Cybergrooming

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streicher
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Cybergrooming

Beitrag von streicher »

Die neuen digitale Räume wie Soziale Medien bergen große Gefahren für Kinder und Jugendliche, da sich dort Erwachsene als Gleichaltrige ausgeben, um sich den Kindern und Jugendlichen anzunähern (Cybergrooming) und dann sexuell zu missbrauchen. Was geschieht dagegen? Wie könnte mehr getan werden? Wie kann das Bewusstsein dafür gestärkt und Kinder wie Jugendliche besser geschützt werden?
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Liegestuhl
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Re: Cybergrooming

Beitrag von Liegestuhl »

1. Mit dem Kind reden, dass es im Internet Menschen gibt, die sie gerne nackt sehen möchten und dass sie deshalb auf keinen Fall Bilder an Fremde verschicken sollen.

2. Mehr Polizisten, die im Internet unterwegs sind und sich als Kids ausgeben. Auf keinen Fall diese Aufgabe privaten Vereinigungen (pedo hunters) überlassen.

3. Konsequent Festnahmen und Urteile veröffentlichen, so dass die Typen merken, dass die Wahrscheinlichkeit geschnappt zu werden, relativ hoch ist.
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H2O
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Re: Cybergrooming

Beitrag von H2O »

Den Betreiber der Plattform an den Kosten für die staatliche Abwehr beteiligen, etwa die Kosten für die Ausforschung und das Rechtsverfahren gegen Sittenstrolche und Pädophile von den Betreibern der Plattform einfordern, damit sie sich eine Moderation ihrer Nutzerbeiträge schon aus Kostengründen leisten. Niemand darf sich bei einem Medium damit herausreden können, daß der Betreiber nicht verantwortlich ist für den Inhalt von Beiträgen.
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Tom Bombadil
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Re: Cybergrooming

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Montag 6. Mai 2024, 13:26Niemand darf sich bei einem Medium damit herausreden können, daß der Betreiber nicht verantwortlich ist für den Inhalt von Beiträgen.
Ist die Post verantwortlich für den Inhalt von Briefen oder die Telekom für den Inhalt von Telefongesprächen? Nein. Die Kontaktaufnahme erfolgt auf den Plattformen ja auch nicht im öffentlichen Bereich sondern per privater Nachricht.

Ich sehe zur Prävention in erster Linie die Eltern in der Pflicht, die müssen ihren Kindern die notwendigen Skills beibringen, wie sie Versuche von Pädos erkennen können und was sie dagegen tun können (viele Plattformen bieten eine Meldefunktion). Die Eltern müssen aber auch verstehen, dass es keine tolle Idee ist, zB. Nacktfotos ihrer Kleinen am Strand oder im heimischen Planschbecken auf Facebook oder Insta zu posten.

Bei den Plattformen könnte man eine Art Alters-Identifikationsverfahren verpflichtend machen, nur wie soll das funktionieren, wenn der Anbieter in Rotchina, den USA oder in Japan sitzt?

Die Justiz ist aber auch gefragt, Täter dürfen nicht mit Samthandschuhen angefasst werden, da bin ich ganz bei Liegestuhls Nummer 3.
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Re: Cybergrooming

Beitrag von streicher »

Von einer guten Bekannten wurde ich wieder auf dieses Thema gebracht. Es gibt wohl Personen, die an Schulen kommen, die Schüler aufklären, die Lehrer ebenfalls informieren und abends die Eltern mit dem Thema vertraut machen. Bei den Events mit Schülern, bei denen diese von ihren Erfahrungen erzählen können, kam es dann vereinzelt auch zu Polizeiansätzen noch am selben Tag.
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H2O
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Re: Cybergrooming

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Montag 6. Mai 2024, 15:36 Ist die Post verantwortlich für den Inhalt von Briefen oder die Telekom für den Inhalt von Telefongesprächen? Nein. Die Kontaktaufnahme erfolgt auf den Plattformen ja auch nicht im öffentlichen Bereich sondern per privater Nachricht.
Ich sehe schon Schwierigkeiten, da eine gute Lösung herzustellen. Ich hatte da mehr an unser Forum gedacht, wo doch Eingriffe üblich sind, wenn "justiziable" Verfehlungen erkennbar sind. Vielleicht hilft so etwas wie eine Kreditkarte, Ausweisdokumente, die Teilnehmer aufschalten müssen, wenn sie in solchen Foren unterwegs sein möchten. Ist ja auch nur so eine Idee als Werkzeug für den Betreiber.
(...)
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Tom Bombadil
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Re: Cybergrooming

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Montag 6. Mai 2024, 21:10Ich hatte da mehr an unser Forum gedacht, wo doch Eingriffe üblich sind, wenn "justiziable" Verfehlungen erkennbar sind.
Nochmal: die Kinder werden von den Pädös nicht im öffentlich Bereich angeschrieben, sondern per privater Nachricht oder privatem Chat, der Betreiber weiß also nicht, was das abläuft.
Es gibt ja auch noch Netzwerke außerhalb von Foren, Facebook, Instagram und Co., zB. PSN oder Roblox, wo viele Kinder unterwegs sind, wenn sie ihre Spiele spielen.
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Re: Cybergrooming

Beitrag von streicher »

Liegestuhl hat geschrieben: Montag 6. Mai 2024, 12:17 1. Mit dem Kind reden, dass es im Internet Menschen gibt, die sie gerne nackt sehen möchten und dass sie deshalb auf keinen Fall Bilder an Fremde verschicken sollen.

2. Mehr Polizisten, die im Internet unterwegs sind und sich als Kids ausgeben. Auf keinen Fall diese Aufgabe privaten Vereinigungen (pedo hunters) überlassen.
Zu 1. Ja, die Kinder müssen aufgeklärt werden - in den Sozialen Medien lauern Gefahren. In intakten Familien geschieht dies wahrscheinlich. In nicht intakten Familien wahrscheinlich deutlich weniger.

Zu. 2. Zustimmung. In dem Bereich braucht die Polizei mehr Kapazitäten.

Zu 3. :thumbup:
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H2O
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Re: Cybergrooming

Beitrag von H2O »

Zu Punkt 1 befindet sich unsere Gesellschaft in einer nahezu hoffnungslosen Lage. Wenn beide Eltern aushäusig erwerbstätig sind, oder Alleinerziehende anzusprechen wären, dann mag es eine intakte Beziehung der Eltern geben, aber eine intakte Familie erkenne ich da nicht. Die Kinder sind viele Stunden sich selbst überlassen, auch wenn die durch Arbeit ermüdeten Eltern zu Hause sind. Da wären Ganztagsschulen eine folgerichtige Maßnahme. Weitgehende Fehlanzeige?

Zu Punkt 2 gerate ich derzeit ins Grübeln. Allerorten wird nach mehr Polizei, mehr qualifiziertem Personal gerufen: Politisch begründete Gewalttaten, Demonstrationen fremder Mächte auf deutschem Boden, Sittenstrolche in Netzwerken, Betrügereien von Haustürgeschäften bis CumEx, ungebetene Geheimdienste. Bestimmt läßt sich diese Aufzählung fortsetzen. Und das, obwohl schon "im Normalfall" die Fachkräfte hinten und vorne fehlen.

Die Rufe nach "mehr ..." sind verständlich, aber doch auch zugleich unerfüllbar. "Weiter so" führt ins Verderben. Unsere Gesellschaft insgesamt muß an unsere Möglichkeiten angepaßte Lösungswege überlegen und sie dann auch einschlagen, wenn sie von vornherein als nicht ideal empfunden werden.
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Re: Cybergrooming

Beitrag von streicher »

H2O hat geschrieben: Mittwoch 8. Mai 2024, 07:27 Die Rufe nach "mehr ..." sind verständlich, aber doch auch zugleich unerfüllbar. "Weiter so" führt ins Verderben. Unsere Gesellschaft insgesamt muß an unsere Möglichkeiten angepaßte Lösungswege überlegen und sie dann auch einschlagen, wenn sie von vornherein als nicht ideal empfunden werden.
Ja, H2O, das trifft es auf dem Kopf. Das Problem liegt gleichzeitig sehr tief. Man müsste sich also gleichzeitig auch die Frage stellen, wie Familien/Alleinerziehende intakt bleiben oder werden. Wie wird effektiver auf Anlaufstellen aufmerksam gemacht? Müssen verifizierte Anlaufstellen auch in die Welt der Sozialen Medien eindringen, um zu intervenieren?
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Re: Cybergrooming

Beitrag von streicher »

Vielleicht brauchen die Jugendlichen in irgendeiner Form auch einen Anstupser, die Anzeige bei der Polizei nicht als Hürde zu sehen?!
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Re: Cybergrooming

Beitrag von Xexes »

Tom Bombadil hat geschrieben: Montag 6. Mai 2024, 15:36 Ist die Post verantwortlich für den Inhalt von Briefen oder die Telekom für den Inhalt von Telefongesprächen? Nein. Die Kontaktaufnahme erfolgt auf den Plattformen ja auch nicht im öffentlichen Bereich sondern per privater Nachricht.
Wieder die Frage nach der Verantwortung, persönlich würde ich unmoderierten Plattformen weder das Recht noch die Pflicht auf Inhaltliche Zensur zugestehen, Würde sie in diesem Fall alleine beim Nutzer belassen. Bei moderierten Plattformen hingegen sollte der Betreiber sein "volles" Hausrecht mit allen daraus resultierenden Pflichten besitzen.
Tom Bombadil hat geschrieben: Montag 6. Mai 2024, 15:36 Bei den Plattformen könnte man eine Art Alters-Identifikationsverfahren verpflichtend machen, nur wie soll das funktionieren, wenn der Anbieter in Rotchina, den USA oder in Japan sitzt?
Legitimierung könnte über authorisierte dritte Dienstleister laufen und die Markt-Zulassung an solche geknüpft sein. Das Problem ist eher dass eine "Plattform", gibt es dazu eine Konkrete Definition?, schneller veröffentlicht werden, als sie kontrolliert / zugelassen werden können und das würde Unmengen an Bürokratie erzeugen.
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