Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

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meinewenigkeit
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von meinewenigkeit »

All mine hat geschrieben: Mi 12. Apr 2023, 20:05 Wir als SHK Betrieb stellen noch dieses Jahr auf 4 Tage Woche mit 36 Stunden um, holt euch schon mal Heizlüfter :O)))
Das ist doch zum Beispiel ein guter Kompromiss, 36h und 4 Tage - kann ich nur unterstützen. Freitags will eh keiner den Handwerker - höchstens im Notdienst ;-)Es wird die glieche Arbvewitszeit einfach auf 4 Tage verteilt - sinnvoll.
Auch heute steht freitags ab 12 Uhr nahezu kein Handwerker zur Verfügung und größere Themen werden am Freitag eher nicht angegangen.

Achtung, Joke: Da es eh kaum Material zum Verbauen gibt und auch Fachkräftemangel herrscht kann man in einigen Branchen nahezu alle Kürzungen erklären.

Nein, Ernst: da Thema Fachkräfte ist wirklich traurig und hausgemacht. Gelerntes Handwerk ist gut und wichtig.
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich.
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meinewenigkeit
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von meinewenigkeit »

frems hat geschrieben: Fr 21. Apr 2023, 13:59 Jüngere schaffen in 32 Stunden ja auch ihr Pensum und arbeiten dabei noch Aufgaben der Boomer ab, die nicht effektiv und produktiv arbeiten können. Daher wäre es eigentlich schon an der Zeit, 32 Stunden festzulegen ohne Gehaltsminderung. Je mehr Denkarbeit nötig ist, desto geringer ist die Arbeitszeit netto. Für Geringqualifizierte wie zum Beispiel Handwerker ist das vielleicht auch ein Ansporn, sich doch noch einmal mit dem Thema Bildung zu beschäftigen. Verlierer wäre dabei nur die AfD.
Eingangshinweis: ich bin kein Handwerker, aber genauso mit solider Ausbildung startete meine Erfolgsgeschichte.

Den Handwerker als grundsätzlich "geringqualifizeirt" anzugeben ist bei der heutigen komplexen Technik einfach unverschämt, diese Behauptung aufzustellen.
Wenn ich in den Firmen die heutigen Bachelor sehe, die als Mittzwanziger mit breiter Brust in die Firmen kommen und dann nach einiger Zeit erkennen müssen, dass sie eigentlich im Tagesbetrieb eines Unternehmens nichts können,
hat dieses nichts mit qualifiziert zu tun. Davon habe ich schon viele kommen und gehen gesehen. Aber das ist angekommen, man versucht es mal mit dem Master. Nun kommen sie wieder und sind dann halbe Geschäftsführer - meinen sie.

Was ist also "Qualifizierung" ? Ist das nur ein gefühltes Bildungsniveau ? Oder heißt es, für eine spezielle Aufgabe qualifiziert zu sein ? Qualifikation ist auch Erfahrung, permanente Weiterbildung, Spezialist werden.
In jedem Fall ist es immer im Bezug zum Beruf zu sehen.
Ein Arzt hat in seinem Bereich eine sehr gute Qualifizierung, kann aber vielleicht keine Heizung installieren oder eine Zimmerdecke streifenfrei streichen (vereinfachte Darstellung).

Es zählt der Wert des Ergebnisses der Arbeit und die Verantwortung innerhalb der Tätigkeit, egal in welchem Beruf. Bei vielen vermeintlich Hochqualifizierten ist dieses oft in Frage zu stellen.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

meinewenigkeit hat geschrieben: Do 25. Mai 2023, 22:12 Das ist doch zum Beispiel ein guter Kompromiss, 36h und 4 Tage - kann ich nur unterstützen. Freitags will eh keiner den Handwerker - höchstens im Notdienst ;-)Es wird die glieche Arbvewitszeit einfach auf 4 Tage verteilt - sinnvoll.
Auch heute steht freitags ab 12 Uhr nahezu kein Handwerker zur Verfügung und größere Themen werden am Freitag eher nicht angegangen.
Ist auch meine Erfahrung. Sinnvoll wäre auch generell die Arbeitsbelastung zu senken sowie die Steuer- und Abgabenlast.
Nein, Ernst: da Thema Fachkräfte ist wirklich traurig und hausgemacht. Gelerntes Handwerk ist gut und wichtig.
Das einzig wirksame Mittel ist noch immer das heimische Potential zu nutzen. Fachkräfte irgendwie aus dem Ausland zu holen ist mühsam, langwierig und leider selten von Erfolg gekrönt. Wir haben bereits 2 Mio. neue Mitbürger im Land, von denen fast keiner den Fachkräftemangel wird decken können. Im Gegenteil, die meisten leben von Transferleistungen. Einige Ansätze hatte ich oben bereits genannt. Sozialabgaben runter und das großzügige soziale Netz kürzen, anders gehts nicht. Meine Erfahrung ist, dass viele natürlich arbeiten wollen, aber zu welchen Konditionen...das ist die Frage. Für den einen ist das Gehalt zu gering, für den nächsten der Arbeitsweg zu lang und für einen anderen wiederum die Arbeit zu schwer. Das sind Luxusprobleme.
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sünnerklaas
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von sünnerklaas »

Lamasshu hat geschrieben: Do 25. Mai 2023, 22:49 Ist auch meine Erfahrung. Sinnvoll wäre auch generell die Arbeitsbelastung zu senken sowie die Steuer- und Abgabenlast.



Das einzig wirksame Mittel ist noch immer das heimische Potential zu nutzen. Fachkräfte irgendwie aus dem Ausland zu holen ist mühsam, langwierig und leider selten von Erfolg gekrönt. Wir haben bereits 2 Mio. neue Mitbürger im Land, von denen fast keiner den Fachkräftemangel wird decken können. Im Gegenteil, die meisten leben von Transferleistungen.
Wobei da das größte Problem und Hindernis die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse ist. Da gibt es hohe bürokratische Hürden. Gedacht waren diese Hürden dereinst, um den deutschen Arbeitsmarkt zu schützen. Ein weiteres Problem ist das grundsätzliche Arbeitsverbot für Asylbewerber. Damit werden Leute in die Transferleistungen hineingepresst. Und zwar durch hohe gesetzliche Hürden, die einst dazu eingeführt wurden, um eine Einwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt zu verhindern. Diese Hürden werden auch heute noch z.T, mit einer unglaublichen Verbissenheit verteidigt. Und zwar leider fast durchgehend aus einer Ecke, die ansonsten die Einwanderung in die Sozialsystem beklagt. Aber das sind halt Leute, denen alles egal, denen kein Argument zu gaga und zu blöd ist.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

sünnerklaas hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 10:08 Wobei da das größte Problem und Hindernis die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse ist. Da gibt es hohe bürokratische Hürden.
Ach Gott, hier wird wieder das linke Märchen der Berufsabschlüsse aufgegriffen. Die Hunderttausenden Syrer und Afghanen haben keine Berufsabschlüsse. Da gibt es nichts zum anerkennen. Die wenigen, die Abschlüsse haben, sind nicht vergleichbar mit dem deutschen bzw. europäischen Standard. Die ganz wenigen, die Berufsabschlüsse auf unserem Niveau haben, ja, diese müssen wir schneller anerkennen. Die wirklichen Fachkräften, mit wirklich guten Berufsabschlüssen kommen nicht zu uns. Die gehen woanders hin.
Ein weiteres Problem ist das grundsätzliche Arbeitsverbot für Asylbewerber.
Das nächste linke Märchen. Das Arbeitsverbot ist nur temporär, also auf Zeit. Alle Geflüchteten, die 2015, zu uns kamen, dürfen mittlerweile arbeiten. Wir leben im 8'ten Jahr nach der Flüchtlingskrise. Die meisten können oder wollen nicht arbeiten. Das können werfe ich niemandem vor, wir können nicht von Geflüchteten erwarten eine IT-Fachkraft zu sein. Das alles ist kein Problem, sofern sie das Land auch wieder verlassen. Tun sie aber nicht, sie dürfen den Rest ihres Lebens hier bleiben und werden vom Steuerzahler lebenslang alimentiert. Niemand mit klarem Verstand kann das richtig finden. Das wollen ist so eine Sache...die meisten wollen schon arbeiten, aber es lohnt sich nicht. Warum für 2.000€ im Monat abschuften, wenns mit Bürgergeld die gleiche Summe gibt. Die Miete wird vom Amt bezahlt, da lässt es sich mit den 6 Kindern in der 100qm Wohnung gut leben.
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Vongole
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Vongole »

Da der Fachkräftemangel durch das Fachkräfteeinwanderungs- und nicht durch das Asylgesetz gemindert werden soll, kann man uns vielleicht wenigstens im WiFo eine Flüchtlingsdebatte ersparen.
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gallerie
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von gallerie »

...es gibt keinen Fachkräftemangel!
Sollte es ihn geben, dann müssten gemäß Angebot und Nachfrage die Löhne für diese nachgefragten Berufe ins unermessliche steigen.
Sie tuen es aber nicht...
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sunny.crockett
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von sunny.crockett »

gallerie hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 17:22 ...es gibt keinen Fachkräftemangel!
Sollte es ihn geben, dann müssten gemäß Angebot und Nachfrage die Löhne für diese nachgefragten Berufe ins unermessliche steigen.
Sie tuen es aber nicht...
Angebot und Nachfrage ist richtig, aber deine These beachtet nicht, dass wir in einer globalen Welt leben. Du beziehst also Fachkräfte in Deutschland auf Angebot/Nachfrage weltweit.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
"Dann sind die nicht insolvent, aber sie hören auf zu verkaufen." (Zitat Robert Habeck 2022)
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Cobra9
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Cobra9 »

gallerie hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 17:22 ...es gibt keinen Fachkräftemangel!
Sollte es ihn geben, dann müssten gemäß Angebot und Nachfrage die Löhne für diese nachgefragten Berufe ins unermessliche steigen.
Sie tuen es aber nicht...
Es gibt einen Mangel an Fachkräften in verschiedenen Bereichen, gerade in Deutschland. Schönen Abend


https://www.spiegel.de/wirtschaft/studi ... 2687abbbb5
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

gallerie hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 17:22 ...es gibt keinen Fachkräftemangel!
Sollte es ihn geben, dann müssten gemäß Angebot und Nachfrage die Löhne für diese nachgefragten Berufe ins unermessliche steigen.
Sie tuen es aber nicht...
Naja, ins unermessliche können sie nicht steigen. In der Pflege oder in der Gastro können sie nicht steigen, weil der Umsatz nicht mehr hergibt bzw. die Beiträge nicht weiter erhöht werden. Aber ja, da ist was dran.
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meinewenigkeit
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von meinewenigkeit »

Lamasshu hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 20:05 Naja, ins unermessliche können sie nicht steigen. In der Pflege oder in der Gastro können sie nicht steigen, weil der Umsatz nicht mehr hergibt bzw. die Beiträge nicht weiter erhöht werden. Aber ja, da ist was dran.
Das Problem der steigenden Preise und der daraus resultierende Inflation ist auch ein Grund der steigenden Löhne und nicht zu vergessen der Mindestlohn.
Es ist ein Teufelskreis.
Daher kann man nicht ohne Ende die Gehälter erhöhen - dann werden auch die Produkte nicht mehr gekaquft, da zu teuer. Leistungen werden unbezahlbar (Handwerker, Pflege,....)

Selbst die Gewerkschaften wie IG Metall wollen lieber weniger arbeiten - für das gleiche Geld. Also ist das nicht das Geldproblem. Es ist mehr die Balance zwischen Geld und Freizeit.
Es gibt bereits viele Aussagen, dass man für mehr Freizeit sogar auf etwas Geld verzichten würde. Also doch wohl nciht nur ein Geldthema.
Die Fachkraft hat heute vielseitige Vorstellungen.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Wähler »

meinewenigkeit hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 22:28 Selbst die Gewerkschaften wie IG Metall wollen lieber weniger arbeiten - für das gleiche Geld. Also ist das nicht das Geldproblem. Es ist mehr die Balance zwischen Geld und Freizeit.
Es gibt bereits viele Aussagen, dass man für mehr Freizeit sogar auf etwas Geld verzichten würde. Also doch wohl nciht nur ein Geldthema.
Produktivitätssteigerungen sind nicht davon abhängig, ob eine Fachkraft 4 oder 5 Tage in der Woche arbeitet. Die Vereinbarkeit von Beruf und privaten Betreuungspflichten dürften da mehr Einfluss auf die Produktivität der berufstätigen Eltern haben.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Ebiker »

Lamasshu hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 20:05 Naja, ins unermessliche können sie nicht steigen. In der Pflege oder in der Gastro können sie nicht steigen, weil der Umsatz nicht mehr hergibt bzw. die Beiträge nicht weiter erhöht werden. Aber ja, da ist was dran.
wahrscheinlich auch im handel nicht. in münchen muss die Hofpfisterei jetzt etliche filialen schließen weil sie einfach keine Leute bekommen. für Migranten nicht lukrativ genug ? Wie will man leute für solche Jobs anlocken wenn noch nicht mal die die schon gekommen sind diese machen wollen ?

https://www.focus.de/panorama/welt/ers ... 2312.html
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Aurelius88 »

Wähler hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 09:14 Produktivitätssteigerungen sind nicht davon abhängig, ob eine Fachkraft 4 oder 5 Tage in der Woche arbeitet. Die Vereinbarkeit von Beruf und privaten Betreuungspflichten dürften da mehr Einfluss auf die Produktivität der berufstätigen Eltern haben.

Zumal in Bezug auf Arbeitszeit die Quantität nichts über die Qualität aussagt siehe Japan. Hatte zudem Thema erst gestern einen Interessanten Podcast von Precht und Lanz verfolgt, wo Precht einem amerikanischen Arbeitsmarktforscher zitiert der die 40 Stunden Woche scharf kritisiert und sagt 10 Stunden davon seien im Schnitt mehr "Beschäftigtungstherapie" als tatsächlich produktive Arbeit und das von einem Ami. Aus meiner Sicht führt auf mittlere und lange Sicht wenig an der 4 Tage Woche bzw. der 30 Stunden Woche vorbei.
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jack000
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von jack000 »

Aurelius88 hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 20:00 Zumal in Bezug auf Arbeitszeit die Quantität nichts über die Qualität aussagt siehe Japan. Hatte zudem Thema erst gestern einen Interessanten Podcast von Precht und Lanz verfolgt, wo Precht einem amerikanischen Arbeitsmarktforscher zitiert der die 40 Stunden Woche scharf kritisiert und sagt 10 Stunden davon seien im Schnitt mehr "Beschäftigtungstherapie" als tatsächlich produktive Arbeit und das von einem Ami. Aus meiner Sicht führt auf mittlere und lange Sicht wenig an der 4 Tage Woche bzw. der 30 Stunden Woche vorbei.
Mein Beitrag ging darum, bis zu einem höheren Alter zu arbeiten und entsprechende Vorteile zu kassieren. Es ging nicht um die Erhöhung der Wochenarbeitszeit. Von der Erhöhung der Wochenarbeitszeit halte ich so erstmal auch nichts.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Ebiker hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 19:43 wahrscheinlich auch im handel nicht. in münchen muss die Hofpfisterei jetzt etliche filialen schließen weil sie einfach keine Leute bekommen. für Migranten nicht lukrativ genug ? Wie will man leute für solche Jobs anlocken wenn noch nicht mal die die schon gekommen sind diese machen wollen ?
Das hatte ich einem anderen Beitrag mal beschrieben:
Die meisten können oder wollen nicht arbeiten. Viele sind Analphabeten und können schlichtweg die offenen Stellen nicht besetzen. Kurzum: Diejenigen, die zu uns kommen sind keine Fachkräfte. Das wollen ist so eine Sache...die meisten wollen schon arbeiten, aber es lohnt sich nicht. Warum für 2.000€ im Monat abschuften, wenns mit Bürgergeld die gleiche Summe gibt. Die Miete wird vom Amt bezahlt, da lässt es sich mit den 6 Kindern in der 100qm Wohnung gut leben. So, genug davon, sonst bekomme ich Ärger von Vongole.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Aurelius88 hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 20:00 Aus meiner Sicht führt auf mittlere und lange Sicht wenig an der 4 Tage Woche bzw. der 30 Stunden Woche vorbei.
Bei gleicher Bezahlung?
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Aurelius88 »

Lamasshu hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 21:29 Bei gleicher Bezahlung?

Das ist dann wohl eher branchenabhängig. Warum man verbreitet dennoch am 8 Stunden Tag bzw. der 40 Stunden Woche so krampfhaft festhält erschließt mir nicht, dir? Ein Kollege meinte mal zu mir: " Für mich sind Vollzeit 30 Stunden die Woche. Forschungen zu dem Thema belegen ja auch das wirklich effektiv produktiv von den 8 Stunden am Tag 4 bis 6 Stunden in der Regel gearbeitet wird und ich kann dass aus meinen Erfahrungen auch nur so bestätigen, meist war so nach dem Mittag 13/14Uhr im Grunde bei vielen die Luft raus. Wirklich konzentriert arbeiten di wenigsten 8 Stunden durch, es sei den man mit dann zur Steigerung der Leistungsfähigkeit ein paar "Mittelchen" ein. Auch das habe ich alles schon erlebt.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Aurelius88 »

Lamasshu hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 21:27 Das wollen ist so eine Sache...die meisten wollen schon arbeiten, aber es lohnt sich nicht. Warum für 2.000€ im Monat abschuften, wenns mit Bürgergeld die gleiche Summe gibt. Die Miete wird vom Amt bezahlt, da lässt es sich mit den 6 Kindern in der 100qm Wohnung gut leben. So, genug davon, sonst bekomme ich Ärger von Vongole.

Womit wir wieder mal bei der allseits bekannten Grechtenfrage wären, nach der des eigentlichen Problems? Ist es das angeblich zu hohe Bürgergeld bzw. allgemein zu üppige Sozialleistungen oder eher das in vielen Branchen so schlecht bezahlt wird, Stichwort warum sich für 2.000€ oder weniger im Monat kaputt schuften? Ich bin der Meinung eher das Letztere.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Aurelius88 hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 23:35 Warum man verbreitet dennoch am 8 Stunden Tag bzw. der 40 Stunden Woche so krampfhaft festhält erschließt mir nicht, dir?
Ja. Man hält an der 40 Std. Woche fest, weil sich die Arbeit sonst nicht rentiert. Die Arbeitskraft würde für den Arbeitgeber zu teuer werden. Ein Arbeitgeber kann es sich nicht leisten, jemanden für 40 Std. zu bezahlen, der nur 30 Std. arbeitet. Gründe doch ein Unternehmen und bezahle alle Leute nach branchenüblichen Gehältern für 40 Std. und lass sie aber nur 30 Std. arbeiten und schau einfach, ob das funktioniert. Beschwere dich aber bitte nicht, wenn du irgendwann pleite bist.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Aurelius88 »

Lamasshu hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 00:43 Ja. Man hält an der 40 Std. Woche fest, weil sich die Arbeit sonst nicht rentiert. Die Arbeitskraft würde für den Arbeitgeber zu teuer werden. Ein Arbeitgeber kann es sich nicht leisten, jemanden für 40 Std. zu bezahlen, der nur 30 Std. arbeitet. Gründe doch ein Unternehmen und bezahle alle Leute nach branchenüblichen Gehältern für 40 Std. und lass sie aber nur 30 Std. arbeiten und schau einfach, ob das funktioniert. Beschwere dich aber bitte nicht, wenn du irgendwann pleite bist.

Quatsch. Ich hatte doch bereits oben geschrieben das im Hinblick auf die Arbeitszeit die Quantität nichts über die Qualität aussagt. Und wirklich überzeugende Argumente warum man an der 40 Stunden Woche festhalten sollte lieferst du ja auch nicht. Einige Betriebe sind da längst weiter, die 40 Stunde Woche ist ein Auslaufmodell.
Zuletzt geändert von Aurelius88 am So 28. Mai 2023, 01:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Aurelius88 hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 00:18 Womit wir wieder mal bei der allseits bekannten Grechtenfrage wären, nach der des eigentlichen Problems? Ist es das angeblich zu hohe Bürgergeld bzw. allgemein zu üppige Sozialleistungen oder eher das in vielen Branchen so schlecht bezahlt wird, Stichwort warum sich für 2.000€ oder weniger im Monat kaputt schuften? Ich bin der Meinung eher das Letztere.
Das ist ja nicht grundsätzlich falsch, aber der Umsatz gibt nunmal nicht mehr her, um es an die Beschäftigten weiterzuleiten. Wo soll denn das Geld für den Gebäudereiniger oder den Maler herkommen? Dann müsstest du die Preise erhöhen, wodurch dir aber wieder Kunden abspringen. Es gab mal dieses lustige Beispiel, wo der Maler mit Arbeit am Ende des Monats weniger raus hat, als mit Bürgergeld. Dem Maler jetzt mehr Gehalt zu zahlen, wird aber in den meisten Fällen einfach nicht möglich sein. Wir leben in einem Land mit dem am besten ausgebauten Sozialstaat. Nirgendwo ist das soziale Auffangnetz so gut, wie in Deutschland. Natürlich liegt hier das Problem. Es besteht einfach kein Anreiz zum arbeiten mehr. Der Sinn eines Sozialstaates ist es, diejenigen abzusichern, die nicht in der Lage sind für ihren eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Aus welchen Gründen auch immer. Und nicht, um auf Kosten der Steuerzahler sich ein schönes Leben zu machen. Ja sicher möchten wir alle in einer Welt leben, in der jeder von seinem Gehalt leben kann, klar, aber so funktioniert die Realität nunmal nicht. Dann stelle halt Leute für 30 Std. ein und zahle ihnen 3.500€ Netto im Monat...probiere es doch einfach mal aus und schau was passiert!
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Aurelius88 hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 01:01 Und wirklich überzeugende Argumente warum man an der 40 Stunden Woche festhalten sollte liefert du ja auch nicht.
Doch. Die Realität. Welche Betriebe können es sich leisten, die Leute für 40 Std. zu bezahlen, die aber nur 30 Std. arbeiten? Welche Beispiele hast du dafür? Wie gesagt, gründe ein Unternehmen, zahle den Leuten 3.500€ Netto im Monat, damit sie davon anständig leben können und lass sie nur 30 Std. arbeiten. Wir werden sehen, ob das funktioniert.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Aurelius88 »

Lamasshu hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 01:03 Das ist ja nicht grundsätzlich falsch, aber der Umsatz gibt nunmal nicht mehr her, um es an die Beschäftigten weiterzuleiten. Wo soll denn das Geld für den Gebäudereiniger oder den Maler herkommen? Dann müsstest du die Preise erhöhen, wodurch dir aber wieder Kunden abspringen. Es gab mal dieses lustige Beispiel, wo der Maler mit Arbeit am Ende des Monats weniger raus hat, als mit Bürgergeld. Dem Maler jetzt mehr Gehalt zu zahlen, wird aber in den meisten Fällen einfach nicht möglich sein. Wir leben in einem Land mit dem am besten ausgebauten Sozialstaat. Nirgendwo ist das soziale Auffangnetz so gut, wie in Deutschland. Natürlich liegt hier das Problem. Es besteht einfach kein Anreiz zum arbeiten mehr. Der Sinn eines Sozialstaates ist es, diejenigen abzusichern, die nicht in der Lage sind für ihren eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Aus welchen Gründen auch immer. Und nicht, um auf Kosten der Steuerzahler sich ein schönes Leben zu machen. Ja sicher möchten wir alle in einer Welt leben, in der jeder von seinem Gehalt leben kann, klar, aber so funktioniert die Realität nunmal nicht. Dann stelle halt Leute für 30 Std. ein und zahle ihnen 3.500€ Netto im Monat...probiere es doch einfach mal aus und schau was passiert!

Das ist doch Quatsch was du hier verbreitest. Der Wohlfahrtsstaat in Skandinavien ist besser als in Deutschland und wozu es führen kann, wenn es für Menschen "gar keine Absicherung" gibt sieht man ja an den USA. Die soziale Kluft und politische Polarisierung dort ist ja gerade der Nährboden für einen Trump und seine Jünger. Möchtest du hier also folgerichtig auch "amerikanische Verhältnisse"?
Zuletzt geändert von Aurelius88 am So 28. Mai 2023, 01:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Aurelius88 »

Lamasshu hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 01:06 Doch. Die Realität. Welche Betriebe können es sich leisten, die Leute für 40 Std. zu bezahlen, die aber nur 30 Std. arbeiten? Welche Beispiele hast du dafür? Wie gesagt, gründe ein Unternehmen, zahle den Leuten 3.500€ Netto im Monat, damit sie davon anständig leben können und lass sie nur 30 Std. arbeiten. Wir werden sehen, ob das funktioniert.

Ich richtig lesen kannst du scheinbar nicht oder? Ich habe es doch schon gesagt die Quantität sagt nicht über die Qualität aus. Wirklich produktiv 40 Stunden sind doch die wenigsten sind wir doch mal ehrlich.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Aurelius88 hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 01:11 Das ist doch Quatsch was du hier verbreitest.
Nein.
Der Wohlfahrtsstaat in Skandinavien ist besser als in Deutschland
Jein. Die Formulierung war so nicht ganz korrekt, Deutschland hat einen der besten sozialen Sicherungssysteme, nicht das beste. Mit Katar können wir nicht mithalten. Ob der Sozialstaat in Skandinavien besser ist, kann ich nicht beurteilen. Nichtsdestotrotz haben wir einen gut ausgebauten Sozialstaat.
wenn es für Menschen "gar keine Absicherung" gibt sieht man ja an den USA. Die soziale Kluft und politische Polarisierung dort ist ja gerade der Nährboden für einen Trump und seine Jünger. Möchtest du hier also folgerichtig auch "amerikanische Verhältnisse"?
Niemand möchte den Sozialstaat abschaffen oder amerikanische Verhältnisse. Wobei es auch hier keine eindeutige Antwort gibt, da auch das amerikanische Modell Vorteile hat. Die Steuern sind deutlich geringer und das Land ist attraktiv für Fachkräfte. Was aber sinnvoll ist, bestimmte Leistungen zu reduzieren und den Anreiz zur Arbeitsaufnahme zu erhöhen.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Aurelius88 hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 01:13 Ich richtig lesen kannst du scheinbar nicht oder?
Doch.
Ich habe es doch schon gesagt die Quantität sagt nicht über die Qualität aus.


Ja das Argument hast du bereits gebracht. Das haben wir verstanden. Daher meine Frage: Welche Betriebe können es sich leisten, die Leute für 40 Std. zu bezahlen, die aber nur 30 Std. arbeiten? Welche Beispiele hast du dafür? Wie gesagt, gründe ein Unternehmen, zahle den Leuten 3.500€ Netto im Monat, damit sie davon anständig leben können und lass sie nur 30 Std. arbeiten. Wir werden sehen, ob das funktioniert.

Kannst du richtig lesen und die Frage verstehen?
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Aurelius88 »

Lamasshu hat geschrieben:



Niemand möchte den Sozialstaat abschaffen oder amerikanische Verhältnisse. Wobei es auch hier keine eindeutige Antwort gibt, da auch das amerikanische Modell Vorteile hat. Die Steuern sind deutlich geringer und das Land ist attraktiv für Fachkräfte. Was aber sinnvoll ist, bestimmte Leistungen zu reduzieren und den Anreiz zur Arbeitsaufnahme zu erhöhen.

Ok dann ist ja gut. Die USA sind ja auch nur für Menschen internessant die genügend Geld haben, schau dir mal einfach das enorme soziale Gefälle dort an, was immer problematischer für die Demokratie dort wird und solche Gestalten wie Trump erst groß gemacht hat. Kann nachmachen, meiner Meinung nach sollte man es aber nicht.
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sünnerklaas
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von sünnerklaas »

Lamasshu hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 21:27 Warum für 2.000€ im Monat abschuften, wenns mit Bürgergeld die gleiche Summe gibt. Die Miete wird vom Amt bezahlt, da lässt es sich mit den 6 Kindern in der 100qm Wohnung gut leben.
Au weia.
Bei der Hartz-Reform 2004/2005 musste noch die vierköpfige Familie herhealten. Bei der Bürgergelddebatte war es schon die fünf- und sechsköpfige. Inzwischen kommt schon wer mit der achtköpfigen Familie daher. Es wird immer absurder, immer doller. :D
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Misterfritz
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Misterfritz »

Lamasshu hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 01:31 Ja das Argument hast du bereits gebracht. Das haben wir verstanden. Daher meine Frage: Welche Betriebe können es sich leisten, die Leute für 40 Std. zu bezahlen, die aber nur 30 Std. arbeiten? Welche Beispiele hast du dafür? Wie gesagt, gründe ein Unternehmen, zahle den Leuten 3.500€ Netto im Monat, damit sie davon anständig leben können und lass sie nur 30 Std. arbeiten. Wir werden sehen, ob das funktioniert.
Es funktioniert, wahrscheinlich nicht in jedem Betrieb. Hier ist ein Beispiel.
https://www.pressreader.com/germany/thu ... 4093295805
Und es scheint auch so zu sein, dass der Betrieb keine Probleme mehr hat, neues Personal zu finden.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Aurelius88 hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 09:44 Ok dann ist ja gut. Die USA sind ja auch nur für Menschen internessant die genügend Geld haben, schau dir mal einfach das enorme soziale Gefälle dort an, was immer problematischer für die Demokratie dort wird und solche Gestalten wie Trump erst groß gemacht hat. Kann nachmachen, meiner Meinung nach sollte man es aber nicht.
Jop weiss ich. Nochmal: Das Amerikanische Modell hat Vor- und Nachteile. Unser Modell hat ebenfalls Vor- und Nachteile.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Misterfritz hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 19:35 Es funktioniert, wahrscheinlich nicht in jedem Betrieb. Hier ist ein Beispiel.
Richtig, womit du also meinen Punkt bestätigst. Es wird sicher eine kleine Anzahl von Betrieben geben, bei denen das funktioniert. Und das sind wir wieder beim Knackpunkt: Es sind Einzelfälle. Einzelfälle dienen nicht, um einen generellen Trend abzuleiten.
https://www.pressreader.com/germany/thu ... 4093295805
Und es scheint auch so zu sein, dass der Betrieb keine Probleme mehr hat, neues Personal zu finden.
Klar, ich würde mich auch freuen, wenn ich nur 4-Tage arbeiten müsste. Ich frage mal Neugier, von Aurelius kam diesbezüglich leider keine Antwort: Würdest du selbst ein Unternehmen gründen mit einer 4-Tage Woche und 30-32 Std. und die Leute aber für 40 Std. voll bezahlen?
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Misterfritz »

Lamasshu hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 21:08 Klar, ich würde mich auch freuen, wenn ich nur 4-Tage arbeiten müsste. Ich frage mal Neugier, von Aurelius kam diesbezüglich leider keine Antwort: Würdest du selbst ein Unternehmen gründen mit einer 4-Tage Woche und 30-32 Std. und die Leute aber für 40 Std. voll bezahlen?
Natürlich, wenn das so läuft, wie in diesem Betrieb. Die Leute schaffen in 4 Tagen mehr Aufträge als vorher in 5 Tagen, sind motivierter, weniger krank, etc. Dazu gehört aber auch, dass betriebliche Abläufe optimiert werden. Und machen wir uns nix vor: Es gibt in jedem Betrieb Abläufe, die optimiert werden können. Nur wird sonst der Profit, der durch Optimierung erwirtschaftet wurde, nicht den Mitarbeitern zuteil - was extrem demotivierend ist.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Misterfritz hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 21:16 Natürlich, wenn das so läuft, wie in diesem Betrieb.
Dann bliebe mir nur noch zu sagen: Viel Spaß. Ich denke nicht, dass es funktionieren wird.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Misterfritz »

Lamasshu hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 21:26 Dann bliebe mir nur noch zu sagen: Viel Spaß. Ich denke nicht, dass es funktionieren wird.
Tja, die üblichen Bedenken - bei Änderungen sind manche ja schon beim Gedanken daran überfordert.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Misterfritz hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 21:32 Tja, die üblichen Bedenken - bei Änderungen sind manche ja schon beim Gedanken daran überfordert.
Naja, das war eigentlich nur ein spaßiger Beitrag von mir...Na gut dann wieder sachlich: Ich habe keine Angst vor Änderungen, im Gegenteil, ich würde es ja begrüßen, wenn ich nur 4 Tage die Woche arbeiten müsste. Nur die Realität gibt mir recht. Es ist nicht möglich. Das du keine Beispiele (bis auf eines) bringen kannst, bestätigt meinen Punkt. Es sind Einzelfälle, einzelne Betriebe die das machen können. Mehr nicht.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Ebiker »

Lamasshu hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 21:47 Naja, das war eigentlich nur ein spaßiger Beitrag von mir...Na gut dann wieder sachlich: Ich habe keine Angst vor Änderungen, im Gegenteil, ich würde es ja begrüßen, wenn ich nur 4 Tage die Woche arbeiten müsste. Nur die Realität gibt mir recht. Es ist nicht möglich. Das du keine Beispiele (bis auf eines) bringen kannst, bestätigt meinen Punkt. Es sind Einzelfälle, einzelne Betriebe die das machen können. Mehr nicht.
Ich hab 35h Woche, könnte ich auch locker an 4 Tagen abreißen, wo ist das Problem ?
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Misterfritz »

Lamasshu hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 21:47 Naja, das war eigentlich nur ein spaßiger Beitrag von mir...Na gut dann wieder sachlich: Ich habe keine Angst vor Änderungen, im Gegenteil, ich würde es ja begrüßen, wenn ich nur 4 Tage die Woche arbeiten müsste. Nur die Realität gibt mir recht. Es ist nicht möglich. Das du keine Beispiele (bis auf eines) bringen kannst, bestätigt meinen Punkt. Es sind Einzelfälle, einzelne Betriebe die das machen können. Mehr nicht.
Es fängt immer mit Einzelbeispielen an.
Es gibt aber mehr Betriebe, die darauf umgestiegen sind - gerade auch Handwerksbetriebe. Die sehen darin nämlich einen Vorteil bei der Personalbeschaffung. Und um Fachkräftemangel geht es doch in diesem Strang. Dann muss es auch darum gehen, wie man in so einer Situation an Fachkräfte kommt.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Ebiker hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 21:54 Ich hab 35h Woche, könnte ich auch locker an 4 Tagen abreißen, wo ist das Problem ?
Das Problem ist, dass du von dir selbst auf allen anderen Arbeitnehmer und alle anderen Unternehmen in ganz Deutschland schließt.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Misterfritz »

Lamasshu hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 22:19 Das Problem ist, dass du von dir selbst auf allen anderen Arbeitnehmer und alle anderen Unternehmen in ganz Deutschland schließt.
Wie haben wir es nur von der 6-Tage-Woche zur 5-Tage-Woche geschafft?
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Misterfritz hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 21:55 Es fängt immer mit Einzelbeispielen an.
Es gibt aber mehr Betriebe, die darauf umgestiegen sind - gerade auch Handwerksbetriebe.
Da gebe ich dir ja auch recht. Es wird den ein oder anderen Betrieb geben, wo das möglich ist. Es ist aber kein Massenphänomen. Die Realität und Fakten bestätigen das. Und ja, ich würde es begrüßen, wenn mehr Unternehmen auf die 30 Std. Woche umstellen.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Misterfritz hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 22:25 Wie haben wir es nur von der 6-Tage-Woche zur 5-Tage-Woche geschafft?
eiei, der Vergleich hinkt. Das ging mit enormen Produktivitätssteigerungen und einem völlig anderen Wettbewerbsumfeld einher. Damals gab es so massive Produktivitätssteigerungen, dass die Gehälter stark gestiegen sind und die Arbeitszeit runter ging. Auch die Konkurrenzsituation war eine andere. Wir befinden uns im globalen Wettbewerb, vor allem aus Fernost. Wie gesagt, der Handwerksbetrieb aus Wanne-Eickel kann das machen. Wie das bei der Telekom gehen soll ist mir rätselhaft.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Misterfritz »

Lamasshu hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 22:31Wie das bei der Telekom gehen soll ist mir rätselhaft.
Gerade bei der Telekom sollte das überhaupt kein Problem sein.
Aber, Du darfst gerne darüber rätseln. Ok, ich gebe Dir einen Tipp: Bei denen herrscht immer noch Beamtenmentalität :D
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Misterfritz hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 23:02 Gerade bei der Telekom sollte das überhaupt kein Problem sein.
Aber, Du darfst gerne darüber rätseln. Ok, ich gebe Dir einen Tipp: Bei denen herrscht immer noch Beamtenmentalität :D
Wo sind dann die ganzen "wir arbeiten nur 30 Std. und bezahlen alle wie 40 Std." Unternehmen? Mein Vorschlag: Geh morgen zu deinem Chef und sag ihm, dass du nur 30 Std. arbeiten möchtest, aber wie 40 Std. bezahlt werden willst. Mal schauen, wie er reagiert. Es würde mich freuen, wenn du seine Antwort mit uns teilst.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Aurelius88 »

Lamasshu hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 23:30 Wo sind dann die ganzen "wir arbeiten nur 30 Std. und bezahlen alle wie 40 Std." Unternehmen? Mein Vorschlag: Geh morgen zu deinem Chef und sag ihm, dass du nur 30 Std. arbeiten möchtest, aber wie 40 Std. bezahlt werden willst. Mal schauen, wie er reagiert. Es würde mich freuen, wenn du seine Antwort mit uns teilst.

Hast du eine Schallplatte verschluckt? Du wiederholt dich. An einer 30 Stunden Woche führt kein Weg vorbei, dass erkennen auch immer mehr Unternehmen und bieten dass an um Fachkräfte attraktive Bedingungen zu bieten.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Lamasshu »

Aurelius88 hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 13:07 Hast du eine Schallplatte verschluckt? Du wiederholt dich. An einer 30 Stunden Woche führt kein Weg vorbei
Jo du auch. Der Unterschied ist, dass ich mein Zeug belegen kann, du nicht.
dass erkennen auch immer mehr Unternehmen und bieten dass an um Fachkräfte attraktive Bedingungen zu bieten.
Und zum wiederholten Male die gleichen Fragen: Wie viele Unternehmen gibt es, die das können? Es kam nur ein einziges Beispiel...das wars. Es ist kein Massenphänomen. Die Realität und Fakten bestätigen das. Was ist daran jetzt unklar? Es wird immer mal wieder hier und da einzelne Unternehmen geben, die das umsetzen können. So Aurelius, wann gehst du zu deinem Chef und schlägst ihm die 30 Std. Woche, bei gleicher Bezahlung, vor? Kann ich hier mit einer Antwort deinerseits rechnen?
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Billie Holiday »

Aurelius88 hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 13:07 Hast du eine Schallplatte verschluckt? Du wiederholt dich. An einer 30 Stunden Woche führt kein Weg vorbei, dass erkennen auch immer mehr Unternehmen und bieten dass an um Fachkräfte attraktive Bedingungen zu bieten.
Wer 30 Stunden arbeitet, bekommt 30 Stunden bezahlt.
Ich seh das Problem nicht. :cool:

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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Misterfritz »

Aurelius88 hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 13:07 Hast du eine Schallplatte verschluckt? Du wiederholt dich. An einer 30 Stunden Woche führt kein Weg vorbei, dass erkennen auch immer mehr Unternehmen und bieten dass an um Fachkräfte attraktive Bedingungen zu bieten.
Es geht aber eher nicht um die 30-Stunden-Woche, sondern um die 4-Tage-Woche.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 15:16 Es geht aber eher nicht um die 30-Stunden-Woche, sondern um die 4-Tage-Woche.
10 Stunden am Tag mit 45 min Pause dazu wären mir zuviel.
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Re: Fachkräftemangel: Länger arbeiten?

Beitrag von Misterfritz »

Billie Holiday hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 15:34 10 Stunden am Tag mit 45 min Pause dazu wären mir zuviel.
Auch das wird so nicht gehandhabt, sondern eher 4 Tage mit 9 Stunden Arbeit.
Die Motivation der Mitarbeiter durch einen freien Tag mehr in der Woche, scheint wohl hoch zu sein. Ausserdem muss oft umstrukturiert werden - wahrscheinlich kommt das im öffentlichen Dienst eh' vorerst nicht.
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