Migration mit femininer Neugierde - heute kaum ein Unterschied, nur anders

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Der Neandertaler
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Migration mit femininer Neugierde - heute kaum ein Unterschied, nur anders

Beitrag von Der Neandertaler »

Seit der Zeit meiner Ur-Ur-Ur-Ahnen (ach, ich kann deren Uhren schon nicht mehr zählen) ... nachdem sich die Linien der Menschen und der Affen getrennt haben (bei einigen ist kaum ein Unterschied feststellbar), ... seitdem gab es Aufbruch, gab es Fortschritt ... oder das, was man dafür hielt. Die Wanderungen waren aber in erster Linie dem Zug von Beute und lebenswichtigen Bedingungen auf der größten zusammenhängenden besiedelten Fläche geschuldet. Wobei es auf dem afrikanischen Kontinent mit Sicherheit anfangs reichlich und laufend mögliches zu Fressen gab. Man (oder auch Frau - zuvorderst ist immer die feminine Neugierde dafür verantwortlich) hatte Fernweh ... wollte neue Ufer erkunden. Fehlende Beute kann also nicht der einzige Grund für Migration gewesen sein. Hinzu kamen wohl, zumindest beim grazilen Nachzügler, dem Homo sapiens: Äußere Faktoren, wie beispielsweise Veränderungen des Klimas im Mittelpleistozän (vor mehr als 126.000 Jahren).

Die Wiege des Menschen befindet sich in Afrika – das ist seit einem halben Jahrhundert gängige Lehrmeinung. Aber nicht nur Ostafrika, sondern auch Süd- und Nordwest-Afrika. Ob nun der Afrika-way-of-life oder der way-out-of-Afrika; immer war dies von Innovation geprägt. Zuerst war es Asien - später, wurde der Mensch anspruchsvoller, dann mußte es Europa sein. Immer unter Berücksichtigung gegenwärtiger und zukünftiger An- und Aussichten ... und die waren nicht schlecht.
  • Neanderthaler in Sibirien
Nach seiner erzwungenen Migration vor 60.000 Jahren (ebenfalls über den östlichen Landweg, die Levante; westlich, über Straße von Gibraltar, war die starke Meeresströmung eher eine Barriere - Angsthase), so mußte Homo sapiens mit anderen Menschenformen zurecht kommen - überall, wo er hinkam, war diese Gegend schon besetzt.
  • Peking-Mensch
  • Neandertaler
  • Denisova-Mensch
  • ...
Der Eindringling wurde nicht überall gleich mit offenen Armen empfangen - erst näheres Kennenlernen erzeugte Vertrauen und Nähe. Einige zog es daraufhin nach Amerika. Gut, auch seinerzeit gab es bestimmt schon Einige, die "Nein!" gesagt haben und das Bewährte behalten wollten - also das, was man heute gerne als "konservativ" oder "liberal" bezeichnen würde. Forscher haben im US-Bundesstaat New Mexico schon in den 1930er-Jahren mehrere Fußspuren entdeckt, die zum Teil mindestens 23.000 Jahre alt sind.
  • Zudem gibt es Anthropologen, die vermuten, daß Menschen nicht nur über die Beringstraße gekommen sind und von dort aus mit Booten an den Küsten entlang Südamerika besiedelten, sondern auch von Polynesien aus an die Westküste, möglicherweise sogar über den Atlantik an die Ostküstes Südamerikas gelangten.
Wem nun die Beschreibungen im letzten Absatz bekannt vorkommen, gut! Die Voraussetzungen für Migration sind die selben unmögliche Lebensbedingungen wie damals: Krieg, Klimawandel, nicht humane Behandlung, keine Arbeit, ... Nur, daß es zu Neanderthaler-, Peking-Mensch, etc.-Zeiten keine Arbeitsbeschränkungen gab - weil es noch keine Bürokratie gab.

Auch ist nicht zu befürchten, daß "die europäische Rasse unterwandert" wird oder gar ausstirbt, wie der Neanderthaler - auch wenn es eine kleine Minderheit lauthals grölt. Ist er überhaupt ausgestorben? Immerhin kamen sich Homo sapiens und Homo neanderthalensis näher und somit tragen wir heute bis zu vier Prozent seiner Gene in uns. Einige sind vorteilhaft, andere wiederum nachteilig. Eine späte Rache?
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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