Antonius » 10. Jul 2011, 13:14 hat geschrieben:Es mag ja sein, daß es im Hinduismus mehr Götter als Heilige im Katholizismus gibt.
Aber das steht hier nicht zur Debatte.
Heilige im Katholizismus haben
keinen göttlichen Status.
Es sind Menschen wie du und ich, die sich aber durch besondere (geistliche) Leistungen hervorgtan haben.
Es sind gewissermaßen die Nobelpreisträger unter den katholischen Christen.
Aus diesem Grunde werden sie von den Gläubigen verehrt und dienen diesen als Vorbilder.
Die Heiligenverehrung in ihrer heutigen Form gibt es deshalb, weil Bonifaz in der Germanenmission schnell gemerkt hat, daß die Stämme einen tief verwurzelten Stammesgott/Ahnenkult hatten. Da die germanische Religion allerdings auch beinhaltete, daß ein scheinbar stärkerer Gott jederzeit einen schwächeren ersetzen kann, haben die Missionare sich sofort daran gesetzt, diese alten Gottheiten zu ersetzen.
Das ist nur eine Sache.
Die andere ist: Heilig ist einzig und allein Gott und niemand/nichts sonst. Jegliche Abweichung davon ist mehr oder minder Häresie.
Einen "Heiligen" als Glaubensvorbild zu sehen ist völlig akzeptabel, zu versuchen es ihnen gleichzutun,
falls sie denn überhaupt was Tolles vollbracht haben, das ist ja nun bei den meisten Heiliggesprochenen aus vielen Gründen ausgesprochen fragwürdig, so man politische Entscheidungen in puncto Heiligsprechung mit einbezieht (von historischer Verfälschung aus diesem oder anderen Gründen mal ganz abgesehen), ist durchaus löblich, aber sinnlos.
Der Mensch steht allein vor Gott und nur was
er aus seinem Leben macht ist von Bedeutung. Nach dem Ideal eines anderen zu streben ist als Wegweiser nützlich, als Lebensplan völliger Kappes. Jeder Mensch muß seinen eigenen Weg finden, so schwer das mitunter auch sein mag. Und diejenigen die da am Besten helfen sind nicht irgendwelche Leichen sondern die anderen Menschen um ihn herum, die ihre Existenz mit ihm teilen. Man könnte sie Mitmenschen oder die Gemeinde Jesu Christi nennen.