Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

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Aurelius88
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

firlefanz11 hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 09:45 Selten dass wir der gleichen Meinung sind aber in diesem Fall zu 100%...
Auch bin ich der Meinung, dass das mit den Beamtenpensionen endlich aufhören muss, und Die wie alle Anderen auch in die Rentenkasse einzahlen müssten...

Dem kann ich nur zustimmen :thumbup:
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Frank_Stein
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Die Politik ist in Geiselhaft der Rentner und künftigen Rentner. Immerhin möchte man ja wiedergewählt werden.

Dann gibt es noch die Populisten, die meinen, dass man die Renten erhöhen könne, denn man könne sich das Geld ja von den Reichen holen. Wenn man Protest einlegt, dass man das nicht so einfach kann, kommen die dann und meinen, dass es doch nur eine kleine Minderheit betreffen würde.
Nein, das System muss aus sich selbst heraus stabil werden und das setzt ein angemessenes Verhältnis aus Lebenserwartung und Erwerbsarbeit voraus und vor allem auch, dass wir eine stabile Geburtenrate um die 2,1 Kinder je Frau bekommen.
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Frank_Stein
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Eine theoretische Idee zur Sicherung der Rente wäre, dass jeder selbst sein Rentenmodell aussuchen kann.
Entweder hohe Beitragszahlungen und später eine hohe Rente, wobei man die Maximalzeit mit angeben muss, die diese Rente gezahlt wird
oder eben einen geringen Beitragssatz und eine niedrige Rente.
Alternativ kann man das gesparte Geld dann selbst irgendwo anlegen. Hätten wir ein solches Modell, dass müsste die Politik nicht die Quadratur des Kreises hinbekommen, sondern jeder entscheidet selbst, welches System ihn erwartet.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Frank_Stein hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 22:06 Eine theoretische Idee zur Sicherung der Rente wäre, dass jeder selbst sein Rentenmodell aussuchen kann.
Entweder hohe Beitragszahlungen und später eine hohe Rente, wobei man die Maximalzeit mit angeben muss, die diese Rente gezahlt wird
oder eben einen geringen Beitragssatz und eine niedrige Rente.
Alternativ kann man das gesparte Geld dann selbst irgendwo anlegen. Hätten wir ein solches Modell, dass müsste die Politik nicht die Quadratur des Kreises hinbekommen, sondern jeder entscheidet selbst, welches System ihn erwartet.

Eine Rente als eine Art Grundsicherung im Alter mit einem einheitlichen Satz. Der Rest ist private Angelegenheit.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Frank_Stein hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 21:58 Die Politik ist in Geiselhaft der Rentner und künftigen Rentner. Immerhin möchte man ja wiedergewählt werden.

Naja,verwundert dich das wirklich??? Die Kernwählerschaft von Union und SPD sind ja die Rentner. :rolleyes:
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

firlefanz11 hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 09:50 Ganz toll! Und wie hoch soll dann der Einkommenssteuersatz liegen um das zu finanzieren? 50... 60... 70%?!
Lass uns das ggf. im BGE-Strang diskutieren.

Letzten Endes geht es mir bezüglich der Rente um eine Entkopplung der Problematik der Existenzsicherung im Alter vom Thema der Rente. Letzteres sehe ich als mögliches Thema für eine Sozialversicherung - wobei ich durchaus auch für den Gedanken zu gewinnen bin, dass es keine staatlich organisierte Rente mehr in der Breite braucht, wenn man die Existenzsicherung im Alter anders regelt. (Bestehende Rentenansprüche sind davon natürlich ausgenommen - es geht darum, wie man es anders organisieren könnte, also die langfristige Zielsetzung)

Wer über die Existenzsicherung im Alter hinaus noch Einnahmen haben möchte, kann sich auch selbst entsprechend organisieren, und dies beispielsweise über Lebensversicherungen, Immobilien, Aktien u.ä. und weitere Maßnahmen lösen - dafür braucht es nicht zwingend einer staatlichen Organisation (ich schließe die aber auch nicht kategorisch aus).

Eine steuerfinanzierte Existenzsicherung im Alter ist definitiv finanzierbar - sie ist schließlich auch heute finanziert - entweder über die Rente, oder über Instrumente der sozialen Sicherungssysteme. Würde man die Existenzsicherung im Alter aber aus der Rente auslagern, dann wären ggf. höhere Steuern notwendig - dafür gäbe es eine deutliche Entlastung bei den Sozialversicherungen. Das scheinbare Finanzierungsproblem der Rentenkasse wäre dann aber aufgelöst und die ursächliche Problematik wäre deutlich erkennbar. So oder so werden wir uns als Gesellschaft dem Thema stellen müssen, dass wir die Kosten aus der demographischen Entwicklung zumindest im Bezug auf die Existenzsicherung bewältigen müssen. Das ist KEIN ursächliches Problem der Rentenversicherung, sondern ein generelles Problem, was mit einer entsprechenden Demographie einhergeht. Derzeit wird das Thema aber so diskutiert, als wäre es ein Problem der Rente - das lenkt den Blick weg vom Wesentlichen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 22:09 Eine Rente als eine Art Grundsicherung im Alter mit einem einheitlichen Satz. Der Rest ist private Angelegenheit.
Ja, das ist eine Sache, auf die es früher oder später wohl hinauslaufen wird. Nur fehlt der Politik der Mut, das den Bürgern zu sagen.
Wichtig ist dabei, dass es den Alten schmackhaft gemacht wird, auch über das 65. Lebensjahr hinaus einer Beschäftigung nachzugehen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

firlefanz11 hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 09:50 Ganz toll! Und wie hoch soll dann der Einkommenssteuersatz liegen um das zu finanzieren? 50... 60... 70%?!
Wer redet denn von der Einkommenssteuer?
Wir sollten nicht den Fehler machen, die Arbeit zu sehr mit Steuern und Abgaben zu belasten, denn damit würden wir deutsche Arbeitsplätze gegenüber Kapital und Importen benachteiligen. Wer soll denn als Rentner weiter Arbeiten, wenn er keine Arbeit findet, weil diese zu teuer geworden ist und die Arbeitgeber deswegen abgewandert sind?
Nein, nicht über die Arbeit sollte dieses System finanziert werden, sondern über den Konsum, damit Apple&Co sich ebenfalls an der Finanzierung unseres Sozialsystems beteiligen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Frank_Stein hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 22:58 Ja, das ist eine Sache, auf die es früher oder später wohl hinauslaufen wird. Nur fehlt der Politik der Mut, das den Bürgern zu sagen.
Wichtig ist dabei, dass es den Alten schmackhaft gemacht wird, auch über das 65. Lebensjahr hinaus einer Beschäftigung nachzugehen.

Naja dass wiederum kann man nicht jeden Menschen gleichermaßen zumuten bis 65 oder gar 70 Jahren noch zu arbeiten. Schon gar nicht Menschen in bestimmten Berufen ( Pflege, auf dem Bau, Dachdecker usw.) Oder Menschen mit bestimmten Biografien ( z.b. Suchtkranke usw.) das ist völlig unrealistisch. Das muss grundsätzlich alles flexibler ausgestaltet werden.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 23:03 Naja dass wiederum kann man nicht jeden Menschen gleichermaßen zumuten bis 65 oder gar 70 Jahren noch zu arbeiten. Schon gar nicht Menschen in bestimmten Berufen ( Pflege, auf dem Bau, Dachdecker usw.) Oder Menschen mit bestimmten Biografien ( z.b. Suchtkranke usw.) das ist völlig unrealistisch. Das muss grundsätzlich alles flexibler ausgestaltet werden.
Menschen sind sehr unterschiedlich und vor allem die Gesundheit im Alter ist sehr unterschiedlich. Einige haben mit 40 schon die erste Krebstherapie oder einen Schlaganfall oder hatten eine körperlich schwere Arbeit mit entsprechenden Verschleißescheinungen. Alles richtig und dann gibt es Leute, die einfach keine Lust mehr haben.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, eine Beschäftigung auch im Alter auszuüben und es muss auch kein 5x8-Job sein. Es gibt viele Bereiche in denen Menschen mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten hin und wieder gebraucht werden. Idealerweise würde das Bürgergeld auch zu einer Abschaffung des Mindestlohnes führen, der ja für Menschen mit geringer Qualifikation oder anderen Einschränkungen ein Einstellungshindernis ist.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Frank_Stein hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 22:58 Ja, das ist eine Sache, auf die es früher oder später wohl hinauslaufen wird. Nur fehlt der Politik der Mut, das den Bürgern zu sagen.
Wichtig ist dabei, dass es den Alten schmackhaft gemacht wird, auch über das 65. Lebensjahr hinaus einer Beschäftigung nachzugehen.
Die Aussage würde ich so nicht stehen lassen!

Es geht nicht um MUT - es geht darum, was SINNVOLL ist. MUT klingt in dem Zusammenhang so, als wenn die Politik den Bürgern was furchtbar schreckliches sagen müsste....das ist aber gar nicht der Fall. WENN es zu einer generellen Existenzsicherung im Alter kommt, die Steuerfinanziert für alle gleichartig organisiert ist - dann bedeutet das keineswegs, dass ältere Menschen schlechter gestellt werden als heute. Bestehende Rentenansprüche sind auch weiterhin einfach zu bedienen.

Jüngere Menschen aber, die in ein so verändertes System hineinwachsen würden, müssten im Gegenzug auch deutlich verringerte Sozialversicherungsbeiträge entrichten - und könnten das so gesparte Geld auch für eigene private Vorsorge einsetzen. Wer das nicht macht, ist dann halt auch selbst für sich und sein Verhalten verantwortlich. Wer das macht, hat aber durchaus auch eine gewisse Chance, sogar eine bessere Versorgung im Alter haben zu können, als dies heute möglich ist.

Muss man es "den Alten" schmackhaft machen, über das 65. Lebensjahr hinaus einer Beschäftigung nachzugehen? Auch so eine Aussage lasse ich nicht gerne stehen. Es gibt viele Menschen, die sind schon deutlich früher als mit 65 kaum mehr in der Lage einem Job nachzugehen. Es gibt aber auch viele, die können und wollen auch noch deutlich länger arbeiten als bis 65 - und zwar nicht nur um Geld zu verdienen, sondern auch, weil Arbeit ja auch soziale Kontakte ermöglicht, und viele soziale positive Eigenschaften mit sich bringt. Und die, die das leisten können, werden heute durch die bestehenden gesetzlichen Regelungen eher eingebremst. DAS sollte man ändern.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Frank_Stein hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 23:10 Menschen sind sehr unterschiedlich und vor allem die Gesundheit im Alter ist sehr unterschiedlich. Einige haben mit 40 schon die erste Krebstherapie oder einen Schlaganfall oder hatten eine körperlich schwere Arbeit mit entsprechenden Verschleißescheinungen. Alles richtig und dann gibt es Leute, die einfach keine Lust mehr haben.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, eine Beschäftigung auch im Alter auszuüben und es muss auch kein 5x8-Job sein. Es gibt viele Bereiche in denen Menschen mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten hin und wieder gebraucht werden. Idealerweise würde das Bürgergeld auch zu einer Abschaffung des Mindestlohnes führen, der ja für Menschen mit geringer Qualifikation oder anderen Einschränkungen ein Einstellungshindernis ist.

Naja aber dein Vorschlag das Menschen generell noch bis 65 Jahre arbeiten gehen könnten ist so pauschal sicher ziemlich fragwürdig. Ich kenne den Einblick im Pflegebereich und in der Branche sind die Beschäftigten aufgrund der Umstände, des alltäglich hohen psychischen und körperlichen Stresslevels im Grund schon mit Mitte 40 reif für den Ruhestand.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 23:18 Naja aber dein Vorschlag das Menschen generell noch bis 65 Jahre arbeiten gehen könnten ist so pauschal sicher ziemlich fragwürdig. Ich kenne den Einblick im Pflegebereich und in der Branche sind die Beschäftigten aufgrund der Umstände, des alltäglich hohen psychischen und körperlichen Stresslevels im Grund schon mit Mitte 40 reif für den Ruhestand.
Das ist mir zu pauschal. In der Pflege gibt es auch Verwaltungsjobs - und in denen kann man auch mit 68 bei hinreichender Fitness noch gut mitarbeiten.
Umgekehrt - wer mit 40 in der Pflege schon reif für den Ruhestand ist....da steckt dann mehr dahinter. Immerhin könnte man als 40jähriger auch locker noch aus der Pflege aussteigen und sich in Richtung Handwerk oder was auch immer sonst umorientieren. Pflege heißt auch nicht immer das Altersheim mit permanenter Unterbesetzung - Pflege gibt es auch beispielsweise bei Sozialstationen, in Tagesstätten und vielen weiteren Einrichtungen. Der Stresslevel ist dort aber ein gänzlich anderer - Tagesstätten beispielsweise kennen keine Nachtschicht und kein Wochenenddienst. Und sind die Betreuten krank, kommen sie erst gar nicht.

Also - vielleicht kann auch eine Lösung sein, dass Pflegepersonal erst mal ein paar Jahre in Pflegeheimen unterwegs ist, danach aber beispielsweise in Einrichtungen wie Tagesstätten o.ä. wechselt.....auch in der Pflege muss niemand zwangsweise mit 40 schon in den Ruhestand gehen.
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Frank_Stein
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 23:18 Naja aber dein Vorschlag das Menschen generell noch bis 65 Jahre arbeiten gehen könnten ist so pauschal sicher ziemlich fragwürdig. Ich kenne den Einblick im Pflegebereich und in der Branche sind die Beschäftigten aufgrund der Umstände, des alltäglich hohen psychischen und körperlichen Stresslevels im Grund schon mit Mitte 40 reif für den Ruhestand.
Wer aufhört in der Pflege zu arbeiten, kann ja andere Dinge tun, die weder körperlich noch Psychis so sehr beanspruchen, wie die Pflege. Es soll ja auch haufenweise Hilfsarbeiten geben, weswegen man mit dem Begriff "Fachkräfte" inzwischen wohl auch Reinigungsfachkräfte meint.
Wir müssen nicht unser ganzes Leben den gleichen Job machen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Frank_Stein hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 18:10 Wer aufhört in der Pflege zu arbeiten, kann ja andere Dinge tun, die weder körperlich noch Psychis so sehr beanspruchen, wie die Pflege. Es soll ja auch haufenweise Hilfsarbeiten geben, weswegen man mit dem Begriff "Fachkräfte" inzwischen wohl auch Reinigungsfachkräfte meint.
Wir müssen nicht unser ganzes Leben den gleichen Job machen.
Einige die der Pflege den Rücken kehren lernen auch um beispielsweise in Richtung IT - und verdienen danach deutlich besser als zuvor. Es muss finanziell kein Abstieg sein, den Pflegeberuf an den Nagel zu hängen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Kölner1302 »

Frank_Stein hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 23:10 Menschen sind sehr unterschiedlich und vor allem die Gesundheit im Alter ist sehr unterschiedlich. Einige haben mit 40 schon die erste Krebstherapie oder einen Schlaganfall oder hatten eine körperlich schwere Arbeit mit entsprechenden Verschleißescheinungen. Alles richtig und dann gibt es Leute, die einfach keine Lust mehr haben.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, eine Beschäftigung auch im Alter auszuüben und es muss auch kein 5x8-Job sein. Es gibt viele Bereiche in denen Menschen mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten hin und wieder gebraucht werden. Idealerweise würde das Bürgergeld auch zu einer Abschaffung des Mindestlohnes führen, der ja für Menschen mit geringer Qualifikation oder anderen Einschränkungen ein Einstellungshindernis ist.
Gegen Abschaffung des Mindestlohns für Ü67 spricht nur dann etwas, wenn die Rentner Grundsicherung beziehen. Dann würde der Arbeitgeber nämlich genau den Betrag ersparen, den das Sozialamt aus Steuermitteln dann aufstockend zahlen müsste.Würde der AG nur den Rentnern mit Grundsicherung den Mindestlohn zahlen müssen, würde gerade diese schwächste Gruppe bei der Arbeitssuche benachteiligt.
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relativ
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von relativ »

Die angebliche Rente mit 63 ist doch eh ein Witz, liest niemand von der Union das Kleingedruckte? Beispiel, wer z.B. 1968 Geboren ist und 1986 angefangen hat zu arbeiten muss bis 2033 arbeiten um ABSCHLAGSFREI in Rente zu gehen. Na wer will Nachrechnen wie lange er arbeiten muss? 47 Jahre sind das und wenn die Union jetzt das Gesetz wieder kippen will, muss diese Person noch 2 Jahre länger arbeiten. Das ist die Gerechtigkeit die sich Union und FDP wohl vorstellen.... Naja aber Hauptsache ihre Rentenformel geht etwas einfacher..... :dead:

Edit: Alle die vor 1953 geboren wurden und mit 63 bei 45 Beitragsjahren in Rente gehen durften sind jetzt schon 71 oder älter....für alle anderen gilt das schon gar nicht mehr....
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von meinewenigkeit »

relativ hat geschrieben: Mi 31. Mai 2023, 09:40 Die angebliche Rente mit 63 ist doch eh ein Witz, liest niemand von der Union das Kleingedruckte? Beispiel, wer z.B. 1968 Geboren ist und 1986 angefangen hat zu arbeiten muss bis 2033 arbeiten um ABSCHLAGSFREI in Rente zu gehen. Na wer will Nachrechnen wie lange er arbeiten muss? 47 Jahre sind das und wenn die Union jetzt das Gesetz wieder kippen will, muss diese Person noch 2 Jahre länger arbeiten. Das ist die Gerechtigkeit die sich Union und FDP wohl vorstellen.... Naja aber Hauptsache ihre Rentenformel geht etwas einfacher..... :dead:

Edit: Alle die vor 1953 geboren wurden und mit 63 bei 45 Beitragsjahren in Rente gehen durften sind jetzt schon 71 oder älter....für alle anderen gilt das schon gar nicht mehr....
Hä ? DIE RECHNUNG VERSTEHE ICH NICHT.Alle ab BJ 1964 müssen 45 Jahre arbeiten, um vollen Anspruch zu haben. Tendenziell ist das Problem bei vielen der späte Einstieg. Früher starteten die meisten mit 15, 16 Jahren, also waren die 45 Jahre mit 63 locker erreicht.
Heute steigt der größte Teil spät ein oder hat Auszeiten... Die Studienzeit ist ausgenommen - was auch richtig und gerecht ist. Woher soll das Geld denn kommen, wenn man grundsätzlich die 63 beim Alter ansetzt ?
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich.
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von relativ »

meinewenigkeit hat geschrieben: Mi 31. Mai 2023, 22:43 Hä ? DIE RECHNUNG VERSTEHE ICH NICHT.Alle ab BJ 1964 müssen 45 Jahre arbeiten, um vollen Anspruch zu haben. Tendenziell ist das Problem bei vielen der späte Einstieg. Früher starteten die meisten mit 15, 16 Jahren, also waren die 45 Jahre mit 63 locker erreicht.
Heute steigt der größte Teil spät ein oder hat Auszeiten... Die Studienzeit ist ausgenommen - was auch richtig und gerecht ist. Woher soll das Geld denn kommen, wenn man grundsätzlich die 63 beim Alter ansetzt ?
Du musst auch das Kleingedruckte im Gesetz lesen. Der Anspruch , ohne genauen Wortlaut geht so.
Vor 1953 geborene konnten noch mit 63 in Rente gehen von 1953 bis 1964 geborene durften erst ab 65 Jahren, alle die danach geboren wurden verschiebt sich der Renteneinstieg Monatlich, wie gesagt bei weiterhin 45 Beitragsjahren. Bis man letztendlich die 67 Jahre erreicht ist , daß offizielle Renteneintrittsalter.
Bei den Babyboomern würde man somit 2 mal in ihrem Arbeitsleben. massiv in ihre Rentenplanung eingegreiffen. Einmal, schon geschehen, mitten im Arbeitsleben als das Lohnniveau gesenkt wurde und jetzt die Planung die Rente mit 45 Jahre aufzukündigen. Rente mit 63 gibt es nicht mehr, es sei denn du findest noch eine Person und stellst sie mir vor.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von relativ »

Frank_Stein hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 21:58 Die Politik ist in Geiselhaft der Rentner und künftigen Rentner. Immerhin möchte man ja wiedergewählt werden.

Dann gibt es noch die Populisten, die meinen, dass man die Renten erhöhen könne, denn man könne sich das Geld ja von den Reichen holen. Wenn man Protest einlegt, dass man das nicht so einfach kann, kommen die dann und meinen, dass es doch nur eine kleine Minderheit betreffen würde.
Nein, das System muss aus sich selbst heraus stabil werden und das setzt ein angemessenes Verhältnis aus Lebenserwartung und Erwerbsarbeit voraus und vor allem auch, dass wir eine stabile Geburtenrate um die 2,1 Kinder je Frau bekommen.
Wichtig ist das sowohl die aktuellen Rentner als auch die Zukünftigen Planungssicherheit haben und nicht mehrmals in ihrem Arbeitsleben sich um eine ausreichende Rente Sorgen muessen, weil es Politiker der letzten Dekaden nicht hinbekommen haben, eine grundlegende Rentenreform zu gestalten, bzw. sich nicht daran trauten.
Da haben sie halt das übliche gemacht, zum Leidwesen einer Gruppe von Mitbürgern, die mitten im Arbeitsleben plötzlich neben ihrer Rentenbeiträge sich Zusatzversichern mussten/sollten.
....
,dass wir eine stabile Geburtenrate um die 2,1 Kinder je Frau bekommen.
Hm willst du etwa den Frauen vorschreiben wieviel Kinder sie zu gebähren haben? Aber sich über die Grünen beschweren... :D
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Der Neandertaler
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von Der Neandertaler »

relativ hat geschrieben:Die angebliche Rente mit 63 ist doch eh ein Witz, ... Kleingedrucktes ...
Worauf beziehst Du Deine Aussage? Insofern kann ich die Reaktion von meinewenigkeit schon verstehen.

Fakt ist doch, daß momentan jeder Arbeitnehmer, der bis zum 31.12.1952 geboren war und 45. Jahre Wartezeit erfüllt hat, bei Vollendung des 63. Lebensjahres ohne Abzüge in Rente gehen kann. Später Geborene mußten bis zum Geburtsjahrgang 1964 für jedes Jahr der späteren Geburt zwei Kalendermonate dazurechnen - bis die Regelalterzeit von 65 Jahren erreicht ist. Voraussetzung zur Inanspruchnahme der "Rente für besonders langjährig Versicherte" ("Rente mit 63") sind in der Tat 45 Beitragsjahre.

Parallel dazu wird die allgemeine Altersgrenze ebenfalls schrittweise von 65 Jahre auf 67 Jahre angehoben. Ab Geburtsjahrgang 1948 um einen Monat und ab Geburtsjahrgang 1958 um zwei Monate. Allerdings gilt dies unabhängig einer Mindeszeit von Beitragsjahren.
Aber: für diejenigen, die vor 1947 geboren wurden, bleibt die Altersgrenze bei 65 Jahren.

Grundsätzlich kann jeder Arbeitnehmer schon nach 35 Beitragsjahren in Rente gehen. ("Rente für langjährig Versicherte")
Es werden dabei allerdings pro Monat 0,3 Prozentpunkte der voraussichtlichen Rente abgezogen. Das kann ich ausgleichen, indem jeder ab einem Alter von 50 zusätzlich in die Rentenkasse einzahlt.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von relativ »

Der Neandertaler hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 10:36 Worauf beziehst Du Deine Aussage? Insofern kann ich die Reaktion von meinewenigkeit schon verstehen.

Fakt ist doch, daß momentan jeder Arbeitnehmer, der bis zum 31.12.1952 geboren war und 45. Jahre Wartezeit erfüllt hat, bei Vollendung des 63. Lebensjahres ohne Abzüge in Rente gehen kann. Später Geborene mußten bis zum Geburtsjahrgang 1964 für jedes Jahr der späteren Geburt zwei Kalendermonate dazurechnen - bis die Regelalterzeit von 65 Jahren erreicht ist. Voraussetzung zur Inanspruchnahme der "Rente für besonders langjährig Versicherte" ("Rente mit 63") sind in der Tat 45 Beitragsjahre.

Parallel dazu wird die allgemeine Altersgrenze ebenfalls schrittweise von 65 Jahre auf 67 Jahre angehoben. Ab Geburtsjahrgang 1948 um einen Monat und ab Geburtsjahrgang 1958 um zwei Monate. Allerdings gilt dies unabhängig einer Mindeszeit von Beitragsjahren.
Aber: für diejenigen, die vor 1947 geboren wurden, bleibt die Altersgrenze bei 65 Jahren.

Grundsätzlich kann jeder Arbeitnehmer schon nach 35 Beitragsjahren in Rente gehen. ("Rente für langjährig Versicherte")
Es werden dabei allerdings pro Monat 0,3 Prozentpunkte der voraussichtlichen Rente abgezogen. Das kann ich ausgleichen, indem jeder ab einem Alter von 50 zusätzlich in die Rentenkasse einzahlt.

Du schreibst ja genau was ich auch schrieb.
Es ging darum, daß es die rente mit 63 gar nicht mehr gibt, weil, wie vorgerechnet die das betrifft jetzt min,schon 71 Jahre sind.
Die Abschlagsfreie Rente mit 45 Beitragsjahren gibt es genau nach der Staffelung und für diejenigen die nach 1964 geboren sind und früh in Arbeitswelt eingestiegen sind (Nach der Schule , z.B. Realschule oder Hauptschule) bedeutet das jetzt schon statt 45 Jahre muss du 47 Jahre arbeiten um Abschlagfrei in Rente zu gehen. Sonst dürften nämlich einige schon mit 63 gehen, was sie nur nicht dürfen ....


PS. Mit Abschlägen ist es schon lange möglich früher in Rente zu gehen, hier geht es aber um die Rente nach 45 Beitragsjahren und dies ohne Abschläge.
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von Der Neandertaler »

relativ hat geschrieben:Du schreibst ja genau was ich auch schrieb.
Es ging darum, daß es die rente mit 63 gar nicht mehr gibt, weil, ...
Deine Erklärungen sind in der Tat etwas verwirrend.
Was soll das Gerede von "min,schon 71 Jahre"?

Ich bin Baujahr 1956 und im Juni 2020 nach 47 Beitragsjahren in Rente gegangen. Nun kannst Du Dir ausrechnen, wie alt ich bin und wann ich angefangen habe, zu arbeiten ... daß ich noch keine 71 bin.

Alle anderen Erklärungen und Hinweise, wie etwa 47 Beitragsjahre, etc., sind irrelevant.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von roli »

Frank_Stein hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 22:58 Ja, das ist eine Sache, auf die es früher oder später wohl hinauslaufen wird. Nur fehlt der Politik der Mut, das den Bürgern zu sagen.
Wichtig ist dabei, dass es den Alten schmackhaft gemacht wird, auch über das 65. Lebensjahr hinaus einer Beschäftigung nachzugehen.
wenn man nicht gerade bei einem Facharzt einen halben Tag Wartezeit in Kauf nehmen muss.
Ich hätte das früher auch nicht geglaubt, aber ab 60 nehmen die Arztbesuche drastisch zu.
Und wer es nicht macht, braucht sich dann über ein frühes Ableben nicht wundern.
Aber meine Meinung ist hier ohnehin bekannt.
Gelbe Weste und so.
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken!
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von roli »

Atue001 hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 23:11 Die Aussage würde ich so nicht stehen lassen!

Es geht nicht um MUT - es geht darum, was SINNVOLL ist. MUT klingt in dem Zusammenhang so, als wenn die Politik den Bürgern was furchtbar schreckliches sagen müsste....das ist aber gar nicht der Fall. WENN es zu einer generellen Existenzsicherung im Alter kommt, die Steuerfinanziert für alle gleichartig organisiert ist - dann bedeutet das keineswegs, dass ältere Menschen schlechter gestellt werden als heute. Bestehende Rentenansprüche sind auch weiterhin einfach zu bedienen.

Jüngere Menschen aber, die in ein so verändertes System hineinwachsen würden, müssten im Gegenzug auch deutlich verringerte Sozialversicherungsbeiträge entrichten - und könnten das so gesparte Geld auch für eigene private Vorsorge einsetzen. Wer das nicht macht, ist dann halt auch selbst für sich und sein Verhalten verantwortlich. Wer das macht, hat aber durchaus auch eine gewisse Chance, sogar eine bessere Versorgung im Alter haben zu können, als dies heute möglich ist.

Muss man es "den Alten" schmackhaft machen, über das 65. Lebensjahr hinaus einer Beschäftigung nachzugehen? Auch so eine Aussage lasse ich nicht gerne stehen. Es gibt viele Menschen, die sind schon deutlich früher als mit 65 kaum mehr in der Lage einem Job nachzugehen. Es gibt aber auch viele, die können und wollen auch noch deutlich länger arbeiten als bis 65 - und zwar nicht nur um Geld zu verdienen, sondern auch, weil Arbeit ja auch soziale Kontakte ermöglicht, und viele soziale positive Eigenschaften mit sich bringt. Und die, die das leisten können, werden heute durch die bestehenden gesetzlichen Regelungen eher eingebremst. DAS sollte man ändern.
Ja, sehe ich auch so. Bei Jüngeren sollte ein Systemwechsel stattfinden.
Und wenn jemand mit 67 keine Lust mehr hat (weil er nicht mehr arbeiten will) , dann ist er alles Andere als produktiv. Das wird nicht gutgehen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von roli »

Atue001 hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 23:45 Das ist mir zu pauschal. In der Pflege gibt es auch Verwaltungsjobs - und in denen kann man auch mit 68 bei hinreichender Fitness noch gut mitarbeiten.
Umgekehrt - wer mit 40 in der Pflege schon reif für den Ruhestand ist....da steckt dann mehr dahinter. Immerhin könnte man als 40jähriger auch locker noch aus der Pflege aussteigen und sich in Richtung Handwerk oder was auch immer sonst umorientieren. Pflege heißt auch nicht immer das Altersheim mit permanenter Unterbesetzung - Pflege gibt es auch beispielsweise bei Sozialstationen, in Tagesstätten und vielen weiteren Einrichtungen. Der Stresslevel ist dort aber ein gänzlich anderer - Tagesstätten beispielsweise kennen keine Nachtschicht und kein Wochenenddienst. Und sind die Betreuten krank, kommen sie erst gar nicht.

Also - vielleicht kann auch eine Lösung sein, dass Pflegepersonal erst mal ein paar Jahre in Pflegeheimen unterwegs ist, danach aber beispielsweise in Einrichtungen wie Tagesstätten o.ä. wechselt.....auch in der Pflege muss niemand zwangsweise mit 40 schon in den Ruhestand gehen.
ich hege ein wenig die Vermutung, daß Du noch nie als Pfleger gearbeitet hast. Mehrere Jahre schon mal gar nicht.
Hast Du denn z.B. schon einmal einen älteren Menschen ins Bett gehoben.
Ich musste Dies längere Zeit bei meinem Vater machen.
Das war schon fast unmöglich.
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von roli »

relativ hat geschrieben: Mi 31. Mai 2023, 09:40 Die angebliche Rente mit 63 ist doch eh ein Witz, liest niemand von der Union das Kleingedruckte? Beispiel, wer z.B. 1968 Geboren ist und 1986 angefangen hat zu arbeiten muss bis 2033 arbeiten um ABSCHLAGSFREI in Rente zu gehen. Na wer will Nachrechnen wie lange er arbeiten muss? 47 Jahre sind das und wenn die Union jetzt das Gesetz wieder kippen will, muss diese Person noch 2 Jahre länger arbeiten. Das ist die Gerechtigkeit die sich Union und FDP wohl vorstellen.... Naja aber Hauptsache ihre Rentenformel geht etwas einfacher..... :dead:

Edit: Alle die vor 1953 geboren wurden und mit 63 bei 45 Beitragsjahren in Rente gehen durften sind jetzt schon 71 oder älter....für alle anderen gilt das schon gar nicht mehr....
Ja, hier hats Du meine Zustimmung.
Die AG-Nähe der Union und FDP ist ja bekannt.
Wenn die Anderen nur besser wären. :(
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von roli »

meinewenigkeit hat geschrieben: Mi 31. Mai 2023, 22:43 Hä ? DIE RECHNUNG VERSTEHE ICH NICHT.Alle ab BJ 1964 müssen 45 Jahre arbeiten, um vollen Anspruch zu haben. Tendenziell ist das Problem bei vielen der späte Einstieg. Früher starteten die meisten mit 15, 16 Jahren, also waren die 45 Jahre mit 63 locker erreicht.
Heute steigt der größte Teil spät ein oder hat Auszeiten... Die Studienzeit ist ausgenommen - was auch richtig und gerecht ist. Woher soll das Geld denn kommen, wenn man grundsätzlich die 63 beim Alter ansetzt ?
ich habe meine 45 schon erreicht und müsste trotzdem mit Abschlägen rechnen, würde ich morgen in Rente gehen.
Die 45 Jahre alleine reichen leider nicht.
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von Der Neandertaler »

roli hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 11:34 ich habe meine 45 schon erreicht und müsste trotzdem mit Abschlägen rechnen, würde ich morgen in Rente gehen.
Die 45 Jahre alleine reichen leider nicht.
Merkt ihr, die ihr immer von 45 Beitragsjahren und Abschlägen redet, eigentlich, welchen Blödsinn ihr da verzapft? Der Renteneintritt mit 65 oder 67 gilt unabhängig der Beitragsjahre.

Wenn Du trotz 45 Beitragsjahre mit Abzügen rechnen müßtest, dann dürftest Du noch keine 63 sein. Falls das zutrifft, müßtest Du aber schon sehr früh angefangen haben, zu arbeiten. Vielleicht schon mit 10?
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von relativ »

Der Neandertaler hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 11:17 Deine Erklärungen sind in der Tat etwas verwirrend.
Was soll das Gerede von "min,schon 71 Jahre"?
Ich habe es ja weiter ober erklärt. Das gerede von Spahn und co, das die Rente mit 63ig nicht mehr Zeitgemäß ist. Ja weil die die mit 63 gehen durften schon min. 71 Jahre sind, was sich aus deren Geburtsjahren ergibt. So etwas klarer jetzt?
Ich bin Baujahr 1956 und im Juni 2020 nach 47 Beitragsjahren in Rente gegangen. Nun kannst Du Dir ausrechnen, wie alt ich bin und wann ich angefangen habe, zu arbeiten ... daß ich noch keine 71 bin.
Ich bin Baujahr 68ig und ich habe mein Rentbescheid bestimmt zig mal gelesen , weil ich es fast nicht glauben konnte.
Die Rente mit 45 Beitragsjahren ist für mich nicht zu erreichen und Spahn will das ich noch 2 Jahre länger arbeite, damit seine Rentenformel (Überspitzt dargestellt)...4 Jahre Bundestag gleich dreifach höhere Rente wie jemand der 45 Jahre dafür schuften musste. Sowas macht mit wuschich, wenn ich diese Sätze aus dem Mund von vollversorgten Politikern entnehmen muss.
Alle anderen Erklärungen und Hinweise, wie etwa 47 Beitragsjahre, etc., sind irrelevant.
Sind sie das. na dann brauchen wir ja darüber nicht mehr zu diskutieren.

Btw. Jeder darf natürlich Freiwillig länger arbeiten , wenn man ihn lässt, daß hat nix mit den gesetzlichn Renteintrittsalter zu tun. Wenn du dies so getan hast, war dies wohl deine eigene Entscheidung
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von relativ »

Hier nochmal eine Quelle. Wen es interessiert.
https://www.deutsche-rentenversicherung ... _node.html
Nach einer Versicherungszeit von 45 Jahren können Sie grundsätzlich früher in Rente gehen. Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte wird oft noch „Rente mit 63“ genannt, weil alle vor 1953 Geborenen ohne Abschläge mit 63 Jahren in Rente gehen konnten. Das gilt nicht mehr für alle, die zwischen 1953 und 1963 geboren sind. Da das Rentenalter schrittweise angehoben wird, verschiebt sich auch das Eintrittsalter mit dem Geburtsjahr nach oben. Ist Ihr Geburtsjahrgang 1964 oder später, können Sie mit 65 Jahren in Rente gehen.
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von Aurelius88 »

roli hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 11:34 ich habe meine 45 schon erreicht und müsste trotzdem mit Abschlägen rechnen, würde ich morgen in Rente gehen.
Die 45 Jahre alleine reichen leider nicht.

Das ganze Rentensystem ist eine Farce und voller Ungerechtigkeiten, es wird absehbar vor die Wand fahren spätens wenn Demografie und Digitalisierung voll zu schlagen. Dann haben wie hier bald genauso wie in Japan, Korea und Co. arbeiten bis zur Urne.
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von Der Neandertaler »

Aurelius88 hat geschrieben:Das ganze Rentensystem ist eine Farce und voller Ungerechtigkeiten ...
Ungerechtigkeiten ... teilweise! Aber "eine Farce"? Wie kommst Du zu dieser Einschätzung?
À propos: Warum immer nur meckern - mach dann doch mal einen Vorschlag, wie es erneuert bzw. gerechter gemacht werden kann oder soll?
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von jorikke »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 16:18 Das ganze Rentensystem ist eine Farce und voller Ungerechtigkeiten, es wird absehbar vor die Wand fahren spätens wenn Demografie und Digitalisierung voll zu schlagen. Dann haben wie hier bald genauso wie in Japan, Korea und Co. arbeiten bis zur Urne.
Aurelius-Pessimismus, aus deiner Einstellung heraus hast du natürlich völlig recht.
Zwar haben wir so ziemlich das beste Rentensystem der Welt, nicht jeder aber versteht es.
Ein Gesetz, hier die Rentengesetzgebung, muss grundsätzlich für alle gelten. Da die Voraussetzungen aber sehr unterschiedlich sind, gilt das nur für einen Teil. So um die 70%. Nach unten und oben ergeben sich Ungerechtigkeiten, die in unseren deutschen Vollkommenheitswahn zu tausendfachen Sonderregeln führen.
Das ist eine Fundgrube für Mäkeleien aller Art.
In anderen Staaten interessiert es niemanden ob jemand einarmig ist, schielt oder stottert. Die Beiträge bestimmen die Höhe der Rente. Punkt und Ende.
Übrigens, die vielzitierte Zahl von einer Rente in Höhe von 48% von früheren Einkommen, kannst du erklären auf was sich diese 48% beziehen?
Ich vermute, diese Horrorzahl wird von interessierter Seite verbreitet, als da sind Versicherungsunternehmen, die versuchen auf diese Weise, in dem sie ständig Altersarmut vorgaukeln, ordentlich zusätzliche, private Versicherungen zu verkaufen.
Ich habe mal den Gaul von hinten gerechnet. Meine Frau und ich, wir haben eine gemeinsame Rente von X. Diese wird monatlich netto ausgezahlt. Nun habe ich mal im Steuerrechner (google) anzeigen lassen, wieviel Brutto wir verdienen müssten um ebenfalls diese Summe X ausgezahlt zu bekommen.
Ja, der erste Eindruck war Oha, bei der Summe würde niemand von einem geringen Verdienst reden. Die zweite Feststellung, der Rentenbetrag lag lediglich um 14% unter der Summe die beim regulären Brutto Arbeitslohn, mit all seinem Abzügen ausgezahlt worden wäre.
P.S.
Es sind mehr als die 14% Unterschied, ich habe den Krankenkassenbeitrag und die Pflegeversicherung nicht korrekt berücksichtigt. In jedem Fall aber ist die Differenz viel geringer als es die Horrorzahl von nur noch 48% Rente suggeriert.
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Re: Länger arbeiten?

Beitrag von Aurelius88 »

jorikke hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 18:48
[Fullquote]
Naja diese Zahlen wie die 48% auf das frühere Einkommen, warum nicht 46 oder 52%? Das ist am Ende immer auch ein bisschen Willkür dabei und allen Recht machen, das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn hier mal das Einheitsrenten Modell wie in den Niederlanden vorgeschlagen Werdegang es ja auch immer einen Aufschrei.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Da man nie einen Konsens hinbekommen wird, was Beitrags bzw. Rentenhöhe und Renteneintrittsalter betrifft, habe ich einen sehr radikalen und genialen Vorschlag.

Jeder Mensch soll das für sich selbst entscheiden.
Er soll sagen, wie lange er nach Renteneintritt Rente beziehen möchte (wenn er ein langes Leben befürchtet, sollte er eine größere Zahl wählen), dann die Höhe des zu zahlenden Beitrags, dann das Renteneintrittsalter und draus wird dann die Rente berechnet, die diese Person dann bezieht.
Da müssen die Politiker dann nichts mehr versprechen, keine teuren Wahlkampfgeschenke an die eine oder andere Gruppen machen ... dann ist einfach jeder für sich selbst verantwortlich und soll sich hinterher nicht beschweren, wenn es nicht reicht.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Frank_Stein hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 21:31 Da man nie einen Konsens hinbekommen wird, was Beitrags bzw. Rentenhöhe und Renteneintrittsalter betrifft, habe ich einen sehr radikalen und genialen Vorschlag.

Jeder Mensch soll das für sich selbst entscheiden.
Er soll sagen, wie lange er nach Renteneintritt Rente beziehen möchte (wenn er ein langes Leben befürchtet, sollte er eine größere Zahl wählen), dann die Höhe des zu zahlenden Beitrags, dann das Renteneintrittsalter und draus wird dann die Rente berechnet, die diese Person dann bezieht.
Da müssen die Politiker dann nichts mehr versprechen, keine teuren Wahlkampfgeschenke an die eine oder andere Gruppen machen ... dann ist einfach jeder für sich selbst verantwortlich und soll sich hinterher nicht beschweren, wenn es nicht reicht.
Warum nicht eine allgemeine Absicherung im Alter wie in den Niederlanden sagen wie von 1.000 oder 1.500€, danach sollte es jeden selbst überlassen bleiben wann er nicht mehr Arbeit will. Statt nur solchen Quatsch wie "Mütterrente" oder Aktien vorzuschlagen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 21:37 Warum nicht eine allgemeine Absicherung im Alter wie in den Niederlanden sagen wie von 1.000 oder 1.500€, danach sollte es jeden selbst überlassen bleiben wann er nicht mehr Arbeit will. Statt nur solchen Quatsch wie "Mütterrente" oder Aktien vorzuschlagen.

Bürgergeld wäre auch eine Idee. Wir brauchen vor allem ein Rentensystem, das den Menschen Spielraum gibt, länger zu arbeiten, wenn sie es können.
Finanziert werden sollte eine Grundente dann weniger über Sozialabgaben, als durch die MWST, denn die zahlen schließlich auch die Rentner selbst, würden somit einen Teil ihrer Rente über die MWST selbst mit finanzieren.

1000 Euro für jeden halte ich aber für zu hoch. 900 wäre besser. In teuren Städten würde das zwar nicht reichen, aber als Rentner muss man auch nicht in den Boomtowns leben, wenn man es sich nicht leisten kann.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Misterfritz »

Frank_Stein hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 21:46 Bürgergeld wäre auch eine Idee. Wir brauchen vor allem ein Rentensystem, das den Menschen Spielraum gibt, länger zu arbeiten, wenn sie es können.
Finanziert werden sollte eine Grundente dann weniger über Sozialabgaben, als durch die MWST, denn die zahlen schließlich auch die Rentner selbst, würden somit einen Teil ihrer Rente über die MWST selbst mit finanzieren.

1000 Euro für jeden halte ich aber für zu hoch. 900 wäre besser. In teuren Städten würde das zwar nicht reichen, aber als Rentner muss man auch nicht in den Boomtowns leben, wenn man es sich nicht leisten kann.
Von 900€ kann man ja kaum auf dem Land überleben.
Unser Rentensystem krankt daran, dass nicht alle da rein zahlen müssen, bzw. es Pensionen gibt, für die der Steuerzahler eh' gerade steht.
Es gäbe eine vernünftige Version: Jedes Einkommen (ob Lohn, Mieteinnahmen, Zinsen, etc.) muss dahingehend belastet werden. Macht die Schweiz z.B.
Aber so eine Umstellung würde uns - wegen Bestandsschutz - saumässig teuer kommen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Misterfritz hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 22:19 Von 900€ kann man ja kaum auf dem Land überleben.
Unser Rentensystem krankt daran, dass nicht alle da rein zahlen müssen, bzw. es Pensionen gibt, für die der Steuerzahler eh' gerade steht.
Es gäbe eine vernünftige Version: Jedes Einkommen (ob Lohn, Mieteinnahmen, Zinsen, etc.) muss dahingehend belastet werden. Macht die Schweiz z.B.
Aber so eine Umstellung würde uns - wegen Bestandsschutz - saumässig teuer kommen.

Wäre aber im Hinblick auf das Thema "Gerechtigkeit" eine zwingende Überlegung. Weshalb sollte für bestimmte Gruppen immer Extrawürste geben ( siehe Beamtenpenisonen) zumal solche üppigen Pensionen auf lange Sicht eh kaum mehr finanzierbar sind. Schon heute sind Rente und Pensionen der größte Kostenpunkt im gesamten Bundeshaushalt und nicht etwas die bösen "Hartzer" oder Sozialleistungsempfänger wie immer so gerne behauptet wird. Es braucht hier definitiv ein Umdenken so odee so.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Misterfritz »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 22:46 Wäre aber im Hinblick auf das Thema "Gerechtigkeit" eine zwingende Überlegung.
Ja, aber nicht zahlbar - es sei denn wir finden in Deutschland irgendwelche teure Bodenschätze oder Ähnliches :p
Der Begriff ist Bestandsschutz! Zwei verschiedene Rentensystem über Jahrzehnte sind nicht zahlbar.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Misterfritz hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 22:50 Ja, aber nicht zahlbar - es sei denn wir finden in Deutschland irgendwelche teure Bodenschätze oder Ähnliches :p
Der Begriff ist Bestandsschutz! Zwei verschiedene Rentensystem über Jahrzehnte sind nicht zahlbar.
Dann sage ich ganz offen weg mit dem Bestandsschutz. Es wäre ja auch nicht das erste Mal das "Besitzstandswahrungsdenken" notwendig Veränderungen behindert. Jedenfalls so wie es ist kann es nicht bleiben, weil es so nicht mehr lange gut gehen wird. Und wie gesagt (Generationen)gerecht ist es auch null.
Zuletzt geändert von Aurelius88 am Do 1. Jun 2023, 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Misterfritz »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 22:57 Dann sage ich ganz offen weg mit dem Bestandsschutz.
Gute Idee - versuche es beim Verfassungsgericht - oder so.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Wähler »

Misterfritz hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 22:19 Von 900€ kann man ja kaum auf dem Land überleben.
Unser Rentensystem krankt daran, dass nicht alle da rein zahlen müssen, bzw. es Pensionen gibt, für die der Steuerzahler eh' gerade steht.
Es gäbe eine vernünftige Version: Jedes Einkommen (ob Lohn, Mieteinnahmen, Zinsen, etc.) muss dahingehend belastet werden. Macht die Schweiz z.B.
Aber so eine Umstellung würde uns - wegen Bestandsschutz - saumässig teuer kommen.
Der Bestandsschutz ist eine Illusion. Die Medianrente wird in Zukunft sinken, wenn wir hier in Deutschland nicht die nötigen Produktivitätsfortschritt erzielen.
siehe auch:
www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozi ... III44d.pdf
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Wähler hat geschrieben: Fr 2. Jun 2023, 06:35 Der Bestandsschutz ist eine Illusion. Die Medianrente wird in Zukunft sinken, wenn wir hier in Deutschland nicht die nötigen Produktivitätsfortschritt erzielen.
siehe auch:
www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozi ... III44d.pdf

Das Rentensystem wird sich absehbar nicht tragen. Die Demografie plus K.I ( Digitalisierung) wird zwangsläufig dazu führen dass man eine radikalen Einschnitt vollziehen muss seitens der Politik. Auch Zuwanderung wird dieses Problems langfristig alleine nicht lösen. Die Überalterung der Bevölkerung wird fortschreiten, die Geburtenrate sinken, was man sehr schön daran ablesen kann dass schon heute der Anteil der "Single Hauhalte" bei 43% liegt Tendenz weiter steigend.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von jorikke »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 22:46 Wäre aber im Hinblick auf das Thema "Gerechtigkeit" eine zwingende Überlegung. Weshalb sollte für bestimmte Gruppen immer Extrawürste geben ( siehe Beamtenpenisonen) zumal solche üppigen Pensionen auf lange Sicht eh kaum mehr finanzierbar sind. Schon heute sind Rente und Pensionen der größte Kostenpunkt im gesamten Bundeshaushalt und nicht etwas die bösen "Hartzer" oder Sozialleistungsempfänger wie immer so gerne behauptet wird. Es braucht hier definitiv ein Umdenken so odee so.
Ich bin kein Beamter. Die Geschichte mit den Pensionen ist an sich ganz einfach. Man muss es nur wissen. Die Beamten werden vom Staat bezahlt.
Bis hier verständlich?
Gut weiter.
Warum soll der Staat seinen Bediensteten ein Brutto Gehalt zahlen und anschließend die Pensionsabgaben wieder einziehen?
Wäre doch total bescheuert. Den Verwaltungsaufwand spart man sich indem die Brutto Gehälter gleich entsprechend niedriger angesetzt werden.
So muss man die Renten/Pensionsbeiträge nicht erst auszahlen und danach wieder einziehen.
Die Extrawürste gibt es nur in den Köpfen derer, die das System nicht verstanden haben.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von jorikke »

Atue001 hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 23:11 Die Aussage würde ich so nicht stehen lassen!

Es geht nicht um MUT - es geht darum, was SINNVOLL ist. MUT klingt in dem Zusammenhang so, als wenn die Politik den Bürgern was furchtbar schreckliches sagen müsste....das ist aber gar nicht der Fall. WENN es zu einer generellen Existenzsicherung im Alter kommt, die Steuerfinanziert für alle gleichartig organisiert ist - dann bedeutet das keineswegs, dass ältere Menschen schlechter gestellt werden als heute. Bestehende Rentenansprüche sind auch weiterhin einfach zu bedienen.

Jüngere Menschen aber, die in ein so verändertes System hineinwachsen würden, müssten im Gegenzug auch deutlich verringerte Sozialversicherungsbeiträge entrichten - und könnten das so gesparte Geld auch für eigene private Vorsorge einsetzen. Wer das nicht macht, ist dann halt auch selbst für sich und sein Verhalten verantwortlich. Wer das macht, hat aber durchaus auch eine gewisse Chance, sogar eine bessere Versorgung im Alter haben zu können, als dies heute möglich ist.

Muss man es "den Alten" schmackhaft machen, über das 65. Lebensjahr hinaus einer Beschäftigung nachzugehen? Auch so eine Aussage lasse ich nicht gerne stehen. Es gibt viele Menschen, die sind schon deutlich früher als mit 65 kaum mehr in der Lage einem Job nachzugehen. Es gibt aber auch viele, die können und wollen auch noch deutlich länger arbeiten als bis 65 - und zwar nicht nur um Geld zu verdienen, sondern auch, weil Arbeit ja auch soziale Kontakte ermöglicht, und viele soziale positive Eigenschaften mit sich bringt. Und die, die das leisten können, werden heute durch die bestehenden gesetzlichen Regelungen eher eingebremst. DAS sollte man ändern.
Dein verändertes System würde nicht funktionieren. Die verringerten Sozialbeiträge in die eigene Altersversicherung investieren. Ein frommer Wunsch. In jungen Jahren ist das Alter "weit weg" und das gesparte Geld würde zum großen Teil in den Konsum fließen. Für die dann im Alter nicht ausreichende Versorgung müsste wieder der Staat einspringen. Also wir.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Wähler »

jorikke hat geschrieben: Fr 2. Jun 2023, 22:19 Die Extrawürste gibt es nur in den Köpfen derer, die das System nicht verstanden haben.
Die Zahlen sind eigentlich eindeutig:
Darum sind Beamten-Pensionen so viel höher als normale Renten Business Insider Deutschland 31 Mai 2023
https://www.businessinsider.de/leben/da ... en-renten/
"Denn wie der Rentenversicherungsbericht 2022 zeigt, betrug die durchschnittliche Altersrente von Männern in der gesetzlichen Rentenversicherung 1226 Euro im Monat...
Die Pension von Beamten fällt dagegen deutlich höher aus. 2021 erhielten Erwerbstätige im mittleren und einfachen Dienst eine durchschnittliche Pension in Höhe von 2318 Euro. Im gehobenen Dienst lag der Betrag bei 3339 Euro, im höheren Dienst sogar bei 4973 Euro."
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von jorikke »

Wähler hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 07:28 Die Zahlen sind eigentlich eindeutig:
Darum sind Beamten-Pensionen so viel höher als normale Renten Business Insider Deutschland 31 Mai 2023
https://www.businessinsider.de/leben/da ... en-renten/
"Denn wie der Rentenversicherungsbericht 2022 zeigt, betrug die durchschnittliche Altersrente von Männern in der gesetzlichen Rentenversicherung 1226 Euro im Monat...
Die Pension von Beamten fällt dagegen deutlich höher aus. 2021 erhielten Erwerbstätige im mittleren und einfachen Dienst eine durchschnittliche Pension in Höhe von 2318 Euro. Im gehobenen Dienst lag der Betrag bei 3339 Euro, im höheren Dienst sogar bei 4973 Euro."
Das stimmt.
Die Höhe der Beamtenbezüge, besonders der Pensionen, ist nach aller Empfinden zu hoch. ( Bis auf das der Beamten. :D )
Das hat aber nichts mit dem Pensionssystem zu tun.
Es bliebe auch bei geringeren Beamteneinkommen ein völlig überflüssiger, aufwendiger und teurer Verwaltungsakt Pensionsbeiträge erst auszuzahlen und sich dann umgehend zurück zahlen zu lassen.
Der zweite Punkt, es ist fast unmöglich die Einkommen von Arbeitern und Angestellten mit denen der Beamten zu vergleichen. Unter den Beamten gibt es sehr viel mehr Beschäftigte mit einer höheren Ausbildung als im Durchschnitt bei den normalen Arbeitnehmern. Da müssen Vergleiche von Durchschnittseinkommen und durchschnittlichen Altersbezügen zwangsläufig schräg sein.
Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen das durchschnittlich Einkommen von nicht beamteten Menschen mit akademischer Ausbildung / Fachingenieuren oder Meistern mit denen zu vergleichen, die auf Grund einfacher oder keiner Berufsausbildung sehr viel geringere Einkommen haben.

Das ist jetzt Theorie und viel zu holzschnittartig dargestellt. Nur wird das oft nicht bedacht und die Kritik an den Einkommen der Beamten ist zu oberflächlich.
Ganz zu Anfang, als das System eingeführt wurde, war es noch austariert. Die Beamteneinkommen waren tatsächlich etwa um den Betrag der Rentenversicherung reduziert. Durch vielfache Erhöhungen hat sich dieser angebliche geringere Bruttoverdienst längst aufgelöst und ist inzwischen reine Fiktion. Ich fürchte dieses System ist nicht reformierbar.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 07:28 Die Zahlen sind eigentlich eindeutig:
Darum sind Beamten-Pensionen so viel höher als normale Renten Business Insider Deutschland 31 Mai 2023
https://www.businessinsider.de/leben/da ... en-renten/
"Denn wie der Rentenversicherungsbericht 2022 zeigt, betrug die durchschnittliche Altersrente von Männern in der gesetzlichen Rentenversicherung 1226 Euro im Monat...
Die Pension von Beamten fällt dagegen deutlich höher aus. 2021 erhielten Erwerbstätige im mittleren und einfachen Dienst eine durchschnittliche Pension in Höhe von 2318 Euro. Im gehobenen Dienst lag der Betrag bei 3339 Euro, im höheren Dienst sogar bei 4973 Euro."
jorikke hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 08:34 Unter den Beamten gibt es sehr viel mehr Beschäftigte mit einer höheren Ausbildung als im Durchschnitt bei den normalen Arbeitnehmern. Da müssen Vergleiche von Durchschnittseinkommen und durchschnittlichen Altersbezügen zwangsläufig schräg sein.
Ich fürchte dieses System ist nicht reformierbar.
Die Durchschnittspension im einfachen und mittleren Dienst ist fast doppelt so hoch, wie die durchschnittliche Altersrente. Historisch betrachtet ist jedes System reformierbar.
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