wertschätzung besser sind. Offene Stellen in anderen Branchen gibt es mehr als genug. Und da haben sie immer noch deutlich mehr, als Bürgergeld.
Das kommt jetzt ab und zu mal vor. Ansonsten bezweifle ich das doch stark. Das könnte man nämlich schon immer, sich einen besser bezahlten Job
suchen mit besseren Konditionen. Warum haben sie es nicht schon gemacht als Bürgergeld und Mindestlohn viel niedriger waren? Da hätten sie viel bessere Gründe gehabt.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Mendoza hat geschrieben: Samstag 15. Juni 2024, 19:46 Das kommt jetzt ab und zu mal vor. Ansonsten bezweifle ich das doch stark. Das könnte man nämlich schon immer, sich einen besser bezahlten Job
suchen mit besseren Konditionen. Warum haben sie es nicht schon gemacht als Bürgergeld und Mindestlohn viel niedriger waren? Da hätten sie viel bessere Gründe gehabt.
Naja. Wer zum Mindestlohn arbeitet dürfte in der Regel nicht über besonders nachgefragte Kompetenzen verfügen. Sonst würde man ja nicht zum Mindesrlohn arbeiten.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Samstag 15. Juni 2024, 21:45 Naja. Wer zum Mindestlohn arbeitet dürfte in der Regel nicht über besonders nachgefragte Kompetenzen verfügen. Sonst würde man ja nicht zum Mindesrlohn arbeiten.
Und rechtfertig Ausbeutung und Dumpinglöhne?
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Mendoza
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Mendoza »

Atlas hat geschrieben: Samstag 15. Juni 2024, 23:55 Und rechtfertig Ausbeutung und Dumpinglöhne?
Wer meint, er wäre völlig unterbezahlt in seiner Tätigkeit, der kann sich ja selbstständig machen und in seiner Branche die große Kohle kassieren. Es ist keiner Leibeigner seines Chefs.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 07:42 Wer meint, er wäre völlig unterbezahlt in seiner Tätigkeit, der kann sich ja selbstständig machen
und in seiner Branche die große Kohle kassieren. Es ist keiner Leibeigner seines Chefs.
Als Alternative für eine Bezahlung am untersten Ende der Einkommensverteilung die Selbständigkeit anzubieten…
ist SINNFREI.

Da will auch keiner die „grosse Kohle“ verdienen. Da wollen Menschen lediglich ein bisschen mehr als die
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Billie Holiday »

Skull hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 09:31 Als Alternative für eine Bezahlung am untersten Ende der Einkommensverteilung die Selbständigkeit anzubieten…
ist SINNFREI.

Da will auch keiner die „grosse Kohle“ verdienen. Da wollen Menschen lediglich ein bisschen mehr als die
gesellschaftliche anerkannte Unterkante verdienen.


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Ausnahmslos jeder will mehr verdienen. Aber kein Kunde zahlt für einen ungelernten Bauhelfer soviel wie für den Bauleiter.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 09:44
Ausnahmslos jeder will mehr verdienen. Aber kein Kunde zahlt für einen ungelernten Bauhelfer soviel wie für den Bauleiter.
Ich finde solche Kommentare weiterhin SINNFREI.

Fordert irgendjemand den gleichen Lohn für einen ungelernten Bauhelfer wie den eines Bauleiters ?

Erhält ein Bauleiter auch nur ansatzweise ein Gehalt in Nähe des Mindestlohnes ?

Was sollen also solche Sätze ? :?:

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Re: Mindestlohn

Beitrag von Billie Holiday »

Skull hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 09:46 Ich finde solche Kommentare weiterhin SINNFREI.

Fordert irgendjemand den gleichen Lohn für einen ungelernten Bauhelfer wie der des Bauleiters ?

Erhält ein Bauleiter auch nur ansatzweise ein Gehalt in Nähe des Mindestlohnes ?

Was sollen also solche Sätze ? :?:

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Es muss eine Unterkante geben, der Abstand zu höheren Gehältern sollte schon da sein. Der ML kann nicht abgehoben werden, bis jeder zufrieden ist, insofern fand ich die Aussage, die Leute wollen mehr verdienen ebenfalls sinnfrei. Wer will das nicht. Kompetenzen erlangen und Weiterbildung könnten eventuell helfen. Aber einige (nicht du) belassen es bei der Forderung nach höherem ML und bezeichnen 15,-€ als Ausbeutung. Seh ich anders und jeder Kunde vermutlich auch.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 07:42 Wer meint, er wäre völlig unterbezahlt in seiner Tätigkeit, der kann sich ja selbstständig machen und in seiner Branche die große Kohle kassieren. Es ist keiner Leibeigner seines Chefs.
Skull war leider schon schneller. ;) Ja aber die Antwort war ja klar und sie ist für Leute wie dir geradezu typisch. Mehr hast du nicht zu bieten?
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 09:53 Aber einige (nicht du) belassen es bei der Forderung nach höherem ML und bezeichnen 15,-€
Mindestlohn 15€ :?: aktuell liegt er bei etwas mehr als 12€ und die Mindestlohnerhöhung auf 15€ fordern ja auch nicht nur SPD, Grüne und BSW.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 09:53
Der ML kann nicht abgehoben werden, bis jeder zufrieden ist…
Das geht ja auch nicht.
Aber einige (nicht du) belassen es bei der Forderung nach höherem ML und bezeichnen 15,-€ als Ausbeutung.
Du aber nicht und ich wohl auch nicht.

Ich…melde mich ja i.d.R. nur dann, wann ich etwas zu sagen habe.
Und beim Thema Mindestlohn dann, wenn mancher die Grundsätzlichkeit eines Mindestlohnes in Abrede stellt.
Die Frage nach der Höhe…ist ein anderes Thema. Und wird gesellschaftlich immer wieder neu gestellt und verändert.

Ein Mindestlohn von 15 Euro wäre dann ja höher, als mancher Tariflohn. Das macht eben auch keinen Sinn.

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Frank_Stein
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Folgendes Geschäftsmodell:
Heimarbeit. Die Leute werden mit Vorprodukten beliefert und bauen daraus weitere Vorprodukte oder das Endprodukt.
Das Unternehmen kauft dann zu einem festgelegten Preis nach einer Qualitätskontrolle diese Endprodukte.

Durch den dämlichen Mindestlohn sind solche Geschäftsmodelle nicht mehr möglich. Dabei könnten sich so auch Rentner ein Zubrot verdienen.

Der Mindestlohn führt zu Einschränkungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in ihrer Geschäftstätigkeit, denn es gibt auch Jobs, die nach Leistung und nicht nach Stunden bezahlt werden. Der Mindestlohn macht auch eine aufwendige Zeiterfassung nötig. Man stelle sich einen Schriftsteller oder Journalisten vor. Deren Ideen kennen keine 9to5 Begrenzung.
Es ist an der Zeit, das Joch der Bürokratie, den der Mindestlohn mit sich bringt, abzuschütteln.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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Frank_Stein
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Skull hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 10:31
Und beim Thema Mindestlohn dann, wenn mancher die Grundsätzlichkeit eines Mindestlohnes in Abrede stellt.
Die Frage nach der Höhe…ist ein anderes Thema. Und wird gesellschaftlich immer wieder neu gestellt und verändert.

Ein Mindestlohn von 15 Euro wäre dann ja höher, als mancher Tariflohn. Das macht eben auch keinen Sinn.

mfg
Gibt es kein Grundrecht, das jedem Menschen ermöglichen soll, Geld mit seiner Arbeit zu verdienen?
Ein hoher Mindestlohn verhindert, dass viele Menschen einen Fuß in den Arbeitsmarkt bekommen und dann in der Gruppe der Langzeitarbeitslosen veröden oder es sich im Bürgergeld gemütlich machen.

Ich finde, dass auch Menschen mit Einschränkungen auch in strukturschwachen Gebieten, die Möglichkeit haben sollten, einer Beschäftigung nachzugehen, aber ein hoher Mindestlohn ist für bestimmte Menschen ein Einstellungshindernis, weil deren Leistungsfähigkeit zu gering ist. Von den Arbeitgebern kann man nicht verlangen, dass die Sozialamt spielen. Sie haben oft selbst genug damit zu tun, als Unternehmen zu überleben. Da kann man nicht höhere Löhne und LNK zahlen, als die Arbeit wert ist, die man als Gegenleistung bekommt.

Aber solche Überlegungen gehen natürlich nicht in den Kopf eine Marcel F. rein, der gerne so argumentiert, als ob sein Gehalt von den Gewerkschaften finanziert werden würde.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Wähler »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 11:03 Ich finde, dass auch Menschen mit Einschränkungen auch in strukturschwachen Gebieten, die Möglichkeit haben sollten, einer Beschäftigung nachzugehen, aber ein hoher Mindestlohn ist für bestimmte Menschen ein Einstellungshindernis, weil deren Leistungsfähigkeit zu gering ist.
Der Mindestlohn beträgt gut 60% des Medianlohnes, trägt also zur Verminderung von Armut im Alter bei. Bei Tariflöhnen gibt es auch keine Standardabweichung nach unten. Der Staat schafft also mit dem Mindestlohn eine unterste Tariflohnstufe für die Arbeitnehmer, deren Arbeitgeber nicht tarifgebunden sind. Für strukturschwache Regionen könnte man eine leichte Abweichung des Mindestlohn nach unten festlegen. Das Konzept des Mindestlohnes hat sich im EU-Binnenmarkt durchgesetzt und dient der Bekämpfung von Armut im Job, ist also Kennzeichen von sozialen Marktwirtschaften.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 10:56
Folgendes Geschäftsmodell:
Heimarbeit.
Die Leute werden mit Vorprodukten beliefert und bauen daraus weitere Vorprodukte oder das Endprodukt.
Das Unternehmen kauft dann zu einem festgelegten Preis nach einer Qualitätskontrolle diese Endprodukte.
Und bei diesen „Geschäftsmodellen“ sind die Menschen nach Zeit bezahlt worden ? :D

Du kannst Dir doch sicher bessere Konstruktionen basteln. Irgendwelche Beispiele (er)finden.

Aber eine Frage an Dich, da Du ja prinzipiell gegen einen Mindestlohn bist.

3 Euro in Deutschland als Stundenlohn (wenn sich jemand darauf einlässt) wären für Dich auch akzeptabel ?
(weil es der Markt zulässt)

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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 11:03 Gibt es kein Grundrecht, das jedem Menschen ermöglichen soll, Geld mit seiner Arbeit zu verdienen?
Ein hoher Mindestlohn verhindert, dass viele Menschen einen Fuß in den Arbeitsmarkt bekommen und dann in der Gruppe der Langzeitarbeitslosen veröden oder es sich im Bürgergeld gemütlich machen.

Ich finde, dass auch Menschen mit Einschränkungen auch in strukturschwachen Gebieten, die Möglichkeit haben sollten, einer Beschäftigung nachzugehen, aber ein hoher Mindestlohn ist für bestimmte Menschen ein Einstellungshindernis, weil deren Leistungsfähigkeit zu gering ist. Von den Arbeitgebern kann man nicht verlangen, dass die Sozialamt spielen.
Aha man kann vom Arbeitgeber also nicht verlangen dass "Sozialamt zu spielen" aber vom Steuerzahler konnte man verlangen dass "Lohnkosten im Fall" der Aufstockungen von der Allgemeinheit gesponsert werden? Du biegst dir deine "Argument" auch immer so gar Pi mal Daumen so zurecht, wie sie dir gerade in den Kram passen. :rolleyes:
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Atlas
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 10:56 Folgendes Geschäftsmodell:
Heimarbeit. Die Leute werden mit Vorprodukten beliefert und bauen daraus weitere Vorprodukte oder das Endprodukt.
Das Unternehmen kauft dann zu einem festgelegten Preis nach einer Qualitätskontrolle diese Endprodukte.

Durch den dämlichen Mindestlohn sind solche Geschäftsmodelle nicht mehr möglich. Dabei könnten sich so auch Rentner ein Zubrot verdienen.

Der Mindestlohn führt zu Einschränkungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in ihrer Geschäftstätigkeit, denn es gibt auch Jobs, die nach Leistung und nicht nach Stunden bezahlt werden. Der Mindestlohn macht auch eine aufwendige Zeiterfassung nötig. Man stelle sich einen Schriftsteller oder Journalisten vor. Deren Ideen kennen keine 9to5 Begrenzung.
Es ist an der Zeit, das Joch der Bürokratie, den der Mindestlohn mit sich bringt, abzuschütteln.

Über den Sinn des Mindestlohn besteht gesellschaftlicher Konsens, weit über das vermeintlich "linke Milieu" hinaus, gut bis auf Leute wie Mendoza, die mit fadenscheinigen sinnbefreiten Geschwätz, den Mindestlohn gänzlich ablehnen. Worüber die Meinung aus einander gehen ist die Höhe dieser Lohnuntergrenze. Für einige sind 12€ die Stunde schon zuviel des Guten für anderer ein schlechter Scherz und genau hier beginnt ja die Debatte interessant zu werden.
Zuletzt geändert von Atlas am Sonntag 16. Juni 2024, 13:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Wähler hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 12:02 Der Mindestlohn beträgt gut 60% des Medianlohnes, trägt also zur Verminderung von Armut im Alter bei.
Genau das passiert eben nicht, wenn jemand wegen des hohen Mindestlohnes keinen Job bekommt.
Ein einheitlicher Mindestlohn überall und für jeden trägt der Unterschiedlichkeit der Menschen, deren Leistungsfähigkeit und der komplexen regionalen Unterschiede eben nicht Rechnung. Beim Mindestlohn bewegen wir uns in eine Richtung, die in Teilen Deutschlands und für bestimmte Menschen zu einem echten Problem wird.
Wenn jemand nie gearbeitet hat, dann ist die Rente erst recht ein Problem für ihn.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Skull hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 12:22 Und bei diesen „Geschäftsmodellen“ sind die Menschen nach Zeit bezahlt worden ? :D
mfg




Nein, eben nicht, sondern nach ihrem Output. Wenn nun ein Mindestlohn nach Zeit eingeführt wird, dann ist dieses Modell nicht mehr möglich.
3 Euro in Deutschland als Stundenlohn (wenn sich jemand darauf einlässt) wären für Dich auch akzeptabel ?
(weil es der Markt zulässt)
Wenn die Arbeitsleitung eines Menschen nicht mehr, als 3 Euro abwirft, dann sehe ich keinen Grund, warum sich das Staat in die Lohnfindung einmischen sollte. Was der Staat machen kann, ist ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen, das jeder Deutsche erhält von 0-200 Jahren.
Was er sich dann zu welchem Stundensatz oder sonst wie dazuverdienen möchte, dass bleibt dann den Verhandlungspartnern überlassen.

Um beim obigen Beispiel zu bleiben. Jemand bastelt in einer Stunde 10 Teile zusammen. Ein anderer nach einigen Monaten Übung und Erfahrung schafft 50 Teile. Da kommt der mit den 10 Teilen je Stunde nach einiger Übung vielleicht auch noch hin, aber dafür muss er erst mal die Möglichkeit haben.

Die Politik verwechselt den Arbeitgeber mit dem Sozialamt. Das ist er aber nicht.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Atlas hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:01 Aha man kann vom Arbeitgeber also nicht verlangen dass "Sozialamt zu spielen" aber vom Steuerzahler konnte man verlangen dass "Lohnkosten im Fall" der Aufstockungen von der Allgemeinheit gesponsert werden? Du biegst dir deine "Argument" auch immer so gar Pi mal Daumen so zurecht, wie sie dir gerade in den Kram passen. :rolleyes:
Der Arbeitgeber zahlt für die Arbeitsleistung. Es ist nicht die Aufgabe, den sozialen Ausgleich zu schaffen. Wir leben in einer Marktwirtschaft mit Wettbewerb und die Menschen sind nun einmal nicht gleich. Ich finde es besser, wenn auch Menschen mit geringer Leistungsfähigkeit eine Chance auf einen Job haben, als sie im Bürgergeld endzulagern.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:08
Nein, eben nicht, sondern nach ihrem Output.
Wenn nun ein Mindestlohn nach Zeit eingeführt wird, dann ist dieses Modell nicht mehr möglich.
Deine Überlegung ist für mich nicht nachvollziehbar.

Wenn die Arbeitsleitung eines Menschen nicht mehr, als 3 Euro abwirft, dann sehe ich keinen Grund,
warum sich das Staat in die Lohnfindung einmischen sollte.
Das sieht die Gesellschaft und das Gesetz eben anders.

Nicht ohne Grund gibt es Tatbestände wie
-Sittenwidrigkeit
-Wucher
-Ausbeutung einer Zwangslage

und ähnliches.

Das mag für Dich alles keine Rolle spielen. Ist aber zum Glück kein Massstab.

mfg
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Re: Mindestlohn

Beitrag von caulrophob »

Atlas hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:01 Aha man kann vom Arbeitgeber also nicht verlangen dass "Sozialamt zu spielen" aber vom Steuerzahler konnte man verlangen dass "Lohnkosten im Fall" der Aufstockungen von der Allgemeinheit gesponsert werden?
Das passiert doch gar nicht. Wer Vollzeit zum Mindestlohn arbeitet, kann nur aufstocken, wenn er davon nicht alleine lebt. Und es werden auch keine Lohnkosten subventioniert, weil der Arbeitgeber nicht weiß, ob jemand, den er zum Mindestlohn beschäftigt, aufstockt oder nicht. Das Argument geht von einer unwahren Prämisse aus.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

Skull hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:24
[Fullquote]
:thumbup: Ja dass kann wohl laut sagen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

caulrophob hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:26 Das passiert doch gar nicht.
Natürlich passiert dass, Aufstockung sind im Kern nichts anderes.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:16 Der Arbeitgeber zahlt für die Arbeitsleistung. Es ist nicht die Aufgabe, den sozialen Ausgleich zu schaffen. Wir leben in einer Marktwirtschaft mit Wettbewerb und die Menschen sind nun einmal nicht gleich. Ich finde es besser, wenn auch Menschen mit geringer Leistungsfähigkeit eine Chance auf einen Job haben, als sie im Bürgergeld endzulagern.
Auf einen Job zum Hungerlohn? Na zum Glück spiegelt deine spezielle Auffassung hier nicht die Mehrheit der Bürger wider.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 12:02 Der Mindestlohn beträgt gut 60% des Medianlohnes, trägt also zur Verminderung von Armut im Alter bei. Bei Tariflöhnen gibt es auch keine Standardabweichung nach unten. Der Staat schafft also mit dem Mindestlohn eine unterste Tariflohnstufe für die Arbeitnehmer, deren Arbeitgeber nicht tarifgebunden sind. Für strukturschwache Regionen könnte man eine leichte Abweichung des Mindestlohn nach unten festlegen. Das Konzept des Mindestlohnes hat sich im EU-Binnenmarkt durchgesetzt und dient der Bekämpfung von Armut im Job, ist also Kennzeichen von sozialen Marktwirtschaften.
Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:06 Genau das passiert eben nicht, wenn jemand wegen des hohen Mindestlohnes keinen Job bekommt.
So wie es ein Lohnabstandgebot zwischen Bürgergeld und Mindestlohn gibt, dient die Zahl 60% des Medianlohnes dazu, Armutsgefährdung zu definieren. Das ist ein wirtschafspolitisches Ziel aller EU-Mitgliedsstaaten. Für strukturschwache Regionen würde eine leichte Abweichung des Mindestlohn nach unten die nötige Flexibilität ermöglichen. Wenn Du keinen Mindestlohn willst, solltest Du aber darstellen, wie Niedriglöhner in ihrer Mehrheit aus der Armut herauskommen. Über das Ziel einer Erhöhung der Tarifgebundenheit vor allem in Ostdeutschland hört man von der politischen Rechte nie etwas. Ein unterschiedlicher Mindestlohn für jede Branche wäre ja die einzig realistische Alternative zum Mindestlohn.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von caulrophob »

Atlas hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:28 Natürlich passiert dass, Aufstockung sind im Kern nichts anderes.
Nein, es ist einfach falsch. Und es ist bezeichnend, dass du einmal mehr bloße Plattitüden von dir gibst und dich um die Erklärung, warum es nicht so sein kann, wie du behauptest, gar nicht weiter bemühst. Weißt du, wie man jemand nennt, der mit lustigen oder albernen Vorführungen zum Lachen reizt? 🤡
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Skull hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:24 Deine Überlegung ist für mich nicht nachvollziehbar.



Das sieht die Gesellschaft und das Gesetz eben anders.

Nicht ohne Grund gibt es Tatbestände wie
-Sittenwidrigkeit
-Wucher
-Ausbeutung einer Zwangslage
Ausbeutung ist es nur dann, wenn die Arbeitsleistung des Mitarbeiters deutlich höher ist, als 3 Euro.
Das trifft auf einige Menschen aber nicht zu. Soll man sie deswegen von einem geregelten Arbeitsleben fernhalten? Beispielsweise dem Rentner, der sich etwas dazuverdienen möchte.

Wenn der Arbeitnehmer jemanden findet, der ihm mehr zahlt, dann steht es ihm frei, sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen. Damit die Menschen nicht verhungern, bin ich dafür, dass jeder Mensch das Bürgergeld bekommt und dann ab dem ersten Euro den einheitlichen Steuersatz von ca. 40% dafür abdrücken muss.

Eingriffe in den Markt zeigen immer Kollateralschäden. Derjenige, der kaum 3 Euro die Stunde an Arbeitsleistung schafft, wie soll der denn 12 Euro verdienen? Dein Vorschlag bedeutet für diesen Menschen, dass er sich auf dem Bürgergeld ausruht und das ist aus meiner Sicht gesellschaftlich viel problematischer.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:35 Ausbeutung ist es nur dann, wenn die Arbeitsleistung des Mitarbeiters deutlich höher ist, als 3 Euro.
Das trifft auf einige Menschen aber nicht zu.
Ok und wie genau misst du Arbeitsleistung? Das ist doch auch wieder subjektiv.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von caulrophob »

Wähler hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:33 Ein unterschiedlicher Mindestlohn für jede Branche wäre ja die einzig realistische Alternative zum Mindestlohn.
Geht das? Ernstgemeinte Frage. Mein Gefühl sagt mir, dass Tariflöhne gehen, also vielleicht auch ein Tarifmindestlohn... wobei das Quatsch ist, weil die unterste Tarifstufe ja praktisch gleichbedeutend mit einem Mindestlohn wäre. Mir wäre jedenfalls nicht klar, wie sich branchenspezifische Mindestlöhne errechnen lassen sollten - ohne einen gigantischen Bürokratie-Apparat. Da halte ich einen Mindestlohn für praktikabler... :?:
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Wähler »

caulrophob hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:39 Geht das? Ernstgemeinte Frage. Mein Gefühl sagt mir, dass Tariflöhne gehen, also vielleicht auch ein Tarifmindestlohn... wobei das Quatsch ist, weil die unterste Tarifstufe ja praktisch gleichbedeutend mit einem Mindestlohn wäre. Mir wäre jedenfalls nicht klar, wie sich branchenspezifische Mindestlöhne errechnen lassen sollten - ohne einen gigantischen Bürokratie-Apparat. Da halte ich einen Mindestlohn für praktikabler... :?:
Es ginge wohl rechtlich nicht, weil die Koalitionsfreiheit jedem Unternehmen das Recht gibt, nicht tarifgebundene Löhne in einem Haustarif auszuhandeln. Meine Frage war aber an die gerichtet, die keinen Mindestlohn für Ostdeutschland wollen, obwohl dort 50% der Unternehmen nicht tarifgebunden sind.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Wähler hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:33 Ein unterschiedlicher Mindestlohn für jede Branche wäre ja die einzig realistische Alternative zum Mindestlohn.
Dieses Modell des Mindestlohnes berücksichtigt nicht, dass die Menschen nicht gleich sind und auch nicht die gleiche Leistungsfähigkeit haben.

Da ein Arbeitgeber mit der Arbeitsleistung seiner Mitarbeiter Geld verdienen möchte, bedeutet das für die Untalentierten, dass sie im Bürgergeld landen.
Das Konzept, das ich befürwortet ist hingegen, dass alle Menschen Bürgergeld bekommen, mit dem sie bei sehr sparsamer Lebensführung in einigen Teilen Deutschlands überleben könnten. Aber es ist dann immer von Vorteil, darüber hinaus Geld zu verdienen und das völlig unabhängig von der Höhe des Lohnes.
Meine Vorstellung von Gerechtigkeit ist, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten seine Lebensumstände durch seine Arbeit verbessern kann und jeder der Arbeitet am Ende mehr Geld in der Tasche hat, als jemand, der nicht arbeitet.

Da spielt dann auch keine Rolle, ob jemand für die Schlafforschung arbeitet und im Schlaf dann 3 Euro die Stunde verdient oder jemand 10 oder 12 oder 100 Euro in der Stunde verdient.

Jede Einschränkung führt zu einer Einengung der Spielräume. Für die Gesellschaft ist es jedenfalls nicht gut, wenn zu viele Menschen vom Arbeitsmarkt abgeschnitten sind.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von caulrophob »

Atlas hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:42 offensichtliche Fakten entweder verdreht oder leugnet.
Bitte benenne die "offensichtlichen Fakten", wie durch Aufstocken Lohnkosten subventioniert werden. Das ist die konkrete Aufgabe, wenn du diesen Zusammenhang schon behauptest. Mach es doch einfach, statt bloß zu labern. 🤡
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Atlas »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:44 Dieses Modell des Mindestlohnes berücksichtigt nicht, dass die Menschen nicht gleich sind und auch nicht die gleiche Leistungsfähigkeit haben.

Worum beim Mindestlohn ja auch nicht geht.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Atlas hat geschrieben: Samstag 15. Juni 2024, 23:55 Und rechtfertig Ausbeutung und Dumpinglöhne?
Es gibt keine Dumpinglöhne in Deutschland. Wir dürften kaufkraftbereinigt den höchsten ML weltweit haben. Nirgends auf der Welt muss man praktisch selbst für vollkommene Inkompetenz mehr bezahlen als in D.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von caulrophob »

Wähler hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:43 Es ginge wohl rechtlich nicht, weil die Koalitionsfreiheit jedem Unternehmen das Recht gibt, nicht tarifgebundene Löhne in einem Haustarif auszuhandeln.
Aber, wenn das so ist. Wie sollen diejenigen...
Wähler hat geschrieben: Sonntag 16. Juni 2024, 13:43 Meine Frage war aber an die gerichtet, die keinen Mindestlohn für Ostdeutschland wollen, obwohl dort 50% der Unternehmen nicht tarifgebunden sind.
... dann gut antworten? Wahrscheinlich ist mit irgendwo der Kontext entgangen; regionale Mindestlöhne (und regional ausgesetzte Mindestlöhne) kann es doch dann gar nicht geben. Sondern Tarife müssen auf der niedrigsten Tarifstufe automatisch den Mindestlohn erreichen. Oder stehe ich grad auf dem Schlauch?
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