Was ist Faschismus?

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Corghe
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Re: Was ist Faschismus?

Beitrag von Corghe »

Europafreund1990 hat geschrieben: Dienstag 7. November 2023, 22:43 Ich finde, wer sich über Geld definiert u. regiert über Geld, ist auf eine gewisse Art f******.
Geld ist eine Substanz aus dem Kapitalismus.
Ohne Geld kann keiner Überleben.
Das ist sicher.
Ich finde dass das System Auf Braunen Werten basiert..... die an die Vergangenheit erinnert.
Ich finde, dass die Menschen nicht sehr zeitgemäß leben.
Immer nur Wohlständig denken, und Menschen ohne Geld vergessen.
Geld existierte bereits als noch kein Mensch an einen Kapitalismus dachte, als ein Medium, welches den Tauschhandel wesentlich vereinfachte. Alte Kulturen zeugen davon.
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Re: Was ist Faschismus?

Beitrag von Corghe »

Johannes76 hat geschrieben: Mittwoch 29. März 2023, 20:57 Man sagt ja, dass die Systeme Mussolini und Hitler faschistisch waren.
Was war daran konkret faschistisch?
Ist Faschismus zwingend nationalistisch und zwingend rechts?
Nein, der Begriff Faschismus ist von dem italienischen fascio abgeleitet, was „Bund“ bedeutet. Faschismus tendiert dazu, Männlichkeit, Jugend, mystische Einheit und die regenerative Kraft von Gewalt zu verherrlichen. Rassische Überlegenheit, ethnische Verfolgung und imperialistische Ausdehnung sind nicht prinzipiell damit verbunden. Mir ist nicht bekannt, dass die Nazis irgendwo als faschistisch bezeichnet wurden. Es wäre auch eine zu große Verharmlosung.
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Re: Was ist Faschismus?

Beitrag von Corghe »

odiug hat geschrieben: Mittwoch 11. Dezember 2019, 11:51 Das ist kein "Gusto"
Also selbst nach der schwammigsten Definition sind Höckes Revisionismus und völkisch, nationalistische Ansichten mindestens faschistoid.
In meinen Augen klar faschistisch.
Ich würde Faschisten nicht gleich setzen mit unserejn Nazis. Faschismus steht allgemein für Männlichkeit, Jugend, mystische Einheit und eine Verherrlichung der regenerativen Kraft von Gewalt. Rassische Überlegenheit und ethnische Verfolgung gehören nicht unbedingt dazu, sie sind aber Wesenmerkmal der deutchen Nationalsozialisten.
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Re: Was ist Faschismus?

Beitrag von Corghe »

Stoner hat geschrieben: Mittwoch 11. Dezember 2019, 09:53 Es lässt sich, was auch ein beliebtes Spiel ist, immer behaupten, irgendein Etwas sei in Wahrheit nur ein kaschiertes anderes Etwas. Das ist ja das Elend der ganzen Auseinandersetzungen, dass so viele außerstande sind, Faschismus überhaupt zu definieren, aber natürlich ganz genau wissen, dass etwas Aktuelles faschistisch ist. Da hat "faschistisch" keine historische Funktion im Vorwurf, sondern eine funktionale der Diffamierung des Gegners bei maximaler Eigenentlastung von Argumenten.
In der Tat gibt es auch keine allemeingültige Definition von Faschismus. Sie könnte eigentlich nur das enthalten, was alllen als faschistischen Systemen gemein ist. Offensichtlich divergieren sie sehr. In der Tendenz werden Männlichkeit, Jugend, mystische Einheit und die regenerative Kraft von Gewalt verherrlicht.
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Re: Was ist Faschismus?

Beitrag von Corghe »

Selina hat geschrieben: Dienstag 10. Dezember 2019, 11:30 Ich verstehe Sie sehr gut. Das ist kein leichtes Thema. Zumal viele den Nationalsozialismus gar nicht für eine Form von Faschismus halten. Ich schon. Ich halte ihn sogar für eine besonders zugespitzte und extrem brutale Form des Faschismus. Jegliches Wiederaufleben faschistoider Tendenzen stellt daher eine große Gefahr für die Demokratie dar. Hab ich ja an mehreren Stellen schon ausführlich beschrieben.
Den Nationalsozialismus als faschistisch zu bezeichnen halte ich für eine unzulässige Verharmlosung der Nazis. Weisen die Nazis doch einige Alleinstellungsmerkmale auf, die wir mit keinem anderen faschistischen Regime erlebt haben. So ist z. B. die Feststellung rassische Überlegenheit nicht zwingend Faschistischen Systemen zu eigen.
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Re: Was ist Faschismus?

Beitrag von Corghe »

Europa2050 hat geschrieben: Dienstag 10. Dezember 2019, 06:17 Nein, bist Du nicht, natürlich gibt es auch beim Faschismus (wie auch den anderen *.ismen) kein on/off sondern ein mehr und weniger.

Wobei der deutsche Nationalsozialismus schon dem 100% nahekam - Nahezu göttliche Verehrung eines Führers + Massenpsychose, Opfer einer (jüdisch-bolschewistischen) Weltverschwörung zu sein + Miltarisierung der Gesellschaft + Raubmordkrieg + Shoa + Unterordnung jedes Einzelnen unter die Anfirderungen von Führer und Volk - mehr Deckung mit den faschistischen Narrativen geht kaum mehr.

Aber wo Faschismus losgeht, ist dann wohl eher Bewertung. Hardcoreliberale wie ich oder Linke wie @Selina werden die Schwelle wohl deutlich niedriger ansetzen, als AfD-Anhänger oder gar Betreiber einer Rechtsaussenpolitik.
Rassische Überlegenheitund nd ethnische Verfolgung sind bei faschistischen Systemen nicht mehrheitlic vorhanden. Da hält der Nationalsozialismus eine einsme Spitzenstellung. Daran ändert auch nichts die anfängliche Bewunderung Hitlers für Mussolini-
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Re: Was ist Faschismus?

Beitrag von Europafreund1990 »

Unter faschistisch verstehe ich die Gefolgschaft, an einen Führer, dessen Werte man vertritt.
Faschismus ist wie eine Diktatur, Die Von Oben geleitet und angelehrt wird
Die Diktatur beschreibt den Zwang, der Gefolgschaft zu leisten und zu unterstützen.
Dabei ist es unerheblich, ob die Statistik für oder gegen eine Diktatur ist.
Das Leben selbst ist keine Diktatur, auch nicht der totalitäre Staatsmandatsträger.
Die Diktatur geht von äußeren Umständen weg, die zu diktarisch gelten.
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Re: Was ist Faschismus?

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tarkomed hat geschrieben: Mittwoch 8. November 2023, 19:33 Was wir den Kindern beibringen, bringt uns manchmal auch weiter, bevor wir uns verhedern...
https://studyflix.de/geschichte/faschismus-3728
zum Link darf ich noch ergänzen: Faschisten sind vor allem immer nur die anderen. Damit wären wir bei meiner Definition nach (2). Und was ist nun der informative Mehrwert an Deinem Link?
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Was ist Faschismus?

Beitrag von Alster »

Corghe hat geschrieben: Mittwoch 8. November 2023, 20:47 Nein, der Begriff Faschismus ist von dem italienischen fascio abgeleitet, was „Bund“ bedeutet. Faschismus tendiert dazu, Männlichkeit, Jugend, mystische Einheit und die regenerative Kraft von Gewalt zu verherrlichen. Rassische Überlegenheit, ethnische Verfolgung und imperialistische Ausdehnung sind nicht prinzipiell damit verbunden. Mir ist nicht bekannt, dass die Nazis irgendwo als faschistisch bezeichnet wurden. Es wäre auch eine zu große Verharmlosung.
Ein Beispiel dafür sind die Fasci italiani di combattimento. In Sachen Rassismus (insbesondere Judenverfolgung) hast Du recht. Genau daher folge ich Dir auch, wenn Du eine Gleichsetzung von Hitler mit Mussolini, Franco etc. für eine Verharmlosung des ersteren hältst.
Allerdings liefen die Nazis in der Sowjetpropaganda nach 1941 schon als "Faschisten". Dies beruhte wohl weniger auf einer akribischen Analyse von deren Weltanschauung, sondern darauf, dass es in Sowjetrussland schon länger "in" war politische Gegner als "Faschisten" zu bezeichnen. (Beispiel: "Sozialfaschisten" für die Sozialdemokraten, Sinowiew 1924)
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Was ist Faschismus?

Beitrag von tarkomed »

Alster hat geschrieben: Donnerstag 9. November 2023, 23:30 Ein Beispiel dafür sind die Fasci italiani di combattimento. In Sachen Rassismus (insbesondere Judenverfolgung) hast Du recht. Genau daher folge ich Dir auch, wenn Du eine Gleichsetzung von Hitler mit Mussolini, Franco etc. für eine Verharmlosung des ersteren hältst.
Allerdings liefen die Nazis in der Sowjetpropaganda nach 1941 schon als "Faschisten". Dies beruhte wohl weniger auf einer akribischen Analyse von deren Weltanschauung, sondern darauf, dass es in Sowjetrussland schon länger "in" war politische Gegner als "Faschisten" zu bezeichnen. (Beispiel: "Sozialfaschisten" für die Sozialdemokraten, Sinowiew 1924)
Ja, und heute bezeichnet Putin die Ukrainer als Nazis, weil letztere ihren Stempel auf den Begriff Faschismus gesetzt haben, indem sie gezeigt haben, wie weit Faschismus zu gehen fähig ist, wenn es die Umstände erlauben. Sie haben ihn zum absoluten Schreckensfanal erhoben, das man heute benutzen kann, um ein ganzes Land zu vernichten und genau das versucht Putin für seine Zwecke zu nutzen.
Der Kommunismus hat sich im Übrigen auch als eine andere Form des Faschismus erwiesen, denn er hatte die totalitäre Diktatur mit den beiden anderen Formen gemein. Und als er versagte, hinterließ er unzählige Faschisten, denn die Menschen, die es gewohnt waren, dass der Staat alles kontrolliert, - sie selbst eingeschlossen - kamen danach mit der neuen Freiheit nicht zurecht und sehnen sich heute wieder nach einer Diktatur. Soll ich Beispiele aufzählen? Die Mühe spare ich mir, denn du kennst sie auch.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Was ist Faschismus?

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tarkomed hat geschrieben: Freitag 10. November 2023, 18:45 Ja, und heute bezeichnet Putin die Ukrainer als Nazis, ...
Ich verfüge über anekdotische Evidenz, dass seitens in Deutschland lebender Russen bereits seit vielen Jahren (spätestens 2014 rum) Beschwerde über die vielen angeblichen "Nazis" und "Faschisten" in der Ukraine geführt wird.

Dabei ist "Faschismus" besser dokumentiert. Ursprung bei Mussolini, der als Ex-Sozialist bürgerliche und nationale Elemente mit hinzugenommen hatte und damit von den Bolschewisten als Konkurrenz (möglicherweise besonders gefährlich, da aus den eigenen Reihen) empfunden wurde. Aus sowjetischer Sicht nachvollziehbar, dass damit dann auch Sozialdemokraten und Nationalsozialisten in einen Topf geworfen werden.

"Nazi" dagegen - deutlich diffuser - hat (neben Kosenamen für "Ignaz") eine lange Vergangenheit als Abkürzung für alles wo "national" drin vorkommt. Ich denke da an den Bösewicht "Inter-Nazi" im "Pater Filuzius" von Wilhelm Busch 1872. Dann eher im anglo-amerikanischen Raum gebräuchlich aber erst gegen Ende bzw. nach WW2.
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