Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

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Emin
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 06:18 Hast du dafür auch Belege?


Darüber beklagt sich Tom doch ständig.
Hier:

https://op.europa.eu/webpub/eca/special ... 8-2020/de/

Außerdem:

In 2021, about 101 million emission allowances valued at more than 5.3 billion euros were auctioned for Germany on the European Energy Exchange (EEX) in Leipzig

https://www.umweltbundesamt.de/en/press ... %20Leipzig.

Jedes Zertifikat deckt 1 Tonne ab. 2021 hat aber der Stromsektor insgesamt 235 Millionen Tonnen CO2 erzeugt. Es ist also logisch unmöglich, dass die Stromerzeuger für ihren gesamten CO2-Ausstoß gezahlt haben, selbst wenn alle Zertifikate von ihnen aufgekauft wurden.

Außerdem würde bestimmt kein Braunkohlekraftwerk mehr laufen, wenn eine kWh aktuell ca. 12 cent alleine an Zertifikaten kostet. Das ist bereits höher, als die Einspeisevergütung für Solarfarms (10,9 cent/kWh).
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Cobra9
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 07:13 An der Stelle muss ich einhaken:.

Fazit: Moderne Wärmepumpen sind in annähernd jeder Situation eine Verbesserung gegenüber der direkten Verbrennung von Brennstoffen im zu beheizenden Gebäude.
Na ja stimmt nicht ganz. Aber wir sind hier im Forum und können nicht alles mit direkt besprechen.

Eine Wärmepumpe kann eine sehr gute Wärmequelle sein, korrekt geplant und eingebaut. Allerdings eine Hybrid Heizung mit Gas oder Öl ect ist definitiv auch eine Verbesserung, sowie günstiger.

Ich würde deswegen mehrere Säulen zulassen - Auflage aber moderne Systeme bzw Technik.

Primär wo möglich und finanziell machbar eine WP
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Drehrumbum »

Kamikaze hat geschrieben: Sa 6. Mai 2023, 05:51 Hierzu sei noch angemerkt, dass dieser Aufwand für rund 80% der Immobilien garnicht erst anfällt, da diese durch einfachen Austausch des Wärmeerzeugers umgerüstet werden könnten.
Er ist aber eben nicht einfach, der Austausch, oder baue ich einfach die Gastherme ab,
und montiere an der selben Stelle eine Wärmepumpe ?
Es fängt damit an, daß eine Wärmepumpe schon aus mindestens zwei Geräten besteht,
die dann auch noch eine "stärkere" Energieversorgung benötigen und dann
noch Umbauten in der Zählerverteilung benötigen.
Und das betrifft dann nur die Luft-Wärme-Pumpe.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Drehrumbum »

busse hat geschrieben: So 7. Mai 2023, 10:19 Dies ist barer Unsinn den sie hier verbreiten. Eine Vorlauftemperatur von 50 Grad reicht niemals aus.
Es gibt auch keine "kleinen" Heizkörper, ein Heizkörper ist immer ausgerichtet auf die Kubikmeterzahl des Rauminhalts der zu beheizen ist (1. Semester Ingenieur für Haustechnik, 1. Lehrjahr für Heizungstechniker)
Ideal sind Fußbodenheizungen auch für die älter werdene Gesellschaft denn sie fördern nachweislich den Krampfaderbefall.
Deckenheizungen sind besonders effektiv, da wir ja wissen Wärme fällt nach unten*lach*
Noch mehr Weisheiten dieser Art in petto ?
busse
Naja, es wird erforderlich bleiben, eine Heizlastberechnung durchzuführen, oder durchführen zu lassen.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Drehrumbum »

Emin hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 10:15 Hier geht es nicht um "keine Ersparnis". Cobra hat behauptet er sei autark. Das geht vielleicht bei einem extrem isolierten Haus + Wasser-Wasser-WP + überdimensionierter PV-Anlage. Aber was soll diese Feststellung nun? Das ist für die Masse nicht praktikabel und auch nur bei den sehr hohen deutschen Strompreisen ökonomisch.

Und das sind Mittelwerte über lange Zeiträume. In Dunkelflauten muss er sich sowieso fast alles im Winter dazukaufen.

Die meisten Häuser in Deutschland sind Mehrfamilienhäuser. Da deckt eine Dachanlage sowieso kaum was ab.

Also Hinkley Point C hat niedrigere Einspeisvergütungen als Windräder in Deutschland (ca. 11cent/kWh).
Das geht halt nur, wenn man über eigenen Grund und Boden verfügt, der groß genug, günstig gelegen,
und dazu noch über ausreichende finanzielle Mittel.
Und Autark bedeutet auch noch gewisse Speichermöglichkeiten, welche wiederum Platz und Geld benötigen.
Also nicht etwas für jeden, sondern für Einzelne.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Drehrumbum »

Kamikaze hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 10:49 Die Herstellerpreise sind inzwischen nahezu gleichauf.
Leider fordern die Handwerker derzeit einen goldenen Handschlag für den Einbau.
Das nennt sich Markt, als Folge von Eingriff in den Markt.

...
Kamikaze hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 10:49Ein großes Problem ist aktuell noch, dass das Thema Wärepumpen in der drei Jahre dauernden Heizungsbauer-Ausbildung nicht mal 2 Wochen belegt. Viele Heizungsbauer kennen sich daher einfach nicht mit WP aus und verbreiten entsprechende Propaganda ("Funktioniert nicht", "Braucht Generalsanierung/Fußbodenheizung/oä"). Gut beraten ist hier, wer sich stattdessen an Kälte-Klimatechniker wendet. (Leider haben aber diese inzwischen auch ihre Preise - auch dank "genialer" FDP-Förderpraktiken - stark angezogen.)
Man könnte sich aber auch an ein Ingenieurbüro wenden, was eine Heizlastberechnung durchführt,
und anhand dieser bestehende Komponenten und neue notwendige Komponenten festlegt,
der Heizungsbauer ist hier der falsche Ansprechpartner, am Beginn.
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Kamikaze
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Drehrumbum hat geschrieben: Sa 13. Mai 2023, 22:25 Er ist aber eben nicht einfach, der Austausch, oder baue ich einfach die Gastherme ab,
und montiere an der selben Stelle eine Wärmepumpe ?
In erstaunlich vielen Immobilien würde genau das völlig ausreichen.
Es fängt damit an, daß eine Wärmepumpe schon aus mindestens zwei Geräten besteht,
Nope.
Gibt auch "Alles in einem Gehäuse"-Systeme.
Stichwort "Monoblock".
Ein Gerät; nur Rohr- und Kabelanschluss nötig.
die dann auch noch eine "stärkere" Energieversorgung benötigen
Oft genug nicht mal das.
Idr. hängen alte Öler und Gasthermen an einer einphasigen 16A-Sicherung (für Pumpen, Regelung etc.); größere Heizungen sind auch schon mal dreiphasig angeschlossen - da geht dann entsprechend noch mehr.
Über eine einphasige 16A-Anbindung sind problemlos etwa 10kW thermische Leistung (3,5kW * JAZ 3) machbar - incl moderner Hocheffizienzpumpen und natürlich der Regelung, die bei WP meist im Gerät eingebaut ist.
Das reicht mir für die Beheizung eines Hauses Bj 1985 mit ca. 400m² Wohnfläche samt Wohn-Wintergarten und Warmwasser für 4 Familien ohne sonstige energetische Sanierung.
und dann noch Umbauten in der Zählerverteilung benötigen.
Wenn die Elektroinstallation so desolat ist, dass der Elektriker da komplett umbauen will, dann sind das idR. so veraltete Anlagen, dass das auch ohne WP nötig/sinnvoll wäre.
Daher sollte man das (falls es überhaupt anfällt) seperat betrachten.
Leider werden hier häufig die "Sünden der Vergangenheit" (z.B. jahrzehntelanger Reparaturstau und mangelnde Modernisierung der Immobilie) hier dem Heizsystem angelastet, obwohl das nüchtern betrachtet damit garnichts zu tun hat und auch bei Fossilheizungen anfallen würde.
Zuletzt geändert von Kamikaze am Mo 15. Mai 2023, 08:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Drehrumbum hat geschrieben: Sa 13. Mai 2023, 22:25 Er ist aber eben nicht einfach, der Austausch, oder baue ich einfach die Gastherme ab,
und montiere an der selben Stelle eine Wärmepumpe ?
Du willst eine Frage pauschal beantwortet,auf die es keine pauschale Antwort gibt. Sorry aber ist so.

Du musst jede Anlage immer auslegen und planen auf Nutzerverhalten, Objekt ect.- alles andere war auch schon immer dumm. Eine WP kann teilweise 1: 1 getauscht werden
Es fängt damit an, daß eine Wärmepumpe schon aus mindestens zwei Geräten besteht,
die dann auch noch eine "stärkere" Energieversorgung benötigen und dann
noch Umbauten in der Zählerverteilung benötigen.
Und das betrifft dann nur die Luft-Wärme-Pumpe
.

Wenn du an der Elektronik viel Umbau hast stimmt was nicht und nicht jede WP ist mehrteilig.

Dito muss man immer sorgfältig planen was für den Kunden optimal ist. Wer das nicht macht ist relativ dumm
Zuletzt geändert von Cobra9 am So 14. Mai 2023, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Drehrumbum hat geschrieben: Sa 13. Mai 2023, 22:39 Das geht halt nur, wenn man über eigenen Grund und Boden verfügt, der groß genug, günstig gelegen,
und dazu noch über ausreichende finanzielle Mittel.
Und Autark bedeutet auch noch gewisse Speichermöglichkeiten, welche wiederum Platz und Geld benötigen.
Also nicht etwas für jeden, sondern für Einzelne.
Hat jemand behauptet das geht für Alle :?:
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 09:45 Hier:

https://op.europa.eu/webpub/eca/special ... 8-2020/de/
Daraus:
Dem Energiesektor kommt die kostenlose Zuteilung allein zur Unterstützung der Modernisierung dieses Sektors in bestimmten Mitgliedstaaten zugute, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
[...]
Seit 2013 ist der Stromsektor nicht mehr berechtigt, kostenlose Zertifikate zu erhalten
Also gab es seit 2013 keine kostenlosen Zertifikate mehr für den Strommarkt.
---
Daraus:
In addition to the EU ETS, Germany launched its national emissions trading system (nEHS) [...]. From 2023, [...] coal, will be included.
Ab 2023 wird auch Kohle ZUSÄTZLICH durch die nEHS belastet.
Da Kohle abseits des Strommarktes quasi keine Rolle mehr spielt schlägt sich dies praktisch ausschließlich auf den Strompreis nieder.
Wird Zeit, dass ausreichend EE-Erzeuger gebaut werden, damit die teuren Fossilkraftstoffe den Strompreis nicht mehr künstlich aufblasen können.
---
Außerdem würde bestimmt kein Braunkohlekraftwerk mehr laufen, wenn eine kWh aktuell ca. 12 cent alleine an Zertifikaten kostet. Das ist bereits höher, als die Einspeisevergütung für Solarfarms (10,9 cent/kWh).
Willkommen in Deutschland. Da laufen die teuren Fossilbrenner weiter, weil zu viele Leute Angst vor billigem Strom haben - Ausgedrückt durch z.B. 10H, überbordende Bürokratie für den Aufbau von EE-Generatoren, Ablehnungen von EE-Projekten ohne substantielle oder mit vorgeschobener Begründung (z.B. Denkmalschutz), Preisdeckel und Steuersenkungen für Fossilbrennstoffe, Nichtverfolgung von Gesetzesverstößen bei Fossilbrennern (z.B. Datteln 4), DeFacto Einspeisevorrang für Fossilkraftwerke, usw. usf.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von frems »

Wenig überraschend: Ein Monat Atomausstieg: Der Strom wurde sogar billiger
https://www.br.de/nachrichten/bayern/ei ... er,TeEQusi

Da müssen die Ideologen von CSU und FW nun ganz stark sein. :)

Währenddessen funktioniert die Billigpropaganda von Vonovia nicht sonderlich gut. Vielleicht sollte man sich auf sein Geschäft konzentrieren statt nur für die Kleinpartei FDP tagtäglich Schwachsinn zu posaunen. Würde mich als Aktionär jedenfalls freuen. Die Aktie gibt eine klare Antwort auf die Ablenkungsmanöver: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/vo ... 89806.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von sünnerklaas »

frems hat geschrieben: Mo 15. Mai 2023, 11:37 Wenig überraschend: Ein Monat Atomausstieg: Der Strom wurde sogar billiger
https://www.br.de/nachrichten/bayern/ei ... er,TeEQusi

Da müssen die Ideologen von CSU und FW nun ganz stark sein. :)

Währenddessen funktioniert die Billigpropaganda von Vonovia nicht sonderlich gut. Vielleicht sollte man sich auf sein Geschäft konzentrieren statt nur für die Kleinpartei FDP tagtäglich Schwachsinn zu posaunen. Würde mich als Aktionär jedenfalls freuen. Die Aktie gibt eine klare Antwort auf die Ablenkungsmanöver: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/vo ... 89806.html
In dem Artikel:

"So schätzen das offenbar auch die Akteure am Strommarkt ein: Futures für Strommengen im kommenden Winter werden für Deutschland deutlich billiger gehandelt als für den vergangenen – und auch viel billiger als in Nachbarländern wie Frankreich. Bruno Burger vom Fraunhofer ISE betont: "Es gibt keine Stromknappheit in Deutschland – und Deutschland hat auch genügend Erzeugungskapazität.“ Wenn zeitweise Strom von anderen Ländern nach Deutschland fließt, heiße das nur, dass die Stromerzeugung zu diesem Zeitpunkt in anderen Ländern billiger als in Deutschland ist."


Quelle

Es gibt weder weiter steigende Strompreise, noch gibt es eine Stromknappheit. Auch eine mögliche Dunkelflaute wird man problemlos überstehen, dafür ist im nächsten Winter vorgebaut.
In den sozialen Netzwerken tobt inzwischen ein Shitstorm gegen diese Meldung. Man werde noch sehen, dass es Blackouts und Stromklemmen und explodierende Strompreise gäbe. Würde mich nicht wundern, wenn da nicht in nächster Zeit wieder Leute von der Sorte "Ich-Bin-Deutscher-Patriot" aus dem Verkehr gezogen werden, die aus lauter Wut und Verbitterung da dann mal selber Hand anlegen wollen, wenn die erwünschten sehr negativen Auswirkungen der Abschaltung nicht kommen.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Mo 15. Mai 2023, 08:39 Daraus:

Also gab es seit 2013 keine kostenlosen Zertifikate mehr für den Strommarkt.
---

Daraus:

Ab 2023 wird auch Kohle ZUSÄTZLICH durch die nEHS belastet.
Da Kohle abseits des Strommarktes quasi keine Rolle mehr spielt schlägt sich dies praktisch ausschließlich auf den Strompreis nieder.
Wird Zeit, dass ausreichend EE-Erzeuger gebaut werden, damit die teuren Fossilkraftstoffe den Strompreis nicht mehr künstlich aufblasen können.
---

Willkommen in Deutschland. Da laufen die teuren Fossilbrenner weiter, weil zu viele Leute Angst vor billigem Strom haben - Ausgedrückt durch z.B. 10H, überbordende Bürokratie für den Aufbau von EE-Generatoren, Ablehnungen von EE-Projekten ohne substantielle oder mit vorgeschobener Begründung (z.B. Denkmalschutz), Preisdeckel und Steuersenkungen für Fossilbrennstoffe, Nichtverfolgung von Gesetzesverstößen bei Fossilbrennern (z.B. Datteln 4), DeFacto Einspeisevorrang für Fossilkraftwerke, usw. usf.
Dann werden wohl die meisten deutschen Stromerzeuger nicht im ETS erfasst. Es ist jedenfalls so, dass sie 265 Megatonnen ausstoßen, aber überhaupt nur etwas über 100 Millionen Zertifikate verkauft wurden. Woran das liegt kann ich dir nicht sagen.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Emin »

sünnerklaas hat geschrieben: Mo 15. Mai 2023, 12:18 In dem Artikel:

"So schätzen das offenbar auch die Akteure am Strommarkt ein: Futures für Strommengen im kommenden Winter werden für Deutschland deutlich billiger gehandelt als für den vergangenen – und auch viel billiger als in Nachbarländern wie Frankreich. Bruno Burger vom Fraunhofer ISE betont: "Es gibt keine Stromknappheit in Deutschland – und Deutschland hat auch genügend Erzeugungskapazität.“ Wenn zeitweise Strom von anderen Ländern nach Deutschland fließt, heiße das nur, dass die Stromerzeugung zu diesem Zeitpunkt in anderen Ländern billiger als in Deutschland ist."


Quelle

Es gibt weder weiter steigende Strompreise, noch gibt es eine Stromknappheit. Auch eine mögliche Dunkelflaute wird man problemlos überstehen, dafür ist im nächsten Winter vorgebaut.
In den sozialen Netzwerken tobt inzwischen ein Shitstorm gegen diese Meldung. Man werde noch sehen, dass es Blackouts und Stromklemmen und explodierende Strompreise gäbe. Würde mich nicht wundern, wenn da nicht in nächster Zeit wieder Leute von der Sorte "Ich-Bin-Deutscher-Patriot" aus dem Verkehr gezogen werden, die aus lauter Wut und Verbitterung da dann mal selber Hand anlegen wollen, wenn die erwünschten sehr negativen Auswirkungen der Abschaltung nicht kommen.
Ja, weil es genügend Kohle gibt. Mit dem Kampf gegen den Klimawandel hat es aber freilich nichts zu tun, wenn Deutschland ganz stolz verkündet, dass man notfalls sehr viel Kohle verbrennen kann.

Es ist außerdem natürlich auch Blödsinn, dass die Kernkraftwerke durch EE ersetzt werden. Diese werden durch Kohle ersetzt. Ein parallel laufender Ausbau der EE bedeutet nur, dass man noch weniger Kohle hätte verbrennen können. Solange Kohle am Netz ist bedeutet es immer, dass die Kernkraftwerke diese hätten verdrängen können. Ganz konkret also ca. 30 Millionen Tonnen vermeidbares CO2 pro Jahr. Das ist viel Klimaschaden. Obendrauf kommen noch ca. 30 Tote pro TWh durch Atemwegserkrankungen. Macht also nochmals ca. 900 Tote pro Jahr wegen der Weigerung die Laufzeiten zu verlängern.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Drehrumbum »

Kamikaze hat geschrieben: So 14. Mai 2023, 05:56 In erstaunlich vielen Immobilien würde genau das völlig ausreichen.
Nope.
Gibt auch "Alles in einem Gehäuse"-Systeme.
Stichwort "Monoblock".
Ein Gerät; nur Rohr- und Kabelanschluss nötig.
Ein Öl- oder Gasbrenner steht gerne im Keller.
Erkläre mir doch bitte wie ein nun dort stehender Monoblock die Wärme gewinnt,
aus dem Kellerraum ?
Ich denke der Monoblock müsste an der frischen Luft installiert werden,
womit dann auch die Wasserrohre ins Freie geführt werden müssen,
was dann noch zusätzliche Probleme mit sich bringt (Frostschutz!)
Kamikaze hat geschrieben: So 14. Mai 2023, 05:56Oft genug nicht mal das.
Idr. hängen alte Öler und Gasthermen an einer einphasigen 16A-Sicherung (für Pumpen, Regelung etc.); größere Heizungen sind auch schon mal dreiphasig angeschlossen - da geht dann entsprechend noch mehr.
Eine klassische Gastherme Einfamilienhaus hat eine Leistungsaufnahme von 100W und
kann damit 24kW Wärmeleistung erzeugen und es spielt dabei keine Rolle,
wie sich die Außentemperatur darstellt. (z.B. Bosch Junkers ZSB 24-5 C 21)
Nimmt man sich eine Luft-Wasser Wärmepumpe mit einer Nennwärmeleistung nach EN 14511 (A–7/W35)
von 12kW dann beträgt die dazu gehörige aufgenommene elektrische Leistung 4.000W. (Viessmann Vitocal 300-A 301.B14)
Kamikaze hat geschrieben: So 14. Mai 2023, 05:56Über eine einphasige 16A-Anbindung sind problemlos etwa 10kW thermische Leistung (3,5kW * JAZ 3) machbar - incl moderner Hocheffizienzpumpen und natürlich der Regelung, die bei WP meist im Gerät eingebaut ist.
Nur weil ein Leitungsschutzschalter, der vorher für eine Gastherme 100W benutzt wurde,
zur Verfügung steht, heißt das nicht unbedingt, dass dieser nun dauernd 3.500W liefern kann.
Auf dieser Phase könnten durchaus noch andere Verbraucher sein, die es der Vorsicherung schwer machen,
diesen Strom zu führen.
Kamikaze hat geschrieben: So 14. Mai 2023, 05:56Das reicht mir für die Beheizung eines Hauses Bj 1985 mit ca. 400m² Wohnfläche samt Wohn-Wintergarten und Warmwasser für 4 Familien ohne sonstige energetische Sanierung.
Schon wenn ich hier überschlägig rechne, und mit 1985 keine besondere Wärmedämmung annehme,
dann den untersten Wert (Heizlast) 60W/m² nehme, komme ich bei 400m² auf 24.000W Heizlast.
Es reicht also nicht.
Kamikaze hat geschrieben: So 14. Mai 2023, 05:56Wenn die Elektroinstallation so desolat ist, dass der Elektriker da komplett umbauen will, dann sind das idR. so veraltete Anlagen, dass das auch ohne WP nötig/sinnvoll wäre.
Daher sollte man das (falls es überhaupt anfällt) seperat betrachten.
Leider werden hier häufig die "Sünden der Vergangenheit" (z.B. jahrzehntelanger Reparaturstau und mangelnde Modernisierung der Immobilie) hier dem Heizsystem angelastet, obwohl das nüchtern betrachtet damit garnichts zu tun hat und auch bei Fossilheizungen anfallen würde.
Wenn jemand von der Förderung profitieren will, dann spielt es keine Rolle in welchem
Zustand die Elektroinstallation ist. Man braucht einen neuen Zähler samt Abschaltvorrichtung (Schütz) und
dem Leitungsschutzschalter für die Wärmepumpe.
Also entweder zusätzliche "Kiste" oder einen neuen Zählerschrank, der garantiert wesentlich größer ist
als der Vorhandene, desweiteren muss natürlich auch der EVU befragt werden (Antrag),
und das ganze natürlich auch gleich mit APZ-Feld und vielleicht auch noch gleich für die Wallbox.

Wer seine Wärmepumpe irgendwo hinter dem Zähler anschließt, der bekommt keine Förderung,
und macht sich unter Umständen Strafbar, da er den neuen Verbraucher (ab Leistung X) nicht dem EVU gemeldet hat.

Es sind keine Sünden der Vergangenheit, man konnte sich schon immer entscheiden ob man
mit fossilen Stoffen Wärme erzeugen will, oder rein elektrisch.
Und bisher war es immer günstiger, alles in allem, fossile Brennstoffe zu verwenden.
Das ist übrigens auch eine Entscheidung, die bei Großküchen immer eine Rolle gespielt hat.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Drehrumbum »

Cobra9 hat geschrieben: So 14. Mai 2023, 11:37 Hat jemand behauptet das geht für Alle :?:
Geht es denn für die Mehrheit ?
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Drehrumbum »

Cobra9 hat geschrieben: So 14. Mai 2023, 09:53 Du willst eine Frage pauschal beantwortet,auf die es keine pauschale Antwort gibt. Sorry aber ist so.

Du musst jede Anlage immer auslegen und planen auf Nutzerverhalten, Objekt ect.- alles andere war auch schon immer dumm. Eine WP kann teilweise 1: 1 getauscht werden

.

Wenn du an der Elektronik viel Umbau hast stimmt was nicht und nicht jede WP ist mehrteilig.

Dito muss man immer sorgfältig planen was für den Kunden optimal ist. Wer das nicht macht ist relativ dumm
Siehe die Antworten an Kamikaze !
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Drehrumbum hat geschrieben: Fr 19. Mai 2023, 19:58 Ich denke der Monoblock müsste an der frischen Luft installiert werden,
womit dann auch die Wasserrohre ins Freie geführt werden müssen,
was dann noch zusätzliche Probleme mit sich bringt (Frostschutz!)
Korrekt. So lange das Wasser in den Rohren läuft (was es tut, so lange man die Wärmepumpe nicht abschaltet) gefriert da nichts. Es wird ja in der WP aufgeheizt und kommt auch mit >10°C aus den Heizkreisen.
Dazu sind die Rohre idR. isoliert und können auch problemlos mehrere Stunden Abschaltung (z.B. bei Zeittarifen) problemlos verkraften.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der kann noch einen Frostschutz-Heizdraht entlang der Rohre verlegen. Wirklich nötig ist das aber nicht.
Wir reden hier von wenigen cm, die die Rohre im Freien verlaufen. Wer seine WP weiter vom Haus weg stellt muss sich diesbezüglich natürlich mehr einfallen lassen - da darunter aber die Effizienz leidet werden WP idR. nahe am Haus platziert und somit die Leitungswege im Freien kurz gehalten.
Eine klassische Gastherme Einfamilienhaus hat eine Leistungsaufnahme von 100W
Da unterschlägst du den Pumpenstrom.
Nur weil ein Leitungsschutzschalter, der vorher für eine Gastherme 100W benutzt wurde,
zur Verfügung steht, heißt das nicht unbedingt, dass dieser nun dauernd 3.500W liefern kann.
Auf dieser Phase könnten durchaus noch andere Verbraucher sein, die es der Vorsicherung schwer machen,
diesen Strom zu führen.
EIGENTLICH sollten im Stromkreis eine Heizungsanlage keine weiteren Verbraucher zu finden sein. Da gehören nur und ausschließlich Wärmeerzeuger, Pumpen und Steuerung hinein.
Kein Elektriker sollte das anders machen.
Wer da selber was verbastelt hat, tut sich da ggf. schwerer - ist aber auch selber schuld.
Schon wenn ich hier überschlägig rechne, und mit 1985 keine besondere Wärmedämmung annehme,
dann den untersten Wert (Heizlast) 60W/m² nehme, komme ich bei 400m² auf 24.000W Heizlast.
Es reicht also nicht.
Vielleicht sollte ich dann nachträglich frieren?
Fakt ist: Es hat ganz prima funktioniert und mir diesen Winter eine Menge Geld gespart, das ich jetzt in weitere Maßnahmen wie z.B. neue Fenster investieren kann.
Wenn jemand von der Förderung profitieren will, dann spielt es keine Rolle in welchem
Zustand die Elektroinstallation ist. Man braucht einen neuen Zähler samt Abschaltvorrichtung (Schütz) und
dem Leitungsschutzschalter für die Wärmepumpe.
Das wussten offenbar weder der Kälte-und Klimatechnik-Betrieb, noch der Elektriker, noch der Energieberater, noch die BAFA.
Meine neue Anlage (Bj 09/22) hat alle Förderungen problemlos erhalten und weder einen eigenen Zähler (nur einen nicht geeichten privaten Zähler, weil ich neugierig bin), noch einen Schütz.
Dass eine WP beim NETZBETREIBER (nicht dem EVU - denen ist das egal) gemeldet werden sollte (Pflicht erst ab einer gewissen el. Leistung) versteht sich von selbst. In meinem Fall war das aber eben nur eine MELDUNG - eine Genehmigung war nicht nötig. Gleiches mit den Wallboxen (3stk, 11kW, Lastmanagement): gemeldet - keine Genehmigung nötig.
Es sind keine Sünden der Vergangenheit, man konnte sich schon immer entscheiden ob man
mit fossilen Stoffen Wärme erzeugen will, oder rein elektrisch.
Und bisher war es immer günstiger, alles in allem, fossile Brennstoffe zu verwenden.
Das ist übrigens auch eine Entscheidung, die bei Großküchen immer eine Rolle gespielt hat.
Stimmt. Aber dann muss man eben auch mit der Zeit gehen, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern oder mit den Konsequenzen der Untätigkeit leben. ;)
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Drehrumbum hat geschrieben: Fr 19. Mai 2023, 20:01 Geht es denn für die Mehrheit ?
Autarkie? Geht nicht für alle. Du brauchst einige Grundlagen. Die es nicht für alle Menschen gibt. Zur Antwort mit an den anderen User. Mhmm sorry das ist dann extrem durchmischen.

Frostschutz ist allerdings bei den Mir bekannten Systemen und Anlagen kein Problem,auch bei Splitgepäck nicht :) Es gibt da eigentlich schon vom System her einige Basics die es verhindern.

Aber ja ich kann nur für die Hersteller sprechen wo ich kenn. Die elektrische Seite muss man schon immer die Vorgaben des Netz und Energieunternehmen berücksichtigen bzw vom Fachmann machen lassen.

Kenn ich gar nicht anders, allerdings habe ich auch die Qualifikation. Handwerkskammer gibt Fortbildungen. Dito Kälteschein usw.


Sorry eine gut geplante und vom passenden Hersteller geplante WP kann man in 70 Prozent der Fälle nutzen als Ersatz. Von der Qualität des Handwerks schweigen wir mal. Muss da sein.

Wenn private Personenkreise pfuschen deren Problem. Das Hauptthema ist allerdings das Geld und der Zustand der Immobilie oft im privaten Bereich. Hier wird nicht wie beim Auto regelmäßig was gemacht.

Ich seh einiges kritisch. Aber die Erweiterung der Netze bspw.

Kommt aber. Selbst bei uns ist es verdreifacht worden.
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meinewenigkeit
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von meinewenigkeit »

Die gesamte Energiediskussion kann man noch weiter treiben: Photovoltaikanlagen können gerade in dicht besiedelten Städten nicht unbegrenzt gebaut werden, da im Fall einer gleichzeitigen Einspeisung des Überschusses (Sommer tagsüber, kaum Eigenverbrauch) die Netzt überlastet werden.
Das ist der umgekehrte Effekt zu vielen WPs im Netz. Die Leistungen müssen bei dem Versorger im Ort beantragt werden, die Genehmigung zum Bau findet auch auf Basius der Netzauslastung statt.
Also - zuviel grüner Strom bringt auch nichts. Da alles auf Strom umgelegt wird - Einspeisung und Wärmeerzeugung v- werden Netzprobleme wahrscheinlich. Diese sind Jahrzehnte alt und für eine dichte und hohe Elektrifizierung des Lebens nicht ausgelegt.
Dazu kommen noch Wallboxen für E-Autos usw. usw..
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Tom Bombadil »

meinewenigkeit hat geschrieben: Mo 22. Mai 2023, 22:23Die gesamte Energiediskussion kann man noch weiter treiben: Photovoltaikanlagen können gerade in dicht besiedelten Städten nicht unbegrenzt gebaut werden, da im Fall einer gleichzeitigen Einspeisung des Überschusses (Sommer tagsüber, kaum Eigenverbrauch) die Netzt überlastet werden.
Deswegen müssen zwingend Speicher her, egal ob Batterie, Wasserstoff oder etwas anderes.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von meinewenigkeit »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 23. Mai 2023, 11:26 Deswegen müssen zwingend Speicher her, egal ob Batterie, Wasserstoff oder etwas anderes.
Das stimmt schon, aber die Einspeisung startet erneut, wenn der Speicher gefüllt ist. Im Sommer beginnt das in der Regel gegen Mittag bei sinnvollen Speichergrößen.
Zentrales Speichern löst das Problem nicht. Die Netzüberlastung ist in Gebieten mit hoher Wohndichte nicht zu beseitigen. Daher wird es definitiv Limitierungen geben.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Schnitter »

meinewenigkeit hat geschrieben: Do 25. Mai 2023, 22:01 Das stimmt schon, aber die Einspeisung startet erneut, wenn der Speicher gefüllt ist. Im Sommer beginnt das in der Regel gegen Mittag bei sinnvollen Speichergrößen.
Zentrales Speichern löst das Problem nicht. Die Netzüberlastung ist in Gebieten mit hoher Wohndichte nicht zu beseitigen. Daher wird es definitiv Limitierungen geben.
Dagegen helfen 2 Dinge: Schnell regelbare Gasturbinen, große Speicherlösungen und ausgebaute und bezüglich Frequenz und Spannungsschwankungen stabilisierte Netze.

Also genau das wo am meisten investiert wird ;)
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Tom Bombadil
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Schnitter hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 00:57 Also genau das wo am meisten investiert wird
Gibt es dazu eine Quelle?
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kohlhaas »

meinewenigkeit hat geschrieben: Do 25. Mai 2023, 22:01 Das stimmt schon, aber die Einspeisung startet erneut, wenn der Speicher gefüllt ist. Im Sommer beginnt das in der Regel gegen Mittag bei sinnvollen Speichergrößen.
Zentrales Speichern löst das Problem nicht. Die Netzüberlastung ist in Gebieten mit hoher Wohndichte nicht zu beseitigen. Daher wird es definitiv Limitierungen geben.
Stichwort: "Zentrales Speichern". Da liegt Dein "Denkfehler". Im deutschen Energieversorgungssystem gab es bisland das Paradigma, dass Energie zentral erzeugt und anschließen über Netze (Stromleitungen, Gasrohre, Tankstellen etc.) verteilt wird. Diese zentrale Versorgung hatte lange Zeit ihre Berechtigung und war sinnvoll, weil das Angebot leichter an die Nachfrage angepasst werden kann, wenn es nur wenige "Erzeugungsstellen" gibt. Bei den Überlegungen zur Umstellung auf regenerative Energieerzeugung wabert dieser Zentralismusgedanke immer noch im Hintergrund rum. Große Windparks in der Nordsee und viele Hochspannungsleitungen bis nach Bayern und dergleichen.

Von dieser Vorstellung muss man sich aber verabschieden. Regenerative Energie wird nämlich zwangsläufig dezentral erzeugt. Die Sonne scheint auf das ganze Bundesgebiet und der Wind weht in unterschiedlichem Ausmaß im ganzen Land. Wenn dezentral erzeugt wird, muss auch nicht mehr zentral gespeichert oder verteilt werden. Das ganze Konzept steht und fällt mit der Speicherbarkeit von "überschüssiger" Energie. Wenn zu bestimmten Tageszeiten "zu viel" Energie produziert wird, schiebt man sie nicht in die Netze und überlastet diese, sondern man speichert sie eben. In Zeiten, in denen mehr Energie verbraucht als erzeugt wird, holt man sie aus den Speichern zurück. Das passiert derzeit aber nicht. Immer dann, wenn die Sonne schön scheint und der Wind kräftig bläst, lösen wir das "Überschussproblem", indem wir die Erzeugungsanlagen vom Netz nehmen und die besonders produktiv erzeugte Energie ungenutzt verpuffen lassen. Sie kann ja nirgendwo hin. Die Netze können sie nicht aufnehmen und speichern können wie sie auch nicht.

Es gibt durchaus Konzepte, wie dezentrale Versorgungssysteme gestaltet werden könnten. Ein Beispiel sind "Schwarmkraftwerke", als Verbünde von einzelnen Photovoltaik- und Windkraftanlagen in einer Region. Das funktioniert mit den vorhandenen Netzen, die ja sehr wohl leistungsfähig genug sind, um diese Region zu versorgen. Schon das kann dazu beitragen, Schwankungen zwischen Erzeugung und Verbrauch etwas auszugleichen. Der Knackpunkt bleibt aber die Speicherbarkeit. Und die Speicherung kann durchaus vor Ort, innerhalb einer Region, erfolgen. Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, das zu zentralisieren.

Folgende Idee: Den kommunalen Stadtwerken wird erlaubt, Energie nicht nur zu verteilen, sondern sie auch selbst zu erzeugen - und zu speichern. In der Vergangenheit durften sie das nämlich nur in Ausnahmefällen! Dahinter stand die Idee, dass gewinnträchtiges Agieren nur in der Privatwirtschaft zu erfolgen hätte und die öffentliche Hand den Privaten nicht das Geschäft verhageln dürfe. Löst man sich von diesem "Grundsatz", könnten innerhalb relativ kurzer Zeit sehr viele Produktionsstätten entstehen, die sehr genau über den lokalen/regionalen Energiebedarf und die Erzeugungskapazität informiert sind. Viele riesige Überlandleitungen würden dadurch überflüssig.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von meinewenigkeit »

Ja verstanden @Kohlhaas. Ich bin absoluter Freund der Photovoltaik und habe selbst eine ANlage mit Speicher. Für Strom bezahle ich tatsächlich nichts mehr, da ich alles selbst erzeuge und sogar mehr als ich bennötige und speichern kann. Aber das ist bei den meisten in der Form nicht möglich. Daher sind die neuen Ideen ähnlich wie bei der Wärmeerzeugung gut. (dort heißt es z. B. District Heating). Das Problemn ist letztlich aber auch die Elektrifizierung der Heizung und der Autos, die einen enormen Bedarf an Strom generieren. In dem Gesamtkonzept kommen wir zumindest in einigen Bereichen an die Grenzen.Heizung benötigt man meistens, wenn die Sonne wenig oder garnicht scheint. Autos werden geladen, wenn man nach Hause kommt. Ich denke, die Steuerung der Netze wird sich rasch entwickeln und es wird auf Dauer in Ballungsräumen eine Verteilung geben. Dann können gezielt Energiemengen zur Verfügung gestellt oder partiell temporär Bereiche gedrosselt werden.Man kann nur hoffen, dass die Netzverantwortlichen sich bereits jetzt intensive Gedanken darüber machen.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kohlhaas »

meinewenigkeit hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 22:16 Ja verstanden @Kohlhaas. Ich bin absoluter Freund der Photovoltaik und habe selbst eine ANlage mit Speicher. Für Strom bezahle ich tatsächlich nichts mehr, da ich alles selbst erzeuge und sogar mehr als ich bennötige und speichern kann. Aber das ist bei den meisten in der Form nicht möglich.
Vorausgeschickt: Auch ich habe eine Solaranlage mit Speicher, bin aber gewiss nicht autark. Meine Anlage ist so groß wie sie auf einem Reihenhausdach sein darf, aber zu klein um Selbstversorgung sicherzustellen. Das nur am Rande.

Zum Thema: Auch hier unterläuft Dir wieder ein "Denkfehler". Du gehst aus von der aktuellen Situation. Heute reicht das natürlich nicht aus. Genau das muss sich ja ändern. Zweiter Punkt: Selbstverständlich kann nicht jeder Privatbürger auf dem eigenen Dach genug Erzeugungskapazität bereitstellen. Muss er aber doch auch gar nicht. Lauf mal durch Deine Stadt und schau Dir an, auf wie vielen Dächern Photovoltaik-Anlagen hängen. Es werden mehr, aber es könnten noch sehr viel mehr sein. Was ist mit den ganzen Einkaufszentren, Pendlerparkplätzen, Industriebauten? Wenn man es ernst meinen würde, könnte man die deutschen Autobahnen mit Solar-Modulen überdachen. Das könnte man auf lokaler und regionaler Ebene mittels Genossenschaften regeln. Bürgerwindparks und dergleichen. Gibt es alles schon. Und ich rede nur von bereits überbauten Flächen! Das Potenzial ist gewaltig!

Es wird nur nicht ausgeschöpft, weil die Erneuerbaren schon jetzt in guten Zeiten mehr Energie erzeugen als verbraucht wird. Wenn wir noch mehr erzeugen würden, hätten wir nur noch mehr Energie, die nicht genutzt werden kann, weil wir sie nicht speichern können. Das ganze Projekt steht und fällt mit der Speicherbarkeit. Daran hängt alles.
Daher sind die neuen Ideen ähnlich wie bei der Wärmeerzeugung gut. (dort heißt es z. B. District Heating). Das Problemn ist letztlich aber auch die Elektrifizierung der Heizung und der Autos, die einen enormen Bedarf an Strom generieren. In dem Gesamtkonzept kommen wir zumindest in einigen Bereichen an die Grenzen.
Heute ist das zweifellos so. Der viel gescholtene Gesetzentwurf zielt darauf ab, das zu ändern.
Heizung benötigt man meistens, wenn die Sonne wenig oder garnicht scheint. Autos werden geladen, wenn man nach Hause kommt.
Stimmt. Es gibt zwei Wege, wie man das Problem lösen KÖNNTE!

Erstens: Man entwickelt Erzeugungsanlagen, die auch nachts bei Windstille Energie liefern. Das dürfte Science Fiction bleiben.

Zweitens: Man SPEICHERT die Energie, die dann erzeugt wird, wenn mehr erzeugt werden kann als verbraucht wird.

Und wieder sind wir beim Grundproblem: Fehlende Speicherbarkeit.
Ich denke, die Steuerung der Netze wird sich rasch entwickeln und es wird auf Dauer in Ballungsräumen eine Verteilung geben. Dann können gezielt Energiemengen zur Verfügung gestellt oder partiell temporär Bereiche gedrosselt werden.
Da bin ich absolut und energisch dagegen. Von meinem Versorger verlange ich, dass er mir jederzeit die benötigte Energiemenge zur Verfügung stellt und nicht "partiell temporär" mal eben meine Tiefkühltruhe abschaltet, weil gerade nicht genug Strom verfügbar ist. So kann die Lösung definitiv nicht aussehen.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Drehrumbum »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 20. Mai 2023, 10:18 Autarkie? Geht nicht für alle. Du brauchst einige Grundlagen. Die es nicht für alle Menschen gibt. Zur Antwort mit an den anderen User. Mhmm sorry das ist dann extrem durchmischen.
...
Um Autarkie geht es doch noch gar nicht.
Wie Du richtig sagst, ist das eher ein Sonderfall.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Drehrumbum hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 01:05 Um Autarkie geht es doch noch gar nicht.
Sollte es aber, damit man nicht wieder von irgendwelchen autokratischen Arschgeigen abhängig und erpressbar ist.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kohlhaas »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 09:52 Sollte es aber, damit man nicht wieder von irgendwelchen autokratischen Arschgeigen abhängig und erpressbar ist.
Bleib mal realistisch. Deutschland konnte noch nie seinen Energiebedarf aus eigenen Quellen decken. Das wird auch so bleiben.

Das Problem liegt doch nicht darin, dass wir Energie aus dem Ausland zukaufen müssen. Es liegt darin, dass wir uns von einem einzigen Lieferanten abhängig machen könnten. Ich persönlich hätte überhaupt kein Problem damit, regenerative Energie aus Tunesien oder Algerien oder Marokko oder Libyen zu beziehen. Das nutzt allen Beteiligten. Wir bekommen die Energie und die bekommen das Geld, um ihre Volkswirtschaften aufzubauen. Und das alles CO2-frei. Ist doch eine tolle Sache!

Wie Du geschrieben hast: Man darf nur nicht in die Lage geraten, dass wir von einer kriegsgeilen autokratischen Arschgeige abhängig werden. Energie-Import muss es aber weiterhin geben. Wir haben ein vitales Interesse daran, dass auch unsere Nachbarländer (aus EU-Sicht!) von der Umstellung auf den Klimawandel profitieren könnnen.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von ggf »

Kohlhaas hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 15:20 Bleib mal realistisch. Deutschland konnte noch nie seinen Energiebedarf aus eigenen Quellen decken. Das wird auch so bleiben.
… weil Sie das so wollen?
Einen größeren Blödsinn als grünen Wasserstoff aus Afrika zu beziehen gibt es nicht. Leider sind solche Vereinbarungen bereits auf politischer Ebene getroffen worden.

Die Transportkosten für den grünen Wasserstoff wären einfach viel zu hoch.

Bei einer Vervierfachung der aktuellen EE-Anlagen, könnten wir den gesamten PEV von Deutschland deckeln.
Der selbstproduzierte grüne Wasserstoff könnte als Ersatz für Erdgas in Gasspeichern, in Gasheizungen und Gaskraftwerken dienen.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von meinewenigkeit »

ggf hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 15:46 … weil Sie das so wollen?
Einen größeren Blödsinn als grünen Wasserstoff aus Afrika zu beziehen gibt es nicht. Leider sind solche Vereinbarungen bereits auf politischer Ebene getroffen worden.

Die Transportkosten für den grünen Wasserstoff wären einfach viel zu hoch.

Bei einer Vervierfachung der aktuellen EE-Anlagen, könnten wir den gesamten PEV von Deutschland deckeln.
Der selbstproduzierte grüne Wasserstoff könnte als Ersatz für Erdgas in Gasspeichern, in Gasheizungen und Gaskraftwerken dienen.
...nicht zu vergessen, dass wir im Gegensatz zur nicht ausreichenden Netzkapazität für Wärmepumpen- und E-Auto-Bedarfen die gesamte Infrastruktur für Wasserstoff oder Wasserstoff /Gas-Gemisch haben. Es sind die gleichen "ehemaligen" Gasleitungen und
damit könnten wir für die Wärmneerzeugung locker die min 65% erreichen.Das Problem ist der Lobbyismus, der nun die WPs hypen will. Alle springen auf, um kurzfristig Geld zu verdienen. Es gibt da fpür einige Vorreiter schon kein zurück mehr.
Gut, dass der gegraichte Kinderbuchautor gerade nochmal nachsitzen muss.Wir haben eine echte Chance, eine ökologisch und wirtschaftlich vernünftigen nachhaltige Lösung zu definieren.
Man muss auch darauf hinweisen, dass wir nun den asiatischen Herstellern einen riesigen Gefallen tun, da sie längst in den Startlöchern stehen. Wie war das mit dem "sich abhängig machen" ? Das sind wirklich langjährige Bindungen.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kohlhaas »

ggf hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 15:46 … weil Sie das so wollen?
Einen größeren Blödsinn als grünen Wasserstoff aus Afrika zu beziehen gibt es nicht. Leider sind solche Vereinbarungen bereits auf politischer Ebene getroffen worden.

Die Transportkosten für den grünen Wasserstoff wären einfach viel zu hoch.

Bei einer Vervierfachung der aktuellen EE-Anlagen, könnten wir den gesamten PEV von Deutschland deckeln.
Der selbstproduzierte grüne Wasserstoff könnte als Ersatz für Erdgas in Gasspeichern, in Gasheizungen und Gaskraftwerken dienen.
Was soll daran blödsinnig sein? Irgendwo muss das Zeug ja schließlich herkommen. Am besten produziert man es dort, wo viel Sonne scheint.

Die Transportkosten sind zu hoch? Fallen denn keine Transportkosten an für das Öl und das Gas, das wir derzeit beziehen?

Nochmal: Deutschland musste schon immer Energieträger importieren. Hier gibt es nunmal fast keine Ölquellen und fast keine erschlossenen Gasfelder. Das war nie ein Problem. Wieso sollte es da bezüglich Wasserstoff ein Problem sein?

Mit dem gegenwärtigen Ausbauzustand der Erneuerbaren sind wir nichtmal in der Lage, unseren Stromverbrauch komplett abzudecken. Wir werden darüber hinaus aber auch noch die Energie benötigen, um Heizungsanlagen zu betreiben, Autos, Flugzeuge, Schiffe, Panzer und sonstwas zu versorgen. Meiner Ansicht nach geht das am Ende des Tages nur mittels Wasserstoff. Auch die von Dir angesprochene Vervierfachung der EE-Anlagen wird dafür sicher nicht ausreichen.

Ich sehe auch überhaupt kein Problem darin, Wasserstoff zu importieren. In der Sahara sind z.B. Solarparks deutlich wirtschaftlicher zu betreiben als in Deutschland. Wir bekommen dann die benötigte Energie und die Länder in Nordafrika bekommen sichere Einkünfte. Das ist eine Win-Win-Situation. "Schädlich" ist das nur, wenn man schräge Vorstellungen darüber hat, dass Deutschland "autark" sein und sich von der Weltwirtschaft abkoppeln müsse.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Ebiker »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 12:42 Was soll daran blödsinnig sein? Irgendwo muss das Zeug ja schließlich herkommen. Am besten produziert man es dort, wo viel Sonne scheint.
Genau, wie in der chilenischen Atacama Wüste, da soll demnächst Solarstrom für unter 1c pro kWh hergestellt werden. Glauben die Grünen wirklich daran das energieintensive Unternehmen dann hier mit deutlich teurerem Wasserstoff produzieren werden ? Der Wirtschaftsstandort deutschland wird immer unattraktiver.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Ebiker hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 13:50 Genau, wie in der chilenischen Atacama Wüste, da soll demnächst Solarstrom für unter 1c pro kWh hergestellt werden. Glauben die Grünen wirklich daran das energieintensive Unternehmen dann hier mit deutlich teurerem Wasserstoff produzieren werden ? Der Wirtschaftsstandort deutschland wird immer unattraktiver.
Wir importieren schon immer Rohstoffe :p


Was wäre das Problem via Spanien ect über bestehende Pipelines und Tanker. Öl,Diesel ect.kommt so auch.

Das Kernproblem ist nicht die Beschaffung. Sondern Verteilung und ausreichend Kapazitäten hier.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Drehrumbum hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 01:05 Um Autarkie geht es doch noch gar nicht.
Wie Du richtig sagst, ist das eher ein Sonderfall.
Ah er hat's gemerkt und das WP sehr gut auch in MFH funktioniert, wenn's richtig gemacht wird ect auch nachgewiesen.

Das Hauptthema ist eher unser Infrastruktur. Du kannst 50 PV Anlagen haben. Ohne Verteilung inkl Kapazitäten und Speicher sinnlos
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 09:52 Sollte es aber, damit man nicht wieder von irgendwelchen autokratischen Arschgeigen abhängig und erpressbar ist.
Mit erneuerbaren Energien kaum machbar in Deutschland die nächsten Jahre
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Ebiker »

Cobra9 hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 15:10 Wir importieren schon immer Rohstoffe :p
waren die schon immer so teuer ?
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von ggf »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 12:42 {...}
Auch die von Dir angesprochene Vervierfachung der EE-Anlagen wird dafür sicher nicht ausreichen.
Eine Vervierfachung reicht und ist in den nächsten 10 Jahren machbar.
Sie können ja versuchen, die nachfolgende Rechnung zu widerlegen.
ggf hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 23:26 {...}
Ihre 83 % stimmen in etwa, jedoch müssen diese nicht komplett ersetzt werden, da bei fossilen Energieträgern nur 33 % der Primärenergie in Strom gewandelt werden können.

Aktuell erzeugen wir in Deutschland etwa 46 % des Stromes durch Erneuerbare Energien. Dies sind die bereits genannten 100 – 83 = 17 % des PEVs. Eine Verdoppelung der EE auf 34 % sollte leicht möglich sein. Dies würde also 3 x 17 % = 51 % des PEVs ausmachen.

Es blieben noch 83 - 51 = 32 % des aktuellen PEVs übrig. Das ist der Teil des PEVs, der aktuell direkt zum Heizen oder in Autos verbrannt wird.
Würde man diesen durch grünen Wasserstoff ersetzen, würden weitere 2 x 17 % also 34 % hierfür ausreichen.

Zusammengerechnet, würde eine Vervierfachung der aktuell erzeugten EE den aktuellen PEV komplett abdecken.

Das von Ihnen genannte Speicherproblem ist natürlich durch den grünen Wasserstoff komplett gelöst.
Kohlhaas hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 12:42 Ich sehe auch überhaupt kein Problem darin, Wasserstoff zu importieren. In der Sahara sind z.B. Solarparks deutlich wirtschaftlicher zu betreiben als in Deutschland. Wir bekommen dann die benötigte Energie und die Länder in Nordafrika bekommen sichere Einkünfte. Das ist eine Win-Win-Situation. "Schädlich" ist das nur, wenn man schräge Vorstellungen darüber hat, dass Deutschland "autark" sein und sich von der Weltwirtschaft abkoppeln müsse.
Beim Umstieg auf Solarenergie entstehen mittags und im Sommer gewaltige Überschüsse an Energie.
Die kann man natürlich verpuffen lassen und dafür Wasserstoff quer durch die Welt schippern.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Drehrumbum »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 09:52 Sollte es aber, damit man nicht wieder von irgendwelchen autokratischen Arschgeigen abhängig und erpressbar ist.
Das wäre dann wohl aber die Autarkie von Deutschland/Europa allgemein,
was dann mit Wärmepumpen, Windrädern und PV allein, in nächster Zeit nicht gelingen wird.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von H2O »

Drehrumbum hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 18:41 Das wäre dann wohl aber die Autarkie von Deutschland/Europa allgemein,
was dann mit Wärmepumpen, Windrädern und PV allein, in nächster Zeit nicht gelingen wird.
Die bekannten Ziele (Zieldatum 2045 CO2-neutrale Lebensweise in Deutschland) werden bei planmäßiger Abarbeitung und Mitwirkung der Mitbürger zu erreichen sein. Der besondere Druck in Richtung Selbstversorgung ist entstanden durch die russischen Überfälle auf vermeintlich schwächere Nachbarn. Bis Februar 2021 hielt man (mich eingeschlossen) die Energiepartnerschaft mit Rußland für abgekoppelt von russischen Machtspielen. Dadurch haben sich etliche Rahmenbedingungen für die Energiewende in Deutschland und in der EU verändert. Der Lösungsweg und die Durchsetzbarkeit notwendiger Veränderungen ist eine Gemeinschaftsleistung von politischen Kräften und Verbrauchern.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Ebiker hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 15:13 waren die schon immer so teuer ?
Rohstoffe waren nie billig oder Import per se.

Aber wenn Rohstoffe ect. benötigt werden kannst Du entweder sagen will Ich nicht oder brauchen wir. Jede Wahl hat Auswirkungen.

Es kann aber billiger sein Wasserstoff in Marokko zu produzieren inklusive Transport,als den in Deutschland zu produzieren. Bis 2030 wird es ein Milliarden Euro Markt denk ich mal laut. Kommt was hinzu.

Denn die erneuerbaren Ressourcen zur Produktion von Wasserstoff reichen bei weitem nicht aus in Deutschland.

Aber egal was du hast langfristig. Das Netz muss passen leider und Speicher brauchen wir mehr. Gigantische Herausforderung
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von busse »

Cobra9 hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 08:06 Rohstoffe waren nie billig oder Import per se.

Aber wenn Rohstoffe ect. benötigt werden kannst Du entweder sagen will Ich nicht oder brauchen wir. Jede Wahl hat Auswirkungen.

Es kann aber billiger sein Wasserstoff in Marokko zu produzieren inklusive Transport,als den in Deutschland zu produzieren. Bis 2030 wird es ein Milliarden Euro Markt denk ich mal laut. Kommt was hinzu.

Denn die erneuerbaren Ressourcen zur Produktion von Wasserstoff reichen bei weitem nicht aus in Deutschland.

Aber egal was du hast langfristig. Das Netz muss passen leider und Speicher brauchen wir mehr. Gigantische Herausforderung
Das sehe ich auch so.
Das Netz für Wasserstoff ist da (entspricht dem Gasnetz), die Speicher für Wasserstoff auch. Die ÖlTanker können einfach umgerüstet werden (Sendung in WiSo) und man hat eine Alternative.
Der Knackpunkt, sind die Mahgrebländer sicher ? Marokko so scheint es , wie leicht es kippen kann sah man im arabischen Frühling und das Chaos danach das bis heute anhält.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von ggf »

Cobra9 hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 08:06 {...}
Es kann aber billiger sein Wasserstoff in Marokko zu produzieren inklusive Transport,als den in Deutschland zu produzieren. Bis 2030 wird es ein Milliarden Euro Markt denk ich mal laut. Kommt was hinzu.

Denn die erneuerbaren Ressourcen zur Produktion von Wasserstoff reichen bei weitem nicht aus in Deutschland.

Aber egal was du hast langfristig. Das Netz muss passen leider und Speicher brauchen wir mehr. Gigantische Herausforderung
Bleibt trotzdem eine Milchmädchenrechnung Wasserstoff zu importieren.
Bei kompletter Umstellung auf erneuerbare Energien, haben wir mittags und im Sommer enormen Energieüberschuss.
Den könnte man in die Produktion von Wasserstoff stecken und diesen dann in den vorhandenen Erdgasspeichern aufbewahren.

Aktuell erzeugen wir 46 % des Stromes aus erneuerbaren Energien. Das sind 17 % der Primärenergieverbrauchs (PEV).
Eine Vervierfachung der EE-Anlagen würde genügen, den gesamten PEV abzudecken. Der Grund ist, dass in den fossilen Kraftwerken nur 33 % als elektrische Energie gewonnen werden können. Die EE werden jedoch mit einem Wirkungsgrad von 100 % in den PEV eingerechnet.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

ggf hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 11:01 Bleibt trotzdem eine Milchmädchenrechnung Wasserstoff zu importieren.
Bei kompletter Umstellung auf erneuerbare Energien, haben wir mittags und im Sommer enormen Energieüberschuss
.

Je nach Region ein Ja und Nein.
Den könnte man in die Produktion von Wasserstoff stecken und diesen dann in den vorhandenen Erdgasspeichern aufbewahren
Welche Erdgasspeicher genau meinst Du ?

Die des Bundes, der Versorger......?

Gibt schon ein paar Details.
Aktuell erzeugen wir 46 % des Stromes aus erneuerbaren Energien. Das sind 17 % der Primärenergieverbrauchs (PEV).
Eine Vervierfachung der EE-Anlagen würde genügen, den gesamten PEV abzudecken. Der Grund ist, dass in den fossilen Kraftwerken nur 33 % als elektrische Energie gewonnen werden können. Die EE werden jedoch mit einem Wirkungsgrad von 100 % in den PEV eingerechnet
.

Nur wird das nicht reichen die Rechnung. Du wirst ungefähr das sechsfache brauchen mittelfristig wie bisher. Wärmepumpen, EAuto ect. und Industrie bzw Wirtschaft

Wenn nicht noch da mehr passiert als mir bekannt. Aber man kann sicherlich einiges tun. An den Verteiler Netz Problemen ändert es nicht viel
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Kamikaze
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Cobra9 hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 12:58 Du wirst ungefähr das sechsfache brauchen mittelfristig wie bisher. Wärmepumpen, EAuto ect. und Industrie bzw Wirtschaft
Wie kommst du darauf?
Das schöne an der Sektorkopplung (elektrifizierung vieler/aller Bereiche) ist ja, dass man damit den Bedarf an Primärenergie auf etwa ein Drittel reduzieren kann - ganz ohne von irgendwas weniger zu haben/zu produzieren (außer Abgase).
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Kamikaze hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 13:06 Wie kommst du darauf?
Das schöne an der Sektorkopplung (elektrifizierung vieler/aller Bereiche) ist ja, dass man damit den Bedarf an Primärenergie auf etwa ein Drittel reduzieren kann - ganz ohne von irgendwas weniger zu haben/zu produzieren (außer Abgase).
Serverparks, neue Dienstleitungen ect. und einiges mehr. So jedenfalls IHK und EnBW bei einer Veranstaltung. Ging aber tatsächlich auf wirtschaftliche Flächen. Mein Fehler

Wir müssen damit rechnen ausgehend von heute bis zu dem sechsfachen mehr Strom im System zu brauchen. Wenn man effektivere Systeme ect nutzt wäre das weit weniger.

Allerdings muss man dann entsprechend vor Ort auch die Grundlage dafür haben.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von ggf »

Cobra9 hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 13:21 Wir müssen damit rechnen ausgehend von heute bis zu dem sechsfachen mehr Strom im System zu brauchen. Wenn man effektivere Systeme ect nutzt wäre das weit weniger.
Können Sie die folgende Rechnung widerlegen?
ggf hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 23:26 {...}
Ihre 83 % stimmen in etwa, jedoch müssen diese nicht komplett ersetzt werden, da bei fossilen Energieträgern nur 33 % der Primärenergie in Strom gewandelt werden können.

Aktuell erzeugen wir in Deutschland etwa 46 % des Stromes durch Erneuerbare Energien. Dies sind die bereits genannten 100 – 83 = 17 % des PEVs. Eine Verdoppelung der EE auf 34 % sollte leicht möglich sein. Dies würde also 3 x 17 % = 51 % des PEVs ausmachen.

Es blieben noch 83 - 51 = 32 % des aktuellen PEVs übrig. Das ist der Teil des PEVs, der aktuell direkt zum Heizen oder in Autos verbrannt wird.
Würde man diesen durch grünen Wasserstoff ersetzen, würden weitere 2 x 17 % also 34 % hierfür ausreichen.

Zusammengerechnet, würde eine Vervierfachung der aktuell erzeugten EE den aktuellen PEV komplett abdecken.
{...}
Anders ausgedrückt, bei einer Verdoppelung der heutigen Stromerzeugung - allerdings komplett durch EE -, wäre der aktuelle PEV abgedeckt.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Um Missverständnissen den Raum zu nehmen.

Ich spreche von den notwendigen Verteiler und Versorgungsnetz Systemen plus Speicher bei der Verachtfachung der Kapazität.

Wenn das falsch rübergekommen gekommen ist sorry.

Jetzt nehmen Wir einfach eine Sanierung eines Geschäfts Gebäude mit Dachfläche ect.- Umstellung auf PV mit Erzeugung, Wärme-Pumpen usw.

Dann kommen andere Unternehmen dazu ect. und Bürger. Macht bei Uns regional mittlerweile fast eine Verzehnfachte Kapazität inklusive Neubau. Weil viel Erzeugung dazugekommen ist. Und man mit dem örtlichen Energie Zentrum auch seeeeeeehr viel mehr Kapazität braucht ect.

Deswegen werden Wir auch massiv in den Ausbau investieren müssen. Bereits heute können Grenzen der Kapazität erreicht werden. Speicher ist ein Kernthemen.

Wir müssen nicht nur die Nord Süd Trasse stehen haben, vielmehr muss intern vor Ort was passieren
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

ggf hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 14:00 Können Sie die folgende Rechnung widerlegen?

Anders ausgedrückt, bei einer Verdoppelung der heutigen Stromerzeugung - allerdings komplett durch EE -, wäre der aktuelle PEV abgedeckt.
Siehe Antwort. Das ist nicht gleich der Bruttostromverbrauch. Der wird ca zwischen 620- 700 TWh liegen. Wenn Du aber regional die Erneuerbaren Energien nutzen willst usw. ist die achtfache Kapazität in Verteilung,Netz und Speicherkapazitäten ungefähr nötig im Stand zu heute.

Bei Uns vor Ort würden wir gerne nochmal 6 große PV Felder aufbauen. Geht nicht momentan da Kapazitäten fehlen im besprochenen Rahmen. Ohne Export des Stromes sinnlos.

Und weitere Verwendung sehen wir dann wenn's genug Kapazitäten gibt. Was dauert. Und so sieht es laut verschiedenen Stimmen derzeit oft aus.

Wer hat auch vor 20- 30 Jahren an heute gedacht
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